Axxess ist die vierte Marke der Audio Group Denmark neben Ansuz, Aavik und Børresen. Die Einführung von Axxess verkörpert die Suche der Gründer der Audio Group Denmark, Lars Kristensen und Michael Børresen, nach authentischen und emotionalen musikalischen Momenten und ihre Vision, diese mit noch mehr Menschen zu teilen.
Axxess fängt die Essenz von Ansuz, Aavik und Børresen ein und spiegelt eine Welt von High-End-Audiogeräten wider, in der technologische Exzellenz und die Ästhetik des dänischen Designs Hand in Hand mit authentischer musikalischer Leistung gehen.
Axxess wird aus innovativen, hochwertigen Lautsprechern, Verstärkern und Audiokabeln bestehen, die zu einem bescheideneren Preis als die Geräte von Ansuz, Aavik und Børresen verkauft werden können und dennoch den Standard an musikalischer Leistung und ästhetischem Design erreichen, für den Ansuz, Aavik und Børresen bekannt sind.
Technologische Entwicklungen und Innovationen, die aus der Produktentwicklung von Ansuz, Aavik und Børresen hervorgehen, können oft von allen drei Marken genutzt werden. Der Wissens- und Technologieaustausch zwischen diesen Marken ist äußerst kreativ und wertvoll. Auf diese Weise profitiert jede Marke von den anderen, eine perfekte Symbiose, die sich gegenseitig stärkt und verbessert. Dieser Ansatz ermöglicht es der Audio Group Denmark, auf eine breite Palette ihrer bahnbrechenden Kerntechnologien zurückzugreifen und sie in die neue Axxess-Serie zu implementieren.
Mit der Einführung der Axxess Forté-Serie bietet Axxess einen vielseitigen Verstärker an der Schnittstelle von Spitzentechnologie, genialer Einfachheit und ästhetischem dänischem Design. Axxess Forté ist eine Streaming-Verstärkerserie, die aus drei Stufen besteht, Axxess Forté 1, 2 und 3. Axxess Forté zeichnet sich durch die Vielseitigkeit seiner multifunktionalen Eigenschaften aus. Er verfügt über eine Streamer- und eine DAC-Sektion und ist gleichzeitig Voll- und Kopfhörerverstärker. Durch die Nutzung der Rauschunterdrückung und Resonanzkontrolle der Audio Group Denmark und weiterer technologische Innovationen manifestiert Axxess sein Engagement für eine unübertroffene musikalische Authentizität. Axxess Forté ist einfach zu bedienen und zu installieren und lässt sich in jede Wohnumgebung integrieren. Mit seinen agilen und intuitiven Steuerungsfunktionen bietet Axxess Forté einen direkten Weg zu authentischen und emotionalen musikalischen Momenten.
Um eine maximale Leistung zu erreichen, wird in der Axxess Forté-Serie die UMAC™-Verstärkertechnologie eingesetzt, die auf einem Entwicklungsansatz von Aavik basiert. Sie gewährleistet Stabilität, Zuverlässigkeit und Präzision des Verstärkers. Die UMAC-Technologie erzeugt weitaus weniger Hochfrequenzrauschen und erfordert weniger induktive Filterung am Ausgang. Diese Vorteile verleihen dem Axxess Forté-Verstärker einen viel besseren Dämpfungsfaktor und damit eine wesentlich bessere Kontrolle über die Lautsprecher.
Die Zusammensetzung der Musik bestimmt die wechselnden Leistungsanforderungen an einen Verstärker. Dies stellt hohe Anforderungen an die Fähigkeit des Verstärkers, die Leistung präzise und schnell zu liefern, ohne dass es zu Verzögerungen aufgrund der Stromversorgung kommt. Solche Verzögerungen erhöhen den Geräuschpegel und erzeugen einen unnatürlichen Klang. Der Axxess Forté wurde mit dem von Aavik inspirierten „Resonanzmodus-Netzteil“ entwickelt, das die Betriebsfrequenz erhöht, um eine höhere Spitzenleistung zu ermöglichen, wenn die Musik dies erfordert. Das Grundrauschen des Netzteils bleibt sehr niedrig und wird durch die extrem rauscharmen Regler, die die verschiedenen Teile der Schaltung versorgen, noch weiter reduziert.
Die Herausforderung eines traditionellen Multi-Bit-Wandlers in einer DAC-Sektion besteht darin, mit erhöhter Rauschverschmutzung und Signalverzögerung umzugehen, die die Musik mit einer unerwünschten „digitalen Signatur“ versehen. Axxess Forté verfügt über einen Ein-Bit-Wandler, der im eigenen Haus entwickelt wurde und die „analoge Signatur“ bewahrt. Durch die schnelle Datenverarbeitung und die Unempfindlichkeit gegenüber Rauschen gewährleistet der Wandler des Axxess Forté Klarheit und Präzision, die der Musik Gelassenheit verleihen.
Axxess Forté verfügt über ein Streamer-Modul, das von dem in den Aavik-Streamern verwendeten inspiriert wurde. Dieses Modul, das als dedizierte Audioeinheit konzipiert ist, ist mit hochwertigen Kondensatoren ausgestattet und verwendet keine Mikrocomputer. Das macht die Signalverarbeitung extrem leistungsstark und reduziert unerwünschtes Rauschen radikal. Ein weiteres Hauptmerkmal des vielseitigen Axxess Forté-Verstärkers ist seine Kopfhörersektion. Er ist als nicht schaltender Class-A-Verstärker konzipiert, der eine ausgezeichnete Linearität, hohe Verstärkung und geringe Signalverzerrung bietet. So kann der Hörer über den Kopfhörer ein ungestörtes, authentisches Musikuniversum erkunden.
Die Ansuz-Tesla-Spulen-Technologie ist seit 2011 das Wahrzeichen der Produkte der Audio Group Denmark. Daher ist es nur natürlich, diese Geräuschunterdrückungstechnologien in den Axxess Forté zu implementieren, um auch hier die charakteristischen Leistungs- und Qualitätsstandards der Audio Group Denmark zu erreichen. Die Ästhetik der Axxess Forté-Modelle, die in Dänemark handgefertigt werden, zeichnet sie als Symbole des zeitgenössischen dänischen HiFi-Designs aus. Sie verkörpern minimalistische Form und vielseitige Funktionalität, beides fest verwurzelt im innovativen Audiokonzept der Audio Group Denmark.
Im Jahr 2020 entwarf Aavik ein anspruchsvolles Verstärkergehäuse aus einem Verbundwerkstoff auf natürlicher Basis. Dieses Materialdesign reduziert mechanische Einflüsse, insbesondere die Hysterese, was zu einer signifikanten klanglichen Verbesserung führt. Die Axxess Forté-Serie besteht aus demselben Verbundwerkstoff auf natürlicher Basis an der Ober- und Unterseite und manifestiert das Engagement der Audio Group Denmark, ästhetische Designs zu schaffen, die die musikalische Leistung verbessern.
Hersteller
Audio Group Denmark
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Anschrift | Rebslagervej 4 DK-9000 Aalborg |
Web | audiogroupdenmark.com |
König Charles hat seinen Besuch in Frankreich abgesagt. Das war für mich keine Option. Trotz Streiks sowohl in Deutschland als auch Frankreich hat der Besuch bei Davis Acoustics in Troyes mit flexibler Reiseplanung geklappt. Am Montag um 9 Uhr treffe ich Firmenchef Olivier Visan am Bahnhof von Troyes.
Der Standort Troyes wurde im Jahr 1994, noch unter der Leitung des Firmengründers Michel Visan, Oliviers Vater, gewählt, nachdem die Produktionsstätte in den Pariser Vororten für die Expansion des Unternehmens zu klein wurde. Troyes ist in alle Richtungen des Landes gut angebunden und eine zauberhafte Stadt. Letzteres dürfte die Standortwahl nicht gänzlich unbeeinflusst gelassen haben. Mit seiner mittelalterlichen Stadtstruktur und vielen erhaltenen Häusern versprüht Troyes ein fantastisches Flair. Eine Vielzahl gotischer und barocker Bauten unter anderem die Cathédrale Saint-Pierre et Saint-Paul und die Église Saint-Nizier prägen das Stadtbild und machen Troyes zu einer unheimlich besuchswerten Stadt. Für den gestern angelaufenen Kinofilm „Die drei Musketiere – D’Artagnan“ wurde Troyes übrigens als einer der Drehorte ausgesucht. Außerdem gehört Troyes offiziell zum Weinbaugebiet Champagne. Letzteres ist für Olivier nicht unbedingt ein wichtiges Merkmal, er schätzt jedoch die Nähe zu Paris. Mit dem Nahverkehr ist es möglich, am Abend in Paris Opern oder Konzerte zu besuchen und noch in derselben Nacht wieder zurück in Troyes zu sein.
Das Team von Davis Acoustics ist überraschend klein. Neben Olivier arbeiten für den Hersteller nur Thomas Grebert im Marketing, Emilie Milleret und Amandine Muller im administrativen Bereich und Evelyne Berthier, Patricia Baudement, Alexis Protte und Arnaud Tiri in der Fertigung. Trotzdem steht die Produktionshalle bis unters Dach voll mit fertigen Lautsprechern und Treibern. Neben einem sehr umfangreichen Angebot eigener Treiber für den Selbstbaumarkt baut Davis Treiber in Auftrag für verschiedenste Firmen. Dazu gehört unter anderen der deutsche Edelhornhersteller Avantgarde. Die Vielfalt der Lautsprecherserien in fertigen Gehäusen ist ebenfalls groß. Zählt man das Topmodell Stellar und die Dream-Serie, die einige spezielle, aber sehr unterschiedliche Modelle vereint, nicht mit, so sind es trotzdem ganze acht verschiedene Serien. Der deutsche Vertrieb B&T HiFi konzentriert sich auf die Stellar, die Dream- und Courbet-Serie, die ich allesamt als audiophil bezeichnen würde. Außerdem führt B&T HiFi die sehr preiswerte Einstiegsserie Ariane, die Mittelklasseserie Krypton und schlussendlich zwei Breitbandtreiber mit 13- und 20-Zentimeter-Membranen. Damit bedient Davis in Deutschland vorrangig den Stereomarkt. Andere ihrer Serien, die auch den Kinoliebhaber mit Center- und Effektlautsprechern ansprechen, haben einen besonders starken Absatz in Indien, wie mir Olivier berichtet. Dort scheint Stereowiedergabe weniger wichtig zu sein als der Filmabend mit der ganzen Familie. In Frankreich hat Davis Acoustics eine Kooperation mit Boulanger und Fnac, in etwa mit Mediamarkt und Saturn hierzulande vergleichbar. Deshalb ist Frankreich nach wie vor der größte Absatzmarkt, mit etwa 40 Prozent des Jahresabsatzes steht der internationale Markt aber nicht weit hintenan.
Bevor ich mit Olivier Visan zu einer Tour durch den Betrieb aufbreche, unterhalte ich mich ein bisschen mit ihm über Davis Acoustics. Der studierte Ingenieur für Materialkunde ist der alleinige technische Entwickler. Für das Design engagiert er regelmäßig einen seiner Freunde aus einer anderen Branche. Nach der Courbet-Serie folge eine große Preislücke zum Topmodell Stellar. Zwar spielten die Courbet- und insbesondere die Dream-Reihe bereits auf sehr hohem Niveau, eine High-End-Serie, die den Abstand zur Stellar überbrückt, fehle dem Portfolio jedoch. Dies zu ändern, ist Oliviers Ziel für die High End 2023, auf der ein neuer Lautsprecher Premiere feiern soll, der genau in dieses Segment passt. Außerdem möchte er das Portfolio nicht zuletzt mit Hilfe von Thomas Grebert generell etwas straffen und klarer kategorisieren. Natürlich werden verschiedene Preisbereiche abgedeckt bleiben, aber Olivier möchte sich stärker ausleben und einfach die Lautsprecher bauen, auf die er selbst Lust hat. Dazu gehören auch mal nicht alltägliche Konzepte wie der für die High-End geplante Lautsprecher, der im Hörraum, der gleichzeitig Oliviers großgeratenes Büro darstellt, als Prototyp steht. Noch darf ich nicht viel berichten, aber der Lautsprecher stellt gewissermaßen eine Rückbesinnung auf die Wurzeln von Davis dar und verfügt mit seiner gleichzeitig klanggewaltigen, aber doch feinsinnigen Spielweise über enormes Mitwipp-Potential.
Die Davis-Manufaktur ist ein wahres Lautsprecher-Paradies. In jeder Ecke stehen Lautsprecher aktueller und ausgelaufener Serien, Treiber, Prototypengehäuse, Testfrequenzweichen und dergleichen. Olivier kommt mir ein wenig wie der Brennpunkt im Zentrum eines kreativen Chaos vor. Damit meine ich nicht, dass es bei Davis unstrukturiert oder gar unsauber vorgeht, aber hier wird der Lautsprecher- und Chassisbau umfassend gelebt. Es geht nicht darum, ein perfekt aufgeräumtes Hochglanzbüro für den Fototermin zu präsentieren, sondern um Lautsprecher, Musik und die maximal spaßgeladene Wiedergabe ebendieser. Auch nach vielen Jahren als Firmenchef von Davis hat Olivier keinen Deut an Faszination für sein Handwerk verloren. Er bastelt und probiert mit Leidenschaft an verschiedensten Konzepten, Treibern und Materialien herum. Im Zentrum stand und steht dabei Kevlar als Membranmaterial. Aber auch Karbonfaser, Papier und andere Gewebe kommen zum Einsatz. Aktuell experimentiert er mit verschiedenen Beschichtungen aus Molybdän, Graphit und Aluminiumoxiden. Was mir an Davis gefällt, ist die Produktvielfalt und die generelle Herangehensweise. Einen perfekten Treiber oder das ideale Treibermaterial gibt es schlicht und ergreifend nicht. Jeder Treiber, jedes Material hat seine Vor- und Nachteile. Deshalb gibt es zwar einige typische oder nahezu Alleinstellungsmerkmale, die im Davis-Portfolio immer wieder auftauchen, wie Kevlartreiber oder Konushochtöner und sie sind durch die jahrzehntelange Erfahrung Davis durchentwickelte, hochpräzise Bauteile geworden, aber erheben dennoch keinen Anspruch darauf, ein Non-Plus-Ultra-Wundertreiber zu sein. Es wird nicht an einem einzigen als optimal angesehenen Konzept festgehalten, von der Kevlarmembran als Mitteltöner mal abgesehen, und dieses immer weiter verfeinert, sondern es gibt viele grundlegend verschiedene Konzepte für jeden Geschmack und Anwendungszweck, die jeweils gepflegt werden. Olivier beispielsweise hat eine persönliche Vorliebe für Dreiwegesysteme mit großformatigen Tieftontreibern oder für Zweiwege_Lautsprecher mit ebenfalls großem Tieftontreiber und Horn. Marketingchef Thomas hingegen liebt die Breitbandlautsprecher der Marke.
Die Fertigung ist in vier Bereiche aufgeteilt. Eine Sektion ist für den Zusammenbau der Magnetsysteme und deren Verheiratung mit dem Korb vorgesehen. Eine weitere Sektion dient der Montage der Schwingspule, Zentrierspinne und der Membrane. Der dritte Bereich dient dem Test der produzierten Chassis. An Station Nummer vier erfolgt sowohl die Montage der Frequenzweichen als auch die Endmontage der Chassis und Frequenzweichen in die Gehäuse. Die Körbe, Magneten und Schwingspulen kommen von internationalen, spezialisierten Zulieferern, die Zentrierspinnen und Membranen aus Frankreich. Die Weichenbauteile stammen unter anderem von SCR (Frankreich) oder Mundorf (Deutschland). Die Gehäuse werden je nach Finish in verschiedenen Tischlereien in Frankreich gefertigt. Der Zusammenbau aller Komponenten erfolgt ausschließlich bei Davis Acoustics in Troyes. Die meisten Arbeitsschritte laufen parallel zueinander ab. Da an einem Morgen beispielsweise gut 100 Magnetsysteme produziert werden, aber deutlich weniger Lautsprecher endmontiert werden können, wechseln Oliviers Mitarbeiter je nach Bedarf zwischen den verschiedenen Stationen der Produktion.
Das Basis-Magnetsystem besteht mindestens aus einer Magnetträgerplatte, einem Magneten, einem Polstück, einer Korbträgerplatte und natürlich dem Korb. Je nach Qualitätsstufe der fertigen Treiber kommen verschiedene Grundbauteile zum Einsatz. Es werden Ferrit-, Neodym- und AlNiCo-Magnete eingesetzt. Die Körbe bestehen überwiegend aus massivem Aluguss, einige auch aus Stanzteilen. Für die Magnetträger gibt es drei verschiedene Qualitätsstufen. Bei der einfachsten Stufe wird die rückseitige Montageplatte mit dem mittig liegendem Polstück als ein Stahlbauteil gegossen. Aufgrund seiner Bauform wird es „T-Yoke“ genannt. In der Seitenansicht sieht es aus wie ein „T“ mit überdimensional großem oberen Strich. Bei hochwertigeren Treibern wird eine gegossene Rückplatte mit einem separaten, präzise gefrästen Polstück verpresst. So können bereits geringere Fertigungstoleranzen erreicht werden. Für besonders aufwendige Treiber wie beispielsweise Davis Breitbänder muss der Spalt zwischen Polstück und dem mittleren Ausschnitt der Korbträgerplatte besonders gleichmäßig sein, da er sehr schmal ist. Aus diesem Grund werden insbesondere die Korbträgerplatten und das später mittig liegende Polstück abgedreht und galvanisiert. Dadurch wird eine noch geringe Fertigungstoleranz erreicht. Zusätzlich können dabei konkave Flächen der Trägerplatten realisiert werden, die sich auf die physikalischen Eigenschaften des Magnetsystems auswirken.
Das wichtigste Gerät in der Magnetsystemproduktion ist eine Hydraulikpresse. Für verschiedene Arbeitsschritte kann sie mit verschiedenen Aufnahmen und Köpfen ausgestattet werden. Als erstes zeigen Arnaud und Olivier mir, wie ein hochwertiger Tiefmitteltöner entsteht. Das Magnetsystem des 16GKLV6R besteht inklusive Korb aus 6 Einzelteilen. Eine Besonderheit des Tiefmitteltöners ist der Kupferring auf dem Polstück. Er linearisiert die zu hohen Frequenzen immer weiter ansteigende Impedanz und den Frequenzbereich, kurz bevor der saubere Frequenzverlauf wie bei jedem Tiefmitteltöner bauartbedingt aufbricht. Die Empfindlichkeit des Treibers wird durch den Kupferring jedoch um etwa 2 bis 3 Dezibel gesenkt.
Die Entwicklung eines Lautsprecherchassis ist immer ein Ausbalancieren verschiedenster Parameter. Grundlegend gilt, dass die Schwingspule sich nicht vollständig aus dem Zentrum des Magnetfeldes herausbewegen sollte. Soll ein Treiber folglich besonders viel Hub produzieren, muss die Schwingspule entsprechend lang sein. Auch der Durchmesser der Schwingspule respektive des Schwingspulenträgers beeinflusst die Chassisparameter. Ein größerer Durchmesser sorgt für eine tiefere Resonanzfrequenz, begrenzt jedoch die größtmögliche Auslenkung, sofern die Spule nicht deutlich verlängert wird.
Die Sicke hat ebenfalls eine große Auswirkung auf die Resonanzfrequenz. Die nicht uneingeschränkt haltbare und deshalb inzwischen unüblich gewordene Schaumstoffsicke produziert eine besonders tiefe Resonanzfrequenz. An zweiter Stelle folgt die am häufigsten verwendete Gummisicke und an dritter Stelle folgt eine Gewebesicke, die bei Davis in Wellenform in verschiedenen Treibern eingesetzt wird, da sie die Treiber höhere Frequenzen produzieren lässt und ihre Empfindlichkeit erhöht. Auch die Magnetgröße und -anzahl spielt natürlich eine Rolle in der Gesamtkonzeption. Es gilt ein Gleichgewicht aus Kontrolle und Agilität herzustellen. Olivier weiß bei der Lautsprecherentwicklung folglich nicht nur, welche Parameter er von den verwendeten Chassis erwarten darf, sondern auch, wie er sie bei Bedarf anpassen kann. Die Lautsprecherentwicklung beginnt deshalb oft mit bereits vorhandenen Treibern, deren Eigenschaften dann auf den speziellen Anwendungszweck und die jeweils gewünschte Charakteristik des Lautsprechers angepasst werden. So hat beispielsweise auch die Entwicklung der Stellar begonnen. Ihr Hoch- und Tiefmitteltöner basieren auf bereits vorhandenen Chassis, sind allerdings stark modifiziert. Nur der Tieftöner ist eine komplette Neuentwicklung mit spezieller Schwingspule. Einen noch genaueren Einblick in die Fertigung eines aufwendigeren Magnetsystems erhalte ich von Arnaud am Beispiel eines Konushochtöners, wie er auch in der Stellar eingesetzt wird.
Damit die Fertigung aufgrund meines Besuchs nicht vollständig zum Erliegen kommt, führt mir Thomas zwischenzeitlich, entsprechend seiner persönlichen Vorliebe, einen Breitbänder in Oliviers Büro vor. In diesem Fall sitzt das 13-Zentimeter Modell in einem denkbar einfachen Testgehäuse. Ein besonderes Merkmal des Treibers ist die Staubschutzkappe aus Aluminium, welche die höheren Frequenzen maßgeblich mitgestaltet. Wir hören die Lautsprecher an Gryphon Essence Elektronik und zwar direkt – ohne Frequenzweiche. Nach einigen Sekunden Irritation stellt sich ein wunderbares Hörgefühl ein. Breitbänder gelten im Studiobereich als messerscharfes Werkzeug, das Problembereiche in Mixes gnadenlos aufzeigt. Der Davis Breitbänder verfügt ebenfalls über diese Gene, bleibt dabei allerdings nicht so spaßbefreit wie seine mir bekannten Studiopendants. Die Fähigkeit, tonale, musikalische und zeitliche Zusammenhänge in einer bestechenden Klar- und Einfachheit darzustellen, ist verblüffend. Gleichmaßen weiß ich doch ganz genau, dass es in der Wiedergabe definitiv nicht linear zugeht, aber es ist mir herzlich egal. Wer schon immer mal Lautsprecher selbst bauen wollte, sich aber nie so richtig getraut hat, für den ist dieser Treiber der perfekte Einstieg. Man kann bei der Frequenzweiche überhaupt nichts falsch machen, man braucht nämlich gar keine und in SachenGehäuse ist der Treiber auch nicht sonderlich anspruchsvoll.
Das Musikhören mit Thomas macht unheimlich viel Spaß. Ich habe das Gefühl, in Frankreich herrscht in der Audiowelt ein leicht anderer Grad an Entspanntheit. Es geht so gar nicht darum, mit besonders audiophilen, zu Testtracks deklassierten Musikstücken die Besonderheiten der Lautsprecher hervorzuheben, sondern wir spielen einfach die Musik, auf die wir gerade Lust haben. Dabei ist es vollkommen egal, ob es sich um eine schrammelige Rockscheibe aus dem letzten Jahrhundert, aktuelle Popmusik, brachiale elektronische Tanz- oder feine Kammermusik handelt. Auf meine Aussage, dass ich mit der zurückhaltenden Basswiedergabe des Lautsprechers durchaus gut leben könnte, erwidert Thomas trocken: „Du meinst ganz ohne Bass…?“. Seine Einstellung ist mir sympathisch. Er weiß genau um die Stärken des Treibers, hält es gleichermaßen aber für überflüssig, seine Schwächen schön zu reden.
Bevor ich in die Fertigung zurückkehre, um mir die Endmontage der für meinen Besuchstag eingeplanten Courbet Nr. 4 und Nr. 5 anzusehen, höre ich mir noch den Kompaktlautsprecher Courbet Nr. 3 an. Er ist der Lautsprecher aus dem Davis Portfolio, der am engsten mit dem von mir bereits getesteten Olympia One Master 35 verwandt ist. Während die Domäne der Olympia One ihre begeisternd feinsinnige Mittenwiedergabe ist, lebt sich die Courbet Nr. 3 an den beiden Enden des Frequenzspektrums stärker aus. Sie stellt gewissermaßen die moderne Variante der Olympia dar. Sie wagt noch etwas mehr Präsenz und Attack im Hochton, spielt im Bassbereich autoritärer, druckvoller und eine Spur prominenter, dafür eventuell ein Fünkchen weniger zackig als die Olympia. Ihrer Dynamikfähigkeit tut dies jedoch keinen Abbruch, ganz im Gegenteil. Auch die räumliche Komponente gerät bei der Courbet etwas großzügiger und plastischer.
Nach den vertiefenden Gesprächen des Tages mit Olivier wird mir bewusst, dass es gar nicht unbedingt nötig ist, technisch alles immer auf die absolute Spitze zu treiben. Ich merke, dass ich seinem Urteil und vor allem seinen Ohren vertrauen kann. Letztendlich ist das viel wichtiger als der Einsatz von hochtechnologischen Raumfahrtmaterialien, wie es sich typische High-Ender gerne auf die Fahne schreiben. Was nicht heißen soll, dass bei Davis keine modernen Werkstoffe zum Einsatz kommen. Das Verständnis und Feingefühl für die verwendeten Materialien ist ebenso unersetzlich wie Erfahrung und das Wissen um ihre Stärken und Schwächen. Folglich ist die Fertigung zwar in der langjährigen Tradition des Unternehmens verwurzelt, dabei aber keineswegs aus der Zeit gefallen. Die Herangehensweise von Olivier und seinem Team ist von Pragmatismus und Bodenständigkeit geprägt. Dies ist für mich durch den Besuch zu einem Markenzeichen von Davis geworden und erklärt für mich die besondere Zugänglichkeit ihrer Lautsprecher. Obwohl Davis auch günstige Serien für den breiten Massenmarkt produziert, verstehen sie es gleichermaßen, im audiophilen Segment zu glänzen. Mit der Courbet-Reihe baut Oliviers Team moderne, vielseitige, makellos verarbeitete Lautsprecher mit klaren Proportionen und Linien. Die Dream Serie offeriert einige besondere Schätzchen mit Spezialfähigkeiten und die Stellar stellt, in ihrer Konzeption als optisch individuell nach Wunsch gestaltetes Einzelstück, das aktuelle Maximum des Machbaren dar. Oliviers Entwicklung für die High End wird ein temperamentvolles Energiebündel. Das englischsprachige Pendant „live wire“ finde ich fast noch passender. Zum Feierabend kommen noch einmal alle in Oliviers Büro zusammen und lauschen den letzten Klängen des Tages auf der Courbet Nr. 3. Ich merke nochmals, dass jeder Stolz auf seine Arbeit und die Leidenschaft für Musikwiedergabe ungebrochen ist.
Vorfeld der großen HiFi-Messen hat Audio Exklusiv die beiden wichtigsten Linien überarbeitet. Beide Linien bieten den typischen „Audio Exklusiv-Familienklang“: Emotional, klangfarbenstark, luftig, dynamisch und weiträumig.
Ab sofort werden alle Geräte der Classic Line ohne Aufpreis mit einer Frontblende in Aluminium silber oder schwarz ausgeliefert. Steinfronten sind auf Anfrage mit entsprechend längerer Lieferzeit weiterhin möglich. Intern kommen neue, noch hochwertigere Bauteile wie zum Beispiel PRP- respektive TKD-Widerstände zum Einsatz. Hierdurch verbessert sich der exzellente Klang, wie ihn die Classic-Line mit ihrer Hybrid-Technik realisiert, um eine weitere Klasse. Wie bei Audio Exklusiv üblich, können vorhandene Geräte technisch auf den neusten Stand gebracht und entsprechend modifiziert beziehungsweise Platinen gegen entsprechenden Aufpreis getauscht werden.
Bei der beliebten Einstiegsreihe ECO-Line werden ab sofort neue Bedienelemente verwendet. Rund und in Silber-Chrom ersetzen sie das alte Kegeldesign. Von der Änderung betroffen sind die Vorstufe E 7 (ab 1.400 Euro) sowie der Vollverstärker E 12 (ab 2.000 Euro). Die Eco-Line ermöglicht dank konsequent umgesetzter Transistor-Technologie einen besonders preiswerten Einstieg in die High-End Welt und dennoch den typischen „Audio Exklusiv-Familienklang“, wie ihn die Classic-Line mit ihrer Hybrid-Technik realisiert. Die Preise sind jeweils vom Gerät abhängig, beide Serien sind ab sofort verfügbar. Die Skulpturen auf den Bildern wurden von der Künstlerin Marion Seiler zur Verfügung gestellt.
Audio Exklusiv ist ein traditionsreicher Hersteller für feinste High-End-Komponenten. Er bietet hochwertige Vor- und Endstufen in Transistor- und Röhrentechnik, dynamische und elektrostatische Lautsprecher, Plattenspieler und vieles mehr. Neben der Technik spielt auch die optische Gestaltung eine wichtige Rolle. So sich kann der Konsument sein Produkt in vielen verschiedenen Ausführungen individuell konfigurieren.
Obwohl ich mich schon lange mit Analogem beschäftige, bin ich noch nie einem VPI begegnet. Das ändert sich nun – und wie! Der Avenger Direct ist die Nummer drei in der Hierarchie und, auch wenn die Amerikaner lange Zeit einpunktgelagerte Arme favorisierten, mit dem Fatboy-12-Gimbal-3D-Tonarm, einem kardanisch gelagerten 12-Zoll-Modell, bestückt.
Erfreulicherweise hat mir Audio Reference, der deutsche VPI-Vertrieb, den Avenger nicht einfach zugeschickt. Max Merk, der die Händler im Süden der Republik betreut, brachte den recht voluminösen Karton mit fast 30 Kilogramm Plattenspieler in den Hörraum und baute ihn dort auf dem Krion-Plattenspieleraufsatz des linken meiner beiden Artesania-Exoteryc-Racks auf. Dazu wird das Chassis, das auch dem Motor und seiner Steuerungselektronik Platz bietet, in die drei mächtigen Aufnahmen für die in Spikes endenden Säulen gestellt, der Plattenteller plus textiler Matte aufgesetzt und die Basis mit dem Tonarm an eine der drei Säulen geklemmt. Das Chassis beherbergt auch die drei Druckschalter für „Stop“, „33“ und „45“ sowie die IEC-Netzbuchse. Große Rändelräder in den Säulen dienen der waagerechten Ausrichtung des Laufwerks, die Max Merk als Maschinenbauingenieur mit einer Präzisionswasserwaage zum Einrichten von Wellen vornimmt.
Vor einem genaueren Blick auf den Tonarm möchte ich Sie kurz mit den Gründen für die Entwickelung des Avenger vertraut machen und dabei auch ein paar Details seiner Konstruktion erwähnen. Dazu paraphrasiere wenige kurze Auszüge aus einem White Paper, das mir Mat Weisfeld, der Sohn des Firmengründers und jetzige Inhaber, freundlicherweise zur Verfügung gestellt hat und das die Motorkonstruktion bis ins letzte Detail beschreibt. Daran dürften wohl nur Experten von Elektromotoren ihre Freude haben. Ich bin jedenfalls ab einem gewissen Punkt ausgestiegen und auch sicher, dass es weder Ihnen noch mir helfen würde, einen Kurzlehrgang in Motorentechnik einzuschieben, um die Qualitäten des Avengers einschätzen zu können. Deshalb werde ich mich später auf eine Kurzfassung in Sachen Antriebstechnik beschränken. Aber hier erst ein paar Worte zur Entstehungsgeschichte des Avenger: Harry Weisfelds klassischer Plattenspieler mit Direktantrieb aus dem Jahr 2012 bildete die Grundlage für VPIs weitere Entwicklung des Antriebskonzeptes. Anlässlich des 40-jährigen Jubiläums hat man das ursprüngliche Design weiterentwickelt und auf den neuesten Stand der verfügbaren Technologien gebracht. Im Jahr 2019 wurde dann mit dem Vanquish ein Plattenspieler der „Superklasse“ vorgestellt, ein Weltklasse-Produkt, das mit seinem hohen Preis aber nicht in die Zeit der Pandemie passte. Daher entschied sich VPI, die bei der Entwicklung des Vanquish gewonnenen Erkenntnisse in die Avenger-Serie zu übertragen, und ein kleineres und günstigeres Modell zu realisieren: den Avenger Direct – wobei die Begriffe „klein“ und „günstig“ vor allem in Relation zum Vanquish zu sehen sind, dessen Preis sich im niedrigen sechsstelligen Bereich bewegt und der mit einem passenden Rack mit vier Böden geliefert wird.
Mat Weisfeld teilt in seiner E-mail mit, dass VPI den Motor des Avenger Direct selbst fertige, der Rotor und Statorteile aber vom amerikanischen Anbieter Thin Gap geliefert würden. Die Statorspulen bestünden aus massivem Kupferdraht mit quadratischem Querschnitt, der zur besseren Schwingungsdämpfung in ein Hochtemperatur-Verbundmaterial eingebettet sei. Die röhrenförmige Konstruktion des Stators widerstehe auch der Biegung unter Last und sorge für eine hervorragende Kühlung. Die Statorspulen wiesen eine überlappende V-förmige Anordnung auf, die den Rotationsübergang von Pol zu Pol glätte und das Rastmoment eliminiere, das bei einfacheren Direktantriebsmotoren auftrete. Außerdem seien die Rotormagnete so geformt, dass sie die Gegen-EMK des Stators beim Übergang von Pol zu Pol glätteten. Dadurch würden die Anforderungen an die Motorantriebsschaltung und die Stromversorgung verringert. Die Rotornabe sei präzisionsbearbeitet, um das 100-Millimeter-Drehgebersystem aufzunehmen, das 2500 Zeitpunkte pro Umdrehung als Positionsrückmeldung an den Servoverstärker liefere. Bei 33 Umdrehungen pro Minute ergebe dies eine Positionsauflösung von 1423 Messungen pro Sekunde, was zu dem extrem geringen „Wow-and-Flutter“ und der außergewöhnlichen Geschwindigkeitsgenauigkeit des Tellers beitrage.
Wie im White Paper weiter zu lesen ist, hätten in der Vergangenheit VPI-Plattenspieler mit zunehmendem Drehmoment immer mehr an Fundament und Reinheit der Musik gewonnen – mit massiven Plattentellern, mehreren Riemen, Schwungrädern, Doppelschwungrädern, Doppelmotoren bis hin zu Modellen mit Reibradantrieb. Das Hauptaugenmerk bei der Entwicklung des Avenger-Direct-Motors liege daher auf der Erhöhung des Drehmoments und der Verbesserung der Geschwindigkeitsstabilität, ohne dadurch die extrem niedrigen Störgeräusche zu beeinträchtigen, für die VPI-Plattenspieler bekannt seien. Dabei bestehe die Herausforderung bei der Entwicklung darin, einen Motor zu verwenden, der bei 2.000 bis 3.000 Umdrehungen pro Minute leistungsfähig und effizient ist, und ihn dann mit 33 Umdrehungen pro Minute zu betreiben. Hinzu komme die Masse und Trägheit des über 12 Kilogramm schweren Plattentellers. In enger Zusammenarbeit mit auf die Motorsteuerung spezialisierten Ingenieuren und bei gleichzeitiger Überwachung des Geräuschs mit einer unmodulierten Platte habe VPI den Motorantrieb für ein hohes Drehmoment und einen geräuscharmen Betrieb feinabstimmen können.
Mat Weisfeld führt weiter aus, dass bei der Entwicklung eines Plattenspielers die Entkopplung im Vordergrund stehe. Dabei müsse ein hohes Maß an Entkopplung gegen strukturelle und luftgetragene Vibrationen gewährleistet sein und die Entkopplung sauber in das Erscheinungsbild des Plattenspielers integriert werden. Durch eine Kombination aus verstärkten Verbundstoff-Absorptionspads und der horizontalen Entkopplung mit niedrigem Härtegrad werde die beste Lösung erzielt. Die Avenger Direct-Isolatoren und ihre Befestigung interagierten mit der Masse des Plattenspielers und sorgten für eine hervorragende Breitbandentkopplung sowohl in der vertikalen als auch in der horizontalen Achse. Die Elastomer-Verbundstoff-Pads böten eine hohe Energieabsorption und enthielten keine Weichmacher, die mit den Gehäuseoberflächen interagiere. Das klangliche Ergebnis sei eine verbesserte Fokussierung und Artikulation im Bassbereich, die bis in die unteren Mitten reiche.
Weniger auskunftsfreudig gibt sich VPI beim Fatboy-12-Gimbal 3D: So war auch auf Nachfrage kein Wert für die effektive Masse des Arms zu bekommen. Sein Name enthüllt aber, dass es sich um einen kardanisch gelagerten, 12 Zoll langen Tonarm handelt, dessen Tonarmrohr inklusive Headshell im 3D-Druck entstanden ist. Auch wenn VPIs erste 3D-Arme aus Kunststoff bestanden, bin ich mir nach mehrfacher Tonabnehmer-Montage sicher, dass der Fatboy aus Metall – wahrscheinlich Aluminium – gedruckt wurde. Den möglichen positiven Effekt auf das Resonanzverhalten dieses Fertigungsverfahrens habe ich ja schon im Bericht über das Ortofon SPU Century und Verismo beschrieben. Wie schon erwähnt, wird die Tonarmbasis an eine der drei Säulen geklemmt, auf denen der Avenger ruht. Das heißt auch, dass das Laufwerk mit bis zu drei Tonarmen ausgestattet werden könnte. Auf seiner Basis wird der Arm mit seiner sehr massiven Einrichtung zu Höhenverstellung verschraubt.
Die Einstellung für den vertikalen Abtastwinkel läuft so satt und geschmeidig, dass eine Veränderungen auch während des Betriebs möglich ist. Der Arm „hängt“ aber nicht nur am Mechanismus zur Höhenverstellung, sondern wird auch noch einmal an einer Stange in der Nähe der Tonarmhalterung geführt. An ersterer und letzterer gibt es jeweils eine Rändelschraube, die nach erfolgter Justage angezogen werden sollte. Der Fatboy ist ein statisch ausbalancierter Tonarm: Die Auflagekraft ist von der Position des Gegengewichts abhängig, die durch eine Rändelschraube am Ende des Arms verändert wird. Auch wenn VPI Antiskating eher ablehnend gegenübersteht, da man der Meinung ist, das Tonarmkabel mit seinem Lemo-Stecker stelle eine ausreichende Gegenkraft gegen den Skating-Effekt dar, verfügt der Fatboy über eine klassische Antiskating-Einrichtung mit Faden, Hebel und verschiebbarem Gewicht. Der Arm hinterlässt einen ebenso soliden und vertrauenserweckenden Eindruck wie das Laufwerksmonument, auf dem er montiert ist.
Um die Aufhängung und die Dämpfungsgummis des lange nicht genutzten Einstein-Tonabnehmers wieder geschmeidig zu machen, spiele ich ein alte, frisch gewaschene Blues-Scheibe: Alexis Korner und Colin Hodgkinsons White & Blue. Natürlich hat es in meiner Kette seit dem letzten Hören so einige Qualitätssteigerungen gegeben, aber so dynamisch und lebendig habe ich die Stimmen, die recht hart angerissenen Saiten und den eher perkussiv angeschlagenen und nie fülligen E-Bass von diesem Live-Mitschnitt nicht in Erinnerung. Deswegen wechsele ich für einen zweiten Durchgang mit „One Scotch, One Bourbon, One Beer“ zu LaGrange, Thales und Lyra: Das Trio verwöhnt zwar mit etwas wärmeren Klangfarben. Transienten, Lautstärkesprünge und die Intensität von Impulsen beeindrucken mich aber beim VPI plus Einstein-Tonabnehmer noch ein wenig stärker. Ob's am Direktantrieb liegt?
Ein wenig in Nostalgie schwelgend bleibe ich gleich bei Alexis Korner und zwar seinem Album Juvenile Delinquent: Schon beim ersten Song „Beirut“ zieht die ungewöhnlich fette Bass-Drum die Aufmerksamkeit auf sich. Und dafür gibt es einen Grund, wie der Blick auf's Cover deutlich macht. Tony Hicks spielt neben einem „normalen“ Schlagzeug auch ein Simmons Drum Kit, das in den 80-ern populäre elektronische Schlagzeug mit den charakteristischen sechseckigen Drum-Pads. „Mean Fool“ wird von Colin Hodgkinsons diesmal runden und satten E-Bass-Linien vorangetrieben: Die Wiedergabe strotzt nur so vor Drive und Energie. Bei „The Sphinx“ kommen die Drums wieder mit jeder Menge Dampf und für einen guten Teils des Grooves sorgt der fünfstimmig Background-Choir. Aber VPI und Einstein rücken nicht nur den Rhythmus und den Tieftonbereich in den Fokus. Bei der opulenten Studioproduktion aus dem Jahr 1983 wurde nicht an Hall für Stimmen und Instrumente gespart, und das Nach- und langsame Ausklingen ist sehr lange wahrnehmbar. Auch in Sachen Auflösung und Durchzeichnung können Avenger und Einstein völlig überzeugen.
Dick Schorys vielköpfiges New Percussion Ensemble wurde mit wenigen Mikrofonen in natürlicher Akustik – in der Orchestra Hall in Chicago – aufgenommen: Das amerikanisch-deutsche Wiedergabe-Duo lässt einen ein wenig näher an die imaginäre Bühne rücken und verwöhnt mit einer sehr exakten, weit in die Tiefe reichenden Staffelung der Musiker. Durch die vermeintliche Nähe gerät die Abbildung ein kleines Stückchen größer als gewohnt. Die Instrumente wirken dadurch sehr konkret und plastisch, was die Raumillusion ungemein glaubhaft macht. Dass der Tiefbass, die Rhythmik und die Dynamik keinerlei Wüsche offenlassen, war ja nach den Erfahrungen mit den beiden Alexis-Korner-Scheiben zu erwarten gewesen. Die satten Farben der Klänge und die selbst bei leisen Perkussionsinstrumenten zu hörende Interaktion mit dem Raum überraschen mich hingegen sehr positiv. Der analoge Monolith aus Cliffwood in New Jersey erweist sich entgegen allem Anschein auch durchaus als Feingeist.
Bisher habe ich bei allen Scheiben den metallenen Außenring benutzt der nur ganz am Rand ein wenig auf der Platte aufliegt, so dass die Einlaufrille noch fast zu Gänze sichtbar ist. Nun spiele ich die zweite Seite von Bang, Baa-room And Harp noch einmal ohne die Periphery Ring Clamp, und das macht sich recht deutlich bemerkbar: Die tonale Balance verschiebt sich ein klein wenig in Richtung Hochtonbereich, in Tief- und Grundtonbereich büßt die Wiedergabe minimal an Substanz ein, dafür wird bei einigen Perkussionsinstrumenten der metallische Charakter einen Hauch intensiver betont. Das mag Geschmacksache sein. Eindeutig für den Gebrauch des Rings spricht für mein Empfinden aber, dass die Instrumente damit deutlich körperhafter wirken. Ich werde auch bei der weiteren Beschäftigung mit dem VPI nicht auf die Periphery Ring Clamp verzichten. Schade, dass der Durchmesser des Tellers meines LaGrange ein wenig größer ist als der des Avenger und ich den Ring hier nicht auch einmal ausprobieren kann.
Die Wahl von Einsteins The Pickup für den Avenger mit dem 12-Zoll-Arm war eher eine zufällige – und, wie sich herausstellte, eine gute. Die Kombination unterscheidet sich in einigen Aspekten von dem, was ich von Brinkmann, Thales und Lyra gewohnt bin. Und das hat für mich durchaus seinen Reiz. Schon jetzt ist für mich klar, dass sich der VPI Avenger klanglich auf extrem hohen Niveau bewegt. Aber auch, wenn ich mit dem bisher Gehörten wunschlos glücklich bin, sollte ich die bisherigen Eindrücke mit noch mindestens einem weiteren Tonabnehmer untermauern. Aber diesmal lasse ich mich nicht vom Zufall leiten, sondern entscheide mich für das Transrotor Tamino, das ganz hervorragend mit Einsteins recht schwerem The Tonearm in der 12-Zoll-Version harmoniert und sich deshalb auch im VPI Fatboy-12-Gimbal 3D wohlfühlen sollte. Bevor es The Tonearm verlässt höre ich noch dreimal die erste Hälfte von „Mars“ aus Holsts Die Planeten in der Stereo-Laboratory-Ausgabe mit dem Los Angeles Philharmonic Orchestra unter Zubin Metha. Als dann mit dem Tamino die ersten Takte des ersten Satzes erklingen wird schnell klar, welche mit dem Einstein gewonnenen Eindrücke VPI-Laufwerk und -Arm zu verantworten haben, denn auch in dieser Kombination wirkt die Bühne ein Stückchen näher, die Abbildung gerät eine Spur größer und das Tieftonfundament wirkt ungeheuer solide und mächtig. Die Instrumentengruppen werden körperhaft und fest umrissen dargestellt. Ich muss mir eingestehen, dass mir das Tamino in dieser Umgebung noch einen Tick besser gefällt als im langen Einstein-Arm auf dem LaGrange. Wenn das so weitergeht, mutiere ich noch zum Direkt-Antrieb-Fan!
Nach längerer Zeit lege ich mal wieder Dean Peers E-Bass-Solo-Album Ucross auf: Avenger und Tamino machen diese Schwelgerei in Tieffrequentem und Dynamik zu einem Hochgenuss. Bei der frisch gereinigten Scheibe kann man in den Pausen aber auch hören, vor welch ruhigem Hintergrund das Duo die Klänge entstehen lässt. Auch das Spiel mit Effekten wie vor allem Hall und Delay habe ich so differenziert zuvor nicht gehört. Beim Avenger war es gewiss keine Liebe auf den ersten Blick. Anfangs habe ich mich am ein oder anderen Detail gestört. Wenn er so aufgestellt ist, dass die drei Bedienungselemente dem Benutzer zugewandt sind, befindet sich zum Beispiel die Netzbuchse für mich recht unmotivert auf der rechten Seite – unterhalb des Tonarms. Hört man ihn aber mit ein paar seiner Lieblings-LPs, sind solche Marginalien schnell vergessen. Von Scheibe zu Scheibe macht man sich dafür stärker Gedanken über ein mögliches Finanzierungsmodell…
Abschließend gönne ich mir noch einmal beide Seiten von Zakir Hussains Making Music und kann die vier Musiker im Aufnahmesaal in Jan Eric Kongshausg Rainbow Studio fast vor mir sehen. Die durch die Periphery Ring Clamp unterstützte körperhafte Abbildung setzt das i-Tüpfelchen auf die hervorragende Aufnahme, ja verleiht ihr eine zusätzliche Qualität. Klangfarben, Dynamik, Detailfreudigkeit und Raumdarstellung haben mich ja bei dieser LP auch vorher schon begeistert und tun es auch wieder, wenn der Fatboy-12-Gimbal 3D auf dem Avenger Direct das Transrotor Tamino durch die Rille führt. Bevor ich mich noch allzu sehr an den VPI gewöhne, verfrachte ich ihn lieber mit tatkräftiger Hilfe von Max Merk ins Fotostudio.
Gehört mit
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Laufwerk | Brinkmann LaGrange mit Röhrennetzteil |
Tonarm | Einstein The Tonearm 12“, Thiele TA01 |
Tonabnehmer | Transrotor Tamino, Lyra Etna, van den Hul Crimson XGW Stradivarius |
Phonostufe | Einstein The Turntable‘s Choice (sym) |
Vorstufe | Audio Exklusive P7, WestminsterLab Quest |
Endstufe | Einstein The Poweramp |
Lautsprecher | Børresen 05 SSE |
Kabel | Goebel High End Lacorde Statement, Audioquest Dragon HC und Tornado (HC), Audioquest Dragon XLR, Forcelines, Mainz D2 |
Zubehör | AHP Klangmodul IV G, Audioquest Niagara 5000 und 1200, Synergistic Research Active Ground Block SE, HMS-Wandsteckdosen, Blockaudio C-Lock Lite, Gläss Vinyl Cleaner PRO X, Degritter Mark II, Acapella Basen, Acoustic System Füße und Resonatoren, Artesania Audio Exoteryc, SSC Big Magic Base, Thixar Silence, Harmonix Room Tuning Disks, Audio Exklusiv Silentplugs, Ansuz Sparks, Darkz Z2S, PowerBox D-TC Supreme |
Herstellerangaben
VPI Avenger Direct
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Chassis | Aluminum-Acrylic Sandwich |
Teller | 30-Zentimeter-Aluminum-Teller, 11,3kg |
Tonearm Included | JMW Fatboy-12-Gimbal |
Motor-Art | Direktantrieb |
Motor Drehmoment | 2,68Nm/sec |
Hochlauf/Stop-Zeit | 1sec |
Geschwindigkeitskontrolle | 2.500 Impulse pro Umdrehung |
Grundfläche | 55,3/42,6cm |
Abmessungen | 55,9/43,2/25,4cm |
Gesamtgewicht | 27,2kg |
Preis | 36.000 Euro inkl. Tonarm und Periphery Ring Clamp |
Herstellerangaben
Fatboy-12-Gimbal 3D
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Abstand Tellerachse/Drehpunkt | 300mm |
Effektive Länge | 313mm |
Überhang | 13mm |
Kröpfungswinkel | 17,37° |
Mittlere Verzerrung (RMS) | 0,27% |
Gegengewicht | 250gr |
Kabel | Reference Verkabelung |
Einzelpreis | 6.000 Euro |
Vertrieb
Audio Reference GmbH
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Anschrift | Alsterkrugchaussee 435 22335 HAMBURG |
Telefon | +49 40 53320359 |
Fax | +49 40 53320459 |
Web | audio-reference.de |
Am 15. und 16. April veranstaltet die Analogue Audio Association das – inzwischen 34. - Analogforum unter dem Motto „strictly analogue“. Der neue Standort für das Analog-Forum ist nach der erfolgreichen Premiere des Analog-Symposiums im vergangenem November das Van der Valk Hotel Moers. Der Eintritt ist, wie immer, frei!
Die Veranstaltung dreht sich komplett und exklusiv um die analoge Musikwiedergabe mit Plattenspieler und Tonbandmaschine. Bis jetzt haben sich rund 60 Aussteller mit über 120 Marken angemeldet. Zu sehen und zu hören gibt es in separaten Hörzimmern und -sälen rein analoges Hifi auf dem Stand der aktuellen Technik. Es gibt einen Sonderraum mit klassischen Geräten der Topliga und ein „Händlerdorf“ mit neuen Geräten und frisch restaurierten Hifi-Klassikern, neuen und Second-Hand LPs und Masterbändern, Phono- und Tuningzubehör und Röhren. Wie immer werden zahlreiche Workshops mit Branchengrößen die Messe ergänzen.
Samstag
Sonntag
Folgende Marken werden vorgestellt: Acapella, Acousense, Acoustic Grove System, AHP - Audiophile Hifi – Produkte, Air Tight, Albedo, Analogis, Analog-Tools, Atelier Rullit, Audio Flight, Audio Optimum, Audio Technica, audioculture, Audiodinamica, Audiospecials, Audreal, Blue Aura, Bruder Jacob Audio, BSP - Brilliant Sound Picture, Cardas Audio, CH Precision, Closer Acoustics, Davis Acoustics, Dr. Feickert Analogue, Eternal Arts, Etsuro Urushi, Fabs - fabulous earphones, Fenn Music, Ferrum Audio, Flavoredtune, Grimm Audio, Harbeth, Hemiola Records, HifiZeile (Hifiklassiker von Accuphase, Burmester, Harman Kardon, Luxman, Nakamichi, Revox), hifine, HighEndNovum, Hommage Audio, Horchhouse, Hornkultur, Ikon Akustik, Jazz on Vinyl, KAD Audio, Klanggenau, Kleeny, Koetsu, Kolibri Records, Kroma Atelier, Lárt du son, Lehmann Audio, LEHR | AUDIO SOLUTIONS, Levar, Levin Design, Live Act Audio, Luna Cables, Magaudio, Mal Valve, Manger Audio, Manley Laboratories, Mod Wright Instruments, MoFi, Musikkammer, Mustang, Nessie, Orbiter Audio, Origin Live, Parasound, Perpetuum-Ebner, Phasemation, Phonotastisch, Pre Audio, Project, Pylon, Quadraspire, Reed, Revival Audio, roger schult german audio lab, Schick Liebenthal, Shakti Innovations, SID - Sound Improvement Disc, Silberstatic, Silvercore, Sombetzki, Sonitus, Sorane, Soulines, SPL, SSC - String Suspension Concept, Starter Michell, Sternklang, Straight to tape, Studo, Subbase Audio Manufaktur, Symphonic Line, Talk Electronics (Edwards Audio), Tapemusic, Technics, The Wand, Thorens, Tonetool, Transrotor, Triston, TW Acustic, Uberlight Flex, Ultraudio, Valeur Audio, Van den Hul, Wolf von Langa, WS Audio, wss Kabelmanufaktur, Xavian, YBA, Yuki.
Am Vorabend zum Analogforum finden mit Unterstützung des Kulturbüro Moers an einer externen Location mehrere Livekonzerte statt, die analog mitgeschnitten werden. Diese Konzerte werden „über Nacht" gemastert und die Sessiontapes dann auf dem Analogforum vorgeführt. Ein Raum auf der Veranstaltung ist speziell für Digital Natives reserviert. Zu Hören gibt es hier eine analoge Hifianlage, komplett mit Plattenspieler, streamingfähigem Verstärker und Lautsprechern für unter 1300 Euro. Preislich auf Einsteigerlevel, aber sehr hörenswert! Gespielt wird dort Musikmaterial – natürlich analog – abseits vom Musikgeschmack der Elterngeneration. Selbstverständlich sind aber auf der übrigen Veranstaltung Komponenten auch im Einsteiger-Preislevel zu hören. Musicscouts versorgen auch die anderen Vorführungen auf Wunsch mit einer Auswahl von LPs, die auch und speziell jungen Besuchern gefallen dürften. Jeder Besucher ist eingeladen auch eine eigene – analoge – Musikauswahl mitzubringen.
Hier geht es zum Ausstellungskatalog (pdf).
Information
Analogforum 2023
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Termine | Samstag, 15. April 2023 von 10:00 Uhr Sonntag, 16. April 2023 bis 17:00 Uhr |
Veranstaltungsort | Van der Valk Hotel Krefelder Straße 169 47447 Moers |
Ich will nicht behaupten, dass das Waschen von Schallplatten mein neues Hobby ist, aber das gute Gefühl, eine wirklich saubere LP aufzulegen, möchte man nicht wieder missen, wenn man sich einmal daran gewöhnt hat. Das gilt besonders, wenn der Waschvorgang völlig automatisch abläuft wie bei der berührungslos mit Ultraschall reinigenden Degritter.
Die Degritter wurde in Estland entwickelt und wird auch dort gefertigt, nun in der Mark-II-Version. Soweit ich weiß, ist es die einzige programmgesteuerte Schallplattenwaschmaschine, bei der weder Walzen noch Bürsten mit der Platte in Kontakt kommen, sondern nur destilliertes Wasser mit oder ohne ein paar Tropfen Reinigungskonzentrat. Für die Säuberung wird das Wasser von je zwei Ultraschallerregern pro Seite der LP in Schwingung versetzt, die mit einem Frequenz-Sweep zwischen 120 und 125 Kilohertz arbeiten. Die Power-Drive™-2.0-Schaltung sorgt dafür, dass die Erreger im Pulse-Betrieb arbeiten, also schnell aus- und eingeschaltet werden, wodurch die Energie zur Bildung von Luftbläschen im Wasser gleichmäßiger verteilt werden soll, so dass der Energiebedarf sinkt. Bei allen Waschprogrammen beträgt die Leistungsabgabe der vier Ultraschallerzeuger 300 Watt, was laut Produktinformation die höchste Leistung pro Liter Flüssigkeit sei, die bei man bei Schallplattenwaschmaschinen finde.
Mit jeder Druckwelle entstehen und kollabieren unzählige kleine Vakuumblasen, die Wärme und Wasserstrahlen in Richtung der Platte freisetzen. Dadurch werden Schmutz und Verunreinigungen von der Schallplatte gelöst und entfernt. Die Bläschen sollen einen Durchmesser von 2,5 Mikrometer besitzen und daher auch den Boden einer Schallplattenrille erreichen können, die dort eine Breite von etwa fünf Mikrometern hat. Die Flüssigkeit mit dem gelösten Schmutz durchströmt bei der Degritter ein Filter aus Kunststoffschaum, das nach 50 Waschvorgängen ausgebaut und gereinigt oder ausgetauscht werden soll. Man braucht aber keine Strichliste zu führen, um zu wissen, wann es soweit ist. Das macht das Programm der Degritter für ihren Benutzer: Im Display wird unter den Menü-Punkt „Info“ nicht nur die Zahl der Wäschen angezeigt, sondern die Maschine erinnert auch an den Austausch respektive die Reinigung des Filters. Das Programm überwacht auch die Wassertemperatur und verordnet der Maschine, wenn der Wert von 35 Grad Celsius überschritten wurde, eine Pause, in der das Wasser wieder abkühlen kann.
Der Benutzer kann zwischen drei Waschprogrammen wählen, wobei das schnellste zwei Minuten und 15 Sekunden dauert, das längste für stark verschmutzte Platten drei Minuten und 45 Sekunden. Dazu addiert sich noch die Zeit für die Trocknung per Gebläse. In 15-Sekunden-Schritten sind hier bis über 15 Minuten möglich. Dabei ist die Trockendauer von der Drehzahl abhängig, mit der der Ventilator arbeitet und die natürlich auch direkt mit der Geräuschentwicklung der Maschine korrespondiert. Voreingestellt ist hier ein mittlerer Wert bei einer Trocknungsdauer von zweieinhalb Minuten. Bei diesen Werten kamen alle Platten völlig trocken aus der Maschine. Reduzieren sollte man die Trocknungszeit aber nicht: Wie ein Versuch zeigte, sind bei gleichbleibender Ventilatorleistung schon zwei Minuten zu wenig. Auf der Website weist Degritter darauf hin, dass die Luft in der Maschine gefiltert wird, über einen Austausch der Filter wird dort jedoch nichts angemerkt.
Aber von Anfang an: Wenn die Maschine auf einer ebenen Fläche steht, entnimmt man den Wassertank und befüllt ihn mit etwas mehr als 1,3 Liter destilliertem Wasser, dem man mithilfe der mitgelieferten Pipette vier Tropfen Reinigungsflüssigkeit beifügt. Im Menü belasse ich es bei der mittleren Waschdauer von drei Minuten und navigiere zum Punkt „Degas“: Das Wasser wird aus dem Tank in den Reinigungsbehälter gepumpt und per Ultraschall werden gasförmige Bestandteile aus dem Wasser entfernt und das Wasser mit der Reinigungsflüssigkeit vermischt. Dann sollte man sich noch für die Höhe des Wasserstandes entscheiden, der bestimmt, wie nahe die Flüssigkeit dem Label kommt. Wenn man unsicher ist, kann man mit der mitgelieferten Lehre aus Papier den bespielten Bereich bis zur Auslaufrille der zu waschenden Platte messen und entsprechend zwischen „Low“, „Med“ und „High“ wählen.
Sie merken schon: Bei dieser Maschine wird nichts dem Zufall überlassen. Hat man einmal alle Einstellungen vorgenommen, reicht der Druck auf den Startknopf: Das Wasser strömt in den Reinigungsbehälter, die LP wird benetzt und dann treten die Ultraschallerzeuger in Aktion. Nach der eingestellten Waschdauer wird die Flüssigkeit in den Tank zurückgepumpt. Ist unter dem Menüpunkt „Rinse Wash“ „Yes“ aktiviert, stoppt die Maschine nun den Ablauf und fordert per Display auf, den Tank zu wechseln. Der Behälter mit der Reinigungsflüssigkeit muss gegen den zweiten mitgelieferten Tank mit destilliertem Wasser ohne Reinigungskonzentrat ausgetauscht werden. Dann beginnt eine Art „Klarspülgang“: Die Platte wird mit reinem Wasser behandelt, bevor dies wieder in den Tank zurückfließt.
Egal, ob mit oder ohne zusätzlichem Spülgang: Wenn der Waschbehälter leer ist, nimmt der Lüfter seine Arbeit auf, was bei halber Leistung weder laut noch flüsterleise vor sich geht. Danach verkündet ein Signalton, dass die Platte zum Abspielen bereit ist. Auch um das Ausschalten braucht man sich nicht zu kümmern: Nach nicht allzu langer Zeit erlischt das Display und die Maschine schaltet auf „Standby“. Wirklich seht komfortabel!
Da Degritter vorschlägt, die Flüssigkeit nach ein oder spätesten zwei Wochen oder 30 Wäschen auszutauschen, um die Maschine vor dem Befall durch Mikrobakterien zu schützen, reinige ich kurz vor Ablauf der Frist die beiden Exemplare meines wohl am häufigsten benutzten Test-Albums Bang, Baa-room And Harp, von denen eines mit Squalan-Öl behandelt wurde. Etwaige Rückstände verbleiben dann wegen des sofort folgenden Flüssigkeitstausches nicht in der Maschine. Und das Ergebnis? Einige Knackser sind verschwunden, die, die durch häufiges Einsetzen der Nadel entstanden sind, naturgemäß nicht. Der größte Teil der Oberfläche sieht aus wie der einer neuen Scheibe, lediglich im Bereich der Auslaufrille sind weiterhin einige Fingerabdrücke zu sehen. Aber darauf, dass diese bei einer berührungslosen Reinigung ohne Bürsten und Walzen, sondern wie bei der Degritter allein durch Ultraschall nicht vollständig verschwinden würden, hatte der deutsche Vertrieb schon bei der Bestellung hingewiesen. Da ich kein Plattenhändler bin, sind mir solche eher kosmetischen Fragen total egal. Für mich zählt, dass gereinigte Platten nicht nur weniger Knackser hören lassen, sondern auch mehr Mikroinformationen preisgeben und schlicht mehr Hörgenuss bereiten. Diesem Anspruch werden mit der Degritter behandelte Scheiben hundertprozentig gerecht.
Gehört mit
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Laufwerk | Brinkmann LaGrange mit Röhrennetzteil, VPI Avenger Direct |
Tonarm | Einstein The Tonearm 12“, Thales Simplicity II, VPI JMW Fatboy-12-Gimbal |
Tonabnehmer | Transrotor Tamino, Lyra Olympos, Einstein The Pickup |
Phonostufe | Einstein The Turntable‘s Choice (sym) |
Vorstufe | WestminsterLab Quest |
Endstufe | Einstein The Poweramp, WestminsterLab Rei |
Lautsprecher | Børresen 05 SSE |
Kabel | Goebel High End Lacorde Statement, Audioquest Dragon HC und Tornado (HC), Audioquest Dragon XLR, Forcelines, Mainz D2 |
Zubehör | AHP Klangmodul IV G, Audioquest Niagara 5000 und 1200, Synergistic Research Active Ground Block SE, HMS-Wandsteckdosen, Blockaudio C-Lock Lite, Acapella Basen, Acoustic System Füße und Resonatoren, Artesania Audio Exoteryc, SSC Big Magic Base, Thixar Silence, Harmonix Room Tuning Disks, Audio Exklusiv Silentplugs, Ansuz Sparks, Darkz Z2S, PowerBox D-TC Supreme |
Herstellerangaben
Degritter MARK II Bundle
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Gewicht | 8,7 kg |
Abmessungen | 37/28/21 cm |
Umgebungstemperatur für den Betrieb | 10-28 °C |
Wassertankinhalt | 1,3 l |
Leistungsaufnahme | AC 100-240 V, 4 A, 50/60 Hz |
Verbrauch | ~ 320 W bei voller Leistung, ~2 W im Ruhemodus |
Sicherung | 4 A, träge, 20 x 5 mm, DIN 41.660 |
Geräuschpegel | 70 db |
Ultraschallfrequenz | 120 kHz mit feinbandigem Frequenzgang |
Lieferumfang | 7 Inch- & 10 Inch-Adapter (für Singles und Maxis), 2 x abnehmbare Wassertanks, 1 x 100ml Reinigungsflüssigkeit, 5 x Ersatzfilter, 1 x Dosierpipette für den Reiniger, 1 x Wasserstandsmessstreifen, 1 x Netzkabel |
Preis | 3010 Euro |
Hersteller
LIVE ACT AUDIO GmbH
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Anschrift | Max-Planck-Straße 6 85609 München-Aschheim |
Telefon | +49 89 54028151 |
info@live-act-audio.de | |
Web | www.live-act-audio.de |
Hana Umami Blue heißt der neueste MC-Tonabnehmer, mit dem Hana Chefentwickler Masao Okada-san seiner Referenz Umami Red einen ähnlich aufwändigen, aber erstaunlich günstigen Abkömmling zur Seite stellt.
Mit Microline-Diamant, Bor-Nadelträger, sowie dem nahezu identischen Duralumin Gehäuse des Umami Red, teilt sich das Umami Blue klangentscheidende Baugruppen mit der hauseigenen Referenz. Wie das rote Umami trägt das mit blau glänzendem Melaminharz beschichtete Low-Output-MC-System den bekannten Auricle™Body aus A7075 Duralumin. Durch die aus einem Aluminiumblock herausgearbeitete Form erhält der aufwändig umbaute Open Air Generator eine optimierte Arbeitsumgebung, die Resonanzen wirkungsvoll eliminiert. Innen arbeitet ein nach unten offen verbauter Open-Air Generator, der mit klassischen Alnico-Magneten praxisgerechte 0, 4 Millivolt Ausgangsspannung generiert. Ein extra leichter, mit 99.999 Prozent reinem Kupferdraht umwickelter Permalloy Kreuzträger ermöglicht beim Umami Blue eine von substanzieller Dynamik, Klangfarben und feiner Auflösung geprägte Musikalität.
Das Hana Umami Blue ist ab sofort für 2.500 Euro bei ausgesuchten Fachhändlern erhältlich. Hana gewährt auf seine Tonabnehmer 2 Jahre Herstellergarantie.
Herstellerangaben
Hana Umami Blue
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Highlights des Hana Umami Blue
Microline Diamant: Die Abtastnadel des Umami Blue besteht aus einem hochwertigen Naturdiamanten, der so geschliffen und poliert worden ist, dass die Nadel dem Schneidestichel von Vinyl-Schneidemaschinen für Schallplatten nachempfunden wird. Ein solcher Microline-Schliff wird auch beim HANA Umami Red verwendet, weil er am präzisesten die Rillen einer Schallplatte abtasten kann und somit die feinsten musikalischen Details ohne nennenswerte Verzerrungen wiedergibt.
Bor-Nadelträger: Für das neue Umami Blue hat Chefentwickler Okada-san einen Nadelträger aus Bor ausgewählt. Weil das seltene Halbmetall Bor eine Härte besitzt, die mit einem Naturdiamanten vergleichbar ist, bleibt der Microline-Diamant immer verwindungsteif auf dem Nadelträger positioniert und behält auch bei dynamischen Musikpassagen den optimalen Rillenkontakt. Der massiv ausgeführte Bor-Nadelträger stammt vom Umami Red und ist ein entscheidender Grund für die verlustfreie Abtastung feinster musikalischer Details.
Alnico-Magnetsystem: Das für den HANA Umami Blue Tonabnehmer ausgewählte Alnico-Magnetmaterial, wird auch im Hana ML-Generator verwendet, und sorgt bereits dort für eine authentische Musikwiedergabe. Alnico-Magnete bieten eine vorzügliche Linearität mit reduzierter Sättigung, was eine reiche musikalische Darbietung erzeugt. Die reinen Kupferdrähte (High Purity Copper) sind fachmännisch von Hand auf den Queranker aus Permalloy gewickelt, der auch im Hana ML-Generator zu finden ist. Das reine Eisenpolstück des Umami Blue ist ein weiterer, wichtiger Bestandteil des Hana Umami Red und ML Generators.
Duralumin Auricle™-Gehäuse: Das Hana Umami Blue verfügt über Okada-sans exklusives Auricle™-Gehäusedesign, das erstmals für die hauseigene Referenz Umami Red entwickelt wurde. Dessen Formgebung gleicht der menschlichen Ohrmuschel und bietet dem Open Air-Generator die idealen akustischen Voraussetzungen für einen resonanzarmen Klang. Die eigenständige Gehäuseform wird aus einem A7075 Aluminiumblock CNC-gefräst und ist eine der stärksten und leichtesten Legierungen, die vor allem in der Luft- und Raumfahrttechnik eingesetzt wird. Das Umami Blue-Gehäuse verfügt zudem an seiner Vorderseite über eine weiße POM-Einlage, die dort für eine effektive Dämpfung sorgt. Gleichzeitig ist das verwendete POM-Plättchen eine bewußte Hommage an das Hana ML, das als erstes Tonabnehmersystem mit einem kompletten POM-Gehäuse versehen wurde. Die direkt im Auricle™-Gehäuse eingeschnitten Gewindebohrungen stellen eine feste und resonanzarme Verbindung zum Tonarm sicher.
Blaue Melaminharz Beschichtung: HANA verwendet beim Umami Blue ein spezielles Melamin-Duroplast-Verfahren (MTP), was dem Auricle™-Gehäuse seine blau glänzende Oberfläche verleiht. Das ursprünglich von Dupont entwickelte Melaminharz verbindet sich durch Aufdampfen mit dem Aluminiumkörper, indem es 30 Minuten lang bei 120 Grad Celsius gebacken wird. Die wunderschöne Oberfläche verschafft dem Aluminium Gehäuse einen klanglich günstigeren Härtegrad und verbessert das Resonanzverhalten des Systems. Das duroplastische Melaminharz trägt zu einem satten Klang mit erhöhter Klarheit, besserer Abbildung und beeindruckender Bassdefinition bei.
Kryotechnik: Das „Kaltglühen“ bei Temperaturen nahe dem absoluten Nullpunkt wird zur Behandlung des Polschuhs, des vorderen und hinteren Jochs im Umami Blue Generator, sowie bei den hinteren, vergoldeten Signalausgangsstiften praktiziert. Durch diesen kryogenen Prozess verändert sich die molekulare Struktur der leitenden Materialien, was den Spitzenmodellen Umami Blue und Umami Red den letzten Feinschliff gibt.
Vertrieb
High-Fidelity Studio
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Anschrift | Dominikanergasse 7 86150 Augsburg |
Telefon | +49 821 37250 |
Mobil | +49 170 3303343 |
Fax | +49 821 153634 |
info@high-fidelity-studio.de | |
Web | www.high-fidelity-studio.de |
Der Raidho X1.6 soll einen Einstieg in die Welt von Raidho darstellen. Er ist mit der gleichen Hingabe zu technischen Details entwickelt und gefertigt wie die Topserie Raidhos. Dabei ist der Preis besonders kundenfreundlich kalkuliert. Der charakteristische Hochtöner soll eine angemessene Repräsentation der Raidho-Gene sicherstellen.
Gleich zu Beginn des Artikels möchte ich Ihnen gestehen, dass die Marke Raidho mich schon immer rein durch ihr optisches Erscheinungsbild angesprochen hat. Die in die massive Alufront eingefassten Treiber und die geschwungenen Gehäuse der TD-Serie sprechen eine deutliche Designsprache und sind gleichzeitig Merkmale technischer Natur, die zu einer besonderen Wiedergabequalität verhelfen sollen. Rein optisch steht die günstigere X-Serie der Prestige-Serie TD in kaum etwas nach. So viel ist bereits sicher. Von Messen mal abgesehen, habe ich keine Raidho-Hörerfahrung und freute mich schon im Vorwege sehr auf eine unmittelbare Begegnung mit dem X1.6. Nachdem Kollege Roland Dietl sich sowohl von der TD1.2 als auch der X1t überaus begeistern ließ, sind meine Erwartungen hoch gesteckt. Als die Raidhos dann bei mir eintreffen, ist der erste Eindruck schwerwiegend. Noch nie hatte ich bei zwei Kompaktlautsprechern so viel zu schleppen. Zu den 11,5 Kilogramm pro Lautsprecher addiert sich der innere Versandkarton und die äußere Versandbox aus Holz, die sicherstellen soll, dass die X1.6 garantiert unversehrt ankommen.
Wie zu erwarten, lassen sich die X1.6 in makellosem Zustand aus ihrer Versandverpackung schälen. Die weiße Membran und das Gehäuse in weißem Klavierlack stehen im Kontrast zur schwarzen Alufront und der Hochtöner setzt einen silbrig schimmernden Akzent. Passend, schließlich gilt er als Aushängeschild von Raidho. Der nach dem magnetostatischen Prinzip arbeitende Hochtöner besteht aus einer mit Leiterbahnen versehenen Folie, die auf ein Magnetsystem aufgebracht wird. Er ist übrigens in der gesamten X-Serie baugleich. Im Artikel über den Firmenbesuch bei Raidho lässt sich der Bauprozess eines solchen Treibers genau nachvollziehen. Für den Tiefmitteltonbereich sorgt eine 16,5 Zentimeter Aluminiummembran, deren Außenschicht durch einen aufwendigen Prozess in Aluminiumoxid gewandelt wurde. So soll durch die harte Außenhaut aus Aluminiumoxid respektive Keramik und dem weicheren Kern aus Aluminium eine besonders steife Membran bei gleichzeitig hoher Selbstdämpfung entstehen. Die von Raidho Ceramix getaufte Membran wird durch ein aufwendiges Neodym-Magnetsystem ergänzt, das für eine optimale Belüftung der Titanschwingspule sorgen und durch seinen besonderen Aufbau Verzerrungen des Treibers minimieren soll. Schade, dass das Gehäuse der X1.6 nicht aus Acryl besteht, denn das Magnetsystem ist optisch derart ansprechend, dass man es eigentlich nicht im inneren des Gehäuses verstecken möchte. Ein Membran-Update mit Tantalbeschichtung wie es die X1 erfahren hat, ist vorerst nicht geplant.
Der X1.6 mit hinten liegender Bassreflexöffnung ist kein aufstellungskritischer Lautsprecher, lediglich auf die Standhöhe sollte möglichst genau geachtet werden. Die Treiber überblenden ideal, wenn sich die Ohrhöhe mittig zwischen ihnen befindet. Kleine Abweichungen verzeiht der X1.6 dabei durchaus. Sie können auch durch Anwinkeln der Lautsprecher korrigiert werden. Insbesondere bei kleineren Hörabständen, wie in meinem Fall, zahlt sich Genauigkeit aus und die Bühnen- und Stimmenwiedergabe profitiert enorm von einer korrekten Standhöhe. In vertikaler Ausdehnung strahlen die Bändchen eher gerichtet ab. In horizontaler Ebene sind sie deutlich gutmütiger. Hier gilt die allgemeine Aufstellempfehlung „stark auf den Hörplatz eingedreht“. Mir gefällt letztendlich eine Aufstellung am besten, bei der die Bändchen etwa zehn Zentimeter am Kopf vorbei zielen, anstatt direkt auf die Ohren ausgerichtet zu sein. Dies ist in meinem Raum der perfekte Kompromiss zwischen Bühnenabbildung und Hochtonpräsenz. Außerdem höre ich die Lautsprecher selbst so am wenigsten als lokalisierbare Schallquellen. Durch Eindrehen spielen die X1.6 in auch in Wandnähe unproblematisch, obwohl dies nicht der Aufstellempfehlung entspricht.
Seitdem Peter Gabriel im letzten November eine Tour und sein neues Album i/o angekündigt hat, freue ich mich auf das Konzert diesen Sommer in Berlin. Sowohl auf dem Album als auch live sind seine musikalischen Langzeitmitstreiter Manu Katché, Tony Levin und David Rhodes vertreten. Zu jedem Vollmond wird eine neue Single veröffentlicht. Das Besondere dabei ist, dass jeder Song in drei verschiedenen Mixes veröffentlicht wird. Tchad Blake zeichnet für den Dark-Side-Mix verantwortlich und Mark „Spike“ Stent für den Bright-Side-Mix. Auf Apple Music sind darüber hinaus erste Atmos-Mixes von Hans-Martin Buff verfügbar. Zwei verschiedene Stereomischungen von ein und demselben Song gibt es selten, dabei macht doch gerade diese Erfahrung unheimlich Spaß. Schließlich ist insbesondere in der Popmusik im Gegensatz zur Klassik die Mischung ein entscheidendes kreatives Werkzeug. Ich bin gespannt, welche verschiedenen Details und Elemente die X1.6 aus den zwei verschiedenen Mischungen des Songs „Panopticom“ herausarbeiten werden. Was Peter Gabriel sich bei dem Titel gedacht hat, erklärt er im Full Moon January 2023 Video auf seinem Youtube Kanal. Ich starte mit dem Dark-Side Mix und orientiere mich zunächst mal grob.
Trotz aller Vorschusslorbeeren war ich mir bis zu den ersten Klängen nicht sicher, ob mich das Bändchen überzeugen wird. Meine Bändchen-Vorurteile werden aber ab der ersten Sekunde weggeblasen. Ich befürchtete eine Überbrillanz im Hochton und kalte, emotionslose Mitten. Das Gegenteil ist der Fall, die Raidhos reproduzieren den Song sehr energiegeladen und druckvoller, als ich erwartet hatte, von Kälte oder Emotionslosigkeit nicht der Hauch einer Spur. Insbesondere das Timing vom Bändchen im Zusammenspiel mit dem Tiefmitteltöner fesselt mich sofort. Jeder Impuls, egal welchem Frequenzbereich er entspringt, scheint dieses gewisse Extra an Nachdrücklichkeit und ausgesandter Energie zu haben. Der Bassbereich verfügt über eine angenehme Fülle und Rundheit, büßt dabei aber nicht im Geringsten an Präzision oder Durchzeichnung ein. Ähnliches gilt für den Hochton, auch er liegt eher auf der warmen Seite der Dinge. Wie er gleichermaßen kein einziges Detail unterschlägt, Hochtonglanz liefert, aber trotzdem nie deplatziert, überambitioniert oder gar spitz daherkommt, muss ich erstmal verdauen. Stimmen verleiht die Abstimmung einen körperhaften Grundton, mit weichem, fließenden Präsenzbereich und die X1.6 vermögen, spitze S-Laute zwar aufzuzeigen, aber auch bei nicht perfekten Aufnahmen niemals in den Vordergrund treten zu lassen. Trotz der leicht zurückgenommenen oberen Mitten, respektive tiefen Höhen, spielt die X1.6 mit einer gewissen Direktheit. Sie zeichnet Hallräume, künstlich oder echt auf die Aufnahme gebannt, dadurch sehr scharf umrissen, aber weniger zwischen den Lautsprechern aufgespannt, als viel eher in Richtung des Hörers projiziert. Damit wäre ich beim nächsten Punkt, der Fähigkeit zur Raumabbildung. Diese ist bei den Raidhos enorm groß, im wahrsten Sinne des Wortes. Von meinen Lautsprechern bin ich es gewohnt, dass sie den Raum einer Aufnahme als einen sich von den Lautsprechern nach hinten ausdehnenden Halbkreis reproduzieren. Schallquellen werden dabei unmittelbar auf oder leicht vor oder hinter der Kreisbahn platziert. Viel mehr vermögen meine Lautsprecher nicht zu leisten. Die X1.6 hingegen bilden den Raum als Rechteck ab, das sich sowohl hinter die Lautsprecher als auch weit in Hörerrichtung erstreckt. Schallquellen können dabei vollkommen frei an jeder beliebigen Position in dieser Fläche auftauchen. Im Bright-Side Mix von „Panopticom“ kann ich dementsprechend mit Leichtigkeit feststellen, dass Peters Stimme tiefer in den Mix eingebettet ist, und sich etwas hinter der Lautsprecherebene befindet. Im Dark-Side Mix hingegen steht sie klar im Vordergrund, eher vor den Lautsprechern und spricht mich viel direkter an. Der Dark-Side Mix präsentiert sich insgesamt komprimierter, obwohl er dann im Chorus fast wieder luftiger erscheint. Schlagzeug und Bass formen ein von der Snare dominiertes Fundament, das den Song mit den anderen Instrumenten gemeinsam als Einheit antreibt und der Stimme die wichtigste Rolle zuweist. Als besonders faszinierend ist die Wiedergabe des Sounds, der auf einem Synth wohl irgendetwas mit Chimes oder Bells heißen würde, in der ersten Strophe hervorzuheben. Die blubbernden Glöckchen scheinen aus dem Inneren der Lautsprecher herauszusprudeln, als hätten sie dort ihren Ursprung. Dass Schallquellen hinter der Lautsprecherebene wahrnehmbar reproduziert werden können, ist nichts Neues. Dass Lautsprecher als eigene Schallquelle kaum wahrnehmbar sind, was dann gerne als „verschwinden“ derselbigen bezeichnet wird, ist auch ein bekannter Effekt. Dass zwei Lautsprecher in meinem Raum aber derart homogen als Einheit spielen habe ich selten erlebt. Wie Schallereignisse, die hart nach links oder rechts auf nur einen Lautsprecher gepannt sind, beispielsweise besagter Synth-Sound, gleichzeitig großzügig in die Bühnentiefe platziert werden können, begeistert mich sehr. Im Vergleich verschiedener Lautsprecher hält meine recht nahe Sitzposition bei einer geringe Basisbreite von etwa 1,8 Metern Unterschieden dieser Art das Brennglas vor. Was die X1.6 in dieser Konstellation vollbringt, ist dementsprechend hervorzuheben und man darf schwer davon ausgehen, dass sich diese Fähigkeit bei großzügigeren Sitz- und Lautsprecherabständen potenziert. Doch zurück zur Musik: Der Bright-Side Mix lässt den einzelnen Instrumenten mehr Luft zum Atmen und stellt an einigen Stellen Instrumente prominenter heraus. Hierzu gehören beispielsweise der Synth vor der ersten Strophe oder die Gitarren im Chorus. Beide Tracks offenbaren die Fähigkeiten der Raidhos wunderbar. Insbesondere die individuelle Größe der Instrumente ist sehr ausgewogen auf den Punkt gebracht: Es gelingt nicht nur ihre Positionierung in der imaginären Raumtiefe, sondern auch ihre Ausdehnung in dieser Dimension. So etwas habe ich in dieser ausgeprägten Form mit einem passiven Lautsprecher in meinem Hörraum noch nicht gehört.
Bei Snarky Puppys Album Family Dinner Part One zeigen die Raidos, dass sie sich durchaus aufs Zurechtsortieren des anspruchsvollen Arrangements des Livemitschnitts verstehen. Die Interpretation des Stücks „Gone Under“ von und mit Shayna Steele ist ein stampfendes Groove-Ungetüm. Die Aufnahme hat Ecken und Kanten und ist sicher nicht perfekt, aber genau das macht sie so spannend. Das Fender Rhodes gleich zu Beginn des Stücks wird von den X1.6 herrlich butterweich bei gleichzeitig minutiöser Detailreproduktion herausgearbeitet. Im späteren Verlauf gesellen sich noch Hammond, E-Bass, Gitarren, Schlagzeug, Percussion und eine Bläsersektion zum Geschehen. Die kompakten Lautsprecher haben alle Instrumente im Griff und halten sie viel trennschärfer auseinander, als ich der Aufnahme überhaupt zugetraut hätte. Auf manchen Lautsprechern können einem die Bläser durchaus auf die Nerven gehen, und auch, wenn Shayna richtig loslegt, sticht die Stimme schon recht weit aus dem Arrangement hervor. Das Tuning der Raidhos mildert die kleinen Unzulänglichkeiten der Aufnahme absolut gelassen, galant und wohldosiert ab. Es klingt ein wenig runder, gefälliger und zugänglicher als ich es gewohnt bin. In dieser Hinsicht kann man den Raidhos einen eigenen Charakter nicht absprechen. Sie verstehen es, weniger guten Aufnahmen ein wenig auf die Sprünge zu helfen. Trotzdem bringen sie so viele Details aus jeglichen Aufnahmen wie selten ein Lautsprecher. Ich weiß nicht, wie es bei Ihnen ist, aber der Frequenzverlauf entscheidet für mich nach wie vor an erster Stelle, ob mir ein Lautsprecher gefällt oder nicht. Der Lautsprecher kann auf der Zeitebene noch so beeindruckend sein, die Bühne kann noch sonst wie groß und weitläufig sein, wenn mir das Frequenztuning eines Lautsprechers nicht gefällt, dann könnte ich nicht mit ihm leben. Obwohl ich nicht nur beruflich darauf angewiesen bin, sondern mich darüber hinaus auch aus persönlicher Vorliebe mit maximal linearen Lautsprechern umgebe und auch nicht davor zurückschrecke mit DSPs nachzuhelfen, treffen die Raidhos bei mir (natürlich ohne Korrektur) einen Nerv. Obwohl die X1.6 nicht zu den allerlinearsten Vertretern ihrer Spezies gehören, ist ihre Abstimmung hochgradig schlüssig. Egal ob ich mich am Morgen, oder nach einem Arbeitstag an die Raidhos setze, jedes Mal fesseln sie mich sofort, und das Hören macht über Stunden hinweg einfach nur Spaß. Dabei agieren sie hochmusikalisch, souverän, ermüdungsfrei und somit langzeittauglich. Bei meinen eigenen Lautsprechern schwankt dieser Eindruck deutlich stärker. Mal bin ich wunschlos glücklich, an anderen Tagen oder mit bestimmten Musikstücken wünsche ich mir Veränderung.
Einen besonderen Effekt bietet auch das Stück „Draisine Song“ vom Album Dig It To The End der schwedischen Band Tonbruket. Ich mag an ihm den entspannt säuselnden Dialog zwischen der Gitarre auf dem rechten Kanal und den Keys auf dem linken. Während die Gitarre auf verschiedenen Lautsprechern stets trennscharf abgebildet wird, verschwimmen die Keys mitunter ein wenig. Den X1.6 gelingt es, auch die Keys nachdrücklich herauszuarbeiten, und sie lassen beide Instrumente dennoch zart ineinander schmelzen. Ein ähnlich besonderes Erlebnis wie der glockig blubbernde Synthsound in Peter Gabriels „Panopticom“ ist diesmal der ebenfalls schwer kategorisierbare Sound, der nach kleinen auf den Boden gestreuten Metall- oder Glasstückchen klingt. Auch dies ist ein Klang, den ich selten so prägnant aus dem Gesamtarrangement herausgearbeitet und räumlich positioniert hören konnte. Er scheint ebenfalls direkt hinter der Hochtöner-Membran zu schweben. Und genau diese ist aufgrund ihrer Magnetostat-Bauweise für die besondere Fähigkeit zum Herausarbeiten derartigen Details verantwortlich. In diesen Momenten, in denen sich die Raidhos besonders hervortun, machen sie klar, dass die „kleinere“ X-Serie keinesfalls ein Kompromiss sein muss. Sie spielen bereits auf derart hohem Niveau, dass ein Aufstieg in die TD-Serie für ein Gros der Hörerschaft überhaupt nicht relevant sein dürfte.
Eine präzise Bühnendarstellung und ein eher rundes, warmes Tieftonprofil prädestiniert Lautsprecher gemeinhin für orchestrales Material. Dies wird zweifelsohne auch für die X1.6 gelten. Ich erwarte, dass ihre Gutmütigkeit in besonders geschmeidigen Klängen resultieren und ihre Auflösungsfähigkeit gleichermaßen das breitbandige Timbre von Orchestern herausarbeiten wird. Ob die Erwartung der Realität entspricht, finde ich mit Antonín Dvořáks 9. Sinfonie in der Einspielung des London Symphony Orchestra und Sir Colin Davis heraus. Ich bin zunächst doch überrascht von ihrer Autorität. Zwar hatte ich auch zuvor ab und an mal laut gehört, aber mit welcher Macht die doch recht kompakten Lautsprecher das Orchester abzubilden wissen, ist außergewöhnlich. Auch in Forte-Passagen sind die X1.6 weit entfernt von Kompressionsartefakten oder Angestrengtheit. Insbesondere die Blechsektion wird voller Attacke und explosiv reproduziert. Hier sind die X1.6 voll in ihrem Element. Scheinbar spielerisch und mit Leichtigkeit gelingt es ihnen, die akustisch hochkomplexe Materie in Wohlklang zu übersetzen. Wieder schaffen sie den Spagat zwischen angenehmer, zugänglicher Reproduktion der Aufnahme, ohne diese aber zu verfälschen, und einer detaillierten, ausgewogenen, aber an den richtigen Stellen auch fordernden und vor allem äußerst glaubwürdigen Abbildung der Orchesterinstrumente. Gerade das impulsive Ende des ersten Satzes ist ein Hochgenuss. Die fließende Geschmeidigkeit des zweiten Satzes und die Ausdrucksstärke der verschiedenen Instrumente im zweiten Satz ist gleichermaßen hinreißend. Das Durchhören verschiedenster Aufnahmen lässt mich die Tiefenstaffelung der Lautsprecher nochmals besser einordnen. Denn obwohl diese großzügig ist, bleibt ihr eigentlicher Glanzpunkt ihre Präzision. Es wird keinesfalls räumliche Tiefe vorgegaukelt, sondern entsprechend der Aufnahme wiedergegeben. Aufnahmen, die Räumlichkeit auf beeindruckende Weise einfangen, klingen dann auch genau so: beeindruckend.
Gehört mit
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Router & Zubehör | Fritzbox 7530, Netgear ProSAFE GS108 (mit Keces P3) |
Server | Roon ROCK (Intel NUC10i5FNH) |
Transport | Silent Angel Munich M1T 4GB (mit Keces P3) |
Reclocker | Mutec MC-3+ USB |
DAC | Mytek Brooklyn DAC+ (mit Ferrum HYPSOS), Soncoz SGD1 (mit iFi iDefender+) |
Pre-Amp | Violectric Pre V630 |
Endstufe | NAD C 275BEE, IOTAVX PA3 |
Lautsprecher | Magnat Quantum 807, Neumann KH 120 A |
DAP | FiiO M11 Plus ESS (FiiO Music App, Qobuz), HiBy R6 (HiBy Music App, Qobuz) |
Smartphone | Motorola One Zoom, 128GB, 4GB RAM, Android 10 (BubbleUPnP, Qobuz, HiBy Musikapp) |
Kopfhörerverstärker | iFi Micro iDSD Black Label |
Kopfhörer | Sennheiser HD 800 s, Beyerdynamic dt 880 black edition |
In-Ears & Zubehör | Vision Ears VE7, Vision Ears VE6 X2, Etymotic ER4SR, iFi IE-Match |
Kabel | Audioquest, Chord Company, Belden, Boaacoustic, Furutech, Glockenklang/Eupen, Sommer |
Herstellerangaben
Raidho X1.6
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Konzept | Zweiwege Bassreflex mit Bassreflexport auf der Rückseite |
Treiber | 1 x Raidho Bändchen Hochtöner, 1 x 6,5” Raidho Ceramix Treiber |
Trennfrequenz | 3.500 Hertz |
Frequenzgang | 45Hz – 50.000 Hertz (+/-3dB) |
Empfindlichkeit | 87 dB 2,83 V/m |
Nennimpedanz | >6 Ohm |
Empfohlene Verstärkerleistung | >50 W (Obwohl laut Raidho auch mit Röhrendstufen gute Ergebnisse erzielt wurden) |
Farben | schwarzer oder weißer Klavierlack |
Abmessungen (B/H/T) | 200/360/265mm |
Gewicht | 11,5 Kilogramm |
Preis | 7.300 Euro |
Hersteller/Vertrieb
Raidho Acoustics
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Anschrift | co/Dantax Radio A/S Denmark 9490 Pandrup Bransagervej 15 |
Telefon | +45 98 24 76 77 |
sales@raidho.dk | |
Web | raidho.dk |
Ansuz stellt mit Stolz die neue PowerSwitch-Generation der 3-Serie vor. Mit der Integration von technologischen Fortschritten hat Ansuz die Ansuz PowerSwitch-Modelle X-TC, A2 und D2 deutlich verbessert.
In dem Bestreben, das volle akustische Potenzial von Musik zu erschließen, arbeiten die Ansuz-Ingenieure ständig mit einem aufgeschlossenen, innovativen Ansatz. Diese kontinuierliche Entwicklung bedeutet für Ansuz, dass es nun an der Zeit ist, diese technologischen Fortschritte in der Ansuz PowerSwitch-Serie anzuwenden und zu integrieren. Diese Integration soll einen neuen Standard für höchste Rauschunterdrückung und Resonanzkontrolle setzen. Die Ansuz PowerSwitch-Generation der 3-Serie wurde mit dem Ziel entwickelt, ein sauberes Streaming-Signal für das Hifi-System zu liefern. Um dies zu erreichen, hat Ansuz seine fortschrittlichen und bahnbrechenden Audiotechnologien zur Rauschunterdrückung und Resonanzkontrolle eingesetzt. Das bedeutet, dass praktisch keine störenden Geräusche mehr vom PowerSwitch zu den anderen Audiokomponenten in der HiFi-Anlage übertragen werden. Das eingehende Audiosignal kann sein volles akustisches Potenzial vor einem pechschwarzen Hintergrund uneingeschränkt entfalten. So kommt man in den Genuss einer größeren und authentischeren Klangbühne mit lebendiger Musikalität und sorgfältiger Fokussierung auf subtile und feine musikalische Details.
Die analoge Dithertechnologie hat ihren Ursprung im Radar, wo sie ein stärkeres Signal und damit eine größere Reichweite ermöglicht. Aktive Teslaspulen senden pulsierende Signale mit genau definierten Frequenzen. Diese Signale werden gegenphasig gesendet. Dieses Prinzip hat Ansuz für seine Audiotechnik übernommen. Dadurch wird das Musiksignal deutlich verstärkt und Hintergrundgeräusche werden eliminiert. Ansuz hat diese Technologie für High-End-Audioanwendungen weiterentwickelt und verfeinert und erst kürzlich die dritte Generation der analogen Dithertechnologie vorgestellt. Diese ist auch im Spitzenmodell der Lautsprecherserie, der Børresen M1, und im Spitzenmodell der Aavik-Verstärker, dem 880, integriert. Selbstverständlich verfügt auch die neue Ansuz PowerSwitch-Generation über die neueste Version der Ansuz Analog-Dither-Technologie.
Das wichtigste Funktionsprinzip der Ansuz-Tesla-Spule besteht darin, dass zwei Spulen in entgegengesetzter Richtung gewickelt werden: eine Spule und eine Gegenspule. Ansuz nennt dies eine „doppelt invertierte Spule“. Die beiden Spulen führen beide Spannung, und wenn eine der Teslaspulen auf eine Spannungsspitze stößt, wird die Gegenspule aktiviert, um das Rauschen zu beseitigen. Da es sich bei diesen Störspitzen um reine Spannung handelt, die praktisch keine Ladung trägt, ist die Auslöschung recht gut, aber nicht perfekt. Wenn man mehrere Teslaspulen parallel schaltet, wird die Rauschunterdrückung noch weiter verbessert. Die wahrgenommene Schwärze in der Musik wird viel deutlicher spürbar, ebenso wie die Reinheit und Klarheit des Klangs. Im Ansuz Power Switch der dritten Generation werden verschiedene Arten von Teslaspulen verwendet, da sich ihre individuellen Eigenschaften ideal ergänzen und verstärken.
Ansuz hat die neuen PowerSwitches der dritten Generation auch mit der neuesten und fortschrittlichsten Version der Tesla-Spulen-Technologie ausgestattet: der Ansuz Active Zirconium Anti-Aerial Resonance Tesla Coil. Eine beeindruckende Verbesserung der Anti-Aerial-Resonanzspulen-Technologie von Ansuz basiert auf der Integration eines Zirkoniumstabs in das Design der Anti-Luft-Resonanzspule. Dessen Eigenschaften ermöglichen ein noch nie dagewesenes hohes Maß an Resonanzkontrolle, was zu einem natürlichen Klangbild mit herausragender musikalischer Raffinesse führt. Das Gehäuse des PowerSwitch der dritten Generation wurde entwickelt, um Klangverzerrungen zu vermeiden. Der störende Klangeinfluss, der von dem Material ausgeht, aus dem das Gehäuse besteht – in der Regel Aluminium – resultiert aus dessen mechanischen Resonanzen. Um diese Klangverzerrungen zu eliminieren, verwendet Ansuz einen innovativen Verbundwerkstoff auf natürlicher Basis, der die mechanischen Einflüsse, insbesondere die Hysterese, reduziert. Das klangliche Ergebnis ist deutlich hörbar und stellt einen weiteren markanten Eckpfeiler im Streben von Ansuz nach dem ultimativen Musikerlebnis dar. Die Ansuz PowerSwitches der dritten Generation verfügen über die Line/Stage-Sektion der Ansuz Powerbox. Dieser Powerbox-Teil überträgt das Signal der Ansuz PowerBox auf die fortschrittlichere Ansuz-Kabelserie und sorgt für noch mehr Rauschunterdrückung.
Hersteller
Audio Group Denmark
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Anschrift | Rebslagervej 4 DK-9000 Aalborg |
Web | audiogroupdenmark.com |
Kürzlich zeigte sich bei der Beschäftigung mit LAN-Filtern, dass diese selbst in Ethernet-Verbindungen, in denen Lichtwellenleiter einen Teil des Signaltransports übernehmen und eine galvanische Trennung bewirken, noch klangliche Verbesserungen bewirken können. Dass die Filter nicht kostspielig sein müssen, beweist ifi mit dem LAN iSilencer.
Wer sich intensiv mit der Wiedergabe von Musik-Files, egal ob sie aus dem Netz gestreamt werden oder von einem heimischen Netzwerk-gebundenen Speicher kommen, beschäftigt hat, hat in den letzten Jahren gewiss gelernt, dass es beim Ringen um Klangqualität vor allem um die größtmögliche Unterdrückung von hochfrequenten Störungen und Rauschen geht. Das ist einer der Gründe dafür, dass anders als bei analogen Quellen bei digitalen Ketten der kürzeste Weg nicht immer der erfolgversprechendste ist. Allerdings sind beispielsweise die Filter von SOtM und die Isolatoren von Waversa – vor allem der in der Reference-Version – nur in einer ebenso kostspieligen wie gut klingenden und recht hochauflösenden Kette sinnvoll einzusetzen, allein schon wegen ihrer Preise zwischen 400 und über 4.000 Euro.
Doch nun bietet ifi Audio seinen iSilencer für nicht einmal 90 Euro an. Der bewirkt wie die beiden SOtM-iSO-CATs eine galvanische Entkopplung zwischen den Kabeln und den Geräten, zwischen denen er eingesetzt wird. Im Inneren des iSO-CAT 7 übernehmen vier kleine Trafos diesen Job, beim Sechser sind diese in einem Gehäuse zusammengefasst. Die Herkunft des Trafo-Quartetts ist nicht zu erkennen, das Bauteil im iSO-CAT 6 ist ein HanRun HR602498, der heute wohl nicht mehr angeboten wird. Im iSilencer findet sich ein Pulse HX5084NL. Hinzu kommen noch einige Kondensatoren und zwei weitere Bauteile, deren Bezeichnung so gut wie nicht identifizierbar ist, vermutlich Dioden.
Anders als die iSO-CATs besitzt der iSilencer keine zwei RJ45-Buchsen, sondern deren eine plus einen RJ45-Stecker. Dadurch spart man sich eine zusätzliche Kabelbrücke, die, wie ein Versuch mit Audioquest-Carbon-Käbelchen statt schnöder Beipack-Strippen zeigte, durchaus einen Einfluss auf die Wiedergabequalität haben. Aber wenn man keine einfachen Kabel aus dem Lieferumfang in den Signalweg zu legen braucht, können sie den Klang auch nicht verschlechtern. Andererseits hilft eine Kabelbrücke gleich welcher Qualität, die Buchse des empfangenen Geräts vor allzu starker Belastung durch schwere Kabel zu schützen. Der iSilencer hingegen wirkt mechanisch eher kontraproduktiv als Hebel. Da ist es ratsam, ihn ein wenig abzustützen – besonders Besitzer von Göbel-Kabeln dürften wissen, wovon ich spreche.
Nachdem ich die entsprechenden Holzklötzchen bereitgelegt habe, höre ich Ravi Shankars „West Eats Meet“, während sich noch der iSO-CAT 7 zwischen dem ADOT-Medienkonverter und Ansuz' PowerSwitch D-TC Supreme befindet, dann ersetze ich das SOtM-Filter durch den iSilencer. Und dieser Wechsel macht sich keineswegs negativ bemerkbar. Das ifi-Filter erweckt sogar den Eindruck, dass die Band das Tempo leicht anzieht und mit mehr Spaß zur Sache geht. Auch bei Schostakowitschs Symphonie Nr. 15 mit den Duisburger Philharmonikern gibt es so gut wie keinen Unterschied zwischen den beiden Filtern. Wenn überhaupt, erzeugt der iSO-CAT 7 die Illusion einer ein paar Zentimeter tieferen Bühne, was dem ifi spätestens beim Blick auf die Preisschilder aber keineswegs anzukreiden ist.
Nach etwas längerer Abstinenz greife ich mal wieder zu Abdullah Ibrahim und Ekayas „Calypso Minor“ vom Album Sotho Blue. Dank jeder Menge Druck im Tiefbass, einer schönen Raumillusion, satter Klangfarben und heftiger Transienten wird der Song mit dem iSilencer im Signalweg zum Hochgenuss. Das ist nicht anders, wenn das SOtM-Filter wieder mit im Spiel ist. Wenn ich einen Unterschied benennen müsste, wäre dies nun nur ein ganz klein wenig mehr Luft um die Snare und die Bläser – wobei ich mir aber sicher bin, dass ich die Filter im Blindtest nicht unterscheiden könnte. Zum Abschluss lasse ich mich mal wieder in das Refektorium des Klosters von Noirlac versetzten. Dort improvisiert Patrice Heral auf seinem Schlagwerk und bringt den riesigen Raum zu nachklingen: Und wieder unterscheidet sich die Wiedergabe abhängig davon, welches Filter gerade aktiv ist, nur marginal. Für mich ist der LAN iSilencer in Sachen Klang-Tuning die Entdeckung dieses noch jungen Jahres – selbst wenn der iSO-CAT hier und da noch einen minimalen Vorteil bringt.
Gehört mit
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NAS | Melco N1Z/2EX-H60 mit externem Audiaz-Linearnetzteil, WDMyCloud |
Streamer | Auralic G2.1 mit 2TB SSD |
Up-Sampler | Chord Electronics Hugo M-Scaler mit Ferrum Hypsos |
D/A-Wandler | Chord Electronics DAVE mit Linearnetzteil |
LAN-Switch | Ansuz PowerSwitch D-TC Supreme, SOtM sNH-10G |
10-MHz-Clock | SOtM sCLK-OCX10 |
Vorstufe | Audio Exklusive P7, WestminsterLab Quest |
Endstufe | Einstein The Poweramp |
Lautsprecher | Børresen 05 SSE |
Kabel | Goebel High End Lacorde Statement, Audioquest Dragon HC und Tornado (HC), Dragon XLR, Ansuz Speakz D-TC Supreme, Digitalz D-TC Supreme und Mainz D2 (2x), Plixir Statement DC, RRossaudio Kabel, SOtM dCBL-BNC75 |
Zubehör | AHP Klangmodul IV G, Audioquest Niagara 5000 und 1200, Synergistic Research Active Ground Block SE, HMS-Wandsteckdosen, Blockaudio C-Lock Lite, Acoustic System Füße und Resonatoren, Artesania Audio Exoteryc, SSC Big Magic Base, Harmonix Room Tuning Disks, Waversa Isolator-EXT-1, ADOT Medienkonverter (2x) mit Keces P6 und Plixir Elite BDC, Singlemode-Duplex-Lichtwellenleiter, Ansuz Sparks, Darkz Z2S, PowerBox D-TC SUPREME, Thixar Silence, Eliminator L und Silent Feet 20 |
Herstellerangaben
ifi LAN iSilencer
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Eingang | RJ45 Buchse |
Ausgang | RJ45 Stecker |
Geschwindigkeit | 1000/100/10 Mbsps |
Unterstützte Geräte | Notobooks, Router, Switches, WLAN Geräte et cetera |
Abmessungen | 73,5/19/16 mm |
Gewicht | 17 g |
Preis | 90 Euro |
Vertrieb
WOD-Audio - Werner Obst Datentechnik
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Anschrift | Westendstr. 1a
61130 Nidderau |
Telefon | +49 6187 900077 |
info@wodaudio.de | |
Web | www.wodaudio.de |
Die Power Box RS2 Sources ist ein leistungsstarkes Linearnetzteil für bis zu vier 20V-Quellen der Pro-Ject-RS/RS2-Serie. Sie liefert sauberen Strom an alle Geräte, verbessert die Klangqualität und reduziert die Anzahl der Stecker in der Steckdosenleiste.
Die Power Box RS2 Sources ist das beste Netzteil für Pro-Ject RS/RS2 Quell-Komponenten. Durch die Platzierung des Netzteils außerhalb der Hauptgehäuses vermeidet sie potenzielle Störgeräusche und Signalverunreinigungen. Linearnetzteile liefern saubere Energie über einen schweren Ringkerntransformator und eine ausgeklügelte Hochkapazitätsfilterung. Die daraus resultierende Klangqualität ist beeindruckend und schlägt normale Schaltnetzteile deutlich. Zusätzlich zu den klanglichen Verbesserungen vermeidet die Power Box RS2 Sources Kabelsalat. Die Power Box RS2 Sources ist in schwarz oder silberfarben erhältlich.
Die neue Power Box RS2 Sources ist in Europa entworfen und wird von Hand gefertigt. Pro-Ject entwickelt technisch hochwertige Geräte in einem Gehäuse, das nur so groß ist wie nötig. Das spart Rohstoffe, und dank des zeitlosen Designs und des stabilen Aluminiumgehäuses ist die Power Box RS2 Sources wie für die Ewigkeit gebaut. Mit hochwertigen Materialien, Bauteilen und einem durchdachten Design ist Pro-Ject Branchenvorreiter.
Features
Die Power Box RS2 Sources ist ab April 2023 zu einem Preis von knapp 1000 Euro bei Pro-Ject-Händlern erhältlich.
Vertrieb
AUDIO-TRADE Hi-Fi Vertriebsgesellschaft mbH
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Anschrift | Villa Belvedere Wallufer Straße 2 D-65343 Eltville am Rhein |
Telefon | +49 6123 9258956 |
info@audiotra.de | |
Web | www.audiotra.de |
Hersteller
PIEGA SA
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Adresse | Bahnhofstrasse 29 8810 Horgen Schweiz |
Telefon | +41 44 7259042 |
Eine vollwertige High-End-Anlage und flexible, drahtlose Streaming-Lautsprecher: Die neuen Modelle der PIEGA Premium Wireless Gen2 Serie sind beides in einem. Diese Aktivlautsprecher spielen dank hochwertiger Wandlertechnik, Raumeinmessung und geschlossener Boxengehäuse auch bei ungünstiger Aufstellung dynamisch, ausgewogen und impulsgenau.
Alle drei Modelle sind vielseitig, einfach einzurichten, leicht zu bedienen und lassen sich über das separat erhältliche PIEGA connect plus als Hub drahtlos mit einer Vielzahl von Quellen verbinden. Eine eingebaute Netzwerkfunktionalität und die Kompatibilität zu Apple Airplay, Google Chromecast, Roon Ready, Spotify Connect, DLNA und Bluetooth ermöglichen komfortables Streaming ohne weitere Anpassungen. Per HDMI-ARC kann der Hub an praktisch jede vorhandene Installation mit Fernseher angeschlossen werden. Klassische Analog- und Digitaleingänge machen jede PIEGA Premium Wireless Kombination zu einer audiophilen Komplettanlage, die keine Grenzen bei der Auswahl der Musikquellen setzt.
Die gesamte Technik des Vorverstärkers, HiRes-D/A-Wandlers und der Steuerung ist im kompakten PIEGA connect plus verbaut. Diese drahtlose Schaltzentrale kann verdeckt in der Nähe einer kabelgebundenen Quelle, etwa dem Fernseher oder dem Computer, installiert werden. Eine bidirektionale Funkfernbedienung oder die Smartphone PIEGA Control App für iOS- und Android-Geräte machen die komfortable Bedienung zum Kinderspiel. Die Weiterleitung der Musiksignale an die Aktivlautsprecher erfolgt unkomprimiert und drahtlos mit einer Auflösung von bis zu 96 Kilohertz und 24 Bit. Außer einem Stromkabel benötigen die Lautsprecher weder Anschlüsse noch weitere Komponenten zum Aufbau einer eleganten High-End-Anlage.
Die vollaktiven High-End-Lautsprecher Premium 301 Wireless Gen2, Premium 501 Wireless Gen2 und Premium 701 Wireless Gen2 liefern raumfüllenden und detailreichen Klang auch in akustisch schwierigen Umgebungen. Mit der Einführung der zweiten Generation verzichtet PIEGA auf Bassreflextechnik, was der Impulswiedergabe und Tieftonpräzision zugute kommt und größere Flexibilität bei der Aufstellung, etwa in einer Raumecke, ermöglicht. Über die iOS-Variante der PIEGA Control App und ein iPhone lässt sich zudem eine Einmessung an die vorhandene Raumakustik und die Aufstellung im Frequenzbereich unter 500 Hertz vornehmen. Weitere klangliche Anpassungen an den Hörgeschmack und die Raumakustik in Mittel- und Hochton sind mit dem Equalizer in der App möglich.
Klassische Lautsprechertechnik in Manufakturqualität: Alle drei Modelle sind mit in der Schweizer Manufaktur gefertigten Linear Drive Ribbon Hochtönern ausgestattet. Die von PIEGA selbst entwickelten und im Haus handgefertigten Planar-Hochtöner sind für ihren luftigen, fein aufgelösten und impulsgenauen Klang berühmt. Das weltweit geschätzte Siegel „Made in Switzerland“ bürgt für höchste Qualität und Fertigungsgenauigkeit. Die Premium 501 Wireless Gen2 und 701 Wireless Gen2 sind in vollaktiver 3-Wege-Technik aufgebaut und steuern Tieftöner, Mitteltöner und Hochtöner mit jeweils eigenen Verstärkerzweigen an. Eine Gesamtleistung von 180 respektive 200 Watt bei den Standlautsprechern und 100 Watt beim Kompaktmodell lässt ausreichend Spielraum für sehr dynamische Musikwiedergabe. Die Standlautsprecher sind gegenüber der ersten Generation mit zusätzlichen Tieftönern ausgestattet, um die Dynamikreserven der bisherigen Bassreflexmodelle mit der Präzision geschlossener Bassgehäuse verbinden zu können. Die PIEGA Premium Wireless Gen2 Serie ist in einem nahtlosen Aluminiumgehäuse gehalten und wird in der Manufaktur in Horgen am Zürisee von Hand gefertigt. Alle Modelle sind in Alu-Oberfläche gebürstet, schwarz eloxiert oder weiß lackiert erhältlich.
Preise, Ausführungen und Verfügbarkeit
Hersteller
PIEGA SA
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Adresse | Bahnhofstrasse 29 8810 Horgen Schweiz |
Telefon | +41 44 7259042 |
Vor einiger Zeit war Dr. Carl-Werner Oehlrich bei mir zu Besuch, um mir seine aktuelle Entwicklung rooExtend, eine Suite von Anwendungen für Roon, persönlich vorzustellen. Es wurde ein interessanter, längerer Abend und ich habe viel gelernt.
Dr. Carl-Werner Oehlrich ist Ingenieur, Informatiker, Entwickler des AudioVolver Raumkorrektursystems, Geschäftsführer der definiteAudio GmbH und nicht zuletzt Highender. Privat betreibt er ein ebenso optisch graziles wie technisch ausgefeiltes Hornsystem mit Breitband-Chassis der Firma AER und zwei Subwoofern. Darüber hinaus ist er, wie er selber sagt, ein begeisterter Nutzer von Roon. Und genau da liegt der Anknüpfungspunkt: rooExtend ist, wie der Name schon vermuten lässt, eine Suite von Anwendungen, mit denen Roon-Nutzer erhöhten Bedienkomfort zur einfachen, flexiblen Steuerung der Software erhalten sollen.
Ich bin zunächst etwas skeptisch, steht doch Roon eher im Ruf eines in sich geschlossenen Systems. Doch ich dann erfahre ich im Gespräch mit Dr. Oehlrich, dass das so nicht ganz richtig ist. So bietet Roon von Anfang an die Möglichkeit, so genannte Roon Extensions zu implementieren, um die Funktionalität der Software von Roon auf vielfältige Weise zu erweitern. Interessanterweise haben bisher noch nicht allzu viele Unternehmen oder Entwickler von dieser Möglichkeit Gebrauch gemacht. Entstanden ist rooExtend im ersten Corona-Lockdown zunächst als DIY-Projekt für technisch versierte Selbstbauer, die mit dem Bastelcomputer Raspberry Pi, dem „Programmieren“ von SD-Speicher-Karten und der Inbetriebnahme solcher Lösungen vertraut sind. Zwischenzeitlich ist daraus ein fix und fertiges, professionelles Plug-and-play-Produkt entstanden. „rooExtend Extension Box for Roon“ heißt etwas umständlich die dazugehörige Hardware. Das ist kein Raspi mehr, sondern ein professioneller Mini-Industrie-PC in einem schicken kleinen, passiv gekühlten Ganzmetallgehäuse. Das Kästchen mit Abmessungen von gerade einmal 6 mal 6,1 mal 2,8 Zentimetern besitzt zwei Ethernet-Eingänge sowie einen USB-Eingang. Die Software befindet sich auf einer Micro SD-Karte, die in den entsprechend Slot auf der Vorderseite des Geräts eingeschoben wird und die wir am besten nicht anrühren.
Auf dieser Hardware läuft nun der so genannte rooExtend-Server, der die Basis für alle rooExtend-Anwendungen ist. Dabei handelt es sich um eine auf das Minimum abgespeckte Linux-Distribution mit den verschiedenen Roon-Erweiterungen, bei der wir uns Nutzer in keiner Weise mit den Feinheiten der Programmierung oder einer komplexen Konfiguration auseinandersetzen müssen. Alle rooExtend-Erweiterungen werden innerhalb von Roon im Menüpunkt „Einstellungen/Erweiterungen“ angezeigt und dort werden auch die individuellen Einstellungen für die jeweilige Erweiterung vorgenommen. Roon bleibt damit die zentrale Anwendung, mit der wir alles steuern. Durch automatische Software-Updates – immer nachts zwischen 2:00 und 4:00 – ist die rooExtend-Box immer auf dem aktuellen Stand, ohne dass wir uns um irgendetwas kümmern müssen. Das gilt auch für neu erscheinende Roon-Erweiterungen, die immer automatisch auf die rooExtend-Box aufgespielt werden.
Die Inbetriebnahme ist denkbar einfach. Ich verbinde den mit „WAN“ beschrifteten Ethernet-Eingang mit meinem Audio-Netzwerk und stecke den mitgelieferten USB-Bluetooth-Adapter samt Antenne ein. Was jetzt noch fehlt, ist ein passendes USB-Netzteil, das aus guten Gründen nicht im Lieferumfang enthalten ist. Aber es findet sich sicherlich inzwischen in jedem Haushalt ein geeignetes altes Smartphone-Ladegerät, mit dem man starten kann. Da Sie inzwischen meine „Allergie“ gegen diese kleinen Stecker-Netzteile kennen, wird es Sie nicht verwundern, dass ich stattdessen das Kästchen an mein HDPLEX-Netzteil anschließe. Nach etwa einer Minute ist die rooExtend-Box betriebsbereit und zeigt dies durch regelmäßiges langsames Blinken der roten LED an der Vorderseite an. Anschließend starten wir Roon und rooExtend wird als Erweiterung erkannt. Jetzt noch rooExtend aktivieren und es erscheinen alle von rooExtend bereitgestellten Roon-Erweiterungen. Zum Start bietet rooExtend zunächst 60 Tage freies Testen für alle Funktionen, bevor für die verschiedenen Funktionen eine Lizenzgebühr zu entrichten ist. Was mir gut gefällt: Mein bestens funktionierendes Roon Setup mit Roon Core auf meinem Audioserver und Diretta Lucia Piccolo Bridge muss ich nicht anfassen.
Nach dieser Vorarbeit können wir jetzt die verschiedenen rooExtend Anwendungen einmal genauer unter die Lupe nehmen. Mich hat bisher immer ein wenig gestört, dass es bei Verwendung der DSP-Lautstärkefunktion von Roon keinen physischen Lautstärkeregler gibt. Und genau an dieser Stelle kommt rooDial ins Spiel. Damit können wir ein Microsoft Surface Dial als Steuergerät für Roon nutzen. Eigentlich ist das Microsoft Surface Dial als Ergänzung zu Maus und Stift für die Surface Geräte gedacht. Mit rooExtend haben wir damit jetzt einen schicken Hardware-Lautstärkeregler, der darüber hinaus noch einige praktische Zusatzfunktionen bietet. Einmaliges Drücken auf die Oberseite schaltet zwischen Wiedergabe/Pause um, zweimaliges Drücken springt vorwärts und dreimaliges Drücken springt zurück. Alle Funktionen sind frei konfigurierbar. Das funktioniert im Alltagsbetrieb richtig gut, wenn man, wie ich, das Dial in Griffweite zum Hörplatz platziert. Wenn wir dann noch die Musiktitel für unsere abendliche Hörsession in die Warteschlage stellen, können wir Tablet oder Smartphone vergessen und den Rest des Abends Musik genießen und ausschließlich mit dem Dial steuern.
Das Microsoft Surface Dial kommuniziert über Bluetooth mit der rooExtend-Box. Um diese Kommunikation aufzubauen, muss das Microsoft Surface Dial einmalig mit der rooExtend-Box gepaart werden. Das will anfangs so gar nicht funktionieren, bis ich auf die Idee komme, einmalig Bluetooth auf allen anderen, in meinem Hörraum befindlichen Geräten abzuschalten. Und schon klappt’s. Noch mehr Möglichkeiten zur Steuerung von Roon bietet die SpaceMouse Wireless von 3dConnexion mit der Erweiterung roo6D, die mir Dr. Oehlrich während seines Besuchs vorführt. Die SpaceMouse ist eigentlich ebenfalls als Ergänzung zur Eingabe via Maus und Stift speziell für die Navigation in 3D-Anwendungen gedacht. Gefühlt handelt es sich dabei eher um einen Joystick und ich bin anfangs recht skeptisch, ob das funktionieren kann. Doch im praktischen Betrieb erweist sich die SpaceMouse als echte Alternative zum Dial, mit der sich Roon ebenfalls hervorragend steuern lässt. Wer hätte das gedacht!
Doch Dr. Oehlrich hat sich das Highlight für die Steuerung von Roon, was Design, Haptik, Verarbeitung und Funktionalität betrifft, bis zum Schluss aufgespart: das Nuimo Control in Kombination mit rooNuimo. Das Nuimo vom deutschen Hersteller Senic ist eigentlich zur Steuerung von Sonos-Systemen gedacht und leider nur noch gebraucht zurecht happigen Preisen zu bekommen. Aber glauben Sie mir, das Teil ist es wert. Durch Drehen am Ring des Nuimo wird die Lautstärke geändert, die dann im Display des Nuimo angezeigt wird. Zusätzlich hat das Gerät eine berührungsempfindliche Oberfläche. Diese unterstützt Wischgesten und kann links, rechts und unten berührt werden, um verschiedene Aktionen auszulösen. Daneben kann auf die Oberfläche auch gedrückt werden, was Stop/Play umschaltet. Und alle Funktionen sind auch hier wieder frei konfigurierbar. Aber rooExtend hat noch mehr auf dem Kasten als nur die Lautstärkeregelung. Ein echtes Highlight, dessen Vielfältigkeit sich mir erst auf den zweiten Blick erschlossen hat, ist rooPlay. Damit können wir fast jedes beliebiges USB-Audio-Signal über die rooExtension Box in Roon einspeisen!
Vielleicht kommt Ihnen folgendes Szenario bekannt vor. Ein Bekannter schaut bei Ihnen mit einer besonderen CD vorbei, die in den üblichen Streaming-Portalen nicht verfügbar ist. Einen CD-Spieler besitzen Sie schon länger nicht mehr. Und jetzt? CD rippen,auf die Festplatte kopieren und in Roon importieren? Wie einfach wäre es stattdessen, einfach mal kurz ein CD-Rom-Laufwerk über USB anzuschließen und CD direkt abzuspielen. Genau das geht mit rooPlay. Dazu greift Dr. Oehlrich bei rooExtend ganz tief in die Trickkiste und emuliert eine Internet-Radiostation in Roon. Dazu muss in Roon unter „Mein Live Radio“ eine spezielle Radiostation für rooPlay eingerichtet werden. Die Einrichtung erfolgt einmalig und ist in der guten gemachten Anleitung zu rooExtend ausgezeichnet beschrieben und hat auf Anhieb funktioniert. Wenn wir jetzt an unserer rooExtend-Box ein CD-ROM-Laufwerk über USB anschließen, genügt es, eine CD einzulegen und – falls vorhanden – die Schublade des CD-Laufwerks zu schließen. In Roon wird automatisch die Wiedergabe über die rooPlay Radiostation gestartet und nach der Ladezeit von etwa 25 Sekunden hören wir die Audio-CD über die in rooPlay eingestellte Wiedergabezone. Titel und ähnliche Informationen werden natürlich nicht angezeigt und die Navigation ist etwas eingeschränkt, aber die Wiedergabe unserer CD funktioniert einwandfrei.
Statt eines CD-Laufwerks können wir aber auch einen Analog/Digital-Wandler mit USB-Ausgang verwenden, an dem eine analoge Quelle angeschlossen ist. Analoge Quellen digitalisieren, um sie in Roon wiederzugeben – ja geht’s noch, was macht denn das für einen Sinn? Gemach, gemach: ein praktischer Anwendungsfall könnte sein, wenn wir die in Roon eingebaute DSP-Engine als Entzerrung für unseren Kopfhörer oder zur Raumanpassung verwenden. Oder Stichwort Multiroom: Wir möchten unsere analogen Quellen auch einmal im Büro oder im Schlafzimmer hören. Darüber hinaus können wir Musik, die in rooPlay eingespeist wird, zeitgleich zum Abspielen auf einen USB-Memory-Stick aufzeichnen. Mit dieser Funktion ist es beispielsweise möglich, Schallplatten unkompliziert während des Abspielens in bester Audioqualität zu digitalisieren. Ich habe diese Funktionalität mit einer einfachen Pro-Ject Record Box E ausprobiert, die mir der Vertrieb Audio Trade für diesen Zweck freundlicher Weise zur Verfügung gestellt hat. Die Record Box ist ein externer Phono-Vorverstärker mit A/D-Wandler, der neben einem Analogausgang auch einen USB-Audio-Ausgang zur Verfügung stellt. In rooPlay können wir wählen, mit welcher Abtastrate unser Audio-Interface arbeiten soll. Natürlich hängt das erzielte Ergebnis entscheidend von der Qualität des verwendeten A/D-Wandler ab, die es in allen erdenklichen Qualitäts- und Preisstufen gibt. Ein Nachteil der kleinen rooExtension Box sei an dieser Stelle nicht verschwiegen. Bei intensiver Nutzung aller Möglichkeiten von rooExtend kann es notwendig werden, dass wir mehr als den einen USB-Eingang der rooExtend-Box benötigen. Wir müssen dann mit einem aktiven USB-2- oder USB-3-HUB arbeiten. Das bedeutet ein weiteres Netzgerät und weitere Verbindungen, was den Kabelverhau beträchtlich erhöhen kann.
Doch zurück zu rooPlay, denn da gibt es noch eine weitere coole Funktionalität. Wir können damit von Apple Geräten, wie Mac-Computer, iPhone oder iPad, Musik direkt in Roon „hineinspielen“. Dazu wählen wir im Verbindungsmenü unseres Apple-Gerätes den externen Lautsprecher „rooExtend“ aus. Damit können wir jetzt nicht nur auf unseren Apple Geräten gespeicherte Musik über Roon wiedergeben, sondern alle über die Apple Geräte zugängliche Audioquellen, also auch an sich mit Roon inkompatible Streaming-Dienste wie Spotify oder Apple Music. Roon arbeitet bekanntlich mit vielen Geräten zusammen, verweigert sich aber dem gebräuchlichsten Standard UPnP/DLNA hartnäckig, den gerade viele, schon ältere Geräte beherrschen. Mit der Roon-Erweiterung rooUPnP ist es möglich, auch UPnP Geräte zusammen mit Roon zu betreiben. Auch für diesen Fall hat Dr. Oehlrich eine clevere Lösung gefunden. Dazu müssen wir zunächst in Roon die Unterstützung für „Squeezebox“ aktivieren. Wenn wir danach in Roon auf „Einstellungen/Audio“ gehen, erscheinen nach einiger Zeit unsere UPnP Geräte unter der Rubrik „Squeezebox“. Roon spielt nun im Squeezebox-Protokoll in die rooExtend Box, die das Signal dann in UPnP/DLNA verlustfrei weiterreicht.
Und noch etwas hat mir Dr. Oehlrich bei seinem Besuch eindrucksvoll demonstriert: Die Steuerung von Roon über eine Apple-Watch mit Hilfe von rooWatch. Diese Anwendung besteht aus zwei Teilen: der Roon-Erweiterung rooWatch in der rooExtend-Box und der rooWatch App, die aus dem App Store auf der Apple-Watch installiert werden muss. Damit wird das Krönchen an der Seite der Watch zum Lautstärkeregler und die Lautstärke wird auf dem Bildschirm der Apple-Watch angezeigt. Daneben werden Titel, Künstler, Spielzeit und vieles mehr auf dem Bildschirm visualisiert. Darüber hinaus kann Roon damit jetzt auch per Siri-Sprachsteuerung bedient werden. Wir sollten auch noch über die Musikwiedergabe mittels der rooExtend-Box sprechen kommen. In der Box ist neben der Roon Bridge auch der Network Audio Adapter (NAA) für den HQPlayer der Firma Signalyst integriert. Die rooExtend-Box kann daher als Roon Wiedergabegerät oder als HQPlayer Wiedergabegerät für USB-DACs verwendet werden. Der Betrieb als Wiedergabegerät ist immer möglich, auch ohne die Lizensierung irgendeiner Roon-Erweiterung der rooExtend-Box. Ich habe die rooExtend-Box als Roon Bridge anstelle meiner Diretta Lucia Piccolo Bridge ausprobiert und bin von dem klanglichen Ergebnis sehr angetan, insbesondere wenn die rooExtend-Box von einem guten Linear-Netzteil versorgt wird.
Lassen Sie uns zum Abschluss mit Dr. Oehlrich noch auf einen Blick auf zukünftige Projekte werfen: rooHead ist eine Roon Extension, die Equalizer in Referenzqualität für mehr als 4000 Kopfhörer basierend auf den wissenschaftlichen Erkenntnissen der Firma Harman berechnet. Mit rooHead sollen diese Equalizer nun von jedem Roon-Nutzer einfach genutzt werden können. Wie ich vom Vertrieb Audiotrade erfahren habe, steht die Freigabe dieser Erweiterung unmittelbar bevor. Und dann wird mit rooRoom sicherlich noch etwas zur Raumentzerrung kommen – Audiovolver in moderner Form lässt grüßen.
Gehört mit
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Computer | Intel Xeon E3-1225 3,2 GHz, 4 GB RAM, Windows Server 2012R2 und 2019 mit AudiophileOptimizer 3.0, JPLAY USB Card, HDPLEX 400W ATX Linear-Netzteil und HDPLEX 200W Linear-Netzteil, Diretta Lucia Piccolo Bridge, LattePanda Alpha 864s mit Intel 8th m3--8100y mit Diretta Target Bridge oder Volumio mit HDPLEX 200W Linear-Netzteil |
Software | JPLAY Femto, JPLAY femtoServer, JPLAY iOS App, Upplay, JRiver Media Center 24, MinimServer, Roon Server, Volumio |
LAN Switch | SOtM sNH-10G i |
10-MHz-Clock | SOtM SCLK-OCX10 |
USB | SOtM USB Hub tX-USBultra |
D/A-Wandler | PS Audio DirectStream DAC |
Plattenspieler | Platine Verdier |
Tonarm | Souther TRIBEAM |
Tonabnehmer | Clearaudio Veritas |
Vorstufe | Erno Borbely , Omtec Anturion |
Endstufe | Stax DA-80m, Omtec CA 25 |
Lautsprecher | Børresen 01 Cryo Edition, 2 x Velodyne Subwoofer DD-10+, Audioplan Kontrapunkt IV |
Kabel und Zubehör | Van den Hul, JCAT Reference USB, JCAT Reference LAN, Analysis Plus Digital Oval Yellow, AudioQuest Eagle Eye Digital Cable, SOtM dBCL-BNC, Audioquest Niagara 5000 |
Herstellerangaben
rooExtend Extension Box for Roon
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Gewicht | 250 g |
Abmessungen | 60/61/28 mm (L/B/H) |
Preise | 500 Euro (rooExtend Extension Box for Roon), 12-75 USD (Apps), ca. 100 Euro (Microsoft Surface Dial), ca. 177 Euro (SpaceMouse Wireless) |
Vertrieb
AUDIO-TRADE Hi-Fi Vertriebsgesellschaft mbH
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Anschrift | Villa Belvedere Wallufer Straße 2 D-65343 Eltville am Rhein |
Telefon | +49 6123 9258956 |
info@audiotra.de | |
Web | www.audiotra.de |