tests/25-04-18_taiko
 

Taiko Audio Olympus XDMI + I/O XDMI

18.04.2025 // Wojciech Pacuła

Die Stromversorgung ist eine der wichtigsten Komponenten des Olympus und wird von einem Computer-System gesteuert – auch das hat seinen eigenen Namen: BMS – Battery Management System. Es kann so eingestellt werden, dass die Akkus manuell aufgeladen werden, aber am besten funktioniert es, wenn die Ladung auf „Auto“ eingestellt ist: Dann wir nachts zwischen Mitternacht und sieben Uhr morgens geladen. Selbst dann wird das Gerät nur von den Zellen mit Strom versorgt. All dies dient dazu, Störgeräusche zu reduzieren.

Obwohl die Geräte von Akkus gespeist werden und somit unabhängig vom Stromnetz sind, enthält das Handbuch Empfehlungen zu Stromkabeln. Wie wir lesen, beeinflussen sie den Klang. Das macht Sinn, und ich habe beim Testen von Plattenspielern schon oft darüber gesprochen. Das Stromkabel wirkt wie eine Antenne und führt Rauschen in das System ein. Je besser es ist, desto weniger Probleme treten auf. Beide Taiko-Audio-Geräte stehen auf Füßen aus Acryl. Sie passen in eine Aussparung mit einem M6-Gewinde, und der Durchmesser der Aussparung beträgt 90 Millimeter. Sie können also leicht durch andere vibrationsdämpfende Füße ersetzt werden. Die Wiedergabe wird über Roon gesteuert – kein anderes Steuerungsprogramm ist mit Olympus kompatibel. Das Unternehmen arbeitet an einer eigenen XDMI-App, die jedoch noch nicht fertig ist. Unabhängig davon muss man die Taiko BMS App selbst herunterladen. Sie dient zur Überwachung der Akkuladung. Der Hersteller versichert, dass das Gerät nach nur anderthalb Stunden Ladezeit zehn Stunden lang spielt. Gleichzeitig wird den Benutzern aber auch mitgeteilt, dass es am besten klingt, wenn sie stark aufgeladen sind. Auch wenn das gesamte Gerät mit einem einzigen Akku betrieben werden könnte, ist bei schnell schwankender Stromaufnahme, mit der wir es hier zu tun haben, die Impedanz der Quelle und ihr Verhalten im Laufe der Zeit von großer Bedeutung. Das zeigt, was für ein unglaublich transparentes Gerät Olympus ist. Ich habe noch nie ein so fortschrittliches Audiogerät kennengelernt.

Der Taiko Audio Olympus Audio-Dateiserver stand auf einem Finite Elemente Pagode Edition Mk II-Rack. Da es keinen Platz nebeneinander gab, stapelten wir den Server und die I/O-Module übereinander. Ihr Klang wurde mit dem des Ayon Audio CD-35 HF Edition SACD-Players verglichen. Während des Tests hörte ich mir sowohl Dateien vom NAS-Laufwerk des Lumin L2 als auch von den Diensten Tidal und Qobuz an, wobei ich das auf dem Server installierte Roon-System verwendete. Der DAC-Bereich im Ayon wurde als DAC verwendet – somit war die einzige Variable der Transport – SACD und Dateien. Das Signal wurde über das AES/EBU Stage III-Kabel von Concept Chimæra geleitet.

b_850_0_16777215_10_images_content_tests_25-04-18_taiko_3Y8A3060.jpg

Der Taiko Audio ist über den Router mit meinem System verbunden, das aus einem Silent Angel N16 LPS Dual-LAN-Switch mit zwei in Reihe geschalteten Modulen bestand, die über ein TIGLON TPL-2000A-Kabel mit Strom versorgt wurden. Das Signal vom Switch zu den beiden Spielern wurde über ein LAN Quadrant Triple-C-Kabel mit RLI-1GB Triple-C-Filtern an beiden Enden übertragen. Das Server-Modul wurde über ein Harmonix X-DC350M2R Improved mit Strom versorgt und das I/O-Modul über Acrolink 8N-PC8100 Performante Nero Edizione (№ 1/15). Oh, wie neugierig ich war, wie es wohl klingen würde! Ich hatte schon oft die Gelegenheit, auf den Münchener Messen Musik über das Extreme-Modell zu hören, aber jede Messepräsentation ist etwas Besonderes. Das liegt daran, dass man das System in einem Raum mit unbekannter Musik in unbekannten Versionen hört, mit der Beteiligung vieler Menschen um einen herum, mit Geräuschen, die von jenseits der Wand kommen, und Türen, die sich ab und zu öffnen. Ich will mich nicht beschweren, darum geht es nicht. Ich sage nur, dass ich den Taiko Audio-Transport zwar gehört habe, aber es war, als hätte ich ihn noch nie zuvor gehört. Und tatsächlich – all die Vorurteile, die ich gegenüber diesem Gerät hatte, sowohl die, die aus meinen früheren Erfahrungen resultierten, als auch die, die ich durch das Lesen von Rezensionen und Beschreibungen sowie durch Gespräche mit anderen Fans guten Klangs gewonnen hatte, bereiteten mich nicht auf das vor, was ich zu Hause hörte. Nicht einmal annähernd. Denn so etwas hatte ich einfach noch nie gehört. Als Frank Sinatra die letzte Zeile des Songs „That Old Feeling“ sang und in seiner Perfektion das „t“ im Wort „heart“ am Ende der Phrase „For that old feeling, is still in my heart“ hielt, als er am Ende des Wortes „burning“ leicht Luft holte, klang es so, als säße ich in der Regie und würde durch die Scheibe die Aufnahme beobachten. Mit anderen Worten, es klang unglaublich natürlich und nicht mechanisch. Ähnlich war es gleich danach bei „Blue Train“ von John Coltrane, denn als im Intro im rechten Kanal bei 0:36 die Snare einsetzte und ein langsames „Tam-Tam“ erklang, hörte ich ein echtes Instrument und nicht dessen Reproduktion. Um es klar zu sagen: Ich übertreibe, und zwar maßlos. Aber es ist die unserer Branche innewohnende Übertreibung, die mehr aussagt als nur: „Oh mein Gott!“ Denn wenn wir sagen, dass etwas wie „live“ ist, meinen wir damit sicherlich nicht den „live-ähnlichen“ Klang, sondern die Emotionen, die wir in diesem Moment erleben. Und diese können genauso sein, als würden wir vor einem echten Künstler sitzen. Der Klang wird durch die Aufnahme, das Medium und die Wiedergabe irreversibel verändert – so war es, ist es und wird es sein. Aber das ist die Kunst, die Kunst, alle Komponenten des Klangs so zu arrangieren, dass wir ihn ähnlich erleben wie Menschen, die zum Beispiel im Capitol Studio A mit Sinatra und seinem Orchester sitzen.


  • Transparent Audio XL Power Cord

    Als ich kürzlich Luis Fernades und Werner Möhring in Meschede besuchte und wir den Test der Finite Elemente Carbofibre° Statement verabredeten, schlug der Geschäftsführer des G8-&-Friends-Vertriebs vor, auch mal eines der besseren Stromkabel von Tranparent auszuprobieren. Doch wie testet man ein einzelnes Netzkabel in einer gut abgestimmten Kette? In meiner Anlage versorgt fast durchgängig von Garth Powell entwickelte Netztechnik der Marke Audioquest die Komponenten mit Energie. Allerdings ist seit der ungemein aufwendigen Beschäftigung mit den…
    20.06.2025
  • SilentPower Omni LAN

    Welch positive klangliche Auswirkung die Synchronisation mit einer 10-Megahertz-Clock hat, haben Roland Dietl und ich an dieser Stelle schon häufig beschrieben. Allerdings bewegten sich beispielsweise alle dafür geeigneten Switches im gehobenen vierstelligen Preisbereich. SilentPowers Omni LAN hat einen Clock-Eingang und kostet gerade mal 800 Euro. Wer vielleicht durch Wolfgang Kempers Test des SilentPower LAN iPurifiers Pro mitbekommen hat, dass SilentPower eine Untermarke von ifi ist, kann sich gewiss erklären, warum das Omni-LAN-Switch trotz seiner vielfältigen…
    17.06.2025
  • Ideon Audio 3R USB Renaissance mk2 Black Star, 3R Master Time Black Star, Absolute Time and Absolute Time Signature

    Actually, we don't do comparison tests between several devices at Hifistatement. But you can make an exception. I couldn't resist the offer to deal with four USB re-clockers from the Greek manufacturer Ideon Audio from completely different price ranges. My colleague Wolfgang Kemper had already dealt extensively with the DACs Ayazi MK2 and Absolute Epsilon from the small but fine digital forge Ideon Audio and was extremely positively impressed by both devices. However, during the…
    13.06.2025
  • Lumin U2x

    Es war heuer schon das dritte Mal, dass mich Angus Leung und Krey Baumgartl vom deutschen IAD-Vertrieb, der sowohl WestminsterLab als auch Lumin im Portfolio hat, am Sonntag vor der High End besuchten. Diesmal präsentierten sie den U2x. Dessen Test wäre dann mein dritter Bericht über Lumin. Dennoch habe ich neue Fakten über die Firma erfahren. Die Treffen vor der Messe waren zudem nicht die einzigen mit dem Firmenchef von WesterminsterLab. Aber beim ersten Besuch…
    10.06.2025
  • CoolTech revisited: -180 Grad für SSDs

    Schon bei den Gesprächen während unseres ersten Besuchs hatte CoolTech-Chef Wolfgang Lausecker erwähnt, dass einige seiner Kunden auch Festplatten zur Kryo-Behandlung geschickt und von klanglichen Verbesserungen berichtet hätten. Mir erschienen die Auswirkungen der Kälte auf Schallplatten und Kabel aber erst einmal deutlich spannender. Auf Messen, Veranstaltungen von Herstellern und im privaten Bereich habe ich immer mal wieder „normale“ LPs gegen Frozen-Editions gespielt, wobei mir wegen des höheren Informationsgehalts und der besseren Durchzeichnung die zwischenzeitlich auf…
    03.06.2025
  • Finite Elemente Carbofibre° Statement

    Auf einer Reise ins Ruhrgebiet machte ich einen Zwischenstopp in Meschede, wo sich die Produktion von Finite Elemente befindet. Luis Fernandes und Werner Möhring präsentierten die neue Einsteigerserie Pagode Signature M, Carbofibre°-Böden zur klanglichen Optimierung von USM-Haller-Möbeln und eine ultimative Geräteplattform namens Statement. Die akustischen Besonderheiten in meinem Hörraum waren an dieser Stelle ja vor nicht allzu langer Zeit Thema, allerdings ohne näher auf den gefliesten Boden einzugehen, der sich beispielsweise bei der Aufstellung der…
    30.05.2025

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.