Doch auch bei Acousences Drei-In-Eins-Lösung möchte ich wissen, was die drei Sektionen klanglich leisten. Das geht geht natürlich am besten im Vergleich mit bekannten Komponenten, selbst wenn diese aus höheren Preisklassen stammen. Nachdem ich mich nun länger an den hervorragenden Lumin U2x gewöhnt habe und dieser zum Vertrieb zurück muss, brauche ich mindestens drei Durchgänge mit den ersten Minuten von Ravi Shankars „West Eats Meat“, bis ich den Klang meiner digitalen Wiedergabekette mit dem Auralis Aries G2.2 wieder im Ohr habe. Sobald das der Fall ist, schleife ich den Acousence anstelle des WestminsterLab Quest zwischen dem DAVE und Einsteins The Poweramp ein. Und das tut dem Spaß an der treibenden, rhythmusbetonten Musik wirklich keinen Abbruch: Die Tablas erklingen druckvoll und werden fein in den (Studio-)Hall eingebettet. Nach dem Intro groovt der E-Bass wie immer unwiderstehlich und die vereinzelten Paukenschläge kommen mit Wucht. Da erscheint es mir wie Erbsenzählerei, wenn ich anmerke, dass es beim Quest einen Hauch mehr Luft um die Instrumente gibt und sie einen Tick feiner differenziert werden. Das sind Marginalien – vor allem wenn man bedenkt, dass der Acousence inklusive D/A-Wandler und Phonomodul nicht einmal halb so teuer ist wie der WestminsterLab!
Statt des DAVE mit seinem Linear-Netzteil samt vom Ferrum Hypsos gespeistem M-Scaler übernimmt nun der Wandler des Acousence die Übertragung der Files ins Analoge: Direkt nach dem Umstecken des USB-Kabels und einem Dreh am Eingangswahlschalter wird klar, dass das Chord-Duo in Sachen Transienten-Wiedergabe, seine absolute Paradedisziplin, ein wenig mehr zu bieten hatte als der integrierte Wandler des dac-pre reference UX. Der leistet sich aber tonal nicht den kleinsten Fehler und musiziert ungemein stimmig und ausgewogen. Beim ersten Teil von Keith Jarretts Köln Concert beeindruckt er kurz mit seiner Detailfreudigkeit, bevor man alle Hifi-Kriterien vergisst und tief in die wunderbare Improvisation eintaucht. Das gelingt nur, weil der Acousence in allen Teilbereichen sehr gute Leistungen bringt, satt mit einer herausragenden Fähigkeit zu brillieren. Er lässt Keith Jarretts Spiel fließen, den technischen Aspekt der Wiedergabe fast sofort vergessen und den Anspruch vergleichend und beurteilend zu hören sowieso. Ich ertappe mich dabei, dass ich, statt wie geplant verschiedene Tracks zu hören, noch immer andächtig lauschend längst im zweiten Teil des Konzerts angekommen bin – völlig versunken in den hypnotischen Rhythmus. Die gelungene Abstimmung des dac-pre sorgt dafür, dass man ihn nicht mehr wahrnimmt, sondern dass die Musik jederzeit im Vordergrund steht. Faszinierend!
© 2025 | HIFISTATEMENT | netmagazine | Alle Rechte vorbehalten | Impressum | Datenschutz
Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.