tests/19-10-18_nordost
 

Nordost QPoint

18.10.2019 // Wojciech Pacula

Im Lieferumfang des perfekt verarbeiteten Geräts ist eine runde Ledermatte enthalten. Man kann das Gerät darauf platzieren, wenn man die Oberfläche darunter nicht zerkratzen will. Ich wollte es nicht, also habe ich sie während des Tests benutzt. In der Bedienungsanleitung schlägt Nordost vor, das Gerät zuerst auf oder unter einen Vorverstärker oder einen integrierten Verstärker zu stellen. In der Hierarchie geht es von digitalen Quellen über eine analoge Quelle schließlich zum integrierten Verstärker. Es wird darauf hingewiesen, dass die Effekte je nach System unterschiedlich sein können, so dass sie ausprobiert werden sollten. Man kann auch mehrere QPoint-Geräte unter einem Produkt verwenden – die Effekte sollen sich summieren.

Da Hifi Fidelity das Nordost-Gerät als Teil seiner Sonderausgabe für CD-Player testet, habe ich ausprobiert, wie es mit meiner digitalen Quelle funktioniert, dem SACD Ayon Audio CD-35 HF Edition Player, der auf der pneumatischen Acoustic Revive RAF-48H-Plattform steht, die auf der oberen Ebene des Finite Elemente Pagode Edition Racks liegt. Ich habe den QPoint natürlich in beiden Modi getestet.

Die Auswirkungen, die dieses kleine Gerät auf den Klang hat, sind offenkundig, in dem Sinne, dass man recht gut hören kann, dass sich der Klang ändert. Es ist jedoch weniger offenkundig, wie der QPoint das macht. Er ist weder ein Produkt, das dramatische Veränderungen bewirkt, noch ein Produkt, das eine Anlage mit Problemen in eine Anlage ohne Probleme verwandelt. Nach dem, was ich höre, wurde der QPoint entwickelt, um das bereits Gute zu ergänzen und zu vervollständigen. Wenn wir es so angehen, mag der QPoint eine der wertvollsten Verbesserungen unserer Kette sein, ja praktisch etwas Unentbehrliches. Als ich ihn unter den Ayon-Spieler legte, wurde der Klang erhabener. Nicht, dass ich in dieser Hinsicht etwas vermisst hätte – im Gegenteil, ich denke, dass diese Erhabenheit etwas ist, was meiner Kette nicht im mindesten fehlt. Doch mit dem blauen Nordost LED-Licht, das unter dem Spieler leuchtete, war der Klang des Klaviers auf Bogdan Holownias Album Chwile... viel tiefer und weicher. Es war eine Weichheit, die sich aus dem natürlichen Klang des Klaviers ergab, das mit starker Betonung bei niedergedrücktem Pedals gespielt wurde – mit dem QPoint wurde dies deutlicher, als wenn das Gerät nicht in der Anlage war.

b_850_0_16777215_10_images_content_tests_19-10-18_nordost_3Y8A8183.jpg

Die Erhabenheit, die ich erwähnt habe, entsteht dort, wo Klänge miteinander in Kontakt kommen, nicht in den Klängen selbst. Der QPoint ändert den Klang als solchen nicht, das heißt, wir erhalten damit nicht mehr Bass, Höhen, Dynamik oder Raum – was auch immer Ihrer Anlage fehlt. Das Gerät hat Einfluss darauf, wie Töne zusammen klingen, wie sie interagieren. Aus diesem Grund scheint es, dass es mehr von allem gibt und dass alles geordneter ist als vorher. Nachdem ich mich an den Klang meines Players mit dem QPoint gewöhnt hatte, erschien mit der Klang jedes Mal, wenn ich ihn ausschaltete, chaotischer, kleiner und heller.

Nachdem ich das Gerät unter den Spieler gelegt hatte, war der Klang des Systems ausgereifter und ruhiger. Ich spreche nicht von einer Ruhe, die frei von Emotionen ist, sondern von einer Ruhe, die voller Erwartung ist. Ich saß vor den Lautsprechern und hörte Musik, und es war einfach eine angenehmere und schönere Erfahrung mit dem QPoint. Es scheint mir, dass es hier vor allem darum geht, etwas zu beruhigen, was früher als Geräusch präsent war, eine Unruhe, die den Hintergrund ein wenig verwischt und von den Ereignissen vor mir abgelenkt hatte. Der QPoint veränderte es so, dass ich besser hören konnte, was hinter den Instrumenten steckt – etwa der Nachhall auf Holownias Album oder das Orchester hinter Nat 'King' Coles großer Stimme auf dem Album Love Songs.


  • Raidho X2.6 Standlautsprecher

    Mit Lautsprechern von Raidho haben wir uns bei Hifistatement schon öfter beschäftigt. Im Fokus standen dabei die Kompaktlautsprecher TD1.2 aus der TD-Serie sowie X1t und X1.6. aus der X-Serie. Diesmal haben wir den Standlautsprecher X2.6 zu Gast, das aktuell größte Modell der X-Serie. Raidho verspricht, mit der X-Serie besonders viel Leistung – sprich Klangqualität – für den aufgerufenen Preis zu bieten. Wobei, „billige“ Lautsprecher – ganz gleich nach welchem Maßstab - hat Raidho noch nie…
    02.12.2025
  • Canor Virtus A3

    Zur diesjährigen HighEnd stellte Canor den Virtus A3 Hybrid-Vollverstärker vor. Der lockt mit einem integrierten Digital-Analog-Wandler und einer diskret aufgebauten Phono-Vorstufe für MM- und MC-Tonabnehmer. Sowohl seine Technik als auch die Ausstattung bieten Ungewöhnliches. Vor allem aber soll er klanglich beeindrucken. Das slowakische Entwickler-Team konnte mich bereits vor einem Jahr überzeugen: Der Vollverstärker Virtus I2 aus der Premium Line musizierte in meinem Hörraum wie keiner zuvor in dieser Preisklasse. Der war ein gestandener Röhren-Vollverstärker. Auch…
    28.11.2025
  • Dan D’Agostino Progression S350

    Dan D’Agostino ist eine Legende im Verstärkerbau. Er folgte wohl nie einer Mode, sondern vertraut bei allen Entwicklungen seinem Gehör und seiner Leidenschaft für den guten Klang. Mehr als 50 Jahre baut er nun schon Verstärker, immer mit dem Ziel, das „Wesen der Musik hörbar zu machen“. Erfüllt auch der S350 diese hoch gesteckten Ambitionen? Die Progression S350 ist die kleinste Stereoendstufe im Gesamtprogramm. Optisch trägt sie alle charakteristischen Merkmale einer echten D’Agostino. Angefangen mit…
    25.11.2025
  • iFi Silent Power USB iPurifier Pro & Pulsar USB

    Ohne iFis iDefender+ würde das PC-Audio-Setup in meinem Arbeitszimmer überhaupt nicht störungsfrei funktionieren. Dementsprechend ist es für mich eines der besten Tools im Bereich Computer-Audio. Der iPurifier Pro vereint seine Fähigkeiten mit denen eines iSilencer+ und noch mehr Features in einem Gehäuse. Außerdem teste ich das Pulsar USB-Kabel. iFi ist seit Jahren eine Konstante für hochqualitative Audio-Produkte zu fairen Preisen. Zuletzt wurde die Sparte für Stromversorgung, Kabel und Signal-Verbesserer unter SilentPower zusammengefasst. Noch bevor wir…
    21.11.2025
  • Eversolo T8

    Der Eversolo T8 ist als Streaming-Transport ein neuer Baustein einer Konzeption, die auf Trennung der digitalen Komponenten setzt. Dennoch ist er nicht allein für Perfektionisten konzipiert, sondern bietet sogar Einsteigern vielfältige und sinnvolle Möglichkeiten. Die bislang allerorts hochgelobten Eversolo Streamer besitzen integrierte Digital/Analog-Wandler, sind teils auch als Vorverstärker nutzbar oder wie der Eversolo Play sogar als all-in-one Streamer, DAC und Vollverstärker. Mit dem T8 eröffnet Eversolo auf den ersten Blick eine neue anspruchsvolle Produktreihe, in…
    18.11.2025
  • Chord Huei

    Auf kompromisslos Weise transferiert Chord Electronics sein digitales Know-how in die analoge Welt und präsentiert uns den kompakten Phono-Vorverstärker Huei. Das massive Aluminiumgehäuse beherbergt moderne SMD-Technik auf kleinstem Raum, womit die Briten den Beweis antreten wollen, dass Vinylgenuss kein großes Gehäuse braucht. Jetzt mal ehrlich, dieses ganze Hifi-Zeugs nimmt doch ohnehin schon genug Platz im Wohnzimmer ein und ich persönlich bin dankbar für jedes Gerät, dass ein wenig sparsamer mit dem auf dem Rack verfügbaren…
    11.11.2025

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.