Die Bedienung des PMG Vorverstärker erfolgt entweder direkt am Gerät über den Touchscreen oder über die mitgelieferte Fernbedienung, die auch zur Steuerung der anderen Geräte aus der PMG Serie und der meisten älteren Produkte von PS Audio dient. Die wichtigsten Funktionen im praktischen Betrieb sind Lautstärkeregelung, Balance, Quellenwahl und Mute, um den Verstärker stumm zuschalten. Darüber hinaus besteht Möglichkeit, die Hintergrundbeleuchtung des Displays aus- und einzuschalten. Die eingestellte Lautstärke ist am Display auch aus größerer Entfernung noch sehr gut abzulesen. Besonders gut gefällt mir, dass bei Mute einfach die Zahl, die die gewählte Lautstärke anzeigt, durchgestrichen wird.
Für den Hörtest habe ich den PMG Vorverstärker eingangsseitig mit meinem PS Audio DirectStream DAC MK1 und ausgangsseitig mit meinen Stax DA-80M Endstufen verbunden. Zum Einstieg wähle ich eines meiner Lieblingsalben, Rumours von Fleetwood Mac (2001 Remaster - 24bit/96kHz, Qobuz). Bereits nach wenigen Takten fällt mir die herausragende Basswiedergabe auf: abgrundtief mit viel Volumen, Druck und Präzision. Ich wechsle zu „Berimbass“ vom Renaud-Garcia-Fons-Trio aus ihrem 2005 erschienenen Album Arcoluz (24/48, Qobuz). Auch hier reagiert der PMG Vorverstärker mit einem absolut festen, präzise abgestimmten und korrekt kolorierten Bass. Egal wie schnell der eindrucksvolle Bassist Garcia-Fons zwischen den tiefen Oktaven hin und her wechselt, der PMG Vorverstärker ist mit seiner enormen Schnelligkeit jederzeit auf Höhe des Geschehens und klingt dabei völlig unangestrengt und gelassen. Das gesamte Klangfundament des PMG Vorverstärkers ruht – ganz unabhängig vom gewählten Musikstil – auf dieser herausragenden Tieftonwiedergabe.
Übrigens: im Bassbereich liegt einer der großen Unterschiede zu einem direkten Anschluss meines PS Audio DirectStream DAC MK1 an meine Endstufen. Mir kommt es so vor, als würde der DAC im Verbund mit dem PMG Vorverstärker im Vergleich zur direkten Verbindung wesentlich tiefer hinabreichen, was natürlich rein messtechnisch gesehen nicht stimmt. Der Ausgang des DAC wird offensichtlich durch den PMG Vorstärker perfekt von den Endstufeneingängen abgepuffert. Diesem ausgeprägten Tieftonbereich steht ein ebenso charakteristischer Hochtonbereich gegenüber. Bei „Saturday Night“, einer frischen und authentischen Club-Jazznummer des Red Norvo Quintett (The Forward Look (Live) - 16/44, Qobuz) kommen Schlagzeug und Vibrafon über den PMG Vorverstärker erfrischend leicht und mit vielen feinen Details. Darüber hinaus glaubt man sogar einzelne Wortfetzen des leise vor sich hin quatschenden Publikums verstehen zu können.
Wie perfekt Hoch- und Tieftonbereiche miteinander harmonieren, kann man sehr gut auf „Gamut Warning“ des Helge Lien Trios aus Hello Troll (24/96, Qobuz) hören. Die Becken sind einfach perfekt eingefangen und bilden einen wunderbaren Gegensatz zum Kontrabass, der vollkommen kontrolliert und tief ist. Und die Parts des Klaviers kommen glockenklar. Doch wie sieht das bei klassischer Musik aus? Ich wechsle zum „Divertimento K. 136“ von W.A. Mozart in der Aufnahme mit der Academy of St. Martin in the Fields unter der Leitung von Neville Marinner (FIM Supersounds! II). Die Streicher haben Strahlkraft und Intensität. Kein Zweifel, der PMG Vorverstärker geht in den ganz hohen Passagen sicherlich nicht gerade zurückhaltend ans Werk, aber ohne jede Härte. Er ist nicht nur bei dieser Aufnahme, sondern ganz allgemein in den Höhen ausnehmend klar, aber niemals überanalytisch und immer musikalisch. Aber ein warmer, einschmeichelnder Klang ist mit dem PMG Vorverstärker nicht zu machen. Auch im Mitteltonbereich weiß der PMG Verstärker mit großartigem Auflösungsvermögen zu überzeugen. So gibt er das Timbre der Stimme von Diana Krall in „Like Someone In Love“ (Turn Up The Quiet – 24/96) begleitet von Kontrabass und Klavier meisterhaft wieder.
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