tests/18-03-20_qed
 

QED Supremus

20.03.2018 // Wolfgang Kemper

Von hoher Qualität ist das Gehäuse um die Aufteilung des runden Supremus auf die Plus- und Minus-Leiter
Von hoher Qualität ist das Gehäuse um die Aufteilung des runden Supremus auf die Plus- und Minus-Leiter

Kommen wir zu den geläufigeren Angaben. Der Kabelquerschnitt ist beim Neuen mit 6,16 Quadratmillimeter klar größer als beim Genesis mit 5,5 Quadratmillimeter. Dies verringert den elektrischen Widerstand. Identisch ist das Material der Leiter, nämlich versilbertes, hochreines, sauerstofffreies Kupfer. Deutlich reduzieren konnten die QED-Entwickler die elektrische Kapazität des neuen Supremus. Hier unterscheiden sich die 48 Picofarad je Meter erheblich von den 76 Picofarad des Silver Spiral. Die Induktivität unterscheidet sich kaum, das Supremus hat mit 0,49 Mikrohenry pro Meter einen um nur 0,03 Mikrohenry höheren Wert. Beide QED Kabel sind nicht wesentlich andersartig aufgebaut. Das Supremus ist jedoch qualitativ optimiert. Aus den zweimal neun Bündeln des hochwertigen Kupfer-Leiters des Genesis wurden beim Supremus zweimal sechzehn Bündel. Die Leiter des Supremus sind zudem kryogen behandelt. Dieses Kälte-Verfahren erhöht die Beständigkeit des Materials. Eine neuartige Emaille-Isolierung der einzelnen Leiter verleiht dem Supremus besonders gute Dämpfungs-Eigenschaften. Die von QED selbst entwickelte Aircore™ Technologie wurde schon beim Genesis Silver Spiral angewandt. Sie soll den Skin-Effekt, den ungleichmäßigen Signalfluss höherer Frequenzen mit ihrer Tendenz zur Oberfläche des Leiters, eliminieren. Aircore™ hält die Induktivität und die Kapazität auf sehr niedrigem Niveau. Die Leiter verlaufen um ein zentrales Polyethylen-Röhrchen. Somit bleibt das Magnetfeld schwach und die Selbstinduktion minimal. Der veränderte Gesamt-Aufbau des Supremus soll klanglich zu einer einzigartigen Hochtonauflösung und perfektem Timing führen.

Das neue QED Supremus ist nicht übermäßig steif und lässt sich gut verlegen
Das neue QED Supremus ist nicht übermäßig steif und lässt sich gut verlegen

Das überprüfe ich nun gern selber und schließe in der ersten Test-Konstellation wechselweise das Supremus und das Silver Spiral zwischen meinen Air Tight Mono-Endstufen und den Analysis Audio Epsylon Dipol-Lautsprechern an. Die Musik kommt vom Primare CD-Spieler, dessen koaxialer Digital-Ausgang per Boaacoustic SPDIF oder dem grandiosen, aber auch unglaublich teuren Transparent Audio RXLDL mit dem Röhren-Wandler von Sonic Frontiers verbunden ist. Von dort geht es direkt in die Air Tights. Da die einen Eingangs-Pegelregler besitzen, kann ich mir einen Vorverstärker sparen. Insgesamt klingt diese Kette sehr räumlich und transparent und ist bestens geeignet, mir das Erkennen der klanglichen Unterschiede beider QED-Generationen leicht zu machen.

Den Hörreigen eröffnete Gregory Porters Album Be Good und offenbart sogleich, welche Qualitäten dem Supremus eigen sind und inwiefern es sich vom bewährten Genesis Silver Spiral positiv abhebt. Räumlich wird mit ihm die Darstellung noch freier und löst sich in der Tiefe, nicht nur nach hinten, sondern auch nach vorn, von den Lautsprechern. Auffälliger noch sind die seidigen Höhen, die das Supremus beispielsweise den Schlagzeug-Becken verleiht. Da klingt das Silver Spiral eindeutig etwas rauer. Auch mangelt es ihm an einer Spur musikalischer Wärme, während das Supremus der Musik ein angenehmes Timbre verleiht, ohne dass dadurch Informationen verloren gehen. Mehr Dynamik liefert das neue QED-Top-Kabel ebenfalls, so dass dessen Darbietung lebendiger und flüssiger wirkt. Bei „Children´s World“ von Marceo Parkers Album Roots Revisited ertönt dessen Alt-Saxophon über das Supremus einen Hauch zarter und einen Touch filigraner. Das Genesis klingt ähnlich prägnant, hinterlässt aber im Vergleich einen etwas ruppigeren Eindruck. Klar vorzuziehen beim Supremus ist auch bei diesem Album wieder die größere Ausdehnung des Raumes vor und hinter die Dipol-Strahler und damit auch deren Freistellung. Das Supremus legt auch eindeutiger die Merkmale der ausgetauschten digitalen Kabel zwischen CD-Player und Wandler offen. Es offenbart unschwer die prächtigen Klangfarben des Boaacoustic im Unterschied zur Transparenz und Präzision beim Transparent Audio. Bei den ersten Titeln „Rock Me Gently“ und „Somewhere, Somebody“ von Jennifer Warnes´ Album The Hunter überzeugt die QED-Neuschöpfung wieder mit einem seidigen, angenehmen Oberton-Bereich. Deshalb kann ich mit ihm auch länger entspannt hören, da ihm jegliche Nervigkeit fremd ist, die dem Silver Spiral im direkten Vergleich anhaftet. Dies wird sehr deutlich bei Verwendung des Digital-Kabels von Transparent, da dessen großartige Offenheit vom Supremus ohne Lästigkeit-Effekt die Musik bereichert. Der Bass in „Somewhere, Somebody“ klingt mit dem Genesis wiederum erfreulich präzise. Das Supremus lässt ihn hingegen beeindruckend plastisch, Seifenblasen gleich, im Raum vor dem Hörer zerplatzen.


  • exD konNET-k und konNET-o

    exD ist eine Marke aus Hongkong, von der Sie vielleicht zum ersten Mal hören. Der Hersteller hat kürzlich die Netzwerk-Switches konNET-k und konNET-o vorgestellt, die speziell für den Einsatz in hochwertigen Audio-Setups entwickelt worden sein sollen. exD hat ganz offensichtlich eine Passion für eigenwillige Typografie bei Marken- und Produktnamen, aber auch dafür, die klangliche Qualität der digitalen Audiowiedergabe bereits an der Quelle zu optimieren. Der Designer hinter der Marke ist Albert Leung und er hat…
    16.09.2025
  • WireWorld Aurora 10, Electra 10 und Silver Electra 10

    Der Kabelspezialist WireWorld bietet über die gesamte Breite seiner neuen Serie 10, die Ende des vergangenen Jahres vorgestellt wurde, wieder einmal klangrelevante Innovation im Aufbau. Wir haben hier drei Stromkabel zum Test, die zudem auch preislich gefallen können. Ich gestehe, dass eine Bewertung gerade bei Netzkabeln mir immer wieder Probleme bereitet, da hier häufig kompensatorische Effekte gegen eine objektive Einschätzung stehen. Ich begrüße es, wenn mir ein Hersteller ausreichend Exemplare zur Verfügung stellt, um alle…
    12.09.2025
  • SPL electronics Phonos duo

    2017 stellte SPL die erste Phonostufe der Professional-Fidelity-Linie vor, die sich trotz des leicht irreführenden Namens an Hifi-Nutzer wendet. Wolfgang Kemper bescheinigte ihr in seinem Test einen extrem guten Klang und ein ebensolches Preis/Leistungsverhältnis. Mich irritierte das Fehlen eines symmetrischen Eingangs. Den besitzt die Phonos duo. Das Gute daran ist, dass die XLR-Buchsen nicht die Cinch-Eingänge der „alten“ Phonos ersetzen, sondern zusätzlich auf der Rückseite des Gerätes Platz gefunden haben: Den Beinamen „Duo“ hat die…
    09.09.2025
  • AIM Flagship Premier NAX

    Der japanische Kabelhersteller AIM erfreut sich großer Beliebtheit. Dies nicht zuletzt wegen seiner attraktiven Preise gemessen an der vieler Orts bescheinigten vorzüglichen Klangqualität der digitalen Audio-Kabel. Mit dem neuen Spitzenmodell unter den LAN-Kabeln AIM NAX habe ich nun einen doch recht kostspieligen Vertreter dieser Gattung zum Test. Mein Kollege Dr. Roland Dietl hat im vergangenen Jahr die preiswerteren Modelle aus dem AIM LAN-Portfolio besprochen und in seinem Bericht sowohl die Firmengeschichte umrissen als auch die…
    05.09.2025
  • Cardas Clear Sky Interconnect & Speaker Cable

    In meinem Freundeskreis genießt Cardas für den eigenwilligen Humor ihres Youtube-Kanals Legendenstatus. Ein hervorragender Ruf eilt Cardas-Kabeln ebenso voraus. Dennoch hat es bis heute gedauert, dass sie ihren Weg in meinen Hörraum gefunden haben. Mit der Clear Sky Serie befinde ich mich im mittleren Preissegment des Portfolios. Zur Einstimmung auf diesen Test habe ich mir selbst noch einmal „Soldering With Jesus“ von Cardas' Youtube-Kanal zu Gemüte geführt, um den Test amüsiert und in bester Laune…
    29.08.2025
  • SV-Audio by Storgaard & Vestskov Frida

    Frida von Storgaard & Vestskov hat mich bereits auf den Hamburger HiFi-Tagen 2024 derart verblüfft, dass ich lange im Raum der Dänen verweilte und der Vorführung gespannt zuhörte, strafte der Lautsprecher seine physische Größe offensichtlich Lügen. Nun hat diese Pretiose endlich den Weg von Bornholm zu mir nach Hause gefunden. Für alte HiFi-Hasen wie mich werden lichte Momente auf Messen und Ausstellungen zunehmend seltener, damit spiele ich nicht auf meinen verblassenden persönlichen Geisteszustand an, sondern…
    26.08.2025

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.