tests/24-06-04_audioexklusiv
 

Audio Exklusiv Reference Power Cord und Power Distributor PD1 mit d.C.d. Feet

04.06.2024 // Wolfgang Kemper

Man ist einiges gewohnt von Audio Exklusiv. Die Produkte der hessischen Audio-Manufaktur gefallen wegen ihres hochwertigen Äußeren und überzeugen immer wieder dank ihrer musikalischen Fähigkeiten ebenso wie durch einen fairen Preis. Dem Thema Netzstrom widmet sich Audio Exklusiv nicht zum ersten Mal.

Geduld ist hin und wieder schon gefordert. So konnte Dirk Sommer hier bereits vor drei Jahren die Erlkönige der neuen Reference Mono-Endstufen testen. Auf der Website von Audio Exklusiv liest man aber auch heute noch: „coming soon“. Damit will ich keinesfalls Negatives andeuten, ganz im Gegenteil: Das Team um Andreas Schönberg und besonders er selbst akzeptieren keine Kompromisse, wenn es um klangliche Ideale und Zielsetzungen geht. Im Falle der Endstufen liegt der Grund für die Geduldsprobe jedoch nicht allein im Streben nach Perfektion, sondern auch daran, dass immer wieder in den letzten Jahren die gewünschten Bauteile schwer zu beschaffen waren. Beim Thema Stromversorgung verhält es sich anders. Schon seit langem offeriert Audio Exklusiv ein Netzkabel, das sich mit 236 Euro für 1,5 Meter im eigenen Online-Shop eher am unteren Ende der Preisskala für audiophile Netzkabel einordnet. So war denn seitens der Kundschaft und der Händler vor allem wegen der hochwertigen Elektronik der Eco-, Classic- und der neuen Reference-Line der Wunsch laut geworden, hinsichtlich der Stromzufuhr noch Besseres zur Verfügung zu haben.

Die komplette Lösung: Power Distributor mit Reference Power Cord und unten erkennt man auch einen der drei d.C.d. Feet
Die komplette Lösung: Power Distributor mit Reference Power Cord und unten erkennt man auch einen der drei d.C.d. Feet

Das war keine leichte Aufgabe für Andreas Schönberg. Am Telefon verriet er mir, dass es eher ein Zufall war, diese neue Kabel-Struktur entdeckt zu haben. Eine ehrliche Aussage, wie ich sie aber auch schon von anderen namhaften Entwicklern hinter vorgehaltener Hand bezüglich derer Kreationen hörte. Mich wundert das nicht, denn bei Kabeln sind wenige Konstruktionsmerkmale zwingend, der Spielraum für Erfindergeist und Kreativität hinsichtlich Material und mechanischem Aufbau jedoch enorm groß. Andreas Schönberg verriet mir, dass er auf der Basis einer geglückten Konstruktion, diese in vielerlei Hinsicht, wie zum Beispiel dem Dielektrikum, verändert habe und sich nach langen, umfangreichen Hörtests für die jetzt erhältliche Form entschieden habe. Schließlich muss dies Stromkabel ja an jeder Art von Hifi-Komponenten, egal ob Endverstärker oder LAN-Switch sinnvoll einsetzbar sein und eine hörbare musikalische Verbesserung bedeuten. Er und auch ich sind uns aufgrund unserer Erfahrung dahingehend einig, dass in der Regel die Verwendung eines gleichen Kabels an allen Geräten in der gesamten Anlage Sinn macht. Auch lehrt die Erfahrung, dass sich klangliche Charakteristika eines einzelnen Kabels in der Vielzahl zu einem musikalisch stimmigen Gesamtbild ergänzen können, statt einzelne Merkmale durch die Addition zu übertreiben. Dem entsprechend gestaltete ich auch diesen Test und bat um Zusendung von fünf Kabeln von 1,5 Meter Länge und eine drei Meter lange Zuleitung für den 8-fachen Power Distributor PD1, den es auf Wunsch auch mit noch mehr Schuko-Steckdosen gibt. Sein Gehäuse besteht aus schwarzem Acryl, das Andreas Schönberg wegen seiner dämpfenden Eigenschaft für klanglich bestens geeignet hält. Die acht Steckdosen sind in zwei Reihen angeordnet und sternförmig verdrahtet, so dass es keine bevorzugten oder nachgeschalteten Steckplätze gibt. Für die Zuleitung ist eine rhodinierte Kaltgeräte-Buchse C14 von Furutech, Typ NCF, eingebaut. Die acht Steckdosen sind nicht rhodiniert, weil dies laut Andreas Schönberg keine klanglichen Vorteile bringe, sondern den PD1 nur unnötig verteuern würde. Ausgiebige Hörproben hätten das ergeben. Der Netzverteiler steht auf vier Gummifüßchen, die aber klanglich nicht das Optimum darstellen. Hier empfiehlt Audio Exklusiv den Zukauf der seit langem im Programm befindlichen d.C.d.Feet. Dies Kürzel steht für decoupling damping und besagt, dass mit diesen Unterstell-Füßen sowohl Resonanzen gedämpft werden als auch eine Entkopplung vom Untergrund stattfindet. Die Dynamik soll dabei voll erhalten bleiben und eine Resonanz auch nicht nur verschoben sondern eliminiert werden. Üblicherweise werden die d.C.d. Feet im Vierer-Set für 276 Euro angeboten. Laut Andreas Schönberg sind beim Netzverteiler PD1 vier Stück jedoch zu viel des Guten. Die Empfehlung sind drei Stück, und zwar genau an den am Unterboden des PD1 markierten drei Positionen platziert. Der Netzverteiler liegt damit an drei Stellen großflächig auf, denn der Durchmesser eines d.C.d.Feet beträgt 55 Millimeter. Die Höhe von 26 Millimetern ergibt sich durch den Aufbau mit verschiedenen Materialien. Das sind Aluminium sowie ein komplexes Gewebe, das man bei Audio Exklusiv ebenso wie das Spezialmaterial verständlicherweise nicht genauer benennen will. Genauso verhält es sich mit der Auskunftsfreudigkeit zum neuen Reference Power Cord. Nur soviel: Die Stecker sind rhodiniert und ebenso, wie das Kabel selber, mechanisch beruhigt. Etwa alle sieben Zentimeter sieht und fühlt man am Kabel leichte Erhöhungen, die eben diesem Zwecke dienen. Auch über dieses Konstruktionsmerkmal wird nichts Genaues verraten. Als Leitermaterial dient hochreines 6N-Kupfer mit einer Stärke von circa 2,8 Millimetern. Die drei Leiter werden mit Teflon isoliert. Andere Materialien haben, so Andreas Schönberg, im Vergleich nicht die gleiche oder gar bessere Musikalität ergeben. Wichtig sei der mechanische Aufbau, der für weitgehende Vibrationsfreiheit sorgen und Erschütterungen intern vermeiden soll. Die Kabel sind nicht dick, aber dennoch etwas steif und man sollte bitte vermeiden, sie zu knicken. Engere Radien sind aber kein Problem, und das Kabel ist letztlich gut zu handhaben. Auch sein geringes Gewicht zerrt nicht an an den Geräten, was einer sicheren mechanischen Verbindung an deren Kaltgerätebuchse dienlich ist.

Die Eingangsbuchse von Furutech besitzt Rhodium Kontakte
Die Eingangsbuchse von Furutech besitzt Rhodium Kontakte


  • Raidho X2.6 Standlautsprecher

    Mit Lautsprechern von Raidho haben wir uns bei Hifistatement schon öfter beschäftigt. Im Fokus standen dabei die Kompaktlautsprecher TD1.2 aus der TD-Serie sowie X1t und X1.6. aus der X-Serie. Diesmal haben wir den Standlautsprecher X2.6 zu Gast, das aktuell größte Modell der X-Serie. Raidho verspricht, mit der X-Serie besonders viel Leistung – sprich Klangqualität – für den aufgerufenen Preis zu bieten. Wobei, „billige“ Lautsprecher – ganz gleich nach welchem Maßstab - hat Raidho noch nie…
    02.12.2025
  • Canor Virtus A3

    Zur diesjährigen HighEnd stellte Canor den Virtus A3 Hybrid-Vollverstärker vor. Der lockt mit einem integrierten Digital-Analog-Wandler und einer diskret aufgebauten Phono-Vorstufe für MM- und MC-Tonabnehmer. Sowohl seine Technik als auch die Ausstattung bieten Ungewöhnliches. Vor allem aber soll er klanglich beeindrucken. Das slowakische Entwickler-Team konnte mich bereits vor einem Jahr überzeugen: Der Vollverstärker Virtus I2 aus der Premium Line musizierte in meinem Hörraum wie keiner zuvor in dieser Preisklasse. Der war ein gestandener Röhren-Vollverstärker. Auch…
    28.11.2025
  • Dan D’Agostino Progression S350

    Dan D’Agostino ist eine Legende im Verstärkerbau. Er folgte wohl nie einer Mode, sondern vertraut bei allen Entwicklungen seinem Gehör und seiner Leidenschaft für den guten Klang. Mehr als 50 Jahre baut er nun schon Verstärker, immer mit dem Ziel, das „Wesen der Musik hörbar zu machen“. Erfüllt auch der S350 diese hoch gesteckten Ambitionen? Die Progression S350 ist die kleinste Stereoendstufe im Gesamtprogramm. Optisch trägt sie alle charakteristischen Merkmale einer echten D’Agostino. Angefangen mit…
    25.11.2025
  • iFi Silent Power USB iPurifier Pro & Pulsar USB

    Ohne iFis iDefender+ würde das PC-Audio-Setup in meinem Arbeitszimmer überhaupt nicht störungsfrei funktionieren. Dementsprechend ist es für mich eines der besten Tools im Bereich Computer-Audio. Der iPurifier Pro vereint seine Fähigkeiten mit denen eines iSilencer+ und noch mehr Features in einem Gehäuse. Außerdem teste ich das Pulsar USB-Kabel. iFi ist seit Jahren eine Konstante für hochqualitative Audio-Produkte zu fairen Preisen. Zuletzt wurde die Sparte für Stromversorgung, Kabel und Signal-Verbesserer unter SilentPower zusammengefasst. Noch bevor wir…
    21.11.2025
  • Eversolo T8

    Der Eversolo T8 ist als Streaming-Transport ein neuer Baustein einer Konzeption, die auf Trennung der digitalen Komponenten setzt. Dennoch ist er nicht allein für Perfektionisten konzipiert, sondern bietet sogar Einsteigern vielfältige und sinnvolle Möglichkeiten. Die bislang allerorts hochgelobten Eversolo Streamer besitzen integrierte Digital/Analog-Wandler, sind teils auch als Vorverstärker nutzbar oder wie der Eversolo Play sogar als all-in-one Streamer, DAC und Vollverstärker. Mit dem T8 eröffnet Eversolo auf den ersten Blick eine neue anspruchsvolle Produktreihe, in…
    18.11.2025
  • Chord Huei

    Auf kompromisslos Weise transferiert Chord Electronics sein digitales Know-how in die analoge Welt und präsentiert uns den kompakten Phono-Vorverstärker Huei. Das massive Aluminiumgehäuse beherbergt moderne SMD-Technik auf kleinstem Raum, womit die Briten den Beweis antreten wollen, dass Vinylgenuss kein großes Gehäuse braucht. Jetzt mal ehrlich, dieses ganze Hifi-Zeugs nimmt doch ohnehin schon genug Platz im Wohnzimmer ein und ich persönlich bin dankbar für jedes Gerät, dass ein wenig sparsamer mit dem auf dem Rack verfügbaren…
    11.11.2025

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.