tests/18-08-21_arfi
 

artistic fidelity arfi-dac2xt

21.08.2018 // Dirk Sommer

Ein Problem der digitalen Wiedergabekette sieht Ralf Koschnicke – und da wird ihm wohl jeder zustimmen, der Files mit Abtastraten oberhalb der der CD gehört hat – in der Beschränkung der Abtastfrequenz auf den Hörbereich des Menschen und die dazu verwendeten Aliasing-Filter, die für das Ringing verantwortlich sind. Er argumentiert, dass man sich an der Bandbreite des zu digitalisierenden Signals orientieren solle: Instrumente, Mikrofone und Verstärker produzierten und übertrügen eben auch Signale weit außerhalb des menschlichen Hörbereichs. Wenn dieses höherfrequente Nutzsignal nicht durch Filter beschnitten wird, weil diese bei einer Abtastrate von 96 Kilohertz erst um 48 Kilohertz einsetzen, entstünden weniger Artefakte. Bei einer Abtastrate von 192 Kilohertz und um 96 Kilohertz einsetzenden Filtern gäbe es im Musikspektrum dann gewiss gar nichts mehr, was weggefiltert werden müsse. Abtastraten oberhalb von 192 Kilohertz seien für ein Musiksignal keinesfalls nötig. Wer Ralf Koschnickes Begründung für eine Abtastfrequenz von 192 Kilohertz und seine Ablehnung von DSD in unverkürzter Form nachlesen möchte, folge bitte diesem Link.

Das Modul, das ein ankommendes USB-Signal in ein optisches wandelt
Das Modul, das ein ankommendes USB-Signal in ein optisches wandelt

Kommen wir zum arfi-dac2xt, den man zwar mit pulverbeschichteten oder eloxierten Frontplatten in der Farbe seiner Wahl bestellen kann, die aber kein Display sondern nur ein Lautstärkeregler, vier Schalter und 13 rote LEDs zieren. Ein Display ist – so Ralf Koschnicke – für den Musikgenuss wirklich nicht nötig, sondern selbigem durch den von ihm verursachten hochfrequenten Müll eher abträglich. Auch auf vom Nutzer wählbare Filter wird verzichtet. Das Gerät sei so konstruiert, dass es aus Sicht des Entwicklers seine Aufgabe – die Wandlung digitaler Musikdaten in ein analoges Musiksignal – optimal erfüllt. Weitere klanggestaltende Maßnahmen wie etwa Upsampling sollten nicht im Wandler stattfinden, sondern allenfalls im Computer etwa in Kombination mit der Abspiel-Software. Denn dank der großen, dort zur Verfügung stehenden Rechenleistung sei so ein Upsampling mit höherer Genauigkeit möglich als in einem Audiogerät. Die rechenintensiven Prozesse würden zudem Störungen generieren und sollten daher möglichst gut isoliert vom Wandler stattfinden. Dasselbe gilt für das Umrechnen von Dateien mit einer Abtastrate oberhalb von 192 Kilohertz oder DSD.

Das Modul wird von der per USB-Kabel angelieferten Spannung gespeist. Aber auch der Anschluss eines externen Netzteils ist möglich
Das Modul wird von der per USB-Kabel angelieferten Spannung gespeist. Aber auch der Anschluss eines externen Netzteils ist möglich

Diese Formate sind nach Ralf Koschnickes Meinung – wie gesagt – unnötig, erforderten aber Kompromisse etwa bei der Isolierung seines Wandlers gegen Störungen über per USB angeschlossene Geräte – dazu, wie dies ohne die übliche USB-Buchse dennoch funktioniert, gleich mehr. Der konsequente Verzicht auf klanglich unwesentliche Features, bringe einen weiteren immensen Vorteil: Sein arfi-dac3xt sei über Schalter und ein klassisches Poti statt über Tasten und diverse Menu-Ebenen und damit ausgesprochen leicht zu bedienen. Das Poti ist ein hochwertiges, per Motor und Infrarot-Fernbedienung fernsteuerbares Leitplastik-Exemplar mit vier Ebenen für das invertierte und nicht invertierte Signal jedes der beiden Kanäle. Zusammen mit einem auf Wunsch und gegen einen Aufpreis von 450 Euro erhältlichen symmetrischen und unsymmetrisch ausgelegten Analog-Eingang kann der arfi-dac2xt dann auch als vollwertiger Vorverstärker agieren. Andererseits lässt sich per Schalter auf der Frontplatte das Poti aus dem Signalweg nehmen und eine Stummschaltung der symmetrischen und unsymmetrischen Ausgänge aktivieren.


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