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Lu Kang Audio Spoey 200

30.09.2025 // Finn Corvin Gallowsky

Die Terminalplatte ist massiv ausgeführt
Die Terminalplatte ist massiv ausgeführt

AudioTechnology und Hiquphon stammen beide aus Dänemark und sind durch Scan-Speak verbunden. AudioTechnologie-Inhaber Ejvind Skaaning ist der Gründer von Scan-Speak und Oskar Wroending, Besitzer von Hiquphon, hat bis 1987 für Scan-Speak entwickelt. Somit entspringen beide Treiber der Feder echter Ikonen der Chassisentwicklung und gehören ohne Frage zu den spannendsten und leistungsfähigsten Treibern, die der Markt zu bieten hat. Der in der Spoey 200 eingesetzte Hiquphon ¾ OW2-FS ist wie der Name verrät mit seinen dreiviertel Zoll etwas kleiner als klassische ein-Zoll-Hochtöner. Damit verfügt er zumindest theoretisch über ein besseres Rundstrahlverhalten und bündelt erst bei höheren Frequenzen. Allerdings ist er dafür in tieferen Lagen weniger belastbar als seine größeren ein-Zoll-Pendants. Der 200-Millimeter-Tiefmitteltöner von AudioTechnology wird mit einer Polypropylenmembran gefertigt. Beide Treiber sollen so ideal miteinander harmonieren, dass eine Frequenzweiche erster Ordnung zum Einsatz kommen kann. Diese Konzept gilt gemeinhin als Garant für eine besonders räumliche und bruchlose Wiedergabe – die bereits gemachten Hörerfahrungen geben dieser Annahme recht.

Der Tiefmitteltöner verfügt über eine Polypropylenmembran, die typischerweise als Allroundtalent gilt
Der Tiefmitteltöner verfügt über eine Polypropylenmembran, die typischerweise als Allroundtalent gilt

Eine derartige Abstimmung hat außerdem den Vorteil, dass die Chassis so frei und unbeeinflusst wie irgend möglich spielen können. Der explizite Verzicht auf einen Widerstand vor dem Hochtöner verstärkt diesen Umstand nochmals. Bei den wenigen in der Frequenzweiche zum Einsatz kommenden Bauteilen wird auf höchste Präzision geachtet. Die Spulen, die für den Tiefmitteltöner als Tiefpass fungieren, werden bei Lu Kang selbst gewickelt, um eine Genauigkeit von vier Nachkommastellen zu erreichen. So soll eine möglichst geringe Abweichung zwischen einem Stereopaar Lautsprechern gewährleistet werden. Die Hochtonkondensatoren lässt man sich bei einem Spezialisten in Taiwan fertigen, der nach Rox‘ Aussage auch eine andere sehr renommierte Marke beliefert. Die Grundsätze in der Abstimmung gelten übrigens für alle Lautsprecher der Spoey-Serie, auch wenn verschiedene Hiquphon-Hochtöner eingesetzt werden. Im nächstgrößeren Modell Spoey 230 mit einem 230-Millimeter-Tiefmitteltöner, das als Regal- und Standlautsprechermodell angeboten wird, ist ein Hiquphon ¾ OW 4 verbaut. Im kleinsten Spoey 155 wird ein 155-Millimeter-Tiefmitteltöner mit einem Hiquphon ¾ OW1-FS gepaart.

Im Bezug auf die ideale Aufstellung sind sich Rox und ich uns einig. Auch wenn es einige allgemeine Grundempfehlungen gibt, muss doch in jedem Raum individuell die optimale Position gefunden werden. Deshalb wird die Feinabstimmung der Frequenzweiche sowohl im sogenannten Nahfeld bei Abständen teilweise unter einem Meter, einer mittleren Distanz von etwa 2,5 bis 5 Metern und einer größeren Distanz von 7 bis 9 Metern vorgenommen. So kann für jeden Hörabstand das Optimum ermittelt werden. In meinem recht kleinen Hörraum ist der Spoey 200 im Bassbereich überraschend und angenehm aufstellungsunkritisch. Selbst in der notwendigerweise recht wandnahen Aufstellung – der Abstand beträgt etwa 60 Zentimeter bis zur Lautsprecherfront – ist der Bass keineswegs überbetont oder unpräzise. Er ist stattdessen lebendig, knackig und für einen Lautsprecher dieser Größe angemessen tief und konturiert. Möglicherweise ist die nach vorne abstrahlende Bassreflexöffnung von Vorteil. Oft erlebe ich im Bassbereich Abstimmungen, die über das Ziel hinausschießen und es zu gut meinen. Die Spoey 200 liegen in dieser Disziplin ziemlich genau auf dem Mittelwert.


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