tests/24-12-23_ea
 

EAhibrid PureDC-B1/H, EAL 2000/1000 und EAU 2000/1000 – Teil 1

23.12.2024 // Finn Corvin Gallowsky

Der heutige Test ist zweierlei Hinsicht etwas Besonderes. EAhibrid aus Taiwan produziert Gleichstrom-Akkunetzteile. In dieser Form macht das kein weiterer Hersteller – Besonderheit Nummer 1. Hifistatement testet als erstes deutsches Magazin überhaupt EAhibrid – Besonderheit 2. Neben den Netzteilen gehören auch USB- und LAN-Filterkabel zum Test.

Dem aufmerksamen Besucher der High End dürfte EAhibrid bereits aufgefallen sein. Die 2021 gegründete Marke hatte 2022 dort ihren ersten Auftritt. Inzwischen hat sich ihrer mit Audioware ein österreichischer Vertrieb angenommen und macht EAhibrid auch in Deutschland verfügbar. Zum Kennenlernen von EAhibrid verabredete ich mich mit Firmengründer Paul Huang zu einem Telefongespräch. So erfuhr ich, dass er eigentlich als Produzent und Autor in der Filmbranche arbeitet. Audio ist für ihn aber eine mindestens genau so große Leidenschaft. So pflegt er sehr gute Beziehung in die lebhafte HiFi-Szene Taiwans. Tagsüber Filmschaffender, des Nachts HiFi-Nerd und -Tüftler. Das Prinzip von Gleichstromakkunetzteilen spukte ihm schon lange im Kopf herum. Akkus sind Gleichspannungsquellen. Die meisten HiFi-Geräte benötigen Gleichspannung. Die Kombination ist folglich ideal. Mit den wohl bekanntesten 18650-Lithium-Ionen-Akkus von Panasonic ist das Konzept aber nie gänzlich aufgegangen. Richtig in Fahrt kam das Projekt erst dann, als Teslas 2170-Akkus über ENIGMAcoustics zu Paul kamen. Ihre Performance, Stabilität und Haltbarkeit überzeugten ihn, das Projekt Akkunetzteil endlich im großen Stil umzusetzen. Unterstützung, besonders in der Entwicklung und klanglichen Abstimmung, erhielt er dabei erneut von seinen Freunden bei ENIGMAcoustics, allen voran von Besitzer und Ingenieur Marshall Lee. Paul erzählte mir, dass Marshall in den achtziger und neunziger Jahren für die Entwicklung einiger legendärer Audio-ICs verantwortlich war. Ein idealer Technik-Partner und mit ENIGMAcoustics Namensgeber für die ersten zwei Lettern von EAhibrid. Im August dieses Jahres wurde EAhibrids Portfolio nach intensiver Entwicklungsphase um LAN- und USB-Kabel mit Filterglied ergänzt. Erklärtes Entwicklungsziel der Filter war eine Wiedergabe, die an ein Analogband erinnert. Eine natürliche und offene Wiedergabe zu erreichen, sei weniger schwierig gewesen. Das Erhalten von analogähnlicher Detail- und Informationsdichte trotz Filterung, sei in der Entwicklung eine besondere Herausforderung gewesen.

Hier sind alle im Test zum Einsatz gekommen Kabel gemeinsam mit einem der Akkunetzteile zu sehen
Hier sind alle im Test zum Einsatz gekommen Kabel gemeinsam mit einem der Akkunetzteile zu sehen

Der Vertrieb Audioware hat mir die gesamte Produktpalette von EAhibrid geschickt. So macht es Sinn, alle Komponenten zunächst kurz einzeln vorzustellen, bevor ich sie im Detail testen werde. Die Akkunetzteile werden in zwei Ausführungen angeboten. Alle Akkunetzteile verfügen über zwei Betriebsmodi. Im sogenannten Unlimited Play Mode können die Akkus gleichzeitig belastet und geladen werden. Sie dienen dann als Puffer. Im Pure Play Mode ist ein Laden nicht möglich und der Strom wird nur aus den Akkus bezogen. Das Standardnetzteil PureDC-B1 ist umschaltbar zwischen neun und zwölf Volt, liefert vier Ampere Dauer- und zehn Ampere Spitzenstrom. Zusätzlich sind die B1 Netzteile immer mit einer Fünf-Volt-USB-Buchse ausgestattet, die bis zu einem Ampere liefern kann. Die Standardausführung des PureDC-B1 ist in der Regel lagernd. Das zweite Standardnetzteil PureDC-B1H ist auf 19 und 24 Volt und ebenfalls vier Ampere Dauer- und zehn Ampere Spitzenstrom ausgelegt. 24 Volt liefert es allerdings nur im Unlimited Play Mode und verfügt nicht über die zusätzliche USB-Buchse. Das PureDC-B1H wird nur auf Bestellung gefertigt und hat eine Lieferzeit von etwa vier Wochen. Für spezielle Anforderungen kann eine Version mit umschaltbaren zwölf und 15 Volt oder eine reine Fünf-Volt-Ausführung mit bis zu drei Ampere Ausgangsstrom auf Bestellung gefertigt werden. Zu jedem Akkunetzteil wird ein passendes Ladeschaltnetzteil mitgeliefert. Außerdem gehört ein einfaches DC-Kabel zum Lieferumfang, das an Eingängen mit 2,1-Millimeter- und 2,5-Millimeter-Buchse genutzt werden kann. Zusätzlich wurden mir DC-Kabel in drei Upgrade-Stufen geliefert: Versilbertes OFC-Kupfer, versilbertes OCC-Kupfer und OCC-Reinsilber. Die Upgradekabel sind passend für 2,1-Millimeter oder 2,5-Millimeter-Buchsen erhältlich. Für die Qualität der Netzteile soll das Matchen, also die Auswahl gut zusammenpassender Akkuzellen relevant sein. Aus etwa einhundert Zellen finden sich jeweils vier besonders passende zusammen. Alle Netzteile haben wichtige Sicherheitsüberprüfungen durchlaufen und sind CE-zertifiziert. Für jede der Prüfungen müssen rund zehn bis 20 Netzteile zerstört werden. Alles in allem wird EAhibrid die Zertifizierung mehrere zehntausend Dollar gekostet haben.

Das LAN-Filter wird in zwei Ausführungen angeboten. Die EAL-1000-Version wird mit einem OCC-Kupferkabel gefertigt, die EAL-2000-Version mit einem versilberten OCC-Kupferkabel. Das in der Mitte angebrachte Filter ist in einem Metallgehäuse verpackt, dessen Design an einen Tesla Cybertruck erinnern soll, daher der Beiname Cyberfilter. EAL-1000 und EAL-2000 sind mit einem identischen Filter ausgestattet. Für beide Kabel kommen RJ-45-Stecker von Telegärtner zum Einsatz. Für die versilberte Ausführung sind sie vergoldet. An einer Version mit einer Buchse auf einer Seite wird gearbeitet, damit das Filter mit anderen Kabeln auch ohne Verbinder kombiniert werden kann. Wie andere Hersteller auch, schweigt sich EAhibrid über tiefergehende Details der Filtertechnologie aus. Wenn man HiFi im High-End-Niveau betreiben möchte, bleibt einem mitunter nichts anderes übrig, als technische Details nicht weiter zu hinterfragen und einfach nur genau hinzuhören. Die Netzwerkfilter werden in praktischen Hardcase-Koffern geliefert. Anstatt klassischer Klettbänder liegen kleine Lederriemen bei. Die USB-Kabel EAU-1000 und EAU-2000 verfügen ebenfalls über Filtertechnologie, allerdings in deutlich kleineren Gehäusen. Das 1000er Modell ist als versilbertes OCC-Kupferkabel, das 2000er Modell als OCC-Reinsilberkabel ausgeführt. Auf allen Kabeln respektive Steckern von EAhibrid wird eine Laufrichtung angegebenen.


  • Acapella Harlekin 2

    Es ist zwar schon fast nicht mehr wahr, solange ist es her, aber ich war mal treuer Audio-Forum-Kunde und lange Jahre Besitzer zweier ATR Monitor, bevor die Kreationen von Alfred Rudolph unter dem Namen Acapella angeboten wurden. Nun stehen wieder Zwei-Weg-Lautsprecher aus der Duisburger Manufaktur im Wohnzimmer und machen richtig Spaß. Dass ich damals in eine gewisse ATR/Acapella-Abhängigkeit geriet, hatte mit dem ausgeklügelten Aufsteigerkonzept von Hermann Winters und Alfred Rudolph zu tun. Wie ich schon…
    21.10.2025
  • Bladelius Oden Class-A II

    Bladelius wurde 1997 in Alingsås, Schweden, gegründet und ist Teil der Bladelius Design Group. Der Gründer ist Michael Bladelius, einer der renommiertesten Designer in der Welt der Audiotechnik. Wir testen seinen neuesten Vollverstärker, den Odfen Class-A II. Dies ist seine Weltpremiere. Es ist wie ein Mantra, in jedem Artikel über Bladelius wiederholt, aber es führt kein Weg daran vorbei: Michael Bladelius ist eine der interessantesten Persönlichkeiten der zeitgenössischen Audioindustrie. Wie wir in unserem Test der…
    14.10.2025
  • Ortofon MC X40

    Nach dem jüngsten Test des günstigsten MC-Tonabnehmers X10 aus Ortofons Einstiegsserie „X“ greifen wir nun ganz oben ins Regal und holen uns den X40 heraus. Dieser wartet unter anderem mit Bor-Nadelträger und einer Nadel mit Shibata-Schliff auf. Wir klären, ob und wie sich dieser technische Mehraufwand klanglich bezahlt macht. Bereits das Ortofon MC X10 hat mich durch seine ganzheitliche musikalische Abbildung und seinen lebendigen, riesigen Spaßfaktor stark beeindruckt, nicht zuletzt vor dem Hintergrund des für…
    07.10.2025
  • SV-Audio by Storgaard & Vestskov Frida

    The Frida from SV-Audio by Storgaard & Vestskov had already astonished me at the 2024 Hamburg HiFi Days to such an extent that I lingered in the Danes’ room for a long time, listening intently to their presentation. This loudspeaker so clearly defied its physical size that it was impossible not to be captivated. Now, this precious creation from Bornholm has finally found its way into my home. For seasoned hi-fi veterans like myself, moments…
    02.10.2025
  • Lu Kang Audio Spoey 200

    Das erste Mal sind mir die Lautsprecher von Lu Kang Audio in einer sehr guten Vorführung auf der High End 2023 aufgefallen. Zu dem Zeitpunkt waren sie auf dem deutschen Markt noch überhaupt nicht erhältlich. Durch die Aufnahme in das Portfolio des Vertriebs audioware aus Österreich hat sich das jetzt europaweit geändert. Für den Test der Spoey 200 habe ich mir die Zeit genommen, Firmeninhaber Cheng-Chien „Rox“ Shih und die Marke Lu Kang in Ruhe…
    30.09.2025
  • exD konNET-k und konNET-o

    exD ist eine Marke aus Hongkong, von der Sie vielleicht zum ersten Mal hören. Der Hersteller hat kürzlich die Netzwerk-Switches konNET-k und konNET-o vorgestellt, die speziell für den Einsatz in hochwertigen Audio-Setups entwickelt worden sein sollen. exD hat ganz offensichtlich eine Passion für eigenwillige Typografie bei Marken- und Produktnamen, aber auch dafür, die klangliche Qualität der digitalen Audiowiedergabe bereits an der Quelle zu optimieren. Der Designer hinter der Marke ist Albert Leung und er hat…
    16.09.2025

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.