tests/24-06-11_eat
 

E.A.T. E-Glo 2

11.06.2024 // Hifistatement

Noch mehr Auswahl als bei den Farben hat man bei den Lastkapazitäten für MMs und -impedanzen für MCs. Bei den ersteren bietet der E.A.T. acht Werte an. Es gibt ebenfalls acht Einstellungen für die Lastwiderstände, allerdings unterscheiden sie sich, je nachdem, welcher Verstärkungsfaktor gewählt wird, da das Verhältnis von Primär- und Sekundärwicklung in die Berechnung mit eingeht. Bei der niedrigeren Anhebung des Signals um 24 Dezibel reichen die Impedanz-Werte von zehn bis 1.200 Ohm, benötigt man sechs Dezibel mehr, „sieht“ der Tonabnehmer nur noch ein Viertel des eingestellten Wertes, das Spektrum reicht also von 2,5 bis 300 Ohm. Damit sollte man für die meisten Tonabnehmer locker auskommen, zumal die so gut wie rauschfreie Arbeitsweise der E-Glo 2 es nur bei Tonabnehmern mit extrem geringer Ausgangsleistung nötig macht, eine Anhebung des Signals durch den Übertrager um 30 Dezibel zu wählen. Selbst mein Lyra Olympos SL – die beiden Buchstaben stehen für „Single Layer“, also eine nur einlagige Spulenwicklung mit entsprechend niedriger Ausgangsspannung – spielt in beiden Einstellungen absolut überzeugend. Vorausgesetzt natürlich, man stellt die Lastimpedanz in beiden Fällen auf 80 Ohm.

Die Funktion der ersten drei Schalter von links dürfte klar sein. Der vierte regelt die Intensität und Farbe der Beleuchtung der sechs Glasringe, die die Röhren schützen
Die Funktion der ersten drei Schalter von links dürfte klar sein. Der vierte regelt die Intensität und Farbe der Beleuchtung der sechs Glasringe, die die Röhren schützen

Leider nicht überzeugend ist jedoch der Fremdspannungsabstand, wenn das Olympos im durchgängig symmetrisch verkabelten Thales Simplicity II mit den XLR-Buchen des E.A.T. verbunden ist: Dann ist nach dem Hören mit größeren Lautstärken bei angehobenem Arm ein Brummen zu vernehmen, das auch durch verschiedene Erdungsvarianten nicht zum Verschwinden zu bringen ist. Glücklicherweise ist der Thales mein einziger Arm mit durchgängiger Verdrahtung. Alle anderen Arme verfügen über Cinch- respektive 5-Pol-Buchsen für ein symmetrisches oder unsymmetrisches Kabel nach Wahl. So auch der Bergmann Odin (https://www.hifistatement.net/tests/item/2678-bergmann-audio-galder-magne-st-und-odin), der auf einem von Johnnie Bergmann nach der High End in meinem Hörraum aufgebauten Galder & Odin Signature auf seinen Test wartet. Der Entwickler selbst hatte im luftgelagerten Tangentialtonarm ein Lyra Etna installiert und dessen ungeheure Spielfreude macht Alexis Korners Album Get Off Of My Cloud zu einem musikalischen Fest – woran natürlich auch die unsymmetrisch angesteuerte E-Glo 2, bei der der Eingangsübertrager jetzt mit einer Anhebung von 24 Dezibel arbeitet, ihren Anteil hat: Die Kombination spielt rhythmisch auf den Punkt, die Wiedergabe strotzt nur so vor Energie, der E-Bass knarzt und drückt, tonal stimmt alles, auch wenn das Etna im Hochtonbereich kein Kind von Traurigkeit ist. Aber ich sollte nicht mit alten Rock- und Blues-Scheiben in Erinnerungen schwelgen, sondern, erst einmal schauen, ob der Thales oder die E.A.T. für das Brummproblem verantwortlich ist.

Dazu sind erst einmal größere Umbaumaßnahmen erforderlich, denn auf der Position für lange Tonarme residiert momentan noch der AMG 12JT mit einem DS Audio W3 auf dem LaGrange, und der Thales muss die Position für kurze Arme ja sowieso räumen. Die Stelle des AMG nimmt nun der Ortofon AS-309R (https://www.hifistatement.net/tests/item/3784-ortofon-as-309r) ein, in dem mein SPU Century montiert ist. Den Simplicity II ersetzt die kurze Version von Einsteins The Tonearm. Da die lange Version mit einem Transrotor Tamino für mich schon seit langen zu meinen Lieblings-Arm/System-Kombinationen zählt, schraube ich den Tonabnehmer, den MY Sonic Lab für die Analogspezialisten aus dem bergischen Land fertigt, nun auch mal in den kurzen Einstein-Arm. Mit einem Force-Line-Kabel von FM Acoustic stelle ich die Verbindung zum symmetrischen Eingang des E.A.T. her, lasse den Tonarm in seiner Halterung, fahre die Lautstärke hoch und höre: nichts. Selbst wenn die Lautstärke so weit aufgedreht ist, dass ich bei aufgesetzter Abtastnadel um das Leben der Lautsprecherchassis fürchtete, ist nicht der geringste Brumm zu hören – auch so gut wie kein Rauschen. Die E-Glo 2 beeindruckt auch am XLR-Eingang mit einem sehr hohen Fremdspannungsabstand.

Hier erstrahlen die Glasringe in der höchsten Intensitätsstufe in grün
Hier erstrahlen die Glasringe in der höchsten Intensitätsstufe in grün


  • Lumin U2x

    Es war heuer schon das dritte Mal, dass mich Angus Leung und Krey Baumgartl vom deutschen IAD-Vertrieb, der sowohl WestminsterLab als auch Lumin im Portfolio hat, am Sonntag vor der High End besuchten. Diesmal präsentierten sie den U2x. Dessen Test wäre dann mein dritter Bericht über Lumin. Dennoch habe ich neue Fakten über die Firma erfahren. Die Treffen vor der Messe waren zudem nicht die einzigen mit dem Firmenchef von WesterminsterLab. Aber beim ersten Besuch…
    10.06.2025
  • CoolTech revisited: -180 Grad für SSDs

    Schon bei den Gesprächen während unseres ersten Besuchs hatte CoolTech-Chef Wolfgang Lausecker erwähnt, dass einige seiner Kunden auch Festplatten zur Kryo-Behandlung geschickt und von klanglichen Verbesserungen berichtet hätten. Mir erschienen die Auswirkungen der Kälte auf Schallplatten und Kabel aber erst einmal deutlich spannender. Auf Messen, Veranstaltungen von Herstellern und im privaten Bereich habe ich immer mal wieder „normale“ LPs gegen Frozen-Editions gespielt, wobei mir wegen des höheren Informationsgehalts und der besseren Durchzeichnung die zwischenzeitlich auf…
    03.06.2025
  • Finite Elemente Carbofibre° Statement

    Auf einer Reise ins Ruhrgebiet machte ich einen Zwischenstopp in Meschede, wo sich die Produktion von Finite Elemente befindet. Luis Fernandes und Werner Möhring präsentierten die neue Einsteigerserie Pagode Signature M, Carbofibre°-Böden zur klanglichen Optimierung von USM-Haller-Möbeln und eine ultimative Geräteplattform namens Statement. Die akustischen Besonderheiten in meinem Hörraum waren an dieser Stelle ja vor nicht allzu langer Zeit Thema, allerdings ohne näher auf den gefliesten Boden einzugehen, der sich beispielsweise bei der Aufstellung der…
    30.05.2025
  • Palma DHS-1

    Mit dem Palma DHS-1 haben wir mal wieder einen ersten seiner Art im Test bei Hifistatement: Der Kopfhörer mit dynamischem Schallwandler kann mittels einer drehbaren, perforierten Ohrmuschelabdeckung sowohl offen als auch geschlossen betrieben werden. Ein Umschalten ist in Sekunden möglich. Palma ist als Kopfhörerhersteller aus dem Nichts aufgetaucht. Deshalb habe ich mich selbst erst einmal informieren müssen, wie es denn eigentlich zum DHS-1 gekommen ist. Letztendlich stecken mit Pascual und Mario zwei Kindheitsfreunde hinter der…
    26.05.2025
  • TAD-ME1TX

    TAD ist seit vielen Jahren für seine herausragenden Lautsprechersysteme bekannt. Als uns kürzlich Jürgen Timm vom deutschen Vertrieb in der Redaktion besuchte, hatte er die brandneue TAD-ME1TX im Gepäck. Dieses Modell der TAD „Evolution Series“ ersetzt die allseits geschätzte TAD-ME1 die 2016 vorgestellt wurde, und ist der Einstieg in die TAD-Welt. Die Technical Audio Devices Laboratories, Inc. (TAD) wurde 2007 als 100-prozentiges Tochterunternehmen von Pioneer gegründet und gehört unverändert zum Unternehmensverbund, auch wenn Pioneer seine…
    14.05.2025
  • Stenheim Alumine FIVE SX

    Langjährige Hifistatement-Lesern dürften sich daran erinnern, dass die Alumine FIVE vor acht Jahren hier schon einmal Thema waren. In dieser Zeit entwickelten Jean-Pascal Panchard und sein Team die FIVE kontinuierlich weiter, wie die Modellvarianten SE, SX und LE beweisen. Kleiner Spoiler: Für mich spielt die SX in einer deutlich höheren Liga. Damals traten die nicht unerheblich teureren Kawero! Classic und die LumenWhite DiamondLight gegen die FIVE an und machten schnell klar, dass in Sachen Raumdarstellung…
    12.05.2025

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.