tests/21-03-09_auralic
 

Auralic Leo GX.1 Premium und Vega 2.1

09.03.2021 // Dirk Sommer

Eine detaillierte technische Beschreibung des Vega G2.1 erspare ich Ihnen und mir und verweise auf den Test des G2: Dort finden Sie genaue Angaben zur in beiden Varianten verwendeten Clock mit einem Jitter von maximal 72 Femtosekunden und der zur Verminderung von elektromagnetischen Interferenzen wichtigen galvanischen Trennung zwischen der Signalaufbereitung und der sensiblen Wandlersektion. Trotz diesen Aufwands soll es vor allem durch das schirmende Innengehäuse aus Kupfer beim G2.1 gelungen sein, für den Wandler eine um zehn Prozent „leisere“ Arbeitsatmosphäre zu schaffen. Natürlich wurden auch die gefederten Füße für das zusätzliche Gewicht optimiert. Der Leo GX.1 verfügt ebenfalls über das besser vor hochfrequenten elektromagnetischen Einstreuungen schützende Unity Chassis II. Ansonsten entspricht sein Aufbau dem des GX, bei dem auch Quarz-Kristalle für die Oszillatoren Verwendung fanden, die nach einer speziellen „Stress kompensierten“ Geometrie geschnitten wurden, die der mechanischen und thermischen Stabilität zugutekommen und ein niedriges Phasenrauschen garantieren soll. Bevor ich die vier Auralics miteinander verbinde, öffne ich das Gehäuse des Vega und baue das von Hand gefertigte und feingetunte 60-Gigahertz-Kabel nach militärischem Luftfahrt-Standard ein, das dem Leo GX.1 beiliegt. Es ersetzt die Verbindung zwischen der Eingangsbuchse für eine externe Clock und der Hauptplatine im Inneren des DACs. Es ist ebenso mit verschraubbaren Spezialsteckern ausgestattet wie das Kabel, das den Leo GX.1 mit dem Vega G2.1 verbindet.

Die Prozessor-Leistung des Vega reicht neben der Signalverarbeitung auch für eine einfache Streaming-Lösung. Der Leo GX.1 kommuniziert mit dem Vega über Lightning Link, das Taktsignal wird über ein 60-Gigahertz-Kabel mit verschraubbaren Stecker an die „MCL IN“-Buchse geliefert
Die Prozessor-Leistung des Vega reicht neben der Signalverarbeitung auch für eine einfache Streaming-Lösung. Der Leo GX.1 kommuniziert mit dem Vega über Lightning Link, das Taktsignal wird über ein 60-Gigahertz-Kabel mit verschraubbaren Stecker an die „MCL IN“-Buchse geliefert

Erfahrungsgemäß sorgt das auch von Auralic-Chef Xuanqian Wang empfohlene Audioquest-Diamond-HDMI-Kabel zwischen den Lightning-Link-Buchsen seiner Komponenten im Vergleich zur beigepackten, qualitativ gewiss nicht minderwertigen HDMI-Verbindung für noch mehr Musikgenuss. Ein Diamond befindet sich in meinem Fundus, ein weiteres packte audioNEXT, der deutsche Auralic-Vertrieb, den Komponenten bei. Ein drittes von Audioquest zu bekommen, erwies sich leider als problematisch, da Diamond und Co ausgerechnet jetzt von ThunderBird, FireBird und Dragon abgelöst werden. Doch dazu in Kürze mehr. Da zwischen Aries, Sirius und Vega Musik-Daten ausgetauscht werden, es zwischen Vega und Leo aber vorrangig darum geht, ob die Clock Daten mit 90,3168 respektive 98,3040 Megahertz für Files der 44,1- oder 48-Kilohertzfamilie über das blaue 60-Gigahertz-Kabel zum Wandler-Chip schickt, kamen zwischen Streamer, Upsampling Processor und DAC die beiden Diamonds zum Einsatz. Der Leo erhielt seine Informationen vom Vega über das mitgelieferte HDMI-Kabel. Energie bezogen alle drei Auralics über Thunderbird-Netzkabel vom Niagara 1200, der in meiner Kette allem vorbehalten ist, das mit digitaler Signalverarbeitung zu tun hat, während der Niagara 5000 alles Analoge mit Strom versorgt.

Die Platinen des Vega sind in diesem Kupfergehäuse untergebracht
Die Platinen des Vega sind in diesem Kupfergehäuse untergebracht

Da gerade Wandler eine möglichst hohe Anzahl an Betriebsstunden benötigen, um ihr volles Potential zu erreichen, habe ich das Quartett gleich nach dem Eintreffen von DAC und Clock in Dauerbetrieb versetzt. Vor dem ersten kritischen Hören hatten die Vier über zehn Tage Zeit, sich aufzuwärmen und einzuspielen. Zwischendurch habe ich zwar auch mal genussvoll zugehört, aber versucht, daraus noch keine Schlüsse über die Qualität des Quartetts zu ziehen. Während dieser Phase lief auch eine Neuerwerbung von Qobuz, das Album spaceplayer der Kölner Saxophon Mafia. Gleich im ersten Stück, „The Adventures Of Hasso Sigbjörnsen“, in dem immer mal wieder kurz das Thema des von Peter Thomas komponierten Orion-Soundtracks aufblitzt, ist auf dem rechten Kanal ein Instrument zu hören, dass noch deutlich tiefer herunterreicht als ein Basssaxophon: Ein sogenanntes Tubax des Instrumentenbauers Benedikt Eppelsheim sorgt in den Händen von Steffen Schorn für ein herrlich grummelndes und knatterndes Tieftonfundament. Genau so ein Riesenvergnügen sind die übrigen Stücke des Albums, was Titel wie „Evas Flug“, „Klingonenträume“ oder „Alles Rodger, Buck?“ schon erahnen lassen. Die wilde und dennoch – fast – immer melodische Melange aus diversen Blasinstrumenten kommt nach der Einspielphase mit Druck, Attacke und Spielfreude, jedoch ohne Rauigkeit oder gar Härte rüber: musikalisch und klanglich begeisternd!


  • Acousence dac-pre reference UX

    In vielen meiner Tests kommen Produkte von Acousence vor, wenn auch nicht namentlich. Denken Sie nur an Schostakowitschs Symphonie Nr. 15 mit den Duisburger Philharmonikern: ein vorzügliches klingendes Album, egal ob als File oder als LP. Doch Acousence steht nicht nur für Aufnahmen, sondern auch für Hifi- und Studio-Equipment der etwas anderen Art. Der Kopf hinter Acousence – ein Kunstwort aus „acoustics“ und „experience“ – ist Ralf Koschnicke. Er betreibt ein Tonstudio, ist Mitglied im…
    01.07.2025
  • Goldring Ethos SE

    Seit dem Bestehen von hifistatement – und das sind nun auch schon 14 respektive 16 Jahre – testeten wir einen einzigen Goldring-Tonabnehmer: Dabei tauchte das Elektra nur kurz im zweiteiligen Berichts über den Transrotor Crescendo auf. IDC Klaassen, der neue Goldring-Vertrieb, wollte das ändern und schickte das aktuelle Topmodell nach Gröbenzell. Auch wenn es in der Einleitung ein wenig anders erscheint, haben die Kollegen und ich schon durchaus Erfahrungen mit den Systemen oder zumindest den…
    24.06.2025
  • Transparent Audio XL Power Cord

    Als ich kürzlich Luis Fernades und Werner Möhring in Meschede besuchte und wir den Test der Finite Elemente Carbofibre° Statement verabredeten, schlug der Geschäftsführer des G8-&-Friends-Vertriebs vor, auch mal eines der besseren Stromkabel von Tranparent auszuprobieren. Doch wie testet man ein einzelnes Netzkabel in einer gut abgestimmten Kette? In meiner Anlage versorgt fast durchgängig von Garth Powell entwickelte Netztechnik der Marke Audioquest die Komponenten mit Energie. Allerdings ist seit der ungemein aufwendigen Beschäftigung mit den…
    20.06.2025
  • SilentPower Omni LAN

    Welch positive klangliche Auswirkung die Synchronisation mit einer 10-Megahertz-Clock hat, haben Roland Dietl und ich an dieser Stelle schon häufig beschrieben. Allerdings bewegten sich beispielsweise alle dafür geeigneten Switches im gehobenen vierstelligen Preisbereich. SilentPowers Omni LAN hat einen Clock-Eingang und kostet gerade mal 800 Euro. Wer vielleicht durch Wolfgang Kempers Test des SilentPower LAN iPurifiers Pro mitbekommen hat, dass SilentPower eine Untermarke von ifi ist, kann sich gewiss erklären, warum das Omni-LAN-Switch trotz seiner vielfältigen…
    17.06.2025
  • Ideon Audio 3R USB Renaissance mk2 Black Star, 3R Master Time Black Star, Absolute Time and Absolute Time Signature

    Actually, we don't do comparison tests between several devices at Hifistatement. But you can make an exception. I couldn't resist the offer to deal with four USB re-clockers from the Greek manufacturer Ideon Audio from completely different price ranges. My colleague Wolfgang Kemper had already dealt extensively with the DACs Ayazi MK2 and Absolute Epsilon from the small but fine digital forge Ideon Audio and was extremely positively impressed by both devices. However, during the…
    13.06.2025
  • Lumin U2x

    Es war heuer schon das dritte Mal, dass mich Angus Leung und Krey Baumgartl vom deutschen IAD-Vertrieb, der sowohl WestminsterLab als auch Lumin im Portfolio hat, am Sonntag vor der High End besuchten. Diesmal präsentierten sie den U2x. Dessen Test wäre dann mein dritter Bericht über Lumin. Dennoch habe ich neue Fakten über die Firma erfahren. Die Treffen vor der Messe waren zudem nicht die einzigen mit dem Firmenchef von WesterminsterLab. Aber beim ersten Besuch…
    10.06.2025

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.