tests/21-01-06_waversa
 

Waversa Systems Wrouter – Teil 1

06.01.2021 // Dirk Sommer

Irgendwann musste er ja kommen: der audiophile Router. Aber der Name täuscht. Der Wrouter kann auch als reines LAN-Switch oder als Upsampler fungieren. Er erkennt auch Geräte, die mit einem speziellen, audio-optimierten Waversa-Daten-Protokoll arbeiten, und verwendet dann dieses. Eine erste Annäherung an die digitale Welt von Waversa.

Mit Stefan Harms, ATRs Digitalspezialist, haben der Kollege Roland Dietl und ich den Test einer kompletten Waversa-Digitalkette vereinbart und außer dem Wrouter noch den Wsmart Hub, den Wcore 2.0 sowie das Topmodell unter den Wandlern, den WDAC 3T bestellt. Bei letzterem steht das „T“ für die Röhrenausgangsstufe. Den Roon-Core-Server erwarten wir in den nächsten Tagen, Hub und Wandler stehen schon im Hörraum des Kollegen, aber auf den Wrouter war ich viel zu neugierig, um ihn gleich aus der Hand zu geben. Natürlich wollte ich ihn gegen die schnöde, wenn auch durch ein Keces-Netzteil aufgewertete Fritzbox hören – was ich dann aber schnell wieder verworfen habe. Zwar kommt der Wrouter mit einer WAN-Buchse für die Verbindung zum Internet, aber allein schon, weil der Anschluss von DECT-Telefonen an den Waversa nicht möglich ist, kann er einen Router wie die Fritzbox, die auch für Voice over IP benötigt wird, nicht eins zu eins ersetzen. Auch ATR – Audio Trade empfiehlt den Wrouter vorrangig für den Aufbau eines audiophilen Subnetzes oder einfach als Switch.

Das Display zeigt das Waversa-Logo, Die beiden Antennen lassen sich entfernen, wenn die WLAN-Funktion nicht benötigt wird
Das Display zeigt das Waversa-Logo, Die beiden Antennen lassen sich entfernen, wenn die WLAN-Funktion nicht benötigt wird

Eine schwer zu leugnende Affinität zu dieser Gerätegattung sowie die oben bereits eingestandene Neugier brachten mich dazu, den Wrouter einfach mal in meine Digital-Kette einzuschleifen – und zwar anstelle des Ansuz PowerSwitch D-TC Supreme. Dazu nahm der Waversa den Platz des momentan nicht genutzten SOtM sNH-10G i ein, der wegen Platzmangels in den beiden Racks auf dem recht massiven Aludeckel des Melco N1Z/2EX-H60 steht. Ich habe einfach die LAN-Kabel vom Ansuz auf den Wrouter umgesteckt, ohne mir Gedanken um etwaige Synergieeffekte zwischen dem PowerSwitch und den Ansuz-LAN-Kabeln zu machen, die ihre niederfrequente Wechselspannung weiterhin vom D-TC Supreme bezogen. Und der erste Eindruck vom Wrouter als Switch war ausgesprochen vielversprechend. Die klanglichen Unterschiede waren im Vergleich zum in Vollausstattung achtfach teureren Ansuz recht gering: Das Switch aus Dänemark konnte sich zwar mit einer etwas größeren Abbildung, einer minimal besseren Durchzeichnung und einem Hauch mehr rhythmischer Spannung profilieren, aber die Unterschiede waren deutlich geringer als etwa die, die beim Wechsel von der serienmäßigen Stromversorgung zur Akkuspeisung des M-Scalers von Chord Electronics auftreten. Und das, obwohl das PowerSwitch in einem optimalen Umfeld mit den firmeneignen Digitalz-LAN-Kabeln, den Darkz-Füßen und einem Mainz-Netzkabel, dessen Preis allein schon höher ist als der des gesamten Wrouter, zum Vergleich angetreten war.

Das Display verrät, dass keine SSD-Festplatten installiert sind, der aktive Akku eine Spannung von 4,06 Volt hat und der, der gerade geladen wird, eine von 4,00 Volt
Das Display verrät, dass keine SSD-Festplatten installiert sind, der aktive Akku eine Spannung von 4,06 Volt hat und der, der gerade geladen wird, eine von 4,00 Volt


  • JCAT XACT S1

    Alle Streamer sind letztlich Computer. Daran kann auch JCAT-Gründer und -Inhaber Marcin Ostapowicz nichts ändern. Aber er ist der Lage, ein Motherboard zu entwickeln, dessen einziger Zweck die möglichst naturgetreue Wiedergabe von Musik ist. Dieser wohl einzigartige Computer mit seinem Linearnetzteil ist das Herz des XACT S1. Marcin Ostapowicz wuchs als Sohn eines Professors an der Musikhochschule auf und erhielt selbstverständlich eine musikalische Ausbildung, die ihn für den Klang natürlicher Instrumente sensibilisierte. Kein Wunder, dass…
    30.04.2024
  • Quad Artera Pre und Mono

    Das gibt es noch: Bezahlbares High-End. Und zwar in Form des Quad Artera Vorverstärkers und der Mono Endstufen aus der gleichen Serie. Zum Preis von insgesamt 4200 Euro bekommt man eine noble Verstärkerkombi im edlen Design, die es im wahrsten Sinne des Wortes in sich hat. QUAD gab seinem Designer- und Ingenieurteam bei der Entwicklung der Artera Serie eine spezielle Aufgabe mit auf den Weg: Die Qualitäten, die QUAD seit Jahrzehnten zu einer der in…
    26.04.2024
  • Merason Reuss

    Bisher habe ich mit Daniel Frauchiger, dem Chef von Merason, nur eine sehr interessante und angenehme Unterhaltung auf einer High End der letzten Jahre geführt. Jetzt freue ich mich deshalb umso mehr, mit dem Merason Reuss endlich einen seiner „made in Switzerland“ Wandler zu testen. Lange Zeit war der Merason DAC1 das einzige Produkt der kleinen Schweizer Manufaktur. Im Test hat sich Wolfgang Kemper von seiner Musikalität begeistern lassen. Beim Nachfolger DAC1 Mk II hat…
    23.04.2024
  • MUTEC REF10 NANO

    The topic of master clock has been on my mind for some time now. It's fascinating to see what sonic improvements can still be teased with it out of a digital chain. The brand new REF10 NANO from MUTEC is a variant of the outstanding REF10 that concentrates on the essentials at half the price. That's quite an announcement and makes the subject of clocking even more interesting as it already is. I've had two…
    19.04.2024
  • Circle Labs P300 und M200

    Die polnische Hifi-Manufaktur Circle Labs bietet neben dem international gepriesenen Vollverstärker A200 auch eine noch hochwertigere separate Vor- Endstufen Kombination an, die nicht nur etwas mehr Leistung zur Verfügung stellt. Eine außergewöhnlich elegante Optik ist ebenfalls ein Merkmal der drei Verstärker aus Krakau. Nur sehr, sehr selten habe ich etwas so Gediegenes, so ansprechend schön Verarbeitetes in Händen halten und betrachten dürfen wie diese Verstärker aus Polen. Seine Liebe zum Produkt hat das Entwicklerteam diesem…
    16.04.2024
  • AIM NA2, NA6 und NA9

    Es sollte sich zwischenzeitlich herumgesprochen haben: in modernen Streaming-Lösungen, gerade auch mit HiRes-Formaten, spielen die Netzwerkverbindungen eine wichtige Rolle und haben einen nicht unerheblichen Anteil am klanglichen Endergebnis. Der japanische Spezialist AIM bietet dafür drei audiophile Serien von LAN-Kabeln an. AIM kennen Sie nicht? Dann geht es Ihnen wie mir bis vor kurzem. AIM Electronics ist ein Kabelhersteller aus Japan und wurde 1983 gegründet. Der Schwerpunkt des Unternehmens lag im Bereich Datenkommunikationskabel für die Netzwerk-Industrie.…
    12.04.2024

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.