tests/24-08-27_msb
 
Test.
Deutsch English|

MSB Technology Cascade DAC

27.08.2024 // Dirk Sommer

Jegliche digitale Signalverarbeitung findet beim Cascade also im Director statt. Die bestens aufbereiteten Daten stellt dieser dann an der MSB-Cascade-Link genannten Schnittstelle bereit. Für die Datenübertragung werden Diodenlaser und Glasfasern eingesetzt, um einen rauschfreien Datenfluss mit hoher Bandbreite ohne elektrisches Rauschen im Upstream zu garantieren. Es werden die rohen, unkomprimierten Daten direkt an die Wandlermodule übertragen. MSB Technology hat den Cascade Link dafür ausgelegt, dass er neben den zu wandelnden Daten die Steuerbefehle vom Director zum eigentlichen DAC transportiert und die Taktdaten in die Gegenrichtung. Technisch gesehen passiert das über SPF-Module des Typs SFP1G-LX-31 von FS, die für eine Wellenlänge von 1310 Nanometer und eine maximale Strecke von 10 Kilometer spezifiziert sind. Verbunden werden die Module durch Single-Mode-Duplex-Lichtwellenleiter.

Damit wären wir beim zweiten Teil des Cascade-Systems angekommen: dem DAC. Nach Ansicht seiner Entwickler ist dieser eher eine analoge als eine digitale Komponente, da der über den Cascade-Link ankommende Datenstrom sofort von acht Hybrid-DAC-MKII-Modulen in die analoge Welt umgesetzt wir. Das sind vollsymmetrische, hochpräzise Ladder-DACs, die sowohl PCM als auch DSD nativ verarbeiten können und deshalb „Hybrid“ genannt wurden. Die Parallelschaltung von vier Modulen pro Kanal soll die Präzision der Wandlung verbessern und die Ausgangsimpedanz verringern. Es ist ein Teil der Firmenphilosophie, den Widerstandsleitern keine aktiven Bauelemente nachzuschalten: MSB verzichtet auf jegliche Buffer oder Strom/Spannungswandler-Stufen. Die Ladder-DACs speisen lediglich ein passives Widerstandsnetzwerk mit konstanter Impedanz zur Lautstärkeregelung. Die erfolgt in Schritten von 0 bis 106. Dazu verschalten selbsthaltende Relais mit Edelmetallkontakten, deren Spulen bei Inaktivität auf Masse geschaltet werden, um eine Signalverfälschung zu vermeiden, verschiede Präzisionswiderstände so, dass keiner von ihnen eine zu hohe Verlustleistung aufweist, was der maximalen Linearität des Signals zugute kommen soll. Der Pegel lässt sich natürlich nicht nur mit dem Drehregler am Gerät einstellen, sondern auch mit dem auf der ansprechend gestalteten Fernbedienung. Diese ist komplett aus Metall gefertigt und kann bei Bedarf über ein USB-C-Kabel wieder aufgeladen werden. Wenn man im Menü die Einstellung „Startup Vol“ gewählt, den Wert 100 erreicht hat und noch einen Schritt im Uhrzeigersinn weiter dreht, wechselt der Wandler in den DAC-Modus, die Lautstärkeregelung wird deaktiviert und im Display erscheint „Preamp off“.

Auch auf der per USB-C wiederaufladbaren Fernbedienung dient ein Drehgeber als Lautstärkeregler
Auch auf der per USB-C wiederaufladbaren Fernbedienung dient ein Drehgeber als Lautstärkeregler

Den DAC – oder vielleicht besser: das Gehäuse mit den acht Ladder-DAC-Modulen – hat MBS im Cascade-Trio zu einer kompletten Vorstufe aufgewertet: Sie verfügt über zwei analoge Cinch- und zwei XLR-Eingänge sowie einen XLR-Ausgang. Hinter den Eingängen liegen Buffer mit einem extrem hohen Fremdspannungsabstand, äußerst geringen Verzerrungen und einer Verstärkung von wahlweise null oder sechs Dezibel. Danach geht es über dasselbe passive Widerstandsnetzwerk weiter, das auch von den Ausgängen der Wandler-Module angesteuert wird. Im selben Gehäuse, direkt neben den Wandlern hat MSB auch die Femto Clock MKIII positioniert, um den Jitter, der bei jeder weiteren Entfernung zwischen dem Taktmodul und dem Umwandlungspunkt im DAC-Modul zunehmen würde, so gering wie möglich zu halten.

Von oben nach unten: der Digital Director, der „analoge“ DAC mit integrierter Vorstufe und sein Netzteil, die Powerbase
Von oben nach unten: der Digital Director, der „analoge“ DAC mit integrierter Vorstufe und sein Netzteil, die Powerbase


  • Raidho X2.6 Standlautsprecher

    Mit Lautsprechern von Raidho haben wir uns bei Hifistatement schon öfter beschäftigt. Im Fokus standen dabei die Kompaktlautsprecher TD1.2 aus der TD-Serie sowie X1t und X1.6. aus der X-Serie. Diesmal haben wir den Standlautsprecher X2.6 zu Gast, das aktuell größte Modell der X-Serie. Raidho verspricht, mit der X-Serie besonders viel Leistung – sprich Klangqualität – für den aufgerufenen Preis zu bieten. Wobei, „billige“ Lautsprecher – ganz gleich nach welchem Maßstab - hat Raidho noch nie…
    02.12.2025
  • Canor Virtus A3

    Zur diesjährigen HighEnd stellte Canor den Virtus A3 Hybrid-Vollverstärker vor. Der lockt mit einem integrierten Digital-Analog-Wandler und einer diskret aufgebauten Phono-Vorstufe für MM- und MC-Tonabnehmer. Sowohl seine Technik als auch die Ausstattung bieten Ungewöhnliches. Vor allem aber soll er klanglich beeindrucken. Das slowakische Entwickler-Team konnte mich bereits vor einem Jahr überzeugen: Der Vollverstärker Virtus I2 aus der Premium Line musizierte in meinem Hörraum wie keiner zuvor in dieser Preisklasse. Der war ein gestandener Röhren-Vollverstärker. Auch…
    28.11.2025
  • Dan D’Agostino Progression S350

    Dan D’Agostino ist eine Legende im Verstärkerbau. Er folgte wohl nie einer Mode, sondern vertraut bei allen Entwicklungen seinem Gehör und seiner Leidenschaft für den guten Klang. Mehr als 50 Jahre baut er nun schon Verstärker, immer mit dem Ziel, das „Wesen der Musik hörbar zu machen“. Erfüllt auch der S350 diese hoch gesteckten Ambitionen? Die Progression S350 ist die kleinste Stereoendstufe im Gesamtprogramm. Optisch trägt sie alle charakteristischen Merkmale einer echten D’Agostino. Angefangen mit…
    25.11.2025
  • iFi Silent Power USB iPurifier Pro & Pulsar USB

    Ohne iFis iDefender+ würde das PC-Audio-Setup in meinem Arbeitszimmer überhaupt nicht störungsfrei funktionieren. Dementsprechend ist es für mich eines der besten Tools im Bereich Computer-Audio. Der iPurifier Pro vereint seine Fähigkeiten mit denen eines iSilencer+ und noch mehr Features in einem Gehäuse. Außerdem teste ich das Pulsar USB-Kabel. iFi ist seit Jahren eine Konstante für hochqualitative Audio-Produkte zu fairen Preisen. Zuletzt wurde die Sparte für Stromversorgung, Kabel und Signal-Verbesserer unter SilentPower zusammengefasst. Noch bevor wir…
    21.11.2025
  • Eversolo T8

    Der Eversolo T8 ist als Streaming-Transport ein neuer Baustein einer Konzeption, die auf Trennung der digitalen Komponenten setzt. Dennoch ist er nicht allein für Perfektionisten konzipiert, sondern bietet sogar Einsteigern vielfältige und sinnvolle Möglichkeiten. Die bislang allerorts hochgelobten Eversolo Streamer besitzen integrierte Digital/Analog-Wandler, sind teils auch als Vorverstärker nutzbar oder wie der Eversolo Play sogar als all-in-one Streamer, DAC und Vollverstärker. Mit dem T8 eröffnet Eversolo auf den ersten Blick eine neue anspruchsvolle Produktreihe, in…
    18.11.2025
  • Chord Huei

    Auf kompromisslos Weise transferiert Chord Electronics sein digitales Know-how in die analoge Welt und präsentiert uns den kompakten Phono-Vorverstärker Huei. Das massive Aluminiumgehäuse beherbergt moderne SMD-Technik auf kleinstem Raum, womit die Briten den Beweis antreten wollen, dass Vinylgenuss kein großes Gehäuse braucht. Jetzt mal ehrlich, dieses ganze Hifi-Zeugs nimmt doch ohnehin schon genug Platz im Wohnzimmer ein und ich persönlich bin dankbar für jedes Gerät, dass ein wenig sparsamer mit dem auf dem Rack verfügbaren…
    11.11.2025

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.