Mit erschwinglichen Hifi-Komponenten beschäftige ich mich sehr viel lieber als mit Luxus-Artikeln. Da sind die Standlautsprecher Verus III Grand Tower von AperionAudio genau das Richtige. Schon der Name verspricht Einiges und, was meine Kollegen zuvor über kleinere Modelle schrieben, stimmte mich ebenfalls erwartungsvoll.
In diesen Tagen, da uns dieses verdammte Corona Virus weitestgehend ans Haus fesselt, hat manch Einer reichlich Zeit zum Musikhören, ein erfreulicher Aspekt in dieser Lage. Da passen die AperionAudio Lautsprecher gut, weil sie nicht über den Fachhandel, sondern direkt vom Importeur HifiPilot auf dem Versandwege verkauft werden. Auch der Hersteller AperionAudio aus Wilsonville in Oregon selbst vermarktet die Lautsprecher auf dem amerikanischen Kontinent direkt an den Musikliebhaber. Es besteht die Möglichkeit des entspannten Ausprobierens isn der heimischen Umgebung. Vor Jahren hatte ich das Vergnügen, XTZ-Lautsprecher zu testen, die bei uns ebenfalls unter der Flagge HifiPilot angeboten werden. Die haben mich seinerzeit in Bezug auf ihr Preis/Klang-Verhältnis sehr beeindruckt. So war denn auch meine Neugier auf die Verus III Grand Tower entsprechend hoch. Das lateinische Wort Verus bedeutet wahr oder echt. Für Hifi-Lautsprecher allgemein und erst recht in dieser Preisklasse ist das ein hoher Anspruch. Als ich mit Berthold Daubner, einem der beiden HifiPilot-Geschäftsführer, am Telefon über die für unsere Fotos interessante Gehäuseausführung sprach, sagte er mir zur Marke AperionAudio: Sie kämen zwar aus Amerika, seien jedoch klanglich nicht amerikanisch abgestimmt. Gut, das ist Geschmackssache, kommt meinen Hörgewohnheiten aber sehr entgegen, weil ich üppig voluminöse Abstimmungen eher nicht mag.
Als dann die beiden Kartons mit zusammen knapp siebzig Kilogramm bei mir angeliefert wurden, war darauf zu lesen: „Designed and Engineered by AperionAudio in the USA“ und „Manufactured in China“. Voller Zuversicht, dass sich in den Kisten ausschließlich Lautsprecher (nur Verus, kein Virus) und ihr Zubehör befinden, öffnete ich sie. Nicht oft habe ich eine derart solide Verpackung gesehen mit doppeltem Karton, Verstärkungs-Leisten in den Ecken und pro Box vier Hartschaum-Ringen mit Endschalen zur sicheren Zentrierung des perfekt lackierten Holzgehäuses. Die Verus III Grand Tower waren in einem samtenen, blauen Beutel mit goldfarbener Kordel und zusätzlich in einer Plastikhülle bestens verpackt. Beachtlich für einen Stückpreis von 1249 Euro, wenn man dann auch noch nach dem Enthüllen die einwandfreie und makellose Verarbeitung bewundern darf. Für den Test hatte ich die Ausführung Kirsche bestellt, die nun hochglänzend lackiert mit einem knappen Meter Abstand zur Rückwand und etwas mehr Distanz zu den Seitenwänden im Hörraum steht. Blickt man zusätzlich auf den Materialaufwand der Verus III, kann es kaum anders sein, als dass diese Lautsprecher in China gefertigt werden. In einem der Hartschaum-Endstücke jeder Verpackung befinden sich neben einer Auspackanweisung (!) und weißen Handschuhen auch eine Kartonbox mit Garantieunterlagen, Bedienungsanleitung, einem Putztuch und dem wichtigen Zubehör für die Aufstellung. Das sind zwei Traversen aus Aluminium zur Verbreiterung der Standfläche, vier Spikes und vier gummierte Metallfüße sowie der passende Inbus-Schlüssel. Im Boden des Standlautsprechers sind vier Gewindebuchsen eingelassen, um die zweiteiligen, grau gefärbten Ausleger zu verschrauben. Diese wiederum nehmen ihrerseits wahlweise die Spikes oder die mit Hartgummi belegten Standfüße auf. Beide Varianten sind justierbar, und so lässt sich die Grand Tower standfest ausrichten. Ich habe wegen des Parkett-Bodens die gummierten Metallfüße gewählt. Als Besitzer eines Paares Triangle Grand Concert-Lautsprecher empfinde ich die Bezeichnung Grand Tower eher amüsant, da die Verus III nicht einmal halb so hoch sind wie meine Triangle – wohl eher zur Freude eines kaufwilligen Betrachters. Die Proportionen und das Erscheinungsbild der Aperion dürften, auch wegen des abgerundeten Holzkorpus, Vielen gefallen. Die alternative Hochglanz-schwarze Ausführung des Korpus stelle ich mir optisch dezenter vor.
Die Bestückung und der technische Aufwand der Verus III sind beachtlich und würden, nicht nur auf den ersten Blick, einen erheblich höheren Preis akzeptabel erscheinen lassen. Fangen wir mal mit dem von vorn E an. Die mittels unsichtbarer Magneten arretierte, schwarze Frontbespannung lässt sich durch einen Griff in die dafür gestaltete Mulde im Rahmen leicht abnehmen und wieder aufsetzen. Der Akustikstoff ist blickdicht und lässt die Bestückung unsichtbar werden. Hinter ihm sind fünf Chassis in die stets schwarze, hochwertig anmutende Gehäusefront aus MDF eingelassen. Sehr schön gemacht ist die Einfassung der einzelnen Chassis mit einem Ring aus festem Gummi, so dass keinerlei Verschraubung zu sehen ist und zusätzlich unerwünschten Vibrationen entgegengewirkt wird. Im oberen Teil des Gehäuses nehmen zwei 135-Millimeter-Konus-Mitteltöner den 25-Millimeter-Kalottenhochtöner mit seiner AperionAudio ASR™ -Technologie in ihre Mitte. Die beiden Mitteltöner tragen in ihrem Membran-Zentrum Phase-Plugs aus Aluminium. Die Anordnung der drei Chassis ist an das d´Appolito-Prinzip angelehnt, entspricht ihm jedoch technisch nicht ganz, was schon an den Abständen der drei Chassis zueinander erkennbar ist. ASR steht für Axially Stabilized Radiator™. Das Ziel dieser Kalottenhochtöner-Konstruktion soll ein zu den tiefen Frequenzen hin ausgedehntes und in Verbindung zu den Mitteltönern homogenes Abstrahlverhalten gewährleisten. Die Trennfrequenz zwischen Kalotte und Mitteltönern liegt bei 2600 Hertz. Die Seidenkalotte ist zur Resonanz-Optimierung mit einer speziell entwickelten Dämpfungsmasse beschichtet. Eine Besonderheit von ASR™ ist hinter dem Diffusor in der Mitte der Kalotte deutlich sichtbar. Dort erkennt man eine Einbuchtung in der Membran, die zentral mechanisch arretiert ist und deshalb in ihrem Zentrum nicht frei schwingt. Eine mittige Stabilisierung ist nicht einzigartig, man findet sie ähnlich auch bei wenigen anderen renommierten Herstellern. Dennoch haben die Entwickler bei AperionAudio eine besondere Technologie angewandt, die Sie sich, falls es Sie im Detail interessiert, in der 23-seitigen US-Patentschrift anschauen können. Im Hause AperionAudio legte man bei dem patentierten Hochtöner besonderen Wert darauf, das in den tiefen Frequenzen erweiterte Spektrum der Seiden-Kalotte auch im harmonischen Winkel zum Mitteltöner abstrahlen zu können. Das Resonanzverhalten soll ebenfalls profitieren. Um die Belastbarkeit zu steigern, ist die Schwingspule des Axially Stabilized Radiator™ mit Ferrofluid gekühlt.
In den jeweils zwei Tiefton- und Mittelton-Chassis sorgen Kevlar-Membranen für die Ankopplung an die Luft. Kevlar ist bekanntlich sehr leicht, verwindungs- und resonanzarm. Die beiden Tieftöner arbeiten auf den weitaus größten Teil des Gehäuses. Vom Gesamtvolumen ist eine eigene Kammer für die beiden Mitteltöner und den Hochtöner abgeteilt. So können die Luftbewegungen, die durch die beiden Bässe erzeugt werden, die Mitteltöner nicht anregen und umgekehrt. Die zwei rückseitigen Bassreflex-Öffnungen sind mit Schaumstoff-Pfropfen verschlossen. Das ergibt maximale Präzision im Bassbereich, da es sich so um ein annähernd geschlossenes System handelt. Entfernt man einen von ihnen oder auch beide, verändert dies den Frequenzverlauf im Tieftonbereich und erweitert ihn auch etwas nach unten. Dafür verzichtet man ein wenig auf die Präzision des geschlossenen Konzepts. Es macht Sinn, im eigenen Hörraum in Ruhe zu probieren, um das Bass-Verhalten dem persönlichen Geschmack und den Gegebenheiten des Raumes anzupassen. Die Erfahrung zeigt jedoch – so war es auch beim Test der XTZ Divine Delta, dass auch eine feinere Abstimmung mit nur einer Öffnung zielführend sein kann.
Dass beide Öffnungen nicht ganz die gleiche Auswirkung auf den Frequenzgang haben, entnehme ich Folgendem: Auf der amerikanischen Website von AperionAudio ist die Verus III Grand Tower im Querschnitt abgebildet und bietet einen begrenzten Einblick ins Innenleben. Man erkennt eine Aufteilung des Gehäusevolumens oberhalb des unteren Ventilierrohres. Es handelt sich dabei um eine recht massive Rundum-Verstrebung des Kabinetts zu dessen Stabilisierung, die eine große Öffnung in der Mitte lässt. Die Druckverhältnisse an den beiden Ventilierrohren sind deshalb nicht unbedingt exakt gleich. In der unteren Kammer befindet sich die aufwändige Frequenzweiche und das Anschluss-Terminal. Letzteres ist mit zwei Paar vergoldeter Anschlüsse für Vier-MillimeterBananas, Gabelschuhe oder freie Kabelenden für Bi-Amping oder Bi-Wiring ausgelegt. Eine Aperion-Audio-eigene Verkabelung und nicht, wie anderswo oft zu finden, eine minderwertige Messingbrücke, verbindet für den Standard-Betrieb die beiden Anschlüsse für die Bässe und für das Mittel-Hochton-Trio. Eine Steckbrücke erlaubt durch einfaches Umsetzen – auch während des Spielbetriebs – eine Absenkung des Hochton-Pegels um drei Dezibel. Die interne Verkabelung erfolgt ebenfalls mit einer Aperion-spezifischen Verdrahtung, ihre Kontakte sind mit Flachsteckern ausgeführt. In der Weiche sorgen neben anderen, speziell für Aperion gefertigten Bauteilen Dünnschicht-Kondensatoren für geringste dielektrische Verluste. Die Leiterplatine ist rot lackiert, wie man nachlesen kann: Rot, als Farbe der Liebe, aus Liebe zur Klangqualität – warum nicht.
Als ich die Verus III Grand Tower an meine Air Tight Monos, die noch im just getesteten Pagode Edition MK II Rack standen, anschloss und mich ersten Hörproben widmen wollte, war schnell festzustellen, dass der Hinweis auf ein Einspielen in der Bedienungsanleitung ernst zu nehmen ist. Irgendwie klang es, als hätten sich die fünf Chassis auf ihrem langen Weg zu mir noch nicht miteinander angefreundet. Wie sollten sie auch ohne den Zuspruch eines Verstärkers? Ich stellte sie also frontal gegeneinander, phasenverdreht angeschlossen, drehte meinen Antelope D/A-Wandler-Vorverstärker auf und stellte den CD-Spieler mit abwechslungsreicher Musik auf Wiederholung. Insgesamt hatten die Chassis so etwa fünf bis sechs Stunden Zeit, sich miteinander besser in Einklang zu bringen. Danach war sofort zu hören, dass diese Maßnahme Früchte getragen hat. AperionAudio spricht in der Bedienungsanleitung von bis zu 100 Stunden Einspielzeit. Ich verspreche Ihnen, Sie kommen schon deutlich früher in den Genuss der Musikalität der Verus III. Wie ich selber jedoch feststelle, tut sich aber auch nach den sechs Stunden im Laufe der Tage noch etwas mehr in Richtung räumlicher Offenheit und Stimmigkeit. Das darf man mit Freude registrieren, ohne ungeduldig werden zu müssen. Denn nach der kurzen Einspielzeit zeigen die China-Amerikaner bereits, welch Geistes Kind sie sind.
Nach mehrfachem Wechsel der Stopfen in den Bassreflex-Rohren habe ich mich für die geschlossene Variante entschieden. Bei klassischer Musik war auch die offene Version sehr ansprechend, aber unterm Strich gefiel mir geschlossen am besten, weil der Bass etwas straffer klang. Der lineare Hochtonbereich, also der Jumper auf null Dezibel positioniert, war eindeutig besser. Bei der Absenkung um drei Dezibel hatte ich bei Violinen, Blasinstrumenten und E-Gitarren den Eindruck einer leichten Überbetonung, aber nur bei höheren Pegeln. Die lineare Wiedergabe überzeichnete in keiner Weise, sondern löste die oberen Tonlagen feiner auf. Es ist auch sehr schnell erkennbar, dass die Verus III feinfühlig auf ihre Spielpartner reagiert. So war der klangliche Unterschied zwischen einem Sommer Carbokab AES/EBU-Digitalkabel und einem von DH Labs Silversonic DTest-110 deutlich nachvollziehbar. Ebenso klar profitierten die AperionAudio Verus III Grand Tower von der Musikalität der im Verhältnis zu teuren Air Tight Mono-Röhrenendstufen im Vergleich zur eher adäquaten NAD 2200PE. Letztere spielte wunderbar mit den Grand Tower, aber eben nicht ganz so wohlig fein wie die Japaner, kostet dafür aber auch nicht einmal ein Zehntel. Der aktuelle Nachfolger mit ähnlicher Qualität ist übrigens die NAD C275 BEE. Die Verus III liefert ein sehr klares, strukturiert gezeichnetes Klangbild, was selbst bei offenen Reflexrohren niemals fett wird. Erfreulicherweise fehlt dem Lautsprecher andererseits auch der Hang zum Überanalytischen oder zum Sezieren der Musik. Seine tonale Abstimmung gefiel mir bei jeder Art von Musik besonders gut bei kleinen bis mittleren Lautstärken. Wenn ich den Pegel deutlich erhöhte, blieben die Verus III sauber und begannen in keiner Weise, im Bass oder Grundton zu überzeichnen oder gar zu dröhnen. Im Präsenz-Spektrum schienen sie bei größeren Lautstärken ein wenig vordergründiger zu werden. Das fiel auf bei Bläsersätzen in klassischer Musik wie Gustav Mahlers Symphony No.2 mit dem Orchester der Tonhalle Zürich unter David Zinman oder auch bei den Gitarren in Deep Purples gleichnamigen Album bei Stücken wie „Chasing Shadow“ oder „The Painter“. Dieser leichte Effekt kann durchaus gefallen, gerade wenn man harte Gitarrenklänge zu schätzen weiß.
Die räumliche Abstrahlung war erstklassig, besonders deshalb, weil die Musik niemals an den Lautsprechern klebte. Dabei spielte weder das Musikgenre noch der Hörpegel eine Rolle. Selbst bei in dieser Hinsicht oft gefährlicher Klaviermusik, wie hier Franz Lizts 19 Ungarischen Rhapsodien, gespielt von Roberto Szidon, hörte ich keine Sprungeffekte, so dass der Flügel stets wunderschön im Raum stand und auch nicht einzelne Töne an der Box klebten oder irgendwie in den Raum fielen. Jennifer Warnes Gesang und auch der ihrer Begleitstimmen auf dem Album The Well wirkten glaubwürdig und plastisch. Bei alledem verbindet die Verus III ihr dynamisches Können im Feinen mit ansprechenden Klangfarben. Ihr gelingt der Spagat zwischen einem hohen Maß an Durchsichtigkeit und authentischer Couleur. Sie trägt an keiner Stelle zu dick auf, sondern scheint ihrem Namen Verus in erstaunlich hohem Maße gerecht zu werden. Für ihren Preis liefert die Grand Tower enorm viel Musik und Hörvergnügen. Sie schafft es, die Musik fließen zu lassen, dynamische Sprünge kraftvoll zu vermitteln und den Hörer an die Musik zu fesseln. Ich kann mich nur an einen Standlautsprecher erinnern, der mich ähnlich emotional ansprach und bei dem ich ein vergleichbares Gefühl von Neutralität, Exaktheit und gleichzeitiger musikalischer Wärme empfand. Das war damals die Quadral Platinum+ Seven, die aber mit einem Preis von 4000 Euro stattliche vierzig Prozent teurer ist. Ich darf auch noch einmal kurz auf meine Grand Concert zu sprechen kommen. Da sind schon Unterschiede in Sachen Klangfarbe und Auflösung – und Preis. Für die Grand Concert bekommen Sie 21 Paar AperionAudio Grand Tower und behalten noch Geld für eine Endstufe über. Spaß beiseite, in ihrer Preisklasse kann AperionAudios Verus III Grand Tower erheblich mehr, als man erwarten mag. Mir hat besonders ihre Neutralität gefallen, mit der sie Musik einerseits so unaufdringlich inszenierte und gleichzeitig alles Musizierende mit authentischer Tonalität auf einer nahen Bühne plastisch präsentierte.
Gehört mit
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CD-Laufwerk | Primare DVD-30 |
Computer | Dell i7 mit Windows 10 Pro, AudiophileOptimizer 3.0, Audirvana Plus für Windows 10 3.5. und Qobuz |
Reclocker | Mutec M-3+ Smartclock USB |
DA-Wandler/Vorverstärker | Antelope Zodiac plus |
Endstufe | AirTight ATM-3, NAD 2200PE |
Zubehör | In-akustik Black&White NF-1302, QED Genesis Silver Spiral LS, MudraAkustik Max Netzleiste und Netzkabel, Audioquest Source Netzkabel, AHP Reinkupfer-Sicherungen, Raum-Absorber von MBakustik und Browne Akustik, Finite Elemente Pagode Edition MKII |
Herstellerangaben
AperionAudio Verus III Grand Tower
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Lautsprecher-Typ | 3-Wege Standlautsprecher |
Konstruktionsprinzip | Bassreflex / geschlossen |
Hochtöner | 1 x 25 mm ASR™ Kalotten-Hochtöner |
Mitteltöner | 2 x 135 mm Mitteltöner aus Kevlar® |
Tieftöner | 2 x 165 mm Tieftöner aus Kevlar® |
Frequenzgang (+/- 3dB) | 35 - 30.000 Hz |
Trennfrequenzen | 300 Hz, 2.600 Hz |
Impedanz | 4 - 8 Ohm |
Wirkungsgrad | 92 dB (2,83 V / 1 m) |
Abdeckung | schwarz (magnetisch) |
Anschlüsse | vergoldet |
Einstellungsmöglichkeiten | Bassreflex/geschlossen, Hochtöner (zweifach anpassbar) |
Abmessungen (B x H x T) | 200 x 1105 x 250 mm |
Gewicht | 26,9 kg |
Farbe | Hochglanz schwarz, Kirsche Furnier |
Herstellergarantie | 10 Jahre |
Einspielzeit | 50 - 100 Stunden |
Paarpreis | 2500 Euro |
Vertrieb
HifiPilot GmbH
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Anschrift | Höhenstr. 7 75239 Eisingen |
Telefon | +49 7232 3640155 |
kontakt@hifipilot.de | |
Web | www.hifipilot.de |
Cambridge Audio lässt Musikfans trotz abgesagter Festivals nicht im Regen stehen: Unter dem Motto „Genieße Dein Festival zu Hause!“ können Besitzer eines Tickets der diesjährigen Festivals Rock am Ring, Rock im Park, Southside, Hurricane und Wacken Open Air von Preisnachlässen von zehn Prozent auf die unverbindliche Preisempfehlung profitieren.
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Weitere Informationen
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Ansprechpartner | Björn von Bredow Lars Schamicke |
cambridgeaudio@rtfm-pr.de | |
Telefon | +49 911 3109100 |
Mit meinem Hörraum habe ich Glück: Auch ohne spezielle Dämpfung, Diffusoren oder Absorber klingt er ziemlich gut. Die Interaktion der Endstufe mit dem gefliesten Boden ist jedoch alles andere als optimal: Da machen sich verschiedene Arten der Ankoppelung stark bemerkbar. Bringt Finite Elementes Carbofibre°-HD-Absorberbasis noch eine Verbesserung?
Bei den Lautsprechern sieht es übrigen auch nicht besser aus. Das führte bei meinen langjährigen Favoriten, den Kawero Classic schließlich dazu, dass sie auf einer vogelwild aussehenden Kombination aus den mitgelieferten Stillpoints und Harmonix-Füßen ruhten. Aber die ideale Stellfläche für die Lautsprecher ist ja ein anderes Thema. Als noch die Brinkmann Monos für die Verstärkung sorgten, waren die Finite Elemente Cerabase – heute Cerabase° Classic – für die Ankopplung verantwortlich. Die übernahmen den Job auch bei den Ayon Epsilon. Unter Einsteins The Poweramp lösten die Harmonix TU-666ZX „Beau Tone“ die Cerabase ab, später kam dann deren Edel-Version TU-666M „BeauTone Million“ zum Einsatz. Die kurze, noch erfreulichere Episode mit Harmonix „The Base“ TB-0917 habe ich aufgrund ihres eher abschreckenden Preises schon fast verdrängt. Dabei half SSCs Big Magic Base ganz hervorragend, denn in Kombination mit The Poweramp bewegt sie sich klanglich oberhalb eines Vierersets TU-666M „BeauTone Million“, preislich erfreulicherweise aber darunter.
Daher gab es für mich keinen Grund, an der Aufstellung der Endstufe etwas zu ändern – hätte ich nicht anlässlich Wolfgang Kempers Vergleich eines alten mit einem aktuellen Pagode-Rack mit deren Entwickler Luis Fernandes gesprochen. Er schlug mir vor, seine Carbofibre° HD einmal unter einer Endstufe zu testen. Solche Angebote lassen mich meist eher kalt. Aber ich habe schon im letzten Jahrhundert voller Zufriedenheit zwei Pagode-Racks benutzt. Noch mehr beeindruckte mich, dass sich immer, wenn Luis Fernandes vorbeikam, um eine vermeintliche, aktuelle Verbesserung zu installieren, seine Ankündigungen bewahrheiteten: Danach agierten die Racks wirklich auf einem höheren Niveau. Und deshalb bestellte ich umgehend eine Carbofibre° HD.
Laut Luis Fernandes soll die eigenständige Produktlinie Carbofibre° dem Kunden die Möglichkeit bieten, auch auf Untergründen wie zum Beispiel Side- oder Lowboards oder dem Fußboden eine deutliche Klangverbesserung für die aufgestellten Geräte zu erzielen. Zudem seien die Carbofibre°-Basen auch als klangliche Alternative zu den pagode°-Plattformen gedacht, wenn etwa deren Stellplatz nicht ausreicht oder aber Sondermaße gewünscht sind. Die hervorragenden Klangeigenschaften des bei der neuen pagode°-Generation für die Gerätestellflächen eingesetzten, aus einem Polymerkunststoff gefertigten Wabenkernmaterials würden im Verbund mit der allseitigen Ummantelung durch das Carbonfasermaterial noch deutlich verbessert, denn die sich dadurch ergebende extreme Torsionssteifigkeit sorge in Kombination mit dem ultraleichten Wabenkernmaterial für eine optimal kontrollierte Resonanzdämpfung und -ableitung. Das Ergebnis sei eine verbesserte Auflösung und Feinzeichnung, ein größerer Dynamikumfang und ein deutlich kohärenteres Klangbild.
Bei dem nicht hundertprozentig ebenen Fliesenboden im Hörraum ist es von Vorteil, dass die Carbofibre° HD dank der justierbaren Füße und der eingebauten Libelle in kürzester Zeit perfekt auszurichten ist. Nachdem das getan ist, höre ich erst einmal Georg Breinschmids herrlich abwechslungsreiche und skurile Doppel-CD Breinländ: Der österreichische Bassist und seine wechselnden Mitspieler mischen ungeniert unter anderem kurze Moritaten, eine sehr eigene, 20-minütige Version der „Carmen Fantasie“ voller Zitate und Anspielungen und groben musikalischen und textlichen Unfug. Da passt es dann hundertprozentig, dass der letzte Song den Titel „Ein Anfang“ trägt. Das ist gewiss nicht jedermanns Sache und auch nicht übermäßig audiophil, aber für alle mit einer Affinität zu schrägem österreichischen Humor der Musiktipp des Monats.
Nachdem die Carbofibre° HD für den Vergleich vorbereitet ist, stelle ich The Poweramp wieder auf die Big Magic Base und beginne mit dem Keith Jarrett Trio und „God Bless The Child“: Wechselt die Endstufe auf die Carbofibre° HD, möchte man meinen, jemand habe den Lautstärkeregler ein, zwei Grad nach rechts gedreht. Gary Peacocks Bass kommt ein wenig knarziger, aber dabei mindestens ebenso füllig rüber. Die Becken schimmern eine Spur farbiger, und die Bass-Drum erscheint ein wenig größer und druckvoller. Oft ist ein voluminöserer Bass ja dafür verantwortlich, dass die Wiedergabe minimal verlangsamt wirkt und die Musiker scheinbar mit etwas weniger Enthusiasmus zur Sache gehen. Das ist ist hier glücklicherweise nicht der Fall: Bei der Carbofibre° HD stehen ein sehr solides Bassfundament und der ungeheuer packende Groove erfreulicherweise nicht in Konkurrenz zueinander. Dank seiner neuen Stellfläche schwingt sich der Einstein in beiden Disziplinen zu Höchstleistungen auf: Er fühlt sich auf der Carbofibre° HD hörbar noch ein bisschen wohler.
Bei Abdullah Ibrahims „Calypso Minor“ klingen wie erwartet die Bass-Drum und der treibende Kontrabass bei der SSC-Basis einen Hauch weniger solide und füllig. Die tonale Balance ändert sich ein dann ein wenig, wenn der Einstein wieder auf der Finite-Elemente-Basis steht. Hier fühle ich mich an den Tilt-Regler der alten Quad-Transistorvorstufen erinnert, mit dem subtile tonale Verschiebungen möglich waren. Aber der Flügel wirkt dank der SSC Base nicht nur eine Spur heller, sondern auch minimal luftiger. Da komme ich um Patrice Herals „Improvisation“ einfach nicht herum…
Es ist eine wahre Freude, wie viel Druck die Pauken beim Teststück aus dem Album Le Concert Des Perfums entfalten, wenn die Carbofibre° HD die Einstein-Endstufe trägt. Die Abbildung gerät so plastisch, dass man meint, um das Perkussionsinstrumentarium herumgehen zu können. Dient die SSC-Basis als Fundament für The Poweramp, entfernt sich das musikalischen Geschehen ein kleines Stückchen weiter vom Zuhörer in die Tiefe des Raumes. Der wirkt noch eine Spur größer, aber die Instrumente scheinen nun nicht mehr so greifbar. Hier tendiere ich eher zur tonal überzeugenderen Carbofibre° HD.
Wie schon beim Test des Ansuz-Switch höre ich zum Schluss noch den „Ritt der Walküren“ vom Album Der Symphonische Ring mit den Duisburger Philharmonikern unter Jonathan Darlington. Das Vorspiel zum Dritten Akt kommt flirrender und ein wenig nervöser rüber, wenn die SSC-Basis mit im Spiel ist. Die Carbofibre° HD sorgt für mehr Übersichtlichkeit im brodelnden Geschehen und macht es dank ihres etwas dunkleren Timbres leichter, den einzelnen Instrumentengruppen zu folgen. Dadurch gewinnt auch die Präzision der räumlichen Abbildung. Zudem spricht mich das Klangbild nun auch tonal mehr an: sehr überzeugend!
Gehört mit
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Plattenspieler | Brinkmann LaGrange mit Röhrennetzteil |
Tonarm | Thales Simplicity, Einstein The Tonearm 12 |
Tonabnehmer | Lyra Olympos SL und Etna, Transrotor Tamino |
Phonostufe | Einstein The Turntable‘s Choice (sym) |
NAS | Melco N1Z H60/2, WDMyCloud |
Streaming Bridge | Auralic G1 |
Up-Sampler | Chord Electronics Hugo M-Scaler mit Poweradd |
D/A-Wandler | Chord Electronics DAVE |
LAN-Switch | Ansuz Acoustics PowerSwitch D-TC Supreme |
Vorverstärker | Audio Exklusiv R7 |
Endstufe | Einstein The Poweramp |
Lautsprecher | Göbel Epoque Aeon Fine |
Kabel | Goebel High End Lacorde Statement, Audioquest Dragon HC, Tornado (HC) und NRG-Z3,, Swiss Cables, SOtM dBCL-BNC |
Zubehör | AHP Klangmodul IV G, Audioquest Niagara 5000 und 1000, Synergistic Research Active Ground Block SE, HMS-Wandsteckdosen, Blockaudio C-Lock Lite, Acapella Basen, Acoustic System Füße und Resonatoren, Artesania Audio Exoteryc, SSC Big Magic Base, Harmonix Real Focus und Room Tuning Disks, Audio Exklusiv Silentplugs |
Herstellerangaben
Finite Elemente Carbofibre° HD
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Material | ultraleichte Wabenkerne aus Polymerkunststoff mit allseitiger Ummantelung und Mittellage aus Carbonfasern, mehrschichtiger Aufbau |
Einsatzbereich | für leichte bis schwere Komponenten |
Abmessungen (B/T/H) | 450/400/45mm (CFHD01), 500/475/45mm (CFHD02), Sondermaße auf Anfrage möglich |
Nutzhöhe | 67 bis 77mm (inkl. Stellfüße) |
Belastbarkeit | 100kg |
Besonderheiten | höhenjustierbare Stellfüße aus präzisionsgefertigtem Edelstahl, Präzisionslibelle mit 30mm Durchmesser zum perfekten Nivellieren der Absorberbasis |
Optionen | CERABASE°, CERAPUC° oder CERABALL° als Stellfuß-Upgrade erhältlich |
Preis | 1.800 Euro (CFHD01, CFHD02) |
Hersteller
Finite Elemente GmbH
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Anschrift | Am Heimekesberg 11 33106 Paderborn |
Telefon | +49 5254 64557 |
info@finite-elemente.eu | |
Web | www.finite-elemente.eu |
Dynaudio enthüllt die neue Contour i Serie – ein Update der erfolgreichen und vielfach ausgezeichneten Contour von 2016. Die Modelle wurden rundum überarbeitet, unter anderem mit Materialien und Technologien aus der innovativen Confidence Serie. Und die klangliche Verbesserung soll deutlich hörbar sein.
Otto Jørgensen, Produktmanager bei Dynaudio in Skanderborg: „Wir haben die Contour nicht überarbeitet, weil wir mussten, sondern weil wir es wollten. Das ist einfach das, was passiert, wenn man die Dynaudio-Entwickler mit einem Lautsprecher alleine lässt: Sie werden ihn verbessern. Wir haben so viele Neuerungen in der Confidence Serie, die wir unbedingt in die Contour bringen wollten. Wir sind von dem Ergebnis begeistert.“ Der brandneue Esotar-2i-Hochtöner in allen Contour i Modellen ist im Inneren mit dem genialen Hexis-Dom ausgestattet, der Resonanzen weiter minimiert. Dazu kommt ein stärkerer Neodym-Magnet und eine größere rückseitige Absorptionskammer. Alle Maßnahmen zusammen führen zu noch geringeren Verzerrungswerten und einem gleichmäßigeren Frequenzverlauf.
Die Tief-/Mitteltöner der Modelle Contour 20i, 30i und 25Ci erhalten die neue Zentrierspinne aus Nomex-Material, bekannt aus der Special Forty und der Confidence. Die Tieftöner basieren zwar weitgehend auf denen der Contour 2016, aber alleine das neue Nomex-Material führt zu einer verbesserten Klangqualität – ein Ergebnis vieler Hörvergleiche in den Dynaudio Labs. Die große Contour 60i verfügt über rundum neue Tieftöner mit größerem Magnetsystem und einer neuen Schwingspule mit Glasfaser-Spulenträger – alles Neuerungen, die im Rahmen der Entwicklung der Confidence und dem technisch herausragenden Sub-6-Subwoofer entstanden sind. Das Ergebnis ist ein definierterer Tiefbass und ein größerer Dynamikumfang.
Der Mitteltöner der Contour 60i wurde beibehalten, sitzt aber nun in einer vollkommen neuen, resonanzoptimierten Kammer, basierend auf einer Entwicklung für die Core Serie, dem neuen Dynaudio Pro-Referenzlautsprecher im Studiobereich. Die Modelle Contour 20i, 30i und 25Ci besitzen optimierte Frequenzweichen, die zusammen mit den verbesserten Tief-/Mitteltönern und dem Esotar 2i Hochtöner einen noch gleichmäßigeren Frequenzverlauf ergeben. Wie bereits in der Confidence wurden die einzelnen Chassis so optimiert, dass keine zusätzliche Impedanzlinearisierung erforderlich ist, was eine puristischere Frequenzweiche zur Folge hat.
Die Frequenzweiche der Contour 60i wurde aufgrund der neuen Tieftöner komplett überarbeitet. Dank der resonanzärmeren Mitteltöner-Kammer und dem Nomex-Material in den Tieftönern konnte die Übergangsfrequenz auf 300 Hertz angehoben und ein insgesamt noch gleichmäßigerer Frequenzverlauf erzielt werden. Sogar das Dämmmaterial im Inneren der Contour i Gehäuse wurde runderneuert – ebenfalls mit vielen Erfahrungswerten aus der Evoke und Confidence Entwicklung. Selbstverständlich wurde die neue Contour i in dem weltweit einzigartigen Dynaudio Messraum „Jupiter“ messtechnisch optimiert, gefolgt von vielen weiteren Stunden in den Dynaudio Labs Hörräumen.
Zu guter Letzt wurden die Gehäuseoberflächen verbessert. Die Contour i wird in drei Ausführungen erhältlich sein:
Die Contour i Fertigung in Skanderborg, Dänemark, hat bereits begonnen und die neuen Modelle sind ab sofort zu Preisen verfügbar, die exakt denen der Vorgängermodelle entsprechen:
Auf Wunsch ist gegen Aufpreis und zusätzliche Lieferzeit eine Ausführung mit heller Aluminium-Schallwand, silbergrauen Chassis und silbergrauen Standfüßen erhältlich.
Vertrieb
Dynaudio Germany GmbH
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Anschrift | Ohepark 2 21224 Rosengarten Germany |
Telefon | +49 4108 41800 |
Fax | +49 4108 418010 |
mail@dynaudio.de | |
Web | www.dynaudio.de |
Der Haben-Wollen-Reflex – kennen Sie den und müssen Sie auch manchmal dagegen ankämpfen? Mir ging es jedenfalls so, nachdem ich auf der letztjährigen High End Bekanntschaft mit dem brandneuen Bakoon AMP-13R gemachte hatte.
Als So In Chae von Bakoon den AMP-13R mit sichtlichem Stolz vor mir auf den Tisch stellte, glaubte ich im ersten Moment, es ginge um einen neuen Kopfhörerverstärker. Das Gerät misst gerade einmal 23 mal 23 mal 5,5 Zentimeter (Breite mal Höhe mal Tiefe) und wiegt bescheidene vier Kilogramm. Ja, meinte So In Chae, der AMP-13R sei für nahezu alle Arten von Kopfhörern ein perfekter Spielpartner, aber genauso sei er ein „ausgewachsener“ Verstärker, der in der firmeninternen Hierarchie leistungsmäßig unter den beiden großen Brüdern AMP-51R und AMP-41 angesiedelt ist. Die Ausgangsleistung beträgt zweimal 25 Watt an acht Ohm und hat sich im Vergleich zum AMP-41 auf die Hälfte und im Vergleich zum AMP-51R sogar auf ein Viertel verringert.
Ich hatte den Bakoon AMP-41 noch in allerbester Erinnerung und war von diesem in jeder Hinsicht schwer beeindruckt. Der AMP-13R erschien mir wie eine perfekte Mini-Ausgabe des AMP-41. Und als mir dann So In Chae noch die technischen Highlights erklärte, war klar, das Teil musste her. Das hat dann aber noch geraume Zeit gedauert und als er Anfang dieses Jahres endlich bei mir war, musste er auch gleich wieder weg zu den Norddeutschen HiFi-Tagen, von wo ihn unser Chefredakteur dann persönlich mitnahm.
Der AMP-13R ist mit ziemlicher Sicherheit der kleinste Verstärker, der mir bisher begegnet ist. Der Gegensatz zu vielen High End Geräten, die ganz offensichtlich dem Motto „größer-schwerer-teurer“ folgen, kann deutlicher gar nicht sein. Doch warum soll Spitzenleistung eigentlich nur in großen Kisten mit hunderten von Watt möglich sein?
Der Formfaktor ist bestechend: quadratisches Gehäuse aus massivem Aluminium, super slim mit gerade einmal 2,7 Zentimeter Höhe ohne Füße; keine sichtbaren Kühlkörper, da das gesamte Gehäuse zur Kühlung verwendet wird. Das Ganze ruht optisch auf fünf runden „Pucks“, wobei drei davon einige Millimeter höher als die anderen beiden sind und die Gehäusefüße bilden. Alle Füße sind zusätzliche Kühlkörper und dienen gleichzeitig der Resonanzkontrolle. Der größte Fuß ist eine Gehäuseerweiterung nach unten und beherbergt einen Teil des Ringkerntransformators.
Der Bakoon-typische Minimalismus setzt sich bei Bedienung und Funktionalität fort. Auf der Frontseite finden wir einen einzigen, in rotem Urushi-Lack ausgeführten, Druck- und Drehregler. Mit diesem werden Power, Eingangswahl und Lautstärke gesteuert. Sobald der AMP-13R an die Netzspannung angeschlossen ist, geht das Gerät automatisch in den Standby-Modus. Drehen nach rechts weckt das Gerät aus dem Standby-Modus. Dabei leuchten alle Leuchtdioden kurz auf und verlöschen dann nacheinander. Wenn nur noch die LED für den gewählten Eingang leuchtet, ist das Gerät betriebsbereit. Weiteres Drehen im Uhrzeigersinn erhöht die Lautstärke - Drehen gegen den Uhrzeigersinn reduziert die Lautstärke bis schließlich wieder der Standby-Modus erreicht ist. Nach jedem Einschaltvorgang wird die Lautstärke sicherheitshalber immer auf null gesetzt. Damit geht zwar die Lautstärkeeinstellung aus der letzten Hörsitzung verloren, aber man vermeidet unliebsame Überraschungen. Eine vollständige Stummschaltung erfolgt auch, wenn an die Buchse ganz rechts außen ein Kopfhörer ein- oder ausgesteckt wird. Durch Drücken auf den Regler werden die drei Eingänge nacheinander angewählt. Alle Funktionen des AMP-13R lassen sich alternativ auch mit der beigelegten kleinen Fernbedienung steuern. Die Eingangswahl wird durch drei kleine, links vom Drehknopf angeordnete LEDs visualisiert. Zwei Reihen mit jeweils fünf LEDs auf der rechten Seite zeigen die gewählte Lautstärke an. Die oberen LEDs stehen dabei für die Zehner-Schritte und die unteren LEDs für die Schritte von eins bis neun.
Auf der Rückseite des Gerätes geht es aufgrund der winzigen Abmessungen ziemlich eng zu. Die Beschriftung der Anschlüsse musste deshalb auf die Unterseite des Geräts ausweichen. Kein Beinbruch, denn die Anschlussmöglichkeiten sind überschaubar. Wir finden in strikt symmetrischer Anordnung jeweils ganz außen ein paar Lautsprecheranschlüsse, gefolgt von zwei Paar unsymmetrischen RCA Eingängen und einem SATRI-Link-Anschluss mit BNC-Buchsen. Alle Anschlüsse sind von exzellenter Qualität, allerdings sollte man auf die Größe der verwendeten Kabel und Stecker achten, denn die Abstände zwischen den einzelnen Buchsen sind zwangsläufig recht knapp ausgefallen. Mit Kabeln vom Typ „Gartenschlauch“ ist man in diesem Fall eher schlecht beraten.
Natürlich basiert der AMP-13R auf den Technologien, die für die größeren Geschwister entwickelt wurden. Allerdings zeigte sich im Laufe des Entstehungs-Prozesses, dass sich nicht alles eins zu eins auf ein Modell mit so kompakten Abmessungen herunterbrechen ließ. Dies führte in Teilbereichen zu neuen Lösungen, die zukünftig sogar auf die größeren Modelle übertragen werden sollen.
Beginnen wir mit dem Netzteil: Bei den überaus beengten Platzverhältnissen einen potenten Transformator unterzubringen, ist eine Herausforderung. Die Wahl fiel auf einen besonders kompakten und hocheffizienten Ringkerntransformator des renommierten Herstellers Avel Lindberg aus den USA. Wie seine größeren Geschwister erkennt der AMP-13R die eingehende Netz-Wechselspannung und wählt automatisch die dazu passende Primärwicklung des Transformators. War dazu bisher ein kleiner Hilfs-Trafo erforderlich, für den beim AMP-13R beim besten Willen kein Platz war, löst ein innovatives Schaltungsdesign dies jetzt auch ohne zusätzlichen Trafo.
Herzstück des AMP-13R ist wie bei allen Geräten von Bakoon die Satri-Schaltung, die noch einmal weiter entwickelt wurde und mit weniger Bauelementen als je zuvor auskommen soll. Die Satri-Schaltung ist ein ultraschnelles, enorm breitbandiges, vollständig diskretes Design ohne (Spannungs-)Gegenkopplung, das auf Stromverstärkung anstelle der üblichen Spannungsverstärkung setzt. Die eigentliche Ausgangsstufe ist beim AMP-13R mit einem einzigen Pärchen lateraler MOSFETs von Exicon aufgebaut, die speziell für Audio-Anwendungen entwickelt wurden und im Class AB-Betrieb arbeiten. Die Ausgangsstufe wird auch für den Kopfhörerbetrieb benutzt, die Lautsprecherausgänge werden dann einfach stumm geschaltet. Damit sollte für jeden noch so zickigen Kopfhörer mehr als ausreichend Leistung bereitstehen.
Völlig neu ist die zum Patent angemeldete JET-Bias-Schaltung, die für optimale Arbeitsbedingungen der beiden MOSFETs sorgen soll. JET steht dabei für „Jet“, „Exact“ und „Thermal Tracking“. Auf Deutsch: Es handelt sich um eine Schaltung, die besonders schnell reagieren und eine hochpräzise sowie temperaturstabile Vorspannung für die Ausgangsstufe erzeugen soll. Die Vorspannung für die Ausgangstransistoren wird in Millisekunden nachgeregelt und jegliche Temperaturdrift eliminiert, was zu einer außergewöhnlichen thermischen Stabilität führen soll. Hört sich einfach an, ist in der tatsächlichen Umsetzung aber mit Analog-Digital- und Digital-Analog-Wandler sowie Micro-Prozessor mit entsprechender Software ziemlich aufwendig. Ein interessantes Ergebnis davon ist, dass damit auf die sonst üblichen Source-Widerstände in der Ausgangsstufe verzichtet werden konnte. Source-Widerstände bei FETs oder Emitter-Widerstände bei bipolaren Transistoren in der Ausgangsstufe stabilisieren die Eigenschaften der Transistoren und machen die Schaltung in thermischer Hinsicht stabil. Bei der Parallelschaltung mehrerer Transistoren sorgen sie zudem für eine gleichmäßige Lastverteilung. Gleichzeitig handelt es sich dabei um eine Form der Gegenkopplung – man spricht hier auch von Strom-Gegenkopplung im Gegensatz zur besser bekannten Spannungs-Gegenkopplung. Interessanterweise sind viele angeblich „gegenkopplungsfreie“ Transistorverstärker ganz besonders auf die Stromgegenkopplung in ihren Verstärkungsstufen angewiesen, um Stabilität und Verzerrungen zu kontrollieren. Der Verzicht auf die Source-Widerstände führt zu einer niedrigeren Ausgangsimpedanz und damit zu einer direkteren Anbindung und Kontrolle der Lautsprecher. Speziell bei FETs im Gegentakt-Betrieb hat das Weglassen der Source-Widerstände noch einen weiteren Effekt, den es so bei bipolaren Transistoren nicht gibt und der mit der quadratischen Kennlinie dieser Bauteile im Zusammenhang steht. So ist bei gegebenem Ruhestrom der Klasse A-Bereich der Schaltung etwas größer, was die Effizienz verbessert. Darüber hinaus kommt es zu einer systeminhärenten Auslöschung von Verzerrungen; Source-Widerstände wirken hier eher kontraproduktiv, in dem sie die quadratische Kennlinie linearisieren und den Effekt zunichte machen.
Die Lautstärkeregelung wurde eins zu eins vom AMP-41 übernommen und besteht aus einer über Relais geschalteten Widerstandskette mit 50 Stufen. Damit wird nicht, wie sonst üblich, das Signal passiv abgeschwächt wird, sondern aktiv der Verstärkungsfaktor gesteuert wird. Wie seine großen Geschwister hat der AMP-13R nur eine einzige Verstärkungsstufe, die gleichzeitig als aktive Lautstärkeregelung fungiert. Damit ist der AMP-13R kein Vollverstärker im klassischen Sinne, sondern eher eine Endstufe mit mehreren Eingängen und Pegelregler. Wer bereits über einen Vorverstärker verfügt, kann deshalb den AMP-13R genauso problemlos verwenden. Das ergibt interessante Kombinationsmöglichkeiten, was die Zuweisung der Verstärkungsfaktoren zwischen Vorverstärker und AMP-13R angeht. Dreht man den Lautstärkeregler am Vorverstärker weiter auf als gewöhnlich, dann lässt man den AMP-13R entsprechend weniger verstärken oder man macht es genau umgekehrt oder man findet eine Zwischenlösung. Das Konzept mit der variablen Verstärkung hat handfeste praktische Vorteile.
Gerade bei einer rein digitalen Kette wird die zusätzliche Verstärkung eines Vorverstärkers meist überhaupt nicht benötigt, da moderne DACs in den allermeisten Fällen ein mehr als ausreichend verstärktes Signal anliefern. Der direkte Anschluss des DACs an den AMP-13R umgeht die unnötige Verstärkung in der Line-Stufe, die dann am Lautstärkeregler wieder verbraten werden muss. Im Hörtest habe ich mit beiden Varianten gearbeitet. Digital ging es meist direkt von meinem PS Audio DirectStream DAC ohne weiteren Umweg zum AMP-13R. Die Variante mit Vorverstärker kam zum Zuge, wenn ich analog über meine Platine Verdier gehört habe. Als Lautsprecher kam zunächst mein Jota-System zum Einsatz.
Und jetzt, liebe Leser, müssen Sie tapfer sein: Lassen Sie uns für einen Moment mal alle Erfahrungen und Vorurteile zu Verstärkern im Allgemeinen, zu physischer Größe und zu notwendiger Ausgangsleistung im Besonderen beiseite schieben. Denn der AMP-13R ist ein großartiger Verstärker. Er ist schnell, rasend schnell. Diese herausragende Eigenschaft wurde mir so richtig bewusst, als der AMP-13R ins Fotostudio musste und ich wieder auf meine Omtec Endstufen zurückgriff. Doch was heißt eigentlich Schnelligkeit? Lassen Sie es mich mit zwei Musikern vergleichen, die das gleiche Stück spielen. Der eine ist technisch nicht ganz perfekt und huscht deshalb, wenn es schwieriger wird, über die eine oder andere Stelle hinweg. Der andere Spieler dagegen ist technisch perfekt und spielt jeden einzelnen Ton mit höchster Präzision. Letzteres ist also besser? Nun ganz so einfach ist es nicht, denn wir haben etwas ganz Wesentliches vergessen: die Musikalität! Damit ein besonderes musikalisches Erlebnis entsteht, reicht es eben nicht, wenn auch technisch noch so perfekt, einfach Töne aneinander zu reihen. Erst wenn sich die technische Perfektion in den Dienst der Musik stellt, sprich in den Hintergrund tritt, entsteht ein besonderes Musikerlebnis.
Auf dem Album El Diablo Suelto gibt uns der bekannte Gitarrist John Williams einen beeindruckenden Überblick über die Gitarrenmusik Venezuelas (John Williams: El Diablo Suelto - Guitar Music Of Venezuela - Sony Classical SK 90451). Die Qualität der analogen Aufnahme ist ausgezeichnet. Noch mehr beeindruckt die Qualität der Interpretation, die einfach fesselnd ist. Dies umso mehr vor dem Hintergrund, dass viele Stücke Transkriptionen sind, die ursprünglich vom Klavier oder der Harfe stammen, also Instrumenten mit weit größeren polyphonen Möglichkeiten, als sie die Gitarre hat. Doch John Williams bewältigt die intensiv rhythmischen Stücke mit seiner außergewöhnlichen Technik vollkommen mühelos. Wer mag, kann sich auf YouTube einmal Interpretationen anderer Künstler anhören, und wird sofort verstehen, was ich meine. Doch John Williams gibt uns viel mehr als eine reine Demonstration seiner technischen Fähigkeiten: nämlich eine breite Palette von unterschiedlichen Klangfarben, um die reiche harmonische Sprache und die schönen Melodien der Stücke auszudrücken. Und genau an dieser Stelle kommt der AMP-13R ins Spiel. Kleinste Nuancen im Spiel von John Williams werden atemberaubend schnell und mühelos nachgezeichnet. Hart angerissene Akkorde kommen hart und perkussiv, aber niemals knallend. Trotz aller Schnelligkeit hat die Gitarre viel Substanz, wirkt farbig und greifbar. Dennoch kommen die Saiten-Anschläge präziser und dynamischer, als ich es sonst gewohnt bin.
Von diesen Eigenschaften profitiert ganz besonders auch die Wiedergabe von Stimmen. Mit dem Album Turn Up the Quiet kehrt Diana Krall zu ihren musikalischen Wurzeln zurück (Diana Krall: Turn Up The Quiet – 24/192). Der Opener „Like Someone In Love“ gibt die Richtung vor und fasst das Konzept auch gleich zusammen: Die im Mittelpunkt stehende Stimme Dianas schmiegt sich mal hauchzart, mal rauchig-verrucht um dezent angejazzte Variationen aus dem „American Songbook“. Der Klang atmet und federt, Sängerin und Begleitmusiker stehen konturenscharf in einem klar definierten Raum.
Und es kommt noch besser: Der Hochtonbereich schließt ohne Bruch und mit der gleichen Schnelligkeit an den Mitteltonbereich an. Gerade im Hochtonbereich führt vermeintliche Schnelligkeit leicht zu einem analytisch-sterilen Klang. Bei einer exzellenten Aufnahme, wie dem „Divertimento K. 136“ von W.A. Mozart mit der Academy of St. Martin in the Fields unter der Leitung von Neville Marinner (Mozart: Three Divertimenti For Strings / Serenata Notturna - Academy Of St Martin-in-the-Fields Directed By Neville Marriner - HDTT6398 24/352,8 DXD PCM) ist der Streicherklang ein Genuss, kann aber auch sehr leicht ins Unerträgliche kippen. Mit dem AMP-13R scheint es keinerlei Begrenzung nach oben zu geben. Er spielt in höchstem Maße musikalisch, in den Höhen glockenklar, aber niemals hart oder analytisch und immer mit dieser faszinierenden Leichtigkeit.
Ebenso homogen gelingt der Übergang zu den tieferen Lagen. Wer meint, dem AMP-13R würde hier schnell die Luft ausgehen, den muss ich enttäuschen. Das Intro zu „Hotel California“ in der Live-Fassung aus dem Album Hell Freezes Over von den Eagles (Eagles: Hell Freezes Over - XRCD) bringt der AMP-13R mit knackigem, extrem sauber konturierten Bass. Auch in den tiefen Lagen ist der AMP-13R blitzschnell und bestens artikuliert. Üppiger und fülliger Ton sind dagegen nicht sein Ding.
Feininformationen jeder Art sind mit dem AMP-13R im Überfluss vorhanden. Beim Klassiker Jazz at the Pawnshop (Jazz at the Pawnshop Volume I - LIM UHD 71) ist der AMP-13R in seinem Element. Die Atmosphäre des Clubs ist deutlich präsent, Stimmfetzen leiser Unterhaltung, das Geklimper von Gläsern und sonstige Hintergrundgeräusche kommen nicht nur zu Beginn der einzelnen Titel, sondern auch mittendrin an leisen Stellen immer wieder durch. Die Instrumente stehen an der richtigen Stelle und besitzen eine faszinierende Leichtigkeit und Dynamik in leisen wie in lauten Passagen.
Beeindruckend ist, was der AMP-13R mit seinem Gespür für Musikalität aus guten HiRes-Aufnahmen herausholt. Hören wir dazu in die Haydn „Symphonie No. 100“ mit der Philharmonica Hungarica unter Antal Dorati (Haydn: Symphonies No. 94 and 100 - Antal Dorati The Philharmonia Hungarica - HDTT 24/352) rein. Kammermusikalischer Feinschliff und rasche Tempi geben der Interpretation einen überaus lebendigen Charakter, dem man sich nur schwer entziehen kann. Mit dem AMP-13R bleiben sowohl Fortissimo als auch Pianissimo Passagen immer luftig und durchhörbar. Bestechend ist, wie sich das Klangbild vollständig von den Lautsprechern löst.
Und was ist mit dem AMP-13R als Kopfhörerverstärker? Ich gebe gerne zu, dass ich nicht allzu viel Zeit mit dem Hören über Kopfhörer verbringe. Aber was ich mit dem MrSpeakers Ether 2 zu hören bekomme, ist eine Wucht. Der Magnetostat und der AMP-13R scheinen wie für einander geschaffen. Die Kombi spielt aberwitzig schnell bei höchster Auflösung und Dynamik, aber immer fein nuanciert und überaus musikalisch. Kein Zweifel: Der AMP-13R ist ein großartiger Kopfhörerverstärker.
Doch zurück zur Suche nach passenden Lautsprechern für den AMP-13R. Lautsprecher mit niedrigem oder allenfalls mittlerem Wirkungsgrad in einem sehr großen Hörraum sind sicherlich nicht das Richtige. Der AMP-13R ist dagegen eine perfekte Wahl, wenn wir ihn mit einem Paar kleinerer Lautsprecher mit ordentlichem Wirkungsgrad in einem nicht zu großen Hörraum kombinieren. Mit meiner kleinen Audioplan Kontrapunkt IV kommt der AMP-13R mühelos zurecht. Discotheken verdächtige Pegel sind hier ohnehin nicht drin und Tieftonwunder nicht zu erwarten. Aber das, was an Bass da ist, kommt mit dem AMP-13R präzise und klar und der Mittel-Hochtonbereich ist ein Traum. Sehr gut kann ich mir auch zwei AMP-13R – den entsprechenden Geldbeutel natürlich vorausgesetzt – in einer Bi-Amping Konfiguration vorstellen; nur zu gerne hätte ich das mit meiner Audioplan Kontrapunkt IV ausprobiert. Und dann hätte ich noch einen Geheimtipp: Im Laufe meiner Beschäftigung mit dem Bakoon AMP-13 bin ich auf die kleinen Lautsprecher VOX 3f von Soundkaos gestoßen, die sich als fantastische Spielpartner entpuppten. Das will ich Ihnen nicht vorenthalten - mein Bonsai Hifi Trip geht in die nächste Runde!
Gehört mit
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Computer | Intel Xeon E3-1225 3,2 GHz, 4 GB RAM, Windows Server 2012R2 und 2019 mit AudiophileOptimizer 3.0, JPLAY USB Card, HDPLEX 400W ATX Linear-Netzteil und HDPLEX 200W Linear-Netzteil Intel Core i5 2,5 GHz, 6 GB RAM, Windows 10 Pro und Windows Server 2019 mit AudiophileOptimizer 3.0, G-Technology 4 TB G| USB-C Laufwerk mit HDPLEX 200W Linear-Netzteil |
Software | JRiver Media Center 24, JPLAY 6.2, MinimServer, JPLAY Femto, JPLAY femtoServer, Roon Server |
LAN Switch | SOtM sNH-10G i |
10-MHz-Clock | SOtM SCLK-OCX10 |
USB | SOtM USB Hub tX-USBultra |
D/A-Wandler | PS Audio DirectStream DAC |
Plattenspieler | Platine Verdier |
Tonarm | Souther TRIBEAM |
Tonabnehmer | Clearaudio Veritas |
Vorstufe | Erno Borbely , Omtec Anturion |
Endstufe | Omtec CA 25 |
Lautsprecher | Outsider Jota mit Velodyne Subwoofer Management System SMS-1 |
Kabel und Zubehör | Van den Hul, JCAT Reference USB, JCAT Reference LAN, Analysis Plus Digital Oval Yellow, AudioQuest Eagle Eye Digital Cable, SOtM dBCL-BNC, Audioquest Niagara 5000 |
Herstellerangaben
Bakoon AMP-13R
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Eingänge | 2 Paar unsymmetrisch RCA (Eingangsimpedanz 10 kΩ) 2 Paar SATRI-LINK BNC (Eingangsimpedanz 3,68 Ω) |
Verstärkung | 22,5 dB max. oder 7 dB max. (speziell für Kopfhörer) |
Lautstärkeregelung | 50 Stufen über Relais und Microprozessor-gesteuert |
Ausgangsleistung | 2 x 25 W an 8 Ω (1 kHz) |
Leistungsaufnahme | 100 W (Maximum) |
Gewicht | 4 kg |
Abmessungen | 230 mm (B) x 230 mm (T) x 55 mm (H) |
Preis | 7.000 Euro |
Vertrieb
audioNEXT GmbH
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Anschrift | Isenbergstraße 20 45130 Essen |
Telefon | 0201 5073950 |
info@audionext.de | |
Web | www.audionext.de |
Dieser Röhrenvollverstärker unterstreicht seinen außergewöhnlichen Qualitätsanspruch durch eine in sechs Schichten von Hand lackierte Oberfläche mit bestechender Ästhetik und tiefem Glanz. Doch ist es gerade die Technik, die den CS-150A zu etwas Besonderem macht.
Beim neuen Vollverstärker kommen selektierte Röhren vom Typ Tung-Sol 6SN7GTB für die Eingangs- und Treiberstufe zum Einsatz. Vier Tung-Sol KT150 oder wahlweise vier KT120 finden Verwendung als Hochleistungs-Endstufenröhren. Die Spannungsgleichrichtung erfolgt durch vier RCA 22DE4 NOS Röhren. Drei Schalter ermöglichen die klangliche Abstimmung nach individuellem Geschmack respektive zur Anpassung an die Lautsprecher. Dazu zählt eine Umschaltung zwischen Trioden- und Ultralinear-Betrieb. So hat man die Wahl zwischen zarten, detailreichen Harmonien, flüssiger und holographischer Wiedergabe, die ideal für Stimmen und Streichinstrumente ist, oder man entscheidet sich für mehr Leistung und Dynamik mit kontrollierterer Basswiedergabe im Ultralinear-Betrieb. Die Ausgangsleistung beträgt zweimal 55 Watt Sinus im Trioden-Modus und steigt im Ultralinear-Mode auf zweimal 100 Watt an. Das ist eine extreme Leistungsausbeute für einen reinrassigen Röhrenverstärker.
Damit nicht genug der Individualisierung. Am Cayin CS-150A ist ein variabler Bias (High/Standard) vorhanden: Runde Mitten und Bässe sollen die Position „Bias high“ aus, eine präzise musikalische Struktur die Position Standard auszeichnen. Die Anpassungsmöglichkeiten sind auch damit noch nicht erschöpft: Beim Cayin CS-150A sogar lässt sich sogar die negative Gegenkopplung in zwei Stufen wählen. Das gestattet weiche, natürliche Wiedergabe in der Stellung „Low“ oder straffe und kontrollierte in der „High“-Stellung. Symmetrische XLR-und Cinch-Eingänge sorgen für maximale Konnektivität.Die Ausgangstransformatoren wurden speziell für die Anforderungen dieses Verstärkers gewickelt und paarweise selektiert. Ein kraftvoller Ringkerntransformator sorgt für stabile Stromversorgung, reduzierten Ausgangswiderstand und optimale Performance. Der Cayin CS-150A zeichnet sich obendrein durch sorgfältige Point-to-Point-Verdrahtung mit hochwertigen, abgeschirmten, mit Silber beschichteten Kabeln aus.
Als Komfort-Plus erweist sich die Eingangswahl-Memory-Funktion. Nach dem Einschalten wird automatisch der zuletzt gewählte Eingang aktiviert. Die Soft Start Schaltung sorgt für optimale Schonung der eingesetzten Röhren. Den Zugriff auf die zahlreichen Funktionen des Cayin CS-150A stellt die hochwertige Metall-Fernbedienung her. Der Röhren-Amp ist ab sofort mit silberner oder schwarzer Front lieferbar. Der empfohlene Verkaufspreis liegt bei 5.400 Euro.
Vertrieb
Cayin Audio Distribution GmbH
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Anschrift | An der Kreuzheck 8 61479 Glashütten-Schloßborn |
Telefon | +49 6174 9554412 |
Fax | +49 6174 9554424 |
info@cayin.com | |
Web | www.cayin.de |
Nein, Hifistatement entwickelt sich nicht zum Fachmagazin für audiophile LAN-Switches. Doch seit Roland Dietl und ich hörten, welche klanglichen Verbesserungen dadurch möglich sind, ließ uns das Thema nicht mehr los. Auf der Messe in Stuttgart entdeckte ich das Ansuz-Switch, das, soweit ich weiß, zumindest preislich das Ende der Fahnenstange markiert.
Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass mir der Name des Herstellers zwar häufiger auf Messen begegnet war, ich aber weder wusste, wer die Firma führte, noch was ihre Produkte auszeichnete. Ja, Asche auf mein Haupt: Neue Kabelproduzenten auf dem Markt machen mich meist nicht besonders neugierig. Beim Thema Netzwerk-Switches sieht das schon ganz anders aus. Morten Thyrrested, der Ansuz Acoustics bei den Süddeutschen Hifi-Tagen vertrat und für Vorführungen, Verkauf und Kundenunterstützung zuständig ist, bot dort auch freundlicherweise ein PowerSwitch D-TC Supreme zum Test an. Bevor ich zusagte, wollte ich Versäumtes nachholen und besuchte die Website der dänischen Kabelspezialisten: Zu meiner Überraschung entdeckte ich dort Lars Kristensen, den ich, wenn meine Erinnerung nicht trügt, bereits im Jahre 1998 kennenlernte und dann auf einer Vielzahl von Messen in Europa und den USA traf. Ich kann mich nicht nur an seine beeindruckenden Demonstrationen renommierter High-End-Kabel erinnern, bei denen er sich nicht scheute, alles andere als preisgünstige Leiter in Ketten vorzuführen, deren Gesamtpreis unter denen der Kabel lag, sondern auch an den einen oder anderen gemeinsam verbrachten feuchtfröhlichen Abend.
Lars Kristensen verließ dann später die amerikanischen Kabelspezialisten, blieb aber in der Szene aktiv, so dass wir uns auf diversen Shows immer mal wieder begegneten. Und nun produzierte die Firma, an der er maßgeblich beteiligt ist, neben aufwendigen High-End-Kabeln auch vier LAN-Switches unterschiedlicher Qualitätsstufen, deren Topmodell nach Auskunft von Morten Thyrrested bisher noch nirgendwo getestet wurde – noch ein Grund mehr, sich mit dem PowerSwitch D-TC Supreme zu beschäftigen.
Lars Kristensen und Michael Børresen gründeten vor einigen Jahren zusammen mit zwei weiteren Partnern Ansuz Acoustics. Ansuz ist übrigens das vierte Zeichen im Runen-Alphabet und soll unter anderem ein Symbol für Odin sein. Im Katalog der Firma führen die beiden Gründer zur Geschichte und Arbeitsweise dann an: „Aufbauend auf der großen Erfahrung und dem großen Know-how aus dem High-End-Bereich konnte Ansuz Acoustics recht schnell eine Reihe von Produkten zur Resonanzkontrolle und High-End-Kabel auf den Markt bringen. … Die Entwicklung der Ansuz-Kabel und des Zubehörs basiert auf der Erforschung und Entwicklung neuer Technologien. Dieser Prozess erfordert Tage und Monate des Testens, des Ausprobierens und des Irrtums, um herauszufinden, wie wir die bisher bekannten, wissenschaftlich dokumentierten Prinzipien am besten kombinieren und weiterentwickeln können. … Und wenn sich eine Idee nicht als richtig erweist, verwerfen wir sie, überdenken sie und fangen neu an, wobei wir versuchen, das Gelernte in einem neuen Ansatz zu nutzen. Wir glauben, dass auf diese Weise im Laufe der Zeit großartige Ergebnisse und innovative Ideen entstanden sind.“ Die beiden Hauptanteilseigner reklamieren den Erfolg aber nicht allein für sich, sondern weisen darauf hin, dass ihre professionellen und qualifizierten Mitarbeiter einen großen Anteil daran hätten. Ihre innovative und ästhetische Denkweise sei von der speziellen dänischen Kultur geprägt.
Ansonsten gibt sich Ansuz Acoustics zumindest auf der Website wenig auskunftsfreudig. Auch die Anmerkungen zur Geschichte und Arbeitsweise der Firma fand ich nicht direkt dort, sondern im Katalog, den man aber erst einmal herunterladen muss. Erklärungen oder gar white papers zu den häufig eingesetzten sogenannten „Active Tesla Coils“ in ihren verschiedenen Ausführungen, dem „Analog Dither“ oder den „Anti-Arial & Resonance Coils“ sucht man im Netz vergeblich. Sehr wahrscheinlich hätte ich vor Ort in Aalborg mehr dazu erfahren, zum geplanten Besuchstermin waren grenzüberschreitende Reisen dann aber nicht mehr möglich. Daher verständigten sich Morten Thyrrested und ich uns darauf, die Reihenfolge umzukehren und mit dem Test des Switch zu beginnen.
Einige wenige Informationen zu den Switches machte mir Morten Thyrrested auf Nachfrage zugänglich, und zwar die, die grundsätzlich für alle vier Modelle gelten: Kabelgebundene Streaming-Netzwerke stellen nach Sicht der Ansuz-Entwickler für audiophile Umgebungen allein schon deshalb ein Problem dar, weil sie mit dem World Wide Web und damit mit allen Arten von geräuschvoller Elektronik von außen verbunden seien. Bei den Computern, Routern, Switches und allen Arten übriger Elektronik sei das Grundrauschen nicht so wichtig ist wie im Audiobereich. Zudem sei das Ethernet ein schwimmendes Netzwerk, was bedeute, dass es keine Erdungsverbindung gebe, um das Rauschen abzuleiten. Bei den Ansuz Acoustics PowerSwitches sei einer der Hauptvorteile die Erdungsschaltung, die einen großen Teil des Rauschens herausfiltert. Die PowerSwitches verfügten – wie erwähnt – über eine Vielzahl von Ansuz-Technologien, um das Rauschen noch weiter zu verringern. Diese Technologien seien im übrigen mit denen kompatibel, die in anderen Ansuz-Acoustics-Produkten verwendet werden. So lasse sich eine starke Allianz bilden, um den Rauschpegel im gesamten Audiosystem zu senken.
In die Ansuz Acoustics PowerSwitches ist – worauf der Begriff „Power“ verweist – zugleich auch eine PowerBox mit zehn Ausgängen integriert, die Energie für die Ansuz-Ethernet-Kabel mit aktiver Technologie bereitstellt. Die Ausgänge können auch für die Stromversorgung anderer Ansuz-Digitalkabel verwendet werden. Für die Versorgung analoger Ansuz-Kabel hingegen wird die Verwendung einer der reinen PowerBoxen empfohlen. Mit einem einfachen Voltmeter konnte ich feststellen, dass an den vier Sektionen des Steckers für den Anschluss der aktiven Kabel verschiedene Wechselspannungen anliegen. Die werden von fünf sogenannten „Analog Dither“-Schaltungen generiert und sollen auf das Dielektrikum der aktiven LAN-Kabel einwirken. Diese befinden sich zwar ebenfalls schon im Hörraum, werden aber nicht Teil dieses Tests sein. Trotzdem machte mich die Tatsache, dass hier Wechsel- statt wie etwa bei den Audioquest-Kabeln Gleichstrom das Dielektrikum beeinflusst, so neugierig, dass ich den Ansuz-Acoustics-Chefentwickler Michael Børresen anrief, der dann auch äußerst bereitwillig über die eingesetzten Lösungen Auskunft gab. Was es mit dem Wechselstrom für das Dielektrikum auf sich hat, verrate ich aber erst im Test der D-TC-Supreme-Ethernet-Cable.
Bleiben wir gleich beim Strom und zwar bei dem, der von der Netzbuchse zum Resonant-Mode-Netzteil fließt, einer recht kostspieligen Schaltnetzteil-Variante, die hier mit einem Sinus statt des üblichen Rechtecks arbeitet und dadurch bedingt weniger und leichter herauszufilternde Störgeräusche produziert. In den Zuleitungen zum Netzteil sitzt jeweils ein sogenanntes „Active Cable Tesla Coil“, eine Schaltung, die Spikes oder Spannungsspitzen aus dem Netz erkennt, einen invertierten Impuls generiert und so den Spike fast zur Gänze eliminiert. Dank dieser Schaltung sollen die Ansuz Acoustics PowerBoxes und PowerSwitches sogar dann einen positiven Effekt auf den Klang einer Anlage habe, wenn ihre Spannung respektive ihre Funktion als LAN-Switch nicht genutzt werden.
Doch damit nicht genug: Am Ende der Kabel zum Netzteil sitzen zwei „Anti-Arial & Resonance Coils“, die verhindern sollen, dass diese als Antennen wirken. Dies wird dadurch erreicht, dass die Enden des Kabels zu einer Spule gewickelt werden und zwar erst in eine Richtung und dann in die andere, wobei die einzelnen Wicklungen miteinander verdrillt sind. Dank dieser bifilaren Wicklungen können sich keine stehenden Wellen ausbilden und die Kabel nicht als Hochfrequenz-Antennen wirken. Am auffälligsten sind die 60 „Active Tesla Coils“ auf der Haupt- und einer Huckepack-Platine, die aktiv Rauschen entgegenwirken sollen. Noch weit größer ist die Zahl der „Active Square Tesla Coils“: 138 quadratische Spulen aus Leiterbahnen ober- und unterhalb der Platinen filtern Hochfrequenz-Einstrahlungen heraus, und einige dienen als eine Art Sensor für die aktiven Rauschunterdrückungs-Schaltungen. Auch wenn Michael Børresen seine Techniken zur Rauschverminderung nicht bis in letzte Detail offenlegt, dürfte klar geworden sein, dass Ansuz Acoustics beim PowerSwitch auf sehr eigenständige und teils auch aufwändige Lösungen setzt.
Was dem Melco-Switch recht war, sollte auch dem Ansuz-Switch billig sein: eine angemessene Einspielzeit. Bevor ich das PowerSwitch D-TC Supreme im Vergleich mit meiner persönlichen Referenz, dem SOtM sNH-10G in Kombination mit der 10-Megahertz-Clock sCLK-OCX10 zur Taktung des Switch hörte, hatte es über drei, nur durch den Aufenthalt im Fotostudio unterbrochene Wochen Zeit, Betriebsstunden zu sammeln. Die Verbindung zu Router, Melco und Auralic Aries stellen wie üblich die bewährten Göbel Lacorde Statement Ethernet her. Das PowerSwitch ist über ein Audioquest Tornado mit dem Niagara 1000 verbunden, aus dem alle Digitalkomponenten gespeist werden. Die Aufstellung habe ich zu diesem frühen Zeitpunkt noch nicht optimiert. Über den Einfluss von Ansuz' Darkz-Füßen werde ich in nicht allzu ferner Zukunft berichten. Momentan steht das PowerSwitch mit den serienmäßigen, nicht wirklich hochwertig wirkenden Kunststofffüßen auf dem Melco, wo sonst das SOtM-Switch seien Platz im meist komplett belegten Artesania-Audio-Rack hat.
Schon während der Einspielzeit mit einigen Neuerwerbungen wie der 88,2-Kilohertz-Version von Barre Phillips Solo-Bass-Album End To End fasziniert das Klangbild mit einen enorm ruhigen, schwarzen Hintergrund. Der oft perkussiv gespielte Bass wird ungemein klar im großen Aufnahmeraum abgebildet. Selbst das Atmen Barre Phillips' wird immer mal wieder hörbar. Dank der perfekten Durchzeichnung werden diese nicht gerade eingängigen Klänge dennoch zum Erlebnis. Bleiben wir noch ein wenig bei ECM und Musik von mächtigen Viersaitern: Larry Grenadier The Gleaners. In „Pettiford“, einer Hommage an einen großen Kollegen, scheint der Bass frei in einem recht großen Raum zu stehen und verwöhnt anfangs auch mit warmen voluminösen Sounds, bevor Larry Grenadier in höheren Lagen brilliert. Den Standort der Lautsprecher kann mal nicht einmal erahnen, der Klang löst sich völlig von den Schallwandlern und man fühlt sich in den Aufnahmeraum versetzt. Ein Hochgenuss!
Los geht’s dann mit Patrice Herals „Improvisation“ vom im Kloster von Noirlac aufgenommenem Album Le Concert Des Parfums, erst einmal über das Switch von SOtM: Das große, hallige Refektorium, in dem Patrice Heral sein vielfältiges Perkussionsinstrumentarium aufgebaut hat, klingt sehr vertraut, die Impulse kommen kraftstrotzend rüber, und das Verebben der Schläge auf die Pauken ist präzise nachzuvollziehen. Das alles bietet das PowerSwitch von Ansuz Acoustics ebenfalls. Aber nun besitzt das Klangbild noch einen Hauch mehr Wärme, die tiefen Trommel entfalten ein wenig mehr Wucht, und auch Schläge auf kleinere Drums klingen länger aus. Trotz zusätzlicher Informationen erscheint mir die Wiedergabe ein bisschen organischer, runder und minimal weniger technisch. Übrigens hatte ich das PowerSwitch kurz vom Netz genommen, während das SOtM sNH-10G Dienst tat, da Ansuz Acoustics ja darauf hinweist, dass das „Active Cable Tesla Coil“ positiv auf den Klang der Kette einwirken soll, sobald das Switch mit der Stromversorgung verbunden ist.
Gut, man mag darüber streiten, ob der Einsatz eines Switch, dessen Preis sich beinahe in der Region bewegt, in der sich Wandler und Up-Scaler tummeln, sinnvoll sein kann. Aber zum einen geht es hier ja nicht vorrangig um eine Kaufempfehlung, sondern darum herauszufinden, was überhaupt möglich ist und ob ein ins Extreme getriebener Aufwand noch klangliche Vorteile zeitigt. Zum anderen weiß jeder Audiophile, dass für die letzten ein, zwei Prozent mehr Wohlklang ein exponentieller konstruktiver und finanzieller Aufwand nötig ist. Und deshalb verschwende ich keinen weiteren Gedanken an den Preis des PowerSwitch D-TC Supreme, sondern überprüfe lieber mit paar weiteren Stücken, ob das Ansuz nicht zufällig besonders gut mit der „Improvisation“ harmoniert.
Beim Scrollen durch die Musik-Bibliothek blieb ich bei Paul Roders' Muddy Water Blues hängen. Die Version von „Hoochie Coochie Man“ ist zwar keine klangliche Offenbarung, macht aber jede Menge Spaß: Der dezente Einsatz von Hall, die fette Bass-Drum, und das opulenten Arrangement lenken nicht im Mindesten vom packenden Groove ab. Gute-Laune-Musik erster Güte – vor allem dann, wenn das PowerSwitch die Daten verteilt. Die Bass-Drum hat einen satteren Punch und die Gitarren einen Hauch weniger aggressiven Biss. Beim SOtM scheint dafür die recht dichte Instrumentierung minimal feiner durchgezeichnet, und das Spiel des Toningenieurs mit dem Hall ist etwas besser nachzuverfolgen. Mit dem Ansuz macht mir dieser Song aber einfach mehr Spaß.
Zum Schluss gönne ich mir noch Wagners „Ritt der Walküren“ vom Album Der Symphonische Ring mit den Duisburger Philharmonikern unter Jonathan Darlington. Wie alle Einspielungen der Living Concert Series überzeugt auch diese mit einer guten räumlichen Abbildung, packender Dynamik und leuchtenden Klangfarben. Die strahlen beim Ansuz noch eine Spur wärmer, die Darstellung der Instrumentengruppen auf der nun etwas tieferen Bühne gelingt noch plastischer und das Orchester wirkt nicht nur größer, sondern auch etwa energiegeladener. Sehr fein! Die Unterschiede sind auf diesem extrem hohen Niveau natürlich nicht dramatisch. Aber welchem Audiophilen ginge es nicht um die – manchmal entscheidenden – Nuancen?
Gehört mit
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NAS | Melco N1Z H60/2, WDMyCloud |
Streaming Bridge | Auralic G1 |
Up-Sampler | Chord Electronics Hugo M-Scaler mit Poweradd |
D/A-Wandler | Chord Electronics DAVE |
LAN-Switch | SOtM sNH-10G i mit Keces P8 |
10-MHz-Clock | SOtM SCLK-OCX10 mit Keces P8 |
Vorverstärker | Audio Exklusiv R7 |
Endstufe | Einstein The Poweramp |
Lautsprecher | Göbel Epoque Aeon Fine |
Kabel | Goebel High End Lacorde Statement, Audioquest Dragon HC, Tornado (HC) und NRG-Z3,, Swiss Cables, SOtM dBCL-BNC |
Zubehör | AHP Klangmodul IV G, Audioquest Niagara 5000 und 1000, Synergistic Research Active Ground Block SE, HMS-Wandsteckdosen, Blockaudio C-Lock Lite, Acapella Basen, Acoustic System Füße und Resonatoren, Artesania Audio Exoteryc, Harmonix Real Focus und Room Tuning Disks, Audio Exklusiv Silentplugs |
Herstellerangaben
Ansuz Acoustics PowerSwitch D-TC Supreme
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Abmessungen (B/H/T) | 261/63/377mm |
Preis | 12.000 Euro |
Hersteller
Ansuz Acoustics
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Anschrift | Rebslagervej 4 DK-9000 Aalborg |
Web | ansuz-acoustics.com |
Hersteller
Ansuz Acoustics
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Anschrift | Rebslagervej 4 DK-9000 Aalborg |
Web | ansuz-acoustics.com |
AudioQuest erweitert mit der Einführung des Niagara 3000 sein Angebot an Geräten, die dem kontaminierenden Rauschen aus dem Netz und der Stromkomprimierung entgegenwirken. Nahezu die gesamte effektive Technologie, die die Niagaras 5000 und 7000 auszeichnet, gibt es nun zu einem erschwinglicheren Preis.
Vor etwas mehr als einem Jahr hat sich Hifistatement intensiv mit den Niagaras 1000, 5000 und 7000 (hier ein Link zu https://www.hifistatement.net/tests/item/2438-audioquest-niagara-1000-5000-und-7000-tornado-thunder-und-nrg-z) beschäftigt: Nicht nur der Autor des Testartikels, sondern auch der ein oder andere Kollege waren von den positiven klanglichen Auswirkungen des patentierten AC-Ground-Noise-Dissipation-Systems, der Transienten-Leistungskorrektur und der extrem breitbandigen linearen Level-X-Filterung so angetan, dass sie Garth Powells Entwicklungen in ihren Ketten nicht mehr missen möchten. Einen Großteil der Technik bietet Audioquest nun im Niagara 3000 mit seinen Rack-freundlichen Abmessungen zum Preis von knapp unter 3.000 Euro an. Die mitgelieferten Rack-Ohren machen den Niagara 3000 mit seiner Höhe von zwei Rack-Einheiten auch zu einer leistungsstarken, kostengünstigen Option für benutzerdefinierte Installationen.
Die AC-Steckdosen der NRG-Serie von Niagara 3000 sollen sich nicht nur durch hervorragende Griffigkeit und geringeren Widerstand dank Berylliumkupfer auszeichnen, sondern sie verfügen auch über eine dicke Versilberung, um ein extrem niedrige Impedanz bei Funkfrequenzen zu gewährleisten und eine hervorragende Rauschableitung zu ermöglichen. Und natürlich verfügt der Niagara 3000 wie alle Niagara-Produkte über eine laufrichtungskontrollierte, feste Verdrahtung mit ultraniedrigem Widerstand und Filterinduktivitäten, die für die effizienteste Rauschableitung bei Funkfrequenzen optimiert sind.
Niagara 3000:
Vertrieb
AudioQuest BV
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Anschrift | Hoge Bergen 10 4704RH Roosendaal Niederlande |
Telefon | +31 165 54 1404 |
rdrees@audioquest.nl | |
Web | www.audioquest.de |
„Es sind herausfordernde Zeiten“, meint Drei-H-Vertriebs-Chef Mika Dauphin, „umso mehr freuen wir uns, dass unsere Marken gerade jetzt mit vielen neuen Impulsen aktiv werden. Hiermit möchten wir über ein neues Produkt der Chord Company informieren: das Chord-Burndy.“
Bei der Burndy-Kabelfamilie handelt es sich um spezielle vielpolige Verbindungskabel für die Topgeräte von Naim Audio. All diese Geräte besitzen ein separates Netzteil zur Stromversorgung. Häufig sind die Netzteile auch als Upgrade für kleinere Naim-Komponenten gedacht. Mit den Chord-Burndy-Kabeln bietet sich nun eine weitere Option, diese Naim-Anlagen auf ein neues Niveau zu heben.
Die Chord-Burndy-Kabel sind keiner spezifischen Serie zugeordnet und vereinen die Technologien der Signature-Serie bis zur Chord-Music-Klasse. Insgesamt gibt es zehn verschiedene Modelle. Damit können alle bekannten Naim Audio-Komponenten der Olive- und der Classic-Serie verbunden werden.
Der Einstieg in die Chord-Burndy-Familie liegt bei 2.190 Euro und reicht bis 5.495 Euro. Die Erstbestückung unserer Händler wird Ende April/Anfang Mai erfolgen. Wegen des großen Materialeinsatzes von Taylon® und des hohen Fertigungsaufwandes wird dieses Kabel zu Beginn nur ausgewählten Händlern zur Verfügung stehen.
Vertrieb
DREI H Vertriebs GmbH
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Anschrift | Mika Dauphin Kedenburgstraße 44 Haus D / 1. OG 22041 Hamburg |
mika.dauphin@drei-h.biz | |
Telefon | +49 40 37507515 |
Um den aktuellen Einschränkungen des öffentlichen Lebens zu begegnen und trotz geschlossener Ladenlokale weiter für die Kunden da sein zu können, hat der renommierte HiFi- und Heimkinohändler Auditorium in Hamm, Hamburg und Münster die wohl weltweit ersten Drive-Ins für HiFi, Heimkino und Zubehör eröffnet.
Dort können Kunden des Auditorium ab sofort ihre Einkäufe völlig kontaktlos erledigen, vom Ersatz für die defekte Plattenspieler-Nadel über dringend benötigte Kabel bis hin zu neuen Lautsprechern. Das Prozedere ist denkbar einfach: An jedem Standort stehen speziell markierte Parkflächen zur Verfügung. Dort angekommen, wählt man jeweils eine bestimmte Rufnummer und schildert das Anliegen, die Mitarbeiter des Auditorium legen die gewünschte Ware dann ins Auto. Dabei werden höchste Hygienestandards eingehalten, die Mitarbeiter tragen Handschuhe, sämtliche Flächen und Geräte werden regelmäßig desinfiziert und die Bezahlung erfolgt kontaktlos per Kredit- oder EC-Karte. Ob lediglich im Vorfeld telefonisch oder elektronisch bestellte Ware abgeholt wird oder es sich um einen spontanen Besuch handelt, macht dabei keinen Unterschied: die Experten des Auditorium beraten gerne am Telefon und beantworten alle Fragen. Folgende Telefonnummern der einzelnen Standorte stehen für Bestellungen und für die Kontaktaufnahme vor Ort zur Verfügung:
Weitere Informationen zum AUDITORIUM HIFI DRIVE-IN unter auditorium.de/drive-in.
Vertrieb
Audio Reference GmbH
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Anschrift | Alsterkrugchaussee 435 22335 HAMBURG |
Telefon | +49 40 53320359 |
Fax | +49 40 53320459 |
Web | audio-reference.de |
Die Audio Reference GmbH übernimmt mit sofortiger Wirkung den Vertrieb der Produkte von Wilson Audio (USA) für Deutschland und Österreich. Ebenso werden ab sofort die Serviceleistungen für Kunden von Wilson Audio-Produkte in diesen Ländern von Audio Reference übernommen.
Audio-Reference-Geschäftsführer Mansour Mamaghani nutzt die Vertriebsübernahme für einen Blick auf seine bisherige Hifi-Biographie – und eine Würdigung von Wilson Audio: „Bereits während meiner Schulzeit in den 80er Jahren entwickelte ich eine unstillbare Leidenschaft für HiFi, die bis heute anhält. Mit dem Abschluss an einer technischen Hochschule in den 90-ern machte ich meine Leidenschaft und mein Hobby anschließend zum Beruf. Ich begann meine Laufbahn bei einem der damals größten HiFi-Vertriebe in Deutschland. Über die Jahre hinweg konnte ich dort viele unschätzbare Eindrücke und Erfahrungen sammeln. Dafür bin ich sehr dankbar.
Mit der Zeit wurde mir jedoch bewusst, dass ich mir einen großen Wunsch erfüllen und eigene Wege gehen wollte. So gründete ich vor nun mehr rund 20 Jahren meinen eigenen HiFi-Vertrieb – die Audio Reference GmbH in Hamburg. Als Inhaber eines technischen Meisterbriefs bin ich qualifiziert und in der Lage, mein Wissen an junge Menschen weiterzugeben. Als Mitglied der Handels- und Handwerkskammer möchte ich mit meinem Unternehmen junge, wissbegierige Menschen motivieren, sich verstärkt im technischen Bereich für Audio- und HiFi-Elektronik ausbilden zu lassen.
Audio Reference ist seit den Gründungstagen Mitglied der weltweit anerkannten High End Society und seit nunmehr sechs Jahren darf ich mich glücklich schätzen, Mitglied des HES-Vorstandes zu sein.
Für mein eigenes Vertriebsunternehmen ist es mir wichtig, ausschließlich mit Marken und Produkten höchster Güte zu arbeiten, von den ich selbst zu 100 Prozent überzeugt bin – owohl in technologischer Hinsicht, als auch in Bezug auf den Ruf des jeweiligen Herstellers.
Die international renommierte US-amerikanische Marke Wilson Audio, Hersteller hochwertigster Lautsprechersysteme, ist mir seit den frühen 90er Jahren bestens vertraut, einschließlich der unglaublich kompetenten und engagierten Menschen, die hinter Wilson Audio stehen. Lautsprecher von Wilson Audio zählen für mich seit jeher zu den besten und technisch fortschrittlichsten im gesamten High-End-Markt. Umso mehr freue ich mich auf die künftige Zusammenarbeit zum Vertrieb der Wilson Audio-Produkte auf dem deutschen und österreichischen Markt. Mein Team und ich werden mit ganzer Stärke daran arbeiten, die Marke Wilson Audio in Deutschland und Österreich zurück zu der Bedeutung zu führen, die ihr gebührt.“
Vertrieb
Audio Reference GmbH
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Anschrift | Alsterkrugchaussee 435 22335 HAMBURG |
Telefon | +49 40 53320359 |
Fax | +49 40 53320459 |
Web | audio-reference.de |
Sie suchen einen Verstärker der sich dank seines Schaltnetzteils und seiner Digital-Endstufe ganz klein macht? Sie interessieren sich für einen Generalisten der für alle digitalen Darreichungsformen empfänglich ist, ganz gleich, ob die Bits und Bytes via Funk oder Kabel Einlass suchen? Dann werden sie in den folgenden Zeilen nicht fündig.
Wenn Sie indes eine feinsinnige Komponente suchen, die im klassischen 43-Zentimeter-Maß die Rolle des musikalischen (Kraft-)Zentrums übernehmen kann, dann lohnt das Weiterlesen sehr wohl. Denn mit dem Struss Audio Ultimate komplettiert der polnische Spezialist seine kleine, aber feine Verstärker-Range am oberen Ende. Zuerst ist allerdings Muskelkraft gefordert, um Polens Beitrag zur audiophilen Verstärkung in die Mitte der Testanlage zu platzieren. Knapp 20 Kilo Masse geben schon einen recht konkreten Hinweis auf den getriebenen Materialaufwand. Ein Blick durch die Kühlschlitze offenbart zwei großzügig dimensionierte Ringkerntrafos. Jeder der beiden versorgt einen Kanal und gemeinsam fordern sie dem Stromnetz bis zu 1200 VA ab. Wie gesagt, hier werden alte Tugenden gepflegt. Signale, sofern analog, werden gerne weiterverarbeitet und es herrscht kein Mangel an Anschlüssen. Angesichts der üppigen Gerätemaße finden fünf nebeneinander liegende Hochpegel-Eingänge genügend Platz auf der Rückseite. Ein weiterer Einlass, separat platziert sowie mit hochwertigen WBT-Kontakten ausgeführt, wird explizit als CD/DAC-Anschluss tituliert.
Ins klassische Bild passen zudem die beiden für Plattenspieler reservierten Chinch-Buchsenpaare. Einmal für Tonabnehmer die konstruktiv auf die Stromproduktion mittels bewegter Magneten (MM) vertrauen. Ein weiterer bietet Verstärkung für die feinen wie auch besonders leisen Signale eines MC-Systems. Zu betonen, dass in einer Phono-Vorstufe nicht nur entzerrt, sondern auch verstärkt wird, ist ein Umstand, der vor dem Hintergrund der Gesamtkonzeption des Gerätes nicht unerwähnt bleiben kann. Aber dazu später mehr. Bei den Eingangsimpedanzen werden da wie dort keine Sonderwege beschritten. Die meisten Abtaster werden sich ob des gebotenen Widerstandes wohlfühlen.
Unterhalb der vergoldeten Lautsprecherklemmen des Essener Spezialisten WBT kann die integrierte Endstufe direkt angesteuert werden. Daneben als Gegenstück, ein Vorverstärker-Ausgang. Elektrisch gleicht der Input den anderen Hochpegel-Portalen. Neben den vielen Chinch-Buchsen fallen natürlich die beiden symmetrischen XLR-Buchen auf. Meine Frage an das sehr freundliche Team von Struss Audio, ob diese Form der Kontaktaufnahme präferiert wird, wurde undogmatisch beantwortet: „Das hängt vom gesamten System ab. Es ist nicht von vornherein klar, was besser funktioniert“. Ich greife mal vor, in dem Umfeld des Testsystems überzeugte dieser Eingang mit einer etwas griffigeren, stabileren Darbietung. Einen Kopfhörer-Ausgang sucht man indes vergeblich. Für die ohrnahe Schallerzeugung wird es, so hieß es aus Polen dazu, im Laufe des Jahres eine eigenständige Speziallösung geben.
Eine Fernbedienung gibt es hingegen und die ist ein echter Hingucker. Sie ist rund, ruht durch das Eigengewicht felsenfest auf dem Untergrund und beherbergt exakt zwei Tasten. Lautstärke rauf, Lautstärke runter. Das wirkt geizig, ist aber Teil des klangoptimierten Konzeptes. Struss Audio verzichtet in der Abteilung Vorstufe innerhalb des Ultimate komplett auf eine Verstärkung. Hereinkommende Hochpegel-Signale werden somit ausschließlich passiv behandelt. Deutlich wird so die Anzahl der im Signalweg liegenden potentiell klangschädlichen Bauteile reduziert. Und so passt die spartanische Fernbedienung gut ins Bild.
Werden Features wie eine Quellenumschaltung mittels Fernbedienung nicht angeboten, dann sind auch die korrespondieren Schaltkreise auf dem Platinenlayout obsolet. Das es in dieser Konstellation keinen Balance-Regler oder die Möglichkeit der Klangbeeinflussung gibt, überrascht nicht. Der Minimalismus spiegelt sich in einer schön anzusehenden, klar strukturierten Front wider. Der optisch dominierende Lautstärkeregler, der mit einem exzellenten Kanal-Gleichlauf agiert, informiert mit einer roten LED über den eingestellten Pegel. Entsprechend aufgeräumt und gut sortiert präsentiert sich der Motorraum. Die Wege sind kurz und die piekfein diskret aufgebaute Phonosektion ist weit entfernt von den beiden Transformatoren. Die sind ihrerseits unmittelbar neben den Endstufenkanälen positioniert.
Jedoch, auch wenn jedes für überflüssig erklärte Bauteil das Herz eines High Enders erwärmt, die Methodik, die Last der Verstärkung nur der Quelle und der Leistungsendstufe zu überlassen, kennt einige Untiefen. Liederlich konstruiert reagiert die Schaltung empfindlich auf die verwendeten Kabel und deren Länge. Selbst ein Lautstärkeregler der Edelmanufaktur Alps kann, falsch eingesetzt, je nach Stellung die tonale Balance negativ beeinflussen. Zudem können die Ausgangsstufen der verbundenen Quellen mit der für sie ungewohnten Aufgabenstellung überfordert sein. Nun heißt der kluge Kopf hinter der Konstruktion allerdings Zdzislaw Hrynkiewicz-Struss. Ein leidenschaftlicher Musikhörer mit viel technischer Expertise: eine gute Mischung für die Suche nach dem perfekten Klang zuhause.
Seine Karriere begann in den siebziger Jahren an der Polnischen Akademie der Wissenschaften. Hier als Fachmann für Technik und Elektronik angestellt, war sein Focus auf die Verstärkung von schwachen Signalströmen in der Messtechnik ausgerichtet. Für einen bekennenden Rolling-Stones-Fan, der seine Lieblingsband nicht angemessen hören konnte, ist mit diesem Background der Weg nicht weit zum Entwurf eines eigenen Audio-Verstärkers. Es sollten aber noch einige Jahre vergehen, bis 1995 der erste Amplifier unter seinem Namen produziert wurde. In der Zwischenzeit arbeitet er einige Jahre mit Philips und der Studer AG zusammen, und er konnte sein Profil weiter schärfen. Eigene Patente für eine Vorverstärkerschaltung namens Harmonics and Phase Conversion System (HPCS) legen davon Zeugnis ab. Wobei die Schaltung die Wiedergabeeigenschaften von Verstärkerröhren mit den Vorzügen der Transistortechnik, wie Kontrolle und Dynamik, vereinen soll. Ein Fingerzeig für den Hörtest? Die nächsten Stunden im Hörraum werden es zeigen. Mit einer blauen LED und einem leisen Klick signalisiert der Verstärker seine Betriebsbereitschaft und die beiden Netzteile haben zwischenzeitlich die Schaltung mit Elektronen geflutet.
Mit Urk legten die Nits vor vielen Jahren ein vorzügliches Live-Album vor. Dokumentiert wurde die Tournee, die dem erfolgreichsten Studio-Album In The Dutch Mountains folgte. Aber nicht der gleichnamige Hit der niederländischen Musiker rund um Henk Hofstede erklingt, sondern das charismatische „Two Skaters“ wird der Opener. Ein leiser eindringlicher Song in dem die Kicks einer bewusst spektakulär produzierten Bassdrum wesentlicher Bestandteil sind. Und die Performance haut mich um. Machtvoll, unaufgeregt und sehr kontrolliert verlässt der Bass die Lautsprechergehäuse. Das Ganze gleich noch einmal, nur mit deutlich erhöhter Lautstärke. Eher ruiniere ich hier im Haus die Stimmung, bevor dieser Verstärker auch nur in die Nähe seiner Leistungsfähigkeit gebracht wird! Der Raum öffnet sich weit und der Sprechgesang des Niederländers wird realistisch zwischen den Schallwandlern projiziert. Die Stimme hat Volumen und die HiHat wird seidig wiedergegeben.
Die Grande Messe des Mortes von Hector Berlioz kommt immer dann zum Einsatz, wenn es auszuloten gilt, wieviel Übersicht erhalten bleibt, wenn es richtig heftig wird. Unmengen an Schlagwerk und hunderte von Sänger/innen werden hier durch die Partitur gefordert. Einen ganz besonderen Wettstreit zwischen den Chören und den Orchestermusikern entfacht „Dies Irae“, wobei die Übersetzung „Tage des Zorns“ den Geist der Komposition präzise offenbart. Auch bei dieser Urgewalt behält der Ultimate die Kontenance. Die Sprachverständlichkeit der unzähligen Stimmen bleibt erhalten, zudem werden die verschiedenen Sängergruppen stabil aufgestellt. Der aus tiefgestimmten Pauken gewebte Klangteppich erzeugt die gewünschte Bedrohlichkeit. Die Leistungsfähigkeit des Verstärkers sorgt hier ebenfalls maßgeblich für die nötige Ruhe in der Darbietung.
Ein Jahrhundertwerk des Jazz ist zweifellos The Köln Concert von Keith Jarrett. Im Vorfeld zu diesem Konzert ist einiges schief gegangen, aber vielleicht waren es genau diese Unpässlichkeiten, die das Geniale hervorbrachten. Ganz und gar nicht unpässlich die Performance. Der Flügel steht körperhaft im Raum und es tönen nicht nur die Saiten sondern auch der Resonanzraum des Instrument. Zudem wird das perfekte Timing der Tonsetzung zelebriert. Überhaupt der Rhythmus. Der Ultimate ist einer dieser wunderbaren Mit-Wipp-Animateure: Probieren Sie es aus!
Nach einem weiteren wunderbar vorgetragenen Klassiker des Jazz, „You look good to me“ von Oscar Peterson, folgte ein Highlight des Hördurchganges: „Liberty“ von der norwegischen Künstlerin Anette Askvik. Hier ein kleiner Hinweis: Das empfehlenswerte gleichnamige Album kann mittlerweile auf ihrer Webseite zu einem moderaten Preis bezogen werden. Traumhaft schön reproduziert der Struss den Gesang. Die imaginäre nicht unendliche tiefe Bühne lässt die Lautsprecher beinah verschwinden, abermals wird das Instrumentarium natürlich inszeniert. Es sind die Stimmen und die akustischen Instrumente die dieser Verstärker feiert. Ja, Herr Hrynkiewicz-Struss beherrscht die Technik der passiven Vorstufe ebenso wie die Konstruktion einer leistungsstarken Endstufe. Nun heißt es, das Tablet aus der Hand zu legen und das Plattenregal zu erobern.
Im Leerlauf produziert der MC-Eingang erst bei einem ordentlich geöffneten Potentiometer ein unkritisches leichtes Rauschen. Steven Wilson beschließt seine Konzerte regelmäßig mit dem Stück „The Raven that Refused to Sing“. Ein melancholisches Werk, das recht kühl aufgenommen wurde. Spielen der AMG und der Struss Audio zusammen, dann tönt es sehr viel runder mit einem ästhetischen Hochtonbereich. Drive sowie Kraft im unteren Frequenzbereich ergänzen den Vortrag trefflich. Mit Gregorianischer Choral Weihnachtsmesse dreht sich anschließend eine meiner ältesten Scheiben auf dem Plattenteller. Die Aufnahme von 1959 wurde in der Benediktiner-Erzabtei St. Martin aufgenommen. Was der Tonmeister Gerhard Henjes klanglich vor mehr als sechzig Jahren produziert hat, ist mehr als erstaunlich. Chöre in einem großen Raum – für den Struss wirklich ein leichtes Spiel. Deutlich fordernder „The Embrace“ von Al Di Meolas Doppel-Album Kiss My Axe. Die Rhythmik ist erneut federnd und auf dem Punkt, in der Rubrik Attacke dürfte es gerne noch etwas mehr sein. Dennoch qualitativ ergänzt der Phonoeingang die Hochpegel-Sektion mit seinen ganz ähnlichen Stärken trefflichst.
Wenn Sie jetzt auf den Geschmack gekommen sind, dann nehmen Sie Kontakt mit Struss Audio in Polen auf, um einen Hörtermin zu organisieren. Die Kontaktdaten finden Sie am Ende des Textes. Alle weiteren Dienstleistungen können problemlos über die offenen europäischen Grenzen vermittelt werden. Daneben freut sich die Mannschaft um Hrynkiewicz-Struss über Anfragen aus der deutschen Händlerszene.
Gehört mit
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Plattenspieler | AMG inkl. AMG Teatro |
Netzwerkspieler | Linn Akkurat DSM |
D/A-Wandler | Audiolab M-DAC |
Lautsprecher | Manger Z 1 |
Netzaufbereitung | Furman Elite-16 Power Factor E i |
Kabel | Cable LAN Supra, NF-Kabel Linn, Netzkabel Supra, LS-Kabel QED & Furutech |
Möbel | Creaktiv |
Herstellerangaben
Struss Audio Ultimate
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Typ | Vollverstärker |
Eingänge Hochpegel | 5x Chinch / RCA, Eingangsimpedanz jeweils 47 kOhm |
Eingänge Hochpegel CD/DAC | 1x Chinch / RCA, Eingangsimpedanz 100 kOhm |
Eingang Hochpegel | 1x XLR symmetrisch, Eingangsimpedanz 22 kOhm |
Eingang Phono MM | 1x Chinch / RCA, Eingangsimpedanz 47 kOhm |
Eingang Phono MC | 1x Chinch / RCA, Eingangsimpedanz 100 Ohm |
Eingang Endverstärker | 1x Chinch / RCA |
Ausgang Vorverstärker | 1x Chinch / RCA |
Ausgang Lautsprecher | 1x Paar vergoldete WBT Buchsen schraubbar & 4mm Banannenstecker |
Ausgangsleistung | 250 Watt pro Kanal an 8 Ohm, 400 Watt pro Kanal an 4 Ohm, stabil bis 1 Ohm |
Frequenzgang | 3 bis 100.000 Hz (+/- 3dB / 1 W / 8 Ohm) |
Leistungsaufnahme | bis 1.200 VA |
Abmessungen (H/B/T) | 102 / 430 / 338 mm |
Gewicht | 19 kg |
Lieferumfang | Netzkabel und Fernbedienung |
Preis | 6.630 Euro |
Hersteller
Struss Audio sp. z o.o.
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Anschrift | Aleja Komisji Edukacji Narodowej 36/112B 02-797 Warschau Polen |
Telefon | +48 509 709 703 |
kontakt@strussaudio.com | |
Web | strussaudio.pl |