Hinsichtlich der Raumabbildung ist mir aufgefallen, dass ich eher mittig im hinteren Drittel vor der Bühne platziert zu sein schien und ich nicht unbedingt in die vorderste Reihen gezerrt wurde. Diese wenig aufdringliche und langzeittaugliche Art und Weise erlaubte mir entspanntes Dauerhören. In dieser Hinsicht ist zum Beispiel das großartige 1989er-Album Bizarro (RCA Records) von Wedding Present ein ziemlich harter Prüfstein. Viele schnelle, teilweise helle und diffuse Gitarren können im falschen Setup schon mal leicht ins Unangenehme abdriften. Nicht so mit dem Ortofon MC X10. Das Album habe ich selten so ausgewogen zwischen Detailreichtum und Spielfreude gehört, einerseits sehr gut aufgelöst auch in den Präsenzlagen, andererseits einfach wenig aufdringlich und dabei präzise und schlackenlos im Tiefton. Zwar fehlte manchmal die letzte Brutalität im Bass, aber das ist angesichts des Kurses, für den dieser Tonabnehmer den Besitzer wechselt, mehr als geschenkt.
Das Stück „All I want is you“ von U2 (Rattle and Hum, Island Record, 1988) offenbarte eine weitere Sahneseite dieses Tonabnehmers, nämlich seine hohe Geschwindigkeit. Es schien in der Lage zu sein, irgendwie wieselflink alle wesentlichen verfügbaren Informationen sofort und unmittelbar aus der Rille zu kratzen und bewies dabei ein superbes Rhythmusgefühl. Tolle und authentische Klangfarben gab´s quasi als Nebenprodukt drauf zu.
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