Bei einem Acousense-Wandler ist es ja fast schon Pflicht, ihn mit einer Aufnahme von Ralf Koschnicke zu hören. Auf was sollte meine Wahl da fallen, wenn nicht auf Schostakowitschs Symphonie Nr. 15? Wenig überraschend passt hier alles: Die Musik entfaltet sich auf einem grundsoliden Tieftonfundament, die Instrumentengruppen werden fein differenziert, die kräftigen Klangfarben sind tonal stimmig, und auch die Raumanmutung überzeugt. Selbst wenn andere Wandler noch einen Tick mehr Luft zwischen den Musikern suggerieren, nimmt der dac-pre gerade in dieser Disziplin für sich ein: Die Positionen der Beteiligten sind klar definiert und bleiben auch in Fortissimo-Passagen unverrückbar stabil. Die Abbildung besitzt eine gewisse Dreidimensionalität und Erdverbundenheit. Was will man mehr?
Freundlicherweise hat mir Audio Trade einen dac-pre mit eingebautem MC-Phonomodul geschickt. Einer Gewohnheit folgend habe ich dann kurz die Nadel in die Rille gesetzt einen gerade noch verträglichen Pegel eingestellt, den Arm wieder angehoben und mal kurz am Hochtöner gelauscht: Der Acousence verfügt über eine der rauschärmsten Phonostufen, die ich kenne. Aber das sagt ja noch nichts über den Klang aus, wohl aber das erste Stück von Dick Schorys Bang Baaroom and Harp: Den „Buck Dance“ habe ich nur ganz selten so gut gehört wie jetzt. Raumtiefe und Dynamik, Klangfarben und Detailfülle sind einfach außergewöhnlich. Das liegt ganz gewiss auch daran, dass ein in einem langen The Tonearm eingebauter Einstein The Pickup das Signal liefert und der Zwölfzöller auf einem Aerolith, Einstein großem Laufwerk – dazu bald mehr –, montiert ist. Aber das alles wird ja nur hörbar, wenn der Phonoeinschub des Acousence das feine Signal auch verlustfrei aufarbeitet.
Die extrem hohe Qualität des Phonomoduls steht für mich schon jetzt außer Frage – und deshalb gönne ich mir nun noch die erste Seite von Ralph Towners Solo-Album Blue Sun, auf dem er dank Studiotechnik in wechselnden Kombinationen an verschiedenen Gitarren, am Piano, einem Synthesizer, auf Waldhorn und Kornett sowie mit Percussion zu hören ist. Gut, ich will nicht wieder vom Aerolith schwärmen, aber was er mit Hilfe des Acousence Phonomoduls zu Gehör bringt, ist schlicht überwältigend. Die Gitarren und der Prophet 5 erklingen in großen virtuellen Räumen, die tiefen Trommeln besitzen Größe, Kontur und jede Menge Energie. Becken und Rasseln strahlen golden und die Blasinstrumente zeichnen sich durch Biss, Attacke und dennoch ein gewisse samtige Geschmeidigkeit aus. Erst das Einstein-Trio und der pre-dac reference machen deutlich, was für ein Meisterwerk Ralph Towner und Jan Erik Kongshaug im Oslo Studio erschaffen haben. Vielleicht sollte Ralf Koschnicke mal erwägen, eine separate Phonostufe zu entwickeln…
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