In den letzten 20 Jahren wurde der Name „Tube Box“ mit einigen der erfolgreichsten Produkte auf dem Markt für Phono-Vorverstärker in Verbindung gebracht. Es war der Klang von Röhren, der die Produkt dieses Namens so erfolgreich machte. Heute ist Pro-Ject stolz darauf, zwei neue Modelle vorstellen zu können: die Tube Box E und die Tube Box S3 B.
Mit der Einführung der neuen Modelle ist die Produktpalette der Tube Box um vier verschiedene Modelle erweitert worden, die unterschiedlichen Kundenwünschen gerecht werden:
Die Einführung der neuen Phono-Vorstufen Tube Box E und Tube Box S3 B festigt die Position von Pro-Ject als führender Anbieter von HiFi-Phono-Vorverstärkern. Zusätzlich zu unserer Phono Box-Produktreihe bietet die Tube Box-Reihe Kunden eine große Auswahl zu erschwinglichen Preisen, so dass jeder Musikliebhaber eine musikalische Entdeckungsreise unternehmen kann, die seinem Geschmack und seinem Budget entspricht.
Die Tube Box E erweitert Pro-Jects erschwingliche E-Line-HiFi-Elektronikserie um den satten Klangcharakter von Röhren. Trotz ihrer kompakten Größe und ihres erschwinglichen Preises verfügt die Tube Box E über eine vollständig diskrete Dual-Mono-Schaltung ohne Verwendung von Operationsverstärkern (OpAmps). Dies führt nicht nur zu einer rauscharmen Verstärkung mit sauberen Messwerten und einer präzisen RIAA-Entzerrung, sondern gewährleistet auch eine lange Lebensdauer des Produkts, da Wartung, Service und Reparaturen auch in den kommenden Jahren problemlos gewährleistet sind. Die Tube Box E wird außerdem mit austauschbaren Röhren geliefert, so dass man sein Klangerlebnis weiter personalisieren und das Produkt bei Bedarf aufrüsten oder erneuern können.
Die Tube Box E unterstützt dank ihrer umfangreichen Auswahl an Gain-Einstellungen auf der Vorderseite eine Vielzahl von Moving-Magnet- und Moving-Coil-Tonabnehmern. Außerdem können die Kapazität (MM) und die Impedanz (MC) über die deutlich gekennzeichneten DIP-Schalter auf der Unterseite des Geräts angepasst werden, so dass man den Klang präzise einstellen und anpassen kann. Der frontseitig schaltbare Subsonic-Filter ermöglicht eine weitere Anpassung an die Anlagen-Umgebung.
Das Gehäuse der Tube Box E ist vollständig aus Metall gefertigt, um sie wirksam vor elektromagnetischen Störungen und Vibrationen zu schützen, die zu unangenehmen Hörerlebnissen führen können. Die Frontplatte und die Bedienelemente sind aus präzise bearbeitetem Aluminium gefertigt, und die vergoldeten Cinch-Buchsen sorgen für ein zusätzliches Gefühl von Qualität. Im Inneren kommen durchgehend Polystyrol-Kondensatoren und andere hochwertige Komponenten und Technologien zum Einsatz, darunter mehrere interne Stromversorgungen, um den bestmöglichen Klang zu gewährleisten. Wenn die Tube Box E vollständig eingerichtet und in die Anlage integriert ist, liefert sie einen vollen und entspannten Klang mit satten Mitten, wie man es von einem viel größeren High-End-Gerät erwarten würde. Sie ist ein echtes Schnäppchen für Audiophile.
Die Tube Box S3 B ist ein röhrenbasierter Phono-Vorverstärker, der auf echte High-End-Audiotechnologien zurückgreift. Mit seinen umfangreichen Einstellungs- und Anschlussmöglichkeiten setzt dieses stilvolle, kompakte Gerät einen neuen Standard im Premium-Analogmarkt. Die vollständig symmetrische und diskrete Verstärkerstufe der Tube Box S3 B ist ein echtes Highlight dieses Modells. Wenn man einen symmetrischen Plattenspieler an den 5-poligen Mini-XLR-Eingang anschließt, profitiert man von einem symmetrischen Signalweg, bei dem alle Störgeräusche, die einem normalen unsymmetrischen Signal hinzugefügt werden könnten, entfernt werden – so bleiben nur die ursprünglichen Musikinformationen perfekt erhalten. Diese Art der symmetrischen Konfiguration ist im Markt unter 1.000 Euro selten, da sie zwei separate Verstärkerteile im Inneren und eine komplexere elektrische Schaltung erfordert. Bei korrekter Umsetzung gewährleistet sie jedoch die bestmögliche Vorverstärkung. Die Tube Box S3 B wird außerdem mit austauschbaren Röhren geliefert, mit denen man sein Klangerlebnis weiter personalisieren und das Produkt im Laufe der Zeit aufrüsten oder erneuern kann.
Dank des größeren Gehäuses der Tube Box S3 B sind alle umfangreichen Lastoptionen auf der Vorderseite zugänglich. Dank des internen symmetrischen Designs ist eine große Bandbreite an Verstärkungsoptionen von 40 bis 65 Dezibel möglich. Es gibt auch eine Vielzahl von Einstellmöglichkeiten für die Kapazität (MM) und Impedanz (MC) sowie Schalter zum Umschalten des Eingangs und zum Aktivieren des Subsonic-Filters. Dank all dieser Optionen lässt sich die Tube Box S3 B problemlos in fast jedes HiFi-System integrieren. Das Aluminiumgehäuse der Tube Box S3 B schützt ideal vor unerwünschten Störungen und ist in Silber oder Schwarz erhältlich. Dank der beiden hochwertigen Eingangsoptionen können zwei Plattenspieler gleichzeitig angeschlossen werden – einer symmetrisch und einer unsymmetrisch – und das Gerät speichert sogar die gespeicherten Einstellungen, wenn man zwischen den Eingängen umschaltet.
Die vollständig in Europa hergestellte Tube Box S3 B setzt neue Maßstäbe im Bereich der erschwinglichen Audiogeräte. Ihre umfangreichen Einstellmöglichkeiten, ihre außergewöhnliche Verarbeitung und ihr satter, röhrenverstärkter Klang verbinden sich zu einem einzigartigen Angebot, das flexibel genug ist, um das HiFi-System jedes Musikliebhabers zu ergänzen.
Die Tube Box E & Tube Box S3 B sind im August 2025 für 300 respektive 600 Euro bei Pro-Ject-Händlern verfügbar.
Vertrieb
AUDIO-TRADE Hi-Fi Vertriebsgesellschaft mbH
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Anschrift | Villa Belvedere Wallufer Straße 2 D-65343 Eltville am Rhein |
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Dieser Test hatte eine lange Vorlaufzeit, war jedoch nicht von langer Hand geplant. Ich hatte mir den Eversolo DMP-A10 ausgeliehen, da man mit ihm zwei Festplatten direkt vergleichen kann, wobei es aber allein um die kältebehandelten SSDs ging. Dann weckte das enorm günstige Preis/Klangverhältnis des Luxsin X9 aus demselben Konzern mein Interesse.
Als ich plante, eine ganz normale, eine mit Musik bespielte und dann kryogen behandelte sowie eine tiefgefrorene und daraufhin mit Daten bespielte SSDs im NVMe-M2-Format zu vergleichen, suchte ich nach einem Streamer, bei dem sich die Speicherplatinen leicht und schnell wechseln ließen. Da kam mir der Eversolo DMP-A10 gerade recht, verfügt über er doch über zwei Schächte für NVMe-M2-Disks: Man konnte nicht nur durch ein wenig Tippen in der App die Files von zwei Speicherkarten klanglich miteinander vergleichen, sondern der Wechsel der Einschübe in die beiden Schächte ging auch einfach und ohne Werkzeug vonstatten. Nach einer angemessenen Einspielzeit machte es der Eversolo DMP-A10 dann leicht, die Unterschiede über eine gut auflösende Kette herauszuhören. Dabei agierte er allerdings nur als Renderer oder Streaming Transport, das heißt, er gab die Daten an seinem speziell für D/A-Wandler optimierten USB-Ausgang aus, die integrierte DAC-Sektion blieb ungenutzt. Da das klanglich in der Kette im Arbeitszimmer, in der ansonsten der deutlich kostspieligere Auralic Aries G2.2 diese Aufgabe übernimmt, ganz vorzüglich funktionierte, erfüllt der DMP-A10 diese Funktion nun seit einiger Zeit in der Anlage im Wohnzimmer, unter anderem auch, weil sich die Streaming-Bridge-Kombination aus Chord Electronics' 2GO und 2YU wegen Software-Unpässlichkeiten beim Service befindet.
Von einem Test des Eversolo hatte ich aber Abstand genommen, weil ich in letzter Zeit fast ausschließlich Erfahrungen mit Streaming Transports, nicht aber mit Streamern mit integrierten Wandlern gesammelt habe. Andererseits agierte der DMP-A10 als Datenlieferant auch in der Wohnzimmerkette so überzeugend, dass er es durchaus verdient hätte, in hifistatement.net ausführlich vorgestellt zu werden. Letztlich gab die Beschäftigung mit dem Luxsin X9 – die Marke ist ebenso wie die Eversolo Audio Technology Co., Ltd, eine Tochterfirma der Zidoo Technology Co., Ltd – den Ausschlag: Beim Vergleich des X9 mit dem rund doppelt so teuren Phonitor x ließ ersterer nicht die geringster klangliche Schwäche erkennen und stellte sein Können auch an extrem schwierigen Lasten unter Beweis: Ich kenne keine andere Kopfhörerverstärker/Wandler-Kombination mit einem derart kundenfreundlichen Preis/Klangverhältnis. Da wäre es ja nach den ersten Indizien für ein ebensolches beim DMP-A10 fast schon fahrlässig, sich nicht intensiver mit ihm zu beschäftigen.
Schon beim Auspacken des DMP-A10 fällt das recht hohe Gewicht für einen Streamer auf. Mit den Kühlrippen auf beiden Seiten des Gehäuses könnte der Eversolo glatt als Vollverstärker durchgehen. Er beinhaltet auch eine hochwertige, vollsymmetrische analoge Vorstufe mit einem symmetrischen XLR- und zwei unsymmetrischen Cinch-Eingängen. Die Lautstärke regelt ein Netzwerk aus Präzisionswiderständen und Relais. Im Knopf zur Pegeleinstellung ist ein Display integriert, das in verschiedenen Farbkombinationen die Lautstärke und den gewählten Eingang, das Cover des wiedergegebenen Albums auf Wunsch mit oder ohne verbleibende Restlaufzeit des Titels oder auch nur eine Uhr in verschiedenen Designs anzeigen oder komplett ausgeschaltet werden kann. Nette Spielereien, zu denen für einen konservativen Audiophilen wie mich auch der parametrische und der grafische Equalizer sowie die per optional erhältlichem Messmikrofon oder Smartphone mögliche Raumkorrektur zählen. Keine Spielerei hingegen sind die beiden temperatur-kontrollierten Quarzoszillatoren, die Isolierung der einzelnen Baugruppen voneinander zur Vermeidung von hochfrequenten Störungen und die iCoupler®-Technologie, mit deren Hilfe sowohl der Takt als auch die Daten des USB-Signals in der richtigen zeitlichen Reihenfolge an die isolierte Seite übertragen und anschließend neu synchronisiert werden, um einem am dafür vorgesehene Ausgang angeschlossenen, externen D/A-Wandler beste Arbeitsbedingungen zu garantieren.
Der DMP-A10 verfügt auch über konfigurierbare Ausgänge für ein oder zwei Subwoofer und die bereits erwähnten Steckplätze für zwei NVMe-M2-SSDs mit jeweils bis zu vier Terabyte sowie einen für ein SFP-Modul. Natürlich bietet der Eversolo auch Zugriff auf eine Vielzahl von Musikdiensten und Bluetooth 5.0-Konnektivität für drahtloses Streaming. Die Bedienung kann über den 6,5-Zoll großen Touchscreen am Gerät, die funktionale Eversolo Control App, die es auch erlaubt, das berührungsempfindliche Display zu spiegeln, und den mitgelieferten Intrarot- und Bluetooth-Geber erfolgen. Natürlich gibt es für das Display eine Reihe von VU-Meter-Simulationen. Sie merken schon, dass es schier unmöglich sein dürfte, alle Funktionen und Ausstattungsmerkmale des DMP-A10 zu erwähnen – aber das war ja schon beim Luxsin X9 nicht anders.
Die Entwickler von Eversolo griffen für den D/A-Wandler des DMP-A10 ins obere Regal von ESS Sabre und spendierten ihm einen achtkanaligen ES9039 Pro, der den gleichen Fremdspannungsabstand wie der bekannte 9038 Pro erreicht und darüber hinaus noch die Möglichkeit des MQA-Renderings bietet. Unter „Settings“, „XLR/RCA-Ausgang“ findet man auch den Menüpunkt „DAC-Filtereigenschaften“ in der sieben Filter zu Wahl stehen. Nach ein wenig Herumprobieren bin ich wieder zur Werkseinstellung „Minimum Phase“ zurückgekehrt, die bei mir bei der Nutzung des Wandlers und der XLR-Ausgänge am besten gefallen hat.
Doch bevor ich mich intensiver dem Wandler des DMP-A10 widme, betreibe ich den Streamer wieder lediglich als Renderer, um zu hören, ob es auch beim Eversolo besser klingt, wenn er seine Files über das lokale Netzwerk vom Melco statt von der eingebauten NVMe-M2-SSD bezieht: Es könnte ja sein, dass die schnellere Datenübertragung von dieser Art von Disk und/oder ihre Kryo-Behandlung die bisherigen Rangfolge verändert: Auch wenn ich mich auf auf meinen nächsten Lautsprecher zum Test, die Acapella Harlekin, noch ein wenig einhören muss, wird beim Anfang des ersten Satzes von Mahlers Symphonie Nr. 3 mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks schnell klar, dass auch beim Eversolo der Melco als netzwerkgebundener Speicher der besser klingende Datenlieferant ist: Die Blechbläser klingen freier, eine Spur brillanter, und die Reflexionen an der gegenüberliegenden Seite des Saales sind differenzierter wahrzunehmen. Insgesamt übertreffen Feinzeichnung, Raumdarstellung und Präzision im Tieftonbereich beim über Ethernet bezogenen File die der Musikdatei von der internen Festplatte. Bei Ravi Shankars „West Eats Meat“ von der SSD bin ich erst einmal positiv überrascht, wie nah Acapellas Einstiegsmodell dem kommt, was ich von den Göbel Aeon Fine gewohnt bin. Doch wenn dann der Melco der Speicherort der Musikdaten ist, macht die Wiedergabe noch ein wenig mehr Spaß: Die Musiker wirken bei ihrem Tun einen Tick stärker motiviert, die Vielzahl der Klangereignisse wird besser voneinander separiert, und der virtuelle Raum wirkt ein gutes Stück größer.
Nach ein wenig Feintuning an der Aufstellung der Harlekin spielen sie derart hochauflösend und präzise, dass ich mir sicher bin, dass ich mich auch für den weiteren Test hundertprozentig auf sie verlassen kann. Das Schönste dabei ist, dass sie trotz penibler Auflösung jede Menge Spaß machen. Doch zurück zum Eversolo: Der verfügt auch – wie bereits erwähnt – über einen Schacht für ein SFP-Modul für Lichtwellenleiter. Über einen solchen wird das Ethernet-Signal vom Router und vom Melco auch ins Wohnzimmer übertragen. Daran sind allerdings – anders als bei der Strecke ins Arbeitszimmer – keine ADOT-Medienkonverter beteiligt, sondern lediglich solche von 10Gtec. Von einem von diesen geht es dann per Göbel-LAN-Kabel zum ifi Silent Power Lan iPurifier und von dort zum Ethernet-Eingang des DMP-A10.
In dieser Konfiguration ist Charlie Haden und Antonio Forciones „La Pasionaria“ vom Album Heartplay ein Genuss: Ken Christiansen hat die Gitarre und den Kontrabass sehr puristisch mit seiner Nagra IV S aufgenommen. Die Instrumente erklingen recht nah, natürlich und dynamisch. Hier stimmt wirklich alles. Das Highlight ist für mich das fast dreiminütige recht emotionale Bass-Solo, bei dem in intensiveren Passagen auch mal heftige Griffgeräusche und das Schnarren der Saiten zu hören sind. Die Umgehung des Medienkonverters und des Lan Purifiers, also die direkte Verbindung des Finisar-SPF-Moduls mit dem DMP-A10 mindert zwar nicht die Menge der Details wie etwa das Atmen des Bassisten beim Solo, nimmt der Wiedergabe aber einen Teil ihrer Luftigkeit. Natürlich sollte ich den Einfluss von Medienkonverter und Filter nicht nur mit einem Track bewerten: Bei Schostakowitschs Symphonie Nr. 15 mit den Duisburger Philharmonikern stimmen zwar Tonalität, Dynamik und rhythmischer Fluss, die Raumdarstellung habe ich aber sowohl von der Kette im Wohnzimmer als auch von der Anlage im Hörraum weiter ausgedehnt und besser fokussiert in Erinnerung. Dieser kommt die Wiedergabe schon ein gutes Stück näher, wenn das SFP-Modul wieder im 10Gtek Medienkonverter steckt und dieser per Göbel Kabel direkt mit der LAN-Buchse des Eversolo verbunden ist. Auf dem vertrauten, hohen klanglichen Niveau lässt sich die Symphonie wieder erleben, sobald auch der Lan Purifier zurück im Signalweg ist. Auch der DMP-A10 mit seinem Schacht für ein SFP-Modul kann keine Wunder bewirken: In einer digitalen Kette ist es von Vorteil, die verschiedenen Aufgaben auf möglichst viele Geräte zu verteilen.
Um die Qualitäten des in denn DMP-A10 integrierten Wandlers zu beurteilen, habe ich seine XLR-Ausgänge mit denen von Einsteins The Preamp verbunden. Zum Vergleich werde ich aber nicht wie bisher die vom USB-Ausgang des Eversolo angesteuerte Kombination aus Chord Electronics' M-Scaler und Hugo TT2 verwenden, sondern auf den Upscaler verzichten: Schon der Preis für Chords DAC allein liegt nicht unbeträchtlich über dem des Eversolo. Rein zum Vergnügen höre ich über den Wandler des DMP-A10 Bassinstincts Butterfly. Nicht gerade mit schmetterlingshafter Leichtigkeit kommt das österreichische Septett daher: Gina Schwarz, Georg Breinschmid, Peter Herbert, Thomas Huber, Herbert Mayr, Gerhard Muthspiel und Ernst Weissensteiner sind hier auf ihren Kontrabässen zu hören. Für Tiefton-Fans ist diese Kooperation von Jazzern und Mitgliedern der Wiener Philharmonikern einfach ein Muss. Das perkussive „YAK 52“ zeichnet der Eversolo sehr fein durch und bringt auch die rhythmische Spannung hervorragend rüber.
Das ist beim Gianluigi Trovesis „Hercap“ vom Album Dedalo auch nicht anders. Der Drive des Songs macht es einfach unmöglich, stoisch und unbewegt auf dem Sofa sitzen zu bleiben. Klangfarben und Raumdarstellung bieten ohne direkten Vergleich nicht den geringsten Anlass zur Kritik. Wenn der Chord dann die Wandlung übernimmt, verwöhnt er mit einem Hauch mehr Luft um die Instrumente und einem Tick mehr Tiefe in der Abbildung. In Sachen stimmiger Tonalität, Rhythmik und Spielfreude kann der DAC im Eversolo erstaunlicherweise aber gut mithalten: Klasse! „Der Ritt der Walküren“ aus Wagners Symphonischem Ring mit den Duisburger Philharmoniker unter Jonathan Darlington lässt mich über den Hugo TT2 erst einmal ein wenig den M-Scaler – und das heißt vor allem Bühnentiefe – vermissen. Über den integrierten DAC des DMP-A10 wirkt der „Ritt“ eine Spur weniger ungezügelt, dafür wollen mir die Dimensionen des Raumes stimmiger erscheinen. Mit dem, was der DMP-A10 zu bieten hat, kann man auch ohne beträchtliche Investition in einen externen Wandler rundum zufrieden Musik genießen.
Dass der Eversolo dank seines speziell isolierten USB-Ausgangs auch als reiner Renderer gute Dienste leistet, hatte ich beim Test der kryogen behandelten SSDs und in der Kette im Wohnzimmer bemerkt. Nicht ausprobiert hingegen habe ich bisher, wie er sich im direkten Vergleich mit dem Auralic Aries G2.2. macht. Deswegen räume ich für den DMP-A10 ein Plätzchen im Artesania Rack im Arbeitszimmer frei, höre dort aber erstmal über den G2.2 den „Wrong Blues“ des Keith Jarrett Trios vom Album Standards Live. Es ist einfach eine Freude, den früher bestens vertrauten Track über meine digitale Kette in der jetzigen Ausbaustufe zu hören: Gary Peacocks knarzender und dennoch voluminöser Kontrabass, Jack DeJohnettes filigranes Spiel auf den farbig schimmernden Becken und Keith Jarrets perlende vom seinem „Gesang“ begleiteten melodiösen Läufe auf dem Flügel – ein Genuss.
Der wird auch nicht geschmälert, wenn der Eversolo die Daten von der Festplatte des Melco für den M-Scaler aufbereitet. Natürlich klingen G2.2 und DMP-A10 nicht komplett gleich: Ersterer beeindruckt ein wenig mehr mit seiner Dynamik, letzterer spielt ein bisschen luftiger und fließender. Rhythmisch und tonal überzeugen beide. Ich höre mit beiden voller Freude Musik.
Gehört mit (Wohnzimmer)
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Up-Sampler | Chord Electronics Hugo M-Scaler mit Ferrum Hypsos |
D/A-Wandler | Chord Electronics Hugo TT2 mit Ferrum Hypsos |
NAS | Melco N1Z H60/2 mit externem Audiaz Linearnetzteil |
Vorverstärker | Einstein The Preamp |
Endstufe | Einstein The Poweramp |
Lautsprecher | Göbel Epoque Aeon Fine, Acapella Harlekin |
Kabel | Audioquest Dragon Bi-Wiring, Swiss Cables Reference (Plus), Goebel High End Lacorde Statement |
Zubehör | Einstein The Octopus, HighEndNovum Multivocal Resonator, Sieveking Quantum Noise Resonator, ifi Silent Power Lan iPurifier, Medienkonverter mit SBooster MK II, Singlemode-Duplex-Lichtwellenleiter |
Gehört mit (Arbeitszimmer)
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NAS | N1Z H60/2 mit externem Audiaz Linearnetzteil |
Streaming Bridge | Auralic G2.2 |
Up-Sampler | Chord Electronics Hugo M-Scaler mit Ferrum Hypsos |
D/A-Wandler | Chord Electronics DAVE mit Linearnetzteil |
LAN-Switch | Ansuz PowerSwitch D-TC Gold Signature |
10-MHz-Clock | SOtM sCLK-OCX10 mit Keces P8 |
Vorverstärker | WestminsterLab Quest |
Endstufe | Einstein The Poweramp |
Lautsprecher | Børresen 05 SSE |
Kabel | Goebel High End Lacorde Statement, Audioquest Dragon HC, Tornado (HC) und NRG-Z3, Dragon XLR, Swiss Cables, Ansuz Digitalz D-TC Gold Signature und Mainz D2 |
Zubehör | AHP Klangmodul IV G, Audioquest Niagara 5000 und 1200, Synergistic Research Active Ground Block SE, HMS-Wandsteckdosen, Blockaudio C-Lock Lite, Acoustic System Füße und Resonatoren, Artesania Audio Exoteryc, Finite Elemente Carbofibre°-HD und Statement, Harmonix Room Tuning Disks, Audio Exklusiv Silentplugs, ADOT Medienkonverter (2x) mit Keces P6 und SBooster MK II, Singlemode-Duplex-Lichtwellenleiter, Ansuz Sparks, Darkz Z2S, div. Sortz, PowerBox D-TC SUPREME, Thixar Silent Feet 20, Waversa WLAN-Isolator-EXT-1 (2x), English Electric EE1 Plus |
Herstellerangaben
Eversolo DMP-A10
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Gehäusematerial | Aluminiumlegierung |
Display | 6,5 Zoll LCD-Touchscreen |
DAC-Chip | ES9039 Pro |
Audio-Prozessor | XMOS XU316 |
Speicher | 4 GB DDR4 + 64 GB eMMC |
SSD-Protokoll | M.2 2280 NVMe-Schnittstelle (2x); jeder Steckplatz unterstützt bis zu 4 TB SSD |
USB-Anschlüsse | USB 3.0 (2x) |
Ethernet | RJ-45 (10/100/1000 Mbit/s) |
SFP-Glasfasernetzwerk | SFP-Module müssen separat erworben werden; unterstützt Single-Mode-Single-Fiber-, Single-Mode-Dual-Fiber-Glasfasermodule sowie SFP-Elektroanschlussmodule |
Wi-Fi 6 | 2,4G und 5G |
DAC-Decodierung | bis zu PCM 768kHz und 32 Bit, DSD512 native |
Musikdateiformate | MP3, APE, WAV, FLAC, AIF, AIFF, AAC, NRG, CUE; DSD (DSF, DFF, SACD ISO DST bis zu DSD512) |
Musikdienste | Tidal, Qobuz, Highresaudio, Deezer, Amazon Music etc. |
Musik-Streaming | Tidal Connect, WebDav, UpnP, DLNA etc. |
Bluetooth-Eingang | BT 5.0, unterstützt SBC/AAC |
USB-B-Audioeingang | bis zu PCM 768kHz und 32 Bit, DSD512; kompatibel mit Windows (10, 11), Mac, Android, IOS |
Analoger Audioeingang | XLR (symmetrisch), Cinch (Vorverstärkereingang) |
Eingangsspannungen | max. 2,5Vrms (Cinch), max. 5Vrms (XLR) |
Optischer/Koax-Eingang | bis zu PCM 192kHz und 24 Bit, DSD64 DOP |
ARC-Eingang | bis zu PCM 192kHz und 24 Bit |
Optischer/Koax.Ausgang | bis zu PCM 192kHz und 24 Bit, DSD64 DOP |
USB-Audioausgang | bis zu PCM 768kHz 32 Bit, bis zu DSD512 Native, (nur DAC, die den UAC-Standards entsprechen) |
Analoger Audioausgang | XLR (symmetrisch) + RCA (Vorausgang) |
Steuerungsmethoden | Touchscreen-Steuerung, Android/iPhone/iPad-App, Fernbedienung |
Ausgangspegel | 4,2V (XLR), 2,1V (Cinch) |
Frequenzgang | 20Hz bis 20kHz (XLRCinch ±0,15 dB) |
THD+N | <0,000078% oder 122dB (XLR), <0,00009% oder -121 dB (Cinch) |
Dynamikbereich | >130dB (XLR), >129dB (Cinch) |
SNR | >130dB (XLR), >129dB (Cinch) |
Übersprechen | > -123dB (XLR), >-122dB Cibch |
Stromversorgung | 110~240V Wechselstrom, 50/60Hz |
Leistungsaufnahme | 30W |
Lieferumfang | Netzkabel, Triggerkabel, Fernbedienung, Antennen (3x), Bedienungsanleitung |
Preis | 3.800 Euro |
Vertrieb
audioNEXT GmbH
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Anschrift | Isenbergstraße 20 45130 Essen |
Telefon | 0201 5073950 |
info@audionext.de | |
Web | www.audionext.de |
Perlisten hat sich durch kompromisslose Lautsprechertechnik einen festen Platz in der internationalen High-End-Szene erarbeitet: Die Lautsprecher der S-Serie gelten als technischer Benchmark. Die etwas zugänglicher positionierte R-Serie überträgt viele dieser Technologien in ein vielseitigeres Format, ohne die klanglichen Tugenden zu verwässern.
Mit der A-Serie öffnet Perlisten nun ein neues Kapitel: Der Fokus liegt klar auf dem Einstieg in die Welt der Marke, jedoch ohne Abstriche bei Entwicklung, Fertigung oder akustischer Performance. Vielmehr wurde die A-Serie von Grund auf als eigenständige Plattform konzipiert. Sie richtet sich an anspruchsvolle Musikliebhaber und Cineasten, die höchste klangliche Präzision erwarten.
Charakteristisch für die A-Serie ist der vollständig neu entwickelte Hochtöner mit 38 Millimeter großer Teteron-Kalotte, der in einen speziell geformten Waveguide eingebettet wurde. Diese Kombination sorgt für eine breitbandige, kontrollierte Abstrahlung, die sowohl bei klassischen Stereo-Anwendungen als auch in komplexen Mehrkanalsystemen eine gleichmäßige und flexible Klangverteilung ermöglicht.
Im Tieftonbereich kommen bei allen Modellen der Serie 215-Millimeter-Treiber mit Carbonfaser-Membranen zum Einsatz. Das geringe Gewicht bei gleichzeitig hoher Steifigkeit dieser Membranen trägt entscheidend zur Impulstreue und tonalen Präzision bei.
Auch die Gehäusekonstruktionen der A-Serie zeigen den kompromisslosen Ansatz: Je nach Modell kommen entweder Bassreflex- oder geschlossene Konzepte zum Einsatz, wobei alle Gehäuse akustisch präzise abgestimmt wurden. In Verbindung mit einer vollständigen Klippel NFS-Vermessung – inklusive Direktivitätsanalyse, Power-Response und Verzerrungsmessung – ergibt sich eine herausragende Konsistenz und Linearität über das gesamte Wiedergabespektrum.
Die vier Modelle der A-Serie decken ein breites Spektrum an Anwendungen ab. Im Zentrum steht der A4t, ein Standlautsprecher mit drei Carbonfaser-Tieftönern in Bassreflex-Abstimmung. Er bietet eine beeindruckende Dynamik, kontrollierten Tiefbass bis unter 20 Hertz und eignet sich hervorragend für große Hörräume oder cineastische Setups mit hoher Präzision.
Eine kompaktere Alternative bietet der A3t, der ebenfalls auf die Kombination aus Carbonfaser-Treibern und Teteron-Waveguide setzt, jedoch mit zwei statt drei Tieftönern arbeitet. Trotz der reduzierten Baugröße erreicht auch dieses Modell erstaunlich tiefe Frequenzbereiche und lässt sich dank seiner Bauform sowohl in klassischen Stereo-Konfigurationen als auch als LCR-Speaker in Mehrkanalsystemen einsetzen.
Der A3m ist ein geschlossener Kompaktmonitor, der sich ideal für den Einsatz auf dem Desktop, im Regal oder auf Lautsprecherstativen eignet. Durch seine geschlossene Bauweise liefert er eine besonders trockene und präzise Basswiedergabe und empfiehlt sich als zentrale Komponente in hochwertigen 2.1-Systemen ebenso wie als Monitorlautsprecher für kleinere Räume.
Abgerundet wird die Serie durch den A2s – ein speziell für Surround-, Rear- oder Height-Anwendungen konzipierter Lautsprecher. Durch das flache, geschlossene Gehäuse und die optionale V120-Halterung eignet er sich besonders gut für Wand- oder Deckenmontage in immersiven Heimkino-Installationen.
Die A-Serie ist kein Kompromissprodukt, sondern eine bewusste Erweiterung des Perlisten-Portfolios. Trotz ihres Einstiegscharakters profitieren alle Modelle von den gleichen Prinzipien, die bereits S- und R-Serie geprägt haben: Eigenentwickelte Treiber, klanglich optimierte Waveguide-Geometrien, akribische Gehäuseabstimmung und vollständige Klippel-Vermessung.
Die Perlisten A-Serie steht ab sofort zur Verfügung. Die Paarpreise:
Vertrieb
Audio Reference GmbH
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Anschrift | Alsterkrugchaussee 435 22335 HAMBURG |
Telefon | +49 40 53320359 |
Fax | +49 40 53320459 |
Web | audio-reference.de |
ramar aus Berlin bringt frischen Wind in die Welt des High-End-Zubehörs: kompromisslos gestaltet, funktional durchdacht – eine Entdeckung, die audiophiles Zubehör zu einem echten Erlebnis werden lässt.
Manchmal beginnt eine Geschichte aus einer Kombination von Leidenschaft und Frust – so auch im Fall von Rangel Vasev, dem Gründer und Kopf von ramar. Auf der Suche nach einer Plattenbürste fand er nichts, was sowohl qualitativ als auch optisch seine Erwartungen erfüllte. Auch der Besuch von Messen und Händlern brachte keine Lösung, sondern zeigte vielmehr die Unstimmigkeit zwischen Anspruch und Realität: Selbst neben unerschwinglich teuren Plattenspielern fand sich eine banale Plastikbürste. Diese offensichtliche Diskrepanz ließ ihn nicht mehr los. Und so begann die Geschichte von ramar – einer Berliner Manufaktur, die audiophiles Zubehör neu denkt.
Musik hatte im Leben von Rangel Vasev immer einen besonderen Platz. 2002 kam er nach Berlin, studierte Geschichte und Politikwissenschaft an der Humboldt Universität und arbeitete danach im Bereich Politikkommunikation für den Deutschen Bundestag. Mit der Geburt seiner Tochter 2016, kam seine Leidenschaft für den häuslichen Musikgenuss zurück ins Leben der Familie. Die analoge Schallplatte war dabei das Ausdrucksmittel seiner Wahl, verbunden mit der Leidenschaft und Wertschätzung für Vintage-Komponenten. Seine Sansui-Anlagen aus den 70-er Jahren beschreibt er dann auch so: „Diese alten Geräte sehen – zumindest für mich – nicht nur unglaublich gut aus, sondern spielen auch hervorragend, und was für mich sehr wichtig ist, sie fühlen sich auch sehr gut an. Damit meine ich die verwendeten Materialien: viel Holz, Aluminium, Edelstahl. Die Haptik der Knöpfe und Regler – da bekomme ich einfach Lust, die Knöpfe zu drücken und die Schalter zu bewegen.“ Wie es weiter ging, wissen Sie ja bereits. Als er „die“ passende Plattenbürste suchte, fand er – nichts. Zumindest nichts, was seinem Anspruch an Qualität, Ästhetik und Funktion genügte. Der Rest ist Berliner HiFi-Geschichte.
Rangel Vasev baute Prototypen, experimentierte mit Materialien, lernte die Unterschiede zwischen Carbonfasern und Ziegenhaar und verband sie letztlich. Er entwickelte das erste Produkt von ramar – die Bürste – nicht nur als Werkzeug, sondern als gut gestaltetes Objekt. Fast zwei Jahre hat es gedauert. Heute gilt genau dieses Design als stilprägend für die Marke. Schlicht, quadratisch, aus massivem Holz gefräst, minimalistisch, aber funktional auf höchstem Niveau. Begonnen hat es mit der Bürste, mittlerweile sind noch weitere Produkte hinzugekommen. Die Schallplattenbürste und die Plattenauflage „JEWEL“ haben wir uns näher angesehen.
Die ramar Schallplattenbürste ist alles andere als ein Zubehör von der Stange – gutes Design und gekonntes Handwerk sind zu Funktion mit Qualität verbunden. Die Form der Schallplattenbürste erinnert an das Bauhausdesign mit klaren Proportionen und Linienführung. Entsprechend ist der Körper kompakt und auf das Notwendigste reduziert. Gefräst werden sie aus einem massiven Stück Holz aus Nussbaum, Kirschbaum und Esche – alle mit individueller Maserung, ist jede für sich ein Unikat. Jede Bürste trägt eine Seriennummer – ein Detail, das eher an Manufakturuhren erinnert als an Reinigungswerkzeug. Die obere Abdeckung der Box schließt magnetisch und dient gleichzeitig als Bürstengriff, der die chemisch vernickelte und leitfähige Aluminiumabdeckung der Borsteneinheit aufnimmt. Der Clou: Griff und Etui entstehen aus einem einzigen Rohling. So entsteht ein Objekt aus einem Guss, das präzise schließt und die Borsten unkompliziert schützt. Am Boden hat Rangel Vasev eine mit gleicher Qualität und Anspruch gefertigte Nadelbürste integriert, magnetisch haftend, rundet sie zusammen mit einem Reinigungspad aus Naturfilz das Set perfekt ab.
Technisch bietet die Bürste ein Hybrid-Konzept, das die Vorzüge zweier Welten vereint: Sechs Doppelreihen feinster Kohlenstofffasern übernehmen die elektrostatische Ableitung, während zwei Reihen Ziegenhaar dafür sorgen, dass Staub zuverlässig aufgenommen wird. Die spezifische Anordnung und Dichte des Borstenbesatzes sind das Ergebnis zahlreicher Tests und Prototypen, die eine sanfte und gleichzeitig effiziente Reinigung ermöglichen sollen. Die elektrostatische Ableitung via Kohlenstofffasern kennen Sie vielleicht auch von ihrem Drucker. Bei der Bürste von ramar funktioniert es natürlich etwas anders: Die Kohlenstofffaserborsten nehmen die elektrostatische Aufladung von der Platte auf und geben sie über die Borstenabdeckung im Griff aus sehr leitfähigem mit Nickel beschichteten Aluminium über die Hände in den Körper ab. Das Prinzip „form follows function“ wurde hier klug umgesetzt.
In der Anwendung ist die ramar Schallplattenbürste so schlicht wie durchdacht – und wird schnell zur festen Routine. Die Anleitung und auch Videos beschreiben die optimale Nutzung: Die Bürste wird leicht schräg zur Plattenoberfläche angesetzt und dann in einer rotierenden Bewegung in die plane Lage zur Plattenoberfläche geführt und umgekehrt. Alles anders als gewohnt – ohne viel hin und her. Zur Reinigung der Bürsten selbst, liegt jeder ein Reinigungspad aus Naturfilz bei. Damit lassen sich Staubreste und mögliche gebrochene Fasern entfernen, bevor die Bürste wieder im Etui verschwindet. Der gesamte Vorgang dauert nur wenige Sekunden und schafft die Voraussetzung für konstant gute Ergebnisse über lange Zeit. Das Reinigungsergebnis überzeugt bereits im ersten visuellen Eindruck: ausgezeichnete Staubaufnahme, tiefgehende Rillenreinigung, ohne elektrostatische Aufladung. Auch ein Vergleich mit herkömmlichen Bürsten zeigte schnell die Leistungsfähigkeit der Bürste, ganz gleichgültig, ob manipuliert stark oder nur gering mit Staub belegt, ob mit oder ohne Lupe oder unter einem Mikroskop betrachtet. Letztlich zeigt der gesammelte Schmutz an der Nadel und die hörbaren oder eben nicht vorhandenen Nebengeräusche, was Qualität und Erfindergeist ausmachen. Obwohl ich eine Schallplattenwaschmaschine besitze, könnte ich mir schon deshalb das tägliche Hören ohne die flotte und effiziente Reinigung via ramar Bürste nicht mehr vorstellen.
Mit einem Startpreis von rund 360 Euro hebt sich ramars Bürste preislich deutlich von den Mitbewerbern am Markt ab. Doch gemessen an Materialeinsatz, Verarbeitungsqualität, gestalterischer Qualität und nicht zuletzt ihrer funktionalen Qualität, halte ich diese Investition für gerechtfertigt und für jeden, der seine Platten liebt, für sinnvoll. Sie macht aus einer Pflicht eine Kür – aus einem Reinigungsakt ein bewusstes, stilvolles Ritual und bringt audiophiles Zubehör auf Augenhöhe mit den Komponenten. Dass ramar mit dieser Bürste beim German Design Award 2021 eine Auszeichnung erhielt, überrascht kaum – eher, dass solch ein unscheinbares Objekt so viel Aufmerksamkeit verdient. Aber genau das ist Rangel Vasevs Ansatz: den Blick auf die vermeintlichen Nebensächlichkeiten zu lenken – und sie durch Design mit perfekter Funktion zu adeln.
Kommen wir zu einem weiteren Produkt von ramar, dem Resonanzkontrollkonzept JEWEL: Wer sich mit Plattengewichten beschäftigt, stellt schnell fest: die meisten folgen einem funktionalen Standard: zylindrisch, massiv, symmetrisch. Mit dem JEWEL Resonanzkontrollkonzept ist ramar im Design und Funktion neue Wege gegangen – technisch anders gedacht, gestalterisch absolut eigenständig. Der erste Eindruck überrascht: statt eines gewohnten Rundkörpers zeigt sich JEWEL in einer markanten, asymmetrischen Form, fast schon floral anmutend – gefräst aus massivem Edelstahl, mit fließenden Kanten, präzisen Ebenen und ungewöhnlicher Dynamik. Trotz dieser optisch asymmetrischen Formensprache erreichte das ramar-Team eine vollkommen gleichmäßige Gewichtsverteilung. Möglich wurde das durch aufwendige Computersimulationen – und durch die konsequente Anwendung eines Drei-Punkte-Ansatzes im Inneren des JEWEL.
Motivation und konzeptioneller Ansatz für die Entwicklung waren, unerwünschte Vibrationen und Resonanzen von der Schallplatte und somit die Einflüsse auf die Wiedergabe zu neutralisieren. Es ging ramar also nicht allein um eine stabile Planlage der Platte, sondern auch um die gezielte Kompensation von Vibrationen. Betrachten wir den Mikrokosmos bei der Abtastung und die relevanten Wechselwirkungen mit Platte, Untergrund, Laufwerk, wird schnell klar: Da wird an zu vielen Stellen tüchtig mitmusiziert und letztlich für uns hörbar. Stellen Sie sich einfach mal vor, Sie wollen extrem Kleingedrucktes auf einem stark vibrierenden Untergrund sitzend lesen – es wird Ihnen schwerfallen.
Nun aber mehr zum Drei-Punkte-Ansatz im Inneren des JEWEL: Das Herzstück der Konstruktion ist ein speziell entwickelter Wellendichtring, der die Tellerachse des Plattentellers solide umschließt. Gefertigt aus NBR-Kautschuk, passt sich die dehnbare Ummantelung flexibel an und dämpft gleichzeitig die durch die Spindel übertragenen Mikrovibrationen – ein Effekt, der oft unterschätzt wird, aber akustisch spürbar sein kann. Eine zusätzlich integrierte Schlauchfeder sorgt für Vorspannung und Stabilität auch bei unterschiedlichsten Tellerachsen. Ein weiterer Punkt im Ansatz sind die im Inneren des Metallkörpers der JEWEL arbeitenden acht Messingstäbe – einzeln und damit unabhängig aufgehangen. Beim Aufsetzen gleiten sie sanft auf die Plattenoberfläche hinunter, gleichen Höhenunterschiede auch unterschiedlichster Labelhöhen aus und führen die über die Platte ankommende Energie unerwünschter Schwingungen ins Gehäuse weiter, wo sie letztlich wirksam absorbiert werden. Verantwortlich für den letzten Punkt respektive den Dämpfungsschritt ist ein maßgefertigter Ring aus Sorbothane, deinem viskoelastischen Polymer, das gleichzeitig elastische und flüssige Eigenschaften vereint. Sorbothane isoliert, puffert und eliminiert Vibrationen auf einer Materialbasis, die in ihrer Leistung kaum vergleichbare Alternativen kennt. ramar entwickelte den Ring in enger Zusammenarbeit mit dem Hersteller Sorbothane – ideal angepasst für die Masse, Funktion und Form des JEWEL. Durch das minimalistische Kontaktkonzept – Spindel, Stäbe, Dämpfungsring – reduziert sich die direkte Verbindung zur Schallplatte auf ein absolutes Minimum. So entsteht eine gezielte, differenzierte Resonanzkontrolle anstatt einer pauschaler Bedämpfung – mit klanglichen Auswirkungen, die sich subtil bis deutlich bemerkbar machen.
Betrachtet man das Design und den konzeptionellen Ansatz gemeinsam, erklärt sich auch der Name Resonanzkontrollkonzept JEWEL. Mit einem Gewicht von 379 Gramm sollte der JEWEL an vielen Laufwerken funktionieren, trotzdem ist es grundsätzlich ratsam, das maximal zusätzliche Gewicht für sein Laufwerk zu prüfen. Und es gibt noch eine kleine, aber wichtige Einschränkung: Voraussetzung für den Einsatz des JEWEL ist eine sichtbare Plattentellerachse mit einer Höhe zwischen sechs und zwanzig Millimetern. Bei kürzeren oder überstehenden Dornen kann die optimale Platzierung nicht garantiert werden. Was allerdings jeden freuen dürfte, der zum Lieferumfang gehörende „ramar Record Stand“ fungiert nicht nur als eleganter Präsentationssockel für LPs, sondern auch als schützende Transportverpackung für das JEWEL. Eine nachhaltige Lösung, die Funktion, Ästhetik und Ressourcenschonung auf intelligente Weise verbindet. Alles zusammen kostet 800 Euro, den im Design von den Walzen des Edison-Phonographen inspirierten ramar Record Stand gibt es auch unabhängig von der JEWEL für 90 Euro.
Wie klingt es nun, das Resonanzkontrollkonzept JEWEL? Formgebung und Konzept sind ja überzeugend: minimale Kontaktpunkte, gezielte Resonanzableitung und Absorption – alles im Dienste eines von Störungen befreiten Abtastvorgangs. Die Hörtests wurden von mir allein und gemeinsam mit Dirk Sommer durchgeführt – auch weil sein Equipment noch tiefere Einblicke erlaubt. Nun, egal mit welchem Laufwerk und in welcher Anlagenkonfiguration JEWEL seine Wirkung beweisen durfte, es war nicht zu überhören: Unter audiophilen Gesichtspunkten bekommen Sie „von allem mehr“: mehr Raum, Bühne, Luft, mehr Trennung und Durchhörbarkeit, Klangfarben bleiben authentischer, der Bass wirkt definierter, Transienten sind fokussierter und kraftvoller, bei gleichzeitig mehr Ruhe in der Gesamtreproduktion. Deutlich weniger gibt es von ungeliebten Dingen, wie beispielsweise den Rillengeräuschen. Letztlich ist es so wie im richtigen Leben: Verzichtet man auf das Unnötige, gewinnt das Wesentliche den Raum, den es verdient.
Sie möchten es konkreter? Jacinthas „Georgia on My Mind“ auf der LP Here's To Ben: A Vocal Tribute To Ben Webster (Groove Note, GRV 1001-1): Bereits die ersten Takte offenbaren die Fähigkeiten der JEWEL: Sie lässt Musik atmen. Jacinthas Interpretation dieses Klassikers lebt von Nähe, Ruhe und tonaler Wärme. Die Stimme steht – auch dank exzellenter Mikrofonierung und gutem analogen Mastering – intim und stimmig greifbar im Raum, leicht nach vorne versetzt, mit genau dem Maß an Luft, das emotionale Tiefe entstehen lässt. Der Raum wirkt offener, die Instrumente definierter als ohne JEWEL. Das Klavier, das in diesem Stück nur sparsam begleitet, kommt mit mehr Präsenz, ohne jedoch das Gesamtbild aus dem Gleichgewicht zu bringen. Und auch das Tenorsaxophon, durchaus weich, aber mit substanzieller Kraft, erscheint freier zwischen den Lautsprechern. Der akustische Kontrabass gewinnt an Tiefe, das Spiel wirkt pointierter, der Holzkörper verliert aber dabei nichts von seinem tonal warmen Charakter. Was diese Aufnahme ohnehin zu einer geschätzten Vocal-Jazz-Platte macht, wird durch die JEWEL noch verständlicher: Der Hintergrund wirkt dunkler, das Timbre der Stimme gewinnt an Reinheit, Rauminformationen treten subtiler, aber selbstverständlicher in Erscheinung. Erwarten Sie keinen lauten Wow-Effekt, sondern eine klangliche Entschlackung, die nichts subtrahiert – sondern genau die Stille schafft, in der Musik ihre Kraft entfalten kann.
Ein weiteres gehörtes Stück „Everybody Loves the Sunshine“ des Japanischen Trompeters Takuya Kuroda findet sich auf seinen 2014er Album Rising Son (First Word / 2LP). Auf dieser klanglich wie musikalisch dichten Neuinterpretation des Roy-Ayers-Klassikers verschmilzt Soul, Jazz, Funk und Clubästhetik zu einer fließenden Einheit – getragen von pulsierenden Rhythmen, einem satten E-Bass und der warmen Präsenz von Kurodas Trompete. Eine Produktion, die sowohl Groove als auch Struktur verlangt. Mit der JEWEL auf dem Plattenteller fällt zuerst die definiertere Abbildung auf. Der Mix bleibt geschlossen, aber gewinnt an Luft. Die tiefen Bassläufe – üppig gemischt und potenziell etwas ausladend – behalten ihre Energie, wirken aber gestraffter, definierter, sauberer konturiert. Kurodas Trompete profitiert ebenfalls spürbar – die Ansätze wirken etwas agiler, die Klangfarben wärmer, ohne zu verwaschen. Was bleibt, ist ein Klangbild mit mehr innerer Ordnung und rhythmischer Klarheit, das die Wärme dieser Aufnahme bewahrt, sie dabei aber hörbar strukturiert.
Hören wie das Nocturne Nr. 20 in cis-Moll von Frédéric Chopin, großartig interpretiert von Menahem Pressler auf der LP Menahem Pressler – Beethoven / Schubert / Chopin (BIS 2023). Ein Werk, das viel Fingerspitzengefühl braucht – auch von der Wiedergabekette. Die fein nuancierten Anschläge Menahem Presslers, der Wechsel zwischen Linienführung und harmonischer Fläche, der Atem zwischen den Phrasen – all das offenbart, wie empfindlich störende Resonanzen die Wiedergabe subtil verändern und Qualität verloren geht. Mit der JEWEL klingt der Flügel freier, aber nicht größer. Der Nachhall wird deutlicher, aber bringt keine akustische Unruhe. Akkorde erhalten mehr Struktur, zarte Ornamentierungen und aufsteigende Linien profitieren. Besonders bei Presslers Interpretation wird deutlich, wie sehr der musikalische Ausdruck von Zwischentönen und Pausen lebt und wie das mehr an Stille in der Wiedergabe einen auch emotional und hörbar näher an den Kern des Stücks bringen. Die JEWEL zeigt bei dieser audiophilen 45-rpm-Seite ihre Qualität im leisen, kontrollierten Ausdruck. Sie macht nichts lauter, nichts spektakulärer – sondern lässt die Musik fließen und öffnet ein Stück mehr ihre tiefe intime Wirkung. Erwarten Sie von der JEWEL keine plakativen Effekte. Sie ist ein sinnvolles Zubehör, das Sie tiefer in die Musik blicken lässt – und genau das kann den Unterschied machen.
Gehört mit
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Laufwerk | Reed Muse 1c Reibrad |
Tonarm | Reed 5A |
Tonabnehmer | Xquisite Fire |
Streamer | DCS Bartok |
LAN-Switch | Ansuz PowerSwitch/Netzwerkswitch A3 |
CD-Player | Mark Levinson ML39 |
Vorstufe | Westminster Quest, Nagra Classic |
Endstufe | Pass XA25 Stereoendstufe |
Lautsprecher | Wilson Audio Sabrina X |
Kabel | Ansuz Speaker Cable D3, Signalz C2, Digitalz D2 und Mainz D3, D2, C3, A1, Vovox Fortis IC Balanced |
Zubehör | AHP Klangmodul, Ansuz Sparkz Harmonizer TC3, Darkz Control T2, Sortz Signatue Anti Arial Resonance Coil undAnsuz Mainz8 C3, Degritter Mk2, SBooster Netzteil Mk2 |
Herstellerangaben
ramar Schallplattenbürste
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Gewicht | 116g (Bürste),166g (Bürste und Etui) |
Abmessungen (H/B/T) | 44/121,5/44mm mit Etui |
Körper | Esche (geölt) |
Besatz | sechs Doppelreihen Kohlenstofffasern sowie zwei Reihen Ziegenhaar |
Borstenabdeckung | Aluminium (AW 6082), Chemisch-Nickel-Beschichtung |
Stylus Brush | Edelstahl (gebürstet), Kohlenstofffasern, Nussbaum |
Stabmagnete | Neodym (vernickelt) |
Lieferumfang | Schallplattenbürste, Etui, Stylus Bürste, Reinigungspad, Aufbewahrungsbox |
Lieferzeiten | ca. vier Wochen) |
Preis | ab 360 Euro |
Herstellerangaben
ramar Resonanzkontrollkonzept JEWEL
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Gewicht | 379 g |
Größe | 7/7/2,2cm |
Lieferumfang | JEWEL Resonanzkontrollkonzept, Aufbewahrungsbox, ramar Record Stand |
Lieferzeiten | Der Versand erfolgt 3 bis 5 Tage nach Erhalt der Bestellung. |
Körper | Edelstahl |
Preis | 800 Euro |
Hersteller
ramar | Rangel Vasev
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Anschrift | Hauptstr. 13 10317 Berlin Deutschland |
Telefon | +49 30 76231247 |
info@ramar.berlin | |
Web | ramar.berlin |
Hersteller
ramar | Rangel Vasev
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Anschrift | Hauptstr. 13 10317 Berlin Deutschland |
Telefon | +49 30 76231247 |
info@ramar.berlin | |
Web | ramar.berlin |
High-End-Streaming und -Verstärkung, Raumkorrektur und Multiroom in einem eleganten und kompakten Gerät: Mit dem Amp Ultra präsentiert WiiM seine bislang ambitionierteste All-in-One-Lösung. Und das für einen unschlagbaren Preis von 600 Euro.
WiiM hat sich in kürzester Zeit als ernstzunehmender Anbieter für netzwerkbasierte Audiolösungen etabliert – erst mit erschwinglichen Streamern, dann mit vollwertigen Verstärkern mit und ohne Streaming-Modul. Der neue WiiM Amp Ultra führt den Weg, den WiiM mit dem Amp und dem Amp PRO eingeschlagen hat, konsequent fort. Als digitale Quelle und smarter Verstärker macht er alle passiven Lautsprecher reif für das Streamingzeitalter – mit dem bisher anspruchsvollsten Klang, den WiiM je kreiert hat.
Trotz seines Mini-Fußabdrucks von nur 20 mal 20 Zentimetern bietet der WiiM Amp Ultra klanglich und funktional erstaunlich viel. Zwei kraftvolle Class-D-Endstufen liefern bis zu 200 Watt an 4 Ohm – genug Leistung für ausgewachsene Standlautsprecher. Für die Wandlung ist ein ESS ES9039Q2M SABRE DAC an Bord, unterstützt von sechs OPA1612-Operationsverstärkern. Die Post-Filter-Feedback-Technologie sorgt für eine maximal dynamische Wiedergabe und stabilen Klang unabhängig von der Lautsprecherlast, die sich über die Frequenz stetig ändert.
Besonders interessant für designaffine Nutzer: Das präzise gefräste Aluminiumgehäuse beherbergt ein 3,5-Zoll-Touchdisplay aus Glas – modern, intuitiv, hochwertig. Albumcover, Lautstärke, Equalizer, Eingänge: alles direkt erreichbar. Auch bei den Anschlüssen zeigt sich der Amp Ultra vielseitig: Neben analog und digital gibt es HDMI ARC, Bluetooth 5.3, Subwoofer-Out und Wi-Fi 6E.
Klanglich ist das Ergebnis überzeugend: klar, dynamisch, fein aufgelöst, mit präziser Raumabbildung und souveräner Kontrolle. Die integrierte RoomFit-Kalibrierung passt den Klang automatisch an die räumlichen Gegebenheiten an. Dazu gibt’s eine flexible Multiroom-Funktion, Smart-Presets, eine Weckfunktion und – bald – auch Roon-Zertifizierung.
Dass all das per App oder Sprachbefehl steuerbar ist, versteht sich fast von selbst. Und dass der Hersteller regelmäßige Firmware-Updates verspricht, macht den Amp Ultra zukunftssicher – gerade für Nutzer, die ihr System nicht alle zwei Jahre erneuern möchten.
Der WiiM Amp Ultra ist ein schlicht-elegantes, stark klingendes All-in-One-Gerät für Streaming, Musik und TV – ein echter Geheimtipp zum attraktiven Preis und mit einem überraschend audiophilen Anspruch.
Der WiiM Amp Ultra ist ab sofort in den Ausführungen Space Grey und Silver zum Preis von 600 Euro erhältlich.
Highlights & Features
Herstellerangaben
WiiM Amp Ultra
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Vertrieb
AUDIO-TRADE Hi-Fi Vertriebsgesellschaft mbH
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Anschrift | Villa Belvedere Wallufer Straße 2 D-65343 Eltville am Rhein |
Telefon | +49 6123 9258956 |
info@audiotra.de | |
Web | www.audiotra.de |
Die intensive Bemühung um besten Klang aus digitalen Wiedergabeketten und die Beschäftigung mit Servern, DACs, Switches, Kabeln und Filtern haben ihre Spuren hinterlassen: Vor Jahren hätte ich eine Kopfhörerverstärker/DAC-Kombination wie den X9, der eingespeiste analoge Signale digitalisiert, einem Kollegen zugeschanzt. Jetzt finde ich ihn spannend.
Dafür gibt es nicht nur einen Grund: Zum einen haben die inzwischen ausgesprochen positiven Erfahrungen mit digitalen Quellen – wie oben angedeutet – die alten Ressentiments eines Analogfans fast gänzlich zum Verstummen gebracht. Zum anderen hat audioNEXT Mitinhaber Carsten Hicking auf der World of Headphones in Heidelberg eher beiläufig erwähnt, dass der Luxsin X9 einer der ganz wenigen Kopfhörerverstärker sei, der meinen aktuellen Lieblingskopfhörer, den extrem leistungshungrigen Dan Clark Audio Stealth angemessen treiben kann. Dafür habe ich zwar einen SPL Phonitor x, aber bei Aufnahmen, bei denen wir keine Monitorlautsprecher verwenden können, verlassen sich meine Gattin und ich gerne auf die Stealth/SPL-Kombination, wobei wir uns eine davon ausleihen müssen. Da wäre es schon hilfreich, wenn der relativ erschwingliche Luxsin zumindest das Hin- und Hergeschicke eines Phonitors zukünftig unnötig machen würde – soviel zu meinem eigenen Interesse am X9.
Luxsin ist eine Firma unter dem Dach von Eversolo, dessen Streamer schon seit einiger Zeit vor allem wegen ihres günstigen Preis/Klang-Verhältnisses hervorragende Kritiken einheimsten, wie Carsten Hicking erzählte. Auch der Eversolo DMP-A10, der in der Wohnzimmeranlage als Streaming Bridge agiert, erfüllt seine Aufgabe zu meiner vollsten Zufriedenheit. Doch zurück zum Luxsin X9. Das ist – wie gesagt – eine Kopfhörerverstärker/Wandler-Kombination, die dank ihrer symmetrischen und unsymmetrischen Hochpegel-Ausgänge auch Aktiv-Boxen und Endstufen ansteuern kann. Die Lautstärkeregelung erfolgt auf analoger Ebene über ein Widerstandsnetzwerk. Das nährte bei mir anfangs die Hoffnung, dass die am Cinch-Eingang anliegenden Analog-Signale ohne Wandlung zu den beiden Analogausgängen durchgeschleift würden, wenn die Entzerrungen für die verschiedenen Kopfhörermodelle nicht aktiv sind. In einem kurzen FaceTime-Gespräch und einigen E-Mails erfuhr ich von Luksin-Produktmanager Terry Jiang dann Genaueres über den X9: Die anliegenden analogen Signale werden vom AKM 7739 DSP in einen Datenstrom mit einer Abtastrate von 192 Kilohertz gewandelt und dann dort und im AK4191EQ bearbeitet, bevor sie der AK4499EX in Musiksignale zurückverwandelt.
Ein Alleinstellungsmerkmal dürften die im Luxsin hinterlegten 2500 Entzerrungskurven für verschiedene Kopfhörermodelle sein. Natürlich haben die Entwickler nicht alle Frequenzgangkurven an den entsprechenden Schallwandlern selbst ermittelt. Laut Terry Jiang gibt es drei Quellen für die vom X9 verwendeten Daten: Da wären zuerst eigene Messung von Luxsin. Darüber hinaus habe man auch Daten aus frei zugänglichen Quellen und von Nutzern bereitgestellte Frequenzgang-Daten verwendet. Anders als beispielsweise bei Daniel Weiss' DAC502, der ja auch ein Reihe von Korrekturkurven für verschiedene Kopfhörer anbietet – wenn auch deutlich weniger als der X9 –, muss sich der Nutzer des Luxsin nicht mit einer Entzerrung für sein Modell begnügen: Der Chinesische Hersteller bietet neun verschieden Zielkurven an. Terry Jiang übermittelte mir folgende Tabelle, in der zumindest sieben der neun Entzerrungen ein wenig genauer beschrieben sind.
Ich habe darauf verzichtet, noch Informationen zu „oratory1990 over-ear“ und „Harman over-ear 2013“ einzuholen, da ich davon ausgehe, dass nur ein verschwindend kleiner Anteil von Ihnen an Details zu verschiedenen Messmethoden interessiert ist und Sie die verschiedenen Entzerrung eher als Klangregler für Ihren Kopfhörer verwenden. Wer noch stärker und direkter den Sound beeinflussen möchte, findet unter „Effect“ einen Regler zur Einstellung der Stereobreite, einen klassischen dreibandigen Klangregler sowie 16 Klangpresets, darunter „Hall“, „Headphone“ und „Party“. Da sollte jeder fündig werden können. Dazu kommen dann noch drei unterschiedliche Crossfeed-Einstellungen. Obwohl der Touchscreen des X9 recht groß und das Menü sehr benutzerfreundlich gestaltet ist, bietet es sich bei der Fülle der Möglichkeiten, die der X9 zur Anpassung seines Klangs an die Vorlieben seinem Besitzer offeriert, vor allem bei der Auswahl der Entzerrungen an, ihn über die Luxsin-App per Smartphone oder Tablet oder per Internet-Browser zu bedienen.
Das Display kann aber nicht nur zur Bedienung des Luxsin genutzt werden. Mit VU-Meter-Simulationen in unterschiedlichen Designs informiert es auch über den Eingangspegel, die Wiedergabelautstärke und die Intensität verschiedener Frequenzbereiche im Musiksignal. Der Eingangspegel des analogen Signals kann unter dem Menüpunkt „Audio Settings“ um plus/minus zwölf Dezibel variiert werden. Schade, dass die virtuellen VU-Meter eine Übersteuerung nicht mit Werten im roten Bereich anzeigen, sondern man nur darauf schließen kann, wenn die Zeiger an der Null-Dezibel-Markierung zu kleben scheinen. Der Grad der Verstärkung lässt sich in drei Stufen an die Empfindlichkeit des angeschlossenen Kopfhörers anpasst. Das kann manuell über das Menü passieren. Wenn man das Kabel eines Schallwandlers aber mit der unsymmetrischen 6,3-Millimeter-Klinken- oder der symmetrischen Pentaconn-Buchse verbindet misst der Luxsin kurz die Impedanz des angeschlossen Kopfhörers. Das soll laut Terry Jiang bald auch bei der vierpoligen XLR-Buchse funktionieren.
Kurz hatte ich mich gewundert, dass für alle fünf verwendeten Kopfhörer entweder ein Innenwiderstand von 16 oder 32 Ohm gemessen wurde. Dann fiel mir auf, dass Luxsin den Verstärkungsstufen High, Medium und Low Gain die Werte 300, 32 und 16 Ohm zuordnet. Nach der Messung des Kopfhörers wird also nicht der gemessene Innenwiderstand des Kopfhörers angezeigt, sondern die Verstärkungsstufe, die der X9 für ihn ausgewählt hat. An den symmetrischen Ausgängen kann der Luxsin in der höchsten Verstärkungsstufe einem 32-Ohm-Modell maximal 3.000 Milliwatt zur Verfügung stellen, an der 6,3-Millimeter-Klinkenbuchse sind es dann noch 1.700 Milliwatt und an 16 Ohm 2.650 respektive 2.100 Milliwatt. Dabei kann es vorkommen, dass man zum Erreichen der genannten Werte eine andere Verstärkungsstufe wählen muss als die, auf die sich der X9 eingemessen hat.
Da Digital-Equipment erfahrungsgemäß sehr positiv auf eine längere Einspielzeit reagiert, habe ich den X9 über seinen Analogeingang fast eine Woche lang laufen lassen, so dass der A/D- und der D/A-Wandler gleichzeitig aktiv waren. Als Zuspieler diente der Lotoo Mjölnir, der ja sowohl über einen unsymmetrischen Analog-, als auch über einen S/PDIF-Ausgang verfügt, und dessen USB-C-Ausgang nach einer Freigabe per Menü auch Musikdaten ausgeben kann. Die USB-C- und die S/PDIF-Schnittstelle sowie den Bluetooth-Empfänger des Luxsin habe ich natürlich ausprobiert: Auch sie lassen keine Wünsche offen. Für den Test habe ich aber fast ausschließlich die analoge Verbindung zwischen Mjölnir und Luxsin verwendet. Dritter im Bunde bei diesen reduzierten Testanordnung war übrigens der SPL Phonitor x, mein Bezugspunkt in Sachen Kopfhörerverstärker.
Während des Dauerbetriebs mit dem Dan Clark Audio Noire und dem Sendy Audio Peacock habe ich mich nur kurz mit einigen Funktionen des X9 vertraut gemacht, nicht aber kritisch gehört. Danach habe ich dann den Stealth angeschlossen, um zu sehen, ob der Luxsin ihn problemlos treiben kann. Mittels Adapter habe ich den Kopfhörer an die Pentaconn-Buchse angeschlossen, um die Impedanz-Messung zu starten. Der X9 zeigte 32 Ohm an, der Dan Clark Audio wird also mit mittlerer Verstärkung betrieben. An einer Last von 32 Ohm stehen hier genauso wie bei der höchsten Verstärkungsstufe 3.000 Milliwatt zur Verfügung. Kein Wunder, dass selbst bei eher leisen ECM-Alben und recht hoher Lautstärke noch eine Pegelreserve von über zwölf Dezibel verfügbar war.
Dann habe ich begonnen, ein wenig mit den Entzerrungen zu experimentieren. Als puristisch denkender Audiophiler habe ich für den Stealth erst einmal „Flat“ gewählt und war schon vor dem Hören beim Blick auf die verwendete, in der App dargestellte Entzerrungskurve leicht geschockt: Unterhalb von 100 Hertz gab es eine Absenkung um bis zu fünf Dezibel und bei 20 Kilohertz eine Anhebung um über zwölf Dezibel. Dabei halte ich den Stealth für einen ungemein ehrlichen und verlässlichen – oder anders: linearen – Schallwandler. Bei „Diffuse Field“ ist die Kurve viel weniger wellig und bei „Harman Over-Ear 2018“ lagen die höchsten Anhebungen und Absenkungen bei zwei Dezibel. Des Rätsels Lösung: Natürlich orientiert sich Dan Clark – wie wohl die meisten Entwickler – an einer der bekannten Entzerrungskurven und die folgen eben nicht dem Ideal der Linearität.
Deutlich entspannter höre ich nun den Stealth ohne und mit Harman- respektive Diffusfeldentzerrung: Der Anfang des ersten Satzes von Mahlers Symphonie Nr. 6 mit den Duisburger Symphonikern unter der Leitung von Jonathan Darlington klingt über den Stealth kraftvoll, rhythmisch akzentuiert und geschmeidig. Mit der Harman-Kurve geht ein Hauch Druck im Tieftonbereich verloren, tonal ist die Wiedergabe dennoch stimmig. Die Snare scheint hier von noch mehr Luft umgeben zu sein und wirkt ein wenig präsenter. Dabei sind die Unterschied mit ohne Equalizer ausgesprochen gering. Die Diffusfeldentzerrung allerdings lässt die Balance zwischen Höhen und Bässen ein wenig kippen. Für meine Ohren klingt diese Equalizer-Einstellung ein wenig zu dünn. Um der im Kopf-Lokalisation entgegenzuwirken bietet X9 drei Crossfeed-Varianten an: „default“, „popular“ und „relax“. Mir erscheint die Version relax am offensten und räumlichsten, gerade in Verbindung mit der Harman-Entzerrung. Für das reine Genusshören größerer Klangkörper ist diese Kombination ideal.
Wenn der X9 bei einer Aufnahme eingesetzt werden soll, ist eine noch so angenehm klingenden Manipulation des Stereoeindrucks ebenso tabu wie tonale Veränderungen. Deswegen höre ich eine eigene Aufnahme, Michel Godards „Trace Of Grace“, das Sie hier kostenlos herunterladen können, mit dem Stealth einmal über den Luxsin und danach über den Phonitor x: Die Unterschiede sind marginal, der X9 wirkt auf mich ein wenig zupackender und klingt eine Spur knackiger, während der x die Instrumente mit ein wenig mehr Luft zu umgibt. Da geht es allerhöchstens um Geschmacksfragen, keinesfalls aber um Qualitätsunterschiede. Mit einem Luxsin im Monitorweg kann ich jedenfalls ganz hervorragend leben – und das ist mit Blick auf das Preisschild des X9 ein sehr großes Kompliment!
Nach den Erfahrungen mit dem Weiss 502 machte mir der Audeze LCD-X nur noch mit der entsprechenden Entzerrung Spaß. Was liegt also näher als den LCD-X mit der Entzerrung des Luxsin zu hören? Doch schon bei der Auswahl der richtigen Kurve komme ich ein wenig ins Schwimmen, bietet Luxsin für den Audeze doch zehn Entzerrungen an. Einige von ihnen sind mit Seriennummern gekennzeichnet, andere mit einem Baujahr und wieder andere mit ihren Verkaufsjahr und eine sogar durch das Material der Earpads. Da nehme ich von einem Test lieber Abstand. Ähnlich wie mit dem LCD-X ging es mir mit dem EL-8 Titanium: Auch ihn konnte ich nach der Erfahrung mit dem Weiss 502 ohne Korrektur nicht mehr wirklich genießen. Selbst wenn der Luxsin nur die Entzerrung für den EL-8 Closed Back anbietet, probiere ich diese mal aus, und zwar mit den Stück, dass sich damals als recht kritisch erwies: Van Morrisons „Big Time Operators“. Ich weiß noch, dass sich der Schritt vom EL-8 Closed Back zum Titanium recht positiv bemerkbar machte. Das dürfte der Grund dafür sein, dass er mit der Entzerrung des Closed Back nicht harmoniert. Oder technisch ausgedrückt: Die Anhebung der Frequenzen zwischen fünf und zehn Kilohertz um neun Dezibel ist einfach zu viel des Guten.
Eine völlig stimmige Kombination hingegen ist die des X9 mit dem Dan Clark Noire X, auch wenn der Kopfhörerverstärker/Wandler keine Entzerrung für den günstigen Noire anbietet, dessen Klangcharakteristik dem Stealth schon unverschämt nahe kommt. Für Aufnahmen könnten der X9 und der Noire X ein unwiderstehliches Angebot sein – wenn es nicht um die letzten paar Prozent Auflösung und Wohlklang geht. Ein anderer meiner Favoriten ist der Sendy Audio Peacock – von seinem Erscheinungsbild einmal abgesehen. Schon ohne Entzerrung vermag er beispielsweise bei etwa bei Mahlers Symphonie Nr. 3 mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks voll und ganz überzeugen. Natürlich ist der Raumeindruck nicht so intensiv wie bei der Wiedergabe über Lautsprecher, aber in Sachen Dynamik und Feinzeichnung bleiben keine Wünsche offen. Dennoch gelingt die Auflösung noch einen Tick feiner, sobald man die Frequenzgangkorrektur aktiviert. Das Tüpfelchen auf dem i ist dann die relaxt-Variante des Crossfeeds: Nun vermitteln Peacock und X9 sogar eine Ahnung von der Höhe des Aufnahmeraums: Es kann sich also durchaus lohnen, einige Instrumente zur Klangformung auszuprobieren.
Gehört mit (Minimal-Setup)
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Digitaler Audio Player | Lotoo Mjölnir |
Kopfhörerverstärker | SPL Phonitor x |
Kopfhörer | Dan Clark Audio Noir und Stealth, Sendy Audio Peacock, Audeze LCD-X und EL-8 |
Kabel | Goebel High End Lacorde Statement, Audioquest NRG Z und Wild, Audiaz NF |
Zubehör | AHP Klangmodul IV G, Sun Leiste |
Herstellerangaben
Luxsin X9
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Anzeige | 4-Zoll-LCD-Touchscreen |
DAC-Chipsatz | AK4191EQ+AK4499EX |
Audioprozessor | AKM 7739 DSP |
Operationsverstärker | OPA1612 |
Stromversorgung | hochwertiges, rauscharmes lineares und digitales Doppelnetzteil |
W-LAN WLAN | 2,4GHz / 5Ghz |
DAC-Dekodierung | Stereo DSD512 und PCM 768kHz und 32-Bit |
Bluetooth | BT 5.0, unterstützt AAC/SBC |
USB-B-/USB-C-Eingang | unterstützt Windows (10, 11), MacOS, Android, iOS; DSD512, PCM 768 kHz 32-Bit |
USB-/SPDIF-Eingang | Stereo PCM 192kHz und 24 Bit |
HDMI ARC | Stereo PCM 192kHz und 24 Bit |
Analogeingang | Cinch (unsymmetrisch), Max. Verstärkung +12 dB |
Analoge Ausgänge | XLR (symmetrisch), Cinch (unsymmetrisch), Subwoofer-Ausgang |
Ausgangspegel (XLR) | 4,2Vrms bei 0dBFS |
THD+N (XLR) | <0,000096% (-120,3dB) ungew. |
Signal To Noise (XLR) | >128dB ungew. |
Frequenzgang (XLR) | 20Hz ~ 2 kHz (± 0,25dB) |
Übersprechen (XLR) | <-117dB bei 1kHz |
Dynamikbereich (XLR) | @No-wt: >128dB |
Ausgangspegel (Cinch) | 2,1Vrms bei 0dBFS |
THD+N (Cinch) | <0,00010% (-119 dB) |
Signal To Noise (Cinch) | >125dB |
Frequenzgang (Cinch) | 20Hz–20kHz (±0,25dB) |
Übersprechen (Cinch) | <-114dB |
Dynamikbereich (Cinch) | >125dB ungew. |
Ausgangspegel (Kopfhörer) | 4–16Vrms bei 0dBFS |
THD+N (Kopfhörer) | < 0,00016 % (-116dB) ungew. |
Signal To Noise (Kopfhörer) | >128dB ungew. |
Frequenzgang (Kopfhörer) | 20Hz ~ 20kHz (±0,25 dB) |
Dynamikbereich (Kopfhörer) | >128dB |
Steuerung | Touchscreen, Infrarot-Fernbedienung, mobile App (Android, iOS), Browser |
Stromversorgung | Wechselstrom 110–240 V, 50/60 Hz Nennleistung 25 W |
Lieferumfang | Stromkabel, Fernbedienung, USB-B-Kabel, Typ-C-OTG-Kabel, Benutzerhandbuch, 3,5 mm auf 1/4 Zoll Adapter |
Gewicht | 3729g |
Maße (L/B/H) | 206/300/65mm |
Preis | 1.200 Euro |
Vertrieb
audioNEXT GmbH
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Anschrift | Isenbergstraße 20 45130 Essen |
Telefon | 0201 5073950 |
info@audionext.de | |
Web | www.audionext.de |
Final Audios In-Ear-Flaggschiff verzahnt sorgfältig Technik und Design. Final Audio setzt auf eine echte Diamantmembran, die durch Kristallisation auf Silizium entsteht, das anschließend entfernt wird. Übrig bleibt ein extrem steifes, hauchdünnes Material, das Schwingungen präzise folgt: Verzerrungen im Treiber sinken auf ein seht niedriges Niveau.
Die Wahl des Materials ist nur der Anfang. Eine spezielle Polyurethan-Sicke hält die Membran in der Spur. Sie bleibt elastisch, altert langsam und vermeidet Resonanzspitzen. Membran und Sicke werden in einem kombinierten pneumatischen und thermischen Verfahren geformt. Diese Verbindung entsteht auf molekularer Ebene und benötigt keinen Klebstoff. So bleibt die Fertigung konsistent, und Gewicht wie Steifigkeit stimmen von Exemplar zu Exemplar. Die Schwingspule folgt dem gleichen Gedanken: doppellagig gewickelt, hoch leitfähig, sauber positioniert – ein Aufbau, der Stabilität und Reproduzierbarkeit schafft.
Der Effekt zeigt sich vor allem im Tieftonbereich. Unter 100 Hertz sinkt die Verzerrungsrate auf weniger als ein Hundertstel vorheriger Konstruktionen. Im Höralltag führt das zu Bassläufen mit klar umrissenen Konturen. Schlagzeugkessel kommen mit Druck und Körper, ohne zu wummern. Stimmen behalten ihre Textur, Becken werden fein aufgelöst und stehen präzise im Raum. Die Ruhe, die zwischen den Tönen entsteht, fällt sofort auf. Musik wirkt dadurch konzentrierter, Details treten hervor, ohne das Gesamtbild zu stören.
Auch das Gehäuse spielt seine Rolle: Präzisionsgefräster Edelstahl verleiht dem Treiber eine stabile Basis und minimiert Vibrationen, die den Klang verschmieren könnten. Das „Côtes de Genève“-Finish stammt aus der Uhrmacherei und ist weit mehr als Dekoration. Die definierte Oberflächenstruktur bedingt eine kontrollierte Geometrie, die sich akustisch günstiger verhält als eine glatt polierte Fläche.
Verschraubte Baugruppen ersetzen weitgehend Klebstoffe. Das erleichtert die Wartung und erhält die mechanische Spannung der einzelnen Teile über lange Zeit. Zudem erhöht die Konstruktion die strukturelle Stabilität und minimiert Gehäuseresonanzen.
Für Sammler legt Final Audio den A10000 in einem goldfarbenen Finish auf. Die Auflage ist weltweit auf 300 Exemplare limitiert und nummeriert. Jeder Hörer kommt in einer edlen Paulownia-Holzbox. Ergänzend liegt eine „Suzumi-Platte“ bei, die sich wie Origami falten lässt und als formschönes Display oder Ablage dient. Exklusivität, klar definiert und nachvollziehbar: Wer ein seltenes Stück sucht, findet hier die passende Version.
Herstellerangaben
Final Audio A10000 & Collector’s Edition
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Der A10000 zeigt, wie weit man einen dynamischen In-Ear treiben kann, wenn jedes Detail auf Verzerrungsarmut und Präzision zielt. Die Diamantfolie als Membran, das kleberfreie Formverfahren, die konsequente Gehäusekonstruktion: Hier entsteht ein Klangbild mit außergewöhnlicher Ruhe, hoher Auflösung und beeindruckender Basskontrolle. Wer nach dem nächsten großen Wurf im In-Ear-Segment sucht, sollte dieses Modell hören. Die Chance ist groß, dass hier ein Anwärter auf den Thron steht – und das Probehören zum Aha-Moment wird.
Die Final Audio A10000 sind ab sofort erhältlich. Die Preise liegen bei 3.000 Euro respektive 3.300 Euro für die Collector’s Edition.
Vertrieb
AUDIO-TRADE Hi-Fi Vertriebsgesellschaft mbH
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Anschrift | Villa Belvedere Wallufer Straße 2 D-65343 Eltville am Rhein |
Telefon | +49 6123 9258956 |
info@audiotra.de | |
Web | www.audiotra.de |
Beim Test der GroundARAYs der Chord Company fand ich es recht unerfreulich, dass keine genauen Informationen zur Funktionsweise dieser Art von Abschlusssteckern für freie Ein- und Ausgänge zu bekommen waren. Klanglich überzeugten sie mich aber derart, dass ich einige davon für die Kette im Wohnzimmer erstand. Nun präsentiert Chord das PhonoARAY.
Auch wenn der Name es nicht auf der ersten Blick erkennen lässt, geht es beim PhonoARAY wirklich um den Ground, also die Erdung des Tonarms oder Plattenspielers. Das PhonoARAY ist ein circa zehn Zentimeter langer, an einer Seite leicht abgeflachter Zylinder aus massivem Aluminium mit einem Durchmesser von sechs Zentimetern. Unter der abgeflachten Seite befinden sich zwei leichte Isolationsfüße, deren Befestigungsschrauben nach dem Transport ein wenig zu lockern sind. Die Konstruktion soll verhindern, dass Vibrationen von der Stellfläche auf den Zylinder übertragen werden. Auf den Längsseiten befindet sich je ein hochwertiger 4-Millimeter-Lautsprecheranschluss, der einen Bananenstecker oder den Gabelschuh eines Erdungssteckers aufnehmen kann. Laut Produktbeschreibung befindet sich im PhonoARAY „ein handgewickeltes Ultra-Hochstrom-Serienfilter, das beide Anschlüsse verbindet, sowie ein komplexes, proprietären ARAY-System, das parallel geschaltet ist und ein doppeltes „virtuelles Erdungssystem“ für den Plattenspieler und die Phono-Vorstufe schafft“. Gemeinsam sollen sie die empfindlichen Phonosignale vor externen Störungen abschirmen und so eine sauberere und detailreichere Wiedergabe garantieren. Das ARAY-System und das Serienfilter im Inneren des Aluminiumghäuses sind mit einem Harz vergossen, um Mikrofonieeffekte auszuschließen. Zum Lieferumfang gehört ein hochwertiges, 50 Zentimeter langes, abgeschirmtes Erdungskabel mit einem 4-Millimeter-Stecker zur Verbindung des PhonoARAYs mit der Erdungsklemme des Phonoeingangs. Das Masse-Kabel des Tonarms oder des Plattenspieler wird dann mit dem noch freien Lautsprecheranschluss des PhonoARAYs verbunden. Die geringe Größe und die enge Montage des Gabelschuhs am beigepackten, recht voluminösen Erdungskabel machen die Verbindung mit der Klemme am Phonoeingang allerdings zum Geduldsspiel.
Hätte ich nicht die positiven Erfahrungen mit den GroundARAYs gemacht, hätte ich mich ohne große Erwartungen an die Beschäftigung mit dem PhonoARAY gemacht: Was soll ein kleines Kästchen zwischen dem üblichen Erdungskabel und den Klemme am Phonoeingang schon groß bewirken? Aber wie bei vielen Phänomenen im High-End-Bereich, die ohne fundierte technische Erklärung daherkommen, hilft auch hier nur Ausprobieren. Dazu lege ich Joaquin Rodrigos Concerto Andaluz mit den Los Romeros als Solisten und der Academy of St. Martin-Martin-in-the-Fields unter Neville Marriner auf den Teller des Brinkmann LaGrange und bin beim abermaligen Hören – jetzt mit eingeschleiftem PhonoARAY – wirklich überrascht: Es sorgt für eine bessere Durchzeichnung des Geschehens, die Instrumente sind plötzlich von mehr Luft umgeben, und die Bühne scheint sich weiter in die Tiefe auszudehnen. Bei einer gut auflösenden Anlage braucht man keine Fledermausohren, um die positive Wirkung des PhonoARAYs wahrzunehmen.
„Anisa“ von Zakir Hussains Album höre ich zuerst mit dem PhonoARAY, und die Transienten von Jan Garbareks Sopransaxophon und John McLaughlins akustischer Gitarre begeistern mich ebenso wie der riesige offene Raum, in dem sie erklingen. Ebenso gut gelingt die Feinzeichnung und -dynamik bei den Tablas. Sobald der kleine Chord-Zylinder nicht mehr zwischen dem Erdungskabel des Thiele-Arms und der Klemme von Einsteins The Turntable's Choice eingeschleift ist, wirkt die Aufnahmeumgebung ein wenig geschrumpft, und auch die Spielfreude des Trios scheint eine wenig gelitten zu haben. Bei den Einschwingvorgängen der Instrumente fehlt ein Tick Energie. Insgesamt wirkt die Wiedergabe ohne das PhonoARAY ein wenig lustloser und weniger spannend.
Natürlich muss es an Einsteins Aerolith zum sechsstelligen Preis ebenfalls zeigen, was es kann: Die „Polka“ aus Schostakowitschs , ein Reissue der LSC-2322, erklingt, auch als das Erdungskabel vom langen The Tonearm direkt mit der Phonostufe verbunden ist, in einen großen, aber nicht allzu tiefen Saal. Die einzelnen Klangereignisse werden gut differenziert, der fröhliche Rhythmus kommt packend rüber. Sobald das PhonoARAY mit im Spiel ist, glänzen die Klangfarben jedoch ein wenig kräftiger, feindynamische Nuancen treten klarer hervor und die Positionen der Instrumente werden auch in der Tiefe ein gutes Stück klarer definiert. Dank Chords Erdungssystem wird man einfach mit mehr Detailinformationen verwöhnt, ohne dadurch vom musikalischen Geschehen abgelenkt zu werden.
Seit schätzungsweise einem Jahrzehnt habe ich „Southpark and Richard“ vom DIW-Album von Richard Davis, Sir Roland Hanna und Frederick Waits wohl schon nicht mehr aufgelegt. Und so packend habe ich es gewiss noch nie gehört, woran Einsteins Laufwerk-Monument gewiss den größten Anteil haben dürfte: Der – virtuelle? – Aufnahmeraum wirkt recht groß und luftig. Das Fell der Bass Drum scheint man fast sehen zu können, einige Schläge auf die Snare wecken beste Erinnerungen an ein Live-Konzert und der Kontrabass drückt, schnalzt und groovt, dass es eine Freunde ist: Über diese Kette ist der Titel wirklich ein Erlebnis! Dass büßt aber einen gar nicht so kleinen Teil seiner Faszination ein, wenn die Masse des Tonarmkabels direkt an die Phonostufe angeklemmt ist: Der Raum wirkt kleiner, ein paar Feininformationen werden unterschlagen und das Trio geht ein bisschen weniger enthusiastisch zu Werke. Das PhonoARAY macht aus einem Mister Hit zwar kein High-End-Laufwerk. Bei einem solchen ist es aber das Tüpfelchen auf dem i.
Ich habe den Chord-Zylinder zwar schon mit zwei Plattenspielern probiert, aber bisher immer mit ein und derselben Phonostufe. Deswegen wechsele ich nun zu einem Tonabnehmer, der nach einem ganz anderen Prinzip arbeitet und daher nach einer speziellen Signalaufbereitung verlangt: dem DS Audio W3, dessen Signale der DS-Audio-Phono-Einschub in der WestminsterLab-Vorstufe verarbeitet. Auf dem Teller des LaGrange liegt die erste Scheibe von Ron Carters Doppel-Album Piccolo, auf dem er auf dem elektrisch verstärkten Cello – oder Piccolo-Bass – zu hören ist, während Buster William die wirklich tiefen Töne beisteuert. Komplettiert wird das Quartett von Kenny Barron am Flügel und Ben Riley am Schlagzeug. Der Live-Mitschnitt von „Blue Monk“ ist einfach gute Musik, ohne audiophilen Anspruch. Das liegt natürlich auch an den – wie damals üblich – mit Tonabnehmern abgenommenen Viersaitern. Dennoch klingt die Aufnahme deutlich frischer, besser durchgezeichnet, im Tieftonbereich konturierter und rhythmisch interessanter, wenn das PhonoARAY eingeschleift ist. Hier empfinde ich den klanglichen Zugewinn sogar noch etwas größer als bei Einssteins The Turntable's Choice.
Kein Wunder also, dass ich auch „Mars“, den ersten Satz von Gustav Holsts Die Planeten auf dem Stereo-Laboratory-Reissue mit dem Los Angeles Philharmonic Orchestra unter Zubin Mehta intensiver genießen kann als zuvor: Der Raum, das dräuende Blech und die Grobdynamik kommen einfach einen Tick dramatischer rüber als je zuvor. Leider sind dafür nicht allein das W3 und der Phonoeinschub im Quest verantwortlich. Sobald die beiden ohne den Umweg über das PhonoARAY miteinander verkabelt sind, muss man sich mit einer kleineren virtuellen Bühne, einem Tick weniger Emotionen und einem kompakteren, gedrängteren Klangbild zufriedengeben. Der schwarze Zylinder bringt hier eindeutige klangliche Verbesserungen.
Gehört mit (Arbeitszimmer)
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Plattenspieler | Brinkmann LaGrange mit Röhrennetzteil, Einstein Aerolith |
Tonarm | Einstein The Tonearm 12“ und 9“, Thiele TA01, AMG 12JT |
Tonabnehmer | Einstein The Pickup, Lyra Etna, DS Audio W3 |
Phonostufe | Einstein The Turntable's Choice, WestminsterLab DS-Audio-Phono-Einschub |
Vorverstärker | WestminsterLab Quest |
Endstufe | Einstein The Poweramp |
Lautsprecher | Børresen 05 SSE |
Kabel | Goebel High End Lacorde Statement, Audioquest Dragon HC, Tornado (HC) und NRG-Z3, Dragon XLR, ForceLines, Swiss Cables, Ansuz Mainz D2, Zavfino Midas |
Zubehör | AHP Klangmodul IV G, Audioquest Niagara 5000 und 1200, Synergistic Research Active Ground Block SE, HMS-Wandsteckdosen, Blockaudio C-Lock Lite, Acapella Basen, Acoustic System Füße und Resonatoren, Artesania Audio Exoteryc, Finite Elemente Carbofibre°-HD und Statement, Harmonix Room Tuning Disks, Audio Exklusiv Silentplugs, Degritter, Ansuz Sparks, Darkz Z2S, div. Sortz, PowerBox D-TC SUPREME |
Herstellerangaben
The Chord Company PhonoARAY
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Vertrieb
DREI H Vertriebs GmbH
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Anschrift | Mika Dauphin Kedenburgstraße 44 Haus D / 1. OG 22041 Hamburg |
mika.dauphin@drei-h.biz | |
Telefon | +49 40 37507515 |
Der PMG Signature Vorverstärker von PS Audio ist nach seiner internationalen Premiere Anfang dieses Jahres nun auch offiziell auf dem deutschen Markt erhältlich. Wir haben vom deutschen Vertrieb eines der ersten Exemplare für einen ausführlichen Test erhalten.
Der PMG Vorverstärker ist Teil der brandneuen PMG Signature Serie, die die langjährige PerfectWave-Reihe ersetzen soll und neben dem Vorverstärker aus einem DAC, einem SACD-Transport und einem Phono-Vorverstärker besteht. Dass die neue Serie mit dem Vorverstärker eröffnet wird und diese Komponente als erstes Produkt von PS Audio überhaupt die Initialen des Gründers der Marke - Paul McGowan – im Namen führt, lässt einiges erwarten und macht neugierig.
Auf dem Papier ist ein Vorverstärker eine einfache Sache: Auswahl zwischen mehreren Eingängen, Anpassung von Lautstärke und Balance sowie Weiterleitung des Audio-Signals. Was man dazu braucht, ist nicht viel: Eingangswahlschalter, Dämpfungsglied, Verstärkungsstufe und Netzteil. Aber in der Praxis hat jedes dieser Elemente einen tiefgreifenden Einfluss auf die Klangqualität und das macht die Sache kompliziert. Und es hat sich in den letzten Jahren etwas signifikant verändert: Viele Audiophile haben inzwischen ausschließlich digitale Ketten. Die dabei verwendeten DACs haben mehr als ausreichend hohe Ausgangspegel und verfügen über – größtenteils digitale – Lautstärkeregler, so dass sich ihre Ausgänge problemlos direkt an die Endstufen anschließen lassen. Da liegt es auf der Hand, auf eine unnötige Zwischenstufe wie einen Vorverstärker zu verzichten, die mit zusätzlichen Eingangs- und Ausgangsbuchsen, Schaltern, Lautstärkeregler sowie aktiven und passiven Bauteilen den Signalweg doch eigentlich nur beeinträchtigen kann. Das dürfte der Grund sein, warum nach meiner Wahrnehmung die Komponente Vorverstärker sukzessive auf dem Rückzug ist und kein wirklicher Bedarf mehr zu bestehen scheint.
Aber: Neben digitalen gibt es auch noch analoge Signalquellen wie Plattenspieler und in jüngster Zeit wieder vermehrt die Bandmaschine, so dass man um einen Vorverstärker nicht herumkommt, zumal die analogen Komponenten in aller Regel keine Möglichkeit zur Lautstärkeregelung bieten. Viel wichtiger aber ist, dass nach meiner Erfahrung ein gut konzipierter Vorverstärker unabhängig von der Quelle die musikalische Darbietung der gesamten Kette auf eine Art und Weise prägen kann, die schwer zu beschreiben ist und die man einfach selbst einmal gehört haben muss. Nicht immer ist der kürzere Signalweg auch der bessere. Darauf werde ich gleich noch einmal zurückkommen.
Lassen Sie uns vor diesem Hintergrund anschauen, was der vollständig neu entwickelte PMG Vorverstärker zu bieten hat. Optisch weicht er deutlich von der bisherigen Designsprache der Marke ab. Die aus dem Vollen gefräste massive Aluminiumfront nimmt gekonnt über die gesamte Breite die Welle aus dem PS Audio Logo auf und unterteilt die Front dezent in zwei Hälften. Passend zu diesem Design befindet sich auf der Vorderseite ganz rechts ein großer runder Touchscreen, mit dem alle Funktionen des Geräts gesteuert und visualisiert werden können. Auf der linken Seite erkennt man einen illuminierten Drucktaster mit Firmen-Logo, mit dem das Gerät aus dem Stand-by-Modus ein- und ausgeschaltet wird. Auf der Rückseite befinden sich vier Paare symmetrischer Analogeingänge und zwei Paare unsymmetrischer Eingänge sowie je zwei Paare symmetrischer und unsymmetrischer Ausgänge. Darüber hinaus gibt es zwei Trigger-Ausgänge zur Steuerung von Endstufen sowie einen USB-Anschluss, der ausschließlich zur Aktualisierung der internen Firmware des Geräts dient. Im Inneren kommt eine Doppelchassis-Architektur zum Einsatz, um die Stromversorgungs- und Steuerkreise vom empfindlichen analogen Signalweg zu trennen – ein Ansatz, der darauf abzielt, elektrische Störungen zu reduzieren und die Klangreinheit zu verbessern.
Unter dem auffälligen Äußeren verbirgt sich ein vollständig symmetrischer, gleichspannungsgekoppelter Signalweg. Das Herz des Vorverstärkers ist ein speziell entwickeltes Operationsverstärker-Design bestehend aus einer Kombination von Feldeffekt-Transistoren (JFET) und bipolaren Transistoren (BJT), vollständig komplementär vom Eingang bis zum Ausgang und mit sehr geringer Über-Alles-Gegenkopplung. Eine kräftige Ausgangsstufe im Class-A-Betrieb soll die Ansteuerung der Endstufen auch über große Kabellängen problemlos meistern. Genauso wichtig wie die Verstärkungsschaltung ist in einem Verstärker die Stromversorgung. Der PMG Vorverstärker wird von einem überdimensionierten Ringkern-Transformator gespeist, der extrem rauscharme, mehrstufige lineare Spannungsregler versorgt. Sehr ungewöhnlich ist, dass im Netzteil fast keine Elektrolytkondensatoren zu finden sind, sondern stattdessen großvolumige Hochspannungs-Folienkondensatoren der Nobelmarke Jantzen, die sich besonders positiv auf den Klang auswirken sollen.
Ein weiterer zentraler Punkt in einem Vorverstärker ist die Lautstärkeregelung, deren Einfluss auf das klangliche Ergebnis gar nicht hoch genug eingeschätzt werden kann. Im PMG Vorverstärker kommt eine elektronische Lautstärkeregelung zum Einsatz anstelle von elektromechanischen Lösungen, wie Potentiometer, mit Einzelwiderständen bestückte Stufenschalter oder Relais. Die Lautstärke lässt sich sehr feinfühlig in 100 Schritten auswählen. Zusätzlich ermöglicht der PMG Vorverstärker einen genauen Pegelabgleich für alle Eingänge. Hierzu kann der Pegel in Schritten von 1 Dezibel in einem Bereich zwischen 1 und 10 Dezibel erhöht oder verringert werden. Die Pegel unterschiedlichster Quellgeräte können damit so aufeinander abgeglichen werden, dass es beim Umschalten der Eingänge, die über Relais erfolgt, zu keinen Lautstärkesprüngen kommt. Darüber hinaus ist noch eine Balanceregelung von 12 Dezibel in jede Richtung, in 0,25 dB Schritten also 48 Stufen, implementiert. Über die im Chip eingebaute Logik werden die gewählten Werte für Lautstärke, Pegelregelung und Balance zu einem Wert addiert und dann genau eine, diesem Summenwert entsprechende Widerstandskombination ausgewählt. Wollte man diesen Komfort mit einer mechanischen Lösung erreichen, wären mehrere getrennte Regler im Signalweg erforderlich.
Der PMG Vorverstärker bietet uns eine Fülle von weiteren Einstellungsmöglichkeiten an. Im Unter-Menü „Audio“ kann die Obergrenze des Lautstärkereglers auf einen Wert zwischen 1 und 99 begrenzt und der Ausgang RCA 2 auf einen festen Lautstärkewert eingestellt werden („Heimkino-Bypass“). Darüber hinaus lässt sich die absolute Phase um 180 Grad drehen. Das kann hilfreich sein, wenn bestimmte Quellmaterialien eine umgekehrte absolute Polarität aufweisen. Ferner können bestimmte Eingänge auf AC-Kopplung einstellt werden, wobei dann ein Kondensator im Signalweg unerwünschte Gleichspannungsanteile blockiert, die vom Quellgerät kommen können. Das kann nützlich sein, wenn beim Umschalten der Eingänge Knackgeräusche auf einen Gleichspannungs-Offset schließen lassen. Übrigens: Als Koppelkondensator ist nicht irgendeine Wald- und Wiesen-Ausführung, sondern ein hochwertiges Modell von Jantzen verbaut. Im Unter-Menü „System“ lässt sich für jeden Analogeingang je nach angeschlossenem Gerät und eigenem Geschmack eine Bezeichnung wie Blue-Ray, CD, DVD, Phono, SACD oder Streamer wählen, die bei Auswahl der entsprechenden Quelle dann im Display angezeigt wird. Ein nettes Feature ist die Einstellung DAC- oder Phono-Eingang. Wenn diese Einstellung für einen bestimmten Eingang ausgewählt ist, schaltet das Gerät automatisch auf diesen Eingang um, wenn wir auf der PMG-Fernbedienung eine Taste drücken, die den DAC steuert. Schließlich können wir die Helligkeit des Displays und des Einschalters mit dem PS Audio Logo in einem weiten Bereich anpassen.
Die Bedienung des PMG Vorverstärker erfolgt entweder direkt am Gerät über den Touchscreen oder über die mitgelieferte Fernbedienung, die auch zur Steuerung der anderen Geräte aus der PMG Serie und der meisten älteren Produkte von PS Audio dient. Die wichtigsten Funktionen im praktischen Betrieb sind Lautstärkeregelung, Balance, Quellenwahl und Mute, um den Verstärker stumm zuschalten. Darüber hinaus besteht Möglichkeit, die Hintergrundbeleuchtung des Displays aus- und einzuschalten. Die eingestellte Lautstärke ist am Display auch aus größerer Entfernung noch sehr gut abzulesen. Besonders gut gefällt mir, dass bei Mute einfach die Zahl, die die gewählte Lautstärke anzeigt, durchgestrichen wird.
Für den Hörtest habe ich den PMG Vorverstärker eingangsseitig mit meinem PS Audio DirectStream DAC MK1 und ausgangsseitig mit meinen Stax DA-80M Endstufen verbunden. Zum Einstieg wähle ich eines meiner Lieblingsalben, Rumours von Fleetwood Mac (2001 Remaster - 24bit/96kHz, Qobuz). Bereits nach wenigen Takten fällt mir die herausragende Basswiedergabe auf: abgrundtief mit viel Volumen, Druck und Präzision. Ich wechsle zu „Berimbass“ vom Renaud-Garcia-Fons-Trio aus ihrem 2005 erschienenen Album Arcoluz (24/48, Qobuz). Auch hier reagiert der PMG Vorverstärker mit einem absolut festen, präzise abgestimmten und korrekt kolorierten Bass. Egal wie schnell der eindrucksvolle Bassist Garcia-Fons zwischen den tiefen Oktaven hin und her wechselt, der PMG Vorverstärker ist mit seiner enormen Schnelligkeit jederzeit auf Höhe des Geschehens und klingt dabei völlig unangestrengt und gelassen. Das gesamte Klangfundament des PMG Vorverstärkers ruht – ganz unabhängig vom gewählten Musikstil – auf dieser herausragenden Tieftonwiedergabe.
Übrigens: im Bassbereich liegt einer der großen Unterschiede zu einem direkten Anschluss meines PS Audio DirectStream DAC MK1 an meine Endstufen. Mir kommt es so vor, als würde der DAC im Verbund mit dem PMG Vorverstärker im Vergleich zur direkten Verbindung wesentlich tiefer hinabreichen, was natürlich rein messtechnisch gesehen nicht stimmt. Der Ausgang des DAC wird offensichtlich durch den PMG Vorstärker perfekt von den Endstufeneingängen abgepuffert. Diesem ausgeprägten Tieftonbereich steht ein ebenso charakteristischer Hochtonbereich gegenüber. Bei „Saturday Night“, einer frischen und authentischen Club-Jazznummer des Red Norvo Quintett (The Forward Look (Live) - 16/44, Qobuz) kommen Schlagzeug und Vibrafon über den PMG Vorverstärker erfrischend leicht und mit vielen feinen Details. Darüber hinaus glaubt man sogar einzelne Wortfetzen des leise vor sich hin quatschenden Publikums verstehen zu können.
Wie perfekt Hoch- und Tieftonbereiche miteinander harmonieren, kann man sehr gut auf „Gamut Warning“ des Helge Lien Trios aus Hello Troll (24/96, Qobuz) hören. Die Becken sind einfach perfekt eingefangen und bilden einen wunderbaren Gegensatz zum Kontrabass, der vollkommen kontrolliert und tief ist. Und die Parts des Klaviers kommen glockenklar. Doch wie sieht das bei klassischer Musik aus? Ich wechsle zum „Divertimento K. 136“ von W.A. Mozart in der Aufnahme mit der Academy of St. Martin in the Fields unter der Leitung von Neville Marinner (FIM Supersounds! II). Die Streicher haben Strahlkraft und Intensität. Kein Zweifel, der PMG Vorverstärker geht in den ganz hohen Passagen sicherlich nicht gerade zurückhaltend ans Werk, aber ohne jede Härte. Er ist nicht nur bei dieser Aufnahme, sondern ganz allgemein in den Höhen ausnehmend klar, aber niemals überanalytisch und immer musikalisch. Aber ein warmer, einschmeichelnder Klang ist mit dem PMG Vorverstärker nicht zu machen. Auch im Mitteltonbereich weiß der PMG Verstärker mit großartigem Auflösungsvermögen zu überzeugen. So gibt er das Timbre der Stimme von Diana Krall in „Like Someone In Love“ (Turn Up The Quiet – 24/96) begleitet von Kontrabass und Klavier meisterhaft wieder.
Wie perfekt die einzelnen Frequenzbereiche beim PMG Vorverstärker insgesamt zusammen passen, kann man sehr gut anhand der Einspielung von Mozarts Klavierkonzerten Nr. 19 und 23 mit Kristian Bezuidenhouts auf einem historisch authentischen Fortepiano, begleitet vom ebenfalls auf historischen Instrumenten spielenden Freiburger Barockorchesters unter der Leitung von Gottfried von der Golz, nachvollziehen (24/96, Qobuz). Über den PMG Vorverstärker klingt der Mitteltonbereich wunderschön präsent und die Höhen sind lebendig, aber nicht zu scharf. Die besondere „Klangwelt“ der historischen Instrumente kommt herrlich zur Geltung. Beeindruckend ist, wie der PMG Vorverstärker herausarbeitet, dass das Fortepiano deutlich perkussiver klingt als ein moderner Konzertflügel, mit einem pointierteren, weniger langanhaltenden Klang, der seine cembaloähnliche Brillanz zur Geltung bringt. Da ich Pianist und Orchester erst kürzlich live hören konnte, weiß ich die Klangfarbentreue und Genauigkeit des PMG Vorverstärkers hier ganz besonders zu schätzen.
Die räumliche Abbildung ist fantastisch. Dass sich das Klangbild vollständig von den Lautsprechern löst und eine große räumliche Tiefe besitzt, setzte ich bei einem Vorverstärker wie dem PMG voraus. Das Besondere ist jedoch, in welcher Form das geschieht. Nehmen wir die exzellente Aufnahme der Haydn Symphonien mit der Philharmonica Hungarica unter der Leitung von Antal Dorati (Haydn: Symphonies No. 94 and 100 - Antal Dorati The Philharmonia Hungarica - HDTT 24/352). Die herausragende Fähigkeit des PMG Vorverstärkers besteht darin, gerade auch die mittleren und hinteren Reihen des Orchesters besonders klar auszuleuchten. Damit kann ich einzelne Melodiebögen in diesen Bereichen des Orchesters mitunter zum ersten Mal in dieser Deutlichkeit nachverfolgen. Dabei spielt es keine Rolle, ob das Orchester gerade im Fortissimo oder Pianissimo spielt. Das trägt ganz entscheidend zum Gesamteindruck einer vortrefflich geöffneten Klangbühne mit großer Breite und Tiefe bei, die der PMG Vorverstärker so überzeugend zu vermitteln weiß. Das kann man sich in etwa so vorstellen, wie wenn man in einem Konzertsaal auf einem guten, zentralen Platz in einer der vorderen Reihen sitzt und nicht weit hinten auf den billigeren Plätzen. In Verbindung mit der kraftvollen, fein abgestuften Dynamik wird die Wiedergabe zum puren Vergnügen.
Gehört mit
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Computer | SOtM Audio PC mit Motherboard sMB-Q370, Clock Modul sCLK-EX, USB-Modul tX-USBhubIN und Netzwerk Modul sNI-1G, Musikserver mit Intel Xeon E3-1225 3,2 GHz, 4 GB RAM, Windows Server 2019 mit AudiophileOptimizer 3.0, HDPLEX 400W ATX Linear-Netzteil und HDPLEX 200W Linear-Netzteil, Diretta Lucia Piccolo Bridge, LattePanda Alpha 864s mit Intel 8th m3--8100y mit Diretta Target Bridge und HDPLEX 200W Linear-Netzteil |
Software | JPLAY iOS App, MinimServer, JPLAY Femto, JPLAY femtoServer, Roon Server |
LAN Switch | SOtM sNH-10G i |
10-MHz-Clock | SOtM SCLK-OCX10 |
USB | SOtM USB Hub tX-USBultra, MUTEC MC-3+ USB |
D/A-Wandler | PS Audio DirectStream DAC MK1 |
Plattenspieler | Platine Verdier |
Tonarm | Souther TRIBEAM |
Tonabnehmer | Clearaudio Veritas |
Endstufe | Stax DA-80m, Omtec CA 25 |
Kabel und Zubehör | AIM NA9, NA6, JCAT Reference USB, JCAT Reference LAN, Van den Hul, Analysis Plus Digital Oval Yellow, AudioQuest Eagle Eye Digital Cable, SOtM dBCL-BNC, Audioquest Niagara 5000, Sortz RCA, Sortz LAN, Sortz BNC |
Herstellerangaben
PS Audio PMG Signature Vorverstärker
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Audio-Eingänge | 2 Paar unsymmetrisch RCA, 4 Paar symmetrisch XLR |
Audio-Ausgänge | 2 Paar unsymmetrisch RCA, 2 Paar symmetrisch XLR |
Trigger-Ausgänge | 2 Stück |
USB Typ A | nur für Firmware-Updates |
Maximale Verstärkung | 12,6 dB |
Frequenzgang | 15 Hz – 200 kHz (+/- 0,1 dB) |
Eingangsimpedanz | 50 KΩ RCA unsymmetrisch, 100 KΩ XLR symmetrisch |
Bandbreite | 5 Hz – 500 kHz (- 3 dB) |
THD | < 0,0002% @ 1 kHz, 1 VRMS Eingang |
THD +N | < 0,0003% @ 1 kHz, 1 VRMS Eingang |
IMD | < 0,0005% @ 1 VRMS Eingang, CCIF, 20 kHz Mittelwert, 1 kHz Unterschied |
Übersprechen | - 135 dB, ein Kanal betrieben |
Ausgangspegel | 9 VRMS unsymmetrisch, 18 VRMS Symmetrisch @ 1% THD+N |
Ausgangsimpedanz | 100 Ω |
Abmessungen | 375x445x112 mm (T x B x H) mit Füßen; die Füße sind 16 mm hoch |
Gewicht | 13,6 kg |
Garantie | 10 Jahre |
Preis | 9.950 Euro (Silber oder Schwarz) |
Vertrieb
HiFi2Die4
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Anschrift | Austrasse 9 73575 Leinzell |
Telefon | +49 (0) 7175 909032 |
hifi2die4@gmx.de | |
Web | www.hifi2die4.de |
Cambridge Audio, die Pioniere für klassisch britischen HiFi-Sound, bringen einen Nachfolger des ersten drahtlosen Reisekopfhörers mit Noise-Cancelling auf den Markt: den Melomania P100SE. Tragekomfort und audiophile Klangqualität wurden verbessert, die Akkulaufzeit bis zu 100 Stunden und das Nachhaltigkeitskonzept für lange Lebensdauer beibehalten.
Die 40-Millimeter-Treiber mit Sandwichmembran und Neodym-Magneten haben sich im P100 schon voll bewährt. Ein klassischer Hi-Fi-Verstärker mit Class-A/B-Schaltung garantiert transparenten, sauberen und natürlichen Klang in jeder Lebenslage. Neu ist die Einführung der digitalen Technologie DynamEQ, die bei sehr geringen Lautstärken einen vollen Erhalt der dynamischen Feinheiten garantiert. Auf vielfachen Kundenwunsch wurde der Kopfhörerbügel mit einer zusätzlichen Polsterung und definierter Feder neu konstruiert, so dass der Melomania P100SE auch bei ungewöhnlichen Kopfformen und unter Bewegung besten Tragekomfort, konstante Klangqualität und effektive Geräuschunterdrückung garantiert. Die Musik kann über Bluetooth 5.3 in hoher Auflösung übertragen werden. Als Codec ist neben AAC jetzt auch aptX Lossless sowie Adaptive mit einer Auflösung bis zu 96 Kilohertz und 24 Bit eingebaut. Ein kabelgebundener Betrieb über USB-C oder mittels des mitgelieferten Adapters auf 3,5-Millimeter-Klinke ist möglich.
Die Firmware für den Melomania P100SE beihaltet die innovative DynamEQ-Technologie und eine auf die neue Bügelhardware abgestimmte, verbesserte Klangabstimmung. Sie ist nicht mit dem P100 kompatibel und kann auf diesen auch nicht installiert werden. In der Melomania Connect App kann der Melomania P100SE jederzeit dank des Sieben-Band-Equalizers an den Musikgeschmack des Trägers und die Wahrnehmung seiner Ohren angepasst werden. Sechs Voreinstellungen, die nach Erfahrungswerten mit vielen Hörern auf verschiedene Musikgenres zugeschnitten wurden, lassen sich durch individuelle Kurven ergänzen. Der Nutzer kann diese frei einstellen, speichern und benennen. In der App, die im Apple Appstore und Google Playstore kostenlos zu beziehen ist, lässt sich auch ein Gaming-Modus für reduzierte Latenz bei Videospielen und Filmen aktivieren.
Die erstklassige Akkulaufzeit von 60 Stunden bei aktivierter Geräuschunterdrückung sorgt dafür, dass das Hörerlebnis eine ganze Arbeitswoche oder einen kompletten Urlaub überdauern kann. Bei ausgeschaltetem Noise-Cancelling beträgt die Akkureserve sogar bis zu 100 Stunden. Schnelles Aufladen bedeutet, dass nur 5 Minuten Ladezeit weitere 2 Stunden Wiedergabe mit ANC oder 4 Stunden ohne ANC ermöglichen. Bei der Neuentwicklung der Melomania-Modelle hat Cambridge Audio darauf geachtet, den P100SE so langlebig und nachhaltig wie möglich zu konstruieren. Die eingebaute Batterie und auch die Ohrpolster des P100SE können vom Benutzer selbst ausgetauscht werden und sind als preisgünstiges Zubehör erhältlich.
Der Cambridge Audio Melomania P100SE ist ab 01. August 2025 in Blau, mattem Weiß oder Schwarz für 280 Euro im Cambridge Audio Webshop sowie im Fachhandel erhältlich.
Hersteller/Vertrieb
Cambridge Audio Deutschland
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Anschift | Alter Wandrahm 15 20457 Hamburg |
Telefon | +49 40 94792800 |
Web | www.cambridgeaudio.com/deu/de |
Long-time Hifistatement readers may remember that the Alumine FIVE was already a topic here eight years ago. During this time, Jean-Pascal Panchard and his team have continuously developed the FIVE, as evidenced by the SE, SX, and LE model variants. A little spoiler on the side: for me, the SX now plays in a much higher league.
At that time, both the significantly more expensive Kawero! Classic and the LumenWhite DiamondLight competed against the FIVE and quickly made it clear that there was still a little more to be had in terms of spatial imaging than the Stenheim was able to offer. In the treble range it was not a child of sadness, although this tonal tuning was a good match for the perfectly contoured, rich and extremely lively bass range: The “old” FIVE was particularly impressive with its dynamics and playfulness. Of course, Stenheim owner Jean-Pascal Panchard also recognized that there was still a little more of headroom to be achieved in some areas than what the FIVE was capable of. Following the two-way Alumine TWO monitor and the bass module developed for it, this was Stenheim's first true three-way loudspeaker model. With the knowledge gained from expanding the model range – the Alumine Line was soon followed by the Reference Line – the Swiss company also revised its FIVE model. And not just once. I asked Jean-Pascal Panchard to provide some technical information about the FIVE SX, and in his reply, which I quote in translation below, he discussed the development from the FIVE SE to the SX:
"Following the huge success of the Alumine FIVE SE, we wanted to introduce a number of improvements – while retaining the exceptional characteristics that have made this speaker a global benchmark. …
After intensive technical deliberations, we identified three areas where we could achieve further improvements:
1. | Improved stability and mechanical grounding: a new, more solid plinth platform |
2. | Adaptability to room acoustics: an integrated “Room Control” function |
3. | Increased immunity to environmental influences: elimination of electromagnetic interference and eddy currents |
1. Platform
We drew on the insights gained during the development of the solid platform for our flagship Ultime Two loudspeaker. The additional mass beneath the loudspeaker significantly lowers its center of gravity, greatly improving mechanical stability. This new plinth is bolted directly to the cabinet, creating a mechanically unified structure with improved rigidity and damping. The end result is not just a speaker with a new base, but a speaker with a completely new mechanical identity: more mass, outstanding stability, and significantly optimized vibration behavior. The drivers are more firmly connected to the cabinet, and the entire construction is now more securely anchored to the floor. ...
The platform is equipped with oversized, adjustable M30 spikes that allow for generous height adjustment up to 30 millimeters. The adjustments are made from the top of the platform, ensuring easy and precise tuning of both height and vertical angle (front-to-back and side-to-side). Such precision is absolutely crucial in ultra-high-end loudspeaker setups, where even a few millimeters or a subtle change in angle can alter the soundstage or imaging.
2. Room adaptation
This feature helps to adapt the speaker to the often less than ideal acoustic conditions in real listening rooms – a well-known challenge in high-end audio. Most room problems occur either in the low frequency range (typically around 60 to 80 hertz, resulting in a “boomy” bass) or in the high frequency range (3 to 5 kilohertz, resulting in harshness or sharpness). Our “Room Control” allows these ranges to be adjusted by -1 or -2 decibels with a simple jumper setting. This modest but extremely effective change helps to dampen resonances without disturbing the overall sound balance of the speaker. ...
3. Chassis grounding terminal
In recent years, more and more high-end electronics manufacturers have been investigating the use of virtual grounding systems, external grounding systems that are not connected to the mains power supply. We have also conducted promising tests in which we connected the aluminum cabinet of our loudspeakers to such virtual grounding systems. The results are convincing: a noticeable reduction in background noise, improved separation between instruments, and improved spatial resolution — leading to a more natural and immersive listening experience. Therefore, all new models in the Alumine Five, SE, and SX series will be equipped with a chassis grounding connection that is internally connected to several important points in the enclosure to achieve an optimal effect.
I have devoted so much space to Jean-Pascal Panchard's comments because he discusses the three most important changes compared to the model presented here years ago. Apart from the platform, the cabinet design and driver configuration remain unchanged. I find this almost impossible to understand, at least in the case of the tweeter manufactured by Scanspeak according to Stenheim's specifications, because it sounds so much smoother and more homogeneous in the FIVE SX – and that with at least the same attention to detail and significantly better spatial imaging. As Jean-Pascal Panchard assured us, these improvements were achieved solely through changes to the crossover, which also uses components from Jantzen and Mundorf in the SX. Unfortunately, the Stenheim owner was unwilling to reveal any details or make the FIVE SX crossover available for photos. We respected this, of course, and refrained from unscrewing the speakers to photograph any technical details inside. Unfortunately, we have no choice but to resort to pictures of crossovers that we took during our visit to the production facility in Vétroz. Since, as mentioned, nothing has changed in terms of the components, we have used pictures of the drivers from the first report and spared Stenheim the customs formalities for sending photo samples.
When it comes to important products from a manufacturer or distributor, I think it's only fair that they have the opportunity to check the functionality of their creation on site before any testing is undertaken. This also offers me the certainty that the component in my listening room delivers the performance intended by the manufacturer. And that's why I invited Jean-Pascal Panchard to Gröbenzell so that he could ascertain for himself that his Alumine FIVE SX plays the way he wants it to in my system. Or, if necessary, so that he could fine-tune the setup. After Raoul Bonati and Stefan Ulrich from the Munich-based Stenheim dealer Die Dritte Dimension (“The Third Dimension”) kindly delivered the aluminum heavyweights to my listening room, I moved the FIVE to the tried-and-tested speaker position in my study and listened – curious as I am – to a few revealing tracks, and it immediately became clear that the SX version performs at a level closer to that of my Goebel speakers or the ones from Børresen than to that of the FIVE version from eight years ago.
In addition to the speakers, the employees of Die Dritte Dimension also brought along two grounding cables, which were used to connect the grounding terminals of the Stenheim speakers in their store to a Shunyata grounding system. However, as these weren’t either long enough to reach my Synergistic Research Active Ground Block SE or did they have the right plugs, I simply connected them to the ground contacts of a Furutech Schuko plug and plugged this into a normal power outlet – with surprisingly great success: the music unfolded against a quieter, “blacker” background, which benefited more than just the fine dynamics. Even the most subtle spatial information became audible, and the imaginary stage seemed larger. I find it particularly positive that this improvement, which is not of an insignificant nature, does not require a special grounding system: two cables with a sufficient cross-section and a good plug are all it takes to achieve a noticeable enhancement. So far, I’ve just really liked the Stenheim speakers, they were fun to listen to. It was only in the course of the following days that I wondered what the reason for this spontaneous feeling of contentment could be. Part of it was certainly due to the dynamic performance – perhaps because of the relatively high efficiency? – but even more so because an acoustic imperfection in my listening room was now only noticeable when I strongly concentrated on it, thanks to the Stenheim speakers. The very steep drop-off around 64 hertz had almost disappeared, whatever the reason for that may be. In any case, the Alumine FIVE seemed to harmonize extremely well with my listening room.
Jean-Pascal Panchard shared my opinion exactly the same way after having got his first impression of the system in conjunction with his FIVE SX speakers during his visit. However, he suggested moving the two heavyweights a little further apart and angling them slightly less toward the listening position. I didn't dare moving the speakers closer to the side walls because I was afraid that the first reflections from there would prevent the speakers to disappear completely from the soundstage. But the developer did know his creations better, of course: Experimenting with small lateral adjustments and angling, the Stenheims rewarded with a slightly larger image, even in depth, and a touch less highs with a hint more low-frequency energy. The sound detached itself from the cabinets at least as well as before. Could this be due to the asymmetrical positioning of the tweeter and midrange drivers on the baffle? Jean-Pascal Panchard also encouraged me to experiment a little with room adaptation. When the speakers were delivered, the two jumpers formed a horizontal line, which should correspond to a fairly linear frequency response. After a little trial and error, I decided to add one decibel more bass energy: the sound just got a touch warmer, rounder, and ultimately more appealing.
Despite my previous contentment, after Andante Largo owner Suzuki san having paid me a visit, I simply couldn't resist trying out his plates developed for speaker spikes – and, of course, writing about them. In short: the Silent Mounts help the Stenheim speakers achieve a slightly larger and more vivid soundstage. The instruments got a touch sharper in focus, and the inner dynamics and rhythmic accentuation also benefited from the spike inserts. The standard Stenheim plates were clearly inferior to the Silent Mounts in terms of sound, which made me leave the latter under the speakers.
When setting up the FIVE SX, I listened to a lot of the usual test tracks together with Jean-Pascal Panchard. And then when testing Melco's S1, the XACT Phantom cable and the Andante Largo Silent Mount SM I just mentioned, they naturally popped up again: None of the familiar test files or LPs showed any abnormalities; no, here the FIVE SX fulfilled all expectations. Let's move on to a record that I occasionally use a track from for testing, but which I still enjoy in its entirety: Zakir Hussain's Making Music: The quartet made up of percussion, acoustic guitar, flute, and saxophone sparkles with joy, thanks to a great extent to the FIVE, performing in a very large – virtual? – space and thrilling with transients that come very, very close to those of real, i.e., unrecorded and unreproduced instruments. Whether in terms of timbre, speed, tonality or focus: the FIVEs make me perfectly happy when I enjoy music with them. As the short list of tests in which I have used them shows, the Stenheims also very much meet all the requirements of a sound transducer for working purposes.
And now for something completely different: a blues/rock album from the mid-70s, namely Alexis Korner's untitled vinyl record produced for Polydor. I readily admit that I found the sound slightly irritating, at least on the first two tracks, “Machine Gun and Julie” and “Lies,” even though the album was one of my favorites over 40 years ago. But extreme high end demands and recordings of popular music from that era rarely go together. However, by the time I got to “Wild Women & Desperate Men,” the album was really enjoyable again, because despite some hissing sibilants, the Stenheim FIVE SX conveyed the drive of the songs in a captivating way. You just have to listen to it a little louder, but that's no problem at all for the FIVE SX: they can handle high volume levels. On the quieter “Geneva,” where Korner is accompanied only by an acoustic guitar and an electric piano, the subtle groove creeps right under your skin. “Hey Good Lookin'” is particularly appealing thanks to Colin Hodgkinson's electric bass and Tony Carr's rich sounding bass drum. On the second side, the brass section on “Captain America” immediately draws you in. You just can't sit still in your listening chair. The Stenheims make you forget all your hi-fi criteria and simply spread good vibes. What a delight! “Casey Jones,” driven forward by a fat bass drum, hisses quite heavily due to the recording, but is still so catchy that I probably won't be able to get the song out of my ears for days. But, let’s quickly go back to something more audiophile.
This category undoubtedly comprises the album on which DarTzeel's Hervé Delétraz and Jean-Pascal Panchard had a hand as executive producers: Jerome Sabbagh's album Heart, on which the French tenor saxophonist, who lives in the U.S., recorded several of his own compositions and a number of standards with bassist Joe Martin and the then 79-year-old drumming legend Al Foster. The LP was recorded entirely analogue without overdubs on a two-track machine and mastered by Bernie Grundman, who also cut the lacquer foil – a production completely devoted to sound. And the FIVE SX lets you hear it: the instruments are staged very closely placed and incredibly detailed. In the saxophone solo intro to “Right the First Time,” you can also hear the reverberation of the instrument in the rather large recording room. The eight songs are played at a rather moderate tempo. The absence of power play and the extremely natural-sounding recording make Heart the ideal soundtrack for times of dreaming and relaxing. Sonically, the Stenheims seem to vanish completely here. And that's a good thing.
Gehört mit
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Turntables | Brinkmann LaGrange with tube power supply, Einstein Aerolith |
Tonearms | Einstein The Tonearm 12” (2x) and 9“ |
Cartridges | Einstein The Pickup, Transrotor Tamino, AudioMaster21 The Goldbug |
NAS | Melco N1-S38 and N1Z H60/2 with external Audiaz linear power supply |
Streaming bridge | Auralic G2.2 |
Up sampler | Chord Electronics Hugo M-Scaler with Ferrum Hypsos |
D/A converter | Chord Electronics DAVE with linear power supply |
LAN switch | Ansuz PowerSwitch D-TC Gold Signature, Melco S1 |
10 MHz Clock | SOtM sCLK-OCX10 with Keces P8 |
Preamp | WestminsterLab Quest |
Power amp | Einstein The Poweramp |
Loudspeakers | Børresen 05 SSE |
Cables | Goebel High End Lacorde Statement, Audioquest Dragon HC, Tornado (HC) and NRG-Z3, Dragon XLR, Swiss Cables, Ansuz Digitalz D-TC Gold Signature and Mainz D2 |
Accessories | AHP Klangmodul IV G, Audioquest Niagara 5000 and 1200, Synergistic Research Active Ground Block SE, HMS wall sockets, Blockaudio C-Lock Lite, Acapella Bases, Acoustic System feet and Resonators, Artesania Audio Exoteryc, SSC Big Magic Base, Finite Elemente Carbofibre° HD, Harmonix Room Tuning Disks, Audio Exklusiv Silentplugs, ADOT media converter (2x) with KECES P6 and SBooster MKII, Single-mode Duplex optical fibre cable, Ansuz Sparkz, Darkz Z2S, div. Sortz, PowerBox D-TC SUPREME, Thixar Silent Feet 20, Waversa WLAN-Isolator-EXT-1 (2x), English Electric EE1 Plus, Andante Largo Silent Mounts SM-7FX |
Manufacturer's Specifications
Stenheim Alumine FIVE SX
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Principle | Passive 3-way floor-standing loudspeaker |
Drivers | 2x 25cm (10“) woofers, 1x 16,5cm (6,5“) midrange driver, 1x 2,6cm (1“) soft dome tweeter |
Cabinet | Full aluminum construction, 4 independent chambers, Front laminar port bass reflex design |
Crossover | Phase coherent crossover with high grade, audiophile components |
Frequency response | 28Hz to 35kHz |
Sensitivity | 94dB SPL, half space |
Power rating | 200W RMS, 400W peak |
Min. recommended power | 20W |
Nominal impedance | 8 ohms (min. 3 ohms) |
Dimensions (W/D/H) | 48/38/130cm incl. platform |
Weight | 139kg |
Finishes | Metallic Light Grey or Dark Grey with black front and rear |
Extended warranty | 5 years (upon registration) |
Price | 98,000 euros |
Distribution
AUDIO-TRADE Hi-Fi Vertriebsgesellschaft mbH
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Address | Villa Belvedere Wallufer Straße 2 D-65343 Eltville am Rhein |
Phone | +49 6123 9258956 |
info@audiotra.de | |
Web | www.audiotra.de |
Manufacturer
STENHEIM Suisse SA
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Address | Chemin des Gorges 6 1963 Vétroz Valais Switzerland |
Phone | +41 79 220 0222 |
info@stenheim.com |
Es gibt keine Kabelgattung, die in hifistatement.net seltener getestet wurde als Tonarmkabel. Das mag daran liegen, dass einige Arme bis zu den Anschlusssteckern hin durchgängig verkabelt sind, einige für Kabel mit Cinch- oder XLR-Steckern und andere für solche mit DIN- respektive SME-Stecker ausgelegt sind. Doch nun geht es um Zavfinos Topmodelle.
Will Tremblet ist der Gründer und Inhaber von Zavfino. Falls Ihnen der Name bekannt vorkommt, könnte es daran liegen, dass ich Ihnen den Herrn vor sechs Jahren im Messebericht der Audio Video Show in Warschau kurz vorgestellt habe. Er trat dort zwar nicht als Aussteller auf, doch der damalige deutsche Vertrieb arrangierte ein Treffen, bei dem mich der Kanadier mit seinem immensen Wissen über Phonozubehör nachhaltig beeindruckte. Er kann ausführlich über die Vorzüge seiner Tonarmstecker oder selbst über die Eigenschaften der Clips für die Verkabelung im Headshell referieren. Einen Namen machte sich Zavfino nämlich zuerst als Zulieferer für bekannte Analoghersteller. Später kamen dann Kabel, Tonarme und auch eigene Laufwerke hinzu. Bei letzteren kooperiert Will Tremblet übrigens auch mit dem Analogspezialisten Helmut Thiele und dem Elektronikfachmann Walter Fuchs.
Laut den Ausführungen auf seiner Website sammelte Will Tremblet seit über 18 Jahren Erfahrungen bei der Fertigung von Kabeln und dabei entwickelte er eine besondere Technik, um Litzen fest um einen Massivleiter in der Mitte zu verdrillen. Damit will er dem Skin-Effekt – der Tatsache, dass höhere Frequenzen sich schneller auf der Außenseite eines Massivleiters ausbreiten als tiefere im Inneren des Leiters – entgegenwirken. Er macht den Skin-Effekt für das Verschmieren von Tempo und Rhythmus und Timing und einen „unnatürlichen“ Klang verantwortlich. Für die neue H-Wound™-Fertigungstechnik habe er ursprünglich speziell für Siemens und Klangfilm angefertigte Transformator-Drahtverseilmaschinen modifiziert. Eine Änderung im Getriebe ermögliche Wicklungen mit einer langsameren Drehzahl und einem viel engeren Abstand der Wicklungen. Während die meisten Drahtverseilmaschinen nur Wicklungen mit maximal 300 Verdrillungen pro Meter realisieren könne, schaffe die patentierte H-Wound™-Kabelwickelmaschine von Zavfino 14.000 bis 16.000 Verdrillungen pro Meter, ohne dass sich die Drahtlitzen überlappen. Zudem schütze die neue Zero Strand Loss™-Fertigungstechnik die gebündelten Leiter vor Beschädigungen beim Abisolieren und Anschließen. Das garantiere, dass jeder Kern frei von abgesplitterten oder beschädigten Litzen ist und die isolierten Kerne zu 100 Prozent identisch seien.
Darüber hinaus würden alle Leiter einer Deep Cryo™-Behandlung unterzogen, und zwar bevor die Isolierung aufgebracht werde, denn die Kältebehandlung könne sich negativ auf die Isolationsmaterialien auswirken wie eigene Untersuchungen gezeigt hätten. Die hätten auch ergeben, dass es von der Reinheit, dem Durchmesser und der Molekülstruktur des Leiters abhänge, mit welcher Temperatur zwischen -186 und -196 Grad Celsius die besten Ergebnisse erzielt würden. Die tiefste Temperatur sei nicht immer optimal. Danach folge dann ein zweistufiger Prozess zum Reinigen und Einbrennen des Kabels: Zuerst würde der blanke Leiter durch eine Keramikdüse in eine Ultraschallreinigungskammer gezogen, wo er mit mehreren Ultraschallfrequenzen beschallt wird. Dadurch würden alle Verunreinigungen von der Oberfläche des Drahtes bis auf die molekulare Ebene entfernt, wobei absolut keine Rückstände zurückblieben. Nach der Reinigung verseile man die einzelnen Drähte zu Bündeln, die dann in der zweiten Stufe des Ultraschall-Einbrenn-Prozesses von einer Spannung durchflössen würden, die knapp unterhalb der Schwelle des für den Leiter Zulässigen liege. Die damit verbundene Temperaturerhöhung bewirke einen „Einbrenneffekt“, der sonst erst bei bei Kabeln auftritt, die 30 bis 40 Stunden lang von Signalen und/oder Strom durchflossen würden.
Will Tremblet merkt auch an, dass Zavfino der erste Hersteller von Audiokabeln sei, der eine Graphenisolierung als dielektrische Abschirmung in hochwertige Netzkabel integriert habe. Nach einer mehr als zweijährigen Zusammenarbeit mit einem führenden amerikanischen Unternehmen für Graphenpolymerforschung sei man stolz darauf, sein neues proprietäres, leitfähiges Dielektrikum ZGRAPh-LDPTM vorstellen zu können, das einen hervorragender Schutz vor elektromagnetischen Störungen biete, da sich die Graphenform an die Kupferschirmung anpasse und EMI-Spitzen verhindere. Zudem verfüge Graphen über hervorragende elektrostatische Entladungseigenschaften (ESD), die statische Elektrizität und triboelektrische Aufladung eliminiere. Darüber hinaus bilde Graphen eine hundertprozentig korrosionsbeständige Barriere, die das Eindringen von Sauerstoff in die Abschirmung und die Leiter verhindere. Daher gebe es keinerlei Korrosion der Leiter: Die Klangqualität bliebe über die gesamte Lebensdauer unverändert. Bevor es zu speziell wird – in einer E-mail geht der Firmeninhaber auch auf den Zusammenhang zwischen der Verdrillung und der Kapazität des Kabels ein –, wende ich mich lieber Praktischem zu. Es dürfte auch so klar sein, dass Zavfino nicht zu den Kabel-„Herstellern“ zählt, die lediglich zugekaufte Strippen konfektionieren. Der kanadische Kabelspezialist entwickelt nicht nur eigene Vedrillungstechniken, sondern modifiziert darüber hinaus noch selbst Maschinen, um seine Vorstellungen realisieren zu können: eine beeindruckende Fertigungstiefe.
Da Arbeit ja auch Spaß machen sollte, beginne ich mit Einsteins The Tonearm inklusive The Pickup, der auf dem mächtigen Aerolith desselben Herstellers montiert ist. Meinen geraden 12-Zoll-Arm verkabele ich üblicherweise mit einem ForceLine von FM Acoustic, hier jedoch bleibt zusammen, was zusammen gehört: In die SME-Buchse von The Tonearm ist ein symmetrisches Einstein-Kabel eingesteckt. In einem Anflug von Nostalgie habe ich das Three-Blind-Mice-Album Girl Talk des Tsuyoshi Yamamoto Trios, das hier unter dem Namen Yama & Jiro's Wave firmiert, aus dem Regal gezogen: Schon in den 80-er Jahren begeisterte mich der gestrichene Kontrabass zu Beginn von „The Way We Were“ – nur, dass er heute sehr sauber und völlig ohne Dröhnen und die Anregung von Raummoden erklingt. Die ungeheure Dynamik und Direktheit der Anschläge auf dem Klavier hat ebenfalls nichts von ihrer Faszination verloren. Heute würde ich an eine gelungene Trio-Aufnahme allerdings etwas andere Ansprüche stellen, doch das Klangspektakel beeindruckt noch immer. Daran ändert sich nach dem Wechsel zum Zavfino Goldrush nicht das mindeste. Aber es verwöhnt mit einem noch minimal besser durchgezeichneten Klangbild, was vor allem beim sehr zurückhaltenden Schlagzeugspiel Tetsujiro Obaras auffällt. Auch dynamisch tut sich nun ein Tick mehr. Das wirkt sich beim Bass und bis in die mittleren Lagen des Flügels eindeutig positiv aus. Die aufnahmebedingt extrem nah wirkenden, hart angeschlagenen Diskantsaiten kippen zwar noch nicht ins Nervige, sind davon aber nicht soweit entfernt wie beim Einstein-Kabel.
Da ziehe ich mal schnell einen Testklassiker zurate, der im Hochtonbereich ebenfalls kein Kind von Traurigkeit ist, aber bei weitem nicht so extrem aufgenommen wurde wie die TBM-Scheibe. Schostakowitschs Symphonie Nr. 15 klingt auch mit dem Einstein-Kabel so gut wie nie zuvor. Daran hat vor allem der Aerolith, aber auch die Behandlung der LP mit dem AFI FLAT.DUO ihren Anteil. Das Zavfino sorgt dann für noch einen Hauch mehr Luft um die Instrumente und auch die Tiefenstaffelung wirkt eine Spur realistischer, ohne jedoch im Präsenzbereich zu viel des Guten zu tun. Die Unterschiede zwischen den beiden Verbindungen vom Arm zur Phonostufe sind zwar eher marginal. Dennoch gefällt mir das Goldrush insgesamt einfach ein wenig besser.
Das Doppelalbum Oregon In Performance hatte ich kürzlich auch wärmebehandelt. Jetzt senkt sich die Nadel in die Rille mit dem Applaus vor „Waterwheel“: Das Einstein-Trio aus Laufwerk, Arm und Abtaster vermittelt einen glaubwürdig anmutenden Eindruck vom Aufnahmeort, bevor Collin Walcotts Perkussion, Ralph Moores elektrisch verstärkter Kontrabass, Ralph Towners akustische Gitarre und Paul McCandless' Holzblasinstrument erklingen. Das ist schon mit dem Goldrush eine Schwelgerei in Klangfarben und subtiler Dynamik. Dank des Midas wird das Stück noch einen Tick stärker rhythmisch akzentuiert, und auch die Feinzeichnung gelingt ein bisschen besser: Es ist deutlicher zu hören, das der Viersaiter anfangs con arco gespielt wird. Mich spricht der vertraute Titel einfach intensiver an, wenn das Midas mit im Spiel ist. Wie auch beim Vergleich von Einstein- und Goldrush-Kabel sind die Unterschiede nicht weltbewegend, aber doch so deutlich, dass es keines wiederholten Vergleiches bedarf, um sie eindeutig benennen zu können.
Statt weitere Scheiben mit The Pickup, The Tonarm und den unterschiedlichen Kabeln zu hören, installiere ich lieber den Thiele TA01 auf dem Brinkmann Lagrange, justiere in dessen Headshell das Lyra Etna und gewähre dem gut eingespielten Tonabnehmer eine Plattenseite Spielzeit, um das Dämpfungsgummi nach einer längeren Pause wieder ein wenig geschmeidiger zu machen. Die Signalübertragung vom Thiele zu The Turntable's Choice übernimmt anfangs wie üblich das symmetrische ForceLine-Kabel. Zum Einspielen der Zavfinos hatte ich ganz gegen meine Gewohnheit keinen Jazz aufgelegt, sondern eine Reihe von Classic-Records-LSC-Reissues. Dabei hatte Gounods Faust und Bizets Carmen Suite mit dem Royal Opera House Orchestra Covent Garden unter Alexander Gibson – LSC-2449 – einen bleibenden Eindruck hinterlassen, weshalb die Scheibe nun auch auf dem Teller des LaGrange liegt. Auch mit dem Etna im nahezu tangential abtastenden Thiele-Arm machen „Prelude“, „Entr'acte – Aragonaise“ und „Habanera“ jede Menge Spaß: Rhythmus, Klangfarben, Raumanmutung und der Druck im Tieftonbereich lassen keine Wünsche offen.
Auch hier sind die Unterschiede beim Wechsel zum Goldrush keineswegs riesig, auch wenn sich anfangs der Eindruck aufdrängt, das Zavfino musiziere sogar einen Tick lauter. Das mag allerdings seiner ungeheuren Spielfreude geschuldet sein. In Sachen Raumanmutung und Klangfarben nehmen sich ForceLine und Goldrush so gut wie nichts. Die Differenzen zwischen den Kabel sind so gering, dass ich mir nicht hundertprozentig sicher bin, ob die Durchhörbarkeit beim etatmäßigen Tonarmkabel nicht ein Quäntchen besser ist. Wie dem auch sei: Dank seiner ungestümen Lebendigkeit spricht mich das Goldrush emotional einfach ein wenig stärker an. Oder etwas plakativer formuliert: Es macht einfach einen Hauch mehr Spaß! Das Midas übertrifft das Goldrush – wie nicht anders erwartet – auch in dieser Konstellation in Sachen Feinzeichnung, Offenheit und Präzision im Tieftonbereich. Und das alles, ohne in puncto Spielfreude Abstriche zu machen: einfach toll!
Gehört mit
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Plattenspieler | Brinkmann LaGrange mit Röhrennetzteil, Einstein Aerolith |
Tonarm | Einstein The Tonearm 12“ und 9“, Lyra Etna |
Tonabnehmer | Einstein The Pickup, Thiele TA01 |
Phonostufe | Einstein The Turntable's Choice |
Vorverstärker | WestminsterLab Quest |
Endstufe | Einstein The Poweramp |
Lautsprecher | Børresen 05 SSE |
Kabel | Goebel High End Lacorde Statement, Audioquest Dragon HC, Tornado (HC) und NRG-Z3, Dragon XLR, ForceLines, Swiss Cables, Ansuz Mainz D2 |
Zubehör | AHP Klangmodul IV G, Audioquest Niagara 5000 und 1200, Synergistic Research Active Ground Block SE, HMS-Wandsteckdosen, Blockaudio C-Lock Lite, Acapella Basen, Acoustic System Füße und Resonatoren, Artesania Audio Exoteryc, Finite Elemente Carbofibre°-HD und Statement, Harmonix Room Tuning Disks, Audio Exklusiv Silentplugs, Degritter, Ansuz Sparks, Darkz Z2S, div. Sortz, PowerBox D-TC SUPREME |
Herstellerangaben
Zavfino Goldrush Tonarmkabel
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Leiter | 24 K goldbeschichtetes PC-OCC-Einkristallkupfer, kombiniert mit massivem 99,9998 % reinem Silber in enger H-Wound™-Verdrillung |
Isolierung | FEP/Teflon-Dielektrikum, PTFE-Dielektrikum, Graphen-Polymer, silikonbeschichtete Glasfaserummantelungen, R-Flex 105 °C PVC-Mantel |
Abschirmung | Aluminium-Mylar mit versilbertem Kupfergeflecht |
Behandlungen | Ultra Sonic-7 Reinigung, Deep Cryo™-Behandlung |
Masseleitung | 50 cm versilbertes OFC-Kupfer mit 24 K vergoldetem Kabelschuh |
Stecker (DIN) | 1877 Carbon Straight Limited Edition Gold oder TAD-3R Limited Edition Gold (rechtwinklig), 24 K vergoldetes hochreines Kupfer, PTFE-isoliert |
Stecker (Cinch) | 1877 ZXP-5 G-Serie mit OCC-Kupferpin, 24 K vergoldet |
Außenmantel | Polyethylen-Terephthalat (PET) Monofilament-Geflecht mit antistatischer Faser in Onyx-Gold |
Behandlungen | Deep Cryo™-Behandlung, Ultra-Sonic 7™-Einbrennprozess |
Länge | 1,5 m |
Preis | 1.400 Euro |
Herstellerangaben
Zavfino Midas Tonarmkabel
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Leiter | 24 goldbeschichtetes PC-OCC-Einkristallkupfer, kombiniert mit massivem 99,9998 % reinem Silber in H-Wound™-Verdrillung mit 16.000 Windungen pro Meter |
Isolierung | FEP/Teflon-Dielektrikum, PTFE-Dielektrikum, Graphen-Polymer, silikonbeschichtete Glasfaserummantelungen, R-Flex 105 °C PVC-Mantel |
Abschirmung | Mylarfolienwicklung und doppeltes versilbertes Kupfergeflecht |
Behandlungen | Ultra Sonic-7 Reinigung, Deep Cryo™-Behandlung |
Masseleitung | 50 cm versilbertes OFC-Kupfer mit 24 K vergoldetem Kabelschuh |
Stecker (DIN) | 1877 Carbon Straight Limited Edition Gold oder TAD-3R Limited Edition Gold (rechtwinklig), 24 K vergoldetes hochreines Kupfer, PTFE-isoliert |
Stecker (Cinch) | 1877 ZXP-5 G-Serie mit OCC-Kupferpin, 24 K vergoldet |
Außenmantel | Polyethylen-Terephthalat (PET) Monofilament-Geflecht mit antistatischer Faser |
Behandlungen | Deep Cryo™-Behandlung, Ultra-Sonic 7™-Einbrennprozess |
Länge | 1,5 m |
Preis | 2.000 Euro |
Hersteller/Vertrieb
IAD GmbH
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Anschrift | Johann-Georg-Halske-Str.11 41352 Korschenbroich |
Telefon | 02161/61783-0 |
Web | www.iad-audio.de |
hifi@iad-gmbh.de |
Mit dem DX6000 stellt die japanische Manufaktur Final Audio ihr erstes Modell einer neuen offenen Kopfhörerserie vor. Statt mit Marketing-Superlativen überzeugt Final mit konstruktiven Besonderheiten, die für mess- und hörbare Vorteile sorgen: Der Final DX6000 setzt technisch dort an, wo viele dynamische Top-Modelle bislang Kompromisse eingehen.
Kernstück des DX6000 ist ein dynamischer 50-Millimeter-Treiber mit einer hauchdünnen Membran aus reinem Magnesium. Das Metall ist rund ein Drittel leichter als Aluminium, gleichzeitig sehr steif und besitzt günstige interne Dämpfungseigenschaften. In der Praxis verspricht das weniger Partialschwingungen und damit geringere Verzerrungen – eine Eigenschaft, die üblicherweise nur sehr teure Beryllium- oder schwere Sandwich-Membranen in Lautsprechern bieten. Die Verarbeitung ist heikel: Final setzt dabei auf Oxidation und gezielte Faltungen, um Stabilität und Haltbarkeit sicherzustellen.
Ein weiteres Detail ist die monolithisch spritzgegossene Membran-Sicke-Einheit. Weil keine Klebstoffe mehr nötig sind, verringert sich das bewegte Gewicht, und die Membran bewegt sich nahezu ideal als Kolben. Die Schwingspule selbst besteht aus einer leichten Aluminium-Legierung und wird per „air wiring“ – also direkt ohne starre Leiterbahnen – angeschlossen. Zusammen senkt das die Resonanzfrequenz und verbessert die Impulsantwort im Bassbereich. Leichte Membransysteme neigen zu Pegelspitzen im Hochton. Final nutzt hier kein zusätzliches Spulen- oder Dämpfungsgewicht, sondern integriert ein passives Netzwerk in den Signalpfad, um die oberen Frequenzen linear zu halten.
Während viele geschlossene Konstruktionen Bass durch das Gehäusevolumen generieren, vertraut der DX6000 auf die Tieftonfähigkeiten des Treibers selbst. Das Chassis ist offen, Vorder- und Rückseite gehen beinahe rahmenlos ineinander über. Das liefert einerseits einen realistischeren Raumeindruck und minimiert andererseits Gehäuseresonanzen. Der DX6000 vereint seltene Materialien, eine weitgehend klebstofffreie Mechanik und ein offenes Gehäuse. Wer bereits mit offenen Hörern arbeitet, darf besonders auf die Kombination aus tiefreichendem, unverfärbtem Bass und luftigem Bühnengefühl gespannt sein.
Herstellerangaben
Final Audio DX6000
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Der Final DX6000 ist ab sofort zum Preis von 2.000 Euro im autorisierten Fachhandel erhältlich.
Vertrieb
AUDIO-TRADE Hi-Fi Vertriebsgesellschaft mbH
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Anschrift | Villa Belvedere Wallufer Straße 2 D-65343 Eltville am Rhein |
Telefon | +49 6123 9258956 |
info@audiotra.de | |
Web | www.audiotra.de |