Klangbibliothek.

Griff

Tonabnehmer Denon DL 103
Tonarm Kuzma 4Point mit durchgehender Verkabelung
Phonostufe Burmester Phono Preamp 100 (91 Ohm, 69 dB)
Musik „Griff‟
Downloadgröße 156,9 mb
 

Klangbibliothek.

How Deep Is The Ocean

Tonabnehmer Lyra Olympos
Tonarm Kuzma 4Point mit durchgehender Verkabelung
Phonostufe Einstein The Turntable‘s Choice (85 Ohm)
Musik „How Deep Is The Ocean‟
Downloadgröße 113,1 mb
 

Klangbibliothek.

Duet

Tonabnehmer Lyra Olympos
Tonarm Kuzma 4Point mit durchgehender Verkabelung
Phonostufe Einstein The Turntable‘s Choice (85 Ohm)
Musik „Duet‟
Downloadgröße 130,1 mb
 

Klangbibliothek.

Griff

Tonabnehmer Lyra Olympos
Tonarm Kuzma 4Point mit durchgehender Verkabelung
Phonostufe Einstein The Turntable‘s Choice (85 Ohm)
Musik „Griff‟
Downloadgröße 157,4 mb
 

Klangbibliothek.

How Deep Is The Ocean

Tonabnehmer Brinkmann EMT ti
Tonarm Brinkmann 12.1
Tonarm Forcelines
Phonostufe Einstein The Turntable‘s Choice (300 Ohm)
Musik „How Deep Is The Ocean‟
Downloadgröße 112,3 mb
 
Mit der Umgestaltung des Erscheinungsbildes haben wir auch die Themenbereiche – wie wir meinen – ein wenig übersichtlicher geordnet. Bisher landete alles, was nicht unbedingt in die Bereiche Hifi oder Musik passte, unter dem Sammelbegriff Etcetera, einem eher ungeliebten Bereich, der ab sofort der Vergangenheit angehört.


Berichte über Veranstaltungen sowie News finden Sie jetzt neben anderem unter Panorama, während die Anmerkungen zum Team, das Hifistatement (aus)macht, ebenso wie das Impressum über Links im Fußbereich der Seite zu erreichen sind. Und so blieben die Artikel, die sich  mit Grundlagen unseres Hobbys beschäftigen, einsam übrig. Allerdings fehlte uns auch noch ein Platz für die Downloads, in denen es nicht um musikalische Inhalte, sondern – wie im weiter unten zu findenden Artikel Das Ende der Klangbechreibung? näher beschrieben – um Klangbeispiele bekannter oder gerade getesteter Tonabnehmer, Tonarme und Phonoentzerrer geht. Die drei bisher veröffentlichten Beispiele, eine kleine Anzahl zur Feier des Tages neu eingestellter, die in Klangbeispiele statt Klangbeschreibung! näher beschrieben werden, sowie alle in Zukunft produzierten Beispiele finden Sie ab sofort unter dem Stichwort Klangbibliothek. Diese und die beinahe verwaisten Grundlagenartikel machen ab sofort gemeinsame Sache und zwar genau hier: im neu geschaffenen Bereich Wissen.

Weitere Informationen

  • Imagefolder basics/11-01-06_editorial_wissen
Der Artikel Das Ende der Klangbeschreibung hat eindeutig positive Reaktionen von Ihrer Seite hervorgerufen – und das, obwohl Sie Ihren Kommentar statt einfach im Anschluss an den Artikel „damals‟ noch per Mail an uns schreiben mussten. Wie dem auch sei, Ihre Zuschriften haben uns ermuntert weiterzumachen: mit neuen Musikstücken, Tonarmen, Abtastern und einer Vorschau.


Aufmacher_content
Außer „Griff“ mit dem Paul Kuhn Trio verwenden wir ab sofort für die Klangbeispiele auch Chico Freemans „Duet“ und „How Deep Is The Ocean“ von der Saxophon-Allstar-Band Roots. Die Nagra lief bei allen Aufnahmen mit 96 Kilohertz

Was wir hier vorhaben – und da beziehe ich Sie und Ihre Dialogbereitschaft unbedingt mit ein – ist das, was man im Englischen so schön work in progress nennt. Und das bedeutet unter anderem, dass es nichts Endgültiges oder Statisches gibt. Wir sind für Anregungen offen. Andererseits macht diese Klangbibliothek nur dann Sinn, wenn wir uns an einmal gesetzte Standards halten. Da bisher aber lediglich drei Files im Umlauf sind, werde ich Sie bitten, diese Dateien zu löschen und statt ihrer die hier angebotenen zu speichern. Nicht, dass ich es bei der Überspielung beispielsweise an Sorgfalt bei der Justage der Pegel hätte fehlen lassen. Aber während ich mir Gedanken um eine Standardisierung des Verfahrens und beinahe parallel die ersten Aufnahmen machte, habe ich nicht daran gedacht, die Tonabnehmer zumindest ein, zwei Plattenseiten lang einzuspielen. Dabei weiß jeder halbwegs erfahrene Analog-Fan, dass manche Abtaster schon nach einem Tag Pause mindesten ein paar Minuten Spielzeit benötigen, um ihre gewohnte Leistung zu bringen. Mich hatten aber vor der Überspielung der Songs von der Platte auf die Nagra die Aufnahmen für unsere Downloads und für eine in diesem Jahr zu erwartende LP schon seit geraumer Zeit so in Trab und vom analogen Musikgenuss im trauten Heim abgehalten, so dass das Lyra Olympos und das Brinkmann EMT bei der Überspielung bestimmt nicht unter optimalen Bedingungen arbeiteten. Ob dies nun auf den Files hörbar ist oder nicht, sei dahingestellt. Ab jetzt aber gilt: Es wird kein Tonabnehmer mehr aufgenommen, bevor er nicht mindestens eine LP abgespielt hat.

Denon
Das Denon DL 103: ein Klassiker, dessen Befestigung sofort den Wunsch nach einem moderneren Gehäuse aufkommen lässt

Die neue Aufnahmerunde macht auch deshalb Sinn, weil Frank Kleinschmidt, der Inhaber des Labels in + out records, uns zwei seiner Produktionen aus der „Limited Audiophile Edition‟ für Klangbeispiele freigegeben hat: Die Live-Doppel-LP Saying Something der Saxophonisten-Allstar-Band Roots (IOR 77031-1) und Chico Freemans Threshold (IOR 7022-1), die gut klingen und für etwaige eigene Experimente Ihrerseits noch zu äußert zivilen Preisen erhältlich sind (www.inandout-records.com/artists/freeman-chico/freeman-chico.html). Aus Threshold habe ich das kurze „Duet‟ ausgesucht, aus dem Album von Roots den letzten Teil der „Ballads For Trane‟: „How Deep Is The Ocean‟. Der gesamte Track setzt sich aus fünf Songs zusammen, die Coltrane häufig spielte, und in jedem Song hat einer der vier Saxophonisten sein Solo. Das fehlende fünfte steuert Pianist Kirk Lightsey bei, der auch die Verbindung zwischen den fünf Teilen herstellt. Während der letzten dieser Brücken steigen wir abrupt ins Geschehen ein: Eine sanfte und punktgenaue Einblendung ist nahezu unmöglich, wenn man den Pegel auf 0,1 Dezibel genau einstellen will, was bei der Nagra mit etwas Fingerspitzengefühl und Zeit möglich ist. Hier gebe ich dem exakten Pegel Vorrang vor einer gelungenen Einblendung.

Die Mischung aus Stimmen und Studioeffekten sowie die live aufgenommenen akustischen Instrumente dürften zusammen mit dem groovenden „Griff‟ des Paul Kuhn Trios ausreichend Material sein, um verschiedene Komponenten zumindest tendenziell einzuordnen. Dass alle drei Stücke trotz ihrer Verschiedenheit dem Begriff Jazz zugeordnet werden können, hat übrigens nicht das Geringste mit meinen persönlichen musikalischen Vorlieben zu tun. Wer lieber Pop hören möchte, kann gerne einmal mit einer Major-Plattenfirma über die Freigabe von Songs für unsere Zwecke verhandeln. Mir sind da kleine, feine und unabhängige Label lieber.

konstant
Wenn der SME V den Platz für eine Basis langfristig besetzt, würde mehr Platz nicht schaden ...

Doch nun zu unseren heutigen Downloads: Auch wenn Sie nicht der im Artikel Das Ende der Klangbeschreibung dargestellten Standardkonfiguration mit dem SME V entsprechen, reiche ich Ihnen die Aufnahmen vom nun eingespielten Brinkmann EMT ti im Brinkmann 12.1 entzerrt von der symmetrischen Einstein-Phonostufe nach. Statt allein Paul Kuhns „Griff‟ erhalten Sie nun aber den kompletten Drei(er)-Satz mit Chico Freemans „Duet‟ und „How Deep Is The Ocean‟ von Roots. Dieselben Songs habe ich dann auch mit dem Lyra Olympos im Kuzma 4Point überspielt. Weiter geht’s dann mit der ersten Standardkonfiguration: einem Denon DL-103 im SME V, ebenfalls entzerrt vom Einstein.

Sie merken schon, mir macht die Spielerei mit Tonabnehmern, Armen und Phonostufen nach so langer analoger Enthaltsamkeit wieder richtig Spaß. Und deshalb habe ich auch noch gleich eine akustische Vorschau produziert: Sie können noch einmal das Lyra Olympos hören, diesmal entzerrt von dem famosen Burmester Phono Preamp 100, mit dem ich mich gerade ausführlich beschäftige. Weitere Downloads mit anderen Abtastern werden dann zeitgleich mit dem Test des chromglänzenden Schmuckstücks veröffentlicht.

Die Downloads finden Sie, wie schon erwähnt in der Rubrik Klangbibliothek. Viel Spaß!

Weitere Informationen

  • Imagefolder basics/11-01-06_beschreibung

Klangbibliothek.

Duet

Tonabnehmer Brinkmann EMT ti
Tonarm Brinkmann 12.1
Tonarm Forcelines
Phonostufe Einstein The Turntable‘s Choice (300 Ohm)
Musik „Duet‟
Downloadgröße 131 mb
 

Klangbibliothek.

Griff

Tonabnehmer Brinkmann EMT ti
Tonarm Brinkmann 12.1
Tonarm Forcelines
Phonostufe Einstein The Turntable‘s Choice (300 Ohm)
Musik „Griff‟
Downloadgröße 157,9 mb
 
Montag, 03 Januar 2011 01:00

PSB Image T5

Wer in dem schon übervollen heimischen Markt für Lautsprecher mit einer neuen Marke bestehen will, muss schon etwas Besonderes oder anderes bieten als die Konkurrenz, um nicht total unterzugehen. Die kanadische Marke PSB versucht es mit entspannter Gelassenheit. Ob das reicht, um einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen?

Am Anfang des Tests bekam ich erst mal ungewollt eine Antwort auf die Frage, inwieweit sich Temperaturen auf die Wiedergabequalität von Lautsprechern auswirken. Die Image T5 kamen aufgrund des Schnees in der Republik verspätet an und müssen wohl etliche Tage bei Minusgraden gelagert worden sein. Dies verdrängend, habe ich die Lautsprecher einfach ausgepackt und angeschlossen und das, wo ich normalerweise kalter Elektronik erst mal mehrere Stunden bei Zimmertemperatur gönne, bevor ich sie überhaupt ans Netz hänge... Um es kurz zu machen, tiefgekühlte Tieftöner machen keinen nennenswerten, oder nur äußerst zurückhaltenden Bass. Die Image T5 haben es zum Glück überlebt, und alles andere wäre auch schade, da PSB-Lautsprecher ja noch nicht wirklich alltäglich sind.

Die kanadische Firma PSB wurde 1973 von Paul Barton gegründet und erfreut sich weltweiter Beliebtheit. Seit ungefähr einem Jahr ist die komplette Palette an Lautsprechern auch in Deutschland erhältlich. Preiswürdigkeit und natürlichen Klang hat sich PSB ganz oben auf die Fahnen geschrieben. Dabei ist man besonders stolz auf den Zugriff auf die Räume des National Research Council (NRC) in Ottawa. Dort steht der größte schalloptimierte Raum in Kanada zur Verfügung, in dem Lautsprecher entwickelt und abgestimmt werden. Ebenfalls im NRC werden auch Blindtests mit „normalen“ Hörern durchgeführt, in denen die eigenen Lautsprecher im Vergleich zu anderen Produkten bewertet werden. Hierbei hat sich laut PSB eine Präferenz der Hörer zur natürlichen Klangwiedergabe herauskristallisiert.

Nachdem ich die Image T5 auf Bildern gesehen hatte, war ich nach dem Auspacken beruhigt: In der realen Welt sehen sie wesentlich hochwertiger und besser aus als auf den Bildern. Schmale Standlautsprecher mit durchaus noch harmlosen Abmessungen und hinter einer gebogenen Front eingelassenen Schallwandlern und einer Bassreflexöffnung, die jeweils einen Rand mit Vorsatz aus Gummi für besseres Abstrahlverhalten spendiert bekommen haben. Die Verarbeitung ist makellos. Sowohl Furnier als auch Passungen lassen eine durchaus höhere Preisklasse vermuten. Sanftes Abfallen des Gehäuses vorne und hinten nach unten beziehungsweise zur Schall- und Rückwand hin lassen die Lautsprecher zierlicher wirken, als sie eigentlich sind. Die T5 stehen auf Füßen aus hohlem Hartkunststoff, die unten an den Seiten angebracht sind – dazu später noch mehr.

Runde Schallwand, abgeschrägte Gehäuseseiten – die psb wirkt zierlicher, als sie wirklich ist. Schutz für den Titanhochtöner durch Firmenlogo-Gitter
Runde Schallwand, abgeschrägte Gehäuseseiten – die psb wirkt zierlicher, als sie wirklich ist. Schutz für den Titanhochtöner durch Firmenlogo-Gitter

Aufgebaut sind die PSBs als 2,5-Wege-Systeme mit den etwas unüblichen Übergangsfrequenzen von 800 und 1800 Hertz, die rasiermesserscharf mit einem aufwendigen Linkwitz-Riley-Filter (Filter vierter Ordnung, Flankensteilheit 24 Dezibel pro Oktave) getrennt werden. Meist wird ja das untere Chassis nur für den Bass genutzt, dem oberen dann noch zusätzlich der Mitteltonbereich aufgebürdet. Bei der PSB werden beide Tiefmitteltöner fast bis zu einem Kilohertz parallel eingesetzt, was nur klappt, wenn die Schallwandler im überlappenden Bereich sehr glatt laufen. Die Membranen der beiden 133 Millimeter Tiefmitteltöner mit Doppelmagneten bestehen aus Polypropylen mit einer Zugabe von Keramikstaub. In der Mitte soll ein Phaseplug aus Gummi segensreiche Wirkung bei der zeitrichtigen Abstrahlung entfalten. Die 25 Millimeter Titankalotte ist Ferrofluid gekühlt und hat einen Schalldiffusor, der die Abstrahlung weniger gerichtet gestaltet und nebenbei die empfindliche Membran vor neugierigem Zugriff schützt. Sämtliche Schallwandler werden bei PSB selbst gefertigt.

Aufwändige Frequenzweiche vierter Ordnung auf zwei Etagen. Nicht unbedingt hübsch, aber wirkungsvoll
Aufwändige Frequenzweiche vierter Ordnung auf zwei Etagen. Nicht unbedingt hübsch, aber wirkungsvoll


Auch PSB hatte nicht den Mut, mit der Unsitte des Bi-Wiring aufzuräumen, und so finden auf der Rückseite entweder verschiedene Kabel und/oder Verstärker im Terminal Anschluss. Zur unproblematischen Aufstellung auf unterschiedlichen Böden können konterbare Spikes (Teppich) oder Gummifüße (Parkett, Fliesen) verschraubt werden. Zum Festziehen der Kontermuttern legt PSB einen kleinen Maulschlüssel bei. Das ist an sich ein schönes Detail. Leider kann man ihn nicht benutzen, da die vier Fußimitate unten hohl sind und die Gewinde für die Spikes in diesen etwas weiter oben direkt am Außenrand sitzen. Sind die Spikes eingeschraubt, verhindert der Rand der Füße, dass man die Mutter mit dem Schlüssel anziehen kann. Da bleibt einem nichts anderes übrig, als selbst – im wahrsten Sinne des Wortes – Hand anzulegen. Da die Plastikfüße direkt am Lautsprecher keinen ersichtlichen Sinn außer der der Optik haben, könnte man sie an sich auch einfach weg lassen.

Nette Idee nicht zu Ende gedacht: Die Muttern der Spikes lassen sich aufgrund der Form der Füße nicht mit dem beigelegten Maulschlüssel festziehen
Nette Idee nicht zu Ende gedacht: Die Muttern der Spikes lassen sich aufgrund der Form der Füße nicht mit dem beigelegten Maulschlüssel festziehen

Vor der Klangbeschreibung noch ein kurzer Einwurf zu den von mir so ungeliebten Bi-Wiring-Anschlüssen. Man sollte bei der T5 unbedingt die oberen Ports des Bi-Wiring-Terminals benutzen. Es macht technisch zwar überhaupt keinen Sinn, und ich will mich da auch auf keine Diskussion einlassen, aber es klingt so einfach sauberer und entspannter. Und nochmal mein Appell an die Hersteller: Lasst diese Option in Zukunft bitte einfach weg  – sie macht nur Ärger und bringt in der Praxis nichts.

Die Plazierung der Lautsprecher im Raum ist relativ unkritisch. Eine Aufstellung mit großem Abstand voneinander ist möglich, ohne dass das Klangbild in links und rechts zerfällt, was für einen sehr guten Paarabgleich der Image T5 spricht. Gegen Wandnähe haben sie nichts einzuwenden, wenn zumindest ein Achtungsabstand von 30 Zentimetern zur Rückwand und 50 Zentimetern zu den Seitenwänden eingehalten wird. Leichtes Anwinkeln reicht aus, um die Lautsprecher akustisch verschwinden zu lassen.

Ganz schön viel Aufwand steckt hier in einem Lautsprecher der 1000-Euro-Klasse. Also, über 40 Liter Gehäusevolumen, zwei Tieftöner mit extra kräftigem Antrieb, die zusammen auf eine große Bassreflexöffnung spielen – das wird pumpen! Äh, nein, tut es nicht. Überhaupt nicht. Die Image T5 sind optimale Kandidaten für die Single-Speaker-Demonstration, bei der immer nur ein Lautsprecher in Ruhe gehört wird. Neben diversen anderen Probanden, mal eben ohne Pegelabgleich über eine Umschaltanlage kurz angeworfen, geht die PSB einfach unter. Kein vorlauter Bass, keine besonders strahlenden Höhen, kein Riesenraum, sondern noble Zurückhaltung.

Die Weite und die großartige Natur Kanadas scheinen auf die Hörtester, die an der Abstimmung von PSB-Lautsprecher beteiligt sind, wohltuende Wirkung zu entfalten, haben sie sich doch darauf geeinigt, Stress und Anspannung beim Musikhören außen vor zu lassen. Und tatsächlich gehen die PSB betont natürlich zu Werke, Hektik und Aufregung sind ihnen gänzlich fremd. Dieser Ansatz kommt vor allem Musik mit hohem Anteil an echten Instrumenten zugute.

Der kräftige Antrieb der Tieftöner mit Dopppelmagnet führt nicht zwangsweise zu einem saftigen, vollen Bass
Der kräftige Antrieb der Tieftöner mit Dopppelmagnet führt nicht zwangsweise zu einem saftigen, vollen Bass

Lampchops AWCMON lasse ich einfach durchlaufen und erfreue mich an dem gelungenen Zusammenspiel von Schlagzeug, Klavier, Gitarren und der Stimme von Kurt Wagner. Da ist nichts aufgesetzt oder übermäßig betont, die Stimme entfaltet sich sehr klar und trotzdem facettenreich vor den Instrumenten im Raum, alles steht da, wo es hingehört. Dabei frönen die PSB keiner aufgesetzten Analytik. Schon jetzt steht fest, dass man mit den Image T5 sehr angenehm Musik hören kann. Die schlanke Abbildung und die völlige Abwesenheit einer Bassbetonung tragen zur guten Durchhörbarkeit bei. Subjektiv geht die PSB nicht tief runter beziehungsweise nur dann, wenn es sein muss. Neutral halt, aber im Vergleich zu effektvolleren Lautsprechern zunächst etwas ungewohnt.


Im klassischen Fach bei Claude Debussys „Nocturnes“ mit dem Orchestre de la Suisse Romande unter Armin Jordan bestätigt sich die natürliche Gangart der PSBs. Ortung und Übersicht sind für einen Lautsprecher dieser Preisklasse außergewöhnlich, die räumliche Zuordnung ist sehr gut. Dabei behalten die Instrumente ihr Größenverhältnis zueinander und spielen als Einheit auf. Das Timing ist bemerkenswert. Tiefe Kontrabässe setzen sich gut in Szene. Jawohl, der hier zunächst beobachtete, subjektive Mangel an Bass ist in Wirklichkeit nicht vorhanden – er muss halt auf dem Tonträger drauf sein.

Die Image T5 ist in der Lage, schon leichte Geschwindigkeits- und Lautstärkeänderungen aufzuzeigen und das auch bei sehr geringen Pegeln. Grobdynamisch schwingt sie keinen Hammer, sondern löst alles schön im Raum auf. Dabei kann man ihr überschwängliches Temperament kaum vorwerfen. Je größer der abzubildende Klangraum wird, umso stärker macht sich die Tendenz bemerkbar alles zu verkleinern, um es in der Abstrahlbreite unterbringen zu können.

Nun aber mal Vollkost. Massive Attack mit Mezzanine. Viel Bass steht trocken, dröhnfrei und durchhörbar im Raum. Der Boden schwingt tieffrequent mit, die Scheiben klirren, und trotzdem kriegt man keine Schläge verabreicht, keinen Tritt in die Magengrube verpasst. Ich persönlich lasse mich gern mal von tiefen Tönen vermöbeln, anderen Hörern ist das physisch entschieden zu heftig. Das teilweise manische Rhythmusgeklöppel auf Mezzanine nimmt die PSB gelassen und kümmert sich lieber um die realistische Abbildung von Toms und anderem delikaterem Schlagwerk, als dass sie es richtig knallen lässt. Freunde wummernder Bässe, Drum 'n' Bass- und Technohörer werden mit der PSB sicher nicht glücklich, dafür ist der Lautsprecher zu ehrlich.

Die Höhen der T5 üben in den allerhöchsten Lagen leichte Zurückhaltung, sind darunter aber voll da. Dies und die sehr sachlich-trockene Darstellung in den Mitten fördert gerade bei hellen elektronisch erzeugten Sounds, aber nicht nur da, ein wenig Bissigkeit und Strenge, die zwar sicher auf dem Tonträger drauf sind, so verabreicht allerdings nicht jedermanns Sache sind. Hier gehen Neutralität und Präzision auch mal nach hinten los.

Großer Aufwand für Zurückhaltung und Neutralität. Die Chassis der T5 werden von psb selbst produziert
Großer Aufwand für Zurückhaltung und Neutralität. Die Chassis der T5 werden von psb selbst produziert

Zurück auf angestammtes Terrain. Dizzy Gillespie spielt live, erst „Tanga“ dann „Olinga“ von der LP Musician-Composer-Raconteur (Pablo Live). Gillespie und Ed Cherry an der E-Gitarre spielen toll zusammen, kleine Nuancen und Feinheiten werden gut herausgearbeitet und die Live-Atmosphäre sehr schön transportiert. Bei „Olinga“ gefallen besonders die Feindynamik und das Timing, wenn Milt Jackson das Vibraphon bedient, und der weite Raum, in dem am Ende das Publikum singend den Meister auf den Arm nimmt. Übrigens kommt den PSB die Wiedergabe über LP sehr entgegen. Sie freuen sich geradezu über das Mehr an Plastizität, das dieses Oldtimer-Medium immer noch von den zahlreichen digitalen Wiedergabeformaten abhebt.

Dank ihrer unaufgeregten Art nimmt man die Image T5 immer etwas leiser wahr, als sie eigentlich spielen, was erst auffällt, wenn zum Beispiel während des Musikhörens das Handy klingelt und man den Klingelton kaum noch hört. Bei der Wahl des Verstärkers geben sich die Lautsprecher erfreulich anspruchslos. Selbst mit kleinen Verstärkern lassen sich beachtliche Pegel erzielen, wobei die Image T5 etwas mehr Verstärkerleistung durch eine ruhigere Gangart durchaus quittieren.

STATEMENT

Was für kanadische Ohren gut ist, passt offenbar auch für den Rest der Welt: Mit ihrer runden, ausgeglichenen, entspannten und neutralen Spielweise bilden die PSB Image T5 einen willkommenen Gegenpol zum hektischen „größer, schneller, weiter“ und erfreuen, wenn auch nicht nur diese, besonders Freunde von akustischem Jazz und Liebhaber von Klassik. Diese Lautsprecher stellen ganz klar eine Bereicherung ihrer Preisklasse dar.
Gehört mit
Tonarme Acosutic Solid WTB 211
Phonopre stst Agmen Phono
Systeme Denon DL-103, Ortofon 2M-Bronce, AT-OC9/MLII, AT-95Pro HE
CD-Spieler Denon DCD-1290
Wandler Heed Dactilus 2
Verstärker Creek 4040S3, Audiolab 8200A
Lautsprecher Rogers Studio1, Pioneer S-71
Kabel TaraLabs, RG142, Vovox, Sommer, Oehlbach
Herstellerangaben
PSB Image T5
Empfindlichkeit 88 dB
Impedanz 6 Ohm
Übergangsfrequenzen 1800 Hz, 800 Hz
Weiche Linkwitz Riley, vierte Ordnung
Belastbarkeit 175 Watt
Gehäusevolumen 40,2 Liter
Funktionsprinzip Bassreflex
Maße (B/H/T) 214/936/325 mm
Gewicht 16,6 kg
Paarpreis 1000 Euro

Hersteller/Vertrieb
psb Lautsprecher Deutschland Stahl//Ross GbR
Anschrift Im Klingen 18
65719 Hofheim/Ts.
Telefon 0700-77200000
Web www.psb-lautsprecher.de
E-Mail zentrale@psb-lautsprecher.de

Weitere Informationen

  • Imagefolder tests/11-01-03_psb

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