tests/22-03-08_raidho
 
Test.
Deutsch English|

Raidho TD1.2

08.03.2022 // Roland Dietl

Die TD1.2 von oben/hinten
Die TD1.2 von oben/hinten

Die 250 Stunden Einspielzeit sind mittlerweile vorbei und ein neuerlicher Hör-Check ist fällig. Die Basswiedergabe der TD1.2 ist nun präziser und die oberen Frequenzbereiche haben sich deutlich geöffnet. Was bleibt ist ein etwas eingeengter Klangcharakter und eine räumliche Abbildung, die mir einfach nicht exakt genug ist. Auch die Integration zwischen Tiefmittelton- und Hochtonbereich könnte noch homogener sein. Ich gönne der TD1.2 deshalb eine weitere Einspielzeit von etwa 200 Stunden.

In der Zwischenzeit werfen wir noch einen Blick auf die dazugehörigen Ständer. Die Ständer sind ein cleveres Design in Bezug auf Ästhetik und die gewählten Materialien und sie sind so leicht, wie sie aussehen. Der Gedanke dahinter ist, dass der Ständer so wenig Energie wie möglich speichern soll. Die Schwingungsentkopplung erfolgt auf zwei Ebenen mit beweglichen Isolationselementen, die jedes für sich etwas Spiel besitzen. Der Lautsprecher sitzt nicht direkt auf der oberen Platte, sondern ist durch kleine, auf Metallkugeln gelagerte Scheiben vom Ständer entkoppelt. Der Ständer selbst wird über vier Füße in einer Kugel- und Pfannenanordnung vom Fußboden entkoppelt. Der gesamte Ständer ist allerdings weniger starr, als man normalerweise erwarten würde und erinnert mich an eine Art Blattfeder. Verstärkt wird dieser Eindruck durch das hohe Gewicht der Lautsprecher, welche die Ständer bei der leichtesten Berührung schwingen lassen. Ein weiterer Aspekt ist die Höhe der Ständer, die mit ihren 78 Zentimetern die Lautsprecher optisch ungewöhnlich hoch stehen lassen. Ein Quercheck bei der in Dirk Sommers Hörraum stehenden Børresen Acoustics 05 Silver Supreme Edition ergibt allerdings ziemlich genau den gleichen Abstand zwischen der Unterkante des Bändchen-Hochtöners vom Fußboden.

Das Anschlussterminal der TD1.2 nimmt Bananenstecker und Kabelschuhe auf
Das Anschlussterminal der TD1.2 nimmt Bananenstecker und Kabelschuhe auf

Nachdem ich zwischenzeitlich den Eindruck gewonnen habe, dass die TD1.2 jetzt von Tag zu Tag immer noch besser werden, scheint mir der richtige Zeitpunkt gekommen, sich mit der Aufstellung der TD1.2 intensiver zu befassen. Als optimal erweist sich in meinem Hörraum eine große Basisbreite von mehr als drei Metern. Das ist mehr als sonst bei mir üblich, dafür will die TD1.2 stark eingewinkelt werden. Hier ist etwas Geduld erforderlich, um das richtige Verhältnis von Basisbreite und Einwinklung zu finden. Dann allerdings rastet das Klangbild regelrecht ein und wir werden mit einer außergewöhnlich breiten Klangbühne ohne das gefürchtete Loch in der Mitte belohnt. Im nächsten Schritt beschäftigen wir uns noch mit dem richtigen Neigungswinkel, der bei der TD1.2 aufgrund des Abstrahlverhaltens des Bändchens ebenfalls unsere Aufmerksamkeit erfordert. Je nachdem, ob unsere Hörposition eher hoch oder niedrig ist, müssen die Lautsprecher möglicherweise stärker nach vorne oder hinten geneigt werden. Dies ist hörbar, wenn den Höhen entweder ein wenig Energie fehlt oder umgekehrt, wenn die Höhen zu intensiv sind. Wenn Sie niedrig sitzen, versuchen Sie, den Lautsprecher hinten leicht anzuheben – wenn Sie hoch sitzen, stellen Sie die Neigung mehr nach hinten ein. Der richtige Neigungswinkel beeinflusst darüber hinaus auch die Abbildungspräzision.


  • Unison Research Simply Italy Black Edition

    Unison Research feiert sich und seine erfolgreichsten Produkte selbst: Der Verstärkerklassiker Simply Italy kommt als Black Edition mit veränderten technischen Details und frischer Optik daher. Wir hinterfragen, ob es sich nur um pures Marketing oder tatsächlich um Neuerungen mit klanglich relevanten Verbesserungen handelt. Der Look der Black Edition zeichnet sich durch eine hochglanzlackierte Frontplatte, dunkel eloxierte Metalloberflächen und ein neues grafisches Design mit geänderter Typographie aus, ganz im Gegensatz zu den nach meinem Empfinden bisweilen…
    25.04.2025
  • Melco S1 und C1-D20 SFP+ Direct Attach Network Cable

    Während der letzten High End plante Melco, das LAN-Switch S1 noch Ende des Jahres auszuliefern. Nun dauerte es mit der Fertigstellung ein wenig länger, einerseits mit der des Produkts, andererseits mit der dieses Berichts. Ich wartete vergeblich auf technische Erklärungen, nutzte die Zeit aber, um die zahlreichen Möglichkeiten des S1 auszuprobieren. Ich kann mich beim besten Willen nicht daran erinnern, zuvor ein derart reichhaltig ausgestattetes Switch gesehen zu haben: Neben den sieben RJ45-Anschlüssen für Ethernet-Kabel…
    22.04.2025
  • Taiko Audio Olympus XDMI + I/O XDMI

    TAIKO AUDIO wurde von Emile Bok gegründet, der im Alter von zwölf Jahren seinen ersten Lautsprecher baute. Im Jahr 2008 entwarf und produzierte er seine ersten Audioprodukte. Heute bietet das Unternehmen vor allem einen Audio File Server/Transport namens Olympus an, eines der fortschrittlichsten und teuersten Produkte seiner Art. Einem Unternehmen einen Namen aus einer Fremdsprache zu geben, ist etwas völlig Natürliches. In Polen ist es fast ausnahmslos Englisch: Orange, 11 Bit Studios, Arctic Paper. Wenn…
    18.04.2025
  • Senna Sound Orca und Onyx

    Der serbische Hersteller Senna Sound ist neu am Markt, hat aber eine sehr nahe, ja ursprüngliche Beziehung zu dem Röhrenverstärker-Spezialisten Trafomatic Audio. Von den drei Senna-Sound-Erstlingen stehen hier der Vorverstärker Orca und die Endstufe Onyx zum Test. Das dritte Gerät wäre der Phono-Vorverstärker Phönix. Diesen bietet der deutsche Importeur Audio Offensive für 2150 Euro an. Vor- und Endstufe Orca und Onyx kosten zusammen 5850 Euro. Aus mindestens zwei Gründen sind sie optisch ungewöhnlich. Ihre kleinen…
    15.04.2025
  • Cayin Jazz 100

    Mit dem Jazz 100 bringt Cayin einen puristischen Röhrenvollverstärker in Class-A Schaltung auf den Markt, dessen direkt geheizte Single-Ended-Triode 805A feiste 35 Watt Ausgangsleistung an die Lautsprecherklemmen bringt. Nicht nur das Interesse von Klanggourmets mit erhöhtem Leistungsbedarf ist geweckt, sondern vor allem meins! Als bekennender Fan der Marke Cayin war die Vorfreude nach der Ankündigung groß, den Jazz 100 für einen Test zur Verfügung gestellt zu bekommen. Zwar gaben auch schon etliche andere Geräte des…
    11.04.2025
  • XACT PhantomTM USB und LAN

    Netzwerk- und Streaming-Spezialist Marcin Ostapowicz baut sein Angebot immer weiter aus: Es begann mit Upgrade-Baugruppen für audiophil verwendete Computer und den entsprechenden Kabeln von JCAT und der JPLAY-App. Unter dem Markennamen XACT gibt es inzwischen zwei Server, Gerätefüße und nun auch zwei High-End-Datenleitungen: PhantomTM USB und LAN. Bisher wurden Kabel ausschließlich unter dem Label JCAT angeboten. Mit dem USB- und dem Reference LAN-Kabel beschäftigte sich Roland Dietl schon vor rund neun Jahren und war davon…
    04.04.2025

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.