tests/19-08-27_roon
 

Roon Nucleus+

27.08.2019 // Dirk Sommer

Für die NUC-Plattform habe man ein Betriebssystem auf Linux-Basis von Grund auf neu entwickelt, das in einem 64-Gigabyte-SSD-Chip abgelegt sei. Roon OS sei in einem unterteilten Dateisystem-Layout aufgebaut, um es gegen Fehlbedienung durch den Nutzer, Hardware-Fehler und Software-Bugs unanfällig zu machen. Schließlich habe man ein Aluminium-Druckguss-Gehäuse entworfen, das ausreichend Kühlfläche bietet, um den Intel-NUC ohne Lüfter betreiben zu können, so dass sich der Nucleus akustisch wie ästhetisch leicht in jeden Wohn- oder Hörraum integrieren lässt.

Bei mir landete der Nucleus+ in der Kette im Wohnzimmer, was nichts mit seiner vermeintlichen Qualität zu tun hat, sondern einzig und allein mit der Tatsache, dass die Komponenten dort mit einem Netzwerk mit Internet-Zugang verbunden sind. Das Audio-Netzwerk im Arbeitszimmer dient allein der Steuerung des Melco oder des Auralic Aries G1 per iPad und steht mit keinen anderen Geräten in Kontakt – auch in digitalen Zeiten falle ich manchmal in den alten audiophilen Purismus zurück. Im Wohnzimmer stehen seit kurzen der Melco N1A-2 und der Aries Femto über einen TP-Link mit SBooster-Netzteil mit dem heimischen Netz in Verbindung. Wenn nun der Nucleus+ hinzukommt, reichen die beiden LAN-Anschlüsse des Melco nicht mehr aus, und die Daten müssen über ein Switch verteilt werden. Da kommt das Aqvox AQ-Switch SE ins Spiel, das zwar nicht billig, aber mit Blick auf die damit zu erzielenden klanglichen Verbesserungen wirklich preiswert ist.

Der Nucleus+ bietet Platz für den Einbau einer Festplatte bis 9,5 Millimeter Höhe. Wenn die Kapazität reicht, können Sie auf den Erwerb eines audiophilen NAS verzichten
Der Nucleus+ bietet Platz für den Einbau einer Festplatte bis 9,5 Millimeter Höhe. Wenn die Kapazität reicht, können Sie auf den Erwerb eines audiophilen NAS verzichten

Der Nucleus bietet zwei USB-Buchsen, eine davon verbinde ich mit einer entsprechenden Festplatte und die zweite mit dem Mytek Manhattan DAC II. Da es sich beispielsweise beim Test des Auralic Aries G2 herausgestellt hat, dass deutliche Klangunterschiede zwischen den gleichen Daten bestehen können, abhängig davon, ob sie von einer USB-, einer internen Festplatte oder von einem NAS per Ethernet bezogen werden, erlaube ich dem Nucleus+, in den ich eine Zwei-Terabyte-HDD eingebaut habe, auch den Zugriff auf die Daten des Melco. Bei einer Vielzahl von Musik-Dateien hat der Roon-Server also Zugriff auf drei Versionen von unterschiedlichen Speicherorten. Da ist es ungemein praktisch, dass in Roon auf dem iPad neben den Menü-Punkten „Titel“, „Mitwirkende“ auch noch „Versionen“ zu finden ist. Tippt man darauf, werden alle vorhandenen Alben angezeigt, und zwar inklusive des Pfades zum Album. So kann man durch einfaches Tippen die Songs von den unterschiedlichen Lagerorten miteinander vergleichen.

Die Alben werden nach Künstlern geordnet dargestellt. Die Präsentation ist nett anzusehen, aber etwas gewöhnungsbedürftig: Man scrollt nicht von oben nach unten, sondern von rechts nach links
Die Alben werden nach Künstlern geordnet dargestellt. Die Präsentation ist nett anzusehen, aber etwas gewöhnungsbedürftig: Man scrollt nicht von oben nach unten, sondern von rechts nach links


  • Unison Research Simply Italy Black Edition

    Unison Research feiert sich und seine erfolgreichsten Produkte selbst: Der Verstärkerklassiker Simply Italy kommt als Black Edition mit veränderten technischen Details und frischer Optik daher. Wir hinterfragen, ob es sich nur um pures Marketing oder tatsächlich um Neuerungen mit klanglich relevanten Verbesserungen handelt. Der Look der Black Edition zeichnet sich durch eine hochglanzlackierte Frontplatte, dunkel eloxierte Metalloberflächen und ein neues grafisches Design mit geänderter Typographie aus, ganz im Gegensatz zu den nach meinem Empfinden bisweilen…
    25.04.2025
  • Melco S1 und C1-D20 SFP+ Direct Attach Network Cable

    Während der letzten High End plante Melco, das LAN-Switch S1 noch Ende des Jahres auszuliefern. Nun dauerte es mit der Fertigstellung ein wenig länger, einerseits mit der des Produkts, andererseits mit der dieses Berichts. Ich wartete vergeblich auf technische Erklärungen, nutzte die Zeit aber, um die zahlreichen Möglichkeiten des S1 auszuprobieren. Ich kann mich beim besten Willen nicht daran erinnern, zuvor ein derart reichhaltig ausgestattetes Switch gesehen zu haben: Neben den sieben RJ45-Anschlüssen für Ethernet-Kabel…
    22.04.2025
  • Taiko Audio Olympus XDMI + I/O XDMI

    TAIKO AUDIO wurde von Emile Bok gegründet, der im Alter von zwölf Jahren seinen ersten Lautsprecher baute. Im Jahr 2008 entwarf und produzierte er seine ersten Audioprodukte. Heute bietet das Unternehmen vor allem einen Audio File Server/Transport namens Olympus an, eines der fortschrittlichsten und teuersten Produkte seiner Art. Einem Unternehmen einen Namen aus einer Fremdsprache zu geben, ist etwas völlig Natürliches. In Polen ist es fast ausnahmslos Englisch: Orange, 11 Bit Studios, Arctic Paper. Wenn…
    18.04.2025
  • Senna Sound Orca und Onyx

    Der serbische Hersteller Senna Sound ist neu am Markt, hat aber eine sehr nahe, ja ursprüngliche Beziehung zu dem Röhrenverstärker-Spezialisten Trafomatic Audio. Von den drei Senna-Sound-Erstlingen stehen hier der Vorverstärker Orca und die Endstufe Onyx zum Test. Das dritte Gerät wäre der Phono-Vorverstärker Phönix. Diesen bietet der deutsche Importeur Audio Offensive für 2150 Euro an. Vor- und Endstufe Orca und Onyx kosten zusammen 5850 Euro. Aus mindestens zwei Gründen sind sie optisch ungewöhnlich. Ihre kleinen…
    15.04.2025
  • Cayin Jazz 100

    Mit dem Jazz 100 bringt Cayin einen puristischen Röhrenvollverstärker in Class-A Schaltung auf den Markt, dessen direkt geheizte Single-Ended-Triode 805A feiste 35 Watt Ausgangsleistung an die Lautsprecherklemmen bringt. Nicht nur das Interesse von Klanggourmets mit erhöhtem Leistungsbedarf ist geweckt, sondern vor allem meins! Als bekennender Fan der Marke Cayin war die Vorfreude nach der Ankündigung groß, den Jazz 100 für einen Test zur Verfügung gestellt zu bekommen. Zwar gaben auch schon etliche andere Geräte des…
    11.04.2025
  • XACT PhantomTM USB und LAN

    Netzwerk- und Streaming-Spezialist Marcin Ostapowicz baut sein Angebot immer weiter aus: Es begann mit Upgrade-Baugruppen für audiophil verwendete Computer und den entsprechenden Kabeln von JCAT und der JPLAY-App. Unter dem Markennamen XACT gibt es inzwischen zwei Server, Gerätefüße und nun auch zwei High-End-Datenleitungen: PhantomTM USB und LAN. Bisher wurden Kabel ausschließlich unter dem Label JCAT angeboten. Mit dem USB- und dem Reference LAN-Kabel beschäftigte sich Roland Dietl schon vor rund neun Jahren und war davon…
    04.04.2025

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.