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Ein wenig Raumakustik

30.12.2024 // Dirk Sommer, Birgit Hammer-Sommer (Fotos)

Auch wenn man sich über 30 Jahre beruflich mit Hifi beschäftigt, ist man vor Überraschungen nicht gefeit. Tauscht man eine Komponente für einen Test in der stimmig spielenden Kette aus, ist das eben ein Teil des Jobs und man muss auf einiges gefasst sein. Diesmal wollte ich aber nur ein bisschen aufräumen – mit ungeahnten akustischen Folgen.

Natürlich habe ich ein wenig zur klanglichen Optimierung meines Hörraums getan: So hängen an den Wänden das ein oder andere Holzblöckchen mit Klangschälchen aus diversen Metallen, strategisch platziert von Acoustic-System-Firmenchef Franck Tchang und -Deutschlandvertrieb Thomas Fast. Auch am Tischchen vor den beiden Hörsesseln klebt ein Acoustic-System-Resonator. Darüber hinaus kommen ein Dutzend Harmonix Room Tuning Disks zu Einsatz. Glücklicherweise kann ich auf klassische Raumakustik-Elemente wie Diffusoren, Absorber und Bassfallen verzichten, was auch daran liegen wird, dass der Hörraum unter dem Dach und die Holzkonstruktion der Decke offen liegt. Durch die Schräge sind Boden und Decke überhaupt nicht und Vorder- und Rückwand nur auf einer Höhe von 1,2 Meter parallel: Das minimiert die Ausprägung von stehenden Wellen. Die über vier Meter hohe Rückwand bedeckt bis zur üblichen Deckenhöhe von rund 2,60 Meter fast vollständig ein Regal voller Schallplatten plus einiger Bücher. Ach ja, die Dachkonstruktion ist nicht völlig offen bis in den Giebel: Es gibt eine Art Decke mit einer Tiefe von 1,30 Metern, die Platz für zwei Gästebetten bietet.

Der Blick in den aufgeräumten Hörraum
Der Blick in den aufgeräumten Hörraum

An der niedrigen Vorderwand, also hinter den Lautsprechern stehen rechts, links und in der Mitte Billy-Regale mit CDs und Büchern. Als ich vor etwa 20 Jahren mal wieder mehr Platz für CDs benötigte, habe ich die Lücken zwischen den Regalen mit zwei weiteren Billys aufgefüllt: mit sehr enttäuschendem Ergebnis: Der Klang war in der Folge weniger differenziert, der Bass minimal unpräziser – die beiden neuen Regale wanderten in einen anderen Raum. Die nicht durchgehend gleiche Strukturierung der Fläche mit Regal, Lücke, Regal, Lücke und drittem Regal hat also einen positiven Einfluss auf die Akustik.

So gut sich der Raum auch darstellt, er hat ein Problem, das ich bisher nicht beheben konnten: eine tiefe, steilflankige Senke um die 64 Hertz. Deswegen klangen Boxen wie die LumenWhite Diamond Light, die ich über lange Jahre sehr geschätzt habe, immer minimal ausgedünnt. Es überrascht nicht, dass die Wellenlänge von 64,76 Hertz 5,30 Meter beträgt, exakt die Länge des Hörraums: Die Bass-Chasssis auf der Front der Lautsprecher regen den Raum so an, dass sich der Hörplatz exakt in einem Wellental befindet. Da die Stereobreite aber mit dem Hörabstand harmonieren muss, ist es keine Alternative, die Distanz der Hörsessel zum Lautsprecher so drastisch zu verändern, dass erstere nicht mehr in einem Wellental stehen.


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