tests/19-10-15_spl
 

SPL Phonitor xe

15.10.2019 // Jürgen Saile

Kann der Phonitor auch rocken? Kann er, insbesondere mit den In-Ears habe ich noch nie so eine Greifbarkeit bei der Interaktion einer Bassdrum mit meinem Trommelfell gehört. Zumindest, was eine Konserve angeht. Mein Schlagzeuger kann das trotzdem noch besser. Dann gibt es ja noch die Einstellmöglichkeit mit den beiden Reglern Crossfeed und Angle. Diese hatte ich zunächst einmal außer Acht gelassen, weil mein Hugo2 ebenfalls einen Crossfeedschalter besitzt, der aber bei Weitem nicht so viel verändert, wie es hier der Fall ist. Durch die Kombination der beiden Schalter Crossfeed und Angle kann das Bühnenbild doch deutlicher verändert werden, so dass ich überwiegend mit diesen Einstellungen gehört habe. Vor allem dieser extreme links/rechts-Stereoeffekt und in der Mitte nichts, lässt sich hier sehr gut kompensieren. Was mich bei der ganzen Geschichte dann doch überrascht hat, ist die Tatsache, dass man mit dem Studiogerät sehr gut Musikhören kann, ohne dass man von irgendwelchen aufnahme-technischen Details abgelenkt wird. Wenn wir wollen, zeigt uns der Phonitor alles, was auf der Aufnahme drauf ist. Wenn wir uns nur auf die Musik konzentrieren wollen, dann geht das mit dem Gerät genauso gut. Und das alles ohne audiophile Bauteile.

Der AKM Wandler-Chip ist zwischen den roten Elkos leicht erkennbar, bei dem großen Chip in der Mitte will sich SPL nicht in die Karten schauen lassen
Der AKM Wandler-Chip ist zwischen den roten Elkos leicht erkennbar, bei dem großen Chip in der Mitte will sich SPL nicht in die Karten schauen lassen

Irgendwelche Schwächen konnte ich bei dem Phonitor beim besten Willen nicht ausmachen. Die Musikwiedergabe ist faszinierend, um einmal Mr. Spock zu bemühen. Eingangs hatte ich gesagt, der Phonitor xe klingt fantastisch, mittlerweile bin ich am Überlegen, ob er überhaupt klingt. Wobei mir da immer ein Satz des Japaners Susumu Sakuma einfällt: Viele glauben, dass ein klarer und akkurater Ton das Wesen der Musik ausdrücken kann. Zumindest scheint es nicht hinderlich zu sein, wenn ich da an den Phonitor denke. Jeder, der mich kennt, weiß, dass ich ein ausgesprochener Röhrenliebhaber bin. Und das auch bleibe. Aber dass ich mich einmal mit einem professionellen Transistorgerät anfreunden kann...

STATEMENT

Wer gerne mit Kopfhörern hört und dieses Gerät links liegen lässt, nur weil es aus der Studioszene kommt, macht einen großen Fehler. Wenn einer aber wissen will, was heutzutage bei der Kopfhörerwiedergabe möglich ist, sollte sich das Ding unbedingt anhören!
Gehört mit
Digitallaufwerk Ayon CDT
D/A Wandler Borbely Audio
Laufwerk Apolyt
Tonarm Triplanar
Tonabnehmer Clearaudio Goldmund, Van den Hul Grashopper
Vorstufe Thomas Mayer 10Y
Endstufe Thomas Mayer 211SE Elrog
Lautsprecher Wolf von Langa, Ancient Audio Studio Oslo
Kabel Audio Consulting Reference RCA, Swisscables Reference NF, Swisscables Reference LS, Auditorium23 LS, Swisscables Reference und Reference Plus Netz, VertexAQ Jaya Netzfilter, VertexAQ Taga Verteilerdose, VertexAQ Roraima Netzkabel, Audioquest Diamond Digitalkabel
Mobiles Hifi Chord Hugo2, Cayin N8, Hiby R6 Pro, Vision Ears Erlkönig, Empire Ears Legend X, Vision Ears VE8
Zubehör LeadingEdge Gerätebasis, LeadingEdge Minipaneele
Herstellerangaben
SPL Phonitor xe
Digitaler Wandler AKM AK4490
Digitale Eingänge Coaxial S/PDIF (RCA), Optisch Toslink, USB (B), AES
Analoge Eingänge RCA, XLR
Ausgangsleistung 2 x 2.7 W an 32 Ohm, 2 x 1 W an 600 Ohm
Ausgangsimpedanz 0,18 Ohm unsymmetrisch, 0,36 Ohm symmetrisch
Ausgänge 6.3 mm Klinke unsymmetrisch, Neutrik 4 Pin XLR symmetrisch
Abmessungen (L/B/H) 335/278/100 mm
Gewicht 4,3 kg
Preis 2.800 Euro mit DAC Modul 768, 2.100 Euro ohne Modul

Hersteller
SPL electronics GmbH

Anschrift Sohlweg 80
41372 Niederkrüchten

Telefon +49 2163 98340

Fax +49 2163 983420
E-Mail info@spl.audio
Web www.spl.audio


  • AIM UA3

    Bei Hifistatement bin ich nicht gerade bekannt dafür, dass ich mich für Tests von Kabeln besonders aufdränge. Beim Top USB-Kabel UA3 des japanischen Herstellers AIM war das diesmal anders. Diese Kabel wollte ich unbedingt ausprobieren. Der Grund ist ganz einfach. Vor einiger Zeit habe ich mich an dieser Stelle mit den LAN-Kabeln von AIM beschäftigt, die mich mit ihrem konstruktiven Aufbau und natürlich mit ihren klanglichen Qualitäten sehr überzeugt haben. Bei meinen damaligen Recherchen zum…
    25.10.2024
  • Phonar Veritas p4.2 Next

    Als vor sieben Monaten die Phonar Veritas p9.2 SE bei mir zum Test standen, war ich von ihren musikalischen Qualitäten so angetan, dass sie mich zum Kauf veranlassten. Nun steht im selben Hörraum ein Paar Phonar Veritas P4.2 Next für 2000 Euro und lässt mich staunen. Ähnlichkeiten und Unterschiede beim Vergleich sind bemerkenswert. Regelmäßige Leser von Hifistatement wissen längst, dass heutzutage schon für relativ kleines Geld sehr gut klingende Lautsprecher zu bekommen sind. Oft handelt…
    22.10.2024
  • Rega Nd7

    Die Analog-Spezies von Rega haben jüngst eine brandneue MM-Tonabnehmerserie vorgestellt, aus der wir uns das vielversprechende Spitzensystem Nd7 für einen Test ausgewählt haben. Die derzeit aus drei Systemen bestehende Nd-Reihe wurde zum Patent angemeldet und wird als Weltneuheit angepriesen, was zusätzliche Erwartungen weckt. Rega macht vieles anders als andere Plattenspielerhersteller und ist durchaus bekannt für die Konsequenz, mit der ein einmal für richtig befundener technischer Weg verfolgt und auf die Spitze getrieben wird. Ich erinnere…
    18.10.2024
  • Revival Audio Atalante 3

    Die Atalante 3 ist mit einem 18-Zentimeter-Tiefmitteltöner und einem 28 Millimeter Hochtöner der kleinste Lautsprecher der Atalante-Serie. Optisch ist sie genauso ein Schmuckstück wie ihre großen Geschwister. Ob sie wie ihr mythologisches Vorbild der Sprint-Serie davonläuft wird sich im Test zeigen. Den ersten Kontakt mit Revival Audio hatte ich beim Test der Sprint 3. Wenn Sie etwas mehr über Revival Audio erfahren möchten, lesen Sie dort gerne noch einmal nach. Zum Abschluss des Artikels hatte…
    15.10.2024
  • HiBy FD5 SE

    Auf der World of Headphones präsentierte Carsten Hicking den HiBy FD5 SE. Die Gestaltung des stationären DAC/Kopfhörerverstärkers – firmenintern Cyberpunk-ID Design genannt – fand ich so ansprechend, dass ich ein Exemplar zum Test bestellte. Doch dann wurde mir klar, dass ich in Sachen Desktop- und Mobil-Hifi ein wenig den Anschluss verloren hatte. Im meinem Kabel-Fundus befand sich keine einzige Strippe mit einem Pentaconn-Stecker. Für meine Lieblingskopfhörer habe ich jeweils ein Anschlusskabel mit einem Klinken- und…
    11.10.2024
  • MK Analogue MM-PH-AMP und SUT-1L

    Für Markus Wierl, der sein Unternehmen – oder sich? – Audio Freak nennt und sich seit vielen Jahren mit audiophiler Wiedergabe beschäftigt, steht die Beratung seiner Kunden vor dem Verkauf im Vordergrund, wie auch seine Website und sein Youtube-Channel zeigen. Darüber hinaus ist er in Sachen High End viel weltoffener als der Autor. Er schreckt nämlich auch vor Kinosystemen mit bis zu sieben Kanälen und vier Subwoofern nicht zurück und setzt als bekennender Analog-Liebhaber dennoch…
    08.10.2024

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.