tests/23-05-30_manunta
 

Manunta Larson

30.05.2023 // Wolfgang Kemper

Die Larson sind frontal wie rückseitig puristisch gestaltet. Es gibt nichts Überflüssiges
Die Larson sind frontal wie rückseitig puristisch gestaltet. Es gibt nichts Überflüssiges

Nach dem derart positivem Eindruck von Marco Manuntas Larson sollte ich diesen anderswo hinterfragen. Darum besuchte ich meinen Freund T. Der besitzt ein sehr aufwändiges Lautsprechersystem mit Feldspulenantrieb von Wolf von Langa mit insgesamt acht solcher Tief- und Mitteltöner – nachempfunden dem Modell Chicago von Wolf von Langa. Üblicherweise betreibt T. diese mit Air Tight Monoendstufen ATM-2211 mit jeweils 32 Watt. Diese waren bislang jedem zum Vergleich herangezogenen Transistor-Endverstärker musikalisch überlegen. Und ich bin an diesen Wettbewerb auch durchaus ängstlich herangegangen. Der Wirkungsgrad von deutlich mehr als 90 Dezibel des Lautsprecher-Systems kommt beiden Endstufen-Paaren gleichermaßen entgegen. Die Leistung der Larson war an den vier Ohm des Systems fast identisch mit den teuren Air Tights, die wir als Referenz zuerst spielen ließen. Auf dem Plan standen drei Musikstücke, die wir von Qobuz streamten. Zum Einhören wünschte ich mir das Live-Album The In Crowd vom Ramsey Lewis Trio. Nach dem Wechsel auf die Larson, die absolut identisch verkabelt waren, waren wir beide überrascht: Ich erleichtert und erfreut, mein Freund T. ein wenig erschreckt. Denn die Larson erstaunten durch ein bei dieser Musik sehr stimmiges, präziseres Bassspiel. Auch die oberen Tonlagen vor allem des Schlagzeugs erstrahlten im Titelstück mit zusätzlichem Glanz, den die ansonsten farbenprächtigen Air Tights in dieser Intensität nicht zu bieten hatten. Unterm Strich hatten beide Mono-Endstufen-Paare hier ihre Vorzüge, wobei die Air Tight mehr als viermal so kostspielig sind. Als nächstes spielten wir „Body& Soul“ vom Nnenna-Freelon-Album Live. Hier zeigten die Air Tight, was man für ihren stolzen Mehrpreis an klanglichem Bonus bekommt. Nnenna Freelons Gesang ließ die Person auf der Bühne erkennen, dagegen wirkten die Larsson ein wenig blass. Die Air Tight hauchten Stimme und Instrumenten etwas mehr Farbigkeit ein, verliehen ihnen eine wohltuende Aura und umrissen auch die Bühne tiefer. Dieser Punkt geht an die edlen Japaner. Für Mahlers Symphony No.3 mit Marris Jansons und dem Symphonieorchester des Bayrischen Rundfunks erwartete ich nun nichts Gutes für die italienischen Monos. Aber so schlimm war´s nicht. Zwar triumphierten auch hier wieder die Air Tight mit ihren Klangfarben bei den Bläsern gleich zu Anfang wie auch mit der wuchtigeren Intonation der Paukenschläge und brachten ihre musikalische Seele ein. Aber die Larsons konnten das alles ähnlich eindrucksvoll, nur etwas straffer, was ja durchaus angemessen empfunden werden kann, aber auch mit nicht ganz soviel Farbdifferenzierung im Bläsersatz. Somit war mein Freund dann doch beruhigt und glücklich ob seiner teuren Anschaffung. Beide waren wir uns einig: Für den Preis sind die Manunta Larson phänomenal. Und, wer weiß, möglicherweise bedeuten die zukünftigen Linearnetzteile, an denen Marco Manunta arbeitet, ja den Anschlusstreffer. Wenn´s soweit ist, werde ich den Test sehr gern wiederholen.

STATEMENT

Marco Manunta offeriert dem anspruchsvollen Musikfreund, der auf ein protziges Äußeres verzichten mag, mit den Larson Monos ein gelungenes Class-A Verstärkerpaar mit sinnvoller, puristischer Ausstattung. Trotz der ungewohnten externen Schaltnetzteile ist der Klang der Larson ehrlich und wunderschön. Musikalisch Vergleichbares in dieser Preisklasse kenne ich nicht.
Gehört mit (Anlage 2)
CD-Laufwerk Wadia WT 3200
Computer Dell i7 mit Windows 10 Pro, AudiophileOptimizer 3.0, Roon und Qobuz
Reclocker Mutec M-3+ Smartclock USB
DA-Wandler und Vorverstärker Antelope Zodiac plus
Lautsprecher Analysis-Audio Epsylon
Zubehör Habst USB Ultra-3, Boaacoustic Silver Digital Krypton AES/EBU, DH-Labs D-750 Coax, Siltech Classic Legend 680i Cinch und XLR, Audio-gd NF Cinch und XLR, QED Genesis Silver Spiral LS, MudraAkustik Max Netzleiste und Netzkabel, Audioquest Hurricane HC und Source Netzkabel, AHP Reinkupfer-Sicherungen, Raum-Absorber von Mbakustik und Browne Akustik, Audioquest Fog Lifters
Herstellerangaben
Manunta Larson
Produkttyp Mono Endstufen
Dauerleistung 20 Wrms an 8 Ω, 40 Wrms an 4 Ω, 30 Wrms an 2 Ω
Eingänge Single-ended (RCA), Balanced (XLR), Trigger (in und Bypass, 2 x 3.5mm Klinke)
Ausgänge Lautsprecherklemmen für Bananstecker, Gabeln, blanke Kabel
Eingangs-Impedanz 33 kΩ
Verstärkung 23 dB
THD+N 0.1% (Volllast, 8 Ohm)
Signal/Rausch-Abstand 105 dBA (Volllast, 1kHz)
Stromaufnahme 168 VA
Versorgungsspannung 48 V DC
Abmessungen 220 x 210 x 220mm (B x T x H)
Gewicht 11 kg
Paapreis 8.558 Euro

Vertrieb
audioNEXT GmbH
Anschrift Isenbergstraße 20
45130 Essen
Telefon 0201 5073950
E-Mail info@audionext.de
Web www.audionext.de


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