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Bryston BDA-3

11.03.2016 // Wolfgang Kemper

Der Name Bryston klingt seit Jahrzehnten vielversprechend. Das kanadische Unternehmen hat einen guten Ruf, weil es sich immer wieder mit anerkannt gut klingenden und betriebssicheren Komponenten profiliert. Der D/A-Wandler BDA-3 will nicht nur diese Erwartungen erfüllen. In ihm steckt einiges mehr.

Schlicht, funktional und übersichtlich ist der BDA-3 gestaltet. Er drängt sich auch nicht durch überdeutliche Illumination in den Vordergrund
Schlicht, funktional und übersichtlich ist der BDA-3 gestaltet. Er drängt sich auch nicht durch überdeutliche Illumination in den Vordergrund

Seit 35 Jahren entwickelt und fertigt Bryston in Peterborough, Ontario Elektronik und Lautsprecher. Bis zu zwanzig Jahren Garantie auf die traditionellen Produktgruppen analoge Elektronik und Lautsprecher beweisen: Die Kanadier stehen überzeugt und selbstbewusst zu ihren Erzeugnissen. Immerhin fünf Jahre beträgt die Garantie auf moderne digitale Elektronik. Jedes Bryston-,Geräte wird sorgsam in Handarbeit gefertigt. Auch die Lötarbeiten erfolgen nicht maschinell sondern manuell. Bevor ein Produkt das Werk verlässt und die Reise zum Kunden antritt, erfährt es eine umfängliche Endkontrolle. Die Zielgruppe der Marke ist neben den Musik-Fans zuhause vor allem der professionelle Markt. Namhafte Tonstudios und Radio-Fernseh-Anstalten nutzen Bryston-Komponenten. Dass hier hohe Maßstäbe gesetzt werden, nicht nur an die Betriebssicherheit, ist keine Frage. Trotz des weltweiten Ansehens – Bryston veröffentlich auf seiner Website eine Liste bekannter Persönlichkeiten, die Bryston nutzen – gab es hier bei uns nie so etwas wie einen Hype um diese Marke. Sie war und ist etwas für Kenner.

Der BDA-3 unterscheidet sich von den heute gern und reichlich angebotenen D/A-Wandlern. Er dient einem einzigen Zweck, nämlich der Umwandlung des digitalen Signals in ein analoges. Er besitzt keinen Kopfhörer-Ausgang und bietet auch keine Lautstärkeregelung. Schaut man sich ihn in seinem schlichten, eleganten und stabil konstruiertem Gehäuse näher an, so fallen ungewohnte Anschlüsse auf. Gleich zehn Eingänge bieten sich an. So finden sich zwei USB-2.0-Buchsen und neben den üblichen SPDIF-Inputs auch einer im qualitativ überlegenen BNC. Ganz und gar ungewohnt bei einem audiophilen D/A-Wandler sind die vier HDMI Eingänge in Kombination mit einem HDMI Ausgang. Bei Stereo-Geräten ist HDMI sehr selten bis gar nicht im Angebot. Diese moderne Anschluss-Variante bleibt weitestgehend den Multikanal-Geräten vorbehalten. Wir sind gewohnt, Quellgeräte wie Blu-ray- oder DVD-Spieler über HDMI mit einem TV, Beamer oder Monitor zu verbinden. Hier steht in der Regel das Bild im Vordergrund. Dabei macht die HDMI-Schnittstelle auch für Stereo-Audio inzwischen Sinn und dürfte in Zukunft an Bedeutung gewinnen. Momentan ist es wohl noch einer zurückhaltenden Nachfrage geschuldet, dass nur wenige Hersteller diese Schnittstelle für 2-Kanal-Audio offerieren. Über die HDMI-Schnittstelle kann aus optischen Datenträgern hoch aufgelöstes Stereo-Material in voller Auflösung gelesen und analog gewandelt werden.Vielleicht besitzen Sie DVD-Audio-Tonträger. Oder Sie interessiert das noch recht junge Blu-ray-Audio- Format? Highres-Material auf Blu-ray ist eine Alternative zu Highres-Downloads am Computer. Im Gegensatz zu letzterem hält man hier wieder etwas in den Händen. Noch ist das Angebot nicht riesig; Aber allein der Anbieter JPC bietet aktuell knapp 300 Titel aus allen Genres. DVD-Audio oder Blu-ray-Audio lassen sich mit jedem beliebigen Blu-ray-Player abspielen. Die internen Wandler genügen jedoch bekanntlich selten unseren Ansprüchen an die klangliche Qualität. Das digitale Signal, das diese Geräte am koaxialen oder Toslink Ausgang abgeben, enthält nicht die hohe Auflösung, die sich auf dem Tonträger befindet. Konkret ist dies PCM im 24-Bit/96- oder 24-Bit/192-Kilohertz-Format. Für den üblichen SPDIF-Ausgang, Koax oder Toslink, wird das digitale Signal im Player auf 48 Kilohertz herunter gerechnet, und damit geht ein Teil seiner eigentlichen Qualität verloren. Die hoch aufgelösten zweikanaligen Audio-Signale benötigen beim heutigen Stand der Technik die HDMI-Schnittstelle. Genau diese besitzt unser Bryston BDA-3. Er trennt aus jedem eingespeisten HDMI-Signal das zweikanalige-PCM oder DSD-Signal. Weshalb DSD, muss man sich an dieser Stelle fragen. Das DSD Format ist weder auf einer DVD noch auf einer Blu-ray zu finden. Jedoch benutzen einige SACD-Laufwerke verschiedener Hersteller ebenfalls die HDMI-Schnittstelle zur Weitergabe des digitalen Datenstroms an einen externen Wandler. Der wird immer auch vom selben Hersteller angeboten. Auch für das Zusammenspiel mit einem solchen separaten CD-SACD-Laufwerk kann der Bryston BDA-3 die richtige Wahl sein. Jedoch gilt es vor einem Kauf zu prüfen, ob die HDMI-Schnittstellen für SACD miteinander harmonieren. Diese Anwendung-Option dürfte, weil SACD-Laufwerke mit DSD Ausgabe über HDMI zur Zeit eher zu den seltenen Erscheinungen am HiFi-Himmel gehören, den Aufwand im BDA-3 nicht rechtfertigen. Ganz anders sieht dies bei DVD und Blu-ray aus. Preiswerte Blu-ray-Player finden sich inzwischen in sehr vielen Haushalten. Hochwertige Geräte mit hervorragenden integrierten D/A-Wandlern sind vergleichsweise sehr selten und vor allem kostspielig. Der allgemeine Anwendungsbereich von Blu-ray ist halt Video, und dem tragen die Hersteller Rechnung. Für den Preis eines aufwändigen Blu-ray Players mit eingebautem, hochkarätigem Wandler kann ich durchaus schon unseren Bryston und einen einfachen, aber ausreichenden Blu-ray Player bekommen, der auch DVD-Audio abspielen kann, wenn es gewünscht ist.

Je eine grüne LED zeigt das digitale Signalformat und die Bereitschaft (Lock) an. Links ist der Empfänger für eine optionale Infrarot-Fernbedienung erkennbar
Je eine grüne LED zeigt das digitale Signalformat und die Bereitschaft (Lock) an. Links ist der Empfänger für eine optionale Infrarot-Fernbedienung erkennbar


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