tests/23-11-17_dcs
 

dCS LINA Headphone Amplifier

17.11.2023 // Dirk Sommer

Wenn der Bericht über den dCS LINA2.0 Network DAC und die passende Clock den Eindruck erwecken, der Headphone Amp gehöre nur recht locker zur LINA Serie, ist dies nicht die ganze Wahrheit: Im Netzwerk-Wandler gibt es nämlich einen DSP, der das Signal für die Wiedergabe über Kopfhörer optimiert – und das ist mehr als die übliche Crossfeed-Schaltung.

Der Headphone Amp bedarf also der Unterstützung durch den LINA2.0,, wenn man Musik so genießen möchte, wie das Entwicklungsteam von dCS es beabsichtigt. Üblicherweise wird bei einer einfachen Crossfeed-Schaltung nur ein mehr oder weniger großer Anteil des Signals des rechten Kanals dem Signal links hinzugefügt, da das linke Ohr bei der Wiedergabe über Lautsprecher im Raum ja auch das Signal hört, dass die rechte Box abstrahlt. Das gilt natürlich für die andere Seite genauso. Bei ausgeklügelteren Crossfeed-Schaltungen wird das zugemischte Signal des anderen Kanals auch minimal zeitlich verzögert und im Frequenzgang verändert. Die wohl aufwändigste Simulation der Wiedergabe über Lautsprecher finden sich in den größeren Phonitor-Modellen von SPL. Auf rein analogem Weg können hier sogar verschiedene Winkel der Lautsprecher zum Hörer – oder technisch: Laufzeitveränderungen – eingestellt werden.

Der Headphone Amplifier ist hervorragend verarbeitet und besticht mit einem reduzierten Design. Der Stand-By-Schalter, der auch der Eingangswahl dient, und der Schalter zur Einstellung der Verstärkung sind unter Frontplatte versteckt
Der Headphone Amplifier ist hervorragend verarbeitet und besticht mit einem reduzierten Design. Der Stand-By-Schalter, der auch der Eingangswahl dient, und der Schalter zur Einstellung der Verstärkung sind unter Frontplatte versteckt

dCS aber geht das Problem der Abbildung im Kopf bei der Verwendung von Kopfhörern nicht erst im Headphone Amplifier an: Ein Digitaler Sound Prozessor im Network DAC kümmert sich nicht nur um Frequenzverläufe und Verzögerungen, sondern fügt dem Signal laut Alasdair McDonald, dCS' Export Sales Manager, auch noch ein wenig Hall hinzu. Da bieten sich im Digitalen natürlich ganz andere Möglichkeiten als bei rein analoger Vorgehensweise. Einziger kleiner Nachteil von dCS' patentierter Expanse-Schaltung ist allerdings, dass sie der Kopfhörerwiedergabe nur dann zugute kommt, wenn man über den LINA2.0 digitale Quellen hört. Der Headphone Amp ist selbst ein rein analoger Kopfhörerverstärker mit zwei symmetrischen und einem unsymmetrischen Eingang. Für das Zusammenspiel mit dem hauseigenen Network DAC ist der symmetrische Eingang ohne Pufferverstärker vorgesehen, der aber lediglich eine Eingangsimpedanz von 24 Kiloohm besitzt, die der LINA2.0 aber leicht treiben kann. Der XLR-Eingang mit Pufferverstärker weist eine Impedanz von 96 Kiloohm auf, so dass selbst schwächere Ausgangsstufen von Quellgeräten einfach damit zurecht kommen dürften. Die Eingangswahl übernimmt der mittig auf der Unterseite angeordnete Stand-By-Schalter. Wenn das Gerät eingeschaltet ist, reicht ein kurzer Druck darauf, um einen Eingang weiter zu schalten. Leuchtet die LED weiß, ist der symmetrische Eingang ohne Buffer gewählt, erstrahlt sie blau, der Cinch-Eingang mit einer Eingangsimpedanz von 48 Kiloohm, und bei magenta, ist der XLR-Eingang mit dem Buffer aktiv. Unter dem Lautstärkeregler, auf der Unterseite der Frontplatte gibt noch einen Wahlschalter für höhere oder niedrigere Verstärkung, so dass der Pegelregler immer in einem großen Bereich genutzt werden kann.

Der LINA kann vom Network DAC aus über ein LAN-Kabel ferneingeschaltet werden. Es gibt zwei Paar symmetrische Eingänge: einen mit einer Eingangsimpedanz von 24 Kiloohm und einen mit einem vorgeschalteten Buffer mit 96 Kiloohm
Der LINA kann vom Network DAC aus über ein LAN-Kabel ferneingeschaltet werden. Es gibt zwei Paar symmetrische Eingänge: einen mit einer Eingangsimpedanz von 24 Kiloohm und einen mit einem vorgeschalteten Buffer mit 96 Kiloohm


  • Keces Ephono+

    Nein, ich werde mich ab sofort nicht mehr nur mit günstigen Hifi-Komponenten beschäftigen, auch wenn durch den Test des erschwinglichen Eversolo DAC-Z10 und des Ephono+ der Eindruck entstehen konnte. Denn obwohl Keces der Signalverarbeitung und dem Netzteil je ein eigenes Gehäuse spendiert, ist die Phonostufe für gerade einmal 1.200 Euro zu haben. Ich habe zwar gegenüber Komponenten mit moderaten Preisen genau so wenig Berührungsängste wie gegenüber solchen mit exorbitant hohen – wie sich Anfang des…
    23.12.2025
  • Galion Audio Navy Röhrenvorverstärker

    Wir haben das röhrenbestückte Vorverstärker-Flaggschiff Navy des jungen kanadischen HiFi-Unternehmens Galion Audio unter die Lupe genommen. Der Line-Vorverstärker mit vier Doppeltrioden 12AT7 (ECC81) wartet nicht nur mit hochwertigen Bauteilen auf, sondern er ist das spannende Designprodukt eines high-fidelen Überzeugungstäters. Mir sagte der Markenname Galion Audio bislang wirklich gar nichts. Das junge Unternehmen aus Québec in Kanada wurde 2020 von Thomas Tan, einem passionierten Audiophilen, YouTuber („Thomas & Stereo“) und Content Creator, gegründet. Ziel war, seine…
    16.12.2025
  • Eversolo DAC-Z10

    Meine beiden D/A-Wandler, der DAVE im Arbeits- und der HUGO TT2 im Wohnzimmer, werden serienmäßig von Schaltnetzteilen gespeist. Bei letzterem kommt seit einiger Zeit ein Ferrum Hypsos, bei Chord Electronics Topmodell ein lineares Dreifach-Netzteil zum Einsatz. Ein solches versorgt auch den Eversolo DAC-Z10 – zum Preis von 2.000 Euro. Und nein, es sind keine drei ausgelagerten Stromversorgungen, für die der genannte Preis gilt. Dafür bekommt man das vollständige Topmodell unter Eversolos DACs. Es ist schon…
    09.12.2025
  • Raidho X2.6 Standlautsprecher

    Mit Lautsprechern von Raidho haben wir uns bei Hifistatement schon öfter beschäftigt. Im Fokus standen dabei die Kompaktlautsprecher TD1.2 aus der TD-Serie sowie X1t und X1.6. aus der X-Serie. Diesmal haben wir den Standlautsprecher X2.6 zu Gast, das aktuell größte Modell der X-Serie. Raidho verspricht, mit der X-Serie besonders viel Leistung – sprich Klangqualität – für den aufgerufenen Preis zu bieten. Wobei, „billige“ Lautsprecher – ganz gleich nach welchem Maßstab - hat Raidho noch nie…
    02.12.2025
  • Canor Virtus A3

    Zur diesjährigen HighEnd stellte Canor den Virtus A3 Hybrid-Vollverstärker vor. Der lockt mit einem integrierten Digital-Analog-Wandler und einer diskret aufgebauten Phono-Vorstufe für MM- und MC-Tonabnehmer. Sowohl seine Technik als auch die Ausstattung bieten Ungewöhnliches. Vor allem aber soll er klanglich beeindrucken. Das slowakische Entwickler-Team konnte mich bereits vor einem Jahr überzeugen: Der Vollverstärker Virtus I2 aus der Premium Line musizierte in meinem Hörraum wie keiner zuvor in dieser Preisklasse. Der war ein gestandener Röhren-Vollverstärker. Auch…
    28.11.2025
  • Dan D’Agostino Progression S350

    Dan D’Agostino ist eine Legende im Verstärkerbau. Er folgte wohl nie einer Mode, sondern vertraut bei allen Entwicklungen seinem Gehör und seiner Leidenschaft für den guten Klang. Mehr als 50 Jahre baut er nun schon Verstärker, immer mit dem Ziel, das „Wesen der Musik hörbar zu machen“. Erfüllt auch der S350 diese hoch gesteckten Ambitionen? Die Progression S350 ist die kleinste Stereoendstufe im Gesamtprogramm. Optisch trägt sie alle charakteristischen Merkmale einer echten D’Agostino. Angefangen mit…
    25.11.2025

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.