tests/20-07-26_lotoo
 

Lotoo Paw Gold Touch

28.07.2020 // Jürgen Saile

Der Lotoo besitzt keinen Home-Button, sondern durch eine Wisch-Bewegung kommt man zurück zu dem Hauptbildschirm. Wie üblich sind die Buttons dort eingeteilt in: Artists, Songs, Album List und Play List. Oben die Einstellmöglichkeiten für die Ausgänge.
Der Lotoo besitzt keinen Home-Button, sondern durch eine Wisch-Bewegung kommt man zurück zu dem Hauptbildschirm. Wie üblich sind die Buttons dort eingeteilt in: Artists, Songs, Album List und Play List. Oben die Einstellmöglichkeiten für die Ausgänge.

Großorchestrale Opernaufnahmen wie Aida beispielsweise werden mit Wucht wiedergegeben, der komplexe Charakter dieser Aufnahmen stößt den Lotoo vor keine Probleme. Die Wiedergabe ist kein Puppentheater. Dabei bleibt auch der typische Charakter der Stimme von Renata Tebaldi beispielsweise, sehr gut erhalten. Aber auch Koloratursopranstimmen, die vielen Geräte Probleme bereiten, kann der LPGT hervorragend wiedergeben. Eine weitere Stärke des Gerätes ist die Wiedergabe von Live-Aufnahmen. Hier kommt die Clubatmosphäre sensationell gut rüber, man bekommt das Gefühl, mittendrin zu sein. Solche Aufnahmen sind natürlich ein Heimspiel für einen In-Ear, aber es ist schon erstaunlich, was der Lotoo hier noch an zusätzlichem Live-Erlebnis hinzufügen kann. Wenn man nun den Upsampler dazu schaltet, so wirkt die Wiedergabe etwas dynamischer und lebendiger. Die unteren Mitten werden etwas flüssiger abgebildet, der Hochtonbereich erscheint etwas prominenter. Wenn nun einer erwartet, dass sich jetzt das rote Meer teilt, so muss ich ihn enttäuschen, das Ganze ist natürlich leicht hörbar, gehört aber eher in die Kategorie Feintuning.

Natürlich hatte mich auch interessiert, wie der LPGT mit einem Kopfhörer umgehen kann. Zu diesem Zweck hatte ich mir den Ether2 von Dan Clark ausgeliehen. Das Ganze wirkt ein bisschen wie David und Goliath, aber auch hier hat David kein Problem mit Goliath. Der Kopfhörer wurde ja von unserem Kollegen Gallowski ausführlich beschrieben und ich höre da auch nichts anderes. Deshalb möchte ich hier nichts wiederholen. Wenn man nun nicht unbedingt einen Hörer mit ausgesprochen niedriger Empfindlichkeit, wie beispielsweise einen Hifiman Susvara oder den Abyss 1266 phi daran hängt, dürfte dem Hörvergnügen nichts mehr im Weg stehen. In kurzen Schlagworten: natürlicher Klang, Transparenz, Präzision, hervorragende Abbildungsfähigkeit und Dynamik. Der Lotoo bietet einfach alles, was das HiFi-Herz begehrt, ohne tonale Schlagseite und immer mit natürlichen Klangfarben. Mit dem LPGT als Transport, dem Chord Hugo TT2 als DAC/Verstärker und dem Vision Ears Erlkönig ergibt sich eine absolute Monsterkombi! Auch wenn sich der Staub nach einigen Tagen des Hörens gelegt hat, bleibt die Faszination erhalten. Das gehört zwar nicht unbedingt hierher, zeigt aber, wie vielseitig der Lotoo einsetzbar ist. Umgekehrt könnte man den LPGT auch als DAC einsetzen um Dateien von einem Computer abzuspielen. Nach Anschluss eines Gerätes an den USB-Port fragt der Lotoo, was er damit machen soll. Bildlich gesprochen. Ein kleiner Vogel hat mir erzählt, dass der Hersteller für all diejenigen, für die der LPGT nicht ins Budget passt, noch ein kleineres Modell anbietet, das deutlich preisgünstiger zu haben ist. Dazu aber mehr in einem späteren Test.

STATEMENT

Referenzmodell, nicht nur in puncto Verarbeitung, sondern auch klanglich absolut top! Musikhören mit dem LPGT und einem geeigneten In-Ear macht einfach nur noch Spaß! Manch einer wird sich verwundert die Augen reiben, zu welchen Leistungen die chinesischen Hersteller heutzutage in der Lage sind.
Gehört mit
Digitallaufwerk Ayon CDT
D/A Wandler Borbely Audio
Laufwerk Apolyt
Tonarm Triplanar
Tonabnehmer Clearaudio Goldmund, Van den Hul Grashopper
Vorstufe Thomas Mayer 10Y
Endstufe Thomas Mayer 211SE Elrog
Lautsprecher Wolf von Langa, Ancient Audio Studio Oslo
Kabel Audio Consulting Reference RCA, Swisscables Reference NF, Swisscables Reference LS, Auditorium23 LS, Swisscables Reference und Reference Plus Netz, VertexAQ Jaya Netzfilter, VertexAQ Taga Verteilerdose, VertexAQ Roraima Netzkabel, Audioquest Diamond Digitalkabel, Audioquest Niagara 1000, Audioquest Blizzard Netzkabel
Mobiles Hifi Chord Hugo2, Hiby R6 Pro, Chord Hugo TT2, Audioquest Dragonfly, Vision Ears Erlkönig, Empire Ears Legend X, oBravo Cupid
Zubehör LeadingEdge Gerätebasis, LeadingEdge Minipaneele
Herstellerangaben
Lotoo Paw Gold Touch
Digitaler Wandler AKM AK4497EQ
Unterstützte Formate DSD 512, FLAC, ALAC, AIFF, Wavepack, WAV, APE, WMA, MP3, AAC, OGG
PCM 32bit/768 kHz
Ausgangsleistung 500 mW bei 32 Ohm (unsymmetrisch), 500 mW bei 32 Ohm (symmetrisch)
Speicher kein interner Speicher
Ausgänge 3,5mm unsymmetrisch, 4,4 mm Pentaconn symmetrischBluetooth: aptX, LDAC, SBC, AAC
Akku-Kapazität 5400mAh
Abmessungen (L/B/H) 119/68,6/21mm
Gewicht 311g
Hersteller Lotoo
Ursprungsland China
Preis 3350 Euro

Vertrieb
audioNEXT GmbH
Anschrift Isenbergstraße 20
45130 Essen
Telefon 0201 5073950
E-Mail info@audionext.de
Web www.audionext.de


  • Unison Research Simply Italy Black Edition

    Unison Research feiert sich und seine erfolgreichsten Produkte selbst: Der Verstärkerklassiker Simply Italy kommt als Black Edition mit veränderten technischen Details und frischer Optik daher. Wir hinterfragen, ob es sich nur um pures Marketing oder tatsächlich um Neuerungen mit klanglich relevanten Verbesserungen handelt. Der Look der Black Edition zeichnet sich durch eine hochglanzlackierte Frontplatte, dunkel eloxierte Metalloberflächen und ein neues grafisches Design mit geänderter Typographie aus, ganz im Gegensatz zu den nach meinem Empfinden bisweilen…
    25.04.2025
  • Melco S1 und C1-D20 SFP+ Direct Attach Network Cable

    Während der letzten High End plante Melco, das LAN-Switch S1 noch Ende des Jahres auszuliefern. Nun dauerte es mit der Fertigstellung ein wenig länger, einerseits mit der des Produkts, andererseits mit der dieses Berichts. Ich wartete vergeblich auf technische Erklärungen, nutzte die Zeit aber, um die zahlreichen Möglichkeiten des S1 auszuprobieren. Ich kann mich beim besten Willen nicht daran erinnern, zuvor ein derart reichhaltig ausgestattetes Switch gesehen zu haben: Neben den sieben RJ45-Anschlüssen für Ethernet-Kabel…
    22.04.2025
  • Taiko Audio Olympus XDMI + I/O XDMI

    TAIKO AUDIO wurde von Emile Bok gegründet, der im Alter von zwölf Jahren seinen ersten Lautsprecher baute. Im Jahr 2008 entwarf und produzierte er seine ersten Audioprodukte. Heute bietet das Unternehmen vor allem einen Audio File Server/Transport namens Olympus an, eines der fortschrittlichsten und teuersten Produkte seiner Art. Einem Unternehmen einen Namen aus einer Fremdsprache zu geben, ist etwas völlig Natürliches. In Polen ist es fast ausnahmslos Englisch: Orange, 11 Bit Studios, Arctic Paper. Wenn…
    18.04.2025
  • Senna Sound Orca und Onyx

    Der serbische Hersteller Senna Sound ist neu am Markt, hat aber eine sehr nahe, ja ursprüngliche Beziehung zu dem Röhrenverstärker-Spezialisten Trafomatic Audio. Von den drei Senna-Sound-Erstlingen stehen hier der Vorverstärker Orca und die Endstufe Onyx zum Test. Das dritte Gerät wäre der Phono-Vorverstärker Phönix. Diesen bietet der deutsche Importeur Audio Offensive für 2150 Euro an. Vor- und Endstufe Orca und Onyx kosten zusammen 5850 Euro. Aus mindestens zwei Gründen sind sie optisch ungewöhnlich. Ihre kleinen…
    15.04.2025
  • Cayin Jazz 100

    Mit dem Jazz 100 bringt Cayin einen puristischen Röhrenvollverstärker in Class-A Schaltung auf den Markt, dessen direkt geheizte Single-Ended-Triode 805A feiste 35 Watt Ausgangsleistung an die Lautsprecherklemmen bringt. Nicht nur das Interesse von Klanggourmets mit erhöhtem Leistungsbedarf ist geweckt, sondern vor allem meins! Als bekennender Fan der Marke Cayin war die Vorfreude nach der Ankündigung groß, den Jazz 100 für einen Test zur Verfügung gestellt zu bekommen. Zwar gaben auch schon etliche andere Geräte des…
    11.04.2025
  • XACT PhantomTM USB und LAN

    Netzwerk- und Streaming-Spezialist Marcin Ostapowicz baut sein Angebot immer weiter aus: Es begann mit Upgrade-Baugruppen für audiophil verwendete Computer und den entsprechenden Kabeln von JCAT und der JPLAY-App. Unter dem Markennamen XACT gibt es inzwischen zwei Server, Gerätefüße und nun auch zwei High-End-Datenleitungen: PhantomTM USB und LAN. Bisher wurden Kabel ausschließlich unter dem Label JCAT angeboten. Mit dem USB- und dem Reference LAN-Kabel beschäftigte sich Roland Dietl schon vor rund neun Jahren und war davon…
    04.04.2025

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.