tests/25-06-20_transparent
 

Transparent Audio XL Power Cord

20.06.2025 // Dirk Sommer

Als ich kürzlich Luis Fernades und Werner Möhring in Meschede besuchte und wir den Test der Finite Elemente Carbofibre° Statement verabredeten, schlug der Geschäftsführer des G8-&-Friends-Vertriebs vor, auch mal eines der besseren Stromkabel von Tranparent auszuprobieren. Doch wie testet man ein einzelnes Netzkabel in einer gut abgestimmten Kette?

In meiner Anlage versorgt fast durchgängig von Garth Powell entwickelte Netztechnik der Marke Audioquest die Komponenten mit Energie. Allerdings ist seit der ungemein aufwendigen Beschäftigung mit den entsprechenden Kabeln und Niagara-Stromaufbereitern schon einige Zeit vergangen, in der neue Gerätschaften und Kabel anderer Hersteller hinzugekommen sind. Auch wurde der Niagara 1000, der einzig und allein meine Digitalkomponenten versorgte, gegen einen Niagara 1200 ausgetauscht. Geblieben ist allerdings der Niagara 5000, der ausschließlich für die analogen Komponenten inklusive Endstufe zuständig ist. Entsprechend wichtig ist dessen Verbindung mit der Wandsteckdose mit Blockaudio-C-Lock-Lite-Verriegelung, weshalb Garth Powell dafür ein Dragon mit C19-Stecker auswählte. Als ich Werner Möhring die Stromversorgungskonfiguration in meinem Hörraum schilderte, meinte er, die Qualitäten eines Transparent Audio Reference oder besser noch eines XL Power Cords kämen beim Anschluss des Niagara 5000 ans Netz am besten zum Tragen. Da muss jemand schon ganz schön von den akustischen Eigenschaften seiner Produkte überzeugt sein, wenn er empfiehlt, sie gegen mehr als dreifach teurere Mitbewerber auszuprobieren und das in einer Kette, die größtenteils mit dessen Kabeln betrieben wird. Aber ich kann mich noch gut an eine eher private Demonstration von Transparent Kabeln vor einigen Jahren in meinem Hörraum erinnern, als sie sich auch vor deutlich höherpreisigen Konkurrenten nicht zu verstecken brauchten. Zudem überzeugten zwei komplette Kabelset verschiedener Niveaus Finn Gallowsky auf ganzer Linie.

Als das Foto gemacht wurde, stand noch nicht fest, ob das Reference Power Cable, das in der Transparent-Hierarchie unter dem XL angesiedelt ist, auch Gegenstand dieses Berichts werden würde. Wurde es nicht. Dennoch ist interessant zu sehen, wie sich die Gehäuse für die Filter in der Größe unterscheiden
Als das Foto gemacht wurde, stand noch nicht fest, ob das Reference Power Cable, das in der Transparent-Hierarchie unter dem XL angesiedelt ist, auch Gegenstand dieses Berichts werden würde. Wurde es nicht. Dennoch ist interessant zu sehen, wie sich die Gehäuse für die Filter in der Größe unterscheiden

Als etwa zwei Wochen später ein Paket mit zwei schmucken Koffern unterschiedlicher Größe mit dem Reference- und dem XL-Kabel eintreffen, sind die Erwartungen aufgrund des Kollegen und meiner bisherigen positiven Erfahrungen einerseits recht hoch, andererseits kann ich eine gewisse Skepsis nicht verleugnen: Der Mix von Kabeln unterschiedlicher Hersteller in einer Kette führt nur selten zu stimmigen Ergebnissen. Fest steht jedenfalls, dass das Transparent XL in meiner Anlage nur an einer Stelle eingesetzt werden kann. Allein der Niagara 5000 hat eine mit einem C19-Stecker kompatible Buchse.

Doch bevor wir zu den ersten Höreindrücken kommen, soll kurz die technische Idee hinter den Transparent-Kabeln Thema sein: In fast allen Leitungen außer den ganz günstigen finden sich sogenannte Networks, mit passiven Bauteilen aufgebaute Filter, die die elektrischen Eigenschaften der Kabel in die vom Hersteller gewünschte Richtung verändern. Diese Networks sind in – entsprechend der Qualitätsstufe in immer größeren und aufwendigeren – „Kästchen“ untergebracht, die so konstruiert wurden, dass sie Mikrofonieeffekte verhindern. Bei den besten von Transparent gefertigten Lautsprecherkabeln, den Magnus Opus, erinnert mich das Gehäuse für die Bauteile, die Eigenschaften der Kabel für die von Kunden benutzten Verstärker und Lautsprecher individuell optimieren, an eine Schildkröte aus Karbon. Ein solcher Aufwand hat natürlich seinen Preis: Das kürzeste Magnus Opus ist ab 112.500 Euro zu haben.


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