Norddeutsche HiFi-Tage 2024

08.02.2024 // Wolfgang Kemper

Ein Erlebnis anderer Art bot Thijs Helwegen bei Audioquest. Ich liebe diese Art von Aktionismus auf Ausstellungen, weil so Wissen um die Geräte vermittelt wird. Er führte die neuen Netzfilter PowerQuest 303 für 600 Euro, 505 für 800 Euro und 707 für 1.300 Euro im Vergleich vor. Bei allen drei Modellen gehört eine Audioquest Stromzuleitung im Wert von 300 Euro zum Lieferumfang. Das ist besonders beim preisgünstigen 303 bemerkenswert. In der Vorführanlage mit den neuen, teilaktiven Lautsprechern von Audioquests eigener Lautsprecher-Marke Golden Ear, war ein Sugden Vollverstärker als einziges Gerät an einem der drei PowerQuests angeschlossen. Thijs Helwegen steckte ausschließlich den Sugden abwechselnd in die drei neuen Stromkonditionierer und man konnte die Unterschiede hören und bewerten. Tolle Sache! Auch die GoldenEar Lautsprecher weckten mein Interesse. Sie sind das erste unter AudioQuest-Regie entwickelte Modell der Marke. Die bisherigen Modelle, die aus der Zeit vor dem Kauf des amerikanischen Herstellers Golden Ear durch AudioQuest stammen, werden ausverkauft und ersetzt. Das teilaktive Konzept, das den Verstärker für die Tieftöner integriert, erlaubt die Kombination mit einem relativ leistungsarmen Verstärker, da dieser ja nur die Mitten und Höhen versorgen muss. Ein Testbericht steht in Aussicht.

 

Einer meiner ersten Besuche galt Werner Obst und seinen von WOD angebotenen Marken: Auffällig nicht nur klanglich, sondern auch optisch wegen der an vielen Details erkennbaren tollen Verarbeitung waren die Lautsprecher Opus vom deutschen Hersteller Cesaro. Die 70 Kilogramm schwere Opus ist mit einem Paarpreis von 40.000 Euro leider kostspielig, macht aber selbst in dem kleinen Raum den Eindruck, ihr Geld wert zu sein. Der aufgesetzt Berrylium Hochtöner sorgt für weiträumige Abstrahlung. Im Gehäuse agiert ein schneller Tieftöner mit Papiermembran und Alnico-Magnet. Bei 98 Dezibel Wirkungsgrad kann man vielleicht bei der Leistung des Verstärkers wieder etwas sparen. Ein Bergmann-Audio-Gelder-Plattenspieler mit seinen praktisch geräuschfreien Teller- und Tonarm-Luftlagern lieferte die Signale. Originell ist die Mini-Version von Cesaros bekanntem Wagner Modell. Ein fein verarbeiteter Klein-Lautsprecher von circa 30 Zenitmeter Höhe, bestückt mit einem Breitbandchassis, für 2100 Euro das Stück. WOD zeigte weitere neue Produkte von ifi-Audio. Besonders erwähnenswert finde ich den Bluetooth-DAC für hochwertige Kopfhörer. Er ersetzt am Hörer das Kabel und sorgt so für Bewegungsfreiheit. Das Paar ifi Go Pod kostet 400 Euro. Eine etwas reduzierte Variante für 200 Euro soll kommen.

 

Hauptberuflich ist der Inhaber von TN-Akustik Frank Kleber Uhrmacher mit eigenen Kreationen, wie er auf dem ersten Foto zeigt. Sein Transkripter-Neo-Platttenspieler mit Koshin-Tonarm im Gehäuse aus Glas ist per Smartapp variabel illuminierbar. Dieses optische und wohl auch akustische Vergnügen kostet relativ bescheidene 5900 Euro. Kontakt: www.tn-akustik.de. Extras, wie die Verzierung mit Brillis, gibt es auf Wunsch auch. Im Zusammenspiel mit den alten Infinity Kappa klang der Transkripter Neo ganz erfreulich.

 

SPL stellte zusammen mit Manger aus. SPL zeigte seine Geräte aus der Professional-Fidelity Linie, die ja von den weltweit angesehenen Profi-Komponenten stark beeinflusst sind und vor allem auch wegen SPLs Voltair-Technologie so gut klingen.

 

Bei Inakustik spielten die kleine Lautsprecher R 1 Arreté von Audiovector aus Dänemark an Primare. Sebastian Fromm zeigte mir das neue Air 2405 Silberkabel, bei dem nun als Innovation gegenüber früheren Serien der Air-Aufbau nicht nur bis zum Splitter sondern konsequent bis zum Stecker geführt ist.

 

AudioTrade zeigte nur einen kleinen Ausschnitt seines umfangreichen Programms, dafür aber mit einer schönen musikalischen Vorführung: Der Pro-Ject Debut Pro ganz in Weiß (White Edition) lieferte die Musik an den Rotel-Streaming-Verstärker RAS-5000 für 3.000 Euro. Die kleinen ATC SCM-7 für 1.380 Euro das Paar auf den Pro-Ject-Tristands für 400 Euro machten daraus beachtlich gute Musik. Übersehen sollte man dabei bestimmt nicht die Thixar Absorber unter den Ständern. Dirk Sommer berichtete hier ja bereites über deren Klangqualitäten. Unten im Rack sorgten ein symmetrischer Plixir-Trenntrafo und ein Plixir-Netzteil für sauberen Strom.

 


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