Das Display kann aber nicht nur zur Bedienung des Luxsin genutzt werden. Mit VU-Meter-Simulationen in unterschiedlichen Designs informiert es auch über den Eingangspegel, die Wiedergabelautstärke und die Intensität verschiedener Frequenzbereiche im Musiksignal. Der Eingangspegel des analogen Signals kann unter dem Menüpunkt „Audio Settings“ um plus/minus zwölf Dezibel variiert werden. Schade, dass die virtuellen VU-Meter eine Übersteuerung nicht mit Werten im roten Bereich anzeigen, sondern man nur darauf schließen kann, wenn die Zeiger an der Null-Dezibel-Markierung zu kleben scheinen. Der Grad der Verstärkung lässt sich in drei Stufen an die Empfindlichkeit des angeschlossenen Kopfhörers anpasst. Das kann manuell über das Menü passieren. Wenn man das Kabel eines Schallwandlers aber mit der unsymmetrischen 6,3-Millimeter-Klinken- oder der symmetrischen Pentaconn-Buchse verbindet misst der Luxsin kurz die Impedanz des angeschlossen Kopfhörers. Das soll laut Terry Jiang bald auch bei der vierpoligen XLR-Buchse funktionieren.
Kurz hatte ich mich gewundert, dass für alle fünf verwendeten Kopfhörer entweder ein Innenwiderstand von 16 oder 32 Ohm gemessen wurde. Dann fiel mir auf, dass Luxsin den Verstärkungsstufen High, Medium und Low Gain die Werte 300, 32 und 16 Ohm zuordnet. Nach der Messung des Kopfhörers wird also nicht der gemessene Innenwiderstand des Kopfhörers angezeigt, sondern die Verstärkungsstufe, die der X9 für ihn ausgewählt hat. An den symmetrischen Ausgängen kann der Luxsin in der höchsten Verstärkungsstufe einem 32-Ohm-Modell maximal 3.000 Milliwatt zur Verfügung stellen, an der 6,3-Millimeter-Klinkenbuchse sind es dann noch 1.700 Milliwatt und an 16 Ohm 2.650 respektive 2.100 Milliwatt. Dabei kann es vorkommen, dass man zum Erreichen der genannten Werte eine andere Verstärkungsstufe wählen muss als die, auf die sich der X9 eingemessen hat.
Da Digital-Equipment erfahrungsgemäß sehr positiv auf eine längere Einspielzeit reagiert, habe ich den X9 über seinen Analogeingang fast eine Woche lang laufen lassen, so dass der A/D- und der D/A-Wandler gleichzeitig aktiv waren. Als Zuspieler diente der Lotoo Mjölnir, der ja sowohl über einen unsymmetrischen Analog-, als auch über einen S/PDIF-Ausgang verfügt, und dessen USB-C-Ausgang nach einer Freigabe per Menü auch Musikdaten ausgeben kann. Die USB-C- und die S/PDIF-Schnittstelle sowie den Bluetooth-Empfänger des Luxsin habe ich natürlich ausprobiert: Auch sie lassen keine Wünsche offen. Für den Test habe ich aber fast ausschließlich die analoge Verbindung zwischen Mjölnir und Luxsin verwendet. Dritter im Bunde bei diesen reduzierten Testanordnung war übrigens der SPL Phonitor x, mein Bezugspunkt in Sachen Kopfhörerverstärker.
Während des Dauerbetriebs mit dem Dan Clark Audio Noire und dem Sendy Audio Peacock habe ich mich nur kurz mit einigen Funktionen des X9 vertraut gemacht, nicht aber kritisch gehört. Danach habe ich dann den Stealth angeschlossen, um zu sehen, ob der Luxsin ihn problemlos treiben kann. Mittels Adapter habe ich den Kopfhörer an die Pentaconn-Buchse angeschlossen, um die Impedanz-Messung zu starten. Der X9 zeigte 32 Ohm an, der Dan Clark Audio wird also mit mittlerer Verstärkung betrieben. An einer Last von 32 Ohm stehen hier genauso wie bei der höchsten Verstärkungsstufe 3.000 Milliwatt zur Verfügung. Kein Wunder, dass selbst bei eher leisen ECM-Alben und recht hoher Lautstärke noch eine Pegelreserve von über zwölf Dezibel verfügbar war.
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