tests/20-01-03_roon
 

Roon Nucleus

03.01.2020 // t2b

Nein, das ist kein déjà-vu. Vor etwas mehr als vier Monaten stellte ich Ihnen an dieser Stelle den Roon Nucleus+ vor. Heute geht es um den einfachen Nucleus ohne Plus. Und der ist nicht nur günstiger, sondern hat im Rahmen der Modellpflege in einer Beziehung mehr zu bieten als die Vorgängermodelle: Platz.

Bei der Beschäftigung mit dem Nucleus+ hatte ich die Auswirkung der verschiedenen Speicherorte für die Musikdateien – externe USB-Festplatte, netzwerkgebundener Speicher (NAS) und eingebaute HDD – miteinander verglichen und empfohlen, eine Festplatte im Gehäuse des Roon zu montieren. Die klanglichen Unterschiede zu einem deutlich kostspieligeren NAS wie etwa einem Melco bewegten sich im Geschmacksbereich. Der Tipp galt allerdings nur, wenn man sich sicher sein konnte, mit zwei Terabyte Speicherplatz auszukommen, denn das Gehäuse der Nucleus+ ließ nur 2,5-Zoll-Festplatten mit einer Bauhöhe von 9,5 Millimetern zu. Bei Seagate beispielsweise sind aber alle Platten mit einer Kapazität von über zwei Terabyte zu dick, um in den Nucleus zu passen. Erfreulicherweise unterzog Roon seine Server – egal ob mit oder ohne Plus – einem optischen Facelift: Die Aluminium-Druckguss-Gehäuse wurden breiter, minimal tiefer und ein Stück niedriger – und lassen damit Platz für deutlich dickere Hard Disks. Damit sind auch Fünf-Terabyte-Platten möglich, ein Grund mehr, sich für einen der beiden Nuclei zu entscheiden: Auch Besitzer größerer Musiksammlungen können damit den Grundstein für eine preisgünstige digitale Quelle mit allen Annehmlichkeiten von Roon legen.

Alt und neu im Vergleich: Die aktuelle Version des Nucleus ist breiter, flacher und tiefer
Alt und neu im Vergleich: Die aktuelle Version des Nucleus ist breiter, flacher und tiefer

Der Nucleus kostet 1.500 Euro und damit 1.100 Euro weniger als die Plus-Variante. Er basiert auf einem Intel NUC mit i3-Prozessor und besitzt einen internen Speicher mit vier Gigabyte. Im Multiroom-Betrieb können deshalb „nur“ bis zu sechs Zonen versorgt werden, und laut Roon sind zwar alle DSP-Funktion im PCM-Modus nutzbar, bei der Umwandlung in DSD in Kombination mit dem Streamen in mehrere Zonen kann es aber zu Einschränkungen kommen. Da ich aber – analoger Sozialisierung sei Dank – kein Freund digitaler Raumentzerrungen bin, interessiert mich vorrangig, ob der „kleine“ Nucleus genug Rechenkraft besitzt, um alle Signalbearbeitungen durchzuführen, die beim Nucleus+ zu deutlich besserem Klang geführt haben. Der hatte besonders gut mit dem Aries Femto und dem Mytek Manhattan II harmoniert, wenn alle Formate vor dem Transport zum Aries über das Netz nach dem „Roon Advanced Audio Transport“- oder kurz RAAT-Protokoll auf vierfach DSD umgerechnet wurden, dieser Prozess mit einen Delta-Sigma-Modulator siebten Grades vorgenommen wurde und dabei die iterative Optimierungstechnik„CLANS“ – „Closed Loop Analysis of Noise Shapers“ – aktiviert war.

Der Ein- und Aus-Taster sitzt beim Nucleus im Anschlussfeld
Der Ein- und Aus-Taster sitzt beim Nucleus im Anschlussfeld

Ich rechne mit recht geringen klanglichen Unterschieden zwischen den beiden Nuclei und deshalb vergleiche ich sie in der höher auflösenden Kette im Arbeitszimmer. Da dort üblicherweise ein leistungsschwacher Router von Belkin zur Kommunikation mit einem iPad ohne Verbindung zum Internet Dienst tut, die Roons diese aber benötigen, habe ich ein langes Audioquest Carbon zwischen dem Fritz-Router in der Küche und dem SOtM-Switch im Arbeitszimmer verlegt. Wie bei Roon üblich war es völlig unkompliziert, den Nucleus mit dem Aries G1 und dem Melco zu verbinden. Da sich schon im Test des Nucleus+ gezeigt hatte, dass dieser mit dem Daten vom NAS genau so gut klingt wie mit solchen von einer internen HDD, habe ich auf den Einbau von Platten in die beiden Roons verzichtet. In Ermangelung eines zweiten SBooster-Netzteils mit 19 Volt mussten sich die beiden Server mit den mitgelieferten Stromversorgungen begnügen.


  • Unison Research Simply Italy Black Edition

    Unison Research feiert sich und seine erfolgreichsten Produkte selbst: Der Verstärkerklassiker Simply Italy kommt als Black Edition mit veränderten technischen Details und frischer Optik daher. Wir hinterfragen, ob es sich nur um pures Marketing oder tatsächlich um Neuerungen mit klanglich relevanten Verbesserungen handelt. Der Look der Black Edition zeichnet sich durch eine hochglanzlackierte Frontplatte, dunkel eloxierte Metalloberflächen und ein neues grafisches Design mit geänderter Typographie aus, ganz im Gegensatz zu den nach meinem Empfinden bisweilen…
    25.04.2025
  • Melco S1 und C1-D20 SFP+ Direct Attach Network Cable

    Während der letzten High End plante Melco, das LAN-Switch S1 noch Ende des Jahres auszuliefern. Nun dauerte es mit der Fertigstellung ein wenig länger, einerseits mit der des Produkts, andererseits mit der dieses Berichts. Ich wartete vergeblich auf technische Erklärungen, nutzte die Zeit aber, um die zahlreichen Möglichkeiten des S1 auszuprobieren. Ich kann mich beim besten Willen nicht daran erinnern, zuvor ein derart reichhaltig ausgestattetes Switch gesehen zu haben: Neben den sieben RJ45-Anschlüssen für Ethernet-Kabel…
    22.04.2025
  • Taiko Audio Olympus XDMI + I/O XDMI

    TAIKO AUDIO wurde von Emile Bok gegründet, der im Alter von zwölf Jahren seinen ersten Lautsprecher baute. Im Jahr 2008 entwarf und produzierte er seine ersten Audioprodukte. Heute bietet das Unternehmen vor allem einen Audio File Server/Transport namens Olympus an, eines der fortschrittlichsten und teuersten Produkte seiner Art. Einem Unternehmen einen Namen aus einer Fremdsprache zu geben, ist etwas völlig Natürliches. In Polen ist es fast ausnahmslos Englisch: Orange, 11 Bit Studios, Arctic Paper. Wenn…
    18.04.2025
  • Senna Sound Orca und Onyx

    Der serbische Hersteller Senna Sound ist neu am Markt, hat aber eine sehr nahe, ja ursprüngliche Beziehung zu dem Röhrenverstärker-Spezialisten Trafomatic Audio. Von den drei Senna-Sound-Erstlingen stehen hier der Vorverstärker Orca und die Endstufe Onyx zum Test. Das dritte Gerät wäre der Phono-Vorverstärker Phönix. Diesen bietet der deutsche Importeur Audio Offensive für 2150 Euro an. Vor- und Endstufe Orca und Onyx kosten zusammen 5850 Euro. Aus mindestens zwei Gründen sind sie optisch ungewöhnlich. Ihre kleinen…
    15.04.2025
  • Cayin Jazz 100

    Mit dem Jazz 100 bringt Cayin einen puristischen Röhrenvollverstärker in Class-A Schaltung auf den Markt, dessen direkt geheizte Single-Ended-Triode 805A feiste 35 Watt Ausgangsleistung an die Lautsprecherklemmen bringt. Nicht nur das Interesse von Klanggourmets mit erhöhtem Leistungsbedarf ist geweckt, sondern vor allem meins! Als bekennender Fan der Marke Cayin war die Vorfreude nach der Ankündigung groß, den Jazz 100 für einen Test zur Verfügung gestellt zu bekommen. Zwar gaben auch schon etliche andere Geräte des…
    11.04.2025
  • XACT PhantomTM USB und LAN

    Netzwerk- und Streaming-Spezialist Marcin Ostapowicz baut sein Angebot immer weiter aus: Es begann mit Upgrade-Baugruppen für audiophil verwendete Computer und den entsprechenden Kabeln von JCAT und der JPLAY-App. Unter dem Markennamen XACT gibt es inzwischen zwei Server, Gerätefüße und nun auch zwei High-End-Datenleitungen: PhantomTM USB und LAN. Bisher wurden Kabel ausschließlich unter dem Label JCAT angeboten. Mit dem USB- und dem Reference LAN-Kabel beschäftigte sich Roland Dietl schon vor rund neun Jahren und war davon…
    04.04.2025

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.