Natürlich muss es an Einsteins Aerolith zum sechsstelligen Preis ebenfalls zeigen, was es kann: Die „Polka“ aus Schostakowitschs , ein Reissue der LSC-2322, erklingt, auch als das Erdungskabel vom langen The Tonearm direkt mit der Phonostufe verbunden ist, in einen großen, aber nicht allzu tiefen Saal. Die einzelnen Klangereignisse werden gut differenziert, der fröhliche Rhythmus kommt packend rüber. Sobald das PhonoARAY mit im Spiel ist, glänzen die Klangfarben jedoch ein wenig kräftiger, feindynamische Nuancen treten klarer hervor und die Positionen der Instrumente werden auch in der Tiefe ein gutes Stück klarer definiert. Dank Chords Erdungssystem wird man einfach mit mehr Detailinformationen verwöhnt, ohne dadurch vom musikalischen Geschehen abgelenkt zu werden.
Seit schätzungsweise einem Jahrzehnt habe ich „Southpark and Richard“ vom DIW-Album von Richard Davis, Sir Roland Hanna und Frederick Waits wohl schon nicht mehr aufgelegt. Und so packend habe ich es gewiss noch nie gehört, woran Einsteins Laufwerk-Monument gewiss den größten Anteil haben dürfte: Der – virtuelle? – Aufnahmeraum wirkt recht groß und luftig. Das Fell der Bass Drum scheint man fast sehen zu können, einige Schläge auf die Snare wecken beste Erinnerungen an ein Live-Konzert und der Kontrabass drückt, schnalzt und groovt, dass es eine Freunde ist: Über diese Kette ist der Titel wirklich ein Erlebnis! Dass büßt aber einen gar nicht so kleinen Teil seiner Faszination ein, wenn die Masse des Tonarmkabels direkt an die Phonostufe angeklemmt ist: Der Raum wirkt kleiner, ein paar Feininformationen werden unterschlagen und das Trio geht ein bisschen weniger enthusiastisch zu Werke. Das PhonoARAY macht aus einem Mister Hit zwar kein High-End-Laufwerk. Bei einem solchen ist es aber das Tüpfelchen auf dem i.
Ich habe den Chord-Zylinder zwar schon mit zwei Plattenspielern probiert, aber bisher immer mit ein und derselben Phonostufe. Deswegen wechsele ich nun zu einem Tonabnehmer, der nach einem ganz anderen Prinzip arbeitet und daher nach einer speziellen Signalaufbereitung verlangt: dem DS Audio W3, dessen Signale der DS-Audio-Phono-Einschub in der WestminsterLab-Vorstufe verarbeitet. Auf dem Teller des LaGrange liegt die erste Scheibe von Ron Carters Doppel-Album Piccolo, auf dem er auf dem elektrisch verstärkten Cello – oder Piccolo-Bass – zu hören ist, während Buster William die wirklich tiefen Töne beisteuert. Komplettiert wird das Quartett von Kenny Barron am Flügel und Ben Riley am Schlagzeug. Der Live-Mitschnitt von „Blue Monk“ ist einfach gute Musik, ohne audiophilen Anspruch. Das liegt natürlich auch an den – wie damals üblich – mit Tonabnehmern abgenommenen Viersaitern. Dennoch klingt die Aufnahme deutlich frischer, besser durchgezeichnet, im Tieftonbereich konturierter und rhythmisch interessanter, wenn das PhonoARAY eingeschleift ist. Hier empfinde ich den klanglichen Zugewinn sogar noch etwas größer als bei Einssteins The Turntable's Choice.
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