Am letzten Wochenende hat das neue Vorstandsteam der Analogue Audio Association seine erste größere Veranstaltung ausgerichtet: Das Symposium stand unter dem Titel „Musikproduktion – ganz analog“. Da kleine audiophile Plattenfirmen im Mittelpunkt standen, durften meine Gattin und ich mit unserem Label sommelier du son natürlich nicht fehlen.
Das Analog Symposium ist keinesfalls als Nachfolger des Analog-Forums anzusehen, das Corona bedingt zuletzt Anfang November 2019 in Krefeld stattfand. Mit dem Symposium wollten Ingo Hamecher und sein Team ein neues Format ausprobieren und, wie ich vermute, dabei gleich das Hotel van der Valk als möglichen Veranstaltungsort für das nächste Analog-Forum besser kennenlernen. Dort wurden für das Symposium zwei große Säle genutzt: Im unteren präsentierten sich an diversen Tischen eine große Anzahl kleiner Label, Platten- und Tonbandhändler. Hier waren an „Hörstationen“ auch der ein oder andere Hersteller oder Vertrieb von Hifi-Komponenten zu finden. Natürlich konnten dort Hörproben fast ausschließlich mit Kopfhörern stattfinden. Ein besonderes Highlight war das kurze Konzert von Martin Meixner an der Hammond-Orgel, das das Label FlavoredTune organisiert hatte, das seine LPs aufnimmt, produziert und vermarktet.
Im oberen Saal gab es sogenannte Schallplatten- und Tonbandkonzerte. Erstere moderierte Lothar Brandt kenntnisreich und unterhaltsam. Das leider einzige „Konzert“ vom Band gestaltete Michael Vorbau, der Leiter AAA-Tonbandgruppe, der dabei die Produzenten der Aufnahmen zu Wort kommen ließ. Das Programm bestand aus ausgewählten Titeln der Tonbänder, die die Analogue Audio Association zum Kauf anbietet. Michael Vorbau war auch der Gastgeber des „Analog Talks“ in der Lounge respektive Bar des Hotels – ein gelungenes neues Format, wie wir finden. Es hat richtig Spaß gemacht, im kleinen Kreis die Fragen der interessierten Teilnehmer zu den diversen Aspekten der Produktion von analogen Tonträgern zu beantworten. Beim nächsten Symposium werden wir gern wieder mit dabei sein.
Am Abend des ersten und am Morgen des zweiten Veranstaltungstages konnte man dann Zeuge einer analogen Musikproduktion werden. Rainer Neuwirth hatte das Jazz Trio Ocean Creek – Saxophon, Gitarre und Bass –, das Vokalensemble Cantiamo und das Akkordeonorchester Altenessen eingeladen, um deren Darbietungen für sein Label TapeMusic mit einem Neumann-Kunstkopf K100 auf einer Nagra T-Audio aufzunehmen. Die Mikrofonsignale verstärkte eine SPL GoldMike. Trotz Kunstkopf sollen sich die Einspielung auch über Lautsprecher ganz vorzüglich anhören. Das werden Sie bald selbst überprüfen können: Es ist geplant, dass die AAA Kopien des Masterbandes zum Kauf anbietet.
In der Matinee-Veranstaltung informierten Alexander Fox und Gabriel Rathmann von den Direct To Tape Studios in Hamm erst per Video über eine analoge 24-Spur-Produktion und ergänzten dann live vorproduzierte Spuren auf einer Ein-Zoll-Acht-Spur-Studer-A80 um weitere Tracks. Dafür hatten sie den renommierten Konzertakkordeonisten und promovierten Musikwissenschaftler Maik Hester gewinnen können. Nach den Aufnahmen wurden einige Schritte des Mastering-Prozesses vorgestellt. Das verwendete Mischpult war übrigens ein 16-kanaliges Acousta DCA 100. Aber die Teilnahme am Analog Symposium hat sich nicht nur für an Aufnahmetechnik Interessierte gelohnt. Auch Plattensammler, Hifi-Fans und Analog-Afficionados dürften an den beiden Tagen voll auf ihre Kosten gekommen sein. Bleibt nur zu wünschen, dass sich das neue Format etabliert und das nächste Analog Symposium noch mehr Zuspruch findet!
Seit über 45 Jahren ist der Name M&K Sound untrennbar mit dem Anspruch auf kompromisslosen Klang verbunden. Die besondere Abstimmung der dänischen Lautsprecher schätzen dabei sowohl die Besitzer eines Heimkinos, Stereo-Enthusiasten als auch Klangschaffende im Studio gleichermaßen.
Sowohl das Modell D85 als auch die D95 erreichen trotz der geringen Abmessungen eine erstaunliche Pegelfestigkeit bei zugleich äußerst klarer Wiedergabe von Musik- und Filmton. Für den präzisen Klang sind unter anderem die herstellertypischen 1,1-Zoll-Hochtöner verbaut, die in Dänemark gefertigt werden. Die speziell beschichtete Seidenkalotte des Tweeters wird in gleicher Ausführung sogar in den THX-zertifizierten Referenzlautsprechern der 150er-Serie verwendet. Beide Modelle können unabhängig voneinander außergewöhnliche Präzision im Tieftonbereich liefern. Dafür ist im D95 ein 6,5-Zoll-Tiefmitteltöner und im D85 ein 5,5-Zoll-Tiefmitteltöner zuständig, für beide greift M&K Sound auf eine bewährte Polypropylenmembran zurück. Die beiden Modelle der neuen D-Series sind mit einer Schlüssellochhalterung und einer 100 x 100 Millimeter messenden VESA-Montagemöglichkeit ausgestattet. Dies macht die Befestigung an der Wand, der Decke oder an passendem Zubehör besonders einfach und komfortabel. Die Halterung und das tief versenkte Terminal auf der Rückseite sorgen zudem für eine möglichst flach anliegende Installation an der Wand. Mit passenden Flachbandkabeln oder komplett hinter einer Trockenbauwand verkabelt zeigen sich D95 und der D85 insbesondere in modern eingerichteten Wohnzimmern von ihrer edelsten, minimalistischen Seite.
Die Übernahme-Frequenz der kompakten Modelle liegt bei 1,6 Kilohertz, wodurch ein möglichst sanfter und harmonischer Übergang zwischen Hoch- und Tiefmitteltöner erreicht wird. Vom reinen Frequenzgang unterscheiden sich beide Lautsprecher der D-Series nur leicht: Der D85 spielt von 95 Hertz bis 20 Kilohertz bei einem Kennschalldruck von 89 Dezibel und der D95 von 90 Hertz bis 20 Kilohertz. Der größere Speaker der Serie verfügt über einen Kennschalldruck von 91 Dezibel und verspricht auch für erklärte Audio-Connoisseure außergewöhnliche Dynamik. Mit einer geringen Tiefe von 9,5 Zentimetern und einer kompakten Front von 30,0 (H) mal 24,0 (B) Zentimetern lässt sich auch der größere Speaker unauffällig an einer Wohnzimmerwand oder im Heimkino montieren. Der Lautsprecher D85 hat die gleiche geringe Tiefe von 9,5 Zentimetern, misst allerdings lediglich 24,5 (H) mal 19,5 (B) cm an der Frontfläche.
Passend zur neu vorgestellten D-Serie kam dieses Jahr auch die grundlegend überarbeitete Version der erfolgreichen V-Subwoofer auf den Markt. Noch kompaktere Gehäuse gepaart mit einem formschönen Design machen sie zu attraktiven Einrichtungsgegenständen, die sich nahtlos in Wohnlandschaften jeder Stilrichtung einfügen – ganz so wie die D85 und D95. Die für Heimkino-Anwendungen ausgelegten Modelle erweitern den Frequenzbereich der multifunktionalen Speaker mit ihren leistungsstarken Class-D-Endstufen hinab bis zu beeindruckenden 20 Hertz. V12+ und V15+ sind als echte Referenz-Subwoofer sogar mit dem begehrten THX-Label zertifiziert und lassen sich umfangreich per App steuern.
Die Lautsprecher der neuen D-Serie sind voraussichtlich ab Dezember / Anfang Januar wahlweise in Schwarz, Weiß oder Grau im Fachhandel verfügbar. Der D95 ist zu Stückpreis von 1.140 Euro erhältlich , und der D85 kostet knapp 1.000 Euro. Interessierte Kunden können bei Audio Reference den nächstgelegenen Fachhändler in Erfahrung bringen: Per Telefon unter 040 / 5 33 20 - 359 oder per E-Mail unter info@audio-reference.de.
Vertrieb
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Sie kennen das vielleicht: Manchmal laufen Dinge ganz anders als man das ursprünglich einmal geplant hatte. Beim Test des Top Digital-Analog-Wandlers DSDAC 1.0 Deluxe Model von Cen.Grand DAC ist mir das von Anfang bis Ende passiert.
Doch der Reihe nach: Der Test war bei Hifistatement eigentlich nicht geplant. In seinem Bericht über den Kopfhörerverstärker Cen.Grand 9i-92SA III hatte unser Chefredakteur ganz allgemein auf die „sehr interessanten DACs“ und speziell auf den „ungemein spannenden DSDAC1.0“ aus gleichem Hause hingewiesen. Offenbar hat man diesen Bericht auch im fernen China bei Cen.Grand sehr aufmerksam gelesen, denn es dauerte nicht lange, bis ein solches Gerät bei Hifistatement ankam, mit der Bitte, sich doch einmal damit zu beschäftigen. Daraufhin stellte sich die Frage, wer in der Redaktion das übernehmen sollte, es gibt ja eigentlich auch Planungen. Doch bei solchen Dingen kann unser Chefredakteur sehr charmant sein. Sein Angebot an mich, doch den Test zu übernehmen, verband er geschickt mit dem Stichwort DSD-Upsampling und dem Hinweis, dass ich damit ja große Erfahrung haben müsste, da mein PS Audio DirectStream DAC ähnliches mache. Mein Interesse war geweckt, doch ich gebe gerne zu, dass ich keine so rechte Vorstellung vom dem hatte, was mich erwarten würde. Ich hatte für mich abgespeichert: Irgendein nicht uninteressanter DAC aus China, aber das war’s dann auch schon.
Nun, die erste Überraschung kommt bereits beim Auspacken. Der Cen.Grand DAC präsentiert sich in einem massiven, hervorragend verarbeiteten Gehäuse aus Aluminium und bringt satte 12 Kilogramm auf die Waage. Da meint es jemand wohl richtig ernst, mit dem Anspruch in der Top-Liga mitspielen zu wollen. Die Frontseite wird von einem großen, bernsteinfarbenen Display dominiert, das auch aus größerer Entfernung noch gut ablesbar ist. Links davon befinden sich sechs kleine Taster, mit denen alle Funktionen des DAC gesteuert werden. Darüber hinaus lassen sich alle wichtigen Funktionen des Cen.Grand DAC auch über eine Fernbedienung steuern, die ebenfalls in einem massiven Aluminiumgehäuse verpackt ist. Die zweite Überraschung folgt auf dem Fuße beim Blick auf die Rückseite: „Vielseitigkeit und Flexibilität“ lautet hier das Motto. Wir finden fünf digitale Eingänge für USB, XLR (AES/EBU), Cinch (S/PDIF), BNC (S/PDIF) und TOSLINK (S/PDIF). Der USB-Eingang akzeptiert PCM bis 24 Bit/384 Kilohertz und DSD256 und mit speziellen Treibern sogar DSD512! Die übrigen Eingänge verarbeiten PCM bis 24 Bit/192 Kilohertz sowie DSD64.
Zusätzlich gibt es einen analogen Line-Eingang, bei dem wir zwischen symmetrischer (XLR) oder unsymmetrischer Ausführung (Cinch) wählen können, und der aus dem Cen.Grand DAC einen Vorverstärker macht. Ausgangsseitig stehen ebenfalls entweder ein unsymmetrischer Cinch-Ausgang oder ein symmetrischer, mit XLR-Buchsen ausgeführter Ausgang zur Verfügung. Die Auswahl der digitalen Eingänge erfolgt mit dem Taster „Input“. Drücken wir diesen Taster länger, können wir zwischen den Betriebsarten „Direct“ und „Volume“ wählen. „Direct“ bedeutet, dass das Signal ohne Lautstärkeregelung mit vollem Pegel ausgegeben wird, was sich bei Anschluss an einen Vorverstärker anbietet, während bei „Volume“ – wie der Name schon vermuten lässt – der Ausgangspegel über den Lautstärkeregler des Cen.Grand DAC gesteuert wird. Die Umschaltung auf die Betriebsart „Direct“ erfolgt zum Schutz der Endstufen und Lautsprecher in zwei Schritten: So erscheint auf dem Display zunächst die blinkende Warnmeldung „please reduce the Amp volume“, die daran erinnert, den Lautstärkeregler am Vorverstärker zurückzudrehen, und die mit einem erneuten Drücken des Tasters „Input“ ausdrücklich bestätigt werden muss. Eine, wie ich meine, überaus sinnvolle Vorsichtsmaßnahme. Beim Zurückschalten von „Direct“ auf „Volume“ erfolgt diese Meldung nicht, da der Pegel im „Volume“-Modus nicht höher als im „Direct“-Modus sein kann.
Für die Umschaltung von den digitalen Eingängen auf den analogen Eingang benutzen wir die Taste „P/D“. Aus Vorsichtsgründen wird hier beim Umschaltvorgang die Lautstärke auf -50 Dezibel eingestellt und dieser Wert blinkt dann im Display. Der Lautstärkeregler wird erst wieder aktiviert, wenn wir ihn gegen den Uhrzeigersinn auf unter -50 Dezibel gedreht haben. Für die Wahl zwischen XLR oder Cinch benutzen wir dann wieder die „Input“-Taste. Im Analog-Modus wird die DAC-Sektion laut Cen.Grand abgeschaltet. Wir fassen zusammen: das Bedienungskonzept ist sehr durchdacht.
Die dritte Überraschung ist, dass der Cen.Grand DAC mit einer 1-Bit-Architektur arbeitet und immer alle eingehenden Daten – also auch PCM – in ein DSD-Signal umrechnet, auf Wunsch sogar bis DSD1024.
Dafür gibt zwei Betriebsarten, nämlich „Rising“ und „Non Rising“, die sich mir erst mit der Zeit richtig erschlossen haben. Im „Non Rising“-Modus gelangen DSD128/256/512 Signale über eine Bypass-Funktion direkt, als ohne weitere Umrechnung, in den DAC, während DSD64 zwangsweise in DSD128 und PCM zwangsweise in DSD256 gewandelt werden. Im „Rising“-Modus können wir dagegen selbst entscheiden, wie die Umrechnung erfolgen soll: auf DSD128, DSD256, DSD512 oder DSD1024. Wie wir gleich noch sehen werden, ist der Klang dieser vier Optionen durchaus unterschiedlich. Zusätzlich können wir noch zwischen acht verschiedenen digitalen Filtermodi wählen. Jede Wandlung eines PCM-Signals in ein DSD-Signal ist aus technischen Gründen erst einmal ein verlustbehafteter Prozess ist. Für die Qualität des Umwandlungsprozesses kommt es entscheidend auf die bei der Umrechnung verwendeten Rechenalgorithmen und Filter an. Der ganze Aufwand lohnt sich nur dann, wenn die unvermeidlichen Verluste bei der Umrechnung minimiert und durch Vorteile bei der Rückwandlung des DSD-Datenstroms in ein analoges Signal überkompensiert werden. Die hochpräzisen Algorithmen zur Um- und Hochrechnung sind deshalb ohne Frage das Herzstück dieses DAC und eine Eigenentwicklung von Cen.Grand, auf die man zu Recht sehr stolz ist. Was hier genau passiert, dazu schweigt man sich allerdings aus. Die technische Realisierung ist anspruchsvoll und erfolgt mit den frei programmierbaren FPGA (Field-programmable Gate Array) Xilinx Spartan-6 und Altera Cyclone IV, die zusammen eine gewaltige Rechen-Power auf die Füße stellen. Es dürfte leicht nachvollziehbar sein, dass man bei dem von Cen.Grand gewählten Konzept mit den üblichen DAC-Chips von der Stange nicht weit kommt.
Wie konsequent das DSD-Konzept im Cen.Grand umgesetzt ist, können wir gut an der Lautstärkeregelung festmachen. Es ist ja bekannt, dass eine digitale Lautstärkeregelung im 1-Bit-DSD-Format technisch nicht machbar ist. Die Umsetzung erfolgt deshalb auf der analogen Ebene mit dem exzellenten Spezialbaustein Muses 72320, der das Signal mit Hilfe eines hoch genauen Widerstandnetzwerks abschwächt, im Zusammenspiel mit einem extrem hochwertigen und teuren Muses OPAMP 02 – das findet man nicht in jedem nächst besten Gerät. Interessant ist ferner die verwendete Taktarchitektur des Cen.Grand DAC. Der Takt wird von einer hoch genauen Clock erzeugt und ohne Frequenzteiler direkt verteilt. Damit soll eine Verschlechterung der Clock-Genauigkeit und damit einhergehender zusätzlicher Jitter vermieden werden. Hinzu kommt ein Konzept, das „Clock blocking“ genannt wird und verhindern soll, dass der hochgenaue interne Takt durch den Takt von extern angeschlossenen Geräten außer Tritt gerät. Großen Wert legt man beim Cen.Grand auf eine saubere und stabile Stromversorgung. Zwei kräftige Ringkern-Transformatoren versorgen getrennt Digital- und Analogteil. Eine Vielzahl von Spannungsreglern – meist direkt vor Ort – sorgt für stabile Verhältnisse und eine Entkopplung der einzelnen Baugruppen.
Die verwendeten Bauteile sind durchwegs von hoher bis sehr hoher Qualität, wie die oben erwähnten Schaltkreise von Muses, Kondensatoren aus der Nichicon-Muse-Reihe oder WBT-nextgen-Cinch-Buchsen zeigen. Auch die Verarbeitung ist auf hohem Niveau; an der Haptik und Anfassqualität der Bedienungselemente, wie dem Lautstärkeregler oder der Fernbedienung, gibt es nicht das Geringste auszusetzen. In meine Kette ist der Cen.Grand DAC schnell integriert: Von der Diretta Lucia Piccolo Bridge geht es über USB in den Cen.Grand und von dort in meine Vorstufe. Ich wähle noch den „Rising“-Modus mit DSD1024 und die Filtereinstellung 2. Und dann folgt die vierte und eigentliche Überraschung, die mich unvorbereitet trifft. Der Cen.Grand DAC überzeugt mich mit einem völlig eigenständigen Klangcharakter, den ich in dieser Ausprägung von anderen DACs nicht kenne.
Was mir sofort ins Ohr sticht, ist die Basswiedergabe. Bei dem All-Time-Hit „Hotel California“ von den Eagles (Eagles: Hell Freezes Over - XRCD) verblüfft mich die wuchtige und knackige Basswiedergabe. Vielleicht bin ich deshalb so überrascht, weil ich viel mit dem PS Audio DirectStream höre und die Tieftonwiedergabe nicht zu dessen ganz großen Stärken zählt. Deshalb will ich genauer wissen, was der Cen.Grand DAC im tiefen Frequenzbereich wirklich macht und fühle ihm mit „Children Of Sanchez“ (Chuck Mangione: Children Of Sanchez) auf den Zahn. Nach etwa vier Minuten setzt das Schlagzeug mit Vehemenz ein und es geht im weiteren Verlauf ordentlich zur Sache. Der Cen.Grand DAC besticht mit einer tollen Mischung aus Attacke und Präzision in Verbindung mit einer erstaunlichen Portion Schmackes. Dabei wird keinesfalls mit einem fetten Bass Volumen vorgetäuscht, wo keines ist. Im Mittenbereich kommen zu dem kraftvollen Auftritt beeindruckende Klangfarben hinzu. Hören wir das wunderschöne „Alegrías“ mit Pepe Romero (Pepe Romero: Flamenco - K2HD): die Tremolo Passagen, bei denen die melodische Linie zwischen den einzelnen Tremolo-Gruppen wechselt, werden von Pepe Romero einfach herausragend gespielt. Der Cen.Grand DAC verleiht der Gitarre einen warmen und einfühlsamen Ton, ist aber bei den hart angeschlagenen Akkorden ultradynamisch und fetzig. In der „Tarantella“ von Sarasate (The Chasing Dragon – Audiophile Recordings) beginnt die Solo-Violine in der Einleitung lyrisch und einschmeichelnd, um dann in halsbrecherischem Tempo und im höchsten Schwierigkeitsgrad durch den gesamten Ton-Raum zu jagen. Weiche Töne wechseln sich mit in äußerster Härte gespielten Passagen ab, hohe Flageolett-Töne mit mittleren und tiefen Lagen. Gerade in den Höhen kann dieser Parforceritt schnell anstrengend werden und das Vergnügen ist dann dahin. Der Cen.Grand DAC bleibt ungerührt und seine vollen, satten Klangfarben lassen die Solo-Violine über das gesamte Frequenzspektrum ohne Bruch bis in die höchsten Töne rund und geschmeidig erklingen.
Diese Strahlkraft und Farbigkeit des Cen.Grand DAC erinnern mich ein wenig an Filmmaterial mit erhöhter Farbsättigung und besonderer Farbbrillanz aus Zeiten der analogen Fotografie. Damit ließen sich Landschaftsaufnahmen in besonders satten und kräftigen Farbtönen machen. Das Schöne ist, dass dieser vollmundige Klangcharakter nicht zu Lasten von Auflösung und Detail geht. Im Gegenteil: Die Wiedergabe bleibt zu jeder Zeit klanglich enorm geschlossen, ohne dass feinste Details verloren gehen, die so wichtig für das Musikerlebnis sind. Der Cen.Grand DAC gibt in der „Simple Symphony, op 4 - Boisterous Bourree“ von Benjamin Britten gespielt von den TrondheimSolistene (The Nordic Sound - 2L audiophile reference recordings – 24/352) das stupende Wechselspiel zwischen den einzelnen Instrumenten des Orchesters mit ihrer imponierenden Feindynamik in bestechender Weise wieder, wobei auch noch so feine Details dieser Aufnahme, wie das filigrane Pizzicato der einzelnen Streichergruppen oder der leichte Nachhall der Kirche, jederzeit hörbar bleiben. Mein PS Audio DirectStream DAC hat vielleicht noch etwas mehr „Luft“ um die einzelnen Instrumente und auch die räumliche Tiefe ist etwas ausgedehnter. Im Gegenzug gefällt mir beim Cen.Grand DAC besser, dass die Breite der Bühne eher etwas größer und die räumliche Begrenzung nach hinten fester umrissen ist. Insgesamt klingt der PS Audio schlanker und etwas mehr aufgelöst. Der Cen.Grand kombiniert dagegen vollmundige Klangfarben mit Eleganz und Kraft – letztlich eine Geschmacksfrage. Mit den verschiedenen Filtereinstellungen habe ich mich – offen gestanden – nicht allzu intensiv befasst, da ich deren klangliche Auswirkungen als eher gering empfunden habe. Für mich ist das Filter 2 ein guter Kompromiss. Mehr Auswirkung hat die Frage, ob wir immer jedes Datenmaterial auf DSD1024 hochrechnen lassen sollen oder nicht – der Cen.Grand DAC lässt uns ja eine gewisse Wahlfreiheit. Für PCM-Daten ist für mich die Frage schnell beantwortet: Hier bevorzuge ich DSD1024 gegenüber DSD512 oder darunter, weil damit der gerade beschriebene klangliche Abdruck des Cen.Grand DAC einfach am konsequentesten zur Geltung kommt.
Bei Ausgangsmaterial im DSD-Format stellt sich das Ganze etwas anders da. Hören wir dazu in das Album Paul Bedal - Guitar Quartet – (International Phonograph, Inc. (Pure DSD) – DSD256 - HDTT12736), einer Jazz-Aufnahme, die bei Pro Musica Chicago direkt auf einem Studer/Revox Custom 8-Track-Deck mit Vintage-Mikrofonen aufgenommen wurde. Die einzelnen Stücke sind anspruchsvoll, aber keine allzu schwere Kost. Die Aufnahme ist hervorragend und der Klavierklang bestechend eingefangen. Die Hochrechnung auf DSD1024 tut hier für meinen Geschmack jetzt einfach zu viel des Guten, so dass insbesondere die Natürlichkeit des Klaviers und die Luftigkeit der Aufnahme etwas verloren gehen. Das gilt ebenso für gute Aufnahmen im Format DSD128, wie die „Suite Española“ - in der Version von High Definition Tape Transfers (Albéniz Suite Española - Frühbeck De Burgos New Philharmonia (Pure DSD) – DSD128 - HDTT7447). In „Sevilla“ (Sevillanas) wird eine lyrische Melodie in die Form eines Tanzes andalusischer Herkunft im typischen Flamenco-Rhythmus gegossen. Hier glänzt der Cen.Grand DAC ganz besonders mit seinen großartigen Farbenreichtum und seiner kraftvollen Wiedergabe, die perfekt zum Charakter des Stückes passen. Auch hier verschiebt die Hochrechnung auf DSD1024 die Klangcharakteristik für mein Empfinden zu sehr in Richtung Klangfarben, die mir dann einfach nicht mehr realistisch erscheinen wollen. Gut, dass wir die Wahl haben: der „Non Rising“-Modus macht also gerade bei DSD oberhalb von DSD64 durchaus Sinn.
Gehört mit
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Computer | Intel Xeon E3-1225 3,2 GHz, 4 GB RAM, Windows Server 2012R2 und 2019 mit AudiophileOptimizer 3.0, JPLAY USB Card, HDPLEX 400W ATX Linear-Netzteil und HDPLEX 200W Linear-Netzteil Diretta Lucia Piccolo Bridge, LattePanda Alpha 864s mit Intel 8th m3--8100y mit Diretta Target Bridge oder Volumio mit HDPLEX 200W Linear-Netzteil |
Software | JPLAY Femto, JPLAY femtoServer, Upplay, JRiver Media Center 24, MinimServer, Roon Server, Volumio |
LAN Switch | SOtM sNH-10G i |
10-MHz-Clock | SOtM SCLK-OCX10 |
USB | SOtM USB Hub tX-USBultra |
D/A-Wandler | PS Audio DirectStream DAC |
Plattenspieler | Platine Verdier |
Tonarm | Souther TRIBEAM |
Tonabnehmer | Clearaudio Veritas |
Vorstufe | Erno Borbely , Omtec Anturion |
Endstufe | Stax DA-80m, Omtec CA 25 |
Lautsprecher | Børresen 01 Cryo Edition, 2 x Velodyne Subwoofer DD-10+, Audioplan Kontrapunkt IV |
Kabel und Zubehör | Van den Hul, JCAT Reference USB, JCAT Reference LAN, Analysis Plus Digital Oval Yellow, AudioQuest Eagle Eye Digital Cable, SOtM dBCL-BNC, Audioquest Niagara 5000 |
Herstellerangaben
Cen.Grand DSDAC 1.0 Deluxe Model
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Digital-Eingänge | S/PDIF (AES, optical fiber, RCA, BNC bis 24/192kHz und DSD64), USB-PC “B” Type (bis 24/384KHz und DSD64/128/256nativ) |
Analog-Eingänge | 1x XLR symmetrisch, 1x Cinch unsymmetrisch |
Analog-Ausgänge | 1x XLR symmetrisch, 5 Vrms, 1x Cinch unsymmetrisch, 2,5 Vrms |
Regelbereich Lautstärke | 65dB bis ~ 4dB |
Gewicht | 12 kg |
Abmessungen | 430 mm x 360 mm x 100 mm (B x T x H) |
Preis | 6.500 Euro |
Vertrieb
audioNEXT GmbH
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Anschrift | Isenbergstraße 20 45130 Essen |
Telefon | 0201 5073950 |
info@audionext.de | |
Web | www.audionext.de |
Aavik erweitert sein Verstärkersortiment um das neue Flaggschiff, die Aavik-880-Serie. Die 880-er Serie ist Aaviks bisher innovativste und anspruchsvollste Verstärkerproduktion. Die neue Serie besteht aus dem Aavik I-880 Vollverstärker, dem C-880 Steuerverstärker und dem P-880 Endverstärker.
Das primäre Entwicklungsziel dieser Serie war es, einen leistungsstarken, nicht schaltenden, reinen Class-A-Verstärker mit einer möglichst niedrigen Ausgangsimpedanz zu schaffen, der zu einem besseren Signal und weniger Rauschen beiträgt und so die Lautsprecherleistung verbessert, was zu einem viel organischeren Klang und mehr Musikalität führt. Mitte 2021 wurde Flemming Erik Rasmussen, Gründer und ehemaliger Eigentümer von Gryphon Audio, ein Vollzeitmitglied des Design- und Entwicklungsteams der Audio Group Denmark. Mit mehr als 35 Jahren Erfahrung in der „Kreation und Realisierung von Träumen" und seiner künstlerischen Leidenschaft für das Design von HiFi-Geräten war er die perfekte Besetzung für Aavik. Dies war der Beginn einer dynamischen und produktiven Zusammenarbeit zwischen Michael Børresen mit seinem innovativen Ansatz und Flemming Erik Rasmussens künstlerischem und ästhetischem Design. Er und Michael Børresen begannen mit dem Design und der Entwicklung eines neuen innovativen Aavik-Verstärkers, der die Qualität der musikalischen Authentizität in eine neue Dimension heben sollte. Das Ergebnis ist die neue Verstärker-Flaggschiff-Serie Aavik 880.
In einem langen und intensiven Forschungs- und Entwicklungsprozess hat das Aavik-Ingenieurteam mehrere charakteristische Elemente im traditionellen Class-A-Verstärkerdesign identifiziert, die definitiv verbessert werden könnten. Um Schaltvorgänge zu vermeiden, wird bei Class-A-Verstärkern typischerweise ein hoher Konstantstrom an die Ausgangsstufe angelegt. Dieser Ansatz ist nicht nur mit einem hohen Stromverbrauch verbunden, sondern wirkt sich auch negativ auf die Klangqualität aus. Das traditionelle Class-A-Netzteil besteht aus einem großen Transformator und großen Kondensatorbänken. Dieser große Transformator hat zwei Nachteile. Erstens erzeugen die vielen Wicklungen eine unzulässige Induktion, was einer guten Transientenwiedergabe entgegensteht. Zweitens entstehen durch die vielen Wicklungen Streukapazitäten, die hochfrequentes Rauschen aus dem Stromnetz in den Verstärker einbringen. Michael Børresen und sein Team von Ingenieuren nahmen die Herausforderung an und fanden einen anderen Weg, das Umschalten der Endstufe zu verhindern. Sie entwarfen eine Schaltung, die die Vorspannung konstant bei 0,63 Volt über dem erforderlichen Strom hält, egal an welcher Stelle des Zyklus sie sich befindet. Unabhängig davon, wie viel Strom die Endstufe für ihre Leistung benötigt, bleibt sie also immer in Class A bis zu einer beeindruckenden Leistung von zweimal 200 Watt an 8 Ohm, ohne dabei unnötig Strom zu verbrauchen.
Diese deutliche Verringerung des Leistungsbedarfs der Endstufe ermöglichte es Aavik, die Kondensatoren als kleinere Einheiten zu konstruieren und lokal zu platzieren, so dass im Wesentlichen jedes der acht Paare von Ausgangstransistoren seine eigene Kondensatorbank direkt neben sich hat. Das bedeutet, dass der Strom nicht durch lange Kabelbäume und lange Leiterplatten fließen muss. Der Strom liegt immer direkt am Ausgangstransistor an, was einen kürzeren Signalweg und damit weniger Rauschen bedeutet. Darüber hinaus bewirkt dieses innovative Aavik-Design auch, dass die 880-Verstärker nicht so heiß werden wie herkömmliche Class-A-Verstärker, was zu einer höheren Effizienz führt.
Die Stromversorgung für die Verstärker der 880er Serie von Aavik ist mit Aaviks Resonanznetzteilen aufgebaut, die ausreichende Leistungsreserven bei extrem geringem Rauschen gewährleisten. Das Grundrauschen der Rohstromversorgung ist extrem niedrig, wird aber durch die extrem rauscharmen Regler, die die verschiedenen Teile der Schaltung versorgen, weiter reduziert. Die geringere Größe des Netzteils bedeutet auch weniger Wicklungen und damit weniger Induktion und geringere Einschwingverzögerung, was sich positiv auf das Klangbild und die Musikalität auswirkt.
Um die beste und effektivste Vorverstärkersektion zu schaffen, hat die technische Abteilung von Aavik jede elektronische Komponente sorgfältig getestet und bewertet, um sowohl ein möglichst geringes Grundrauschen als auch eine weitere Verfeinerung des Signals zu gewährleisten. Das ultimative Ziel dieses gründlichen Ansatzes ist es, dass der Verstärker einen dynamischen musikalischen Bereich erschließt, der selbst die kleinsten musikalischen Details auf eine spürbar größere Klangbühne mit einem extrem leisen Hintergrund projiziert. Der Aavik 880 Verstärker verfügt über eine einzigartige invertierte Verstärkertopologie mit virtueller Masse für maximale Stabilität. Die Rückkopplung wird so stark, dass das Signal auf eine Verstärkung von weniger als 1 abgeschwächt werden kann. Dadurch bleibt das volle Signal mit dem niedrigsten Signal-Rausch-Verhältnis erhalten, egal ob die Lautstärke auf- oder abgedreht wird. Dies ermöglicht den Lautsprechern einen klaren und deutlichen Informationsfluss, der selbst die feinsten Nuancen von Klangfarben und Texturen vor einer extrem ruhigen Klangkulisse hörbar macht. Der LDR (Light Dependent Resistor) ist dank seines schalterlosen Prinzips extrem leise. Dadurch wird das Grundrauschen erheblich reduziert und ein natürlicher Klang gewährleistet, ohne dass subtile Klangdetails unterdrückt werden. Herkömmliche MOS-FET-Schalteranordnungen und Relais erzeugen viel mehr Rauschen. Sie unterdrücken subtile Klangdetails und verfärben den Ton unnatürlich. Die Serie 880 umfasst die folgenden Komponenten: schalterlose optische Eingangsplatine auf LDR-Basis und schalterlose optische Verstärkungsauswahl. Das separate Netzteil im Aavik 880 Verstärker sorgt für ausreichende Leistungsressourcen bei extrem geringem Rauschen. Das Ergebnis ist mehr Kontrolle und ein scheinbar unbegrenzter dynamischer Headroom. Wenn mehr Leistung benötigt wird, erhöht sich die Betriebsfrequenz, was wiederum den Vorteil hat, dass auch die Leistungsdichte steigt, was eine höhere Spitzenleistung ermöglicht, wenn die Musik es verlangt.
Die analoge Frequenzweiche von Aavik sorgt für ein präzises Timing bei der Weiterleitung von Audiosignalen an die Empfangskomponenten. Dies ist wichtig, um einen rauen und komprimierten Klang zu vermeiden. Die Aavik-Frequenzweiche wurde entwickelt, um entweder einen Subwoofer sehr präzise anzusteuern oder um ein 2.1-Heimkinosystem mit dem integrierten Tief- und Hochpassfilter zu betreiben. Alternativ kann die analoge Frequenzweiche von Aavik auch als analoge Raumkorrektursteuerung dienen. Da die Frequenzweiche analog arbeitet, gibt es keine Latenz. Das Timing der Signalübertragung sowohl zu den Lautsprechern als auch zum Subwoofer ist absolut präzise. Das Ergebnis ist ein äußerst unverfälschter und authentischer Klang.
Verwendung des Tiefpass- und Hochpassfilters, um die Klangleistung der einzelnen Lautsprecher zu optimieren: Wenn die tiefen Frequenzen zum Subwoofer geleitet werden, wird mehr Leistung an die Hauptlautsprecher abgegeben. Um eine gleichmäßige Lautstärke der Lautsprecher und des Subwoofers zu gewährleisten, kann die Verstärkung der Hochpass- und Tiefpassfilter separat geregelt werden. Verwendung als Analoge Raumkorrektur: Bei der Raumkorrektur geht es darum, Raumresonanzen zu erkennen und zu beseitigen. Die eine spezifische Resonanz, die einen unangenehmen und störenden Klang erzeugt, ist eine Druckresonanz, die aus der gegebenen Raumgröße resultiert. Subjektiv wird sie als ein "Dröhnen" aus den Lautsprechern empfunden. Um diese raumspezifische Resonanz zu eliminieren, können die Aavik-880-Verstärker ihre Audioausgabe an die Raumgröße anpassen. Sowohl der Tiefpass- als auch der Hochpassfilter ermöglichen es dem Hörer, den genauen Frequenzgang um die tiefen Frequenzen herum einzustellen, die diesen störenden „Boom“-Effekt verursachen.
Das äußere Design des Aavik 880 Verstärkers ist das Ergebnis der künstlerischen und ästhetischen Arbeit von Flemming Erik Rasmussen. Seine Design-Philosophie ist und war jedoch immer, dass das Design dem Zweck dienen muss. Das Gehäuse des Aavik 880-Verstärkers wurde in erster Linie mit dem Ziel entworfen, die besten Audioeigenschaften des elektrischen Designs zu erhalten, das heißt, die niedrigste Induktivität, die Reduzierung der Hysterese auf ein absolutes Minimum und die Gewährleistung einer hervorragenden Resonanzkontrolle. Da es sich um einen zu entwickelnden Class-A-Verstärker handelte, gab es darüber hinaus einige vorgegebene Prämissen für das Design. Mit diesen Zielen im Hinterkopf wurde der Designprozess zu einer Studie über Formen und Materialien, die eine einzigartige und konstruktive Synergie zwischen Flemming Erik Rasmussen und Michael Børresen eröffnete. Basierend auf Flemming Erik Rasmussens Faszination für Kupfer aufgrund seiner visuellen Erscheinung und Haptik und Michael Børresens Einsicht in die klanglichen Eigenschaften von Kupfer wurde dieses Material als grundlegender Bestandteil des Designs gewählt. Die Aavik 880-Verstärker sind daher mit einem massiven Kupfergehäuse ausgestattet. Dies führt zu einer weiteren Verringerung der Hysterese, einer niedrigeren Ausgangsimpedanz, einer geringeren Induktivität, einem positiven Effekt auf den Dämpfungsfaktor und einem kühleren Betrieb des Verstärkers. All diese Komponenten sorgen dafür, dass die Musik mit mehr Energie und Kraft wiedergegeben wird. Darüber hinaus verfügt der Verstärker über Kühlelemente an den Seiten und auf der Oberseite, die eindeutig die Design-Handschrift von Flemming tragen. Der Lautstärkeregler ist mit einer Gummischicht überzogen, und das Bedienfeld wurde als großes LCD-Touchscreen-Display gestaltet.
Die Bodenplatte ist als Sandwichkonstruktion mit einer Kupferplatte, einer schweren, kompakten Laminatplatte und einer Titanschicht auf der Unterseite konzipiert. Diese einzigartige Sandwich-Konstruktion sorgt für minimale Resonanz und unterstützt einen natürlichen und organischen Klang. Die Auswahl der Materialien sowie das Innen- und Außendesign sind das Ergebnis der Zusammenarbeit von Fleming und Michael und zeichnen sich durch Funktionalität, aber auch durch ein sehr ästhetisches und elegantes Design aus. Wenn Aavik neue Audiogeräte entwickelt, ist es immer eine der Hauptaufgaben, so viel unerwünschtes Rauschen wie möglich zu eliminieren, um kompromisslose musikalische Authentizität zu bieten. Dies gilt natürlich auch für die neue 880er-Serie von Aavik. Bei der Verfolgung dieses Ziels hat die Audio Group Denmark gelernt, dass viele technologisch bahnbrechende Fortschritte in der Produktentwicklung ihrer drei Einzelmarken Ansuz, Aavik und Børresen oft markenübergreifend genutzt werden können. Der Wissens- und Technologieaustausch, der zwischen den drei Marken stattfindet, hat sich als äußerst aufschlussreich und wertvoll erwiesen. Deshalb hat die Audio Group Denmark ihre effektivsten Tesla-Spulen-Technologien aus den fortschrittlichsten Produkten ihrer drei Marken in die Aavik 880-Serie integriert. Zum Beispiel die aktive Tesla-Spulen-Technologie, die bei weitem die effektivste Ansuz-Technologie zur Geräuschreduzierung ist.
Die Tesla-Spulen-Technologie zielt darauf ab, so viele unerwünschte Geräusche wie möglich aus jeder musikalischen Darbietung zu entfernen. Das Prinzip der Tesla-Spulen-Technologie basiert auf zwei gegeneinander gewickelten Spulen: einer Spule und einer Gegenspule. In Ansuz' Worten: „eine doppelte invertierte Spule“. Die beiden Spulen führen beide Spannung. Wenn die Teslaspule auf eine Spannungsspitze stößt, wird eine Gegenspule aktiviert, um das Rauschen zu eliminieren. Da Rauschspitzen reine Spannung sind und praktisch keine Ladung tragen, ist die Auslöschung recht gut, aber immer noch nicht hundertprozentig. Werden jedoch mehrere P-TC-Spulen parallel geschaltet, erhöht sich ihre Fähigkeit zur Rauschunterdrückung beträchtlich, wodurch der Rauschpegel auf ein noch nie dagewesenes Niveau gesenkt wird. Dadurch wird die wahrgenommene Schwärze des Musikhintergrunds deutlich verbessert.
Die analoge Dithertechnik stammt aus dem Radar, wo sie ein stärkeres Signal und damit eine viel größere Reichweite liefert. Aktive Teslaspulen senden pulsierende Signale mit genau definierten Frequenzen aus. Diese Signale werden gegenphasig gesendet. Dadurch wird das Musiksignal deutlich verstärkt und Hintergrundgeräusche werden eliminiert. Viele Ansuz-Audioprodukte sind mit dieser analogen Dither-Technologie ausgestattet, da sie sich als erstaunlich klangverbessernd erwiesen hat. Kürzlich hat Ansuz seine dritte Generation dieser Analog-Dither-Technologie vorgestellt. Eine noch fortschrittlichere und ausgefeiltere Version, die die jüngsten Forschungsbemühungen von Ansuz widerspiegelt, diese Technologie durch eine noch genauere Kalibrierung der pulsierenden Frequenzen zu verfeinern. Das Ergebnis ist eine musikalische Authentizität, die sich in einem auffallend ausgewogenen und natürlichen Klangbild artikuliert. Natürlich verfügt auch die neue Aavik 880-Serie über diese neueste Version der analogen Dither-Technologie von Ansuz.
Jeder der vier Füße des Aavik 880 ist so konzipiert, dass er ein Ansuz Darkz-Resonanzkontrollgerät aufnehmen kann. Daher sind beim Kauf eines Aavik 880 immer vier Ansuz Darkz Z2 im Lieferumfang enthalten. Ansuz Darkz-Resonanzkontrollgeräte absorbieren Schwingungen, die nicht direkt mit dem Signalweg zusammenhängen. Die Absorption führt zu einer hörbaren Vibrationsrückkopplung, die die Klangqualität beeinträchtigt. Ansuz Darkz bestehen aus drei Scheiben, die durch drei Titan-Zwischenlagenkugeln getrennt sind. Das Ansuz Darkz Z2 Signature ist aufgrund des verwendeten Zirkoniums einzigartig. Die Resonanzkontrolle durch die Verwendung von Zirkonium führt zu einer hervorragenden musikalischen Verfeinerung. Auch as Darkz Z2 Signature wird durch die exklusive Ansuz Signature-Beschichtung auf jeder Scheibe akustisch weiter optimiert. Die Kugeln zwischen den Scheiben bestehen hier aus Wolfram, einem erstklassigen Material hinsichtlich Stabilität und Resonanzkontrolle. Das Ergebnis ist ein erstaunlich natürliches Klangbild, das in seiner Reinheit, Präzision und Aufmerksamkeit für musikalische Details unübertroffen ist.
Preise: je 67.000 Euro pro Komponente (Vollverstärker, Vorstufe, Endstufe)
Aavik I-880: jetzt verfügbar
Aavik C- und P- 880: voraussichtlich im Januar 2023 verfügbar
Hersteller
Audio Group Denmark
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Anschrift | Rebslagervej 4 DK-9000 Aalborg |
Web | audiogroupdenmark.com |
Hersteller
Audio Group Denmark
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Anschrift | Rebslagervej 4 DK-9000 Aalborg |
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Pro-Ject setzt seine Tradition von maximalem Klang aus kompakten Gehäusen fort und bringt den klangstarken Vollverstärker Pro-Ject MaiA DS3 und seinen „kleinen Bruder“, die Pro-Ject Stereo Box S3 BT. Und für Vinyl-Perfektionisten stellt Pro-Ject gleich zwei neue Einstell-Werkzeuge mit höchster Präzision vor: Align it DS3 und die Align it PRO.
Der Pro-Ject MaiA DS3 macht Musikgenuss auf höchstem Niveau zum Kinderspiel. Er vereint vier Geräte ein seinem kompakten Gehäuse aus hochwertigem, gegen Einstreuungen schützenden Vollaluminium: einen Vorverstärker, einen Endverstärker, einen Phonovorverstärker für MM und MC-Tonabnehmer und einen hochwertigen D/A-Wandler, der Abtastraten bis zu 192 Kilohertz und 24 Bit sowie DSD256 verarbeiten kann. Der Pro-Ject MaiA DS3 bietet neun analoge und digitale Eingänge inklusive USB und Bluetooth 5.0, um allen Ansprüchen an die Quellenvielfalt gerecht zu werden. Mit seinen kraftvollen 140 Watt pro Kanal können Sie Ihre Lieblingslautsprecher problemlos betreiben.
Die Pro-Ject Stereo Box S3 BT übernimmt viel vom Können des MaiA DS3 in einem nochmals kompakteren und doch nicht weniger hochwertigen Aluminiumgehäuse. Er kommt ohne Digitaleingänge aus, lässt sich aber wie der MaiA DS3 per Bluetooth 5.0 digital und kabellos mit Musik füttern – selbstverständlich auch mit dem audiophilen aptX® HD-Codec bis zu 24Bit / 48 Kilohertz. Zwei mal 40 Watt genügen vollständig, um so gut wie alle Lautsprecher zu Höchstleistungen zu bewegen.
Mit den Align it DS3 und die Align it PRO will Pro-Ject die wohl komfortabelsten und präzisesten Tonabnehmer-Einstellwerkzeuge aller Zeiten anbieten: Die Pro-Ject Align it DS3 bietet Überhang-, Azimut- und Tangential-Messplätze für Tonarme zwischen 8,6 und 12 Zoll. Der Clou: Die Align it DS3 bildet die gesamte Tonarmkurve vom äußeren bis zum inneren Nullpunkt ab. Sie müssen den Plattenteller Ihres Plattenspielers also nicht ständig drehen, wenn Sie beim Einstellen Ihres Tonabnehmers vom äußeren zum inneren Nullpunkt wechseln: Die Kurvenbewegung des Tonarms ist bereits eingerechnet. Die Pro-Ject Align it PRO ist die ultimative Einstelllehre für alle Pro-Ject-Tonarme und viele Tonarme anderer Hersteller zwischen 8,6 und 12 Zoll Länge. Sie bietet unübertroffene Präzision, ohne dass Sie zwischen innerem und äußerem Nullpunkt hin- und herwechseln müssen. Align it PRO verwendet die Baerwald-Geometrie, eine hervorragende Allround-Lösung, die eine ideale Balance zwischen Abtastung der inneren und äußeren Rillen bietet und gleichzeitig eine ausgezeichnete Linearität im mittleren Bereich der Schallplatte gewährleistet.
Vertrieb
AUDIO-TRADE Hi-Fi Vertriebsgesellschaft mbH
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Anschrift | Villa Belvedere Wallufer Straße 2 D-65343 Eltville am Rhein |
Telefon | +49 6123 9258956 |
info@audiotra.de | |
Web | www.audiotra.de |
Am 26. und 27. November veranstaltet die Analogue Audio Association das 1. Analog Symposium im Van der Valk Hotel Moers. Das ist eine neu konzipierte Veranstaltung zur analogen Musikproduktion. Den Besucher erwarten in zwangloser Atmosphäre die „Macher“ und Produzenten der teilnehmenden Label zu Treffen und Diskussionsrunden. Der Eintritt ist frei!
Der bekannte Musikjournalist Lothar Brandt hält Vorträge zur Rockmusik mit Musikbeispielen. Er ist auch Moderator der Schallplatten Konzerte im Rahmen des Symposiums. Die hochwertige Vorführanlage im Rahmen dieser Konzerte stellen die beiden Newcomer LUPHONIC LABS (Plattenspieler) und AUDIO CULTURE (hochwertige Röhrenelektronik) – beide aus Hessen – und HORNKULTUR (Hochwirkungsgrad-Schallwandler) aus Nordrhein-Westfalen.
Während der Abendveranstaltung und am Sonntagmorgen findet jeweils ein Live Mitschnitt des Konzerts eines Musikensembles mit puristischer Ausrüstung durch die Label DIRECT TO TAPE RECORDS und TAPE MUSIC statt. Bei Besuch dieses Konzerts ist der vorherige Erwerb eines Tickets (verbunden mit einer geringen Schutzgebühr) erforderlich. Das Ergebnis der Aufnahme kann dabei direkt im Anschluss an das Konzert mit dem Original verglichen werden. Die Aufnahmeleiter stellen ihr Aufnahme-Equipment vor, erläutern die einzelnen Produktionsschritte und beantworten die Fragen aus dem Publikum. Im „Labeldorf“ gibt es die Möglichkeit analoge Tonträger (Vinyl, Tonband und Cassette) direkt bei den ausstellenden Labeln und Tonträgerhändlern zu erwerben – ein „Muss“ für den Sammler audiophiler Raritäten.
Weitere Stände mit „analogem“ Zubehör und HÖRSTATIONEN zahlreicher namhafter Hersteller analoger Elektronik, auf denen das auf de Analogsymposium vorgestellte analoge Musikmaterial 1:1 zu hören ist, machen den Besuch zu einem spannenden Erlebnis.
Information
1. Analog Symposium
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Termin | 26. und 27. November 2022 |
Veranstaltungsort | Van der Valk Hotel Moers am Niederrhein Krefelder Str. 169, 47447 Moers |
Öffnungszeiten | Sa, 26.11.2022 von 10 bis 22 Uhr, So, 27.11.2022 von 10 bis 18 Uhr |
Veranstalter | Analogue Audio Association e.V. Karl-Oberbach-Straße 50 41515 Grevenbroich |
Bezeichnenderweise hört die neueste Evolutionsstufe des Röhrenvollverstärkers Ayon Crossfire nach den früheren römischen Ziffern I, II und III nun auf den Zusatz „Evo“. Mein Röhrenherz hüpfte vorfreudig, als ich erfuhr, diesen Klassiker mit seiner sehr speziellen Leistungstriode für einen Test nach Hause geliefert zu bekommen.
So ziemlich jeder einmal mit dem Röhrenbazillus infizierte HiFi-Freak kennt das Phänomen. Wie bei einem Junkie reicht die übliche EL34-Push-Pull Einstiegsdroge irgendwann einfach nicht mehr aus, früher oder später landet man schließlich bei Single-Ended-Trioden. Und von hier gibt es für diejenigen, die ihren süchtig machenden Eigenschaften erlegen sind – einschließlich dem Autor dieser Zeilen –, keinen Weg mehr zurück. Niemals. Wer kann sich auch schon dem musikalischen Charme einer 45, der unglaublichen Räumlichkeit einer 2A3, der knackigen Tieftonkontur einer 300B oder der fantastischen Klarheit einer RE604 entziehen? Nein, nein, der Weg zurück nach Sandhausen für ein kleines Quäntchen mehr Neutralität oder Linearität ist für uns Röhren-Junkies gar keine Option mehr.
Gleichwohl ist die Kehrseite dieser glanzvollen Medaille, dass sich mit zunehmender Triodensucht ein anderes, neues Problem immer mehr in den Vordergrund drängt: die Suche nach den passenden Lautsprechern. Mit Nennleistungen im einstelligen Wattbereich und de facto nicht existenten Dämpfungsfaktoren kannst du einfach keine Bäume ausreißen, sprich: Die Suche nach elektromechanisch leichter Kost für den Triodenverstärker, also geringen für diesen „sichtbaren“ Lautsprecherlasten, kann schnell zur Suche nach dem Heiligen Gral ausarten. Da hilft es auch nichts, sich selbst zu belügen mit der von Generation zu Generation weitergetragenen „Erkenntnis“, dass jedes Triodenwatt subjektiv locker mit dem Faktor fünf multipliziert werden könne. Ich weiß, wovon ich spreche. Klar, größere Trioden wie die 6C33C oder auch die 845 beziehungsweise die 211 sind im Eintaktbetrieb immerhin für fünfzehn bis zwanzig Watt gut. Fürderhin büßen diese größeren Trioden gegenüber ihren kleinen Kollegen meiner Wahrnehmung nach aber ein wenig der ihnen im Allgemeinen zugesprochenen Faszinationskraft ein und sie sind trotz etwas größerer „Leistungsreserven“ immer noch kein Allheilmittel für bockbeinige Lautsprecher. Achtzöllige, simpel beschaltete Vollbereichsbreitbänder, kleine Hörner, Open Baffle Lösungen, bei Wirkungsgraden ab 94 Dezibel pro Watt und Meter ist das alles generell kein Problem. Fundamentale Basswucht dagegen schon, denn das ist nicht gerade das Metier vorgenannter Schallwandler und bei zwölfzölligen Bassmembranen dagegen geht den mickrigen Kleinleistungstrioden einfach die Puste aus. Das ist halt dieses Spannungsfeld, mit dem Trioden-Maniacs sich meist ihr Leben lang rumplagen.
Hier kommt unser Ayon Crossfire Evo mit seiner Leistungstriode AA62B ins Spiel. Zu diesem gewaltigen Glaskolben erklärte mir Gerhard Hirt, Gründer, Chef und Inhaber von Ayon Audio, dass diese von Ayon selbst entwickelte Röhre auf dem Konzept einer 300B fußt. Sie wird von einer kleinen, feinen Truppe ehemaliger Tesla-Mitarbeiter gefertigt, die zum Beispiel auch die Emission-Labs-Röhren herstellt. Mit einer in der Praxis um die fünfundzwanzig Watt anzusiedelnden Ausgangsleistung bringt sie ungefähr drei Mal soviel Leistung an die Lautsprecherklemmen wie eine 300B, gleichwohl ist das gar nicht so sehr der entscheidende Faktor. Viel bedeutender wiegt die Tatsache, dass die AA62B schon fast brutal zu nennende vier Ampere Strom liefern kann! Der Vorteil dieser feisten, mit über zwei Ampere Gleichstrom geheizten Röhre von Ayon liegt klar auf der Hand: Auch große Tieftöner mit höheren Rückinduktionen über die Schwingspule, bedingt durch die Rückwärtsbewegung der Membran in Richtung Nullposition, bekommt diese Röhre dank ihrer Stromlieferfähigkeit und dem damit einhergehenden, relativ hohen Dämpfungsfaktor in den Griff. Die praktische Folge: saubere, straffe und klar konturierte Tieftöne anstatt sumpfig-subsonischem Gemurmel. So zumindest die graue Theorie.
Die Lebensdauer dieser Röhre beziffert Gerhard Hirt bei durchschnittlichem Betrieb auf mindestens fünfzehn bis zwanzig Jahre. Klar, das klingt womöglich etwas unspezifisch, jedoch kann man es auch anders herum betrachten: Von den zusammen mit seinen Verstärkern ausgelieferten AA62B Trioden hat er noch nie auch nur einziges Pärchen für einen Austausch von seinen Kunden zurückbekommen. Für den also äußerst seltenen beziehungsweise unwahrscheinlichen Fall, überhaupt jemals eine AA62B austauschen zu müssen, verfügt der Ayon über eine clevere Bias-Funktion, die den korrekten Arbeitspunkt der Röhre ohne jedes Schraubendrehergefummel automatisch einstellt. Nebenbei erfordert dieser Kniff nicht einmal mehr die Anschaffung eines gematchten Pärchens, sondern erlaubt sogar den Austausch nur einer der beiden Leistungstrioden.
Die anderen Röhren des Crossfire Evo sind jedoch kaum minder interessant. Als Eingangsstufe kommt eine NOS-Röhre des Typs 5687 von Sylvania zum Einsatz. Beide Systeme dieser kleinen Doppeltriode sind hier parallelgeschaltet, was den Innenwiderstand reduziert und die Stromlieferfähigkeit erhöht. Darauf folgt eine Verbundröhre des Typs ECL86, hier als NOS-Type von Philco. Dieser hochinteressante Glaskolben besteht aus einem kleinen Triodensystem, welches von der 5687 angesteuert wird, sowie einer Strahlenbündel-Endtetrode, welche wiederrum als Treiber für die AA62B dient. Ursprünglich wurde die ECL86 in den 1960er-Jahren als FM-Demodulator für den Radio- und TV-Empfang eingesetzt.
Darüber hinaus sitzt auf dem Chassis noch eine weitere Röhre, ein Klassiker, nämlich ein 5U4G Gleichrichter aus alter russischer Produktion. Halt, nur eine? Genau! Aufgrund der spiegelnden Oberflächen der verchromten Abdeckhauben fällt diese kleine optische Asymmetrie gar nicht weiter auf, aber tatsächlich ist diese auf der linken Seite des Verstärkerchassis sitzende Röhre lediglich für die Versorgung der Eingangs- und Treiberröhren zuständig (und hierfür reicht die eine vollkommen aus), für die AA62B wäre sie aber gnadenlos überfordert.
Strom, Strom, Strom! Ich liefere dir Strom! Das scheint die ganze Schaltung förmlich herauszuschreien und diese Konzeption setzt sich im gesamten Verstärker bis in die Ausgangsübertrager fort. Diese für einen Röhrenverstärker so elementaren Bauteile werden von Ayon natürlich nicht von der Stange zugekauft, sondern man lässt sie nach eigenen Spezifikationen maßanfertigen. Außerdem sind im Inneren noch etliche Chokes zu entdecken, aber das nur am Rande. Schließlich gibt es für die Mehrzahl der HiFi-Fans noch viel Berichtenswerteres als langweilige Schaltungsdetails, nämlich Ausstattung und Verarbeitung. Der haptische Eindruck sowie die gesamte Qualität dieses knapp einen Zentner schweren Trumms sind schlichtweg superb, so, wie man das für ein 14000 Euro teures HiFi-Gerät eben auch erwartet. Punkt.
Der Verstärker bekommt eine solide Metallfernbedienung für die Lautstärkeregelung des motorgetriebenen ALPS-Potentiometers mitgeliefert, welche auch noch eine Mute-Funktion bereithält. Das war es dann auch schon, eine Umschaltung der Eingänge per Fernbedienung ist nicht möglich, aus meiner Sicht aber auch gar nicht nötig. Der Ayon Crossfire Evo verfügt über einen symmetrischen XLR Line-Eingang sowie drei weitere Cinch-Line-Eingänge. Darüber hinaus ist das Gerät auch als reine Endstufe zur Ansteuerung per separatem Vorverstärker ausgelegt, wofür ein mit Cinch-Buchsen bewehrter Direct-In Eingang bereitsteht. Das Pendant, ein Pre-Out Ausgang, steht ebenfalls zur Verfügung, um zum Beispiel einen aktiven Subwoofer oder eine weitere Endstufe anzusteuern.
Ein letztes Feature möchte ich nicht unerwähnt lassen, nämlich einen kleinen mit „DMP“ bezeichneten Kippschalter auf der Gehäuserückseite gleich neben den Lautsprecheranschlüssen, die sich übrigens sowohl mit Gabelschuhen als auch mit Bananas verbandeln lassen. Standardmäßig befindet sich dieser Schalter in der Off-Position und er sollte lediglich zur Anpassung des Verstärkers zum Einsatz kommen, wenn die angeschlossenen Lautsprecher eine Impedanz zwischen drei und vier Ohm aufweisen (Position 1) oder diese sogar unter drei Ohm fällt (Position 2). Eine solche Anpassungsmöglichkeit ehrt die Designer des Ayon Crossfire Evo natürlich, gleichwohl ich mich frage, wer denn wohl mit derart fehlkonstruierten Lautsprechern einen Gourmet-Verstärker dieser Güte quälen würde. Ein Class-A-Leistungsmonster zwar, aber der Crossfire Evo ist und bleibt immer noch eine Single-Ended-Triode! Um hier mal einen klaren Fingerzeig zu geben: Lautsprecherseitig ist für Trioden nach meinem Dafürhalten alles unterhalb von acht Ohm Nennimpedanz (mit allenfalls kleinen erlaubten „Einbrüchen“ bis maximal runter auf sechs Ohm) einfach Mist.
So gesehen sollte der Ayon Crossfire Evo mit meinen Dynamikks! Model 12 leichtes Spiel haben. In Sachen Rückinduktionssauereien wird der zwölf Zoll große Tieftöner schon von Haus aus durch einen Schaltungskniff in der Frequenzweiche ausgebremst, vielmehr kann dieses Teil mit PA-Genen einen ordentlichen (Strom-)Tritt in die Schwingspule gebrauchen. Und der Crossfire Evo dürfte leistungsmäßig mehr als genug Headroom haben, mit meinen Dynamikks! und ihren echten 96 Dezibel Wirkungsgrad die Wände ordentlich wackeln zu lassen.
Was mich dann schon unmittelbar nach der Warmlaufphase klanglich erwartete, ließ meine Kinnlade vor Verblüffung runterklappen. Der Tiefbass schien rein subjektiv noch einmal gut eine halbe Oktave tiefer in den Keller hinabzusteigen, als ich es bisher von meinen Lautsprechern gewohnt war. Dieser Effekt war sowohl bei niedrigeren als auch bei höheren Lautstärken signifikant; rein technisch kann die Erklärung nur lauten, dass der Ayon Crossfire Evo hier mit seiner Kombination aus hervorragenden Übertragern und hoher Stromlieferfähigkeit punktet. Diese schon schraubstockartige Kontrolle über die Tieftöner, die mich an brettharte Push-Pull-Designs erinnerte, ging übrigens nicht zu Lasten der mir so wohlvertrauten, fein federnden und spielerisch leichten Diktion im Bass. Schön auch, dass diese Souveränität in den unteren Frequenzgefilden keinesfalls mit tumber Hauf-Drau-Attitüde à la Thors Dampfhammer einherging. Faszinierend!
Das alles konnte ich besonders gut an Hand einiger Klassiker von AC/DC festmachen. Für mich ist die Rock-Ballade „Ride on“ (Dirty Deeds Done Dirt Cheap, Atlantic Records, 1976) ein immer wieder gern gehörter Evergreen. Der Crossfire Evo platzierte mich quasi in die vordersten Reihe des virtuellen Raums beziehungsweise er versetzte mich in die Rolle des Produzenten bei der Aufnahme. Bon Scott stand vier bis fünf Meter von mir entfernt und sang so glockenklar und authentisch, dass mir vor Gänsehaut die Haare zu Berge standen. Perfekte Sibilanten, feinste tonale Nuancen bei Vokalen und Konsonanten, Atemgeräusche, alles war da! Das bittersüße daran war nur, dass mir Bon Scotts viel zu früher Tod wieder schmerzlich bewusst wurde. Wir sehr hätte ich mir gleich ein ganzes Album in der Art dieses bis heute einzigen Bluesrock-Songs der australischen Hardrock-Haudegen gewünscht.
Auch die „Hells Bells“ von AC/DC (Back in Black, Atlantic Records, 1980) hatte ich in dieser Form so noch nie wahrgenommen. Die fest auf ihren angedachten Positionen zementierten Musiker befanden sich in einem förmlich überbordend großzügig dimensionierten Raum. Jeder hatte mehr als ausreichend Platz um sich herum, allerdings wirkte das Ensemble nie auseinandergerissen, sondern es interagierte perfekt und spielte als eine musikalische Einheit. Vor einem rabenschwarzen Hintergrund wirkte diese Szenerie schon fast holografisch. Eins darf man natürlich nie vergessen: Anders als bei Aufnahmen großer Orchester beispielsweise, bei denen der erfahrene Konzertbesucher sehr wohl die Authentizität der Wiedergabe hinsichtlich der Raumabbildung beurteilen kann, handelt es sich bei diesen Studioaufnahmen um künstliche, zum Teil durch Spielen mit Halleffekten erzeugte virtuelle Räume. Was der eigentlichen Faszination aber keinen Abbruch tut.
Auch grob- sowie feindynamisch konnte ich dem Ayon Crossfire Evo nicht im Geringsten am Zeug flicken. Gleichwohl fiel es mir aber schwer, typische HiFi-Kriterien, die mir sonst persönlich Orientierung geben, überhaupt zu erfassen: Spielt der Ayon Crossfire Evo eher analytisch oder euphonisch? Ist der tonale Charakter eher hell oder dunkel timbriert? All diesen Fragen schien er sich auf eine ganz eigene Art zu entziehen. Müsste ich seinen grundlegenden Charakter kurz und knapp auf den Punkt bringen, würde ich sagen: Der Ayon Crossfire Evo ist eine extrem spielfreudige Musikmaschine mit holografischer, überaus authentischer Wiedergabe, völlig unabhängig vom Musikmaterial.
Mit Superlativen sollte man stets vorsichtig umgehen, denn diese nutzen sich bei inflationärer Nutzung schnell ab, doch ich komme nicht umhin zu konstatieren, dass man einen Vollverstärker mit Single-Ended-Trioden-Design nach meinem Dafürhalten kaum besser bauen kann. Wo andernorts Gerätepreise durch den plumpen Einsatz teuerster Materialien verknüpft mit Voodoo-Attitüde in exorbitante Größenordnungen katapultiert werden, überzeugt Ayon durch bestechende elektrotechnische Ingenieurskunst, ein kluges Schaltungskonzept sowie ein sehr tiefes Verständnis dafür, worauf es beim Röhrenverstärkerbau wirklich ankommt. Alle relevanten Fertigungsparameter insbesondere bei den Übertragern und den Leistungsröhren hat Ayon ohnehin in der eigenen Hand, so dass der Vollverstärker Crossfire Evo konzeptionell spürbar aus einem Guss ist. Der eigentliche Schlüssel zum klanglichen Erfolg dieses Geräts scheint mir übrigens in der cleveren Auslegung sowohl der Eingangs- als auch der Treiberstufe zu liegen, ohne die weder die AA62B noch die Übertrager ihre Qualitäten in dieser Form zur Geltung bringen könnten. Der Verstärker verfügt einfach über keinerlei Schwächen und ist – das muss man so trotz des absolut gesehen natürlich hohen Preises auch einfach mal aussprechen dürfen – jeden Cent der aufgerufenen und vergleichsweise günstig erscheinenden 14000 Euro mehr als wert. Ein Traumverstärker!
Gehört mit
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Phonovorverstärker | Pro-Ject Phono Box S2 Ultra mit Pro-Ject Accu Box S2 |
Plattenspieler | Pro-Ject Debut PRO + Plattenpuck PRO |
Tonabnehmer | Pro-Ject Pick it PRO |
Lautsprecher | Dynamikks! Model 12 |
Zubehör | Dynamikks! Speakerlink I, Phono NF-Kabel Pro-Ject Connect-it RCA-E |
Möbel | Hi-Fi Racks Ltd |
Herstellerangaben
Ayon Crossfire Evo
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Geräteart | Röhren-Vollverstärker |
Röhren | 2x AA62B, 2x 5687, 2x ECL86, 1x 5U4G |
Netzspannung | 230V AC/50 Hz |
Eingänge | 3x Line (RCA), 1x Line (XLR), 1x Direct-In |
Eingangsempfindlichkeit | 350mV |
Ausgänge | 1x Pre-Out |
Eingangsimpedanz | 100kOhm (@1kHz) |
Impedanz Lautsprecherausgänge | 4-8Ohm |
Frequenzgang | 8Hz–40kHz (-3dB) |
S/N Ratio | 98dB |
Ausgangsleistung | 2x 30Watt |
Ausstattung | Metall-Fernbedienung |
Schaltung | Single-Ended, Class A |
Gehäusefarbe | schwarz, verchromte Abdeckungen für Trafos und Übertrager |
Frontblende | schwarz |
Abmessungen (B x T x H) | 52x42x25cm |
Gewicht | 46kg |
Maximale Leistungsaufnahme | 225 Watt |
Preis | 14000 Euro |
Hersteller/Vertrieb
Ayon Audio
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Anschrift | Hart 18 A-8101 Gratkorn |
Telefon | +43 3124 24954 |
ayon@ayonaudio.com | |
Web | www.ayonaudio.com |
Phonars passive Referenz Veritas P10 NEXT erhält mit der .2-Serie als Veritas P10.2 SE zusätzlich eine Veredelung zur Special Edition. Mit der Veritas P10 NEXT wurde vor circa fünf Jahren ein Klangmöbel mit Referenzcharakter geschaffen, das dennoch als bezahlbarer Lautsprecher gelten darf.
Die überzeugenden Tugenden des Standlautsprecher mit fünf Chassis in D'Appolito-Anordnung sind die realistische Abbildungshöhe und -tiefe sowie Natürlichkeit und Homogenität bei herausragenden dynamischen Qualitäten. Mit der SE hat sich Phonar uns zur Aufgabe gemacht, dieses bereits faszinierende Klangerlebnis nochmals zu steigern und dem Kunde gleichzeitig ein gewisses Maß an Flexibilität in Aufstellung und Raumakustik zu ermöglichen.
Alpekte der Aufwertung:
Verwendete Komponenten:
Die Pegelanpassung im Mittel- und Hochtonbereich erfolgt mittels hochwertiger vergoldeter Kontakte und Steckbrücken rückseitig am Terminal. Büschelkontakte sorgen für eine optimale Signalübertragung. Die Pegelverstellung liegt im Mittelton bei +0,75 bis -1,5 Dezibel und im Hochton bei ±1,5 Dezibel. Folgende Gehäuseausführungen sind erhältlich: Klavierlack Hochglanz weiss und Hochglanz schwarz, Hochglanz Nussbaum und mattschwarz. RAL-Farb-Ausführungen sind gegen Aufpreis erhältlich.
Paarpreise: 9.600 Euro (Standardausführungen), RAL-Farben-Aufpreis nach Anfrage
Vor fast 50 Jahren begann die Geschichte der Firma Phonar, die als nördlichste HiFi-Manufaktur Deutschlands in den Anfangsjahren vor allem Lautsprecher für internationale, auch heute noch bekannte Unterhaltungselektronikmarken herstellte. Phonar-Lautsprecher machen immer wieder durch hervorragende Testergebnisse in renommierten Hifi-Magazinen auf sich aufmerksam und werden hoch gelobt. Mit den Serien Veritas „Style“ und der Veritas „NEXT“ hat Phonar Klangmöbel geschaffen, die Musikhörer durch ihren klanglichen Auftritt und ihre hohe Wertigkeit überzeugen. Neben den Phonar-Lautsprechern wird seit 2012 die Marke „Wireworld“ mit ihrem breiten Kabelsortiment für fast alle möglichen Audio-Anwendungen in Deutschland vertrieben. Die Bandbreite der Wirewold-Produkte reicht von preiswert bis „State of the Art“, von Lautsprecherkabeln bis hin zu CAT8-Audio-Verbindungen.
Vertrieb
Phonar Akustik GmbH
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Anschrift | Industriestr. 8 – 10 24963 Tarp |
Telefon | +49 4638 89240 |
info@phonar.de | |
Web | www.phonar.de |
Ich denke, es geht mir wie vielen Audiophilen: Es macht Spaß, mit Zubehör und Kabeln nach möglichen Verbesserung in der Kette zu suchen. Viel seltener tauscht man Verstärker und Quellgeräte, und fast niemand trennt sich auch nur versuchshalber von seinen Lautsprechern. Nahezu ein Tabu-Thema sind Racks. Ein Fehler, wie ein Besuch in Meschede zeigte.
Zumindest muss ich mir nicht vorwerfen, das Thema Geräteaufstellung sträflich vernachlässigt zu haben. Seit den späten 90-er Jahren standen meine Komponenten auf den feinen Pagode-Racks von Finite Elemente. Alle ein, zwei Jahre kam Luis Fernandes vorbei, um wieder eine Verbesserung zum Test zu präsentieren. Mal waren es Cera Base statt der serienmäßigen Füße, mal Rahmen mit Resonatoren, mal die Heavy-Duty-Variante für die Laufwerksebene. Da jeder postulierte Fortschritt klanglich auch tatsächlich leicht nachvollziehbar war, machte ich mir im Bewusstsein, meine Gerätschaften bestmöglich aufgestellt zu haben, um Racks keine weiteren Gedanken. Doch dann wurde es um Finite Elemente ruhiger und Luis Fernandes gehörte plötzlich nicht mehr zum Team. Updates bleiben aus. 2014 entdeckte ich dann bei einem Freund ein spannendes Hifi-Regal, das mich dank seines technischen Auftritts auch optisch beeindruckte. Als mir dann der Vertrieb, damals Jörg Kleins Hörgenuss für Audiophile, einen Test anbot, sagte ich nicht nein. In der Folge musste mein Master Reference 750 mit vier Ebenen sowie ein Master Reference Heavy Duty 600 mit ebenfalls vier Ebenen den Artesanias weichen.
Doch dann startete Finite Elemente wieder durch und Luis Fernandes lieferte innovative Ideen für den neuen Besitzer, die Kopf Möhring GbR. Inzwischen firmiert Finite Elemente wieder als GmbH mit Werner Möhring und Luis Fernandes als Geschäftsführern sowie Stefan Kopf als drittem Gesellschafter. Da Wolfgang Kemper die beiden ein wenig in die Jahre gekommenen Pagode-Racks nutzt, lag es nahe, dass er sie mit der aktuellen MKII-Variante vergleicht. Und wie immer, wenn Luis Fernandes klanglichen Zugewinn verspricht, war es auch hier so: Wolfgang Kemper attestierte der neuen Version ein beträchtliches Plus in Sachen Dynamik, Auflösung und Homogenität. Auch in meiner Kette findet sich wieder eine Finite-Elemente-Plattform: Die Einstein-Endstufe steht auf einer Carbofibre°-HD-Stellfläche. Seit einiger Zeit gibt es auch ein absolutes High-End-Modell von Finite Elemente: das Pagode MKII Carbon Edition. Wenn schon die Carbofibre°-HD-Flächen in einem „normalen“ MKII deutliche Klangvorteile bewirken, wie Wolfgang Kemper in einem weiteren Test festgestellt hat, sollte man sich die Carbon Edition eigentlich nicht entgehen lassen. Aber zur Beliebtheit von Rack-Vergleichen habe mich ja schon eingangs geäußert.
Außerdem dauert der Ab- und Wiederaufbau einer Kette inklusive der präzisen Ausrichtung der einzelnen Ebenen eine geraume Zeit. Da kann man nicht mal eben von A zu B und wieder zurück zu A wechseln, um vermeintliche, kleine Klangunterschiede zu verifizieren. Wenn es dann noch wie in meinem Hörraum kein verschwenderisches Platzangebot gibt, verzichtet man doch gern auf einen Test. Erst recht, wenn auf der Finite-Webseite die Carbon Edition ohne jeglichen Anflug von Understatement als „Simply The Best In The World“ beschrieben wird und man die Erfahrung gemacht hat, dass Luis Fernandes nicht zu leeren Versprechungen neigt: Da möchte man sich nach einem Blick auf die Preise der Carbon-Racks gar nicht erst in Versuchung führen. Wie gut, dass der Finite-Elemente-Entwickler bei einer Fachsimpelei über Netzteile für Streaming-Komponenten ganz nebenbei erwähnte, dass es in der Firma einen neu gestalteten Hörraum gibt, in dem sich ohne großen Aufwand die verschiedenen Generationen und Ausführungen der Pagode-Racks vergleichen lassen. Am Ende des Gesprächs war ein Firmenbesuch beschlossene Sache: So lassen sich die Fähigkeiten der Carbon-Racks entdecken, ohne die Gefahr, wie beim Ausprobieren in der eigenen Kette einen unwiderstehlichen Haben-Müssen-Impuls auszulösen.
Die Produktion von Finite Elemente befindet sich in der ersten Etage eines Rückgebäudes an einer der Hauptverkehrsstraßen in Meschede in unmittelbarer Nähe des Zentrums. Eine Laderampe und ein Lastenaufzug erleichtern die Anlieferung und den Versand. Großzügige Dachfenster sorgen für viel Tageslicht im ersten Stock. Nicht weit vom Eingang haben Werner Möhring und Luis Fernandes ein gemeinsames Büro. Es gibt eine Menge Lagerfläche für die Produkte der Cera-Familie und auch für Geräte, Kabel und Tonabnehmer aus dem Portfolio des G8-&-Friends-Vertriebs, dessen Geschäftsführung Werner Möhring ebenfalls inne hat. Herzstück ist, nein, nicht der Hörraum, sondern ein großer Raum mit einem ebensolchen, zentralen, elektrisch höhenverstellbaren Montagetisch, auf dem die Einzelteile zu einem Rack zusammengesetzt und dieses schließlich verpackt wird. Alle Racks werden komplett aufgebaut verschickt, da ansonsten nicht garantiert wäre, dass die feinen Holz- oder Carbon-Oberflächen und die auf Hochglanz polierten Aluminiumstreben beim Zusammensetzen nicht beschädigt werden und der klangliche Einfluss auf die Komponenten genau so ist, wie vom Entwickler beabsichtigt. Natürlich sind die Frachtkosten so um einiges höher, als wenn man die Racks als eine Art Bausatz ausliefern würde. Doch Luis Fernandes stellt an die Qualität seiner Produkte höchste Ansprüche. Kostenfragen sind da eher zweitrangig.
Übrigens arbeitet Finite Elemente seit seiner Gründung im Jahr 1997 noch immer mit derselben Schreinerwerkstatt und demselben Polierer zusammen. Anfangs wurden die Metallstreben verchromt, was aber an kritischen Stellen optisch nicht überzeugte. So entschloss sich Luis Fernandes, nur matt eloxierte und gegen Aufpreis hochglanzpolierte Seitenteile anzubieten. Wegen der großen Vielfalt der Varianten – es gibt allein sieben Farbvarianten mit jeweils zwei Ausführungen bei den Metallstreben – werden die Racks nur auf Bestellung gebaut. Dafür ist seit 16 Jahren Yvonne Burmann zuständig. Je nach Modell benötigt sie zwischen zwei und fünf Stunden für die Montage. Dabei kommen immer mal wieder Tücher, Folien und Styroporplatten zum Einsatz, um die Oberflächen vor Kratzern zu bewahren. Spezielle, selbst gefertigte Lehren finden ebenfalls Verwendung, beispielsweise um die Rahmen und die Seitenstreben exakt rechtwinklig zu verschrauben oder die Abstände der Streben penibel zu justieren. Bei einigen Arbeitsgängen sind auch Handschuhe Pflicht.
Da nur auf Bestellung gefertigt wird, kann Finite Elemente auch auf speziellere Wünsche eingehen: So habe man etwa für einen Kunden in Indien ein Rack farblich passend zu den Lautsprechern einer kompletten Burmester-Kette gebaut, verriet Luis Fernandes. Momentan habe Finite Elemente 25 Importeure und sei damit in 30 Ländern vertreten. Etwa 70 Prozent des Umsatzes entfielen auf die Pagode Racks, 20 Prozent machten die Füße der Cera-Familie aus und mit zehn Prozent seinen die Carbofibre°-HD-Plattformen daran beteiligt. Die Cera-Produkte bezieht Finite Elemente komplett verpackt von einem Hersteller, der gerade einmal 30 Kilometer weit entfernt ist. Allerdings wird der mit zuvor gepackten Tütchen mit Zubehör versorgt, deren Inhalt man in Meschede zusammenstellt, wenn mal keine größeren Aufträge anstehen und ansonsten Leerlauf drohte. So werden den Cerabase beispielsweise M6/M8-Gewindeadapter beigelegt.
Trotz aller Neuerungen und verschiedenen Ausführungen sind die wichtigsten Konstruktionsmerkmale der Racks gleich geblieben: Zum einen bestehen die Rahmen und die mit den seitlichen Streben verschraubte Grundplatte aus längere Zeit gelagertem und getrocknetem kanadischen Ahorn. Luis Fernandes hat sich für diese Holzart entschieden, da sie viel Sustain besitze und keinesfalls überbedämpft sei. Auf den Rahmen liegt der Einlegeboden auf, der bei der ersten Version noch aus zwei Schichten MDF mit dazwischenliegen Dämpfungsmaterial bestand und anschließend furniert oder lackiert wurde. Aus heutiger Sicht bezeichnet der Entwickler diese Böden als überbedämpft. In der aktuellen MKII-Variante bestehen die Böden aus einer Wabenstruktur, die rundum furniert oder in der Carbofibre°-Version mit Kohlefaserplatten umgeben wurde. Anfangs sorgten Spikes für die Ankopplung des Bodens an den Rahmen. In der jetzigen Ausführung übernehmen in Metall gelagerte Keramikkugeln diese Aufgabe. Die Rahmen werden nach wie vor rechts und links von je vier sogenannten Seitenspikes mit den Metallstreben verbunden, und seit rund 20 Jahren sorgen speziell auf die Anzahl und Größe der Böden abgestimmte Resonatoren dafür, dass die am deutlichsten ausgeprägten Resonanzen in Wärme umgewandelt werden. Diese Technologie entwickelte Luis Fernandes in Kooperation mit der Fachhochschule Dortmund. Weiterführende Informationen finden Sie hier. Die mit den Streben verschraubte Grundplatte ruht dann je nach Modell auf Edelstahl-Spikes mit angedrehten Tellern oder Cera Base.
Eine weitere Verbesserung der klanglichen Eigenschaften der Racks war nach Luis Fernades' Erfahrungen nur möglich, indem man die Steifigkeit der Konstruktion erhöht. Deshalb führte er als ersten Schritte die Carbofibre°-Böden für die aktuellen Racks ein und baute dann in letzter Konsequenz die Carbon Edition, bei der alle Ahornteile mit hart aushärtendem Kleber rundum mit einer Carbon-Schicht beklebt werden. Das ist zwar schon ein beträchtlicher Aufwand, aber Finite Elemente legt die Latte noch ein wenig höher: Zum einen ist laut Entwickler bei Carbon der Faserverlauf von Bedeutung, um die gewünschte klangliche Wirkung zu erzielen. Zum anderen widmet Finite Elemente auch dem Erscheinungsbild seiner Produkte höchste Aufmerksamkeit. So gibt es selbst an den von oben sichtbaren Spalten zwischen Rahmen und Einlegeböden an keiner Stelle auch nur den kleinsten Versatz im Faserverlauf: Ich wundere mich jedenfalls nicht mehr über die Preise, die bei 17.550 Euro für ein 71 Zentimeter breites Rack mit zwei Ebenen beginnen und bei 37.350 Euro für die 86-Zentimeter-Variante mit fünf Ebenen immer noch nicht enden. Schließlich gibt es noch eine 123 Zentimeter breite Version und Aufpreise für Heavy-Duty-Ausführungen einzelner Ebenen und hochglanzpolierte Seitenprofile.
So fasziniert ich von der Optik der Carbon Edition auch bin, letztlich geht es vor allem um klangliche Aspekte und deshalb wird es Zeit, sich im Hörraum niederzulassen. Hier dient der DAVE von Chord Electronics als Wandler und Vorstufe. Er steuert zwei ASCENDO DNA 1000.2 HE an, die die Leistung für zwei Audiophysic Midex bereitstellen. Als Quellen fungieren ein Melco N100 samt D100 Laufwerk sowie ein Lyngdorf CD-2, die über einen vom einem Plixir Liniearnetzteil gespeisten M-Scaler mit dem DAVE verbunden sind. Die Komponenten stehen üblicherweise auf einem 123 Zentimeter breiten Carbon-Edition-Rack mit drei Ebenen. Das Kabel zwischen dem S/PDIF-Ausgang des CD-2 und dem BNC-Eingang des M-Scaler ist allerdings lang genug, um den allein als Datenlieferant dienenden CD-Player auf jedes der drei nebeneinander stehenden Racks stellen zu können.
Für einen ersten Eindruck nahm der CD-2 seinen Platz auf der oberen Ebene eines Pagode Edition der ersten Generation mit auf Spikes gelagerten MDF-Sandwich-Böden ein: Ich kannte weder den für den Vergleich ausgesuchten Song, noch die Kette, war aber vom klanglichen Ergebnis nicht sonderlich angetan. Die Musik floß eher träge aus den Midex und die Wiedergabe war alles andere als gut durchhörbar. Mir drängte sich unweigerlich der Begriff „sumpfig“ auf. Das sollte eigentlich nicht daran liegen, dass mich die Kette in meinem Hörraum seit Jahren auf höchstem Niveau verwöhnt, denn die Anlage im Finite-Elemente-Hörraum spielt gewiss auf einem deutlich höheren Level als meine kleinste Kombi aus Aries Mini, NAD und Dynaudio Emit M 20, mit der ich oft rundum zufrieden Musik höre. Welches Potential Lyngdorf, Chord, Ascendo, Audio Physic und die Kabel von Transparent wirklich besitzen, war sofort zu erkennen, nachdem der CD-2 auf die obere Ebene des Pagode MKII umgezogen war: Der Song erklang um vieles klarer und durchsichtiger – und man benötigt wirklich keine Fledermausohren, um diesen gravierenden Unterschied wahrzunehmen. Kein Wunder, dass Luis Fernandes die Sandwich-Böden der ersten Generation aus heutiger Sicht als überbedämpft bezeichnet.
Als nächstes tauscht er den serienmäßigen furnierten Wabenboden der MKII-Version gegen einen aufpreispflichtigen Carbofibre°-Boden aus. Auch hier ist der klangliche Fortschritt sofort ohrenfällig – und dazu braucht man nicht einmal im Sweetspot der Audio Physics zu sitzen: Der Zugewinn an Dynamik und Feinzeichnung ist überraschend groß! Aber damit nicht genug: Mindesten ebenso groß ist der Sprung, wenn der CD-2 statt auf dem Pagode Edition MKII mit dem Carbofibre°-Boden auf dem Pagode MKII Carbon Edition steht, bei dem die Carbon verkleideten Waben-Böden serienmäßig sind. Die Verkleidung aller Holzteile mit einer Carbon-Schicht hat einen genaueren, kräftigeren und farbigeren Bassbereich zur Folge. Die Artikulation der Stimme ist ein gutes Stück besser definiert. Plötzlich wirkt die Wiedergabe auf schwer zu beschreibende Art richtig. Man glaubt sofort, zu wissen, dass Instrumente und Stimme so und nicht anders klingen sollten. So langsam beginne ich daran zu zweifeln, ob die Entscheidung, die Carbon Edition nicht im heimischen Hörraum auszuprobieren, die richtige war…
Nach dem Mittagessen in einem an der Hennetalsperre gelegenen Restaurant besuchen wir dann die Schreinerei Gierse. Hier kommt der Ahorn nach der Anlieferung erst in eine Trockenkammer wird danach drei bis vier Monate abgelagert. Die Verarbeitung in den verschiedenen Fertigungsschritten dauert dann noch einige weitere Wochen. Aufgrund der langen Vorlaufzeit ist natürlich eine größere Vorratshaltung nötig. In der Schreinerei lagern daher größere Mengen an halbfertigen Holzteilen, die bei Bedarf montiert und anschließend lackiert werden. Jedes Teil wird zweimal grundiert, danach erfolgt ein Zwischenschliff, aber auch nach der sogenannten Endlackierung ist noch nicht Schluss. Erst nach weiterem Schleifen kommt dann die endgültige Lackierung. Natürlich werden auch die Carbon-Schichten in der Schreinerei mit dem Ahorn verklebt und anschließend oberflächenbehandelt. Was wir allerdings nicht zu sehen bekamen, war das Wabenmaterial, das den Kern der Einlegeböden bildet. Weitere Informationen darüber gibt Luis Fernandes nicht preis. Aber auch ohne dieses Detail war es beeindruckend zu sehen, welcher Arbeitsaufwand in den Racks von Finite Elemente steckt: extrem hohe Qualität made in Germany.
PS: Irgendwie bekomme ich den enorm positiven Effekt der Carbon Edition auf den Klang des CD-2 nicht aus dem Kopf. Wundern Sie sich also nicht, wenn in naher Zukunft doch noch ein Test erscheinen sollte.
Hersteller
Finite Elemente GmbH
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Anschrift | Am Heimekesberg 11 33106 Paderborn |
Telefon | +49 5254 64557 |
info@finite-elemente.eu | |
Web | www.finite-elemente.eu |
Lyravox stellt die Technik in den Dienst der Musik: Keramikmembranen, verlustfreier Direktantrieb und digitale Signalverarbeitung bieten ein ganz besonderes Hörerlebnis. Die integrierte Elektronik sorgt für eine bruchlose technische Symbiose und die Anpassung der Lautsprechersysteme an den Hörraum wirkt störenden Einflüssen der Raumakustik entgegen.
Wie diese drei Säulen perfekt zusammenspielen, demonstriert Lyravox im Rahmen einer ganz besonderen Leistungsshow. Diese findet am 19. November 2022 im CM-Audio Studio Neuss/Düsseldorf statt. Dabei werden mit Karlos, Karlina und Karl II drei Wiedergabesysteme verschiedenster Preisklassen demonstriert. Dadurch wird deutlich hörbar und leicht nachvollziehbar, welcher Aufwand in wie viel klanglichem Zugewinn resultiert. Persönlich durch die Präsentation führen die Lyravox-Gründer Jens Wietschorke und Dr. Götz von Laffert, die sich im Anschluss an das Programm zusammen mit dem CM-Audio Team auf interessante Gespräche und Fragen freuen.
Käufer eines Lyravox Systems, die sich für die Leistungsshow am 19. November als Besucher registrieren, dürfen sich über einen besonderen Bonus freuen: Sie erhalten eine Einmessung ihrer Lautsprecher für die individuelle Wohnsituation innerhalb Deutschlands kostenlos. Dieser individuelle Service ist ein großer Teil des Charmes einer Lyravox Lösung und bietet aufgrund der großen Expertise der beiden Lyravox-Gründer einen erheblichen Mehrwert: Jens Wietschorke und Dr. Götz von Laffert liefern alle Lautsprecher persönlich aus und messen diese professionell auf die individuelle Wohnsituation respektive Geschmackspräferenz des Kunden ein. Dabei können bis zu drei Setups abgespeichert und mit der Fernbedienung jederzeit abgerufen werden. So ist garantiert, dass es zu Hause ebenso gut klingt wie im Studio und die Lautsprecher ihre musikalischen Qualitäten voll entfalten können.
Die Lyravox Leistungsshow wird begleitet von einer Ausstellung mit einer kleinen Auswahl der Skulpturen des Bildhauers Wimbai Ngoma. Die Veranstaltung findet am 19. November 2022 im CM-Audio Studio Neuss/Düsseldorf in der Kölner Straße 46 in 41464 Neuss statt, Einlass ist ab 9:30 Uhr.
Das Programm sieht wie folgt aus:
10:00 Uhr
Lyravox Karlos (12.800 Euro), der Einstieg in die Lyravox High-End-Welt
Zuspieler Streamer Lumin U1 (7.000 Euro)
11:45 Uhr
Lyravox Karlina (19.200 Euro die Anlage für Aufsteiger
Zuspieler Musikserver K22 von Antipodes Audio (9.000 Euro)
13:30 Uhr
Lyravox Karl II (62.800 Euro), Weltklasse für Enthusiasten
Zuspieler Musikserver Oladra von Antipodes Audio (25.000 Euro)
Um sich einen der begrenzten Plätze für die Veranstaltung zu sichern, wird um vorherige Anmeldung per E-Mail an info@cm-audio.net gebeten. Lyravox und CM-Audio freuen sich auf ein spannendes Event gemeinsam mit allen Besuchern!
Information
CM-Audio
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Anschrift | Adlerstraße 48 41066 Mönchengladbach |
Telefon | +49 2161 6782451 |
info@cm-audio.net |
Ende 1982 wurde die High End Society gegründet und 1983 fand parallel zur Hifi-Ausstellung in Düsseldorf die erste High End als Hotel-Messe im Interconti statt, auf der die Rabox und die Audioplan Kontrapunkt für mich die Attraktionen waren. Zur Feier des Jubiläums hatte die Society letzte Woche nach Wuppertal eingeladen.
Hier eine kleine Nachbetrachtung der Feier aus Sicht der High End Socity e.V.: „Rund 160 Gäste aus der Audiobranche folgten am vergangenen Dienstag, dem 8. November 2022, der Einladung des in Wuppertal ansässigen HIGH END SOCIETY e.V., um das 40-jährige Jubiläum des Interessenverbandes zu feiern. Im festlichen Ambiente der Historischen Stadthalle Wuppertal kamen Vertreter:innen der Mitgliedsunternehmen, Journalist:innen sowie Fachhändler aus ganz Deutschland zusammen. Der Entertainer Jörg Knör, selbst geborener Wuppertaler und bekannt durch seine Parodien berühmter Persönlichkeiten, führte durch den Nachmittag und präsentierte eine auf die HiFi-Branche zugeschnittene, kurzweilige Show.
Nach der Begrüßung durch Jörg Knör übernahm Jürgen Timm, Vorstandsvorsitzender des HIGH END SOCIETY e.V., die Moderation des offiziellen Parts. Gemeinsam mit dem Geschäftsführer des Tochterunternehmens HES Service GmbH, Stefan Dreischärf, leitete er den Rückblick auf 40 Jahre Verbandstätigkeit ein. Was vor vier Jahrzehnten mit einer kleinen Ausstellung von High-End-Geräten begann, entwickelte sich schnell zu einer internationalen Leitmesse. Die HIGH END Munich ist für die gesamte Audiobranche inzwischen unverzichtbare Leistungsschau und wichtiger Wirtschaftsmotor zugleich. Diese erste HIGH END war seinerzeit Auslöser für den Zusammenschluss der damals elf Gründungsunternehmen im Jahr 1982. „Mit der gemeinsamen Leidenschaft für eine unverfälschte hochwertige Musikreproduktion hat sich unser Verband zu einer weltweit anerkannten Interessenvertretung entwickelt,“ so Jürgen Timm. Er bedankte sich bei den Mitgliedern für die langjährige Unterstützung und deren Engagement. „Ohne Sie hätten wir das nicht geschafft,“ betonte der Vorstandsvorsitzende. Aktuell zählt der Verband 68 Mitgliedsfirmen, die eine heterogene Mischung aus Herstellern, Vertrieben, Händlern und Dienstleistern verkörpern. Als Kleinunternehmen, Mittelständler und Konzerntöchter internationaler Firmen bilden sie die Vielfalt der Audioindustrie ab. Die HIGH END SOCIETY Service GmbH wurde 1995 gegründet und ist seitdem verantwortlich für das operative Messegeschäft, zu dem neben der internationalen HIGH END auch regionale HiFi-Messen gehören.
Für seine langjährigen Verbandsverdienste erhielt Kurt W. Hecker die Urkunde als Ehrenvorsitzender. Auf der Bühne erinnerte er als Zeuge der Geburtsstunde an die Anfänge vor 40 Jahren. Rolf Gemein, ebenfalls einer der Gründungsväter, ergänzte den Rückblick auf die Anfangsjahre. Ein weiterer Höhepunkt der Veranstaltung war neben weiteren Ehrungen langjähriger Mitgliedsunternehmen die Auszeichnung der Top 40 Händler Deutschlands. Anhand verschiedener Kriterien, wie technische Kompetenz und Produktkenntnis, Servicequalität etc., wählen die Verbandsmitglieder die herausragenden Fachgeschäfte aus, die sich damit unabhängig von ihrem Markenangebot zu den Besten im Land qualifizieren. Fast alle Händler waren erschienen, um persönlich ihre Urkunden in Empfang zu nehmen.
Das festliche Ambiente der Historischen Stadthalle beeindruckte die aus der gesamten Republik angereisten Gäste und schuf eine perfekte Verbindung zum Thema der erstklassigen Musikwiedergabe. Die Konzerte im wunderschön restaurierten Festsaal haben seit der Einweihung des Hauses im Jahr 1900 Tradition. Die Jubiläumsfeier erwies sich als ein erfolgreicher Branchentreff, bei dem sich die Teilnehmenden aus Industrie, Vertrieb, Handel und den Medien nach dem offiziellen Teil in Ruhe austauschen konnten. Um die wichtige Netzwerkarbeit auch zukünftig zu unterstützen, plant die HIGH END SOCIETY in regelmäßigen Abständen eine Fortsetzung dieser Zusammenkünfte.“
Herstellerangaben
HIGH END SOCIETY e.V.
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Anschrift | Vorm Eichholz 2g 42119 Wuppertal |
Telefon | +49 202 408 649 52 |
info@verband.highendsociety.de | |
Web | verband.highendsociety.de |
Cayin ergänzte kürzlich sein Angebot an Music-Playern um ein ungewöhnlich aufwändiges Flaggschiff: den N8ii. Der bietet mehrere Möglichkeiten, eingesetzt zu werden. Bemerkenswert ist neben dem technischen Aufwand jedoch in erster Linie sein Klang. Auch an dieser Stelle dient Variabilität dem angeschlossenen Kopfhörer und dem persönlichen Geschmack.
Der Cayin N8ii kann erheblich mehr, als nur als Highres-Player für unterwegs zu dienen. Mein persönliches Interesse an einem Music-Player resultierte bislang aus der Lust, auf Reisen Musik zu hören. Dafür reichte mein Smartphone und mein betagter Cowon D2 MP3-Player Aber zunehmend wuchs das Bedürfnis, auch zuhause unabhängig von meinen Lautsprechern auf hohem Niveau Musik zu genießen, ohne meine Mitmenschen daran zwangsweise zu beteiligen.
Als ich mich auf den diesjährigen Norddeutschen Hifi-Tagen in Hamburg für den Hifistatement-Messebericht bei den Ausstellern umschaute, war am Cayin-Stand der N8ii zu sehen. Die beiden sehr aufmerksamen und zuvorkommenden Mitarbeiter boten mir eine Hörprobe an, die ich dann auch gerne machte. Der In-Ear-Hörer Fantasy YD01 wurde nach Reinigung der Silikon-Adapter im Ultraschallbad angeschlossen, und ich wurde gefragt, ob ich im Röhren- oder Transistor-Modus, mit Class A oder AB Verstärkung hören möchte, nachdem Musik meiner Wahl von der Ein-Terabyte Micro-SD-Card ausgesucht wurde. Die erweitert den integrierten 128GB großen Speicher des N8ii optional. Ich fühlte mich ob dieser Auswahl etwas überrascht, wenn nicht gar überrumpelt, da ich zu dem Zeitpunkt keine Ahnung von der Vielseitigkeit des N8ii hatte. Na klar, mit dem Hifi-Wissen etlicher Jahrzehnte entschied ich mich schnell für Class A mit Röhre und bat um die vergleichende Umschaltung auf die Alternative Transistor. Das ist in diese Richtung unverzüglich möglich. Beim Wechsel von Transistor auf Röhre dauert es fünf Sekunden, die als Countdown angezeigt werden, bis die Röhren spielbereit sind. Beide Betriebsarten beeindruckten mich klanglich derart, das ich den N8ii zum Test bestellte.
Der In-Ear Fantasy YD01 ist Cayins bestes Stück und bietet sich somit als Kopfhörer zum Test an. Mein relativ preisgünstiger RHA T20 und mein Denon Over-Ear AH-D2000 dienen als gewohnte Referenz, auch wenn zumindest der RHA hier musikalisch etwas unterdimensioniert scheint. Dirk Sommer stellte mir noch seinen Audeze LCD-X zur Verfügung. Mit den vier Kopfhörern lässt sich einiges zum Klang des N811 ermitteln und sehr schnell die Erkenntnis gewinnen, dass man hinsichtlich des Kopfhörers des Guten bestimmt nicht zu viel tun kann. Bevor Dirk Sommer das Cayin-Duo nach dem Fotografieren zum Test an mich verschickte, probierte er den leistungshungrigen Dan Clark Stealth und war überrascht, dass der N8ii in der Lage ist, sogar diesen Kopfhörer im Modus Röhre/Class A mit genügend Lautstärke zu versorgen. Der Stealth wird leider von etlichen Ausgängen hochwertiger Audio-Geräte schlichtweg unterversorgt. Der N8ii lässt sich in jeder Betriebsart dank der drei Verstärkungsstufen, low, mid und high, an die Situation anpassen. Zusätzlich bietet der Musik-Player eine Leistungsverstärkung von P zu P+, verbunden mit einem minimal satteren Sound, dies jedoch nur bei Class AB. Bei einigen Musikstücken gefiel mir diese Einstellung sehr, zum Beispiel dem Chris Rea-Song „Auberge“. Dank dieser variable Ausgangsleistung hat man auch stets einen passenden Regelbereich mittels des schmuckvoll gravierten, vergoldeten, manuellen Lautstärkedrehreglers. Dieser lässt sich in seiner Wirkung umkehren, je nach dem, ob man gefühlt lieber im oder gegen den Uhrzeiger dreht. Alternativ kann der Hörpegel auch im Touchdisplay eingestellt werden, wo ohnehin auch beim Betätigen des goldenen Pegelstellers die Veränderung groß numerisch abzulesen ist.
Alle für die Wiedergabe bedeutsamen Einstellungen lassen sich leicht durch das am oberen Rand zu öffnende Pull-Down-Menü finden und bedienen. Durch diesen komfortablen Zugang ist selbst das Ändern der Wiedergabecharakteristik für nur einen Song oder zur Probe gar nicht umständlich und lässt sich schnellstens wieder rückgängig machen. Ein Anwendungs-optimiertes Android 9 ist die Basis für das Betreiben der Player-Apps. Auf meinem Testgerät, das schon mehrfach Vorführzwecken diente, waren neben dem Cayin Player auch HiBy Music und Qobuz installiert, neben dem Playstore oder dem Web-Browser VIA. Der N8ii ist also nicht nur zum Musikhören geeignet. Das große OLED-Display ist im Spielbetrieb prima ablesbar.
Sobald die beiden symmetrisch arbeitenden Doppelt-Trioden des Profi-Musikgeräte-Herstellers Korg aktiv sind, ein Kopfhörer angeschlossen ist und die Play-Taste die Wiedergabe startete, wird die Röhren-Aktivität durch vier grüne Leuchtfelder an der linken Seite des N8ii auch optisch dokumentiert. Diese Illumination sieht man auch, wenn man die edle, petrolfarbige Lederhülle zum Schutz benutzt. Goldfarbenen Metall-Aplikationen dienen nicht nur dem schmucken Dekor sondern vor allem der Kühlung. Denn der N8ii entwickelt schon etwas Wärme. Die vier Bedientasten für die Steuerung und Ein/Aus, oberflächenbündig im N8ii-Gehäuse auf der rechten Seite bequem zu greifen, lassen sich auch durch das chice Leder-Case einwandfrei handhaben. An der Unterseite des N8ii finden sich fünf vergoldete Anschlüsse: ein 4,4-Millimeter-Klinkenausgang für eine symmetrische Verbindung zum Kopfhörer oder auch Verstärker, daneben die gängige asymmetrische 3,5-Millimeter-Klinke und ein weiterer analoger 3,5-Millimeter-Ausgang für Verstärker oder Aktiv-Lautsprecher. Der USB-C-Anschluss dient zur Verbindung mit einer externen Quelle wie einem Computer, für den der Cayin dann auch als D/A-Wandler nutzbar ist. Die Musik-Übertragung von Daten von einem externen Speichermedium ist per USB-C ebenso möglich wie das Aufladen des fest integrierten Zehn-Ampere-Akkus, der bis zu elf Stunden Musik am Kopfhörer zur Verfügung stellen kann. Der USB-C-Ausgang dient weiterhin der Verbindung zu einem externen DAC und stellt das digitale Signal neben USB auch als S/PDIF zur Verfügung. Das entsprechendes Kabel CS-30TCR gibt es im Cayin-Shop für 79 Euro. Der I2S-Ausgang bietet den Anschluss an einen kompatiblen D/A-Wandler wie die aus dem Hause Cayin. In der Praxis werden diese digitalen Anschluss-Optionen, so denke ich, eher ausnahmsweise genutzt. Die Qualität des N8ii legt nämlich nahe, ihn als Ganzes für den Musikgenuss einzusetzen.
Die Cayin Website gibt sehr umfassend Auskunft über das technische Konzept des N8ii. Imposant ist das Gehäuse, das mit seinen Proportionen und auch dank des Geräte-Gewichts von 442 Gramm nicht in Hemds- oder Blusentaschen und auch nicht in jeder Hosentaschen unterzubringen ist. Von der Wärme mal abgesehen. Es besteht aus CNC-gefrästem Aluminium mit einer eigenen, gedämmten Kammer für die zwei Korg Nutube 6P1 Doppel-Trioden. Durch eine entkoppelnde Aufhängung ihres Silikon-Gehäuses werden die Röhren vor Erschütterungen bewahrt. Zwei jeweils für Mono konfigurierte Rohm Mus.ic BD34301EKV Chipsätze, die hier erstmalig in einem portablen Highres-Player verbaut sein sollen, wandeln das digitale Signal ins Analoge. Mittels zweier Low-Pass-Filter für PCM und drei DSD-Filtern ist der Klangcharakter fein justierbar. Zwei Femto-Oscillatoren sorgen für minimalen Jitter und zweimal zwei Strom-Spannungswandler für eine rauschfrei Versorgung der Wandler-Chips. Auf der sechslagigen Platine werden sensible Bauteile voneinander distanziert positioniert, um das Störsignalverhalten zu optimieren. Aufwändig wird der diskret mit JFETs und BJTs aufgebaute Verstärker teils in Handarbeit gefertigt, nachdem die Komponenten individuell aufeinander abgestimmt wurden. So wird die gleiche Verstärkung für die insgesamt vier symmetrischen Signalwege gewährleistet. Die analoge symmetrische Lautstärke-Regelung erfolgt über vier Widerstands-Reihen. Für die stabile Funktion sorgen ein 64-bit Qualcomm Snapdragon 660 mit sechs Gigabyte DDR4 RAM sowie ein leistungsstarkes FPGA für die eigene Programmierung. Der Home-Button unterhalb des Displays leuchtet je nach Auflösung des digitalen Signals in sechs unterschiedlichen Farben.
Den ersten klanglichen und begeisternden Eindruck vom N8ii bekam ich wie gesagt auf den Norddeutschen Hifi-Tagen. Zum Vergleich bot man mir auf dem Cayin-Stand einen deutlich preisgünstigeren Musik-Player, es war wohl das Erfolgsmodell N3-Pro, sowie auch alternativ zum in-Ear Fantasy YD01 den YB04 für 598 Euro an. Die klanglichen Unterschiede der beiden Kopfhörer ließen sich schnell und klar nachvollziehen. Der Fantasy bot eine intensivere Strahlkraft in den oberen Tonlagen und offenbarte klar und deutlich die Feinheiten in der Musik. Dies gelang ihm farbenfroh und ohne unangenehme Härte. Im Vergleich wirkte der YD01 wärmer und weniger transparent. Man gab mir beim Fantasy sogar durch einen schnellen Wechsel der Kopfhörerkabel die Möglichkeit, den symmetrischen mit dem unsymmetrischen Ausgang zu vergleichen. Den Unterschied empfand ich damals nicht so deutlich, dass ich ihn heute aus der Erinnerung wirklich benennen könnte. Was ich aber eindeutig erkennen konnte, war die Musikalität des N8ii. Der viel gelobte N3-Pro hat dank seiner Größe und seines niedrigeren Gewichts sicherlich Vorteile in Sachen Portabilität, und natürlich spricht auch der Preis für ihn. Aber das war´s dann auch, und zwar ganz deutlich. Der Klangunterschied zum N8ii ist enorm, und ich glaube, man tut gut daran, letzteren nur zu probieren, wenn man seinen stattlichen Preis bezahlen will. Ich hatte jedenfalls keinerlei Lust, zum Vergleich noch einmal auf den Kleinen zu wechseln. Vielmehr interessierte mich dann mit dem Fantasy YD01 im Ohr, welche klanglichen Einflüsse der Wechsel von Röhre zu Transistor und die Betriebsart Class A zu Class AB mit sich bringt. Das Ergebnis dieser ersten Kennenlern-Phase war: Irgendwie hat alles seinen Sinn, weil die Musik in keinem Falle darunter leidet, sondern mit anderer Diktion kommuniziert wird. In der Kürze der Zeit war da kein Urteil möglich. Aber auch heute, nachdem ich etliche Stunden mit dem Cayin-Topmodell verbrachte, bin ich vorsichtig mit einer Bewertung.
Dank der Möglichkeit, mit vier Kopfhörern vergleichend zu hören, sehe ich eher das Zusammenspiel von N8ii und dem jeweiligen Kopfhörer als relevant. Dazu kommt in hohem, wenn nicht sogar im entscheidenden Maße der persönliche Geschmack und dieser auch wieder in Abhängigkeit von der Musik ins Spiel. Ich würde noch nicht einmal sagen mögen, dass diese oder jene Betriebsart für Klassik, Jazz, Frauenstimmen oder Hörspiele besonders geeignet ist. Persönlich habe ich am liebsten mit dem Fantasy im Röhren-Modus und Class A gehört. Die Präzision dieses In-Ears harmoniert ausgezeichnet mit dem leicht wärmeren Timbre in diesem Setup. Bei Jazz oder Rock mit dem Audeze gebe ich durchaus oft dem Transistor den Vorzug und auch gerne im knackigen Class AB. Diese Variabilität ist ein enormes Plus für diesen Luxus-Player. Sein Besitzer dürfte für seinen Kopfhörer, bei dessen Wahl ihm dank der Leistungsfähigkeit des N8ii nichts im Wege steht, für die bevorzugte Musik und für seine momentane Stimmung wohl jederzeit der richtige Klangcharakter einstellbar sein, um genussvoll in der Musik zu schwelgen. Und ich gestehe, obwohl ich eigentlich kein Kopfhörianer bin: Schwelgen kann ich mit dem N8ii und den Kopfhörern beinahe besser als über mein x-mal teureres Lautsprecher-System.
Als ich den N8ii zuhause in Betrieb nahm, probierte ich zuerst meinen RHA T20 In-Ear, den ich wegen des angenehmen Sitzes des Edelstahl-Gehäuses sehr schätze. Am N8ii musizierend kannte ich den RHA nicht wieder, er blühte förmlich auf. Das war ungefähr so, als würden Sie einen guten 1000-Euro-Lautsprecher an einen 20.000-Euro-Verstärker anschließen. Die beginnen dann auch zu „tanzen“ und geben klanglich alles, was in ihnen steckt. So erging es mir mit den preiswerten In-Ears. Der Cayin Fantasy saß übrigens noch besser als der RHA, nachdem ich aus der großen Auswahl die richtigen Silikon- respektive Schaumstoff-Adapter gewählt hatte. Auch sein Edelstahl-Korpus passte sehr gut und ermöglichte sogar angenehmes Hören, wenn ich mal auf dem Ohr lag. Neben der überzeugenden klanglichen Performance machte das verdrillte Kupfer-Silberkabel einen prima Eindruck. Mir ist es nicht gelungen, Störgeräusche zu provozieren – besser geht’s nicht. Auch der N8ii-Player selber scheint immun gegen Störungen. Allerdings gelang es mir manchmal versehentlich, die Wiedergabe zu stoppen, weil ich die Pause/Play-Taste in der Reihe der vier Bedientasten berührt hatte. Nicht nur mein RHA-In-Ear, sonder noch ausgeprägter gewann mein Denon Over-Ear an musikalischer Fähigkeit. Alle Hörer habe ich im Test ausschließlich über den unsymmetrischen Ausgang betrieben. Den Bluetooth Kopfhörer-Test musste ich leider ausfallen lassen, weil meine Gattin mit den Bluetooth In-Ears aktuell an einem südlichen Strand weilt. Die grundsätzlichen Vor- und Nachteile von Bluetooth kennen Sie ja, und die gelten auch hier. Dennoch ist zu sagen, dass Bluetooth im N8ii mit ausgezeichneten technischen Voraussetzungen daherkommt. Natürlich drängt sich mir auf, den Cayin auch an meine Lautsprecheranlage anzuschließen und ihn als Tonquelle für das Musik-Streaming vom integrierten Speicher oder über WLAN von Qobuz zu erleben. Bei der symmetrischen oder wie in meinem Falle unsymmetrischen Line-Verbindung zu einem Aktiv-Lautsprecher oder Verstärker wird die Kopfhörer-Verstärkerstufe komplett umgangen. Die Verstärkungs-Optionen low, mid und high bleiben zur Anpassung verfügbar. Es diente ein vergleichsweise simples 3,5mm-Klinke-auf-Cinch-Kabel von Cordial als Verbindung zum Vorverstärker.
Und ja, im Vergleich zur etatmäßigen stationären digitalen Quelle für knapp 30.000 Euro waren Unterschiede klar zu hören – wäre ja auch noch schöner. Jedoch Hinsichtlich der Tonalität musizierte der N8ii jedoch vergleichbar, allein Raum und Detailzeichnung machten den spürbaren Unterschied. Viel entscheidender ist allerdings: Wenn ich mal dieses Hin- und Her-Vergleichen lasse und mich länger und entspannt auf den Cayin einlasse, dann bleibt eigentlich kein Wunsch offen. Auch als stationäre Tonquelle ist der N8ii ein geeigneter Partner in einer hochkarätigen Anlage. Meinem persönliches Anliegen, dem Gedanken, im N8ii vielleicht eine Alternative zu Lautsprechern zu finden, mit der ich abgeschottet und umweltfreundlich Musik genießen kann, entspricht das Cayin Flaggschiff voll und ganz. Neben dem klanglichen Vergnügen freue ich mich über die frei Wahl eines Hörplatzes, mal weg vom Stereo-Sweetspot. Einfach relaxen und Musik in Top-Qualität genießen, das macht dieser Cayin möglich. Mit ihm stört mich auch das Fehlen von Körper-Schallempfinden nicht mehr, ein Defizit, das ich bislang stets als nicht akzeptabel empfunden habe. Kein Problem auf Reisen, aber daheim ein No-Go. Allein die Im-Kopf-Lokalisation bleibt. Auch wenn der Fantasy YD01 ein prima In-Ear für unterwegs ist, würde ich mich für das Hören zuhause auf den Weg machen, den besten On-Ear oder Over-Ear für meinen Geschmack zu entdecken. Vielleicht ist es der geschlossene Stealth von Dan Clark. So wie Lautsprecher zum Raum, sollten Kopfhörer hinsichtlich des Tragekomforts subjektiv passen. Dem N8ii dürfte die Wahl egal sein. Dass dieser portable Musikplayer in seiner Ausgangsleistung mittels der variablen Verstärkung so anpassbar ist, hebt seinen Wert zusätzlich. Auf der erstklassig gemachten, informativen Cayin-Website finden Sie die Leistungsdaten für sämtliche Betriebsarten. Auch das verdient Lob. Zum Lieferumfang des N8ii in der schmucken Schatulle gehören übrigens neben der Echtleder-Hülle zwei Winkel-Adapterstecker von 3,5 und 4,4 Millimeter auf 2,4-Millimeter-Klinke, ein USB C-Kabel und ein Temper-Glass Display-Schutz.
Gehört mit
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Musik-Server/Player | Antipodes K50 mit Roon Server und HQ-Player |
Netzwerk | Ansuz Acoustics PowerSwitch A2 mit Darkz-Resonance-Control C2T, Digitalz Ethernet Cable A2 und Audioquest CAT700 Carbon |
DA-Wandler | PS Audio Direct-Stream-DAC mit Trafo-Tuning und Plixir Elite BDC Linearnetzteil für die Analog-Platine |
Vorverstärker | Audio-gd Master 9 |
Endstufe | für Bass: zwei Primare A-32, für Mittel-Hochton: Spectral DMA-100 |
Equalizer | LA-Audio EQ231G für Bass |
Lautsprecher | Triangle Grand Concert |
Kopfhörer | In-Ear RHA T20, Over-Ear Denon AH-D2000 und Audeze LCD-X |
Zubehör | Audioquest Dragon 48 HDMI; Cordial 3,5mm Klinke auf 2 x Cinch, Wireworld Eclipse 8 Silver und Platinum Cinch und XLR, Purist Audio Design Elementa Advance und Alzirr XLR, QED Genesis Silver Spiral und Supra XL Annorum LS mit Enacom LS, Audioquest Niagara 5000, Hurricane HC, Source und NRG-X2 Netzkabel, AHP Reinkupfer Sicherungen, Synergistic Research Quantum Orange Sicherung, AHP Klangmodul Ivg, Furutech NFC Wandsteckdose, Raum-Absorber von Mbakustik und Browne Akustik, Franck Tchang Klangschalen |
Möbel | Creaktiv Audio mit Absorberböden, Finite Elemente Pagode, Audio Exklusiv d.C.d. Basis |
Herstellerangaben
Cayin N8ii
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Geräteart | High Resolution Player |
MCU | Snapdragon 660 |
System | Customized Android 9 |
Memory | 6 GB LPDDR4X |
Interner Speicher | 128 GB eMMC, erweiterbar mit Micro-TF-Card um 1 TB |
Googleplay | vorinstalliert |
Display | 5“ (1280 x 720) OLED Multipoint Touchscreen |
Bedienelemente | Lautstärkeregler, Power, Wiedergabe-Steuerung |
USB | Typ C3.0, OTG, QC3.0, Digital Audio |
Gehäuse | sandgestrahltes CNC Aluminium |
Röhren | zwei Korg Nutube 6P1 Doppel-Trioden |
DAC | zwei Rohm BD34301 |
Lautstärkeregelung | RC NJW1195A - 4-kanalig |
Bluetooth | BT v5.0 mit verschiedenen Codices LDAC bis 96kHz, UAT bis 192kHz, AAC bis 48kHz, SBC bis 48 kHz |
WiFi | 2,4G/5G IEEE 802.11 a/b/g/n/ac |
Kopfhörer | 3,5mm Single-Ended, 4,4mm symmetrisch |
Line Ausgänge | 3,5mm Single-Ended, 4,4mm symmetrisch |
Digital Ausgänge | I2S Mini-HDMI für PCM bis 32Bit/768kHz und DSD512, S/PDIF USB-C 75Ohm für 24Bit/192kHz und DSD DoP64, USB-C für PCM bis 24Bit/768kHz und DSD512 oder DoP256, nicht 64kHz |
DAC-Eingang | USB-C asynchron 2.0 für 32Bit/768kHz und DSD512 oder DoP256 |
Player-Software | Cayin Music, HiBy Music, HiByLink support |
Lossless | DTA Bypass Android SRC |
Akku | 3,8V 10.000mAh (38Wh) |
Abmessungen (H x B x T) | 177 x 77,5 x 25 mm |
Gewicht | 442 Gramm |
Preis | 3680 Euro |
Herstellerangaben
Cayin Fantasy YD01
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Typ | In-Ear Kopfhörer |
Gehäuse | Edelstahl |
Treiber | zwei Wege Magnete im Doppel-Hohlraum mit Beryllium beschichteter 10.3mm Bio-Cellulose Membran |
Empfindlichkeit | 108 dB bei 1kHz |
Impedanz | 37 Ohm |
Frequenzgang | 20Hz bis 40kHz |
Geräuschdämmung nach außen | -26dB |
Kabel | 1,3 Meter mit vier Adern bestehend aus jeweils 38 einzelnen OCC-Kupfer und silberbeschichteten Leitern, vergoldete 3,5mm Stecker |
Preis | 898 Euro |
Vertrieb
Cayin Audio Distribution GmbH
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Anschrift | An der Kreuzheck 8 61479 Glashütten-Schloßborn |
Telefon | +49 6174 9554412 |
Fax | +49 6174 9554424 |
info@cayin.com | |
Web | www.cayin.de |
Am Samstag den 19.11.2022 ab 10 Uhr lädt das Team von HiFi Bamberg alle Musik- und HiFi-begeisterten zu einem besonders informativen Event ein. Unterstützt wird der Tag unter anderem durch Audio Reference und weitere hochkarätige Hersteller und Vertriebe.
Ihre Gastgeber sind:
Neben der Möglichkeit zum Probehören einiger hochkarätiger Audio-Ketten können sich Besucher in drei Workshops um 11, 13 und 15 Uhr über folgende Themen informieren:
Mit dabei:
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich und der Eintritt ist kostenfrei. Fragen vorab bitte an info@hifi-bamberg.de oder telefonisch: 0951 2091091
Information
HiFi Bamberg: Hörtest- und Workshop-Tag
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Veranstaltungsort | HiFi Bamberg Industriestr. 13 96114 Hirschaid |