tests/20-10-06_ifi
 

iFi ZEN CAN

06.10.2020 // Finn Corvin Gallowsky

Die ZEN Serie bekommt Zuwachs. Mit dem ZEN CAN, einem Kopfhörerverstärker in bereits bekanntem Aluminiumgehäuse, möchte iFi auch Kopfhörerfreunden eine preiswerte und gleichzeitig hochwertige Lösung anbieten. Nachdem der ZEN DAC für seine Klasse bereits herausragend gespielt hat, sind die Erwartungen groß.

iFi versteht es sehr gut, Features, die bei anderen Herstellern lediglich teuren Premiumprodukten vorenthalten bleiben, in günstigere Produkte einzubinden. So orientiert sich die doppel-mono Ausgangsstufe des ZEN CAN in Class-A Ausführung am Topmodell, dem Pro iCAN. Es ist folglich konsequent, dem kleinen Kopfhörerverstärker eine Pentaconn-Buchse für den symmetrischen Antrieb eines Kopfhörers zu spendieren. Dass er zusätzlich zwei weitere symmetrische Pentaconn-Anschlüsse zur Verfügung stellt, ist in dieser Preisklasse ein absolutes Alleinstellungsmerkmal. Einer dieser zusätzlichen symmetrischen Anschlüsse dient als Eingang und legt eine gemeinsame Nutzung mit dem ZEN DAC nahe, der über einen passenden Ausgang verfügt. Der insgesamt dritte Pentaconn-Anschluss ist dauerhaft über das Volume-Poti auf der Front geregelt und agiert als zusätzlicher Ausgang für den Anschluss an Aktivlautsprecher oder eine Endstufe. Noch sind Pentaconn-Kabel auf dem europäischen Markt etwas rar, aber WOD-Audio-Vertriebschef Werner Obst verriet mir, dass iFi schon Ende dieses Monats verschiedene Verbindungskabel mit Pentaconn-Steckern anbieten wird. Welche Varianten es genau werden, ist noch nicht bekannt. Ich hoffe zumindest auf ein Pentaconn zu Pentaconn Kabel, um den ZEN DAC und ZEN CAN miteinander zu verbinden und ein Pentaconn auf zwei Mal XLR, um den symmetrischen Ausgang mit Aktivlautsprechern nutzen zu können.

Mit Cinch, Miniklinken- und Pentaconn-Buchse bietet der ZEN CAN drei verschiedene Eingänge
Mit Cinch, Miniklinken- und Pentaconn-Buchse bietet der ZEN CAN drei verschiedene Eingänge

Der größte Vorteil einer symmetrischen Verbindung liegt in ihrer geringen Störanfälligkeit. Speziell im Computer-Audio Bereich hat man bei unsymmetrischer Verkabelung oft mit Masse-Einstreuungen der USB-Verbindung auf den Lautsprechern zu kämpfen. Zwar lassen sich diese mit speziellen Kabeln oder Helfern, wie dem iFi iDefender+ effektiv bekämpfen, bei einer symmetrischen Signalverbindung jedoch kommen einem Probleme dieser Art gar nicht erst ins Haus. Im Kopfhörerbereich summieren sich bei symmetrischer Ansteuerung gleich mehrere Vorteile. Durch eine gesonderte Ausgangsstufe je Kanal steht für hochohmige und wirkungsgradschwache Kopfhörer mehr Leistung zur Verfügung. Die strikte Trennung beider Kanäle geht mit verbesserter Dynamik, weniger Verzerrungen und geringerem Übersprechen einher. Ob diese messbaren Unterschiede letztendlich wahrnehmbar sind, kommt allerdings stark auf das genutzte Kopfhörermodell, bevorzugte Abhörlautstärke, Quelle und Musikmaterial an. Vor allem aber darauf, ob die symmetrische Schnittstelle nur ein Marketingargument ist oder ob ebenso hochwertige Bauteile zum Einsatz kommen, wie für einen herkömmlichen unsymmetrischen Aufbau. Ein Blick auf die Leistungsdaten zeigt zumindest, dass der symmetrische Kopfhörerausgang deutlich mehr Leistung liefert als sein unsymmetrisches Pendant. Wie stark der klangliche Unterschied jedoch in der Praxis ausfällt, lässt sich hieran nicht ablesen. Um dies herauszufinden, habe ich mir bei den Kollegen von audiodomain.de einen Sendy Audio Aiva geliehen. Er ist nicht nur ein hervorragend spielender Kopfhörer, sondern wird bereits ab Werk mit Pentaconn-Stecker ausgeliefert. Mit seiner sehr niedrigen Impedanz von 32 Ohm und einer guten Empfindlichkeit fordert er viel Strom vom Kopfhörerverstärker. Den ZEN CAN dürfte dies allerdings nicht mal bei hohen Lautstärken im unsymmetrischen Betrieb aus der Ruhe bringen.

Neben dem 6,3-Millimeter-Klinken und Pentaconn-Anschluss sind die bekannten XBass- und 3D-Schaltkreise wieder mit an Bord
Neben dem 6,3-Millimeter-Klinken und Pentaconn-Anschluss sind die bekannten XBass- und 3D-Schaltkreise wieder mit an Bord


  • Moonriver Audio Model 505 Hybrid Stereo Phono EQ Stage

    Der Phono-Entzerrer Model 505 des schwedischen Herstellers Moonriver Audio kommt in schlichtem Design daher und wendet sich an den ernsthaften Vinyl-Liebhaber, der ohne Bling Bling einfach Musik hören will. Hinter dieser heuer selten gewordenen Gerätephilosophie verbergen sich oft große HiFi-Perlen, mein Interesse ist geweckt! Im Nachhinein, jetzt, wo dieser Testbericht fertig geschrieben und hier veröffentlicht ist, empfinde ich es als persönlichen Fauxpas, bisher noch nichts von diesen Schweden gehört zu haben. Moonriver Audio meine ich,…
    26.03.2024
  • MUTEC REF10 NANO

    Das Thema Master Clock beschäftigt mich schon längere Zeit. Es ist faszinierend, was sich damit in einer digitalen Kette an klanglicher Verbesserung noch herauskitzeln lässt. Der brandneue REF10 NANO von MUTEC ist eine auf das Wesentliche konzentrierte Variante des überragenden REF10 zum halben Preis. Das ist mal eine Ansage und macht das Thema Clocking noch interessanter als es ohnehin schon ist. Ich habe seit vielen Jahren zwei kaskadierte Mutec MC3+ USB Reclocker in meinem Bestand…
    19.03.2024
  • Chord Electronics Ultima Integrated

    Vor fünf Jahren begann Chord Electronics, mit den Ultima Vorverstärkern und Mono- sowie Stereo-Endstufen eine neue Top-Linie zu etablieren. Jetzt haben die Briten einen Ultima Vollverstärker hinzugefügt, um den hohen Qualitätsstandard auch den Freunden kompakterer Audio-Ketten zugänglich zu machen. Nur zur Erinnerung: John Franks baute ursprünglich hochwertige Elektronik für die Luftfahrt, insbesondere eine zuverlässige Stromversorgung für Kampfflugzeuge. Er gründete 1989, seiner Leidenschaft folgend, das Unternehmen Chord Electronics Ltd. zur Fertigung von High-End-Elektronik. Diese Audio-Karriere begann…
    12.03.2024
  • Dan Clark Audio E3

    Dan Clark Audio schickt sich an, mit seinem geschlossenen Kopfhörer E3 einen neuen Standard in seiner Preisklasse zu setzen zu. Amerikaner sind selten um markige Worte verlegen, da machen auch die Spezialisten aus San Diego keine Ausnahme. Unser Interesse war aufgrund der spannenden Technik geweckt und ein Test ein Muss. Wenn ich Hintergrundinformationen über einen mir persönlich bislang eher unbekannten HiFi-Hersteller sammeln möchte, gehe ich üblicherweise auf dessen Originalwebseite anstatt auf die des deutschen Vertriebs.…
    07.03.2024
  • Aavik C-880 und P-880 – Teil 3

    Ich gebe gern zu, dass einige Passagen zur Technik im ersten Teils des Interviews keine leichte Kost waren. Natürlich geht es auch hier um einige von Michael Børresens konstruktive Lösungen, aber auch um die kommende Generation von Hifi-Fans und – wie angekündigt – um einen Geheimdienst, Kirchen, einen Filou und nukleares Material. Dirk Sommer: Wie hoch ist der Dämpfungsfaktor der P-880? Michael Børresen: Hoch, weil wir so viel Verstärkung haben und acht Ausgangstransistoren. Das kann…
    01.03.2024
  • PrimeCore Audio A7

    Streamen oder nicht streamen, ist das hier die Frage? Eigentlich nicht so richtig, denn mit dem PrimeCore A7 hat niemand eine Ausrede mehr, nicht zu streamen. Bei der Beschäftigung mit diesem spannenden Audio-Server für Roon von Wolfgang Saul ging es um viel mehr als das: Ich habe mein Audionetzwerk neu kennengelernt. Der als Audiosaul bekannte Händler Wolfgang Saul hat sich der möglichst perfekten digitalen Musikwiedergabe verschrieben und möchte diese so zugänglich und damit fair bepreist…
    27.02.2024

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.