tests/25-03-28_lumin
 

Lumin T3X

28.03.2025 // Klaus Schrätz

Der Lumin T3X kommuniziert über einen optischen oder elektrischen Netzwerkanschluss mit dem heimischen Netzwerk
Der Lumin T3X kommuniziert über einen optischen oder elektrischen Netzwerkanschluss mit dem heimischen Netzwerk

Ich möchte Sie hier nicht mit weiteren technischen Details, wie zum Beispiel die Lautstärkeregelung mittels Leedh Processing, überfrachten. Stattdessen erlaube ich mir an dieser Stelle, auf den Testbericht des geschätzten Kollegen Roland Dietl über den Lumin T3, also den Vorgänger des hier vorgestellten Lumin T3X, zu verweisen. Vor allem wird man hier mehr über die vielfältigen Möglichkeiten erfahren, die die Lumin App zur Steuerung des TX3 und das Streaming bietet.

Klar gegliederter Aufbau: vorne links die analoge Ausgangsstufe und darüber die DAC-Sektion mit ESS ES9028PRO Wandler in Doppel-Mono-Konfiguration, rechts mit dem Kühlkörper die Streaming-Einheit und ganz rechts das gekapselte, großzügig dimensionierte lineare Netzteil mit Ringkerntransformator
Klar gegliederter Aufbau: vorne links die analoge Ausgangsstufe und darüber die DAC-Sektion mit ESS ES9028PRO Wandler in Doppel-Mono-Konfiguration, rechts mit dem Kühlkörper die Streaming-Einheit und ganz rechts das gekapselte, großzügig dimensionierte lineare Netzteil mit Ringkerntransformator

Also kommen wir direkt zum Hörtest, der eine kleine Überraschung bereit hält. Als Vergleich zog ich den DAC Manhattan II von Mytek heran, der in etwa in der gleichen Preisklasse wie der Lumin T3X spielt. Die Musikbibliothek des NAS Melco N1 EX diente als bevorzugte Musikquelle. Die Musikdateien bezog der Lumin über das Heimnetzwerk, der Mytek über ein USB Kabel. Zuerst hörte ich eine Aufnahme der skandinavischen Band Tiny Island vom gleichnamigen Album, erschienen bei dem schwedischen Opus 3 Label. Die Gruppe wurde 1989 vom Multi-Saiteninstrumentalist Göran Wennerbrandt gegründet und diente als Back Up Band für Eric Bibb. Tiny Island ist das Debut-Album der Band und wurde in einer alten Steinkirche in der schwedischen Provinz aufgenommen. Opus 3 Chef Jan-Eric Persson schnitt die Sessions auf einer Telefunken M28-C bei minimaler Mikrofonierung mit. Hierdurch entstand ein natürlicher, atmosphärischer Klang, der die Räumlichkeit und akustische Eigenschaften der kleinen Kirche eindringlich wiedergibt. Der Lumin Netzwerkplayer klang tatsächlich etwas detaillierter und räumlicher als der Mytek, so dass die Atmosphäre der alten Kirche ein wenig besser wiedergegeben wurde. Da mir dieses Album in einer Auflösung von 192 Kilohertz und 32 Bit vorliegt, brachte ein Upsampling mittels Lumin T3x keine nennenswerte Verbesserung. Beim Stück „I Just Cant´t Stop Loving You“, gecovert von Enrico Rava, zu finden auf dem famos aufgenommenen Live-Album Rava On The Dance Floor, konnte hingegen der Mytek seine Stärken ausspielen: Nach dem einleitenden Bass Solo steigt die Bläser-Section dieses in großer Besetzung eingespielten Albums machtvoll ein. Dieser Schalldruck wird vom Mytek etwas besser wiedergegeben, ebenso der knackige Bass. Die Auflösung und die räumliche Tiefe wiederum sind beim Lumin überzeugender. Dies wird umso deutlicher, wenn man die Upsampling-Möglichkeit des Lumin nutzt. Das Album liegt auf der Festplatte des Melcos in der Auflösung 44,1 Kilohertz und 16 Bit vor. Das Upsampling auf 384 Kilohertz und 32 Bit offenbart viel mehr Details, noch mehr Details und Strahlkraft werden beim Upsampling auf DSD256 hörbar. Ein wirklich tolles Feature des Lumin T3X Netzwerkplayers.

Die Wandler-Einheit mit den zwei ESS ES9028PRO Sabre DACs in einer Dual-Mono-Konfiguration
Die Wandler-Einheit mit den zwei ESS ES9028PRO Sabre DACs in einer Dual-Mono-Konfiguration

Nun kommt ein kleines Aber: Wenn man sich nämlich die Mühe macht, die eigenen Musikdateien bereits im Vorfeld in ein hochauflösendes Format umzuwandeln, zum Beispiel mithilfe des eigenen Rechners, auf dem entsprechende Programme installiert sind, übernimmt die CPU des Computers die Rechnerei und der Lumin kann seine Kapazitäten ganz dem Rendern und der digital-analog-Umwandlung widmen. So gewinnt man noch einmal ein Plus an Qualität, wenn man die etwas aufwändige Vorarbeit in Kauf nimmt. Ich habe das getestet mit der exzellenten Live Aufnahme der Sinfonie Nr. 9 C-Dur D944 „Große C-Dur Sinfonie“: 2. Satz Andante Con Moto von Franz Schubert. Dirigiert von Rudolf Kempe und aufgeführt von den Münchner Philharmonikern, erschienen als qualitativ hochwertige Veröffentlichung bei Sony Classical auf SACD. Diese Aufnahme liegt auf meiner Festplatte einmal in DSD64 (native SACD Auflösung) und vom eigenen Computer hochgerechnet in DSD512 vor. Sie klingt bereits in DSD64 fantastisch, mit dem Upsampling mittels Lumin T3X auf DSD512 ist es ein Erlebnis. Man dreht die Lautstärke auf, lehnt sich zurück und kann mit geschlossenen Augen den Konzertsaal nachempfinden. Die Bläser kommen mit Wucht rüber, die Pauken erzeugen ein schönes Gefühl im Bauch und der Raum wird groß. Das alles wird aber von der vorher hochgerechneten Version noch einmal getoppt, allerdings ist der Unterschied nur marginal, man muss schon genau hinhören und mehrfach vergleichen.


  • Ideon Audio 3R USB Renaissance mk2 Black Star, 3R Master Time Black Star, Absolute Time and Absolute Time Signature

    Actually, we don't do comparison tests between several devices at Hifistatement. But you can make an exception. I couldn't resist the offer to deal with four USB re-clockers from the Greek manufacturer Ideon Audio from completely different price ranges. My colleague Wolfgang Kemper had already dealt extensively with the DACs Ayazi MK2 and Absolute Epsilon from the small but fine digital forge Ideon Audio and was extremely positively impressed by both devices. However, during the…
    13.06.2025
  • Lumin U2x

    Es war heuer schon das dritte Mal, dass mich Angus Leung und Krey Baumgartl vom deutschen IAD-Vertrieb, der sowohl WestminsterLab als auch Lumin im Portfolio hat, am Sonntag vor der High End besuchten. Diesmal präsentierten sie den U2x. Dessen Test wäre dann mein dritter Bericht über Lumin. Dennoch habe ich neue Fakten über die Firma erfahren. Die Treffen vor der Messe waren zudem nicht die einzigen mit dem Firmenchef von WesterminsterLab. Aber beim ersten Besuch…
    10.06.2025
  • CoolTech revisited: -180 Grad für SSDs

    Schon bei den Gesprächen während unseres ersten Besuchs hatte CoolTech-Chef Wolfgang Lausecker erwähnt, dass einige seiner Kunden auch Festplatten zur Kryo-Behandlung geschickt und von klanglichen Verbesserungen berichtet hätten. Mir erschienen die Auswirkungen der Kälte auf Schallplatten und Kabel aber erst einmal deutlich spannender. Auf Messen, Veranstaltungen von Herstellern und im privaten Bereich habe ich immer mal wieder „normale“ LPs gegen Frozen-Editions gespielt, wobei mir wegen des höheren Informationsgehalts und der besseren Durchzeichnung die zwischenzeitlich auf…
    03.06.2025
  • Finite Elemente Carbofibre° Statement

    Auf einer Reise ins Ruhrgebiet machte ich einen Zwischenstopp in Meschede, wo sich die Produktion von Finite Elemente befindet. Luis Fernandes und Werner Möhring präsentierten die neue Einsteigerserie Pagode Signature M, Carbofibre°-Böden zur klanglichen Optimierung von USM-Haller-Möbeln und eine ultimative Geräteplattform namens Statement. Die akustischen Besonderheiten in meinem Hörraum waren an dieser Stelle ja vor nicht allzu langer Zeit Thema, allerdings ohne näher auf den gefliesten Boden einzugehen, der sich beispielsweise bei der Aufstellung der…
    30.05.2025
  • Palma DHS-1

    Mit dem Palma DHS-1 haben wir mal wieder einen ersten seiner Art im Test bei Hifistatement: Der Kopfhörer mit dynamischem Schallwandler kann mittels einer drehbaren, perforierten Ohrmuschelabdeckung sowohl offen als auch geschlossen betrieben werden. Ein Umschalten ist in Sekunden möglich. Palma ist als Kopfhörerhersteller aus dem Nichts aufgetaucht. Deshalb habe ich mich selbst erst einmal informieren müssen, wie es denn eigentlich zum DHS-1 gekommen ist. Letztendlich stecken mit Pascual und Mario zwei Kindheitsfreunde hinter der…
    26.05.2025
  • TAD-ME1TX

    TAD ist seit vielen Jahren für seine herausragenden Lautsprechersysteme bekannt. Als uns kürzlich Jürgen Timm vom deutschen Vertrieb in der Redaktion besuchte, hatte er die brandneue TAD-ME1TX im Gepäck. Dieses Modell der TAD „Evolution Series“ ersetzt die allseits geschätzte TAD-ME1 die 2016 vorgestellt wurde, und ist der Einstieg in die TAD-Welt. Die Technical Audio Devices Laboratories, Inc. (TAD) wurde 2007 als 100-prozentiges Tochterunternehmen von Pioneer gegründet und gehört unverändert zum Unternehmensverbund, auch wenn Pioneer seine…
    14.05.2025

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.