tests/19-08-06_vision
 

Vision Ears Erlkönig

06.08.2019 // Jürgen Saile

Schließlich habe ich noch ausprobiert, wie sich der Klang mit dem Drehschalter unter der Kopfplatte verändern lässt:

  • Position 1: mehr Bässe, für mich etwas zu viel
  • Position 2: weniger Bass, insgesamt die neutralste Einstellung
  • Position 3: die Balance verschiebt sich etwas in Richtung Mitten/Höhen
  • Position 4: ähnlich wie 3 mit etwas reduzierten Höhen

Für die Hörtests habe ich es bei Position 2 belassen. Spielernaturen können sich hier natürlich die Kugel geben, indem sie für jeden Song eine andere Einstellung wählen.
Der Erlkönig gehört zur Champions League der In-Ear-Phones, keine Frage. Zudem macht er mit jeder Art von Musik eine gute Figur. Keine aufdringlichen Höhen, ich kann mit diesem Ohrhörer stundenlang Musikhören. Allerdings ist das kein Easy-Listening-Ohrhörer, also Musikhören und nebenbei ein Buch lesen, das geht gar nicht. Dazu wird man viel zu sehr in die Musik eingebunden. Am meisten beeindruckt mich die homogene Wiedergabe der 13 Treiber.

Auch Ohrpasstücke mit doppeltem Flansch liegen bei
Auch Ohrpasstücke mit doppeltem Flansch liegen bei

Die In-Ears sind erwachsen geworden. Die Zeiten, als ausschließlich die Kids damit ihre Bums-Musik gehört haben, sind endgültig vorbei. Zudem hat die Entwicklung der Hörer in den letzten Jahren enorme Fortschritte gemacht. Leider nicht nur technisch, sondern auch preislich. Bleibt noch die Gretchenfrage: Soll man soviel Geld für einen In-Ear ausgeben? Ich meine ja, wenn der Geldbeutel da mitspielt. Und die Ehefrau natürlich. Oder anders ausgedrückt, ein Paar neue Schuhe für die beste aller Ehefrauen muss man da mit einberechnen. Andererseits ist es in unserem Hobby ja keine Seltenheit, dass für ein Netzkabel – ohne mit der Wimper zu zucken – Beträge von 5000 Euro oder mehr hingeblättert werden. Warum dann nicht für einen exzellenten Hörer wie den Erlkönig? Zudem bietet Vision Ears natürlich auch Modelle im niedrigeren Preissegment an. Immer unter Berücksichtigung, dass es sich hierbei um individuell angepasste und handgefertigte Hörer handelt. Mit dem Drei-Euro-Hörer von der Tanke kann VE preislich natürlich nicht konkurrieren. Und will es auch gar nicht. Abschließend stellt sich mir die Frage, muss ich jetzt unbedingt etwas Negatives beim Erlkönig finden? Tja, er ist konstruktionsbedingt etwas schwerer als der Rest der Hörer. Bei kleinen Ohren sollte man probieren, ob er passt.

STATEMENT

Es lebe der König! Ein Allroundsystem mit allerhöchster Wiedergabequalität. Engagiert sich bei jeglicher Art von Musik. Lädt zum stundenlangen Musikhören ein. Wenn nur der Preis nicht wäre...
Gehört mit
Digitallaufwerk Ayon CDT
D/A Wandler Borbely Audio
Laufwerk Apolyt
Tonarm Triplanar
Tonabnehmer Clearaudio Goldmund, Van den Hul Grashopper
Vorstufe Thomas Mayer 10Y
Endstufe Thomas Mayer 211SE Elrog
Lautsprecher Wolf von Langa, Ancient Audio Studio Oslo
Kabel Audio Consulting Reference RCA, Swisscables Reference NF, Swisscables Reference LS, Auditorium23 LS, Swisscables Reference und Reference Plus Netz, VertexAQ Jaya Netzfilter, VertexAQ Taga Verteilerdose, VertexAQ Roraima Netzkabel, Audioquest Diamond Digitalkabel
Digitaler Audio Player Chord Hugo2, Cayin N8, Hiby R6 Pro
Zubehör LeadingEdge Gerätebasis, LeadingEdge Minipaneele
Herstellerangaben
Vision Ears Erlkönig
Prinzip 5 -Wege System mit 13 Treibern pro Seite, 4x Bass, 4x Mitten, 4x Höhen, 1x Superhochtöner
Übertragungsbereich 4 - 22000 Hz
Empfindlichkeit 125 dB SPL bei 1mW
Kabel 28 AWG OCC Silber mit vier Leitern
Preis 4.200 Euro

Hersteller
Vision Ears GmbH
Anschrift Luxemburgerstr. 51
50674 Köln
Telefon +49 221 80064334
E-Mail info@vision-ears.de
Web vision-ears.de


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