Von der Funktion her ist dieses leistungsstarke, 85 Kilogramm schwere Gerät mit den Maßen 48 mal 48 mal 30,4 Zentimeter einfach ein Audiodateiserver. Das heißt, ein Audiodatei-Transport, der mit einem internen Speicher ausgestattet ist. Und tatsächlich handelt es sich um einen vollständigen Dateispieler, da eine D/A-Wandlerkarte enthalten ist, auch wenn es sich dabei um ein Extra handelt. Wenn man sich jedoch die Beschreibung in der 89-seitigen Bedienungsanleitung ansieht, zerfällt dieses einfache Bild in eine Vielzahl kleiner Teile.
Zunächst die Grundlagen: Der Olympus kann auf der internen Festplatte PCM-Signale mit bis zu 32 Bit, 768 Kilohertz und DSD bis zu DSD512 speichern oder vom Netzwerk streamen. Intern können wir Speicher von 4 bis 60(!) Teabyte installieren. Das Signal wird an einem optischen SFP-Eingang (Small Form-factor Pluggable) ausgegeben; ein Adapter für eine elektrische Ethernet-Buchse ist ebenfalls enthalten. Das Signal steht auch an analogen Ausgängen bereit. Taiko Audio arbeitet an einem Lautstärkeregelkreis, um das Gerät direkt an einen Leistungsverstärker anschließen zu können. Der Olympus ist ein modulares Gerät, so dass es mit verschiedenen Arten von digitalen und analogen Ausgangskarten verwendet werden kann. Es kann auch mit einem externen Gerät, dem Olympus I/O, einer Schnittstelle mit digitalem Ausgang, aufgerüstet werden. Der Server wird ab Werk mit einer digitalen Karte mit USB-Ausgang, einer Zusatzkarte mit AES/EBU- und RCA-Ausgängen (S/PDIF) und einer DAC-Karte verkauft. Sie können auch eine von drei Ausgangskarten für die Wandler verschiedener Hersteller kaufen: Aries Cerat (USB), MBS (optisch) und LampizatOr. Letzterer wird über eine vierpolige XLR-Buchse mit dem Olympus verbunden. Im Handbuch des Servers wird im Abschnitt über die LampizatOr-Karte eine Option in Form eines Kabels von einem anderen polnischen Unternehmen, KBL Sound, erwähnt. Das oben genannte I/O-Modul kann nur mit einem AES/EBU-Ausgang oder mit einem D/A-Wandler ausgestattet werden. Taiko Audio betrachtet die USB-Verbindung als Fehler im System und empfiehlt die Verwendung des AES/EBU-Ausgangs. Das Modul kostet mehr als 27.000 Euro, ist also ein wirklich teures Zubehör. Und doch... Ich habe diese Geräte nicht separat angehört. Die Erfahrung lehrt jedoch, dass Hersteller dieses Kalibers uns nichts „aufschwatzen“ wollen. Es handelt sich „nur“ um ein Ausgangsmodul, das über zwei QSFP-DD-Kabel (Quad Small Form Factor Pluggable in Doule-Density) mit dem Hauptmodul verbunden ist, aber auch um ein Modul, bei dem die Platine, die das digitale Signal erzeugt, von einem separaten Netzteil mit Strom versorgt wird. Das Gerät ist in der Tat ein Spezialcomputer mit einem 24-Kern-AMD-Prozessor mit 100,8 Gigahertz und 64 Gigabyte Arbeitsspeicher. Auf dem Prozessor läuft ein Programm, das speziell für Taiko Audio geschrieben und von fast allen anderen Funktionen befreit wurde. Dieses Konzept wurde vor Jahren von Marcin Ostapowicz von JPLAY diskutiert, und der Punkt ist, dass der Prozessor umso mehr Rauschen erzeugt, je mehr Aktivitäten er ausführt, die nicht mit der Tonwiedergabe zusammenhängen. Und Rauschen ist der größte Feind der Digitaltechnik – bei analogen Geräten sieht das etwas anders aus.
Der Prozessor wird passiv mit Kühlmittel gekühlt. Es wird durch Kupferrohre geleitet und in großen Kühlkörpern verteilt. Kupfer ist übrigens reichlich im Gerät vorhanden. Das mächtige Chassis besteht aus einem gefrästen Aluminiumblock mit einem Gewicht von 72 Kilogram, und Kupfer wird als Kühlkörper und Abschirmung in den einzelnen Modulen verwendet.
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