tests/11-03-07_bridge
 

PS Audio Perfect Wave DAC: USB versus Bridge

07.03.2011 // Dirk Sommer
Momentan gibt es nur eine Möglichkeit, Musikdaten mit 192 Kilohertz aus dem Computer zu PS Audios hervorragendem DAC zu schicken: über ein Netzwerk zur Bridge. Um die Qualitäten dieser Übertragungsstrecke einschätzen zu können, muss sie sich mit der Datenübertragung per USB-Eingang und -Kabel messen – auch wenn dabei maximal Files mit 24 Bit und 96 Kilohertz zum Einsatz kommen können.

Die Bridge wird nach dem Entfernen einer Abdeckplatte in die Halterung im DAC geschoben und mit zwei Schrauben gesichert
Die Bridge wird nach dem Entfernen einer Abdeckplatte in die Halterung im DAC geschoben und mit zwei Schrauben gesichert

Als ich meinen Artikel über den PS Audio Perfect Wave Transport und DAC schrieb, war die Bridge, ein Netzwerkeinschub mit Digital Lens, leider noch nicht verfügbar. Dass über die USB-Schnittstelle, wie gesagt, nur Dateien mit bis zu 96 Kilohertz zum DAC geschickt werden können, stellte aus meiner Sicht das einzige Manko der ganz vorzüglichen PS Audio Digital-Kombination dar. Auch wenn hinter den Kulissen bereits über ein Update für den USB-Eingang gemunkelt wird – konkrete Termine gibt es jedenfalls noch nicht –, ist für den Audiophilen, der nicht länger auf einen Wandler dieser Güteklasse verzichten will, die Bridge momentan das Mittel der Wahl, um alle Arten von hochaufgelösten Dateien abspielen zu können – vorausgesetzt natürlich, der Umweg über das Netzwerk und die Bridge schmälert nicht die enormen klanglichen Leistungen des Perfect Wave DAC. Da leider auch in den in der Zwischenzeit in verschiedenen Publikationen erschienen Berichten über DAC und Bridge kein direkter Vergleich der beiden konkurrierenden Übertragungswege zu finden ist, komme ich nicht umhin, mich nun auch ein wenig mit Netzwerktechnik zu beschäftigen, die mich ansonsten nicht im mindesten zu interessieren brauchte – dachte ich zumindest, bis ich mit der Bridge gearbeitet habe.

Über den Ethernet-Anschluss nimmt die Bridge Kontakt zum Router auf, der USB-Anschluss ist wohl für eine, noch für dieses Jahr angekündigte drahtlose Verbindung zum Netzwerk vorgesehen
Über den Ethernet-Anschluss nimmt die Bridge Kontakt zum Router auf, der USB-Anschluss ist wohl für eine, noch für dieses Jahr angekündigte drahtlose Verbindung zum Netzwerk vorgesehen

Der Einbau der Bridge gestaltet sich ebenso einfach wie die Installation der für ein Netzwerk nötigen Software. Um im System zu bleiben, habe ich mich hier für PS Audios kostenloses eLyric entschieden, das in der vorliegenden Beta-Version ebenso vielversprechend wie rudimentär erscheint und unter http://www.psaudio.com/ps/media_manager/downloads/ zum Download bereitsteht. Als Controller diente PS Audios tagNPlay App für iPhone und iPad, die im App Shop für 7,99 Euro herunterzuladen ist. Sie erlaubt nicht nur, die Songs aus eLyric auszuwählen, die DAC und Bridge wiedergeben, sondern bietet in den allermeisten Fällen auch eine Abbildung des Covers sowie recht ausführliche Informationen über Künstler und Werk. Wenn die Sortierfunktionen verbessert und die vorgesehenen Ripp- und Sample-Rate- sowie Format-Converter-Module integriert sind, dürfte die Kombination aus eLyric und tagNPlay an Benutzerfreundlichkeit so schnell nicht zu übertreffen sein. Dass die im Moment verfügbare Variante noch eine Betaversion ist, machen aber beispielsweise zahlreiche Unterbrechungen der Wiedergabe bei Flac-Dateien in höher Auflösung immer wieder schmerzlich bewusst – falls nicht die Firmware der Bridge die Wurzel des Übels ist.

Die Netzwerkkarte vor dem Einbau
Die Netzwerkkarte vor dem Einbau

Doch nun zum Versuchsaufbau: Als Datenlieferant dient ein iMac, auf dem als Audio-Player erst iTunes und später Amarra läuft. Üblicherweise übernimmt ein Inakustik-Kabel den Transport der Daten vom USB-Ausgang des Mac zum Perfect Wave DAC. Die von iTunes angelegten Musikdateien habe ich dann auch in eLyric geladen, von wo sie per Wireless-LAN zu einer TimeCapsule gelangen, die als Router fungiert und von der es per ganz gewöhnlichem Ethernet-Kabel zur Bridge weitergeht. Ich beginne mit einem meiner derzeitigen Lieblings-Teststücke, Misha Alperins „Heavy Hour‟ in ganz simpler CD-Qualität, wobei der USB-Ausgang seine Daten von iTunes zugewiesen bekommt. Nach den teils heftigen Reaktionen auf Reinhold Martins Bericht über die Oyade-USB-Kabel sollte ich an dieser Stelle vielleicht all diejenigen, die glauben, man könne unterschiedliche Kabel – und analog dann wohl auch Übertragungsstrecken via Wireless-LAN –  nicht hören, da ja schließlich immer dieselben Daten zum Wandler gelangen, warnen: Im Folgenden geht es ausschließlich darum, wie die Musikdaten von der Festplatte eines Computers zum Wandler gelangen und wie sich diese verschiedenen Wege klanglich auswirken.


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