
Der S350 gehört zur Progression-Serie, der Basis im D’Agostino-Portfolio. Innerhalb dieser Serie nimmt der S350 die Rolle des leistungsstarken Stereo-Endverstärkers ein – weniger exklusiv als Monoblöcke der oberen Serien Momentum und Relentless, aber technisch eng verwandt mit den größeren Geschwistern. Neben dem S350 gibt es in der Familie die M550 Monoendstufen, eine Vorstufe und eine integrierte Lösung, die mein Kollege Roland Dietl bereits 2023 für Sie getestet hat. Der Progression S350 zeigt dementsprechend auch das, was man bei D’Agostino erwartet: ein massiv anmutendes Aluminiumgehäuse, die typische, kreisrunde analoge Anzeige auf der Front, sauber gefräste Kanten und eine sichtbare Präzision in der Fertigung. Die Oberflächen sind in Silber oder Schwarz erhältlich. Mit den Maßen von 45,4 mal 22,9 maal 58,4 Zentimetern und einem Gewicht von 52,2 Kilogramm ist die Endstufe unübersehbar und schon gar kein Leichtgewicht. Alleingänge verbieten sich deshalb, will man den S350 sicher und unbeschadet an seinen Platz bringen.
Auf der Website von D’Agostiono findet man ein klares Statement: „Für eine realistische Klangqualität ist reichlich Leistung erforderlich“. Es verwundert also nicht, betrachtet man die beeindruckend inneren Werte des S350: angegeben sind 350 Watt pro Kanal an 8 Ohm, das Ergebnis verdoppelt sich bei 4 Ohm auf 700 Watt und steigt bei 2 Ohm nochmals auf unglaubliche 1400 Watt an. Werte, die eindrucksvoll demonstrieren, wieviel Reserve die Elektronik für dynamische Spitzen bereithält. Diese Reserven entstehen durch zahlreiche Ausgangstransistoren – der S350 nutzt 48 Leistungstransistoren, 24 pro Kanal – und eine großzügige Netzteilarchitektur mit einem 2.000-Watt-Netzteiltransformator, der mit fast 100.000 Mikrofarad Speicherkapazität des Netzteils gekoppelt ist. Alles mit dem Ziel, dass der Verstärker auch bei komplexen Lasten agil und kraftvoll agieren kann.
Der S350 ist ein auf Leistung getrimmter Class-AB-Verstärker, dessen interne Aufbauweise der Prämisse: kurze Signalwege, großzügige Leiterbahnen und vorzugsweise diskreten Schaltungstopologien anstatt IC-Module, folgt. Herzstück und die entscheidende Idee ist jedoch die „Super Rail-Schaltung“. D’Agostiono beschreibt sie als eine „voll symmetrische, nicht gebrückte Schaltung aus zwei Verstärkern – einem negativen und einem positiven – die exakte Gegenstücke bilden“. Die Eingang- und Treiberstufe arbeitet mit höheren Versorgungsspannungen als die Ausgangsstufe. Das erzeugt mehr Spielraum, um abrupte Leistungsanforderungen und -spitzen ohne Verlust liefern zu können und hält die Ausgangstransistoren sehr nahe an ihrem idealen Arbeitsbereich. Entsprechend arbeitet jeder D’Agostino mit positiven und negativen Versorgungs-Schienen oder -Rails. Das Ergebnis dieser Schaltungsinnovation, die oft mit einem Booster verglichen wird, kann die unmittelbar benötigte Leistung blitzschnell und kraftvoll liefern. Das Konzept verspricht eine bessere Dynamik, geringere Verzerrungen und eine deutlich straffere Kontrolle der Lautsprecher. Für den Hörer saubere Impulse, verbesserte Dynamik, ohne einen Eindruck von Limitierung oder Kompression.

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