Doch zurück ins Hifi-Studio: Dort präsentierten Dr. Ullrich Kathe und Oliver Wittmann vor neun Jahren den Audio Fidelity Improvement flat: Der Plattenbügler verfügte über zwei Programme, eines zum Glätten von Schallplatten und eines zum Tempern. Darüber hinaus ließ sich eine Reihe von Parametern über ein Grafikdisplay und vier virtuelle Tasten einstellten. Inzwischen ist eine neue, verbesserte Version, der AFI flat2, erhältlich. Während der Süddeutschen Hifi-Tage wollte ich eigentlich eines der sehr attraktiv gestalteten Geräte zum Test bestellen, doch dann traf ich Dr. Ullrich Kathe, der mir die Vorzüge des neuen AFI FLAT.DUO erläuterte: Der werde aus expandiertem Polypropylen (EPP) gefertigt, das zu 92 Prozent Luft und nur zu acht Prozent aus Polypropylen bestehe und damit eine hervorragende Wärmeisolation biete. Deshalb würde bei der Aufwärm- und der Haltephase – das ist beim Tempern immerhin eine Stunde – deutlich weniger Energie verbraucht als beim flat2.
Zudem könnten im FLAT.DUO – egal ob beim Tempern oder Bügeln – in einen Durchgang gleich zwei LPs behandelt werden, wobei eine Aluminiumscheibe zwischen den LPs für einen schnellen Wärmetransport sorge. Auf der oberen Schallplatte liege dann eine weitere Aluplatte, auf die mit Hilfe eines Rändelgriffs der nötige Druck zur Glättung ausgeübt werde. Damit man sich sicher sein kann, den richtigen Wert erreicht zu haben, stattete AFI den Griff mit einem Drehmoment-Auslöser aus. Die beiden Entwickler haben also nicht nur die Funktionalität des Plattenbüglers im Blick, sondern im gleichem Maße seine leichte Bedienbarkeit und seinen ökologischen Fußabdruck: EPP ist umweltfreundlich und recycelbar, und, obwohl sich der FLAT.DUO in einem Durchgang gleich zweier Scheiben annehmen kann, beansprucht sein Heizelement nur ein Drittel der Energie, die der flat2 benötigt. Nachhaltigkeit schlägt elegantes Design: Schließlich habe ich den funktional gestalteten FLAT.DUO statt des Schmuckstücks flat2 bestellt. Außerdem zahlt sich ökologisches Handeln hier einmal aus: Der FLAT.DUO ist beinahe 50 Prozent günstiger als der flat2.
Eine Scheibe, die ich musikalisch ungemein mag, aber dennoch immer mal wieder für Tests benutze ist Carla Bleys Life Goes On. Allerdings weist mein Exemplar eine recht ungewöhnliche Welligkeit auf: An einer Stelle des Aussenrands wirkt es so, als habe jemand mit dem Daumen das noch weiche Vinyl leicht verformt. Dieser Fehler bringt Tonabnehmer an die Grenzen ihrer Abtastfähigkeit und führte besonders bei der Verwendung des DS Audio W3 trotz Rumpelfilter zu heftigen Bewegungen der Lautsprechermembranen – weswegen ich inzwischen ein zweites, glücklicherweise planes Exemplar erworben hatte. Natürlich war diese Scheibe die erste, bei der ich das Bügelprogramm ausprobierte – und zwar mit vollem Erfolg. Anschließend ließen die verschiedenen Tonarme keine Auf- und Ab-Bewegungen mehr erkennen. Sehr überzeugend!
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