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Ein Besuch bei der Chord Company

10.10.2018 // Dirk Sommer

Im Lager finden sich drei- und vieradrige, geschirmte Kabel als Ausgangsmaterial für die preisgünstigen Serien, aber auch Einzelleiter, aus den die sehr hochwertigen Modelle per Hand gefertigt werden
Im Lager finden sich drei- und vieradrige, geschirmte Kabel als Ausgangsmaterial für die preisgünstigen Serien, aber auch Einzelleiter, aus den die sehr hochwertigen Modelle per Hand gefertigt werden

Nach soviel Firmenhistorie steht erst einmal ein Rundgang durchs Gebäude an, von dem ich bisher ja nur ein Großraumbüro, das Besprechungszimmer und den Pausenraum gesehen habe. Als erstes fällt – egal ob in der Verwaltung oder der Produktion – die ebenso konzentrierte wie entspannte Atmosphäre auf. Hier gibt es keine separaten Räume – vielleicht sogar noch mit Namensschild inklusive Titel an der Tür – für den Geschäftsführer, seinen Stellvertreter, den Design- und Marketing-Spezialisten, die Buchhaltung und den Verkauf. Die Schreibtische des Betriebs- und des Produktionsleiter stehen in den Produktionsräumen: Das lässt aber nicht automatisch den Gedanken an Kontrolle aufkommen, hier assoziiert man eher flache Hierarchien und kurze Dienstwege. Dank solcher Strukturen könnte man sich glatt vorstellen, bei Chord anzufangen.

Noch einmal Einzelleiter und Verpackungen
Noch einmal Einzelleiter und Verpackungen

Dass die sehr preisgünstige „C-Series“ nicht im Haus hergestellt wird, hatte mir Doug bereits verraten, nicht aber, dass schon die ebenfalls zum Einsteigerbereich zählende, überaus erschwingliche „Clearway“-Linie in Handarbeit konfektioniert wird. Bei einem „Epic“-NF-Kabel musste ich dann selbst Hand anlegen, wohl um zu beweisen, dass ich weiß, wo bei einem Lötkolben vorn und hinten ist. Das Zurechtschneiden und Abisolieren der einzelnen Leiter stellte mich vor keinerlei Probleme, mit dem silberhaltigen, bleifreien Lot eine auch noch gut aussehenden Verbindung zustande zu bringen, schon. Gut, dass ich zuhause noch ein wenig bleihaltiges Lot gehortet habe. Dass meine Lötverbindungen die strenge Qualitätskontrolle passierten, war wohl nur der englischen Höflichkeit zu verdanken. Interessant war, dass das Ausgangsmaterial für ein normales Cinch-Kabel ein natürlich geschirmter, dreiadriger Leiter war. Die Funktion von zwei Leitern erklärt sich von selbst, nach der des dritten fragte ich meinen „Praktikumsanleiter“ Chris Baker, der aber etwas ausweichend auf die Verwendung desselben Materials auch für symmetrische Verbindungen verwies. Später im Hörraum gab es dann eine überzeugendere Erklärung. Das besagte dreiadrige Ausgangsmaterial wird beim „Epic“ noch mit einem schützenden Geflecht überzogen. Die Schrumpfschläuche am Übergang vom Stecker zum Geflecht geben die Laufrichtung an. Wie Doug erläuterte, wird ein Stück Leitung von jeder angelieferten Kabeltrommel mit Steckern versehen, damit man im Hörraum die Laufrichtung überprüfen kann. Auf die aufgedruckte Schrift will man sich nicht verlassen: Dafür sei die Laufrichtung klanglich viel zu entscheidend.

In der Produktion: Teresa Whelan (hinten) und Matt Cassedy
In der Produktion: Teresa Whelan (hinten) und Matt Cassedy


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