tests/21-07-20_krell
 

Krell K-300i

20.07.2021 // Roland Dietl

Das verhindert im laufenden Betrieb jedoch nicht, dass das Gehäuse des K-300i richtig warm wird. Deshalb unterstützen zwei Lüfter das passive Wärmemanagement durch die Kühlkörper und sorgen bei hoher Leistung für zusätzliche Kühlung. Wir können festhalten: Technik und Verarbeitungsqualität lassen nicht den geringsten Zweifel, dass der K-300i ein „echter Krell“ ist. Auch dieser Punkt des Pflichtenhefts ist klar erfüllt.

Meine Teststrategie für den Hörtest ist zunächst ziemlich einfach. Zum Einstieg habe ich den K-300i eingangsseitig einfach über den Ethernet-Eingang mit meinem heimischen Netzwerk verbunden. Als Quelle kommt mein bewährter Server zum Einsatz, auf dem ein Roon Core, MinimServer und JRiver Media Center laufen. Die Steuerung erfolgt über die Apps Roon, mconnect und JRemote. Ausgangsseitig sind als Satelliten meine Audioplan Kontrapunkt IV angeschlossen. Die ganz tiefen Töne übernehmen zwei DD 10+ Subwoofer von Velodyne, die zwischenzeitlich dauerhaft in meinem Hörraum Platz genommen haben. Der im Pegel einstellbare Vorstufenausgang des K-300i vereinfacht die Integration, da ich einfach die Pegelverhältnisse für Subwoofer und Satelliten aus meinem bisherigen Setup übertrage.

Das Innenleben des Krell K-300i: rechts unten der mächtige Ringkerntransformator, links daneben die Digital-Sektion, darüber die 80.000 Mikrofarad Siebkapazitäten sowie rechts oben die Kühlkörper für die Endstufe
Das Innenleben des Krell K-300i: rechts unten der mächtige Ringkerntransformator, links daneben die Digital-Sektion, darüber die 80.000 Mikrofarad Siebkapazitäten sowie rechts oben die Kühlkörper für die Endstufe

Ich beginne mit dem Album Kind of Spain. Wolfgang Haffner bringt hier traditionelle Kompositionen spanischer Musik mit dem Jazz zusammen. Im „Pasadoble“ pulsiert der Rhythmus und der K-300i ist in seinem Element. Was sofort auffällt, ist die unbändige Spielfreude und Dynamik mit der der K-300i ans Werk geht. Hinzu kommt eine breite, stabile und wunderbar präzise Klangbühne, bei der sich das Klanggeschehen von den Lautsprechern löst und wie festgenagelt exakt in der Mitte steht. Bei Memphis...Yes, I'm Ready kommen die souligen Grooves und die markante Stimme von Dee Dee Bridgewater mit Vehemenz aus den Lautsprechern. Ich bin beeindruckt, wie der K-300i in den tieferen Lagen die Audioplan Kontrapunkt IV schraubstockartig fest im Griff hat. Was mir besonders gut gefällt, ist, dass der K-300i für seinen anspringenden Charakter nicht in den oberen Lagen überzieht. Machen wir den Härtetest mit dem „Divertimento K. 136“ von W.A. Mozart mit der Academy of St. Martin in the Fields unter der Leitung von Neville Marinner (FIM Supersounds! II). Der Streicherklang auf dieser Aufnahme ist herausragend aufgenommen und fordert auch sehr gute Wiedergabeketten bis an ihre Grenzen. Mit dem K-300i erklingen die Streicher niemals nervend, sondern entspannt und dennoch immer mit dem notwendigen Schuss Brillanz – eine beeindruckende Leistung.

Die Digital-Sektion im Detail: die kleine grüne Platine beherbergt die Streaming-Einheit, auf der großen blauen Platine ist die Wandler-Einheit aufgebaut
Die Digital-Sektion im Detail: die kleine grüne Platine beherbergt die Streaming-Einheit, auf der großen blauen Platine ist die Wandler-Einheit aufgebaut


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