tests/22-08-16_rose
 

Rose RA 180

16.08.2022 // Wolfgang Kemper

Die Abdeckung des Verstärkers ist außerordentlich gediegen gearbeitet
Die Abdeckung des Verstärkers ist außerordentlich gediegen gearbeitet

Kommen wir zum Phono-Eingang, wo ich erst einmal wegen der 47 Kiloohm Misstrauen hegte. In diesem Zusammenhang hätte ich mir lieber statt des originellen aber selten nützlich verwendbaren Hochpassfilters zwei Regler für den kapazitiven und induktiven Abschluss bei Phono MM und MC gewünscht. Aber ich wurde überrascht. Das Denon 103, dass ich hier in den Höhen leicht hart und möglicherweise auch überspitzt erwartet hatte, zeigte sich erfreulich einnehmend. Mit viel Dynamik und authentischen Klangfarben gefielen die gehörten Alben auch dank passender Tonalität. Zuerst überzeugte Peter Green mit In the Skies mit seiner sauberen Bassreproduktion mit klarer aber wirklich körperlicher Stimme. Vor allem transportiert der Rose aber Spielfreude und fesselt an die Musik. Trotzdem wollte ich die vermeintliche Fehlanpassung von 47 Kiloohm mit dem Focus Doppel-Album Hocus Pocus überprüfen, weil sich hier bei vielen Stücken in einer nicht stimmigen Wiedergabekette sehr schnell nervige Töne in den hohen Tonlagen einschleichen, sodass vor allem das Querflötenspiel von Thijs van Leer harsch klingen kann. Nichts derartiges war hier der Fall. Im Gegenteil: Die Querflöte tönte plastisch wie selten, die Musik wurde homogen mit bestechender Transparenz und Farbe reproduziert.

Das Innenleben dieses extravaganten Vollverstärkers
Das Innenleben dieses extravaganten Vollverstärkers

Eine echte Überraschung: eine Anpassung braucht's hier nicht. Wer dies jedoch für seinen Tonabnehmer dennoch möchte, kann sich von seinem Händler einen Y-Adapter mit entsprechendem Abschlusswert fertigen lassen und an den Eingang anschließen. Der Variabilität sind dann technisch kaum Grenzen gesetzt. Denn abwärts von 47 KOhm anzupassen, geht immer. Auch Musik mit Streich-Instrumenten sollte Spaß machen Dazu wählte ich Vivaldis Vier Jahreszeiten, interpretiert von Karl Münchinger mit dem Stuttgarter Kammerorchester (Stereo Laboratory Vol.28), eine sehr dynamische und auch transparente Einspielung mit schönen Klangfarben der Streicher, allerdings auch mit einem deutlichen Gleichlauffehler im „Sommer“ - erstaunlich, dass so etwas veröffentlicht wird. Naja, hier wurde dann meine durch die ersten LPs geschürte Hoffnung doch etwas enttäuscht. Den Streichern fehlte es an Auflösung und Wärme. Diese Defizite jedoch würde ich ohne Frage beim Tonabnehmer suchen. Mit der Phonostufe des RA 180 darf oder sollte man durchaus ein hochwertiges Tonabnehmersystem kombinieren.

Eine der Class-D Endstufen mit GaN-FETs
Eine der Class-D Endstufen mit GaN-FETs


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