FiiO erweitert sein Portfolio um den kompakten R-2-R-Desktop-DAC/AMP K13 und den geschlossenen Over-Ear-Kopfhörer FT13. Beide Produkte richten sich an Hifi-Fans und audiophile Musikliebhaber, die Wert auf Musikalität, technische Präzision und hochwertige Verarbeitung legen.
Der FiiO FT13 ist ein geschlossenes Over-Ear-Modell, das auf hohe Auflösung, schnelle, kontrollierte Basswiedergabe und eine großzügige Bühnenwirkung setzt. Das Design kombiniert große 60-Millimeter-Treiber mit einer speziellen PU-/Woll-Nano-Holzfaser-Membran, die für präzise Impulswiedergabe und natürliche Dämpfung sorgt. Die Abstimmung zeigt eine klare, leicht V-förmige Signatur mit viel Detail im Hochtonbereich — ideal für Hörer, die Feinheiten in Aufnahmen heraushören möchten.
Der FT13 überzeugt durch hochwertige Verarbeitung, ein durchdachtes Zubehörpaket und eine modulare, sehr hochwertige Kabelausstattung, die bereits im Lieferumfang enthalten ist. Zwei Ohrpolster-Optionen (Wildleder und Velours) erlauben eine einfache Anpassung von Isolation und Tonalität; die robuste Mechanik und das edle Finish unterstreichen den Anspruch an Langlebigkeit und Premium-Haptik. Für audiophile Anwender ist der FT13 ein vielseitiger Partner: starke technische Fähigkeiten, gute Isolation durch die geschlossene Konstruktionen und die Möglichkeit, mit Pad-Mods die Abstimmung zu verfeinern, machen ihn sowohl für kritisches Hören als auch für genussvolles Musikhören geeignet.
Zentrale Attribute im Überblick
Der FiiO FT13 ist im FiiO Shop für 330 Euro erhältlich.
Passend zu diesem außergewöhnlichen Kopfhörer stellt FiiO einen perfekten Zuspieler vor: den FiiO K13 R2R, einen kompakten, vollsymmetrischen R-2-R-DAC/Preamp für den Desktop. Der K11 R2R sorgte weltweit für großes Aufsehen, und das aus gutem Grund: Es war FiiOs erster Kopfhörer-Amp, der die professionelle R2R-DAC-Technologie einer breiten Masse an audiophilen Musikfans zugänglich machte. Mit dem K13 R2R wird diese Erfolgsgeschichte weitergeschrieben. Er bringt eine vollsymmetrische, echte 24-Bit R-2-R-Widerstandsarray-DAC-Architektur in ein kompaktes Desktopgehäuse und zielt auf Hörer, die eine organischere, analoge Klangästhetik suchen. Die diskrete R -2R-Topologie liefert eine warme, musikalische Wiedergabe mit geringer Digitalfärbung und einem dunkleren Störgeräusch-Hintergrund, ideal für langes, ermüdungsfreies Hören.
Der K13 bietet umfangreiche Anschlussoptionen (USB, koaxial, optisch), vollsymmetrische Ausgänge für Vorverstärker/Endstufen sowie einen leistungsstarken Kopfhörerausgang mit hoher Ausgangsleistung. Zusätzliche Features wie NOS/OS-Modi, ein 10-Band-PEQ, LDAC-Bluetooth und eine duale Stromversorgung unterstreichen die Vielseitigkeit für Desktop-Setups und mobile Quellen.
Als Herzstück eines kompakten Hifi-Systems verbindet der K13 R2R musikalische Wärme mit moderner Funktionalität: er eignet sich gleichermaßen als USB-DAC für Kopfhörer-Setups wie als Vorstufe für aktive Lautsprecher und bietet damit eine flexible Basis für audiophile Ketten.
Zentrale Attribute im Überblick
Der FiiO K13 R2R ist im Fiio-Shop für 320 Euro in Silber oder Schwarz erhältlich.
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Vertrieb
NT Global Distribution GmbH
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| Anschrift | Geschäftsführer: Nils Makossa Waller Heerstr. 104 28219 Bremen Deutschland |
| Web | www.nt-global.de |
Meine beiden D/A-Wandler, der DAVE im Arbeits- und der HUGO TT2 im Wohnzimmer, werden serienmäßig von Schaltnetzteilen gespeist. Bei letzterem kommt seit einiger Zeit ein Ferrum Hypsos, bei Chord Electronics Topmodell ein lineares Dreifach-Netzteil zum Einsatz. Ein solches versorgt auch den Eversolo DAC-Z10 – zum Preis von 2.000 Euro.
Und nein, es sind keine drei ausgelagerten Stromversorgungen, für die der genannte Preis gilt. Dafür bekommt man das vollständige Topmodell unter Eversolos DACs. Es ist schon neun Jahre her, dass mich erstmals ein Wandler aus diesem Preisbereich, der Mytek Brooklyn, nachhaltig begeistert hat, denn damals war ich in Sachen Digital noch lange nicht so verwöhnt wie heute. Dennoch kann ich bei diesem Sonderangebot von Eversolo – von dem man zumindest nach dem Blick auf die gebotene Hardware sprechen darf, zum Klang kommen wir später – nicht widerstehen. Wohl auch, weil mich schon bei der Beschäftigung mit dem Eversolo DMP-A10 und der Kopfhörerverstärker/DAC-Kombination von Luxsin, einer Untermarke von Eversolo, das ungemein gute Preis/Klang-Verhältnis der Geräte aus China überrascht hat. Das ist die positive Seite der momentanen stark divergierenden Entwicklungen in der Hifi-Szene: Während einerseits immer aufwändigere und für die Mehrheit der Musikfreunde unerschwinglichere Komponenten im besten Falle das klanglich Machbare neu definieren, bieten Geräte mit moderaten Preisen heutzutage mehr Ausstattung und deutlich besseren Klang, als das vor – sagen wir mal – zehn, zwölf Jahren üblich war. Und diesen Prozess möchte ich bei aller Begeisterung für exklusives High End keinesfalls aus dem Blick verlieren.

Doch zurück zum Eversolo DAC-Z10: Der ist nicht nur ein D/A-Wandler, sondern auch ein vollsymmetrischer Hochpegelvorverstärker mit bis zu zehn Dezibel Verstärkung und mit je einem Cinch- und einem XLR-Eingang pro Kanal. Die gleichen Anschlüsse gibt es auch für die Ausgänge – und zwar mit einer Besonderheit, die auch bei deutlich hochpreisigeren Verstärkern längst nicht üblich ist: Im Menü lässt sich wählen, ob das positive Signal an Pin zwei, wie in unseren Breitengraden üblich, oder an Pin drei anliegt, und damit eine etwaige Phasendrehung im Zusammenspiel mit dem folgenden Gerät verhindern. Um die Kompatibilität mit Quellen mit I2S- oder in der Eversolo-Schreibweise IIS-Ausgang sicherzustellen, kann man per Software – also per Touchscreen oder App auf dem Smartphone oder Tablett – eine von acht Pin-Belegungen auswählen: sehr komfortabel und wohlüberlegt. Laut Datenblatt sind alle Eingänge vor der weiteren Signalverarbeitung galvanisch getrennt. Neben den üblichen Schnittstellen verfügt der DAC-Z10 auch noch über HDMI ARC respektive eARC für die Integration in Heimkino-Systeme. Selbst eine kabellose Ansteuerung ist dank des Bluetooth-5.0-Moduls Qualcomm QCC5125 möglich. Die symmetrische Lautstärkeregelung wird mit relais-geschalteten Widerstandsleitern realisiert. Leider ist die Pegelregelung nicht gänzlich aus dem Signalweg zu nehmen, falls man den DAC-Z10 als reinen D/A-Wandler mit einer Hochpegelvorstufe verwenden möchte.

Anders als in den beiden günstigeren reinen DACs und den in Streamern integrierten setzt Eversolo bei seinem besten Wandler nicht auf Chips von ESS-Sabre. Dem DAC-Z10 spendierte man pro Kanal eine Kombination aus dem AKM AK4191EQ und dem AK4499EXEQ, die Ein-Bit-Signale bis DSD512 und PCM bis 768 Kilohertz und 32 Bit verarbeiten kann. Auch wenn schon der eingebaute, beheizte 10-Megahertz-Quarzoszillator (OCXO) für eine stabile, sehr rauscharme Zeitbasis sorgt, besitzt der Eversolo Eingänge für eine externe Clock. Um eine Fehlanpassung auszuschließen, stattete man den DAC-Z10 mit einem 50- und einem 75-Ohm-Eingang aus. Die Flexibilität beim Anschluss von Masterclocks geht aber noch weiter: Der Eversolo akzeptiert nicht nur den bisher am meisten verbreiteten Takt mit 10 Megahertz, sondern kommt auch mit dem von 25-Megahertz-Clocks zurecht. Das sind für sich genommen gewiß keine besonders kostenintensiven Maßnahmen, aber sie sprechen für die Umsicht der Entwickler. Daran können sich einige High-End-Hersteller gerne orientieren.

Darüber hinaus nimmt sich ein im DCA-Z10 integrierter FPGA der I2S-Daten an und rekonstruiert die Rechteckform des Taktsignals. Alle an den Eversolo geschickten digitale Signale sollen so optimiert werden, bevor sie die DAC-Chips erreichen. Bei Eversolo heißt dieser Verfahren „Clock Shaping“. Auch bei der Platzierung der Platinen der einzelnen Funktionsgruppen lassen die Entwickler viel Sorgfalt walten: Die sogenannte „Fully Isolated Architecture“ trennt digitale und analoge Schaltkreise weitestgehend, um sie vor hochfrequenten Störungen zu schützen. Dass diese nicht durch die Stromversorgung in die Schaltungen gelangen, verhindern die bereits erwähnten drei analogen Netzteile: jeweils eines für den rechten und linken Kanal sowie eines für die Systemsteuerung. Laut Produktinformation beträgt das Restrauschen auf den Versorgungsspannungen gerade einmal 42 Mikrovolt. Natürlich ist auch der Touchscreen gegenüber dem Gehäuseinneren elektromagnetisch abgeschirmt. Der dient nicht nur der intuitiven Bedienung, sondern kann auch VU-Meter in verschiedenen Designs sowie Musiksignale in ihrer Intensität spektral darstellen – wie die verschiedenfarbige Beleuchtung des den Drehknopfes umgebenden Ringes eine schöne Spielerei.

Keine solche, sondern sehr ernst zu nehmen sei das Kopfhörermodul des DAC-Z10 merkte Carsten Hicking, einer der Inhaber des Deutschlandvertriebs von Eversolo, an: Der DAC-Z10 misst – wie der Luxsin X9 – direkt nach der Verbindung eines Kopfhörers mit der 6,3-Millimeter-Klinkenbuchse dessen Impedanz und wählt entsprechend eine von drei Verstärkungsstufen aus. Ich bin wirklich gespannt, wie der Eversolo mit dem Dan Clark Audio Stealth zurechtkommt. Doch dazu später mehr. Auch wenn der Eversolo erst zwei Tage vor seiner Abreise nach Gröbenzell bei seinem Vertrieb eintraf, also keinerlei Betriebsstunden sammeln konnte, habe ich das vom Transport noch sehr kalte Gerät nicht sofort mit dem Netz verbunden und eingeschaltet, sondern ihm direkt nach dem Auspacken ein Stündchen bei Zimmertemperatur zum Akklimatisieren gewährt. Genug Zeit, um auch einmal den sehr ansprechend gestalteten Innenkarton zu würdigen: So etwas ist man selbst von High-End-Komponenten eher nicht gewohnt: Entweder kommen diese gleich im Flightcase an oder in einer ausschließlich zweckmäßigen Verpackung. Anders – wie erwähnt – der DAC-Z10: Sein Karton weckt beste Erinnerungen an die ersten iPhones. Da macht schon das Auspacken ein wenig Freude.

Da ich von einer nicht eingespielten Komponente, vor allem, wenn es sich um einen D/A-Wandler handelt, noch keine erfreulichen klanglichen Leistungen erwarte, verzichte ich auf erste Höreindrücke und lasse den DAC-D10 mit Files vom DMP-A10 in Endlosschleife vor sich hinspielen. Erst nach über 30 Stunden Dauerbetrieb nutze ich den Wandler für ein wenig Hintergrundbeschallung, wobei erwartungsgemäß nichts Negatives auffällt. Zur Einstimmung höre ich dann nach einer Nacht weiteren Einspielens Philip Catherine und Martin Winds Duo-Album New Folks. Rhythmisch harmonieren die beiden perfekt, wie der Eversolo schnell klar macht. Dank seiner hohen Auflösung wird auch hin und wieder das dezente Mitsingen des Gitarristen hörbar. Tonal gibt es keinerlei Auffälligkeiten, die Scheibe macht einfach Spaß. Besonders gelungen ist die Version von „Blues in the Closet“, bei der man beim Gitarren-Intro sehr fein die wechselnde Intensität der Verzerrungen und vereinzelte Griffgeräusche wahrnehmen kann, bevor der Bass die bekannte Melodie erklingen lässt, die Philip Catherine kurz darauf übernimmt: einfach Gute-Laune-Musik!

Um das ein oder andere Teststück komme ich einfach nicht herum, wenn ich die Leistung des DAC-Z10 einschätzen möchte. Das Tabla-Intro von Ravi Shankars „West Eats Meat“ vom Album Tana Mana untermauert den oben beschriebenen Eindruck: Der Eversolo agiert ungemein schnell, rhythmisch packend und detailverliebt. Auch der virtuelle Hallraum kann überzeugen. Der Hauptteil lenkt dann die Aufmerksamkeit auf die eher silbrigen Klangfarben und den packenden Groove der Aufnahme. Da vermisse ich ohne direkten Vergleich rein gar nichts. Natürlich macht es keinerlei Sinn, den Eversolo an der HUGO-TT2/M-Scaler-Kombination zu messen, dafür ist der Preisunterschied zu groß. Also nehme ich den Up-Scaler aus dem Signalweg und verbinde den Streamer direkt über USB mit dem TT2, der auch allein mehr als doppelt so teuer ist wie der DAC-Z10. Dafür bekommt man im Tiefbass auch ein wenig mehr Energie. Die tief hinten im Raum abgebildete Pauke kommt über den Chord-DAC etwas voluminöser und druckvoller rüber. Ansonsten kann ich keine Vorteile bei der Wiedergabe über HUGO TT2 entdecken.

Am Anfang des ersten Satzes von Mahlers Symphonie Nr. 3 mit dem Bayerischen Radio Symphonie Orchester unter Mariss Jansons überzeugt Chord Electronics' Wandler mit kraftvollen tiefen Trommeln. Da kann der Eversolo nicht hundertprozentig mithalten, begeistert aber mit einer weiter in die Tiefe reichenden imaginären Bühne und einer einen Tick präziseren Durchzeichnung. Bleibt festzuhalten, dass sich DAC-Z10 auch vor deutlich teureren Komponenten keineswegs verstecken muss. Dass im Tiefbass noch ein Hauch mehr geht, als er zu bieten hat, spürt man zwar im direkten Vergleich, gerät aber nach kurzer Zeit in Vergessenheit. Ich habe den gesamten ersten der Satz der Mahler-Symphonie jedenfalls rundum genossen.
Doch halt! Bevor ich hier zu abschließenden Einschätzungen komme, sollte ich erstens zugeben, dass ich bisher völlig vergessen habe, den Klang des Eversolo nach meinen Vorstellungen klanglich zu optimieren, und zweitens umgehend damit beginnen, ein wenig mit dem Clock Shaping und den sechs Filtereinstellungen zu experimentieren. Bei Abdullah Ibrahim & Ekayas „Calypso Blue“ ist der positive Einfluss des rekonstruierten Clock-Signals eindeutig: Nachdem ich es nun erstmals aktiviert habe, wirkt der virtuelle Raum ein Stückchen größer, die Instrumente werden besser gegeneinander abgesetzt und dynamische und rhythmische Feinheiten treten klarer hervor. Clock Shaping bleibt ab jetzt eingeschaltet.

Für die Filterauswahl verlasse ich mich einmal mehr auf den Beginn des ersten Satzes von Schostakowitschs Symphonie Nr. 15 mit den Duisburger Philharmonikern. Bis jetzt war das „Minimum Phase slow Roll-off“-Filter aktiv, dass ich bei der Inbetriebnahme ohne vorheriges Hören eingestellt hatte. Das „Linear Phase slow Roll-off“-Filter sorgt jetzt für eine noch weitere Ausdehnung der Bühne in der Tiefe und eine minimal bessere Feinzeichnung. Zwar verlegt das „Minimum Phase fast mix“-Filter das musikalische Geschehen noch weiter hinter die Lautsprecherebene, macht die gesamte Abbildung dabei aber etwas diffuser. Auch das „Linear Phase fast Switch“-Filter gefällt nicht uneingeschränkt: Bei sehr guter Raumdarstellung wirkt die Wiedergabe ein wenig kühl und zu nüchtern. Abschließend bleibt also nur noch zu klären, ob beim „Linear Phase“-Filter die „slow Roll-off“- oder die „fast Roll-Off“-Variante mehr überzeugt. Auch wenn die Unterschiede eher gering sind, ziehe ich das weniger steile Filter vor. Beim „Linear Phase slow Roll-off“ gelingt die Wiedergabe einen Hauch offener und strahlender. Es ist schon verblüffend, wie viel Wohlklang selbst in einer High-End-Kette mit einen Wandler für 2.000 Euro möglich ist – wenn man sich denn die Mühe macht, ihn auf die Anlage und den eigenen Geschmack hin zu optimieren.

Beim nächsten Schritt ist es mit ein wenig Mühe nicht getan. Es ist schon eine größere Investition fällig, wenn man den DAC-Z10 mit einer externen Master-Clock takten will. Allerdings haben die meisten externen Taktgeber mehr als einen Ausgang, so dass man, vorausgesetzt man hat in seiner Kette schon eine Clock integriert, nur ein für diesen Zweck geeignetes BNC-Kabel erwerben muss. Ich hatte mir zu der Zeit, als ich noch hauptsächlich das SOtM-Switch benutzte, eine sCLK-OCX10 mit passendem Keces-Netzteil zugelegt. Diese Kombination stellt nun auch den 10-Megahertz-Takt am 75-Ohm-Eingang des DAC-Z10 bereit. Praktischerweise kann man in der Eversolo App zwischen der internen und externen Clocks umschalten. Also verkabele ich die SOtM-Clock und starte Arild Andersens Album Mira, von den ich üblicherweise nur den Track „Raijin“ für Tests verwende. Das ist eigentlich schade, denn die vorangehenden fünf Stücke sind ebenso schön und eingängig, allerdings nicht so spektakulär wie „Raijin“. Beim ersten Hören fasziniert wie gewohnt der im Studio konstruierte Raum, in dem große Trommeln und eine Flöte erklingen. Zu meiner freudigen Überraschung fehlt mir hier im Bassbereich rein gar nichts. Auch die Auflösung stimmt: Die elektronischen Störgeräusch hinter den Trommelschlägen sind klar wahrzunehmen – allerdings nicht so klar und differenziert wie nach dem Umschalten auf die externe Clock. Glücklicherweise betreffen die deutlichen Verbesserungen nicht nur die ungewollten Nebengeräusche. Auch die einzelnen Schläge auf die Felle werden dynamisch besser aufgelöst. Man erhält plötzlich eine Menge mehr Informationen über die Ein- und Ausschwingvorgänge. Auch die Positionierung der Instrumente im nun deutlich größeren Raum gelingt noch besser: Mit der externen Clock spielt der Eversolo einfach auf einem höheren Niveau.

Und nun zu etwas gänzlich anderem: dem Kopfhörerausgang des Eversolo. An den Einstellungen für Clock Shaping, die Filter und die externe Clock habe ich nichts geändert, als ich den Sendy Audio Peacock mit dem Wandler verbinde. Nach der Impedanzmessung hat der DAC-Z10 die mittlere Verstärkung eingestellt und bei einem Pegel von -20 Dezibel erklingt Tord Gustavsens „Deep As Love“ und „Graceful Touch“ vom Album Changig Places musikalisch so einschmeichelnd und dynamisch so ausdrucksstark, wie ich es in Erinnerung habe. In Kombination mit den Peacock macht mich der Eversolo rundum zufrieden. Also lege ich die Messlatte ein wenig höher und verbinden den DAC mit dem Stealth – und das ist in Sachen Verstärkung der anspruchsvollste Kopfhörer in meinem Fundus. Der Eversolo reagiert auf den Stealth ein wenig ungewöhnlich: Er stellt für ihn die niedrigste Verstärkungsstufe ein und auf die springt die er auch immer wieder zurück, selbst wenn in der App die höchste gewählt wurde. Aber es geht ja nicht um technische Parameter, sondern um den Klang. Bei -2 Dezibel ist das nicht gerade mit hohem Pegel oder gar mit Kompression aufgenommene ECM-Album verzerrungsfrei und angenehm zu hören. Der Kopfhörerausgang des Eversolo kann auch eine extrem schwierige Last wie den Stealth treiben – aber wer kombiniert schon einen Kopfhörer mit einem Wandler, der weniger als die Hälfte kostet?
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Gehört mit (Wohnzimmer)
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|---|---|
| Up-Sampler | Chord Electronics Hugo M-Scaler mit Ferrum Hypsos |
| D/A-Wandler | Chord Electronics Hugo TT2 mit Ferrum Hypsos |
| NAS | Melco N1Z H60/2 mit externem Audiaz Linearnetzteil |
| 10-MHz-Clock | SOtM sCLK-OCX10 mit Keces P8 |
| Vorverstärker | Einstein The Preamp |
| Endstufe | Einstein The Poweramp |
| Lautsprecher | Göbel Epoque Aeon Fine, Acapella Harlekin |
| Kopfhörer | Sendy Audio Peacock, Dan Clark Audio Stealth |
| Kabel | Audioquest Dragon Bi-Wiring, Swiss Cables Reference (Plus), Goebel High End Lacorde Statement |
| Zubehör | Einstein The Octopus, HighEndNovum Multivocal Resonator, Sieveking Quantum Noise Resonator, ifi Silent Power Lan iPurifier, Medienkonverter mit SBooster MK II, Singlemode-Duplex-Lichtwellenleiter |
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Herstellerangaben
Eversolo DAC-z10
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|---|---|
| Gehäusematerial | Aluminiumlegierung |
| Display | 8.8 Zoll LCD-Touchscreen |
| DAC-Chip | links AK4191+AK4499, rechts AK4191+AK4499 |
| Haupt-Prozessor | DCP8568 |
| Audio Prozessor | Multi Core USB Audio Prozessor |
| OPA Chip | OPA 1612 |
| Bluetooth-Eingang | Qualcomm QCC5125 Bluetooth Modul, Bluetooth 5.0, unterstützt SBC/AAC |
| USB-B-Audioeingang | bis zu PCM 768kHz und 32 Bit, DSD512; kompatibel mit Windows 10 und höher, Mac, Android, iOS |
| IIS-Eingang | unterstützt 8 Knfiguratiosmodi, bis zu Stereo DSD512 / PCM 768kHz 32 Bit |
| AES/EBU-Eingang | bis zu Stereo DSD64 (DoP), PCM 192kHz 24 Bit |
| Optischer Eingang (2x) | bis zu Stereo DSD64 (DoP), PCM 192kHz 24 Bit |
| Koaxialer Eingang (2x) | bis zu Stereo DSD64 (DoP), PCM 192kHz 24 Bit |
| ARC-Eingang | bis zu Stereo PCM 192kHz 24 Bit |
| Analoge Audioeingänge | XLR (symmetrisch), Cinch (Vorverstärkereingang) |
| Analoge Audioausgänge | XLR (symmetrisch), Cinch (Vorverstärkereingang), Kopfhörerausgang 6,35-Millimeter Klinke |
| Eingangsspannungen | max. 2,5Vrms (Cinch), max. 5Vrms (XLR) |
| Optischer/Koax-Eingang | bis zu PCM 192kHz und 24 Bit, DSD64 DOP |
| ARC-Eingang | bis zu PCM 192kHz und 24 Bit |
| Optischer/Koax.Ausgang | bis zu PCM 192kHz und 24 Bit, DSD64 DOP |
| USB-Audioausgang | bis zu PCM 768kHz 32 Bit, bis zu DSD512 Native, (nur DAC, die den UAC-Standards entsprechen) |
| Empf. Kopfhörerimpedanz | 16–300Ω (niedrige Verstärkung: 16–32Ω / hohe Verstärkung: 32–300Ω) |
| Eingang für ext. Clock | für 10/25 Megahertz und 50 oder 75 Ohm |
| Ausgangspegel | 5V (XLR), 2,5V (Cinch) |
| Frequenzgang | 20Hz bis 20kHz (±0,1 dB) |
| Dynamikbereich | >124dB |
| SNR | >123dB |
| Übersprechen | > -123dB |
| Steuerungsmethoden | Touchscreen-Steuerung, Android/iPhone/iPad-App, Fernbedienung |
| Stromversorgung | 110~240V Wechselstrom, 50/60Hz, drei extrem rauscharme, linerare Netzteile |
| Leistungsaufnahme | 32W |
| Lieferumfang | Fernbedienung, Netzkabel, Triggerkabel, USB-Daten-Kabel, USB-Stick für Firmware-Update, Bedienungsanleitung, Reinigungstuch |
| Abmessungen (B/H/T) | 365/88/310mm |
| Preis | 2.000 Euro |
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Vertrieb
audioNEXT GmbH
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|---|---|
| Anschrift | Isenbergstraße 20 45130 Essen |
| Telefon | 0201 5073950 |
| info@audionext.de | |
| Web | www.audionext.de |
Aavik präsentiert stolz die neue Phono-Vorverstärkerserie R-x88. Inspiriert vom renommierten Referenzmodell Aavik R-880 bietet diese Serie einem breiteren Publikum analoge Leistung auf Referenzniveau – entwickelt für Moving-Coil- (MC) und DS-Audio-Tonabnehmer in einem eleganten Gehäuse.
Bei Aavik beginnt alles mit der Musik. Die R-x88-Serie wurde mit Sorgfalt entwickelt, um einen authentischen, rauschfreien Signalweg zu gewährleisten, der jede Nuance der Originalaufnahme bewahrt. Jedes Modell – R-188, R-288 und R-588 – verkörpert die Vision, kompromisslose Phono-Vorverstärker zu schaffen, die modernste Technologie mit raffiniertem dänischem Design verbinden.
Jeder Aavik R-x88 wird in Aalborg von hochqualifizierten Technikern handgefertigt, wobei die hauseigene Produktion mit sorgfältig ausgewählten dänischen und internationalen Partnern kombiniert wird. Diese Synergie gewährleistet kompromisslose Qualität und Zuverlässigkeit.
Besonderheiten
Preise:: 15.000 Euro (Aavik R-188), 20.000 Euro (Aavik R-288), 25.000 Euro (Aavik R-588)
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Hersteller
Audio Group Denmark
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|---|---|
| Anschrift | Rebslagervej 4 DK-9000 Aalborg |
| Web | audiogroupdenmark.com |
In diesem kleinen Bericht geht es darum aufzuzeigen, ob bei bereits gepressten Schallplatten eine nachhaltige Klangverbesserung durch thermische Spezialbehandlungen möglich ist.
Mir sind zur Zeit zwei Methoden bekannt, mit denen man Einfluss auf die Struktur des Schallplatten-Vinyls nehmen kann. Diese beiden Methoden sind durchaus gegensätzlicher Natur und haben trotzdem entscheidenden Einfluss auf das Klangbild der so behandelten Schallplatten. Bei der einen Methode wird die Schallplatte auf -180 Grad Celsius abgekühlt und langsam wieder aufgetaut. Bei der zweiten Methode wird die Schallplatte auf +55 Grad Celsius erwärmt und langsam wieder abgekühlt. Um ansatzweise zu verstehen, was bei den Anwendungen geschieht, sollten wir uns einmal den eigentlichen Pressvorgang einer Schallplatte ansehen: Das Rohmaterial besteht bei nativem Vinyl in der Regel aus Polyvinylchlorid (PVC), dem etwa 20 Prozent Polyvinylacetat (PVAc) und weitere Additive zugesetzt werden. Der Pressvorgang einer Schallplatte dauert etwa 30 Sekunden. Eine dosierte Menge Rohmaterial (150–180 g) wird zusammen mit den Etiketten zwischen die beiden aufgeheizten Pressmatrizen gebracht und bei einem Druck von etwa 8·106 Pa (etwa 80 kg/cm²) und einer Temperatur von etwa 150 Grad Celsius gepresst. Nach einer kurzen Abkühlphase, in der die Matrizen mit Wasser gekühlt werden, wird die Presse geöffnet und die Schallplatte entnommen. Aufgrund der kurzen Heizphase, des hohen Pressdruckes und der sehr kurzen Abkühlphase kommt es zu unerwünschten Spannungen in der fertigen Schallplatte.

Bei der Methode der Abkühlung mittels des sogenannten Kryo-Verfahrens wird bei der Firma CoolTech in Österreich die Temperatur innerhalb der Truhe, in der die Platten eingebracht sind, durch -196 Grad Celsiuns kaltes Stickstoffgas sehr langsam – oder präziser um ein bis drei Kelvin pro Minute – verringert. Das geht bis -180 Grad Celsius. Diese Temperatur wird eine gewisse Zeit gehalten, anschließend wird das Gas in der Truhe auf etwa -70 Grad erwärmt, dann erneut auf -180 Grad heruntergekühlt. Dieses schrittweise Erwärmen und Kühlen bei genau definierten Temperaturen ist eine Entwicklung der Firma CoolTech, gehört zum Firmengeheimnis und wird deshalb nicht preisgegeben. Am Ende des etwa 15 Stunden dauernden computergesteuerten Prozesses wird der Inhalt der Truhe auf 35 Grad Celsius erwärmt, damit sich beim Öffnen kein Kondenswasser auf den Objekten bildet. Dieser Prozess hat unmittelbaren Einfluss auf die kristallinen Strukturen des Vinyls und ebenfalls auf die Spannungsfelder innerhalb der Schallplatte. Bei der zweiten Methode, dem Tempern, wird die Schallplatte langsam auf 55 Grad Celsius erwärmt, etwa eine Stunde bei dieser Temperatur gehalten und anschließend auf Zimmertemperatur abgekühlt. Die bei diesem Test verwendeten getemperten Schallplatten sind mit Hilfe einer Audio Fidelity Improvement FLAT.DUO behandelt worden. Es mag verwundern, dass sowohl eine Kryo-Behandlung als auch das Tempern einen positiven Effekt auf die Klangqualität haben soll. Auch wenn wir bei der Technik einer Schallplattenherstellung auf viele Jahrzehnte Erfahrung zurückgreifen können, so fehlen bis heute exakte wissenschaftliche Grundlagen. Was man aber zumindest über beide Methoden sagen kann ist, dass sowohl das Tempern als auch die Kryo-Technik in der Industrie angewendet werden. Metalle und Kunststoffe werden zum Beispiel getempert, um dem Material eine bessere Steifigkeit, Härte und Abriebfestigkeit zu verleihen. Das gleiche gilt für die Kryo-Technik. So wird zum Beispiel bei Zerspanungswerkzeugen für die Metallbearbeitung die Standzeit dank Kryo-Prozess um etwa 60 Prozent verlängert. Wird eine Schallplatte nun getempert oder gekühlt, werden ebenfalls die kristalline Struktur und die Spannungsfelder des Vinyls verbessert und die Flanken der Rille quasi gehärtet, genauer gesagt stabilisiert. Die Nadel sorgt also für weniger Abrieb im Vinyl und vermutlich dürfte in diesem Zusammenhang auch das Auslesen der in der Rille gespeicherten Informationen sauberer stattfinden. Wer schon einmal Unterschiede im Vinylmaterial festgestellt hat – zum Beispiel US-LPs, die etwas härter wirken als die EU-Scheiben –, wird vielleicht nachvollziehen können, dass die messbare Erhöhung der Stabilität des Materials auch klangliche Auswirkungen haben dürfte. Wie bereits erwähnt, es fehlen hier noch gesicherte wissenschaftliche Erkenntnisse, um die Veränderungen des Materials und dessen Einfluss auf die Klangqualität exakt zu definieren.

Wie sich diese Veränderungen auf die Klangqualität auswirken, lesen sie weiter unten.
Für diesen Test stehen mir fünf Schallplatten von Michel Godards Soyeusement – Live in Noirlac zur Verfügung. Diese Produktion von sommelier du son wurde im sehr halligen Refektorium des Klosters Noirlac in der Mitte Frankreichs auf einem Zwei-Spur-Band aufgenommen. Als Musiker waren Steve Swallow, Michel Godard und der sardische Saxophonist und Kehlkopfsänger Gavino Murgia dabei. Die drei Jazzer luden noch Bruno Helstroffer am Theorbo – einer Art Laute – und Fanny Paccoud an der Violine zur Session ein. Während des gesamten Mitschnitts und der weiteren Bearbeitung wurde kein künstlicher Nachhall verwendet. Was man auf der Schallplatte hört, ist nichts anderes als die Akustik des Aufnahmeraumes. Die fünf Schallplatten stammen aus ein und demselben Karton aus dem sommelier-du-son-Lager, sie sollten also in direkter Reihenfolge gepresst worden sein und daher keine Klangunterschiede etwa durch die Abnutzung des Presswerkzeug aufweisen. Während eine Platte im Originalzustand blieb, wurden die übrigen vier unterschiedlich behandelt. Eine wurde getempert, eine andere wurde kryo-behandelt. Was kann man noch tun? Richtig: Beide Methoden miteinander kombinieren. So wurde eine Platte zuerst getempert und anschließend kryo-behandelt, die letzte wurde zuerst kryo-behandelt und dann getempert. Eine gleichermaßen behandelte Serie von Schallplatten wurde bereits einem breiteren Publikum auf der Audio Video Show Warschau 2025 in persona von Birgit Hammer-Sommer und Dirk Sommer vorgestellt. Für alle, die keine Gelegenheit hatten, an diesem Event teilzunehmen, könnte dieser Bericht den einen oder anderen Leser möglicherweise dazu inspirieren, einige seiner Lieblingsscheiben ebenfalls eine der Spezialbehandlungen angedeihen zu lassen. Da die Höreindrücke der einzelnen behandelten Schallplatten durchaus kontrovers beurteilt und diskutiert werden, werde ich versuchen die hier geschilderten Testergebnisse möglichst neutral zu halten. Ein kleiner Spoiler vorweg: Jede der Behandlungen führte zu einer mehr oder weniger deutlichen Verbesserung der Klangqualität. Trotz allem barg der Hörtest neben erwartbaren Ergebnissen auch einige Überraschungen.

Beim Hörtest hatte ich Unterstützung von einer mir bekannten Testhörerin, so dass der Test in einer Doppelblindstudie durchgeführt werden konnte. Die Testhörerin wusste beim entscheidenden Hörtest nicht, welche der fünf Platten sich auf dem Plattenteller drehte und die Reihenfolge der aufgelegten Platten war randomisiert. Die Hörerlebnisse der Testhörerin stimmten übrigens zu 99 Prozent mit den meinen überein. Zur endgültigen Beurteilung waren mehrere Hörsessions erforderlich, bei der letzten wurden die unterschiedlich behandelten Platten dann gezielt miteinander verglichen. Hier konnten noch Details zum Beispiel zwischen den „nur“ getemperten und den zuerst getemperten und dann kryo-behandelten Aufnahmen herausgestellt werden. Gehört wurden die Platten auf dem Konstant Laufwerk mit beheiztem Tellerlager, bestückt mit dem Linn Ittok LV II Tonarm und dem Tonabnehmer Benz Micro Glider. Der Tonabnehmer war penibel justiert, die Nadel sorgfältig gereinigt. Die Schallplatten habe ich mit einer Kohlefaserbürste gereinigt, ein Waschgang war nicht erforderlich.
Fangen wir mit der getemperten Schallplatte an: Im Vergleich zum wirklich hervorragend aufgenommenen Original ist die Wiedergabe etwas klarer, Instrumente klingen akzentuierter und trotzdem ist das Klangbild insgesamt wärmer, tiefer und hat mehr Wucht. Der natürliche Raum, in dem die Aufnahme im Kloster Noirlac stattfand, wurde größer und erfahrbarer. Die Aufnahme klingt rhythmischer, es macht soviel Spaß, dass es verleitet, die Platte in einem Stück zu hören. Kommen wir zur kryo-behandelten Platte: Auch hier ist der Klang klarer und die Instrumente akzentuierter und voluminöser. Diese Effekte sind sogar stärker ausgeprägt als bei der wärmebehandelten Platte. Hierdurch sind die Instrumente im Raum besser ortbar, die Räumlichkeit nimmt sowohl in der Tiefe als auch in der Breite zu. Das Klangbild präsentiert sich detaillierter und analytischer als bei der getemperten Platte. Aber auch eher kühl und weniger rhythmisch. Nun kommt ja die spannende Frage auf, ob und wie sich bei den doppelt behandelten Platten die erzielten Klangbilder ergänzen oder vielleicht sogar negieren. Zuerst die kryo-behandelte und dann getemperte Platte: Sie klingt der nur getemperten Platte ähnlicher als der nur kryo-behandelten, hat aber einige Klang bildende Eigenschaften dieser übernommen. So klingt die Aufnahme insgesamt klarer, akzentuierter, detaillierter, voluminöser und räumlicher als die Originalaufnahme. Aber nicht ganz so ausgeprägt wie bei der ausschließlich gekühlten Platte. Dafür kommt hier eine Wärme und Tiefe hinzu, die man bei der nur gekühlten Platte vermissen könnte. Das Klangbild ist harmonischer, runder, rhythmischer und musikalischer. Zuletzt die Eindrücke von der zuerst getemperten und dann kryo-behandelten Platte: Hier herrschen die klanglichen Veränderungen aus der Kryo-Behandlung vor. Die Eigenschaften aus der Wärmebehandlung sind zwar hörbar, aber treten etwas in den Hintergrund. Also haben wir hier eine etwas analytischer klingende Version von der zuletzt beschriebenen Variante, allerdings mit ein wenig mehr Wärme und Tiefe im Klangbild als bei der ausschließlich gekühlten Platte. Ebenso ist die Räumlichkeit besser hörbar als bei der vorherigen Variante. Wenn also beide Methoden miteinander kombiniert werden, sind die Eigenschaften der zuletzt verwendeten Methode dominierend, allerdings sind immer noch die Klangveränderungen der zuerst verwendeten hörbar, wenn auch weniger ausgeprägt als bei den einzeln angewendeten Verfahren.

Welcher der aufgezeigten Behandlungsmethoden ist nun der Vorzug zu geben? Das ist eine Frage, die nur jeder für sich selbst beantworten kann. So ist es auch nicht verwunderlich, dass bei den beiden hier beteiligten Testhörern konträre Meinungen existieren. Der Favorit der Testhörerin ist eindeutig die Schallplatte, die zuerst in der Kühltruhe war und dann getempert wurde, sie findet, dass die warmen Klänge bestens zu der Musik auf der Schallplatte passen. Der Autor dieses Artikels wiederum würde eher die Version bevorzugen, die zuerst getempert und dann gekühlt wurde, er mag dieses klare Klangbild, das hörbare Anschlagen von Bass und Laute und die größere Räumlichkeit. Der eine bevorzugt eher analytisch und klar klingende Aufnahmen, der andere mag eher Wärme und Rhythmik im Klangbild. Das alles ist selbstverständlich auch abhängig vom Klangbild der eigenen Wiedergabekette und zuletzt auch von der Musikrichtung, die auf der Schallplatte konserviert ist.
PS: Bei den bisherigen Demonstrationen – meist eine unbehandelte LP gegen eine tiefgekühlte – votierte das Publikum nie mehrheitlich für eine der beiden Varianten. Also sollte in Sachen Wohltemperiertes Vinyl eine zweite Meinung in hifistatement.net zu finden sein. Deswegen wurde auch ein weiterer Kollege mit einem entsprechenden Satz LPs bemustert. Seine Einschätzung finden Sie in Kürze an dieser Stelle – es war ja nicht abzusehen, dass schon hier die beiden beteiligten Hörer unterschiedliche Präferenzen entwickeln würden…
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Gehört mit
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| Plattenspieler | Audiolabor Konstant mit beheiztem Tellerlager |
| Tonarm | Linn Ittok LV II mit Ekos Lagern |
| Tonabnehmer | Benz Micro Glider |
| Phonostufe | Roksan Artaxerxes X mit Roksan ROK DS1.5 Netzteil |
| Streamer | Melco N1 EX |
| D/A-Wandler | Mytek Manhattan II |
| Vorverstärker | VTL TL 6.5 II |
| Endstufen | QUAD II |
| Lautsprecher | Consensus Audio Lightning |
| Kabel | Audioquest Black Beauty, Audioquest K2, Ortofon 8N TSW 1000, Audioplan Power Cord |
| Zubehör | Sun Leiste, HMS-Wandsteckdosen, AHP Klangmodul IV G |
JPLAY, die führende Software für Audiophile, die ultimative Klangqualität suchen, hat eine neue Version seiner Musikwiedergabe-Anwendung veröffentlicht, die eine der am häufigsten nachgefragten Funktionen für Nutzer weltweit bietet: vollständige Unterstützung für Apple CarPlay.
Dank dieser bedeutenden Neuerung können JPLAY-Nutzer ein sichereres, nahtloseres und intuitiveres Musikerlebnis direkt über das integrierte Display ihres Autos genießen. Mit Apple CarPlay können JPLAY-Nutzer nun ihre Bibliothek durchsuchen, auf Wiedergabelisten zugreifen, anzeigen, was gerade abgespielt wird, und die Wiedergabe über die vertraute Benutzeroberfläche des Armaturenbretts steuern – ganz ohne ihr Smartphone zu berühren. Diese Integration erhöht den Komfort, die Fahrsicherheit und die allgemeine Benutzerfreundlichkeit für Musikliebhaber, die unterwegs auf JPLAY setzen.
Über CarPlay hinaus umfasst das Update mehrere funktionale Verbesserungen, die das Benutzererlebnis verfeinern sollen:
„Die Einführung der Apple CarPlay-Unterstützung ist ein wichtiger Meilenstein für JPLAY”, sagte Marcin Ostapowicz, Gründer von JPLAY. „Unser Ziel war es schon immer, ein erstklassiges, intuitives Hörerlebnis zu bieten – egal ob zu Hause, im Studio oder jetzt auch nahtlos integriert in die Fahrumgebung.” Das Update ist ab sofort im App Store verfügbar. Für aktuelle Abonnenten ist das Update kostenlos.
JPLAY ist eine revolutionäre HiFi-App, die Musikliebhabern und Audiophilen das ultimative Streaming-Erlebnis bietet. Mit der JPLAY-App kann man sich mit fast jedem Streamer oder Netzwerk-DAC auf dem Markt verbinden, ohne einen Core zu benötigen, so dass man seine Lieblingsmusik ganz einfach und ohne komplizierte Verbindungen genießen kann. Die JPLAY-App bietet eine nahtlose Integration mit Qobuz, Tidal, HQPlayer und lokalen Dateien (UPnP-Servern), so dass Benutzer ihre gesamte Musik in einer einzigen Bibliothek zusammenfassen oder separat auf jeden Musikserver und Streaming-Dienst zugreifen können. Mit einer blitzschnellen Kontextsuche und einer intelligenten Radiofunktion macht es die JPLAY-App einfach, neue Musik zu entdecken und zu überprüfen, welche Songs Aufmerksamkeit erregt haben.
Der größte Vorteil der JPLAY-App ist ihre extreme Optimierung und native iOS-Programmierung, die im Gegensatz zu anderen HiFi-Apps eine außergewöhnliche Geschwindigkeit und Reaktionsfähigkeit garantiert. JPLAY minimiert den Netzwerkverkehr zwischen der App und dem Audio-Endpunkt, wodurch Netzwerkgeräusche deutlich reduziert und die Klangqualität verbessert werden. Mit JPLAY kann man den reinsten Klang ohne unerwünschte Geräusche genießen. JPLAY wurde von Musikliebhabern und extremen Audiophilen entwickelt, die die Bedeutung der Klangqualität verstehen. Es verfügt über eine Ordneransicht für Old-School-Benutzer, zeigt immer die Qualität und Quelle der Musik an und zeigt unter anderem an, welcher Künstler gerade spielt.
Um die bestmögliche Benutzererfahrung zu gewährleisten, arbeitet JPLAY im Rahmen des JPLAY Certified-Programms mit ausgewählten Herstellern zusammen. Zertifizierte Geräte werden umfassend auf Stabilität, Kompatibilität und Leistung mit der JPLAY-App getestet, um eine nahtlose Integration und höchste Klangqualität zu gewährleisten. JPLAY bietet flexible Preisoptionen, um den Bedürfnissen jedes Audiophilen gerecht zu werden. Das Jahresabonnement ist für 49 US-Dollar erhältlich und bietet während der gesamten Laufzeit uneingeschränkten Zugriff auf alle Funktionen und Updates. Um neuen Nutzern den Einstieg in JPLAY zu erleichtern, bieten wir eine kostenlose zweiwöchige Testversion an. Für diejenigen, die einen einmaligen Kauf bevorzugen, ist die JPLAY-Lebenszeitlizenz für 199 US-Dollar erhältlich, mit einem Sonderpreis von 149 US-Dollar für aktuelle Abonnenten. Die JPLAY-App ist in 15 Sprachen verfügbar. JPLAY für iOS kann im App Store heruntergeladen werden. Es ist kompatibel mit iPhone, iPad und Macs mit M-CPU.
Mehr Informationen unter jplay.app
Die DREI H Vertriebs GmbH, die Chord-Electronic-Produkte hierzulande vertreibt, informiert über ein wesentliches Upgrade des preisgekrönten DAC- und Kopfhörerverstärkers Mojo 2: Chord Electronics hat das Gerät um zwei zentrale Features erweitert: einen hochwertigen 4,4-mm-Kopfhörerausgang sowie eine schaltbare USB-C-Ladefunktion.
Einer der bisherigen 3,5-Millimeter-Ausgänge wurde durch eine 4,4-Millimeter-Pentaconn-Buchse ersetzt. Dadurch unterstützt der Mojo 2 nun eine deutlich größere Bandbreite moderner High-End-Kopfhörer. Der zweite 3,5-Millimeter-Ausgang bleibt erhalten. Beide Ausgänge verfügen über eine unabhängige Lautstärkespeicherung, was den Einsatz verschiedener Kopfhörer besonders komfortabel macht.
Auf Basis des Feedbacks aus dem Markt wurde der USB-C-Port des Mojo 2 so erweitert, dass er nun sowohl Datenübertragung als auch Laden unterstützt. Das sorgt für eine spürbare Vereinfachung im täglichen Gebrauch und macht den Mojo 2 noch vielseitiger. Der Mojo 2 basiert auf der eigens von Chord Electronics entwickelten FPGA-Technologie und nutzt den weltweit ersten verlustfreien DSP (UHD DSP). Dieser ermöglicht präzise und vollständig transparente Klangkorrekturen über den gesamten Frequenzbereich – ohne jegliche Beeinträchtigung der Klangqualität. Dadurch bleibt der Mojo 2 außergewöhnlich flexibel, unabhängig vom verwendeten Kopfhörer, der Aufnahmequalität oder dem Einsatzgebiet.
Die Highlights
Durch die Micro-USB-Schnittstelle bleibt der Mojo 2 vollständig kompatibel mit dem Chord Poly Streaming-/Servermodul. Alle anderen Spezifikationen bleiben unverändert.
Der Mojo 2 ist nach wie vor zum Preis von 500 Euro erhältlich. Selbstverständlich werden alle bestehenden Mojo 2-Bestellungen auf die neue Version umgestellt. Die Auslieferung erfolgt ab Dezember 2025. Wir rechnen mit sehr großer Nachfrage. Es wird für die neuen Mojo 2 aktualisierte Verpackungen mit einem Aufkleber „Now with 4.4mm Connector” („Jetzt mit 4,4-mm-Anschluss“) geben, um ihn von den vorhandenen Beständen zu unterscheiden. Das neue Gerät behält denselben EAN-Code wie die bestehende Version: Das bedeutet, dass diejenigen, die auch auf Online-Plattformen verkaufen, nur die Liste der Funktionen aktualisieren müssen.
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Vertrieb
DREI H Vertriebs GmbH
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|---|---|
| Anschrift | Mika Dauphin Kedenburgstraße 44 Haus D / 1. OG 22041 Hamburg |
| mika.dauphin@drei-h.biz | |
| Telefon | +49 40 37507515 |
Mit Lautsprechern von Raidho haben wir uns bei Hifistatement schon öfter beschäftigt. Im Fokus standen dabei die Kompaktlautsprecher TD1.2 aus der TD-Serie sowie X1t und X1.6. aus der X-Serie. Diesmal haben wir den Standlautsprecher X2.6 zu Gast, das aktuell größte Modell der X-Serie.
Raidho verspricht, mit der X-Serie besonders viel Leistung – sprich Klangqualität – für den aufgerufenen Preis zu bieten. Wobei, „billige“ Lautsprecher – ganz gleich nach welchem Maßstab - hat Raidho noch nie hergestellt. Als Gegenleistung gibt es stattdessen exquisite Komponenten in allen Bereichen, allem voran bei den verbauten Lautsprecher-Chassis, die allesamt selbst entwickelt und In-House mit hohem Zeitaufwand gefertigt werden, worauf man bei Raidho besonders stolz ist. Das gilt selbstverständlich auch für die X2.6, einen eleganten Standlautsprecher mit ambitioniertem Anspruch.

Beginnen wir beim Bändchen-Hochtöner, dem Markenzeichen aller Raidho Lautsprecher. Genau genommen handelt es sich dabei um einen Magnetostaten. Hier fungiert eine hauchdünne Kunststofffolie, die nur ganze 11 Mikrometer stark und gerade einmal 20 Milligramm wiegen soll, als Membran. Auf diese ist mäanderförmig eine dünne Leiterbahn aufgebracht, welche die Schwingspule im herkömmlichen Sinne darstellt. Vor und hinter der Folie sitzen leistungsstarke Festmagnete. Raidho reklamiert für diese Konstruktion einen besonders klaren und natürlichen Klang, der seinesgleichen suche und in dieser Preisklasse herausragend sei. Die in der X2.6 verbaute Version soll eine nur leicht verkleinerte Ausführung des in den Top-Lautsprechern der TD-Serie verbauten Modells sein und sich von diesem nicht wesentlich unterscheiden. Für den Bass- und Mitteltonbereich kommen zwei 6,5-Zoll-Chassis zum Einsatz. Der Ausgangspunkt für die verwendete Membran ist ein Aluminiumkonus, der einerseits sehr steif und fest, andererseits aber auch leicht ist. Die Herausforderung beim Einsatz von Aluminium als Membranmaterial sieht man bei Raidho darin, dass dieses Material einen eigenen, charakteristischen Klang hat und innerhalb des Betriebsbereichs des Treibers „mitschwingt“. Um das zu vermeiden, wird eine dünne Schicht aus Keramik aufgetragen. Die Beschichtung wird durch einen Plasmaprozess aufgebracht, der die Keramikbeschichtung mit dem Aluminium verbindet. Hört sich einfach an, ist fertigungstechnisch aber äußerst anspruchsvoll. Damit soll sich die Dämpfung erhöhen und das Resonanzproblem gelöst werden.

Bei den kleineren Modellen X1t und X2t kommt dann noch eine weitere Schicht aus Tantal hinzu, die auch der Grund für das „t“ im Namen dieser Modelle ist. Allerdings kommen hier kleinere 5,25 Zoll Chassis zum Einsatz. Morton Nielsen, der Sales & Marketing Director von Raidho, gestand mir ganz offen, dass es aus Kostengründen leider nicht möglich sei, die aufwändige Beschichtung auch den etwas größeren Chassis angedeihen zu lassen. Das mag auf den ersten Blick nach einem Qualitätsverlust klingen, aber wir können es auch als eine etwas andere Prioritätensetzung verstehen, die zu einer – wie der Hörtest noch zeigen wird – leicht anderen klanglichen Abstimmung führt. Und auch ohne die Tantal-Beschichtung sind die Alu-Keramik-Chassis extrem steif. Der Punkt, an dem die Membran unerwünschte Bewegungen und Resonanzen erzeugt, soll auch so auf 12,5 Kilohertz verschoben werden, also weit über den Einsatzbereich des Chassis hinaus, der bei der X2.6 bis etwa 3,5 kHz reicht. Ein weiteres Highlight dieser Chassis ist deren Antrieb. Anstelle eines Standardmagneten umgibt eine ganze Reihe von Neodym-Magneten die Schwingspule. Die dänischen Designer versprechen sich davon geringere Verzerrungen und eine verbesserte Dynamik durch weniger Wärmeentwicklung und maximale Kontrolle über die Bewegung der Titan-Schwingspule.
Die Raidho X2.6 ist als ein Zweieinhalb-Wege-Design ausgelegt. Der obere Tief-Mitteltöner übergibt bei 3,5 Kilohertz an den Bändchen-Hochtöner, während der baugleiche untere Treiber sich bereits bei 140 Hertz aus dem Geschehen ausklinkt. Die Frequenzweiche ist mit wenigen, hochwertigen Bauteilen aufgebaut, die größtenteils vom renommierten Hersteller Mundorf stammen. Die Verdrahtung der Bauteile ist Point-to-Point vollständig von Hand ohne Platine ausgeführt und erfolgt mit Kabeln von Nordost. Bei der Innenverkabelung der Lautsprecher-Chassis setzt Raidho ebenfalls auf Nordost und die Technologien, die auch in den Nordost Valhalla-Modellen zum Einsatz kommen. Das sieht man nicht alle Tage. Der hohe Qualitätsanspruch setzt sich beim Gehäuse fort. Bei einer Höhe von 104 Zentimeter (ohne Füße) ist die Front Raidho-typisch mit 20 Zentimeter Breite recht schmal gehalten und die Tiefe fällt mit 41 Zentimetern moderat aus. Der „Hingucker“ ist, dass sich das Gehäuse nach hinten elegant geschwungen auf gerade einmal noch 3,5 Zentimeter verjüngt. Das soll für Stabilität sorgen und auch sonst akustisch – Stichwort: stehende Wellen - vorteilhaft sein. Optisch verleiht es dem Lautsprecher eine ausgesprochen geschmackvolle und schlanke Silhouette. Das trifft genau meinen Geschmack, bin ich doch bekanntermaßen kein Freund ausladender Standboxen vom Typ „Kühlschrank“.

Der Lautsprecher steht auf einer von unten mit dem Gehäuse verschraubten massiven Bodenplatte aus Aluminium, die durch zwei seitlich über das Gehäuse hinausragende Querstreben aus dem gleichen Material ergänzt wird. An diesen „Auslegern“ sind Füße befestigt, die aus einer mehrteiligen Konstruktion mit entkoppelnden Keramikkugeln zwischen den Elementen bestehen. Die Füße sind in der Höhe verstellbar, um bei Bedarf die Neigung des Lautsprechers zu justieren. Der Bändchen-Hochtöner und die beiden 6,5-Zoll-Treiber sind jeweils in einem eigenen massiven Aluminiumrahmen montiert, der wiederum mit vier Schrauben auf der Schallwand fixiert ist. Die Rahmen sind abgerundet, um Beugungseffekte an der Vorderseite des Lautsprechers zu vermeiden. Auf der schmalen Rückseite hat Raidho die Bassreflex-Öffnung platziert, diese aber nicht in Form eines üblichen rundlichen Ports ausgeführt, für den wohl auch gar kein Platz gewesen wäre, sondern in acht kleinen rechteckigen Ports. Das soll der Strömungsoptimierung dienen. Darüber hinaus lässt sich jeder einzelne Port mit einem Schaumstoffstopfen verschließen, womit sich der Output des Basses justieren lässt. Darauf werde ich gleich noch einmal zurückkommen. Schließlich gibt es auf der schmalen Rückseite noch ein hochwertiges Single-Wiring-Lautsprecherterminal, wo es, was die Abstände betrifft, etwas eng zugeht.

Übrigens: die X2.6 ist alles andere als ein Leichtgewicht. Lassen Sie sich von ihrem zierlichen Erscheinungsbild nicht täuschen. Ich habe beim Auspacken und Aufstellen nicht schlecht gestaunt, dass die X2.6 satte 30 Kilogramm auf die Waage bringt. Die X2.6 verlangt nach kräftigen Verstärkern, Raidho empfiehlt Leistungen von 100 Watt aufwärts. Dabei sollte eher auf die Leistungsabgabe des Verstärkers bei 4 Ohm geachtet werden, da die X2.6 mit einer Nominalimpedanz von 6 Ohm spezifiziert ist. Mit meiner Stax DA-80M, die an 4 Ohm entspannt 150 Watt bereitstellen kann, harmoniert die X2.6 prächtig. Für die Aufstellung lohnt ein Blick in die knappe, aber gut gemachte Bedienungsanleitung. Danach sollten die Raidhos grundsätzlich weit auseinander, aber relativ nah am Hörer aufgestellt werden. Sofern die räumlichen Verhältnisse es zu lassen, wird empfohlen, die Lautsprecher in einem Abstand von etwa 2,7 bis 3,6 Metern (gemessen von der vertikalen Mittelachse der Lautsprechertreiber) aufzustellen. Dabei kommt uns zu Hilfe, dass der Abstand zu den Seitenwänden eher unkritisch ist – das ist beileibe nicht bei jedem Lautsprecher der Fall.

Aufgrund meiner Erfahrungen mit der X1t habe ich einen Startvorteil und finde für die X2.6 recht schnell die in meinem Hörraum optimale Aufstellung mit einer Basisbreite von knapp drei Metern. Was den Abstand von den Lautsprechern zum Hörplatz betrifft, lande ich nach einigen Versuchen ebenfalls bei etwa drei Metern, so dass sich annähernd das klassische gleichseitige Dreieck der Lautsprecheraufstellung ergibt. Die Raidhos mögen es, wenn sie mehr oder weniger stark eingewinkelt werden. Ich habe die X2.6 nach einigen Versuchen schließlich so eingedreht, dass der Bändchen-Höchtöner genau auf meine Hörposition zielt. Das ist immer ein Abwägen zwischen Abbildungsschärfe einerseits und Breite der Klangbühne andererseits. Für das gerade beschriebene Aufstell-Procedere verwende ich regelmäßig die Teststücke „Channel Identification“ und „Relative Phase Test“ auf der Sheffield XLO Test & Burn in CD. Hervorzuheben ist, dass auch bei großer Basisbreite die Stimme des Sprechers immer aus der Mitte zwischen den Lautsprechern zu verorten ist. Ein klangliches Loch in der Mitte ist nicht zu befürchten. Im nächsten Schritt beschäftigen wir uns noch ein wenig mit der vertikalen Ausrichtung der X2.6, da der Bändchen-Hochtöner in der vertikalen Ebene ein recht schmales Abstrahlverhalten hat. Wenn unsere Hörposition eher niedrig ist, müssen wir die Lautsprecher möglicherweise leicht nach vorne neigen und im umgekehrten Fall stellen wir die Neigung mehr nach hinten ein. Die Auswirkungen sind leicht hörbar, wenn den Höhen entweder ein wenig Energie fehlt oder umgekehrt zu intensiv sind. Der richtige Neigungswinkel beeinflusst darüber hinaus auch die Abbildungspräzision.

Zu Beginn meines Hörtests bin ich überrascht, wieviel Substanz die X2.6 in den unteren Oktaven liefern kann. Mit „Limit To Your Love“ von James Blake gibt es Tiefton-Attacke pur mit Ausflügen in den Sub-Bass Bereich. Die X2.6 haben keine Mühe, die Töne beim Zuhörer körperlich spürbar zu machen. Man fragt sich unweigerlich, wo die zierliche X2.6 diese Power hernimmt. Nachdem sich meine erste Überraschung gelegt hat und einigen Stunden Hören, ist mir die Tieftonsubstanz doch etwas zu viel des Guten. Und an dieser Stelle kommen die acht Bassreflex-Ports ins Spiel, die sich mit Schaumstoffstopfen verschließen lassen. Dabei ist zu beachten, dass jeder Raum anders ist und die persönlichen Hörgeschmäcker unterschiedlich sind. Gerade deshalb ist das feinfühlige Bass-Tuning über die Ports eine so schöne Idee von Raidho. Schnell stellt sich heraus: alle Ports offen liefern mir – wie gerade ausgeführt – zu viel Bass und alle Ports geschlossen wiederum zu wenig Bass. Meine Lösung mit fünf verschlossenen Ports liegt etwa in der Mitte. So gefällt mir die tonale Balance der X2.6 sowohl im Bassbereich selbst als auch im Verhältnis zum Mittel-Hochtonbereich am besten. Die Titel auf dem bekannten Album Rumors von Fleetwood Mac kommen jetzt mit einem knackigen und fülligen Bass daher. Im Stück „The Chain“ aus diesem Album haben die X2.6 keine Mühe, die großartige Basslinie eindrucksvoll wiederzugeben. In „Act Like You Know” mit der Fat Larry's Band gleiten die gezupften Bassnoten am unteren Ende des Frequenzspektrums auf und ab, klingen druckvoll, natürlich und detailreich. Die Vocals und Keyboards bilden am anderen Ende des Spektrums eine schöne Gegenüberstellung.

Dabei fällt auf, dass die X2.6 keine Frequenzbereiche bevorzugt. Insbesondere hat Raidho der Versuchung widerstanden, ihren famosen Bändchen-Hochtöner übertrieben in Szene zu setzen. Der Hochtonbereich ist perfekt in die Gesamtabstimmung eingebettet. Das ist gut in den Streichersonaten von G.A. Rossini für zwei Violinen, Cello und Kontrabass (Salvatore Accardo - Rossini: 5 Sonate a Quattro - LIM UHD) zu hören. Die Violinen klingen bis in die höchsten Tonlagen samtig und geschmeidig ohne den kleinsten Hauch von Härte. Wie perfekt die einzelnen Tonbereiche bei der X2.6 zusammenstimmen, können wir sehr gut bei Ernst Schladers wunderbarer Interpretation von Mozarts Klarinettenkonzert hören, gespielt auf einer hervorragend intonierten Kopie einer historisch korrekten Bassettklarinette (Mozart: Sinfonien 29 & 33, Klarinettenkonzert - 24/96 Qobuz). Schladers Virtuosität wird durch die farbenprächtigen historischen Instrumente der Akademie für Alte Musik Berlin unter der Leitung von Konzertmeister Bernhard Forck kongenial ergänzt. Mit den X2.6 klingt der Mitteltonbereich wunderschön präsent und die Höhen sind lebendig und rund. Besonders gefällt mir der natürliche und ungekünstelte Klang jedes einzelnen Instruments. Da überrascht es auch nicht weiter, dass von der großartigen Tonalität auch die Wiedergabe von Stimmen profitiert. Es ist schon eine Weile her, seit ich die Stimme von Melody Gardot zum letzten Mal gehört habe. Bei Live in Europe handelt es sich in vielen Bereichen um ein sehr minimalistisches Album im „Unplugged“-Stil, nur mit Melodys fantastischer Stimme und sehr wenig Instrumentierung ganz im Gegensatz zu den Studioaufnahmen, bei denen sich ihre Songs oft als wahre Wunderwerke der Präzision erweisen. Ein schönes Beispiel ist der Eröffnungstitel „Our Love Is Easy“, bei dem Melody Gardot eine ganze Weile lang nur von einem Kontrabass begleitet wird. Die X2.6 gibt die verschiedenen Facetten der großartigen Stimme beeindruckend wieder.

Die von Raidho gewählte tonale Abstimmung verleiht der X2.6 eine ausgesprochen noble Note. Nach meiner Erinnerung hat die X1t im Vergleich einen etwas anderen tonalen Abdruck: Sie klingt nicht ganz so rund, hat dafür aber ein wenig mehr Auflösung. Auf meine Nachfrage hin bestätigt Morton Nielsen meine Beobachtung und führt aus, dass die Modelle ohne Tantal-Beschichtung der Tief-Mitteltöner einen Ticken wärmer klingen würden. Wenn es um die räumliche Abbildung und dreidimensionale Ausbreitung des Klanggeschehens im Hörraum geht, ist die X2.6 in ihrem Element. Das ist mir schon aufgefallen, als ich auf der oben erwähnten Sheffield XLO Test & Burn in CD den Track „Walkaround“ angespielt habe, in dem sich der Sprecher in einem riesigen rechteckigen Raum bewegt. Das kann mitunter zum Frusterlebnis werden, denn die meisten Lautsprecher vermitteln den Raum dieser Aufnahme eher in einem sich von den Lautsprechern nach hinten mehr oder wenig tief ausdehnendem Halbkreis. Mit der X2.6 habe ich dagegen sofort den Eindruck, dass wirklich ein rechteckiger Raum abgebildet wird, wenn sich der Sprecher tief hinten in einer der Raumecken befindet.
Vor diesem Hintergrund verwundert es mich dann auch nicht allzu sehr, dass bei einer klanglich exzellenten Einspielung, wie der „Sinfonie Nr.4“ von Beethoven mit Rene Leibowitz und dem Royal Philharmonic Orchestra in der klanglich herausragenden Überspielung von High Definition Tape Transfers (Beethoven: Symphony No. 4 & 7 – HDTT9662) eine atemberaubende Klangbühne mit großer Breite und gewaltiger Tiefe entsteht. Dabei wird der Konzertsaal wirklich bis in den letzten Winkel ausgeleuchtet. Das Klangbild löst sich dermaßen gut von den Lautsprechern, dass diese virtuell vollständig aus der Wahrnehmung zu verschwinden scheinen. Das gilt nicht nur bei Aufnahmen klassischer Musik. Begeben Sie sich mit mir zum Abschluss auf eine Zeitreise in das Jahr 1963 und hören wir The Weavers - Reunion At Carnegie Hall in der Überspielung von Analog Productions. Diese Aufnahme gilt als Maßstab für natürlich klingende Live-Musik. Die X2.6 vermittelt uns ein bemerkenswert dreidimensionales Raumgefühl dieses Konzerts. Die Klangbühne wird perfekt wiedergegeben; die Lautsprecher verschwinden auch hier wieder völlig von der „Bildfläche“ und lassen den großartigen Sängern den Vortritt. Stimmen und Instrumente klingen ungeheuer realistisch und präsent. Was will man mehr?
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Gehört mit
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|---|---|
| Computer | SOtM Audio PC mit Motherboard sMB-Q370, Clock Modul sCLK-EX, USB-Modul tX-USBhubIN und Netzwerk Modul sNI-1G Musikserver mit Intel Xeon E3-1225 3,2 GHz, 4 GB RAM, Windows Server 2019 mit AudiophileOptimizer 3.0, HDPLEX 400W ATX Linear-Netzteil und HDPLEX 200W Linear-Netzteil Diretta Lucia Piccolo Bridge, LattePanda Alpha 864s mit Intel 8th m3--8100y mit Diretta Target Bridge und HDPLEX 200W Linear-Netzteil |
| Software | JPLAY iOS App, MinimServer, JPLAY Femto, JPLAY femtoServer, Roon Server |
| LAN Switch | SOtM sNH-10G i |
| 10-MHz-Clock | SOtM SCLK-OCX10 |
| USB | SOtM USB Hub tX-USBultra, MUTEC MC-3+ USB |
| D/A-Wandler | PS Audio DirectStream DAC MK1 |
| Plattenspieler | Platine Verdier |
| Tonarm | Souther TRIBEAM |
| Tonabnehmer | Clearaudio Veritas |
| Vorstufe | Erno Borbely , Omtec Anturion |
| Endstufe | Stax DA-80m, Omtec CA 25 |
| Kabel und Zubehör | AIM NA9, NA6, JCAT Reference USB, JCAT Reference LAN, Van den Hul, Analysis Plus Digital Oval Yellow, AudioQuest Eagle Eye Digital Cable, SOtM dBCL-BNC, Audioquest Niagara 5000, Sortz RCA, Sortz LAN, Sortz BNC |
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Herstellerangaben
Raidho X2.6 Standlautsprecher
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|---|---|
| Konzept | 2,5-Wege-System; Bassreflexkonstruktion; Öffnungen auf der Rückseite |
| Treiber | 1 x Raidho Bändchen Hochtöner, 2 x 6,5” Raidho Ceramix Tre |
| Trennfrequenzen | 140 Hz und 3,5 kHz |
| Frequenzgang | 32 Hz – 50 kHz (+/-3dB) |
| Impedanz | >6 Ohm |
| Empfindlichkeit | 87 dB @2,83 V |
| Empfohlene Verstärkerleistung | >100 Watt |
| Farben | Klavierlack schwarz oder weiß, Sonderfarben auf Anfrage möglich |
| Abmessungen | 360 x 1065 x 410 mm (B x H x T) einschließlich Füße |
| Gewicht | 30 kg |
| Preis | 21.000 Euro (Sonderfarben 23.000 Euro) |
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Hersteller/Vertrieb
Raidho Acoustics
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|---|---|
| Anschrift | co/Dantax Radio A/S Denmark 9490 Pandrup Bransagervej 15 |
| Telefon | +45 98 24 76 77 |
| sales@raidho.dk | |
| Web | raidho.dk |
Zur diesjährigen HighEnd stellte Canor den Virtus A3 Hybrid-Vollverstärker vor. Der lockt mit einem integrierten Digital-Analog-Wandler und einer diskret aufgebauten Phono-Vorstufe für MM- und MC-Tonabnehmer. Sowohl seine Technik als auch die Ausstattung bieten Ungewöhnliches. Vor allem aber soll er klanglich beeindrucken.
Das slowakische Entwickler-Team konnte mich bereits vor einem Jahr überzeugen: Der Vollverstärker Virtus I2 aus der Premium Line musizierte in meinem Hörraum wie keiner zuvor in dieser Preisklasse. Der war ein gestandener Röhren-Vollverstärker. Auch im Virtus A3, für dessen Entwicklung man sich viel Zeit genommen hat – irgendwo las ich etwas von drei Jahren –, spielen Röhren eine Rolle. Denn zwei E88CC Doppeltrioden, die elitäre Version einer ECC88, verleihen dem A3 bereits in der symmetrisch aufgebauten Eingangsstufe ihren Anteil an seiner Musikalität, wie sich auch im Hörtest zeigen wird. Wie gut der A3 klingt, merkte ich bereits bei den ersten Takten an meiner Phonar P9.2SE und erst recht an den Epsylon Vollbereichsbändchen, an denen manch Mitbewerber sich eher langweilig gibt. Sagt Ihnen der Name John Westlake etwas? Er ist ein erfahrener Audio-Designer mit britisch-slowakischen Wurzeln und für die Entwicklung des Virtus A3 verantwortlich. John Westlake steht für viele meist digitale Designs, die er im Laufe seiner Kariere bei Firmen wie Pink Triangle, Cambridge Audio, Quad und Warwick Acoustics schuf. Seine jüngeren Kreationen für Peachtree Audio, Audio Lab, Creek oder Pro-Ject erhielten mehrfach Auszeichnungen wie den Diapason d'Or.

John Westlakes Begeisterung für das Endverstärker-Konzept der legendären Quad 405 Endstufe veranlasste ihn, deren Current-Dumping Technologie in den Virtus A3 einfließen zu lassen. Hier kombiniert er je Kanal eine leistungsschwache Class-A Endstufe, die den Lautsprecher kontrolliert, mit einem Schaltnetzteil-A/B-Endverstärker. Der isoliert den Class-A Verstärker von den Lautsprecherlastströmen und liefert den Strom für die zweimal 100 Watt an acht Ohm. Entscheidend ist: Auf diese Weise gibt es keinen unliebsamen Übergang zwischen Class-A und Class-A/B Betriebsmodus. Dieses Prinzip soll für die angestrebte hohe Musikalität des Virtus A3 sorgen, ist jedoch verlustwärme-intensiv. Es bedarf besonderer Kühlung, die per mit Flüssigkeit gefüllten Heat-Pipes und groß dimensionierten Kühlkörpern erfolgt. Je Kanal sorgt zudem thermisch sensibel geregelte Ventilator für Luftzirkulation von unten. Hätte ich diese nicht auf den Fotos gesehen, wären mir die beiden Ventilatoren akustisch gar nicht aufgefallen. Wenn sie aktiv werden, dann so geräuscharm, dass sie nicht stören. Der Virtus A3 ist von den analogen oder digitalen Eingängen bis zu den Lautsprecheranschlüssen mit unabhängigen, mehrstufigen geregelten Netzteilen doppelt Mono aufgebaut. Die Stromversorgung liefert ein großer Ringkerntrafo, der sich unterhalb der Netzteil-Elektronik befindet. Die gesamte Schaltung des A3 braucht weder Op-Amps noch Koppelkondensatoren im Signalweg. Die Lautstärke wird über Chips in 99 Dezibel-Schritten gesteuert und im Piktogramm groß angezeigt. Die beiden Röhren in der Vorstufe stecken, wie auch damals beim luxuriösen Virtus I2, in blauen MU-Metall-Gehäusen, die nicht nur abschirmen, sondern auch der Resonanzunterdrückung dienen. Die Kapselung kann man leicht abnehmen, falls man diese Röhren einmal tauschen möchte. Der USB-Eingang ist galvanisch entkoppelt und mit einer HF-Filterung ausgestattet. Das USB-Signal wird zudem mittels eines Referenztaktgeber mit sehr niedrigem Phasenrauschen neu synchronisiert, um den Jitter zu minimieren. Zwei doppelt Mono geschaltete ESS 9038 Wandlerchips werden von vibrationsisolierten Oszillatoren mit niedrigem Phasenrauschen getaktet. Zu diesen technischen Besonderheiten gesellen sich außergewöhnliche Bedienungs-Features: Auf der Front befinden sich zwei Kopfhöreranschlüsse: eine vierpolige symmetrische XLR-Buchse und die asymmetrische Alternative für einen Klinkenstecker. Berührt man das Kopfhörer-Symbol rechts daneben, schaltet die Endstufe aus. Umgekehrt geht das auf gleiche Weise, wobei ein Lautstärkepegel von über -35dB, der für den Kopfhörer gebraucht wurde, automatisch beim Umschalten um 20 Dezibel zurückgesetzt wird. So ist ausgeschlossen, dass den Lautsprechern schlagartig ein lauter Pegel zugemutet wird. Gute Idee!

Der eigentliche Design- und Bedienungsknüller ist aber der zentrale, vom für Canor typischen orangen Lichtring umgebene Stellknopf auf der Front. Der beeindruckt mit einem integrierten Touchscreen! Mit ihm lassen sich alle Einstellungen ändern und anzeigen. Die Info springt nach einiger Zeit auf die Grundeinstellung zurück. Dies ist alternativ das Canor Logo oder das Logo in Kombination mit zwei abhängig vom Pegel ausschlagenden Zeigern. Alles lässt sich auch in mehreren Stufen dimmen oder ganz schwarz schalten. Die Matrix-Anzeige rechts neben diesem phänomenalen Display-Knopf zeigt den aktiven Eingang und die Lautstärke in Dezibel an. Auf dem Touchscreen können Sie ungenutzte Eingänge löschen. Die sind dann auch per Fernbedienung nicht wählbar. Jeden einzelnen Eingang kann man auch unabhängig voneinander um drei oder sechs Dezibel anheben. Das gilt auch für die integrierte Phonostufe. Bei Bedarf kann man festlegen, über welchen Eingang der A3 in ein Heimkino-System eingebunden werden soll. Der Pegel dieses Eingangs ist dann nicht regelbar. Interessant sind die für PCM oder DSD im Displayknopf wählbaren Filter. Sie lassen sich auch über die System-Fernbedienung ansteuern und so am Hörplatz nach Geschmack aussuchen. Ich habe die angebotenen Filter-Varianten als gut unterscheidbar empfunden und je nach Musikart auch mal gewechselt. Das ist ein schöner Komfort zur Feinjustierung. Wer sich damit nicht beschäftigen will, sucht einmal eines aus und fertig oder belässt es bei der Werkseinstellung. Beim Ein- und Ausschalten des Verstärkers läuft ein Röhrensymbol und ein Countdown, um die Aufwärm- oder Abkühl-Phase anzuzeigen. Das alles macht einen gut durchdachten und praxisgerechten Eindruck. Dieser vielseitige Display-Bedienregler erlaubt durch Drehen, Wischen und Druck noch einige Einstellungen mehr und scheint mir ein ebenso gewöhnungsbedürftiges wie komfortables Bedienelement. Wenn alles perfekt eingestellt ist, sieht man nichts mehr davon und kann sich auf die Musik konzentrieren.

Die Rückseite bietet die für Verstärker üblichen Anschlüsse, erfreulicherweise sowohl in Cinch in als auch symmetrisch XLR. Das gilt auch für den Vorverstärker-Ausgang, an den sich Subwoofer oder eine weitere Endstufe für BI-Amping anschließen lassen. Für den Phono-Eingang trifft man am Touch-Screen-Knopf auf der Front die Auswahl für MM oder MC, für deren Verstärkungsfaktor und für eine der möglichen Kapazitäten und Impedanzen. Diese sind für MM 50, 150, 300 und 400 Picoofarad, für MC 47 und ein Kiloohm sowie 100, 50 und zehn Ohm. Für einen integrierten Verstärker ist diese Option ungewöhnlich vielfältig: Kompliment! Zuerst hat mich bei der musikalischen Beurteilung die digitale Sektion im A3 interessiert. Für die digitalen Eingänge benötigt man einen Zuspieler. Ich nehme da mit Vergnügen den just getesteten Eversolo T8. Der passt ausgezeichnet zur Klasse des Canor Virtus A3, auch preislich, wie ich finde. Neben den digitalen Eingängen S/PDIF-Koax und Toslink, die beide gleich zweimal vorhanden sind, gibt es einen USB-Eingang. Der ist als USB-C ausgeführt, was leider mit den Standard-Verbindungen mit USB-B nur per Adapter zu verbinden wäre. Aber das ist schlichtweg pfui. Erfreulicherweise gibt es exzellente USB-Kabel wie das Audioquest Diamond oder auch günstigere Alternativen mit USB-C Stecker. Allerdings frage ich mich, warum Canor hier nicht auch eine USB-B Buchse eingebaut hat, zumindest alternativ, wenn schon S/PDIF und optisch je zweimal vertreten sind. Sonst gibt es hier nichts Kritisches anzumerken und es ist schnell vergessen, wenn ich mich an´s Musikhören mache. Ich verbinde den Eversolo parallel mit dem günstigen Boaacoustic Evolution Black am koakialen S/PDIF Eingang und mit dem kostspieligen Habst DIII an AES/EBU.

Die Klangunterschiede zwischen den beiden Kabeln hört man zweifelsfrei. Das Boaacoustic klingt wärmer und vergleichsweise etwas schmeichelnd, das zehnmal teurere Habst besser auflösend und cooler. Ganz gleich, welches der beiden spielte, offenbarte sich schnell der Charakter des Virtus A3 und seines integrierten D/A-Wandlers. Das ECM Doppel-Album Jimmy Giuffre 3 1961 (Qobuz-Stream 44,1/16) machte schnell klar, wie toll diese Kombi nuanciert. Beim Bassspiel von Steve Swallow flirren die Saiten, Giuffres Klarinette wird feinst artikuliert und Paul Bleys eigenwilligem, den Rhythmus gebenden, famosen Klavierspiel auf der rechten Seite mag man gespannt lauschen. Das Trio musiziert enorm feinsinnig und mit wunderschönen Klängen. Da fliegen die vier Album-Seiten am Ohr nur so vorbei. Bei solcher Darbietung gerät diese zum Hinhören zwingende Musik zum Genuss und wirkt überhaupt nicht anstrengend. Der Swing ist spürbar und ich bin emotional dabei, besonders schön „Thats True, That´s True“. Ähnlich sauber strukturiert zeigt sich auch das Holly Cole Trio beim Live Album Montreal, das leider nur gut 29 Minuten dauert. Bei „Whatever Lola Wants“ von der per USB-Dockingstation am Eversolo T8 angeschlossenen HDD erlebe ich Holly Coles Gesang eindrucksvoll artikuliert, mit Körper und leicht dunklem Timbre, wie ich es von besten Wiedergabeketten kenne. Gleichzeitig umrahmen die Sängerin Bass, Klavier und das Schlagzeug mit Transparenz und homogen miteinander spielend auf der Bühne. Letztere wirkt klar umrissen, nicht übergroß und verliert sich nicht ins Diffuse – sehr schön. Der Beifall des Publikums führt die Räumlichkeit glaubwürdig vor. Was hier bei diesen vier Akteuren auffällt, ist eine packende Feindynamik, die den Drive in der Musik körperlich spürbar werden lässt. Das Album geht schnell vorbei, „avec plaisir“ wie Holly Cole ihre Zugabe einleitet.

Bei Prokoviev´s Romeo and Juliet mit dem Oslo Philharmonic Orchestra und Vasily Petrenko, das in DXD auf meiner Festplatte gespeichert ist und über 176,4 Kilohertz per AES oder S/PDIF reinkommt – hier hätte ich gerne die volle Auflösung über USB gehabt – begeistert mich auch so die feine, zarte Wiedergabe, das geschmeidige, beinahe seidige Klangbild, was die Musik ebenso authentisch wie angenehm klingen lässt. Die Streicher und Blasinstrumente im „Morning Dance“ kann ich ohne Anstrengung mitverfolgen. Das Orchester stellt sich dar als ein homogener Klangkörper mit wunderbarer Transparenz und Energie. Jetzt mache ich folgenden Versuch: Ich vergleiche mit Hilfe Eric Claptons Unplugged den D/A-Wandler im Virtus A3 mit meinem PS Audio DAC, den ich mit einem Wireworld Eclipse Silver 10 Cinch-Kabel mit dem Virtus A3 verbinde. Ich muss also nur das vom Eversolo kommende Habst Kabel umstecken und am A3 den Eingang umschalten. „Before You Accuse Me“ ist dafür der Song meiner Wahl. Der PS Audio klingt kaum anders. In den unteren Tonlagen macht er etwas mehr Druck. Das kommt bei dem Clapton Song ganz gut. Bedenkt man, dass der PS Audio ohne die Streaming-BridgeII bereits teurer war als der komplette Virtus A3, ist dieser Klangunterschied beinahe lächerlich. Ich versuche es nochmal mit orchestraler Musik: Tschaikowskys Klavier Konzert No.1 mit Daniel Barenboim mit den Münchener Philhormonikern unter dem Dirigat von Sergiu Celibidache. Der DAC im Virtus gibt hier Orchester und Flügel etwas dichter wieder. Aber der Unterschied ist unbedeutend hinsichtlich der Schönheit und Transparenz, mit dem das Verstärkerteil im Canor die Musik aufbereitet, egal ob vom externen oder eigenen D/A-Wandler. Der Virtus A3 besitzt die Fähigkeit, das Schöne und Großartige in der Musik zu vermitteln, ganz gleich, um welches Genre es sich handelt. Er zeichnet keine allzu große Bühne, bleibt stets glaubwürdig und spricht den Hörer emotional an, was wohl auch einem ausgezeichneten Timing zu verdanken ist. Ich bin vom Virtus A3 derart begeistert und von seiner Musikalität angetan, dass ich ihn jetzt gegen das Gespann PS Audio DAC und Soulnote A2 Vollverstärker antreten lassen will, der ja allein schon fast einen Tausender teurer ist als der Canor. Ja, das teure Duo spielt mit mehr Griffigkeit, der Flügel kommt druckvoller und steht weiter vorn. Aber dafür bieten die Beiden nicht dieses Schmeichelhafte oder Liebliche wie der Canor. Nicht ,dass wir uns missverstehen: Der Virtus ist kein Schönfärber oder Weichzeichner. Er hat es nur irgendwie drauf, jeder Art von Musik ihre Schönheit zu entlocken, so dass man gerne zuhört und dies auch über viele Stunden.

Nun möchte ich mich dem integrierten, diskret aufgebauten Phonovorverstärker widmen und schließe den Virtus A3 in meiner großen Anlage anstelle des Plinius Koru an. Aus dem variablen XLR-Ausgang de A3 geht es an meinen Audio-GD Vorverstärker. Ich will jetzt nicht mit dem Plinius direkt vergleichen, sondern hören, wie gut der Canor die großartigen Fähigkeiten des Audio-Technica ART-20 umsetzen kann. Mit der Systemfernbedienung probiere ich vom Hörplatz aus die alternativen Verstärkungen und ohmschen Lasten für MC-Tonabnehmer. Nach kurzem hin und her lande ich beim „Concierto de Aranjuez“ von Rodrigo mit Neville Marriner und der Academy of St.Martin-in-the-Fields mit dem großartigen Pepe Romero wieder bei den gleichen Einstellungen wie beim Plinius: 60 Dezibel Verstärkung und 100 Ohm Abschluss, allerdings mit einer zusätzlichen Verstärkungsanhebung um drei Dezibel, die ja für jeden Eingang möglich ist, in diesem Falle also intern hinter der Phono-Vorstufe. Mein Vorhaben hat zugegebenermaßen einen Haken. Wenn ich hier den voll aufgeregelten Vorverstärker-Ausgang nutze, dann ist halt auch die Vorstufe mit zu hören und bringt ihre sympathische Diktion mit ein. Trotzdem ist kein störendes Brummen oder Rauschen wahrzunehmen. Im Gegensatz zu meinem Plinius, der erst tagelang Stromzufuhr braucht, um seinen Können zu beweisen, ist der Canor schon nach kürzester Zeit voll da und bezaubert wieder mit feiner dynamischer Auflösung und diesem für ihn charakteristischen zarten, seidigen Schmelz. Glanz und Energie verbinden sich auch jetzt zu einem Wohlklang, der mit bester Durchhörbarkeit und Dynamik einhergeht. So strahlen die Bläser mit Energie und jeder Ton des Orchesters und der Solisten wirkt konturiert und plastisch. Feinfühlig erhebt sich das Englisch Horn von Barry Davis nach dem Gitarren-Part von Pepe Romero. Die Phonostufe passt somit absolut ins Gesamtkonzept des Virtus A3, der damit Analog und Digital gleichwertig umsetzt. Mir scheint die Vorverstärker-Sektion im A3 ganz entscheidend diese angenehm wie packend klingende Spielweise zu diktieren. Denn hier bei Phono ist die Endstufe gar nicht mit von der Partie, aber die klangliche Diktion bleibt unverändert. Jetzt lege ich Let It Bleed von den Rolling Stones in der Abkco Ausgabe von 2003 auf den Brinkmann Bardo. Auch diese Musik vermittelt der Canor meisterlich mit Punch und Akkuratesse. Erstaunt war ich, wie differenziert bei „Country Honk“ die Background Stimmen – Gesang würde ich das eher nicht nennen – von Keith Richards und Nanette Newman zu hören sind: sehr spannend.

Mit dieser Stones Platte folgt jetzt abschließend noch ein kurzer Test des Kopfhörerausgangs mit meinem Denon AH-D2000 über den Klinken-Anschluss. Hier gibt's im Gegensatz zu den begrüßenswerten Anpass-Optionen bei Phono und ebenso erfreulichen Filter-Varianten für Digital nichts einzustellen. Man hat, wie gesagt, die Wahl zwischen asymmetrischer Klinke und symmetrischem XLR, was schon besser ist als bei den meisten vergleichbaren Verstärkern. Über den Denon Kopfhörer mit seinen 25 Ohm und 106 Dezibel Wirkungsgrad klingt's satt und differenziert. Da ist mehr als genug Leistung für laute Pegel und eine saubere Wiedergabe vorhanden.

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Gehört mit Anlage 1
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| Musik-Server/Player | Antipodes Oladra G4 mit Roon Server |
| Netzwerk | Ansuz Acoustics PowerSwitch A2 mit Darkz-Resonance-Control C2T, Digitalz Ethernet Cable A2 |
| Plattenspieler | Brinkmann Bardo mit Performance-Netzteil, Tonarm Musical Life Conductor 10“, Audio-Technica AT-ART 20 |
| Phonostufe | Plinius Koru |
| Vorverstärker | Audio-gd Master 1 Vacuum |
| Endstufe | für Bass: zwei Primare A-32, für Mittel-Hochton: Spectral DMA-100 |
| Equalizer | LA-Audio EQ231G für Bass |
| Kopfhörer | Denon AH-D2000 |
| Zubehör | Audioquest Dragon 48 HDMI, Audioquest Diamond USB, Habst DIII AES/EBU, JIB Boaacoustic Silver Digital Krypton AES/EBU und Evolution Black S/PDIF, Wireworld Eclipse 8 Silver und Platinum Cinch und XLR, Purist Audio Design Elementa Advance und, Alzirr XLR, Silversmith Fidelium Speaker und QED Genesis Silver Spiral mit Enacom, Audioquest Niagara 5000, Hurricane HC und Source Netzkabel, AHP Reinkupfer Sicherungen, Synergistic Research Quantum Orange Sicherungen, AHP Klangmodul Ivg, Furutech NFC Wandsteckdose, Raum-Absorber von Mbakustik und Browne Akustik, Franck Tchang Klangschalen, Levin Design Vinylbürste |
| Geräte-Erdung | Huesmann Double-Earth-Conductor Copper Edition |
| Möbel | Creaktiv Audio mit Absorberböden, Finite Elemente Pagode, Audio Exklusiv d.C.d. Basis, Acapella Basis |
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Gehört mit Anlage 2
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| Streamer | Eversolo T8 |
| Server | Antipodes Audio Oladra G4 |
| Switch | Chord Company English Electric 8 |
| Vollverstärker | Soulnote A-2, Pier Audio MS-880SE |
| Lautsprecher | Analysis-Audio Epsylon, Phonar Veritas P9.2 SE mit Sockel |
| Zubehör | Audioquest Diamond USB, Habst DIII AES/EBU, JIB Boaacoustic Silver Digital Krypton AES/EBU und Black Edition Digital S/PDIF, HMS Armonia Carbon Speaker, QED Genesis Silver Spiral und Wireworld Eclipse 10 Speaker, MudraAkustik Max Netzleiste, Audioquest Hurricane Source und HC Netzkabel, AHP Reinkupfer- und Synergistic Research Quantum Blue Sicherungen, Raum-Absorber von Mbakustik und Browne Akustik, Audioquest Fog Lifters |
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Herstellerangaben
Canor Virtus A3
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|---|---|
| Geräteart | Stereo Vollverstärker mit integriertem D/A-Wandler und Phonostufe für MM und MC |
| Stereo Ausgangsleistung | 2 x 150 W / 4 Ω (IHF Dynamic Power), 2 x 100 W / 8 Ω (IHF Dynamic Power) |
| Kopfhörerausgang unsymmetrisch | 500 mW / 30 Ω, 70 mW / 300 Ω |
| Kopfhörerausgang symmetrisch | 500 mW / 30 Ω, 270 mW / 300 Ω |
| Verstärkungsfakor | 34,5dB |
| Eingangsempfindlichkeit | 550 mV |
| Verstärkung Phono | MM 40 dB oder 46 dB, MC 60 dB oder 66 dB |
| Dämpfungsfaktor | 180 / 4 Ω, 380 / 8 Ω |
| Frequenzumfang | 10 – 35 000 Hz (± 0.5 dB / 5 W) |
| Eingangsimpedanz | 50 kΩ |
| Analoge Eingänge | 1 Paar RCA (Phono), 2 Paar RCA, 2 Paar XLR |
| Analoge variable Ausgänge | 1 Paar RCA, 1 Paar XLR |
| Digitale Eingänge | 2 x COAX, 2 x OPTO, 1 x USB, 1 x AES/EBU |
| D/A-Wandler | 2 x ESS 9038 (Dual Mono) |
| Kopfhörer-Ausgänge | 6.3 mm Klinke, 4-Pin XLR |
| Über Alles Verzerrungen (THD) | < 0.005 % / 1 kHz, 5 W; < 0.008 % / 1 kHz, 1 W |
| Rauschabstand | > 90 dB (20 Hz – 20 kHz) |
| Röhren-Bestückung | 2 x E88CC |
| Trigger-Anschlüsse | 1 x In (3.5 mm Klinke), 2 x Out (3.5 mm Klinke) |
| Netzstrom | 115 / 230 V, 50 – 60 Hz, 820 VA |
| Abmessungen B x H x T | 435 x 130 x 460 mm |
| Gewicht | 18 kg |
| Gehäuse | silber oder schwarz |
| Preis | 6.000 Euro |
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Vertrieb
IDC Klaassen International Distribution & Consulting oHG
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|---|---|
| Anschrift | Am Brambusch 22 44536 Lünen |
| Telefon | +49 231 22178822 |
| info@mkidc.eu | |
| Web | www.idc-klaassen.com |
Der Nu-Vista Vinyl S bietet dieselbe hochmoderne Nuvistor-Röhren-Verstärkertechnologie, die ursprünglich für den renommierten Nu-Vista Vinyl 2 entwickelt wurde, zu einem äußerst wettbewerbsfähigen Preis. Dennoch ist es dem Team von Musical Fidelity durch intelligente Designverbesserungen gelungen, die Essenz des Nu-Vista-Erlebnisses zu bewahren.
Das Herzstück des Vinyl S bilden identische Kernschaltungen und die charakteristische Nuvistor-Klasse-A-Topologie, die die klangliche Exzellenz seines größeren Bruders ausmachen. Durch intelligente Überarbeitungen und Layout-Optimierungen auf PCB-Ebene sowie eine Reduzierung der mechanischen Bauweise um 45 Prozent wird genau dieselbe Technologie erschwinglicher. Diese Überarbeitungen führen zu einem Produkt mit reduzierter Größe und geringeren Kosten, das dennoch die luxuriöse Haptik und unverwechselbare Ästhetik aufweist, die für die legendären Nuvistor-Produkte von Musical Fidelity stehen. Das Ergebnis ist eine raffinierte Verkörperung von High-End-Analogleistung, die entwickelt wurde, um denselben satten, dynamischen und emotional mitreißenden Klang zu liefern, der die Marke Nu-Vista von Musical Fidelity auszeichnet.
Der Vinyl S ergänzt die integrierten Verstärker Nu-Vista 600.2 und Nu-Vista 800.2 perfekt und ist ein Beweis für Musical Fidelitys anhaltendes Engagement für Handwerkskunst, Technologie und emotionales High-End. Genau wie der größere Nu-Vista Vinyl 2 verfügt auch der Vinyl S über ein diskrete und vollständig symmetrisches PCB-Design. Der Phono-Preamp enthält drei Verstärkerstufen,. Auch bei der EQ-Stufe wurde nicht an der falschen Stelle gespart: vollständig passiv und in zwei getrennten Stufen. Dies ist zwar aufwändiger in der Entwicklung und Umsetzung, gewährleistet aber die genaueste Darstellung der idealen EQ-Kurve. Die geteilte passive Entzerrung ermöglicht eine bessere Impedanzanpassung und eine geringere Abweichung von der idealen Entzerrungskurve. Zusätzlich zur RIAA-EQ haben wurden auch die beiden weniger verbreiteten DECCA-und COLOMBIA-Kurven implementiert. Die Audiosignale des Phonovorverstärkers gehen für jeden Kanal an eine separate Platine mit einer vollständig symmetrischen, diskreten Class-A Nuvistorstufe. Das saubere PCB-Layout und das zweckgerichtete Design garantieren geringstmögliches Rauschen und Verzerrungen bei niedriger Ausgangsimpedanz. Die Cinch- und XLR-Ausgänge haben jeweils eine eigene Stufe, so dass sie gleichzeitig genutzt werden können. Der Nu-Vista Vinyl S verfügt über die gleiche Display-Technologie und ein neu gestaltetes Bedienfeld wie alle anderen neuen Nu-Vista-Modelle.
Ein vollsymmetrisches Konstruktionsprinzip, wie es im Nu-Vista Vinyl S verwendet wird, besteht aus einem heißen und einem kalten (auch + und - genannt) Signal. Sowohl die + als auch die - Signalkette tragen effektiv die gleiche musikalische Information. Ein echter symmetrischer Verstärker kann nun die endgültige musikalische Information aus den +/- Signalen extrahieren und alles Rauschen, das möglicherweise auf dem Übertragungsweg hinzugefügt werden könnte, entfernen. Jeder der unsymmetrischen Cinch- oder symmetrischen XLR-Eingänge kann individuell für MM oder MC eingestellt werden. Außerdem speichert jeder Eingang seine eigenen Einstellungen. Es sind sehr große Bereiche von 40 Dezibel (Span¬nungsverstärkung um das 100-fache) bis zu 69 Dezibel (Spannungsverstärkung um das 3690-fache) möglich. Die Verstärkung wird mit Hilfe von Signalrelais sauber umgeschaltet, Die hohe Verstärkung ist der Grund dafür, dass ein Phonovorverstärker unglaublich leise sein muss (ein vollsymmetrischer Aufbau macht hier einen großen Unterschied), um so hohe Verstärkungspegel zu bewältigen. Die Eingangskapazität und -impedanz werden mit JFET-Transistoren geschaltet. Eine kostspielige, aber technisch äußerst anspruchsvolle Implementierung, die es dem Nu-Vista Vinyl 2 ermöglicht, mit jedem Tonabnehmer zusammenzuarbeiten und ihn perfekt in den Rest des Hifi-Systems zu integrieren. In diesen Kriterien bleibt der Nu-Vista Vinyl S ebenso perfekt wie sein größeres Pendant. Er hat kein hörbares Rauschen, auch nicht bei höchsten Verstärkungsgraden. Man kann weder den Eingang noch den Ausgang überlasten.
Stromversorgung: Das Nu-Vista Vinyl S ist ein Beispiel für die kontinuierliche Weiterentwicklung des Super Silent Power Transformers. Industrietaugliche Steckdosen mit EMI-Filter und DC-Blocker verhindern Störungen und eliminieren Transformatorbrummen. Der gekapselte Ringkerntransformator ist speziell für empfindliche Phonosignale mit geringer Kernsättigung und extrem geringer elektromagnetischer Abstrahlung ausgelegt. Jede diskrete Verstärkerstufe verfügt über einen DC-Servo. Der Vorverstärker wird von zwei hochwertigen symmetrischen, rauscharmen Netzteilen versorgt, eines für jeden Kanal. Alle vollsymmetrischen Nuvistor-Netzteile sind passiv gefiltert und geregelt.
Nuvistor-Röhren wurden in den 1950er Jahren erfunden, um die vielen Unzulänglichkeiten herkömmlicher Röhren zu beheben. Im Gegensatz zu diesen bieten Nuvistor-Röhren eine sehr hohe Zuverlässigkeit, geringe Mikrofonie, geringes Raschen, Konsistenz von Charge zu Charge, geringe Größe und einen elativ geringen Stromverbrauch. Eine berühmte Anwendung war das Ampex MR- 70, ein teures Studiotonbandgerät, dessen gesamte Elektroniksektion auf Nuvistoren basierte. Eine weitere begrenzte Anwendung dieser sehr kleinen Röhre war die Verwendung in Studiomikrofonen aus dieser Zeit, zum Beispiel im AKG/Norelco C12a, in dem die 7586 verwendet wurde. Später war sie auch im berühmten Neumann U 47 zu finden.
Leider wurde gerade in dem Moment, in dem die Einsatzmöglichkeiten für Nuvistor-Röhren erforscht wurden, der Transistor erfunden, und damit war die Zeit für Nuvistoren vorbei. Die Angelegenheit ruhte bis vor etwa fünfzehn Jahren, als Musical Fidelity die erste seiner bahnbrechenden Nu-Vista-Serien entwickelte. Diese legendären, in limitierter Auflage hergestellten Produkte waren innerhalb weniger Monate ausverkauft. Heute, fünfzehn Jahre später, erzielen sie aufgrund ihres wunderbaren Klangs, ihrer Verarbeitungsqualität und ihrer Langlebigkeit sehr hohe Gebrauchtpreise.
Audio Tuning Vertriebs GmbH
Margaretenstraße 98
1050 Vienna/Austria
Headquarter
Wirtschaftspark A5 Wilfersdorf
Analogweg 1
2130 Mistelbach/Austria
Volumio, das Unternehmen hinter dem renommierten Musikplayer VolumioOS, gab die Markteinführung des Primo Plus bekannt, eines fortschrittlichen Streaming-DAC, der digitale Audiodaten in audiophiler Qualität liefert. Als Weiterentwicklung des Primo wurden die beliebten Leistungs- und Vielseitigkeitsmerkmale im Primo Plus noch einmal verbessert.
Der Primo Plus ist kompakt und einfach zu installieren und die perfekte Ergänzung für hochwertige Audiosysteme. Er ist ideal für Audiophile, Musikliebhaber und alle, die eine überragende Audioqualität suchen. Der Primo Plus ist nicht nur eine verbesserte Version des Primo – er ist ein komplett neues Design, das auf zwei Jahren Forschung und Entwicklung im Bereich Streamer und DACs basiert. Im Vergleich zum Primo bietet er in jeder Hinsicht so viel mehr: Das Dual-Mono-DAC-Design mit 2 x ESS ES9039Q2M liefert eine unglaublich hohe Auflösung mit praktisch keinem Übersprechen, die verbesserte Stromversorgung und die OPAMPs garantieren eine möglichst geringe Verzerrung und das neue Taktdesign sorgt für eine nahezu jitterfreie Wiedergabe. Darüber hinaus stehen noch mehr digitale Eingänge zum Anschluss aller digitalen Quellen und das neueste VolumioOS mit einer Vielzahl von Funktionen zur Verfügung.
Michelangelo Guarise, Gründer und CEO von Volumio, der das Team von Volumio aus kreativen Köpfen, Ingenieuren, Musikliebhabern und Audiophilen leitet, sagte: „Bei Volumio stehen wir niemals still. Unser Primo war ein großer Erfolg, aber wir wollten noch einen Schritt weiter gehen. Durch die Konzentration auf Leistung und Vielseitigkeit und die allgemeine Verbesserung entstand Primo Plus. Wir freuen uns sehr darauf, dass unsere Community und ein breiteres Publikum von Musikliebhabern Primo Plus erleben können.“
Wie alle Produkte von Volumio wird auch Primo Plus in Handarbeit im Herzen von Florenz in der Toskana hergestellt. Der Name „Primo Plus“ selbst ist eine Hommage an das italienische Erbe – „Primo“ ist das italienische Wort für „erster“ und steht dafür, dass der ursprüngliche Primo das erste Produkt war, das jemals von Volumio entwickelt wurde. Und „Plus“ ist das lateinische Wort für „mehr“, denn dieses neue Modell bietet tatsächlich so viel mehr als die erste Generation des Primo.
Die wichtigsten Merkmale des Primo Plus:
Der Primo Plus kostet 1.200 Euro und kann ab heute bei den audioNEXT-Partnern und auf audioDOMAIN.de vorbestellt werden.
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Vertrieb
audioNEXT GmbH
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| Anschrift | Isenbergstraße 20 45130 Essen |
| Telefon | 0201 5073950 |
| info@audionext.de | |
| Web | www.audionext.de |
Dan D’Agostino ist eine Legende im Verstärkerbau. Er folgte wohl nie einer Mode, sondern vertraut bei allen Entwicklungen seinem Gehör und seiner Leidenschaft für den guten Klang. Mehr als 50 Jahre baut er nun schon Verstärker, immer mit dem Ziel, das „Wesen der Musik hörbar zu machen“. Erfüllt auch der S350 diese hoch gesteckten Ambitionen?
Die Progression S350 ist die kleinste Stereoendstufe im Gesamtprogramm. Optisch trägt sie alle charakteristischen Merkmale einer echten D’Agostino. Angefangen mit den gerundeten Frontlinien, der großen, grün leuchtenden Leistungsanzeige und dem modernen Kühlkörperdesign. Das Aussehen ist wie gewohnt sehr hochwertig, die Fertigung makellos. Und dennoch hat mich die allererste Begegnung mit dem aktuellen D’Agostino Design überrascht. Ich kannte damals weder die Formgebung noch die prominente Leistungsanzeige mit klassisch geformten Zeigern. Der erste Blick in das grün schimmernde Instrument brachte mich gedanklich deshalb auf Irrwege, hin zu Jules Verne und der Nautilus im Roman „20.000 Meilen unter dem Meer“. Fraglos war dieses U-Boot mit seinen technischen Innovationen in vielen Dingen seiner Zeit weit voraus und vielleicht demzufolge meine Assoziation in Hinblick Dan D’Agostinos Verstärkerbaus gar nicht so absurd. Wie auch immer, heute blicke ich mit Respekt auf die unverkennbare Eigenständigkeit der Marke.

Dan D’Agostino selbst ist eine echte Größe in der High-End-Szene. Er gehört weltweit zu jener kleinen Gruppe von Entwicklern, die über Jahre hinweg Maßstäbe in der Branche gesetzt haben – eine Legende, mit einer bekannt großen Leidenschaft für leistungsstarke Verstärker. 1980 gründete er Krell Industries und blieb bis 2009 als Chefentwickler prägend. Nach dem Ausstieg 2011 folgte der Neustart unter eigenem Namen: Dan D’Agostino Master Audio Systems „DDMAS“, heute in Cave Creek, Arizona. Dort entstehen seither handgefertigte Geräte, deren Charakter das Unternehmen mit maximaler Kontrolle, bei minimaler Verfärbung, gepaart mit beindruckender Musikalität beschreibt. Schon deshalb wählte Dan D’Agostino bei seinen Entwicklungen konsequent einen Weg, der das musikalische Ergebnis ins Zentrum rückt, auch wenn die Verzerrungswerte zunächst nicht ganz dem Ideal entsprechen. Um reichlich Kraft verbunden mit klanglicher Wärme zu erreichen, war für ihn lange Zeit die Class A-Verstärkung die erste Wahl. Mit der Entwicklung der Momentum Serie fand er dann schließlich eine Lösung, die mit AB-Schaltkreisen den Klang einer Class-A Verstärkung erreicht. Die Vorteile liegen auf der Hand: deutlich weniger Wärmeentwicklung, keine lauten Kühl-Ventilatoren, weniger Energiebedarf und damit erfreulich klimafreundlicher.
Seine Rolle als Kopf des Unternehmens ist bis heute geblieben – D’Agostino entwirft, entscheidet und prägt die Handschrift sowohl technisch wie optisch. Dabei verfolgt er eine klare Linie: die besten Komponenten in kleinen Stückzahlen zu bauen und – wo er es für notwendig hält – Schaltungen neu zu denken und zu entwickeln. Über alle Modellreihen hinweg haben die Geräte die gleiche exklusive optische und klangliche Signatur, die einen Dan D’Agostino Verstärker unverkennbar machen. Technologisch steht D’Agostino für hoch belastbare Transistorschaltungen, leistungsstarke Netzteile und dem Anspruch nach maximalen Leistungsreserven und souveräner Stabilität. Auch gehört es zur Unternehmenspolitik, die gewonnenen Innovationen an die darunter angesiedelten Serien weiterzureichen. So profitiert die Progression-Reihe – darunter der S350 – von Konzepten, die aus dem monumentalen Relentless abgeleitet wurden, etwa dem Super-Rail-Konzept, der Auswahl neuer, gematchter Ausgangstransistoren Transistorschaltungen, vergleichbarer Bauteilqualität und natürlich der Denkweise was Stabilität und Leistung angeht. Die DNA der Flaggschiffe ist spürbar – nur in einem kleineren, „bezahlbareren“ Rahmen.

Der S350 gehört zur Progression-Serie, der Basis im D’Agostino-Portfolio. Innerhalb dieser Serie nimmt der S350 die Rolle des leistungsstarken Stereo-Endverstärkers ein – weniger exklusiv als Monoblöcke der oberen Serien Momentum und Relentless, aber technisch eng verwandt mit den größeren Geschwistern. Neben dem S350 gibt es in der Familie die M550 Monoendstufen, eine Vorstufe und eine integrierte Lösung, die mein Kollege Roland Dietl bereits 2023 für Sie getestet hat. Der Progression S350 zeigt dementsprechend auch das, was man bei D’Agostino erwartet: ein massiv anmutendes Aluminiumgehäuse, die typische, kreisrunde analoge Anzeige auf der Front, sauber gefräste Kanten und eine sichtbare Präzision in der Fertigung. Die Oberflächen sind in Silber oder Schwarz erhältlich. Mit den Maßen von 45,4 mal 22,9 maal 58,4 Zentimetern und einem Gewicht von 52,2 Kilogramm ist die Endstufe unübersehbar und schon gar kein Leichtgewicht. Alleingänge verbieten sich deshalb, will man den S350 sicher und unbeschadet an seinen Platz bringen.
Auf der Website von D’Agostiono findet man ein klares Statement: „Für eine realistische Klangqualität ist reichlich Leistung erforderlich“. Es verwundert also nicht, betrachtet man die beeindruckend inneren Werte des S350: angegeben sind 350 Watt pro Kanal an 8 Ohm, das Ergebnis verdoppelt sich bei 4 Ohm auf 700 Watt und steigt bei 2 Ohm nochmals auf unglaubliche 1400 Watt an. Werte, die eindrucksvoll demonstrieren, wieviel Reserve die Elektronik für dynamische Spitzen bereithält. Diese Reserven entstehen durch zahlreiche Ausgangstransistoren – der S350 nutzt 48 Leistungstransistoren, 24 pro Kanal – und eine großzügige Netzteilarchitektur mit einem 2.000-Watt-Netzteiltransformator, der mit fast 100.000 Mikrofarad Speicherkapazität des Netzteils gekoppelt ist. Alles mit dem Ziel, dass der Verstärker auch bei komplexen Lasten agil und kraftvoll agieren kann.
Der S350 ist ein auf Leistung getrimmter Class-AB-Verstärker, dessen interne Aufbauweise der Prämisse: kurze Signalwege, großzügige Leiterbahnen und vorzugsweise diskreten Schaltungstopologien anstatt IC-Module, folgt. Herzstück und die entscheidende Idee ist jedoch die „Super Rail-Schaltung“. D’Agostiono beschreibt sie als eine „voll symmetrische, nicht gebrückte Schaltung aus zwei Verstärkern – einem negativen und einem positiven – die exakte Gegenstücke bilden“. Die Eingang- und Treiberstufe arbeitet mit höheren Versorgungsspannungen als die Ausgangsstufe. Das erzeugt mehr Spielraum, um abrupte Leistungsanforderungen und -spitzen ohne Verlust liefern zu können und hält die Ausgangstransistoren sehr nahe an ihrem idealen Arbeitsbereich. Entsprechend arbeitet jeder D’Agostino mit positiven und negativen Versorgungs-Schienen oder -Rails. Das Ergebnis dieser Schaltungsinnovation, die oft mit einem Booster verglichen wird, kann die unmittelbar benötigte Leistung blitzschnell und kraftvoll liefern. Das Konzept verspricht eine bessere Dynamik, geringere Verzerrungen und eine deutlich straffere Kontrolle der Lautsprecher. Für den Hörer saubere Impulse, verbesserte Dynamik, ohne einen Eindruck von Limitierung oder Kompression.

Werfen wir einen Blick auf das Äußere, so fallen neben der prominenten Leistungsanzeige auf der Frontseite, besonders die formschönen, nach dem Venturi-Design geformten, Kühlkörper auf. Sie werden jeweils aus einem 22 Kilogramm massiven Aluminiumblock gefräst und leiten durch die Venturi-Struktur die Wärme effizient ab. D’Agostino übernahm dieses Prinzip vom größeren Relentless/Momentum-Design. Das Ergebnis überzeugt durch eine elegante Erscheinung und thermische Stabilität selbst bei hohen Lasten. Auch die Verarbeitung der Chassis ist Premium: durchgängig gefrästes Aluminium, präzise Meter-Mechanik hinter mineralischem Glas, massive Lautsprecherterminals und XLR-Eingänge, die Schalter und Bedienelemente sind da, wo sie die äußere Erscheinung nicht limitieren. So befindet sich ein Taster als Ein-Ausschalter an der Unterseite, gleich unterhalb der Leistungsanzeige. Der „magic touch" in seiner Funktion unterstreicht den Premium-Anspruch des Verstärkers und rundet das äußere Konzept perfekt ab. Und es gibt noch ein paar wichtige Aspekte, was Anschlüsse und Bedienung angeht: Der S350 ist ein unverkennbar symmetrischer Verstärker. Er akzeptiert ausschließlich XLR-Signale, verzichtet also völlig auf Cinch-Eingänge, bietet 12-Volt-Trigger, und eine dreistufige Dimmer-Schaltung für das grünleuchtende Frontdisplay. Um sein Potenzial nicht zu limitieren, sollte man den S350 mit einer vollsymmetrischen Vorstufe kombinieren. Das eigene Programm bietet eine Vorstufe aus der Progressen Serie, natürlich darf man auch zur nächsthöheren Momentum greifen.

In meinem Fall übernahm die Aufgabe der Vorstufe die Westminster Quest, die Aufgabe des Monitors die Wilson Audio Sasha V. Vielleicht haben Sie meinen Testbericht zur Watt Puppy gelesen, ein großartiger Lautsprecher! Was ich damals nur mutmaßen konnte, ja, die Sasha V kann mehr. Sie ist erwachsener, souveräner und sie projiziert Bilder in den Hörraum, die das musikalische Geschehen unglaublich greifbar machen. Die Sasha V ist auch der Grund, warum ich mich besonders auf den D’Agostino gefreut habe. Die Liaison zwischen Dan D’Agostino-Elektronik und Wilson-Lautsprechern ist bekannt – einige von Ihnen konnten vielleicht auf der vergangenen High End die beeindruckende Performance dieser Partnerschaft bei Audio Reference erleben.
Nun, ich hatte es ja bereits erwähnt, 52,2 Kilogramm Gewicht wollen erst einmal an ihren Platz gebracht werden. Das kluge Verpackungssystem ist dabei wunderbar hilfreich: Die beiden Längsklappen der unteren Verpackung werden einfach senkrecht nach oben geklappt, die darin integrierten Griffe machen den Transport für zwei Personen dann angenehm und machbar. Geben Sie dann der Endstufe einen angemessenen Platz und noch wichtiger, eine angemessene Unterlage. Bei meinem Test konnte ich zusätzlich mit Ansuz Darkz der dritten Generation experimentieren. Die Wirkung ist auf Anhieb nachvollziehbar und bringt – so weit die Unterlage nicht ohnehin schon perfekt ist – besonders einen Zugewinn an Durchhörbarkeit und ein verbessertes Timing. Passt es, kann ich die manchmal den D’Agostino Verstärkern nachgesagte Langweiligkeit keinesfalls nachvollziehen – ganz im Gegenteil! Und auch die Stromversorgung sollte angemessen sein. Ich habe den S350 meist mit einem Ansuz D3 Stromkabel an einem Anzus Mainz8D3 Power Supply betrieben. Den Wechsel auf den noch üppiger ausgestatten Mainz8 D-TC3 Power Distributor macht der D’Agostino sofort hörbar – ein Zeichen für die Qualität des S350, der, obwohl er die kleinste Endstufe in der Familie ist, genügend Raum für jede audiophile Weiterentwicklung an anderer Stelle lässt. Auch der direkte Vergleich mit meiner Pass XA25 Stereoendstufe macht klar, wer hier den Ton angibt. Natürlich, die Pass ist deutlich preiswerter, dennoch halte ich Sie für einen ausgezeichneten und musikalischen Class-A-Verstärker. Der S350 macht aber deutlich, dass er in einer höheren Liga spielt. Mehr Raum, mehr Körper und vor allem ein Zugewinn an Musikalität und Natürlichkeit.

Bereits beim ersten Zuhören hat mich der S350 mit seiner räumlichen Wiedergabe, der mühelosen Leichtigkeit, Agilität und Forschheit gefesselt. Hören Sie gerne Stimmen oder Klavier, oder mögen Sie lieber treibenden Rock, Avantgarde, oder Jazz? Der D’Agostino kann Sie mit auf die Reise nehmen, ganz gleichgültig was Sie präferieren.
Keith Jarrett The Köln Concert (ECM Records) ist das weltweit meistverkaufte Soloklavieralbum. 1975 aufgenommen und von Manfred Eicher produziert, ist das Werk ein dokumentierter Moment voller Intimität, Spannung und auch Unwägbarkeiten. Anders als geplant, musste Keith Jarrett auf einem notdürftig reparierten Bösendorfer Flügel spielen. Doch vielleicht schuf genau diese Unvollkommenheit und improvisatorische Notwendigkeit eine Klanglandschaft, die weltweit legendär wurde. Der D’Agostino Progression S350 vermittelt diese Magie mit dem Gespür für die richtige tonale Balance und Raumtiefe, ohne Reduktion, voller Emotion. Jarretts Anschläge besitzen über den D’Agostino jene körperliche Präsenz, die man nur live erwartet: das Klirren der Hämmer, das Nachschwingen der Saiten und der Mechanik. Jarretts begleitendes Summen, die Weite des Kölner Saals, die beiläufige Geräuschkulisse, oder die quietschende Tür zu Beginn des Konzerts werden ebenso vermittelt wie seine Spielfreude, der Dialog der rechten und linken Hand, die leisen, fast flüsternden Passagen bis hin zu den kraftvoll gespielten Akkorden. Der S350 macht hier deutlich, dass Musikalität mehr ist als technische Perfektion: Es ist die Fähigkeit, Intention, Raum, Zeit und Emotion zu transportieren. Ich war dieser Aufnahme noch nie so nah und auch nicht der Genialität von Keith Jarrett, der den Charakter des Instruments – manchmal erinnert der Klang an ein Hammerklavier – so organisch mit seinem Spiel und seiner Improvisation verband, als müsse es genau so klingen, um seine Magie zu entfalten.
Oder hören Sie Nina Simone im Stück „Black Is The Color Of My True Love’s Hair“, vom Album Sinnerman (Global Clearing House). Ich kenne von dem Stück zwei Live-Versionen. Obwohl beide im Charakter der Darbietung und der Instrumentierung verschieden sind, sind sie im Wesen gleich und zeigen das Können dieser unglaublichen Sängerin. In meiner Version begleiten Piano und Bass den erzählerischen Stil von Simone, die durch eine gekonnte Phrasierung, von verletzt, traurig bis postulierend, jedem Wort eine tiefe Bedeutung gibt. Der S350 zeigt das, stellt ihre Stimme präsent, körperlich und glaubhaft in den Raum und macht spürbar, wie Simone mit tiefer Emotion füllt. Man hört, wie der Atem den Ton trägt, wie die leicht raue Textur der Stimme an Wärme gewinnt, ohne ihre spröde Kraft zu verlieren. Das dunkle Timbre ihrer Stimme hat die richtige Substanz und eine unangestrengte Selbstverständlichkeit, die ebenso fesselt wie der Dialog zwischen Instrument und Stimme. Was viel zu oft zur bloßen Wiedergabe wird, erhält mit dem D‘Agostino physische Präsenz und bewegende musikalische Tiefe.

Die Musik von Arthur H habe ich beim Hören eines französischen Senders kennengelernt. Er ist einer jener Künstler, die man nicht wirklich „einordnen“ kann, ohne ihnen gleichzeitig etwas von ihrer Magie zu nehmen. Er bewegt sich zwischen Chanson, Jazz, Spoken Word, Blues, Cabaret und einem Schuss psychedelischer Poesie. Seine Stücke wirken oft surreal, wie Bilder aus Traumlandschaften, gesungen mit einer Stimme voller Charakter. Fans von Tom Waits oder Nick Cave werden ihn sicherlich mögen. Der Titel „Le Passage (Gong Song)“ aus seinem Album Adieu Tristesse (Polydor / Universal Music France) kündigt es an. Den ersten, „mächtigen“ Gongschlag stellt der S350 mit beeindruckender Körperhaftigkeit dar. Mit Druck füllt er den gesamten Raum mit Energie. Ohne die feinen Schwingungen und Resonanzen zu verschlucken, lässt er das Instrument klingen. Inmitten dieser Klanglandschaft dann die Stimme von Arthur H – tief, rau, brüchig, und doch mit einer Intimität und Wärme, die fast körpernah wirkt. Der Progressen S350 schafft genau die Mischung aus Atmosphäre und Direktheit, die der Musik ihren Zauber lässt. Statt analytisch zu zerreißen, entsteht das Gefühl einer zusammenhängenden Szene – ein düsteres, leicht surreal schimmerndes Klangbild, das seine Spannung auch aus der Stille zwischen den Ereignissen gewinnt. Die Fähigkeit, die inneren Bewegungen des Stücks stabil und frei von Kompression nachzuzeichnen, zeigt, was die technisch via Super Rail-Schaltung erweitere Leistungsfähigkeit des S350 praktisch bedeuten: Leichtigkeit, Kraft und Dynamik. „Le Passage“ ist kein leichtes Material für eine HiFi-Kette. Dennoch, die Gelassenheit des S350 belässt dem Stück seine Wirkung und seinem Charakter und zeigt seine Klasse.

Der „D’Agostino Progression S350“ ist ein beeindruckender Verstärker – ein echter D’Agostino – und damit mit dem Bekenntnis zu jener Form von High End, das für eine beeindruckende Musikwiedergabe technisch kompromisslos an die Grenzen des Machbaren geht. Klanglich verbindet der S350 zwei Welten, die viel zu selten in dieser Form zueinander finden: die präzise, durchhörbare Autorität eines modernen Verstärkers und die warme, atmende Musikalität klassischer Geräte. Obwohl er seinen Platz „nur“ in der Progression Serie hat, spielt er bereits auf hohem Niveau und zeigt, mit welcher Konsequenz Dan D’Agostino seine Philosophie im Gesamtprogramm umsetzt. Die Fertigung ist beispielhaft, die mechanische Ausführung perfekt, das Design mutig, opulent und zugleich funktional. Wer die Möglichkeit hat, ihn mit einem guten Lautsprecher, wie etwa einer Wilson Audio, zu erleben, wird verstehen, warum D’Agostino-Verstärker weltweit einen ausgezeichneten Ruf genießen.
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Gehört mit
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| Laufwerk | Reed Muse 1c Reibrad |
| Tonarm | Reed 5A |
| Tonabnehmer | Xquisite Fire |
| Streamer | DCS Bartok |
| LAN-Switch | Ansuz PowerSwitch A3 |
| CD-Player | Mark Levinson ML39 |
| Vorstufe | Westminster Quest |
| Endstufe | Pass XA25 Stereoendstufe |
| Lautsprecher | Wilson Audio Sasha V |
| Kabel | Ansuz Speaker Cable D3, Signalz C2, Digitalz D2 und Mainz Power D3, D2, C3, A1, Vovox Fortis IC Balanced, Westminster Standard Serie Lautsprecher und XLR |
| Zubehör | Ansuz Sparkz Harmonizer TC3, Darkz Control Serie 2 – T2s, Darkz Control T3W und C3W, Sortz Signatue Anti Arial Resonance Coil, Ansuz Mainz8 C3 Power Distributor, Ansuz Mainz8 D-TC3 Power Distributor, Degritter Mk2, SBooster Netzteil Mk2, AHP Klangmodul |
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Herstellerangaben
Dan D’Agostino Progression S350
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|---|---|
| System | Stereo-Endverstärker mit Super-Rail-Technologie |
| Leistung | 350W an 8Ω, 700W an 4Ω, 1.400W an 2Ω |
| Frequenzgang | 1Hz – 80kHz |
| Signal-Rausch-Verhältnis | 105dB (unbewertet) / 75dB (A-bewertet) |
| Gesamtklirrfaktor (THD) | 0,015% bei 350W an 8Ω, 1kHz |
| Eingangsimpedanz | 100kΩ |
| Ausgangsimpedanz | 0,1Ω |
| Eingänge | 2 × symmetrische XLR |
| Abmessungen (B × H × T) | 45,4 cm × 22,9 cm × 58,4 cm |
| Gewicht | 52,2kg |
| Gehäuse | Silber oder Schwarz; individuelle Ausführungen auf Anfrage |
| Preis | 37.000 Euro |
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Vertrieb
Audio Reference GmbH
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|---|---|
| Anschrift | Alsterkrugchaussee 435 22335 HAMBURG |
| Telefon | +49 40 53320359 |
| Fax | +49 40 53320459 |
| Web | audio-reference.de |
HifiPilot startet am 24. November die diesjährige Black Week und bietet bis einschließlich 01. Dezember außergewöhnliche Preisnachlässe. Rabattiert werden unter anderem Verstärker, Endstufen, Aktivlautsprecher, Subwoofer, passive Lautsprecher sowie weitere Komponenten der renommierten Marken IOTAVX, Buchardt Audio, AperionAudio und Econik Speakers.
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HifiPilot ist einer der führenden europäischen Direktvertriebe für hochwertige HiFi-Elektronik und Lautsprechersysteme. Das Unternehmen vertreibt seine Marken ohne Zwischenhändler direkt an Endkundinnen und Endkunden und bietet dadurch ein besonders attraktives Preis-Leistungs-Verhältnis sowie umfassenden technischen Support.
Ohne iFis iDefender+ würde das PC-Audio-Setup in meinem Arbeitszimmer überhaupt nicht störungsfrei funktionieren. Dementsprechend ist es für mich eines der besten Tools im Bereich Computer-Audio. Der iPurifier Pro vereint seine Fähigkeiten mit denen eines iSilencer+ und noch mehr Features in einem Gehäuse. Außerdem teste ich das Pulsar USB-Kabel.
iFi ist seit Jahren eine Konstante für hochqualitative Audio-Produkte zu fairen Preisen. Zuletzt wurde die Sparte für Stromversorgung, Kabel und Signal-Verbesserer unter SilentPower zusammengefasst. Noch bevor wir uns die Produkte im Details ansehen, sollten wir einmal die Grundproblematik betrachten: Masse(-schleifen). Jede elektronische Schaltung benötigt einen Bezugspunkt, die Masse. Sie ist gleichermaßen der Ankerpunkt für die generelle Stromversorgung eines Gerätes mit Schutzkontakt, als auch für sämtliche anderen Schaltungen, so auch Audioschaltungen. Und genau das kann zu Problemen führen. Sind zwei Geräte miteinander verbunden, werden auch ihre Massen verbunden. Alles, was auf der Masse an Störsignalen vorliegt, kann ins Audiospektrum geraten. Unsymmetrische Signalverbindungen, bei denen eine der beiden benötigten Adern eben genau auf dem Massepotential liegt, sind besonders anfällig. Bei einer symmetrischen Signalführung dient die Masse zwar nicht als Bezugspunkt, da das Signal in positiver und negativer Polarität über zwei Adern übertragen wird, aber erfüllt dennoch verschiedene Funktionen und wird mitgeführt.

Obwohl diese Verbindungen mittels XLR- oder auch USB-Kabel tendenziell störfrei sein sollten, habe ich insbesondere im Computer-Umfeld und gerade bei Notebooks mit externem Netzteil immer wieder Einstreuungen auch bei symmetrischer Signalführung erlebt. Oft sind die Störungen hochfrequenter Natur und folgen gerne beispielsweise Mausbewegungen, Taktraten der Grafikkarte oder anderen Spannungsschwankungen. So ist es auch bei meinem Computer. Ein Teil des Problems ist die unsymmetrische Signalführung aus dem DAC in den Violectric Pre V630. Obwohl sein Massekonzept zu den professionellsten gehört, die mir bisher untergekommen sind, streut mein PC gnadenlos in die Neumann KH120 Studiomonitore ein. Deshalb gehört wie eingangs erwähnt ein iDefender+ fest in mein Computer-Audio-Setup. Zwar würde auch der Umstieg auf ausschließlich symmetrische Signalführung oder eine galvanische Trennung im Audiosignal Abhilfe schaffen, aber beides kommt in diesem System aus verschiedenen Gründen nicht in Frage. So sitzt der iDefender+ direkt am USB-Ausgang des PCs vor dem Verbindungskabel zum DAC und ermöglicht dort, die Stromversorgung der USB-Leitung durch ein externes Netzteil vom Computernetzteil zu entkoppeln. Damit konnte ich bisher jedes Störgeräusch in meinem Setup eliminieren.

Der USB iPurifier Pro geht noch etwas weiter. Er bietet nicht nur die Möglichkeit, ein externes Netzteil einzubinden, sondern trennt das Signal galvanisch und nutzt Active-Noise-Cancelling (ANC) zur Störgeräuschreduktion. Dabei bietet er sowohl einen USB-B-, als auch USB-C-Eingang. Der Eingang für das externe Netzteil ist ebenfalls als USB-C-Buchse ausgeführt. An seinen zwei USB-A-Ausgängen stellt er sowohl gefilterte 5 Volt als auch das Signal im 10-Gigabyte-pro-Sekunde-Standard samt Stromversorgung zur Verfügung. Zusätzlich ist der iPurifier Pro mit einer Erdungsbuchse versehen, über die er gegebenenfalls direkt geerdet werden kann. Das Pulsar USB-Kabel verfügt ebenfalls über eine galvanische Isolation und ANC. Die Anschlüsse sind in USB-C ausgeführt, aber es liegen Adapter auf USB-A und B bei.

Da in meinem PC-Setup wie beschrieben Störgeräusche auftreten, starte ich bewusst in dieser Konstellation den Test und lege den altbewährten iDefender+ vorerst zur Seite. Obwohl das Pulsar USB-Kabel einen anderen Ansatz verfolgt und nicht die Stromquelle für die USB-Spannungsversorgung auskoppelt, sondern galvanisch trennt und ANC nutzt, beseitigt es die Störgeräusche vollständig. Ich habe sogar das Gefühl, dass es für noch größere Stille sorgt. In Kürze steht ein Konzert der norwegischen Progressive-Metalband Leprous an – zum Veröffentlichungszeitpunkt hat es vorgestern stattgefunden –, deshalb höre ich gerade wieder sehr intensiv ihre Musik. „Running Low“ vom Album Aphelion beginnt mit gewaltigen Klavieranschlägen und wird schnell von Sänger Einars charakteristischen Stimme untermalt. Mit dem Pulsar USB fällt das Klavier viel raumgreifender aus. Die Dynamik der Anschlage wird eindrucksvoller dargeboten. Einars Stimme wirkt natürlicher und organischer. Insgesamt kommt das Musikstück mit größerer und gleichzeitig feingliedrigerer Räumlichkeit daher und wirkt befreiter und luftiger. Die Leistung des Pulsar beeindruckt mich. Ich habe nicht damit gerechnet, dass es mein Störgeräuschproblem beseitigen kann, und noch weniger damit, dass es sich akustisch so nach vorne spielt. Mein übliches Setup mit dem iDefender+ und dem Audioquest Carbon ist zwar auch störungsfrei, wirkt vergleichsweise aber etwas ausgebremst.

Für den Test des USB iPurifiers Pro ist ein zusätzliches USB-Kabel notwendig. Das iFi Gemini 3.0 bietet sich als idealer Spielpartner an, da es Stromversorgung und Signal auf zwei Leitungen getrennt führt. Es passt genau zu den beiden Ausgängen des iPurifiers Pro. Mit dem Audioquest als Zuleitung kristallisiert sich ein mächtigeres, noch gewaltiger aufspielendes Klavier in „Running Low“ heraus. Der Raum wirkt weniger üppig wie noch zuvor mit dem Pulsar USB. Im Gegensatz zu meinem iDefender+ werden die Störgeräusch auch ohne externes Netzteil von den übrigen Filtermechanismen des iPurifiers Pro effektiv unterdrückt. Dennoch bleibt ohne externe Stromversorgung besonders in der Stimme eine Restnervosität erhalten. Gar kein Filter erweist sich auch im Test erneut als keine Option. Einerseits geht mir das eingestreute Gebritzel auf die Nerven, andererseits fehlt der Wiedergabe ganz ohne jegliches Filter an Körperhaftigkeit und eine dreidimensionale Raumkomponente scheint so gut wie nicht vorhanden. iPurifier Pro und der iDefender+ klingen für mich recht nah beieinander, auch wenn der iPurifier ebenso wie das Pulsar-Kabel noch effektiver für Ruhe zu sorgen scheint. Es ist paradox. Auch wenn das Signal-Rausch-Verhältnis ab einem bestimmten Punkt überhaupt keinen Unterschied mehr machen sollte und das SNR der Lautsprecher mit Abstand das schlechteste in der Kette darstellen dürfte, scheint das Plus an Filterung noch auf dem Weg zum DAC doch einen Unterschied zu bewirken. In dieser Konstellation bleibt das Pulsar aber der klare Gewinner. Gerade bei Songs wie „Silhouette“ und den vom Schlagzeuger Baard Kolstad rasend schnell und gleichzeitig beeindruckt präzise ausgeführten Ghost Notes auf der Snare Drum macht die großzügige Räumlichkeit, Präzision und an den Tag gelegte Dynamik einfach Laune.

Doch wie schlägt sich das Pulsar in meiner Hauptkette? Bei Peter Gabriels „Playing for Time“ im Bright-Side-Mix vom von mir vielgehörten Album i/o wirkt das Arrangement mit dem Pulsar etwas dichter, fast etwas komprimiert. Der Bass gerät präsenter, dabei aber weniger akzentuiert. Insgesamt verlagert sich der Klangcharakter mit dem Pulsar ins Tiefmittige und wirkt etwas voller. Gleichermaßen scheint es dem Mittelhochton eine Betonung mitzugeben, die sich merkbar in Peter Gabriels Stimme niederschlägt. Stellenweise wirkt sie etwas spitzer als mit dem Audioquest Diamond. Während mich das Pulsar in meinem PC-Setup regelrecht begeisterte, muss es sich in meiner Hauptanlage dem um ein vielfaches teureren Audioquest-Kabel geschlagen geben. Auch wenn das Diamond seinen Hauptcharakter im Mittelhochtonbereich ausspielt und die Tiefmitten deutlich weniger fokussiert, bleibt es insgesamt ausgewogener, balancierter, gutmütige und sanfter, aber liefert dennoch mehr Details. Die Stimme Gabriels profitiert davon enorm, tritt noch ein Stück weiter aus der Mischung heraus und bleibt unangestrengter und geschmeidiger. Außerdem wird sie viel eleganter in den Hallraum eingebunden. Beim Pulsar stand dieser fast ein bisschen dominant als „Quader“ im Hintergrund der Wiedergabe. Mit dem Diamond wirkt der Hallraum eher wie sich sanft verflüchtigender Nebel, der sich ganz allmählich und galant ins Nichts auflöst, ist aber weniger leicht wahrnehmbar als mit dem Pulsar. Dennoch bleibt das Diamond ein eher spezielles Kabel. Es begeistert mich immer wieder mit seiner Präzision, Räumlichkeit und Authentizität. Doch gerade in Verbindung mit meinen im Mittelhochtonbereich ebenfalls überdurchschnittlich hochauflösenden Lautsprechern, schießt es zuweilen über das Ziel hinaus und verliert ein wenig den Boden unter den Füßen. Auf eine bestimmte Art wirkt es mir manchmal etwas zu „hyperrealistisch“. Es fügt der Musik zwar nichts hinzu, was nicht wirklich da ist, aber es macht die Wiedergabe so derartig transparent, dass es fast schon technisch wirkt.

Deshalb wird es mit dem iPurifier Pro in der Wiedergabekette noch einmal besonders interessant. In meiner Hauptanlage halte ich die Stromversorgung grundlegend für sehr solide und nutze deshalb kein externes Netzteil für den iPurifier. Das Diamond agiert als seine Zuleitung, das Gemini 3.0 als Anschlusskabel zum Mutec Reclocker. Obwohl oftmals davon gesprochen wird, dass das letzte Kabel die Wiedergabe am meisten prägt, kann ich das auch in diesem Fall nicht unbedingt bestätigen. Denn die Tugenden des Diamond bleiben in dieser Konstellation grundlegend bestehen. Seine Auflösung und großzügige Raumabbildung dominieren nach wie vor, allerdings bei abgeschwächter Intensität, die Wiedergabe. Das Gemini 3.0 verhält sich im besten Sinne unauffällig. Der iPurifier verankert das Geschehen durch mehr Kontrolle im Bassbereich und stärker konzentrierte Einzelinstrumente. Obwohl die Feindynamik in Gabriels Stimme weniger ausgeprägt reproduziert wird, wirkt sie einen Hauch natürlicher und Sibilanten etwas kontrollierter. Auf dem Weg zu mehr Räumlichkeit, noch mehr Instrumentenseparation, mehr Details, mehr Dynamik, mehr Hochtonauflösung und was Ihnen noch so alles an „mehr“ einfällt, vergessen wir manchmal, dass es doch auch um eine Balance geht! Und obwohl der Purifier das Diamond in manchen Punkten etwas einbremst, gibt er der Wiedergabe doch eine andere, interessante, analog anmutende Komponente und lässt das Diamond weniger „hyperrealistisch“ wirken. Es bringt die Wiedergabe etwas mehr in Balance. Folglich kommt es auf das Umfeld an, in dem der iPurifier Pro zum Einsatz kommt. Interessant wäre das gleiche Experiment noch einmal mit dem gleichen Kabel vor und hinter dem iPurifier, insbesondere, wenn sich die Kabel eher in einem ähnlichen Preisbereich wie der Purifier selbst bewegen.

iFis Filterportfolio wird dank des iPurifier Pro und Pulsar USB-Kabels größer. So hat man jetzt die Wahl, ob man Störungen mit einer externen Energieversorgung (iDefender+), Active Noise Cancelling (iSilencer+), einer Kombination aus beiden oder galvanischer Trennung und ANC (Pulsar USB) oder allen Optionen in einem Gerät (iPurifier Pro) begegnen möchte. Die Vielzahl an Optionen zeigt bereits, dass es die eine immer passende Lösung nicht gibt und jedes Umfeld anders auf die Filter reagieren kann. Wer noch etwas umfangreicher einsteigen möchte, kann sich darüber hinaus mit dem OMNI USB beschäftigen. Ein Ausprobieren verschiedener Filterlösungen ist folglich gute Praxis.
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Gehört mit
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| Router & Zubehör | Fritzbox 7530 (mit SBooster BOTW), Silent Angel Bonn N8 (mit Keces P3) |
| Server | PrimeCore Audio A7 |
| Reclocker | Mutec MC-3+ USB |
| DAC | Mytek Brooklyn DAC+ (mit Ferrum HYPSOS), Soncoz SGD1 (mit iFi iDefender+) |
| Pre-Amp | Violectric Pre V630 |
| Endstufe | NAD C 275BEE, IOTAVX PA3 |
| Lautsprecher | Magnat Quantum 807, Neumann KH 120 A |
| DAP | FiiO M11 Plus ESS (FiiO Music App, Qobuz), HiBy R6 (HiBy Music App, Qobuz) |
| Smartphone | Motorola One Zoom, 128GB, 4GB RAM, Android 10 (BubbleUPnP, Qobuz, HiBy Musikapp, USB Audio Player PRO) |
| Kopfhörerverstärker | iFi Micro iDSD Black Label |
| Kopfhörer | Sennheiser HD 800 s, Beyerdynamic dt 880 black edition |
| In-Ears & Zubehör | Vision Ears VE7, Vision Ears VE6 X2, Etymotic ER4SR, iFi IE-Match, Final ZE8000 JDH |
| Kabel | Audioquest Diamond USB & Carbon USB, Chord Company Shawline USB, Belden, Boaacoustic Evolution BLACK.power-16, EAhibrid EAL 2000, Furutech LAN-8 NCF Plus, Glockenklang/Eupen, Sommer Epilogue |
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Herstellerangaben
USB iPurifier Pro
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| Kompatibilität | USB 3.0 SuperSpeed (abwärtskompatibel zu USB 2.0) |
| Nennleistung | 5 V (max. 6,3 V), 1 A |
| Abmessungen | 50 × 20 × 9 mm |
| Gewicht | 7 g |
| Garantiezeit | 12 Monate |
| Preis | 229 Euro |
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Herstellerangaben
Pulsar USB
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|---|---|
| Eingang | USB-C Stecker (male) |
| Ausgang | USB-C Stecker (male) |
| Leistungsausgabe | 5 V / 1,5 A |
| Kabellänge | 1 Meter |
| Datenrate | 10 Gb/s |
| Leitermaterial | OFHC-Kupfer, continuous cast, Silbermatrix |
| Isolierung | HD Polyethylen |
| Abschirmung | Quad-Shield |
| Impedanz | 90 Ω (±1 %) |
| Abmessungen | 136 × 86 × 45 mm |
| Nettogewicht | 187 g |
| Eingeschränkte Garantie | 12 Monate |
| Preis | 249 Euro |
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Vertrieb
WOD-Audio - Werner Obst Datentechnik
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|---|---|
| Anschrift | Westendstr. 1a
61130 Nidderau |
| Telefon | +49 6187 900077 |
| info@wodaudio.de | |
| Web | www.wodaudio.de |
Die handgearbeiteten Lautsprecher der Lyravox Manufaktur haben ihren Preis –insbesondere die Monolith-Baureihe mit massiven Kunsteingehäusen. Ausgestattet mit den hochwertigen Keramiktreibern von Accuton und einer vollständig integrierten, programmierbaren Hochleistungselektronik gehören sie zu den aufwändigsten Konstruktionen im Lautsprechermarkt.
Insofern ist es eine Meldung wert, dass Lyravox nun vier dieser Modelle mit Listenpreisen zwischen 20.000 und 58.000 Euro anlässlich des Black Friday mit 25 Prozent Preisvorteil anbietet. Es handelt sich um die Modelle Karlos Monolith, Karlmann Monolith, Karlsson Tower, und Karlsson Monolith. Ebenso attraktiv wie der Rabatt an sich dürfte die im Sonderpreis inbegriffene Lieferung und Raumeinmessung mit bis zu drei schaltbaren Presets durch Lyravox sein. Sie hat einen Gegenwert von weiteren rund 1.600 Euro. Gemäß der Philosophie des Hauses wird ein Audiosystem erst durch die akustische Verheiratung mit dem Hörraum funktional, weshalb Lyravox diesen entscheidenden Schritt zum perfekten Klang vorzugsweise selbst ausführt und verantwortet.
Die Aktion bezieht sich auf neuwertige Vorführmodelle mit voller Garantie, der Vorrat ist insofern begrenzt. Details zur Aktion, die mit Beginn der Black Week startet, finden sich unter www.lyravox.com.
Über LYRAVOX: Seit der Gründung im Jahr 2013 durch Dr. Götz von Laffert und Jens Wietschorke hat sich LYRAVOX durch herausragendes Design und innovative Technologie einen Namen in der Audiowelt gemacht. Die Verwendung der hochwertigsten Komponenten und das Streben nach einem in sich geschlossenen, verlustarmen Klangsystem sind zentrale Aspekte der Unternehmensphilosophie. Zur Einbeziehung des Hörraums in das akustische Gesamtsystem werden LYRAVOX Lautsprechersysteme beim Kunden installiert, eingerichtet, kanalgetrennt eingemessen und anschließend nach Gehör und Kundenpräferenz individuell abgestimmt.
Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte direkt an:
Dr. Götz von Laffert
vonlaffert@lyravox.de
Tel. +49 40 320897981
Mobil +49 163 6287491
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