In der Anwendung ist die Ramar Schallplattenbürste so schlicht wie durchdacht – und wird schnell zur festen Routine. Die Anleitung und auch Videos beschreiben die optimale Nutzung: Die Bürste wird leicht schräg zur Plattenoberfläche angesetzt und dann in einer rotierenden Bewegung in die plane Lage zur Plattenoberfläche geführt und umgekehrt. Alles anders als gewohnt – ohne viel hin und her. Zur Reinigung der Bürsten selbst, liegt jeder ein Reinigungspad aus Naturfilz bei. Damit lassen sich Staubreste und mögliche gebrochene Fasern entfernen, bevor die Bürste wieder im Etui verschwindet. Der gesamte Vorgang dauert nur wenige Sekunden und schafft die Voraussetzung für konstant gute Ergebnisse über lange Zeit. Das Reinigungsergebnis überzeugt bereits im ersten visuellen Eindruck: ausgezeichnete Staubaufnahme, tiefgehende Rillenreinigung, ohne elektrostatische Aufladung. Auch ein Vergleich mit herkömmlichen Bürsten zeigte schnell die Leistungsfähigkeit der Bürste, ganz gleichgültig, ob manipuliert stark oder nur gering mit Staub belegt, ob mit oder ohne Lupe oder unter einem Mikroskop betrachtet. Letztlich zeigt der gesammelte Schmutz an der Nadel und die hörbaren oder eben nicht vorhandenen Nebengeräusche, was Qualität und Erfindergeist ausmachen. Obwohl ich eine Schallplattenwaschmaschine besitze, könnte ich mir schon deshalb das tägliche Hören ohne die flotte und effiziente Reinigung via Ramar Bürste nicht mehr vorstellen.
Mit einem Startpreis von rund 360 Euro hebt sich Ramars Bürste preislich deutlich von den Mitbewerbern am Markt ab. Doch gemessen an Materialeinsatz, Verarbeitungsqualität, gestalterischer Qualität und nicht zuletzt ihrer funktionalen Qualität, halte ich diese Investition für gerechtfertigt und für jeden, der seine Platten liebt, für sinnvoll. Sie macht aus einer Pflicht eine Kür – aus einem Reinigungsakt ein bewusstes, stilvolles Ritual und bringt audiophiles Zubehör auf Augenhöhe mit den Komponenten. Dass Ramar mit dieser Bürste beim German Design Award 2021 eine Auszeichnung erhielt, überrascht kaum – eher, dass solch ein unscheinbares Objekt so viel Aufmerksamkeit verdient. Aber genau das ist Rangel Vasevs Ansatz: den Blick auf die vermeintlichen Nebensächlichkeiten zu lenken – und sie durch Design mit perfekter Funktion zu adeln.
Kommen wir zu einem weiteren Produkt von Ramar, dem Resonanzkontrollkonzept PT JEWEL: Wer sich mit Plattengewichten beschäftigt, stellt schnell fest: die meisten folgen einem funktionalen Standard: zylindrisch, massiv, symmetrisch. Mit dem PT JEWEL Resonanzkontrollkonzept ist Ramar im Design und Funktion neue Wege gegangen – technisch anders gedacht, gestalterisch absolut eigenständig. Der erste Eindruck überrascht: statt eines gewohnten Rundkörpers zeigt sich JEWEL in einer markanten, asymmetrischen Form, fast schon floral anmutend – gefräst aus massivem Edelstahl, mit fließenden Kanten, präzisen Ebenen und ungewöhnlicher Dynamik. Trotz dieser optisch asymmetrischen Formensprache erreichte das Ramar-Team eine vollkommen gleichmäßige Gewichtsverteilung. Möglich wurde das durch aufwendige Computersimulationen – und durch die konsequente Anwendung eines Drei-Punkte-Ansatzes im Inneren des PT JEWEL.
© 2025 | HIFISTATEMENT | netmagazine | Alle Rechte vorbehalten | Impressum | Datenschutz
Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.