tests/23-05-05_psaudio
 

PS Audio DirectStream DAC MK2

05.05.2023 // Roland Dietl

Vor einigen Wochen hat uns Jürgen Sachweh besucht. Er hatte den brandneuen PS Audio DirectStream DAC MK2 im Gepäck, auf den ich überaus neugierig war, höre ich doch seit Jahren zufrieden einen PS Audio DirectStream DAC MK1, den ich mit einem externen Plixir-Netzteil für den Analog-Bereich und einem anderen Ausgangs-Übertrager modifiziert habe.

Ein besonderer Entwicklungsschwerpunkt beim DS MK2 lag auf der Verringerung von Störgeräuschen, die sich wie ein roter Faden durch alle Bereiche des Geräts zieht. Beim DS MK2 ist letztlich kein Stein mehr auf dem anderen geblieben. Auf den ersten Blick ist das allerdings nicht sofort ersichtlich, denn das schöne Gehäuse des DS MK2 ist gegenüber dem Vorgänger weitgehend unverändert geblieben. Auf der Rückseite finden wir die schon vom DS MK1 bekannten Eingänge für USB, I2S (zweimal), XLR (AES3) jetzt ebenfalls doppelt sowie Cinch (S/PDIF) und TOSLINK (S/PDIF). Die USB- und I2S-Eingänge akzeptieren PCM bis 24 Bit/705,6 Kilohertz und DSD bis DSD256. Die übrigen Eingänge verarbeiten PCM bis 24 Bit/192 Kilohertz sowie DSD64; TOSLINK ist technisch bedingt auf PCM 24 Bit/96 Kilohertz beschränkt. Auf der analogen Ausgangsseite stehen wieder ein unsymmetrischer RCA-Ausgang und ein symmetrischer, mit XLR-Buchsen ausgeführter Ausgang, zur Verfügung. Soweit gibt es erstmal keine großen Änderungen.

Das stabile und schöne Gehäuse aus Aluminium ist gegenüber dem Vorgänger unverändert geblieben
Das stabile und schöne Gehäuse aus Aluminium ist gegenüber dem Vorgänger unverändert geblieben

Bei genauerem Hinsehen fällt auf, dass es das elegante Touch-Screen-Display des DS MK 1 auf der rechten Vorderseite nicht mehr gibt. Stattdessen finden wir nur noch ein verhältnismäßig kleines Display, das über einen „Steuerring“ ganz konventionell mit Tasten bedient wird. Haben wir es hier mit Sparmaßnehmen zu tun? Ja und Nein. Ja, weil das neue Display von den Kosten her sicherlich günstiger sein dürfte. Auch der Bedienungskomfort ist für meinen Geschmack nicht mit dem Touch-Screen-Display zu vergleichen. Nein, weil es schon beim DS MK1 ein einfacher Trick zu besserer Klangqualität ist, das Display einfach abzuschalten. Die Störungen, die von dem Touch-Screen-Display ausgehen, sind nicht zu vernachlässigen und offensichtlich nicht so einfach in den Griff zu bekommen. Hier wird also zu Gunsten der Klangqualität auf etwas Komfort verzichtet.

Das Display mit den Tasten zur Steuerung der Funktionen
Das Display mit den Tasten zur Steuerung der Funktionen

In die gleiche Richtung – Minimierung von Störgeräuschen – geht, dass auf der Rückseite der Erweiterungsschacht zur Aufnahme einer Network Bridge weggelassen wurde. Der Grund dafür ist wieder, dass es beim DS MK1 einen deutlichen Unterschied in der Klangqualität gibt, wenn die Bridge, selbst wenn sie gar nicht genutzt wird, aus dem Gerät entfernt wird. Das dürfte daher rühren, dass sich auf der Bridge ein Hochfrequenzprozessor befindet, der, wenn er im selben Gehäuse wie der Rest des DACs arbeitet, zu unerwünschten Störungen führt. Neu ist, dass der DSD MK2 jetzt eine galvanische Isolierung aller Ein- und Ausgänge bietet. Dies ist bei AES3 und S/PDIF noch relativ einfach zu bewerkstelligen, da es dafür hochwertige Übertrager gibt. Die Isolierung von I2S und USB ist deutlich aufwendiger, da man hier zur Steuerung der Signalübertragung zusätzliche aktive Komponenten rund um die Isolationsbarriere benötigt. Am aufwendigsten erweist sich dabei USB. Hier liegt die Herausforderung zusätzlich in der 5 Volt VBUS-Leitung, die nicht nur Strom liefert, sondern auch Dinge signalisiert, wie beispielsweise eine neue Verbindung oder ob ein Gerät ein USB-Hub oder ein Endgerät ist. Wenn man sich nun isolierte 5 Volt zu 5-Volt-Versorgungen genauer ansieht, dann haben sie meistens eines gemeinsam: Es handelt sich um einfache DC/DC Wandler, also um Schaltnetzteile. Im DSD MK2 finden wir dagegen eine analoge Lösung, die deutlich weniger Störgeräusche verursachen soll. Aufgrund des Aufwands dürfte leicht einzusehen sein, warum die meisten DACs auf eine saubere galvanische Isolierung des USB-Eingangs gleich ganz verzichten.


  • WireWorld Aurora 10, Electra 10 und Silver Electra 10

    Der Kabelspezialist WireWorld bietet über die gesamte Breite seiner neuen Serie 10, die Ende des vergangenen Jahres vorgestellt wurde, wieder einmal klangrelevante Innovation im Aufbau. Wir haben hier drei Stromkabel zum Test, die zudem auch preislich gefallen können. Ich gestehe, dass eine Bewertung gerade bei Netzkabeln mir immer wieder Probleme bereitet, da hier häufig kompensatorische Effekte gegen eine objektive Einschätzung stehen. Ich begrüße es, wenn mir ein Hersteller ausreichend Exemplare zur Verfügung stellt, um alle…
    12.09.2025
  • SPL electronics Phonos duo

    2017 stellte SPL die erste Phonostufe der Professional-Fidelity-Linie vor, die sich trotz des leicht irreführenden Namens an Hifi-Nutzer wendet. Wolfgang Kemper bescheinigte ihr in seinem Test einen extrem guten Klang und ein ebensolches Preis/Leistungsverhältnis. Mich irritierte das Fehlen eines symmetrischen Eingangs. Den besitzt die Phonos duo. Das Gute daran ist, dass die XLR-Buchsen nicht die Cinch-Eingänge der „alten“ Phonos ersetzen, sondern zusätzlich auf der Rückseite des Gerätes Platz gefunden haben: Den Beinamen „Duo“ hat die…
    09.09.2025
  • AIM Flagship Premier NAX

    Der japanische Kabelhersteller AIM erfreut sich großer Beliebtheit. Dies nicht zuletzt wegen seiner attraktiven Preise gemessen an der vieler Orts bescheinigten vorzüglichen Klangqualität der digitalen Audio-Kabel. Mit dem neuen Spitzenmodell unter den LAN-Kabeln AIM NAX habe ich nun einen doch recht kostspieligen Vertreter dieser Gattung zum Test. Mein Kollege Dr. Roland Dietl hat im vergangenen Jahr die preiswerteren Modelle aus dem AIM LAN-Portfolio besprochen und in seinem Bericht sowohl die Firmengeschichte umrissen als auch die…
    05.09.2025
  • Cardas Clear Sky Interconnect & Speaker Cable

    In meinem Freundeskreis genießt Cardas für den eigenwilligen Humor ihres Youtube-Kanals Legendenstatus. Ein hervorragender Ruf eilt Cardas-Kabeln ebenso voraus. Dennoch hat es bis heute gedauert, dass sie ihren Weg in meinen Hörraum gefunden haben. Mit der Clear Sky Serie befinde ich mich im mittleren Preissegment des Portfolios. Zur Einstimmung auf diesen Test habe ich mir selbst noch einmal „Soldering With Jesus“ von Cardas' Youtube-Kanal zu Gemüte geführt, um den Test amüsiert und in bester Laune…
    29.08.2025
  • SV-Audio by Storgaard & Vestskov Frida

    Frida von Storgaard & Vestskov hat mich bereits auf den Hamburger HiFi-Tagen 2024 derart verblüfft, dass ich lange im Raum der Dänen verweilte und der Vorführung gespannt zuhörte, strafte der Lautsprecher seine physische Größe offensichtlich Lügen. Nun hat diese Pretiose endlich den Weg von Bornholm zu mir nach Hause gefunden. Für alte HiFi-Hasen wie mich werden lichte Momente auf Messen und Ausstellungen zunehmend seltener, damit spiele ich nicht auf meinen verblassenden persönlichen Geisteszustand an, sondern…
    26.08.2025
  • Finite Elemente Carbofibre° Statement

    On a trip to the West German Ruhr region, I stopped off in Meschede, where Finite Elemente is located. Luis Fernandes and Werner Moehring presented the new Pagode Signature MKII entry-level series, Carbofibre° shelves for optimizing the sound of USM Haller furniture, and an ultimate component platform called Statement. The acoustic characteristics of my listening room were discussed here not too long ago, but without very much going into detail about the tiled floor, which…
    22.08.2025

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.