tests/25-04-15_senna
 

Senna Sound Orca und Onyx

15.04.2025 // Wolfgang Kemper

Der serbische Hersteller Senna Sound ist neu am Markt, hat aber eine sehr nahe, ja ursprüngliche Beziehung zu dem Röhrenverstärker-Spezialisten Trafomatic Audio. Von den drei Senna-Sound-Erstlingen stehen hier der Vorverstärker Orca und die Endstufe Onyx zum Test.

Das dritte Gerät wäre der Phono-Vorverstärker Phönix. Diesen bietet der deutsche Importeur Audio Offensive für 2150 Euro an. Vor- und Endstufe Orca und Onyx kosten zusammen 5850 Euro. Aus mindestens zwei Gründen sind sie optisch ungewöhnlich. Ihre kleinen Abmessungen entsprechen nicht dem Üblichen, was ihnen jedoch möglicherweise beim Platzieren zum Vorteil gereicht. Auf mich wirken sie sehr originell proportioniert, weil die soliden, mehrschichtigen vier Füße, auf denen jedes Gerät steht, durchaus denen weit größerer und schwerer Komponenten gerecht werden würde. Dadurch erhalten sie ein außerordentlich solide wirkendes Standing, und akustisch dürften diese Füße hinsichtlich Entkopplung ebenfalls bedeutsam sein. Der zweite Grund ist die rot-schwarze Lackierung der drei Geräte, die erfreulicherweise durch rein schwarze Alternativen ergänzt wird. Daraus folgere ich, dass man bei Senna Sound gerne die rot-schwarze Ausführung als markentypischen Standard betrachtet, sich aber auch eine Kombination mit Komponenten anderer Herkunft vorstellt. Klug überlegt, wie ich finde, und Rot ist ja nicht nur für Ferrari-Fans eine attraktive Farbe. Was haben Trafomatic Audio als bekannter, renommierter Röhren-Spezialist und Senna Sound miteinander zu tun? Nemanja Cokic, der Gründer und Chef von Senna Sound schrieb mir auf meine Frage dazu folgendes: „Meine Leidenschaft für Hi-Fi und Elektronik begann in meiner Kindheit. Als Sohn von Saša Čokić, dem Eigentümer von Trafomatic, verbrachte ich viel Zeit in der Werkstatt meines Vaters und lernte jeden Tag etwas Neues von ihm. Nach zehn Jahren fühlte ich mich bereit, meine eigenen Geräte unter der Marke Senna Sound zu präsentieren, die in einem etwas anderen Stil als die Kreationen meines Vaters entworfen wurden. Röhrenverstärker haben zwar ihren Reiz, aber die Entwicklung von Transistorverstärkern hat mich schon immer mehr fasziniert.“ Und zur Optik seiner drei Verstärker schreibt er: „Mit Senna Sound war es mein Ziel, kompakte, aber dennoch außergewöhnlich klingende Geräte zu entwickeln, bei denen nicht standardisierte Materialien für Gehäuse in der HiFi-Industrie verwendet werden. Während die meisten Hersteller Aluminium verwenden, habe ich mich für den einzigartigen Kerrock-Verbundwerkstoff aus Bauxit und Aluminiumhydroxid entschieden. Dieses Material verleiht nicht nur ein weiches, edles Aussehen, sondern ist auch äußerst haltbar und widerstandsfähig.“

Senna Audio Orca und Onyx bieten jeder für sich und erst recht als Duo auch dank der Proportionen ihrer speziellen Gehäusen eine aparte Optik
Senna Audio Orca und Onyx bieten jeder für sich und erst recht als Duo auch dank der Proportionen ihrer speziellen Gehäusen eine aparte Optik

Die schwarzen Compound-Gehäuse besitzen dank einer silbrigen Pigmentierung eine dezent glitzernde Oberfläche. Die Gehäuse werden als komplette Einheit lackiert, und es finden sich an ihnen keine sichtbaren Verschraubungen. Aber rückseitig ist ein Bord eingelassen und verschraubt, auf dem sämtliche Anschlüsse montiert sind. Frontal ist beim Orca das Panel mit den VU-Metern und beim Onyx die Platte mit den nur zwei Bedienelementen in gleicher Weise integriert. Der Orca besitzt links am Gehäuse einen Ein/Aus-Taster, während beim Onyx der harte Netzschalter links in der Bodenplatte versenkt ist. Bei freier Aufstellung ist es kein Problem, diesen zu ertasten. Ansonsten finde ich diese Anordnung eher problematisch, zumal auch kein 12-Volt-Triggeranschluss eine Ferneinschaltung ermöglicht. Der Grund hierfür liegt im technischen Aufbau. denn es gilt, unnötige und störende interne Kabelwege zu vermeiden. Das ist opferbereit konsequent. Dies ist jedoch, das möchte ich schon vorwegnehmen, mein einziger Kritikpunkt an diesen originellen Verstärkern. Will man Orca oder Onyx öffnen, muss man die Bodenplatte entfernen, die mit acht Torx-Schrauben befestigt ist. Die Erdleitung an einem Gabelschuh des Gerätebodens zieht man ab, und schon kann man das Innenleben genüsslich betrachten. Der Aufbau ist bei beiden Komponenten sauber gegliedert. Ein Rinkgkerntrafo liefert jeweils den Strom.

Der Orca Endverstärker ist dicht gepackt. Die beiden Endstufen werde durch die Öffnungen im Compound-Gehäuse belüftet. rechts daneben die Stromversorgung, vorn im Bild die VU-Meter
Der Orca Endverstärker ist dicht gepackt. Die beiden Endstufen werde durch die Öffnungen im Compound-Gehäuse belüftet. rechts daneben die Stromversorgung, vorn im Bild die VU-Meter


  • Acousence dac-pre reference UX

    In vielen meiner Tests kommen Produkte von Acousence vor, wenn auch nicht namentlich. Denken Sie nur an Schostakowitschs Symphonie Nr. 15 mit den Duisburger Philharmonikern: ein vorzügliches klingendes Album, egal ob als File oder als LP. Doch Acousence steht nicht nur für Aufnahmen, sondern auch für Hifi- und Studio-Equipment der etwas anderen Art. Der Kopf hinter Acousence – ein Kunstwort aus „acoustics“ und „experience“ – ist Ralf Koschnicke. Er betreibt ein Tonstudio, ist Mitglied im…
    01.07.2025
  • Goldring Ethos SE

    Seit dem Bestehen von hifistatement – und das sind nun auch schon 14 respektive 16 Jahre – testeten wir einen einzigen Goldring-Tonabnehmer: Dabei tauchte das Elektra nur kurz im zweiteiligen Berichts über den Transrotor Crescendo auf. IDC Klaassen, der neue Goldring-Vertrieb, wollte das ändern und schickte das aktuelle Topmodell nach Gröbenzell. Auch wenn es in der Einleitung ein wenig anders erscheint, haben die Kollegen und ich schon durchaus Erfahrungen mit den Systemen oder zumindest den…
    24.06.2025
  • Transparent Audio XL Power Cord

    Als ich kürzlich Luis Fernades und Werner Möhring in Meschede besuchte und wir den Test der Finite Elemente Carbofibre° Statement verabredeten, schlug der Geschäftsführer des G8-&-Friends-Vertriebs vor, auch mal eines der besseren Stromkabel von Tranparent auszuprobieren. Doch wie testet man ein einzelnes Netzkabel in einer gut abgestimmten Kette? In meiner Anlage versorgt fast durchgängig von Garth Powell entwickelte Netztechnik der Marke Audioquest die Komponenten mit Energie. Allerdings ist seit der ungemein aufwendigen Beschäftigung mit den…
    20.06.2025
  • SilentPower Omni LAN

    Welch positive klangliche Auswirkung die Synchronisation mit einer 10-Megahertz-Clock hat, haben Roland Dietl und ich an dieser Stelle schon häufig beschrieben. Allerdings bewegten sich beispielsweise alle dafür geeigneten Switches im gehobenen vierstelligen Preisbereich. SilentPowers Omni LAN hat einen Clock-Eingang und kostet gerade mal 800 Euro. Wer vielleicht durch Wolfgang Kempers Test des SilentPower LAN iPurifiers Pro mitbekommen hat, dass SilentPower eine Untermarke von ifi ist, kann sich gewiss erklären, warum das Omni-LAN-Switch trotz seiner vielfältigen…
    17.06.2025
  • Ideon Audio 3R USB Renaissance mk2 Black Star, 3R Master Time Black Star, Absolute Time and Absolute Time Signature

    Actually, we don't do comparison tests between several devices at Hifistatement. But you can make an exception. I couldn't resist the offer to deal with four USB re-clockers from the Greek manufacturer Ideon Audio from completely different price ranges. My colleague Wolfgang Kemper had already dealt extensively with the DACs Ayazi MK2 and Absolute Epsilon from the small but fine digital forge Ideon Audio and was extremely positively impressed by both devices. However, during the…
    13.06.2025
  • Lumin U2x

    Es war heuer schon das dritte Mal, dass mich Angus Leung und Krey Baumgartl vom deutschen IAD-Vertrieb, der sowohl WestminsterLab als auch Lumin im Portfolio hat, am Sonntag vor der High End besuchten. Diesmal präsentierten sie den U2x. Dessen Test wäre dann mein dritter Bericht über Lumin. Dennoch habe ich neue Fakten über die Firma erfahren. Die Treffen vor der Messe waren zudem nicht die einzigen mit dem Firmenchef von WesterminsterLab. Aber beim ersten Besuch…
    10.06.2025

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.