Der Kabelspezialist WireWorld bietet über die gesamte Breite seiner neuen Serie 10, die Ende des vergangenen Jahres vorgestellt wurde, wieder einmal klangrelevante Innovation im Aufbau. Wir haben hier drei Stromkabel zum Test, die zudem auch preislich gefallen können.
Ich gestehe, dass eine Bewertung gerade bei Netzkabeln mir immer wieder Probleme bereitet, da hier häufig kompensatorische Effekte gegen eine objektive Einschätzung stehen. Ich begrüße es, wenn mir ein Hersteller ausreichend Exemplare zur Verfügung stellt, um alle Geräte meiner Anlage damit auszustatten, wie es unlängst beim Test des Audio Exklusiv Reference Power Cord der Fall war. Denn diese ganzheitliche Betrachtung lässt am ehesten das musikalische Vermögen von Stromkabeln beschreiben. Hinzu kommt das Problem der Kabellänge, da hieraus möglicherweise hörbare Unterschiede resultieren können. So ist auch auf der Website von WireWorld zu lesen, dass mit zunehmender Länge die Vorteile der FluxfieldTM Technologie deutlich würden. Doch letztlich macht bei der Auswahl die Orientierung an der Praxis Sinn. Weil ich überwiegend Netzkabel von 1,5 Meter Länge benutze, und zwar sowohl von Audioquest als auch von MudraAkustik, sollte dies auch die Länge der drei WireWorld Testkandidaten sein. Da es sich in diesem Test auf Wunsch von Phonar, dem deutschen WireWorld-Vertrieb, durchaus um einen vergleichenden Bericht handeln darf, werden mindestens jeweils drei Exemplare je Typ etwas zu viel des Guten gewesen, und ich bescheide mich also hier mit jeweils nur einem, welches ich aber an unterschiedlichen Gerätearten einsetzen werde. Das wird selbstverständlich ein leistungshungriger Vollverstärker sein, aber auch eine analoge sowie eine digitale Quellkomponente. Interessant ist in diesem Zusammenhang die Empfehlung, wie man sie bei WireWorld lesen kann, sinnigerweise das höherwertige Kabel am ersten Gerät der Kette einzusetzen und dies mit gleicher oder absteigender Güte bis zum Verstärker fortzuführen. Auf diese Weise spielte ich die drei Kabel eine Woche lang ein, ohne irgendwas umzustecken.
Das neue 10-er Sortiment der Stromkabel besteht aus fünf Qualitätsstufen mit Schuko-Netz- und C13-Kaltgeräte-Steckern, von denen hier nun die drei mittleren zum Test anstehen. Die fünf Varianten heißen Stratus 10 mit einem Preis von 130 Euro bei einem Meter Länge, Aurora 10 für 190 Euro, Electra 10 für 310 Euro, Silver Electra 10 für 525 Euro und Platinum Electra 10 für 2400 Euro bei einem Meter. Darüber hinaus bietet das Portfolio die zwei Modelle Mini Stratus und Mini Electra mit geräteseitigen C7 Steckern. Unsere Test-Kabel sind also ein blaues Aurora 10, ein goldbraunes Electra 10 und ein silbergraues Silver Electra 10. Im Vergleich zu meinen soliden Mudra Leitungen ist schon das Aurora beinahe dreimal so teuer, gemessen an meinen Audioquest Hurricane Source und HC ist sogar das Silver Electra um ein vielfaches preisgünstiger. Allen sieben WireWorld 10 ist der technische Aufbau gemeinsam. Der Unterschied liegt ausschließlich im Aufwand beim Leitermaterial und der Optik der Ummantelung.

Den Test will ich folgendermaßen durchführen: Mein PS-Audio Directstream DAC mit Bridge II bezieht seine Musik vom Antipodes Oladra Server in meiner großen Anlage, der per Mash-WLan verbunden ist und über Roon die Bridge II anspricht. Der Directstream DAC hat eine zweifache Stromzufuhr. Das interne analoge Netzteil versorgt den digitalen Part des DACs, ein externes Plixir Elite Balanced Netzteil versorgt die analoge Sektion mit Strom. Vom D/A-Wandler geht’s per WireWorld Eclipse 8 an den Soulnote A2 Verstärker. Ich nehme zuerst die drei eingespielten WireWorld 10 wieder aus dem Setup und höre mir alle drei Komponenten mit den Mudra-Kabeln an. Selbstverständlich wird bei allen Anschlussänderungen penibel auf die korrekte Phase geachtet. Dieser erste Wechsel von der Einspielkonfiguration mit den drei WireWorlds auf meine Mudras offenbarte schon eine Menge, denn das Klangbild verlor erheblich an Raum und Lebendigkeit und bewegte sich bedenklich in Richtung Langeweile. Das war schon mal ein vielversprechender Indikator für das, was mich erwarten sollte.

Nachdem ich mir „Before You Accuse Me“ von Eric Clapton aus seinem Live-Album Unplugged zweimal angehört hatte, tauschte ich das Mudra zur Stromversorgung der digitalen Stufe des PS Audio DACs gegen WireWorlds blaues Aurora 10. Dessen Leiter bestehen aus versilbertem, sauerstoffarmen Kupfer. Ich wunderte mich, wie deutlich sich der Klang verbesserte. Vor allem hinsichtlich Klarheit und Dynamik war da keinerlei Zweifel. Besonders erfreulich empfand ich den Zugewinn an Spielfreude und Fluss, dies erst recht hinsichtlich des geringen finanziellen Mehraufwandes für das Aurora 10. Der Bass erhielt mehr Kontur. In der Musik lag erheblich mehr Spannung, Langeweile adieu. Da bin ich jetzt gespannt, was das Electra 10, das aus OCC-7N Kupfer gefertigt wird, an dieser Stelle mehr vermag und wähle zu diesem Vergleich „Calypso Minor“vom Album Sotho Blue von Abdullah Ibrahim und Ekaya. Dies gefällt dank seiner Transparenz, Klangfarben und packenden Dynamik bereits mit dem Aurora 10 ganz hervorragend, weil musikalisch stimmig. Mit dem Electra 10 wirkt dann allerdings der Bass noch etwas griffiger mit noch mehr Konturierung. Das Klangbild wirkt insgesamt homogener ohne an Transparenz einzubüßen. Die dreidimensionale Abbildung legt zu an Tiefe und Höhe, und das Tenorsaxophon von Keith Loftis liefert schönere und ehrliche Klangfarben, die auch mit einer Spur mehr Energie in den Raum geblasen werden. Der musikalische Vorteil des Electra gegenüber dem Aurora ist deutlich, aber weniger ausgeprägt als beim Wechsel vom Mudra zum Aurora. Die knapp 400 Euro für die 1,5 Meter würde ich an dieser Stelle sofort investieren. Nun steht der Wechsel zum Silver Electra an, dessen Leitermaterial OCC-7N Silber beschichtetes Kupfer ist. Das Handling der Kabel ist bei dieser Länge in meinem Setup gar kein Problem. Man muss wissen, dass die flache Konstruktion der Kabel aus Florida zu einem Biegen über die flache Seite zwingt. Somit sollte man die Länge nicht zu kurz wählen, weil je nach Aufstellung der Geräte eine Art Looping im Kabel notwendig sein kann. Zum Vergleich genieße ich jetzt wiederum zuerst über das Electra die Sheherezade von Rimsky-Korsakov in der Einspielung mit Ernest Ansermet und dem Orchestre de la Suisse Romande, und zwar den ersten Satz „The Sea and Sindbad´s Ship“. Diese Musik klingt mit dem Electra 10 wunderschön mit Zartheit und Kontur, frei und groß abgebildet. Die Solovioline spielt fein artikuliert leicht oben im Klangbild. Auch bei diesem von mir oft gehörten Werk bemerke ich einen erheblichen Gewinn an Spielfluss und Energie im Vergleich zu meinem gewohnten Mudra-Setup. Kann das Silver Electra 10 da für noch mehr Schönheit und Zauber sorgen? Ja, das Silver Electra kann nochmals zulegen. Es sind keine Welten, aber es ist eindeutig. Der Orchesterkörper wird mit noch mehr Feinzeichnung reproduziert. Insgesamt wirkt die Musik auf mich jetzt eine Spur trockener, vielleicht weniger lieblich, aber noch ansprechender nuanciert. Dass jetzt alles richtiger ist, zeigt die realistische Höhen-Abbildung der Solovioline, die jetzt nicht mehr oben im Klangbild schwebt, sondern nun den ihr gebührenden Platz links vorn einnimmt. Ich hätte nicht gedacht, dass sich am digitalen Frontend des PS Audio Wandlers derartige Unterschiede offenbaren. Das Silver Electra 10 ist leider deutlich kostspieliger als das Electra 10, sein Geld scheint es mir an dieser Stelle fraglos wert zu sein.

Lassen Sie mich an dieser Stelle ein paar Ausführungen zum technischen Aufbau der WireWorld 10 Linie machen. Wie gesagt, liegt der Unterschied der fünf Kabeltypen allein im Leitermaterial begründet. Ich kann natürlich niemandem eine Spekulation über die Auswirkung der unterschiedlichen Farbgebung der Ummantelung auf das Klangbild verbieten, aber daran will ich nicht glauben, zumal es auch keine Möglichkeit gibt, dies zu prüfen. Ein Gespräch über dieses Thema mit Karsten Grämkow, dem Vertriebsleiter bei Phonar, blieb auch wenig ernsthaft. Vielmehr bekräftigte er, dass allein das Leitermaterial für die Klangunterschiede verantwortlich sei. Schaut man sich die Grafiken zur Konstruktion der Kabel genau an, so erkennt man am Beispiel des goldbraunen Electra, dass es sich um zwei separate Leitungen handelt, die nur durch die Ummantelung eine Einheit bilden. Die Plus- und Null-Leiter haben also jeweils einen separaten Aufbau und werden von einem um eine Seele gewickelten Leiterbündel begleitet, das zur Erdung am Stecker mit dem Pendant zusammengeführt wird. Die Hauptleiter – Plus oder Null – bestehen jeweils aus 10 Leiterbündeln mit einem Gesamtdurchmesser von drei Quadratmillimetern. Diese zehn Bündel sind um einen flachen Träger gewickelt. Zu dessen Eigenschaften habe ich bei David Salz, dem Chef und Entwickler bei WireWorld in Florida nachgefragt und erhielt ich folgende Antwort: „Es besteht aus einem speziell gemischten Material, das Teil unserer Composilex-Technologie ist, und dessen Inhaltsstoffe ein Geheimnis sind.“ Composilex 5 ist das neue Isolier-Material der Serie 10, das die Leiter umgibt und seinerseits von einer kupfernen Hülle zur Abschirmung umschlossen wird.

Da ich den Test nun am analogen Teil des DirectStream DACs fortführen möchte, wird es etwas schwierig. Denn dazu benötige ich die drei WireWorld nun am Plixir Elite Netzteil. Um den digitalen Geräteteil nicht wieder mit dem Mudra Kabel versorgen zu müssen, schließe ich jetzt an diesen ein Audioquest Hurricane Source an. Das klingt dem Silver Electra 10 nicht unähnlich, macht noch einen tieferen Raum und platziert die Solovioline ebenso realistisch wie das WireWorld. So kann ich mich mit ruhigem Gewissen dem analogen Teil des PS Audio widmen, zuerst wieder mit dem Aurora gegen das Mudra. Die Musik dazu ist der Titelsong von Jennifer Warnes´ Album The Well. Die Unterschiede zugunsten des Aurora 10 fallen nicht ganz so brutal auf wie zuvor, es ist aber dennoch überzeugend überlegen. Mit dem WireWorld erlebe ich die Wiedergabe etwas trockener, was aber der Schönheit der Klänge keinen Abbruch tut, sondern im Gegenteil der Transparenz dient. So wird etwa die zweite Gesangsstimme besser differenziert und damit leichter ortbar. Auch verschwindet ein minimaler Hang zur Härte in den obersten Tönen, der mit dem Mudra hin und wieder auffällt. Für den Preis des Aurora 10 ist der musikalische Gewinn sehr überzeugend. Den nächsten Schritt, die Gegenüberstellung von Aurora und Electra, mache ich mit „The Great Pretender“ von Lester Bowie, diesmal nicht von der Festplatte des Antipodes, sondern dort von Qobuz in CD-Qualität gestreamt. Diese ECM-Aufnahme klingt mit dem Aurora bereits erstklassig, gewinnt dank des Electra aber an Nuancenreichtum. Unbestreitbar ist dies mit Genuss zu hören beim Anblasen und Ausklingen der Trompete und auch bei der Differenzierung der beiden lautmalerischen Stimmen, die mit dem Aurora an manchen Stellen kaum zu unterscheiden sind. Bislang sind alle Klanggewinne so klar und überzeugend, dass sie nach meiner Auffassung die jeweilige Investition zweifelsfrei rechtfertigen. Ich möchte anmerken, dass ich keines der Musikstücke gezielt auswählte, um diesen Beweis führen zu können. Die Auswahl geschah stets nach Lust und Laune. Je länger ich dem „Great Pretender“ lausche, desto mehr erkenne ich die überlegene Ausprägung der Klangfarben, mit der das Electra gegenüber dem Aurora den Spaßfaktor steigert. Vor allem der ECM-typisch breit gefächerte Schlagzeug-Bogen profitiert von mehr Farb-Nuancierung und sogar von etwas feinerer Dynamikabstufung. Zur Ermittlung der Fähigkeiten des Silver Electra 10 dürfen die Rolling Stones mit „Gimmie Shelter“ von Let It Bleed (DSD64 von der Oladra Festplatte) ran. Diese Aufnahme ist nun wahrlich nicht die audiophilste. Aber wieder gelingt es dem teureren WireWorld, mehr Qualität und Hörvergnügen zu präsentieren. Im direkten Vergleich hat man das Gefühl, es ohne das Silver Electra mit einer relativ breiigen Instrumentierung zu tun zu haben. Das Silver Electra 10 fächert das instrumentale Miteinander – Mick Jaggers Gesang bleibt für mein Empfinden davon unberührt – auf, indem es vom hinten gleichbleibenden Bühnenrand die Musik ganz erheblich nach vorne in den Hörraum öffnet und somit das Klangbild transparenter, dreidimensionaler und griffiger reproduziert. Das ist zweifelsfrei die ansprechendere, emotional mitreißendere Art und Weise.
Die schwarze Composilex 5 Isolierung ist mit ihren verbesserten Eigenschaften das entscheidende Novum der WireWorld 10 Linie. Insgesamt ergibt sich auch eine etwas schlankere Gesamtkonstruktion gegenüber der 8er Vorgängerserie. Eine 9-Linie gab es nicht, weil diese Zahl weltweit bei verschiedenen Bevölkerungen mit negativem Aberglauben verbunden und WireWorld global erfolgreich ist. Das Ziel von FluxfieldTM- und Composilex 5-Technologie ist bei den Stromkabeln eine idealerweise perfekte Isolierung und Abschirmung von allen Frequenzen, die nicht 50 oder 60 Hertz sind. Alle andere seien, so die Maxime der Entwickler, störend und sollen möglichst gänzlich unterdrückt werden. Von anerkannter Qualität sind die WireWorld Schukostecker, die an allen Testkandidaten identisch sind und deren Kontakte aus einer mit Silber beschichteten Kupferlegierung bestehen.

Da ich die drei WireWorlds nun für den Vollverstärker brauche, um zu erkunden, wie sich die drei Kandidaten an einem leistungshungrigen analogen Gerät verhalten, spendiere ich dem Plixir Netzteil nun ein weiteres AudioQuest Hurricane, diesmal ein HC. Damit höre ich mir die Stones abermals an und finde, dass das Audioquest dem Sound dieser Band noch mehr guttut, aber auch dreimal soviel kostet, wie das Silver Electra. Folglich darf es an dieser Stelle im Setup verbleiben und die drei WireWorlds 10 stehen wie gewünscht für den Soulnote A2 zur Verfügung.
Weiter geht’s also mit dem Vergleich Mudra gegen Aurora 10 am Vollverstärker mit einem Musikstück, das weniger komplex ist als die bislang gespielten und möglicherweise deshalb auf den ersten Eindruck die Unterschiede nicht so deutlich aufzeigt. „The moonstruck armadillo“ vom Quartett Braskiri ist eine in DXD erstellte One-Point-Mikrofonie Aufnahme, die das Label Sound Liaison, in persona Frans de Rond, 2019 im MCO Studio 2 in Hilversum, dem ältesten Aufnahmestudio der Niederlande, machte. Beeindruckend an diesem Aufnahmeverfahren ist die räumliche Anordnung. Es geht los mit dem Geläut einer Uhr auf der rechten Seite, wozu sich dann links die Melodie der Tuba gesellt. Das Geläut rechts wird abgelöst vom leisen Pianospiel. Wenig später erklingt die Trompete aus der Mitte. Mudra und Aurora 10 bilden dies jeweils sehr ansprechend und nachvollziehbar ab. Allerdings überzeugt das WireWorld doch klar mit einer gesteigerten Offenheit, die aus der feineren Zeichnung und besseren Auflösung resultiert. Das ist beim Anblasen der Blechinstrumente zu hören. Auch hier letztlich wieder ein klares Ergebnis. Für den Aufstieg zum Electra 10 höre ich nun den ersten Satz aus Gustav Mahlers Symphony No. 3 mit Marriss Jansons und dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks. Schon das Aurora überzeugt mit einer enorm wuchtigen und dabei bestens aufgelösten Tieftonwiedergabe. Satte Klangfarben und packende Dynamik zeichnen das günstige blaue Aurora 10 aus. Eigentlich verlangt es jetzt nicht nach mehr, so dass ich jetzt nur aus des Testers Pflicht das Electra 10 anschließe. Der Unterschied scheint mir nicht so groß wie bei den beiden vorherigen Vergleichen am digitalen und analogen Teil des PS Audio. Auffällig ist allerdings eine etwas strengere Diktion. Hier möchte ich nicht entscheiden, welche klangliche Version besser ist: Geschmackssache. Ich könnte mit beiden Kabeln am Verstärker bestens leben, finde aber nach längerem Hören das Electra ein wenig spannender.
Es setzt dem Wohlklang des Aurora minimal mehr Zugang zur instrumentalen Vielfalt entgegen. Jetzt wechsele ich zum ersten mal in diesem Test noch einmal zurück, was bislang wegen der Eindeutigkeit der klanglichen Unterschiede nie nötig war, um meinen Eindruck zu überprüfen. Und ja, jetzt beim Zurück wird klar, dass das Electra doch ein wenig besser aufzulösen vermag als das Aurora. Ich wähle als nächstes Musikstück Peter And The Wolf In Hollywood mit dem Bundesjugendorchester und Alice Cooper als Erzähler für das Electra 10 aus und lasse es gegen das Silver Electra 10 antreten. Dieser Schritt macht bei „Peter´s Birthday“ recht deutlich, dass das Silver auch hier überlegen ist. Alice Coopers Stimme ist befreit von allzu viel Schmelz, wird klarer und artikulierter. Auch bei Sibilanten macht sich das Silver Electra positiv bemerkbar. Das Klangbild erfreut jetzt durch nochmals gesteigerte Offenheit, die nun zu einer luftigen, leichtfüßigen Wiedergabe führt, die auch dank der schönen, realistischen Klangfarben richtig Freude macht. Damit ist klar, dass in jedem Falle die kostspieligere Alternative zweifelsfrei musikalische Vorteile mit sich bringt. Die Unterschiede waren stets so ausgeprägt und überzeugend, dass nach meiner Einschätzung das Preis/Gegenwert-Verhältnis bei allen drei Netzkabeln gleichermaßen attraktiv blieb. Dies gefällt deshalb, weil üblicherweise für ein Mehr an Klanggüte überproportional höherer finanzieller Aufwand gefordert wird. Das ist hier erfreulich anders.
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Gehört mit
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| CD-Laufwerk | Wadia WT 3200 |
| Streamer | PS Audio BridgeII |
| Server | Antipodes Audio Oladra G4 mit Roon |
| Netzwerk | Ansuz Acoustics PowerSwitch A2 mit Darkz-Resonance-Control C2T, Digitalz Ethernet Cable A2 |
| Switch | Chord Company English Electric 8 |
| Reclocker | Mutec M-3+ Smartclock USB |
| DA-Wandler | PS Audio Direct-Stream-DAC mit Trafo-Tuning und Plixir Elite BDC Linearnetzteil für die Analog-Platine oder Sonic Frontiers SFD-1 |
| Vollverstärker | Soulnote A-2, Pier Audio MS-880SE |
| Lautsprecher | Phonar Veritas P9.2 SE |
| Zubehör | Habst DIII AES/EBU, JIB, Boaacoustic Silver Digital Krypton AES/EBU und Black Edition Digital S/PDIF, Audio-gd NF XLR, Wireworld Eclipse 8 Silver Cinch, Shunyata Andromeda LS MudraAkustik Max Netzleiste und Netzkabel, AHP Reinkupfer- und Synergistic Research Quantum Blue Sicherungen, Raum-Absorber von Mbakustik und Browne Akustik, Audioquest Fog Lifters |
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Herstellerangaben
Wireworld Aurora 10
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|---|---|
| Design | Fluxfield Technologie |
| Leiter | Je 10 Gruppen für Plus und Minus, 12 AWG, Durchmesser 3mm |
| Metallurgie | versilbertes Oxyd freies Kupfer |
| Isolierung | Composilex 5 |
| Stecker-Kontakte | Silber beschichtete Kupferlegierung |
| Preise | 1m: 190 Euro 1,5m: 230 Euro 2m: 270 Euro 3m: 350 Euro |
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Herstellerangaben
Wireworld Electra 10
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|---|---|
| Design | Fluxfield Technologie |
| Leiter | Je 10 Gruppen für Plus und Minus, 12 AWG, Durchmesser 3mm |
| Metallurgie | OCC-7N Kupfer |
| Isolierung | Composilex 5 |
| Stecker-Kontakte | Silber beschichtete Kupferlegierung |
| Preise | 310 Euro 1,5m: 395 Euro 2m: 480 Euro 3m: 650 Euro |
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Herstellerangaben
Wireworld Silver Electra 10
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|---|---|
| Design | Fluxfield Technologie |
| Leiter | Je 10 Gruppen für Plus und Minus, 12 AWG, Durchmesser 3mm |
| Metallurgie | OCC-/N Silber beschichtetes Kupfer |
| Isolierung | Composilex 5 |
| Stecker-Kontakte | Silber beschichtete Kupferlegierung |
| Preise | 1m: 525 Euro 1,5m: 670 Euro 2m: 800 Euro 3m: 1100 Euro |
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Vertrieb
Phonar Akustik GmbH
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|---|---|
| Anschrift | Industriestr. 8 – 10 24963 Tarp |
| Telefon | +49 4638 89240 |
| info@phonar.de | |
| Web | www.phonar.de |
beyerdynamic stellt auf der Internationalen Funkausstellung drei neue Kopfhörer-Modelle vor: Der AVENTHO 200 ist ein flexibler Begleiter für Reisende, und der AMIRON 200 motivierende Sounds sportlich Aktive liefert. Abgerundet wird die Palette durch den neuen AMIRON ZERO, der mit seinem innovativen Clip-Design stilbewusste Early-Adopter anspricht.
Aventho 200
Der Aventho 200 erweist sich als vielseitiger Begleiter für zuhause und unterwegs. Ob zum Entspannen mit der persönlichen Lieblings-Playlist, auf Reisen oder für berufliche Zwecke: Der kabellose Over-Ear-Kopfhörer von beyerdynamic passt sich dem Alltag an und bietet jederzeit die ideale Balance aus Funktionalität, Komfort und herausragender Klangqualität.
Der 45-Millimeter-Dynamiktreiber im Inneren des Kopfhörers legt die Basis für kraftvollen Sound mit definierten Höhen und satten Bässen. Die Nutzer:innen können nahtlos zwischen aktiver Geräuschunterdrückung (ANC) und Transparenzmodus wechseln – je nachdem, ob sie gerade fokussiert arbeiten, oder auf dem Weg zur Arbeit ihre Umgebung wahrnehmen möchten.
Das Mikrofon des Aventho 200 eignet sich hervorragend für mobile Meetings oder Telefonate. Die integrierte Qualcomm® cVc™ Technologie sorgt selbst dann für eine professionelle Gesprächsqualität, wenn sich die Nutzer:innen in einem vollen Zug oder an einem belebten Flughafen-Gate befinden. Störende Hintergrundgeräusche werden konsequent herausgefiltert, so dass die Stimme der redenden Person klar und deutlich zu verstehen ist.
Um seinem Anspruch als vielseitiger Alltagsbegleiter gerecht zu werden, setzt der AVENTHO 200 auf gewohnt hochwertige Materialien: Die individuell verstellbaren Ohrbügel bestehen aus robustem Aluminium, während das Kopfband aus Memory-Foam mit integrierter Fontanellen-Aussparung den Tragekomfort optimiert. Die Ohrpolster lassen sich austauschen und nachbestellen, was die Lebensdauer des Over-Ear-Kopfhörers verlängert. Zusammengefaltet passt der Aventho 200 in jedes Gepäck – ideal für längere Reisen und den mobilen Gebrauch.
Die langlebige Design-Philosophie spiegelt sich auch im Akku wider, der sich ganz einfach austauschen lässt. Hierfür müssen die Nutzer:innen lediglich das Ohrpolster lösen, das Batteriefach öffnen und den Akku des Aventho 200 entnehmen. Die starke Akkulaufzeit von bis zu 63 Stunden (ohne ANC) bleibt so auch nach intensivem Gebrauch erhalten – für langanhaltende Performance, auf die sich die Nutzer:innen verlassen können.
Für noch mehr Flexibilität zwischen privatem und beruflichem Gebrauch lässt sich der Aventho 200 via Multipoint Bluetooth® 5.4 gleichzeitig mit dem Laptop und dem Smartphone koppeln. Ergänzend dazu ermöglicht Google Fast Pair eine besonders schnelle und unkomplizierte Verbindung.
Amiron 200
Mit dem Amiron 200 bringt beyerdynamic einen offenen True Wireless-Ohrhörer auf den Markt, der speziell für Läufer:innen und sportlich Aktive entwickelt wurde. Dank seines federleichten und ergonomischen Ohrbügel-Designs sitzt das Modell auch bei längeren Trainingseinheiten sicher im Ohr, ohne dass Druckstellen entstehen. Die offene Bauweise erfüllt dabei einen wichtigen Zweck: Die Nutzer:innen können motivierenden Beats lauschen und gleichzeitig wahrnehmen, was um sie herum geschieht. Ein nicht zu unterschätzender Faktor, der vor allem bei Läufen in urbanen Umgebungen für mehr Sicherheit sorgt.
Der Amiron 200 liefert ein dynamisches Klangbild, das sich durch außergewöhnlich satte Bässe auszeichnet. Um zum nächsten Song zu springen oder einen Anruf entgegenzunehmen, können die Nutzer:innen Gebrauch von der intuitiven Touch-Steuerung machen. Ein Fingertipp auf einen der Hörer genügt und die Einheit kann ohne Unterbrechung fortgesetzt werden. Die zwei Mikrofone des Amiron 200 gewährleisten eine klare Sprach- und Anrufqualität, indem sie störende Umgebungsgeräusche per ENC konsequent herausfiltern.
Intensive Workouts und Outdoor-Einsätze machen dem offenen True Wireless-Ohrhörer nichts aus. Er ist gemäß Schutzklasse IP54 geschützt gegen Staub und Spritzwasser – und damit robust genug für City-Runs oder Trailläufe bei jedem Wetter. Der Akku hält währenddessen bis zu 36 Stunden. Und wenn es mal spontan sein soll, liefert die Schnellladefunktion in nur fünf Minuten genug Energie für einen 90-minütigen Lauf durch den Park – unterlegt mit dem passenden Sound.
Amiron Zero
Abgerundet wird der umfangreiche Launch durch den ersten offenen True Wireless Clip-Ohrhörer von beyerdynamic. Der Amiron Zero vereint die Eleganz eines modernen Accessoires mit der Leistungsfähigkeit eines erstklassigen Ohrhörers – für seriösen Sound und höchsten Tragekomfort. Mit seinem C-förmigen Design legt er sich sanft um die Ohrmuschel und verteilt das geringe Gewicht von nur sechs Gramm pro Hörer so gleichmäßig, dass der Gehörgang nicht belastet wird. Der ergonomische Clip-Ohrhörer sitzt sicher im Ohr und liefert von dort aus eine beeindruckende Klangqualität.
Egal, ob es darum geht, keine Sprachdurchsage am Bahnhof zu verpassen oder beim Einkaufen mit den Kassierer:innen kommunizieren zu können – das offene Soundkonzept des Amiron Zero erlaubt eine natürliche Wahrnehmung der Umgebung und liefert gleichzeitig präzise Höhen und feine Bässe bei minimalem Schallverlust. Über die beyerdynamic App lässt sich das persönliche Klangprofil individuell konfigurieren. Und wie die anderen beiden Neuzugänge verfügt auch der Amiron Zero über eine Touch-Steuerung, die den Gebrauch in verschiedensten Situationen erleichtert.
Dass der innovative True Wireless Clip-Ohrhörer sofort ins Auge fällt, hängt auch mit den Materialien zusammen, aus denen er besteht. Der Amiron Zero ist nicht nur stylisch, sondern auch äußerst robust gegenüber Staub und Spritzwasser (Schutzklasse IP54). Die hochwertige Verarbeitung überträgt sich bis auf das Ladecase, das mit einem Metallscharnier die Eleganz des Ohrhörers unterstreicht. Im Zusammenspiel mit dem Case verfügt der Amiron Zero über eine Akkulaufzeit von bis zu 20 Stunden, die ihn zu einem stylischen Begleiter für den Alltag macht
„Mit dem Launch unserer drei neuesten Modelle zeigen wir, dass beyerdynamic wirklich jeden Use Case im Blick hat“, erklärt Borja Tena, Director Products & Design bei beyerdynamic. „Egal, ob es um Vielreisende, ambitionierte Sportler:innen oder stilbewusste First Mover geht – wir bieten für jede Zielgruppe das passende Modell in der gewohnt hochwertigen beyerdynamic-Qualität.“
Preise und Farben
Aventho 200: 250 Euro, verfügbar in den Farben Schwarz und Nordic Grey
Amiron 200: 180 Euro, verfügbar in den Farben Schwarz, Weiß und Sport
Amiron Zero: 150 Euro, verfügbar in den Farben Schwarz, Weiß und Sport
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Hersteller
beyerdynamic GmbH und Co. KG
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|---|---|
| Label | Theresienstraße 8 74072 Heilbronn |
| Label | 00 800 770 880 99 |
| Label | beyerdynamic.de |
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Hersteller
beyerdynamic GmbH und Co. KG
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| Label | Theresienstraße 8 74072 Heilbronn |
| Label | 00 800 770 880 99 |
| Label | beyerdynamic.de |
2017 stellte SPL die erste Phonostufe der Professional-Fidelity-Linie vor, die sich trotz des leicht irreführenden Namens an Hifi-Nutzer wendet. Wolfgang Kemper bescheinigte ihr in seinem Test einen extrem guten Klang und ein ebensolches Preis/Leistungsverhältnis. Mich irritierte das Fehlen eines symmetrischen Eingangs. Den besitzt die Phonos duo.
Das Gute daran ist, dass die XLR-Buchsen nicht die Cinch-Eingänge der „alten“ Phonos ersetzen, sondern zusätzlich auf der Rückseite des Gerätes Platz gefunden haben: Den Beinamen „Duo“ hat die Phonos also nicht allein bekommen, weil sie die MK-2-Version ist, sondern auch, weil sie nun über zwei Eingänge verfügt. Die beiden auffälligen Drehschalter für die kapazitiven und ohmschen Lasten für Moving-Magnet- respektive Moving-Coil-Systeme wurden ebenso wie der dazwischen liegende Schalter für die Wahl des jeweiligen Tonabnehmertyps vom Vorgängermodell übernommen. Neu sind der „Mute“-, der „Mono“- und der Umschalter zwischen den XLR- und RCA- respektive Cinch-Eingängen. Unabhängig vor der Anschlussart kann der duo für MM- oder MC-Abtaster konfiguriert werden. Da das über mechanische Dreh- und Kippschalter teils in Kombination mit Relais funktioniert, konnte Entwickler Bastian Neu auf eine Logikschaltung verzichten, was den Vorteil hat, dass es keine hochfrequenten Einstreuungen auf das empfindliche Phonosignal gibt, und den Nachteil, dass man beim Umschalten zwischen den Eingängen die für das entsprechende System nötigen Lasten jedesmal wieder neu einstellen muss, was aber dank der Schalter auf der Frontplatte leicht zu bewerkstelligen ist.

Anders als der erste Phonos bietet der duo auch einen XLR-Ausgang. Das sollte man aber nicht als Hinweis auf eine durchgängig symmetrische Signalverarbeitung fehlinterpretieren. Laut Bastian Neu besitzt der Phonos duo anders als sein Vorgänger eine symmetrische Eingangsstufe, die einen besseren Fremdspannungsabstand habe als der Cinch-Eingang, weshalb die XLR-Eingänge für MC-Systeme die erste Wahl seien. Gleich geblieben sei die aktive RIAA-Entzerrung, in der der Empfehlung des mehrfach ausgezeichneten, englischen Elektronik-Ingenieurs Douglas Self folgend viele kleine Kapazitäten statt weniger großer zum Einsatz kämen. Dadurch erreiche man kürzere Lade- und Entladezeiten, was zu einer besseren Auflösung und einem schnelleren Impulsverhalten führe. Auch das Netzteil des Phonos duo habe eine Überarbeitung erfahren: Die Spannungen von plus/minus 60 Volt würden nun nicht mehr von zugekauften Reglern stabilisiert, sondern von selbst entwickelten, diskret aufgebauten. Dadurch hätten Störungen auf der Versorgungsspannung um 30 Dezibel reduziert werden können.

Natürlich kommt auch im duo SPLs wohl einmalige120-Volt-Technik, bei der die aktiven Bauelemente einer Komponente mit einer symmetrischen Gleichspannung von plus/minus 60 Volt gespeist werden, zum Einsatz. Darüber haben die Kollegen und ich bei der Beschäftigung mit Geräten des Herstellers vom Niederrhein ja schon häufig geschrieben. Deshalb hier nur so viel: Die ungewöhnlich hohe Versorgungsspannung garantiert eine höhere Übersteuerungsfestigkeit – oder mehr Headroom – und geringere Verzerrungen, wenn die nachfolgende Schaltung das Plus an Energie anders als die üblichen integrierten Bauteile nutzen können. Statt Standard-ICs werden in den SPL-Kreationen daher speziell für diese hohen Spannungen entwickelte, sogenannte SUPRA-OPs – diskret aufgebaute Operationsverstärker – verwendet. Den gerade ausgepackten Phonos duo habe ich mit dem symmetrischen Tonarmkabel von Einsteins The Tonearm verbunden, der auf dem mächtigen Aerolith residiert und in dessen Headshell The Pickup desselben Herstellers montiert ist. Den von Ortofon gefertigten Tonabnehmer schließe ich an meiner Phonostufe üblicherweise mit 300 Ohm ab, da der Phonos in diesem Bereich aber nur 220 und 500 Ohm anbietet, beginne ich mit dem unteren Wert. Auf der Suche nach etwas anderem als den Lieblings- oder gar Testscheiben lande ich im Blues-Regal und dort beim Polydor-Doppelalbum The Story of John Mayall. Für gewöhnlich mache ich um Sampler jeglicher Art ja einen großen Bogen und auch die langen Spielzeiten der einzelnen Plattenseiten hier versprachen nicht unbedingt audiophilen Genuss. Und dennoch: Schon beim Opener „Room To Move“ mit den perkussiven Mundharmonika-Sounds und ebensolchen Vokal-Einlagen bin ich froh, diese LPs erworben zu haben. Da kann man nicht eine Minute unbewegt im Hörsessel sitzen bleiben. Der Rhythmus geht einfach unter die Haut. Das Einstein-Trio und der SPL ziehen einen unwiderstehlich ins musikalische Geschehen.

Tonal bewegt sich die Aufnahme eher auf der helleren Seite, was durch das folgende Stück klar wird: „Don't Waste My Time“, das von einer LP des Labels Karussell(!) für den Sampler entnommen wurde, fußt auf einem solide treibenden, jederzeit gut durchhörbarem Basslauf: Hier stimmt die klangliche Balance. Da die vier Seiten Blues nach längerer Zeit so richtig Spaß machten, habe ich das Einspielen mit Clarence Gatemouth Browns Real Live und Standing My Ground fortgesetzt, was nicht weniger reizvoll war. Die letzte Blues-LP ist ein Reissue von The London Howlin' Wolf Sessions, bei denen der schon damals legendäre Sänger und Mundharmonikaspieler unter anderen von Eric Clapton, Steve Winwood, Bill Wyman und Charlie Watts begleitet wird. Die Songs klingen ähnlich authentisch und rau, wie Howlin' Wolfs alte Chess-Aufnahmen, ruhen allerdings auf einem deutlich satteren Bassfundament. Nach der kurzen Irritation durch „Room To Move“ bin ich mir spätestens dank der mächtigen Bass Drum auf „I Ain't Superstitious“ hundertprozentig sicher, dass die Phonos duo sich keinerlei Schwäche in Sachen Tonalität erlaubt – auch nicht im Tieftonbereich. Klangfarben, die mir ganz besonders gefallen, sind die Hammond-Sounds bei Steve Winwoods viel zu kurzem Solo auf „Who's Been Talking?“: wirklich sehr ansprechend.

Nach so viel Blues setzte ich das Einspielen mit ein paar Jazz-Scheiben fort, ohne kritisch zuzuhören. Mit Schostakowitsch Symphonie Nr. 15 liegt dann die erste der unvermeidlichen Testscheiben auf: Die Phonos duo nimmt mit einer guten Raumdarstellung, spannender rhythmischer Akzentuierung und schönen Klangfarben für sich ein. An einem Abschlusswiderstand von 500 Ohm bekommt die Darstellung dann noch einen Hauch mehr Tiefe, und um die Instrumente gibt es etwas mehr Luft. Diese eindeutigen Vorteile werden aber mit einer minimalen Änderungen der tonalen Balance erkauft: Der Hochtonbereich rückt einen Tick mehr in den Fokus und dadurch umgibt ihn ein ganz leichten Anflug von Rauigkeit. Bei dieser in den Höhen nicht gerade zu zurückhaltenden Aufnahme ziehe ich die 220 Ohm vor.

Um die Leistungen des Phonos duo ein wenig besser einordnen zu können, verbinde ich die Tonarmkabel auch einmal mit den Eingängen von Einsteins The Turntable's Choice: Die vierteilige, vollsymmetrische Phonostufe – einen dem Phonos vergleichbareren Entzerrer habe ich leider nicht im meiner Kette – bietet die Illusion eines noch ein wenig größeren Aufnahmeraumes, eine Spur mehr Auflösung und einen Hauch mehr Druck im Bass. Das geht bei dem immensen Preisunterschied – wenn ich mich recht erinnere, wurde für der Einstein zuletzt ein fünfstelliger Betrag aufgerufen – völlig in Ordnung, ja spricht sogar eher für den SPL. Viel wichtiger ist aber, wie stark die tonale Abstimmung von Einstein und Phonos duo sich ähneln: Beide machen klar, dass die Einspielung der Duisburger Philharmoniker in den Höhen kein Kind von Traurigkeit ist.

Doch statt etwaige Kritikpunkte bei Elektronik oder Aufnahmen zu suchen, verkabele ich lieber den Thales Symplicity II mit dem SPL. Im Headshell des nahezu tangential abtastenden Tonarm ist mein Lyra Olympos SL montiert, das üblicherweise auf eine Last von 85 Ohm an der Einstein-Phonostufe arbeitet. Der Phonos duo bietet 50, 100 und 220 Ohm, also wähle ich den mittleren Wert. Um die Aufhängung und Dämpfung des länger nicht genutzten Tonabnehmers mit nur einer Lage Spulenwicklungen ein wenig weich zu spielen habe ich Codona 3 aufgelegt. Martin Wieland hat im Tonstudio Bauer die Multiinstrumentalisten Colin Walcon, Don Cherry und Nana Vasconcelos gewohnt luftig und spannend aufgenommen. Schon das erste Stück, das japanischen Traditional „Goshakabuchi“, bezaubert mit einem dicht gewebten Perkussion-Teppich, einer strahlenden Trompete und runden Trommelklängen: bestens differenziert und in einem großen, halligen Raum eingefangen. „Hey Da Ba Doom“ lebt von den repetitiven Klängen des Berimbaus, eher sparsamer Perkussion und dem hypnotischen Gesang der drei Musiker – rhythmisch ungemein packend und eingängig. Auf der zweiten Seite zieht mich das unwiderstehlich groovende und dabei sparsam arrangierte „Clicky Clacky“ in seinen Bann. Einfach fantastisch, welchen Drive Codona mit recht einfacher, aber klangfarbenstarker Instrumentierung entfachen kann. Auch wenn die Scheibe nur als Lockerungsübung für den Tonabnehmer dienen sollte, macht sie eindeutig klar, dass die Phonos duo locker in der Lage ist, die Fähigkeiten auch mehrfach teurerer Tonabnehmer im besten Licht erscheinen zu lassen. Fast möchte man glauben, Olympos und Phonos seien füreinander gemacht. Super!

Dieses beeindruckende Zusammenspiel der beiden liegt nicht an der tollen Codana-Scheibe, wie das Speakers-Corner-Reissue von Joaquin Rodrigos Concierto Andaluz mit den Los Romeros und der Academy of St. Martin-in-the-Fields zeigt: Trotz der packenden Grob- und Feindynamik und luftigen Bühnendarstellung bleiben die teils heftigen Streichereinsätze immer geschmeidig und angenehm. Dazu gibt es Details in Hülle und Fülle und jede Menge rhythmische Spannung. Mit dem Lyra Olympos lässt der Phonos duo seine Preisklasse völlig vergessen. Ohne direkten Vergleich bleiben auch bei einem verwöhnten Hörer keine Wünsche offen.

Da ich noch immer keinen MM-Tonabnehmer im meinem Fundus habe, den entsprechenden Eingang des Phonos aber dennoch ausprobieren möchte, justiere ich auf der entfernteren Tonarmposition des LaGrange die Basis mit dem Ortofon AS 309R (www.hifistatement.net/tests/item/3784-ortofon-as-309r) und in diesem das SPU Century, das erfahrungsgemäß an einem Step-Up-Transformer besser klingt, als an jedem MC-Eingang. Mal sehen, ob das beim SPL auch der Fall ist. Als Abschlussimpedanz für den hochverstärkendem Eingang stelle ich das Zehnfache des Innenwiderstandes des Century ein: 20 Ohm. Und damit kann das Jubiläums-SPU bei „Die Hütte der Baba Jaga“ und „Das Große Tor von Kiew“ aus den Bildern einer Ausstellung in der Interpretation des Chicago Symphony Orchestras unter Carlo Maria Giulini seine Fähigkeiten unter Beweis stellen: die SPU-typischen warmen Klangfarben, den Druck im Bass, jede Menge Dynamik und einen ansprechenden musikalischen Fluss. Und auch die für das Century so charakteristische gute Raumabbildung lässt sich so genießen – solange man nicht den MM-Eingang in Verbindung mit dem SPU-T100 gehört hat. Denn dann passiert in allen genannten Disziplinen noch ein bisschen mehr. Damit stehen zwei Dinge fest: Das SPU fühlt sich einfach viel wohler, wenn es auf einen Übertrager arbeitet, und auch der MM-Eingang des Phonos duo macht einen extrem guten Job.
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Gehört mit
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| Plattenspieler | Brinkmann LaGrange mit Röhrennetzteil, Einstein Aerolith |
| Tonarm | Einstein The Tonearm 12“ und 9“, Thales Simplicity II, Ortofon-AS-309r |
| Tonabnehmer | Einstein The Pickup, Lyra Olympos SL, SPU Century |
| MC-Übertrager | Ortofon SPU-T100 |
| Phonostufe | Einstein The Turntable's Choice |
| Vorverstärker | WestminsterLab Quest |
| Endstufe | Einstein The Poweramp |
| Lautsprecher | Børresen 05 SSE |
| Kabel | Goebel High End Lacorde Statement, Audioquest Dragon HC, Tornado (HC) und NRG-Z3, Dragon XLR, ForceLines, Swiss Cables, Ansuz Mainz D2, Zavfino Midas |
| Zubehör | AHP Klangmodul IV G, Audioquest Niagara 5000 und 1200, Synergistic Research Active Ground Block SE, HMS-Wandsteckdosen, Blockaudio C-Lock Lite, Acapella Basen, Acoustic System Füße und Resonatoren, Artesania Audio Exoteryc, Finite Elemente Carbofibre°-HD und Statement, Harmonix Room Tuning Disks, Audio Exklusiv Silentplugs, Degritter, Ansuz Sparks, Darkz Z2S, div. Sortz, PowerBox D-TC SUPREME, Chord Company PhonoARAY |
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Herstellerangaben
SPL electronics Phonos duo
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|---|---|
| Analoger Ein- & Ausgang | Cinch & XLR (symmetrisch) |
| Eingangsimpedanz (MM) | 47kΩ |
| Eingangsimpedanz (MC) | schaltbar |
| Ausgangsimpedanz | 75Ω |
| Frequenzgang | 10Hz - 100kHz (-3dB) |
| Übersprechen | -80dBu (1kHz) |
Moving Magnet (MM) Verstärker |
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| Verstärkung | 30dB (Low), 40dB (Med), 50dB (High) |
| Kapazitäten | 12, 47, 100, 150, 220, 330pF (schaltbar) |
| Rauschen | -82dBu (A-bewertet, 50 dB Verstärkung) |
| Dynamikumfang | 132dB (50 dB Verstärkung) |
Moving Coil (MC) Verstärker |
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| Verstärkung | 50dB (Low), 60dB (Med), 70dB (High) |
| Impedanzen | 20, 50, 100, 220, 500, 1000Ω (schaltbar) |
| Rauschen | -62dBu (A-bewertet, 70 dB Verstärkung) |
| Dynamikumfang | 129dB (70dB Verstärkung) |
Netzteil |
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| Interne Stromversorgung | Linear-Netzteil mit geschirmtem Ringkerntransformator |
| Betriebsspannung | ±60V für analoge Audio-Elektronik |
| Betriebsspannung | +12V für Relais und LED |
| Netzspannung | 230V AC / 50Hz; 115V AC / 60Hz (wählbar, siehe Sicherungskammer) |
| Sicherung | T 0,5A für 230V,T 1A für 115V |
| Leistungsaufnahme | max. 30VA |
| Stand-By Stromaufnahme | < 0,3 W |
Maße & Gewicht |
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| Abmessungen (B/H/T) | 278/57/300mm |
| Gewicht des Geräts | 3,2kg |
| Versandgewicht | 4,3kg (inkl. Verpackung) |
Preis |
3.000 Euro |
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Hersteller
SPL electronics GmbH
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|---|---|
| Anschrift | Sohlweg 80 41372 Niederkrüchten |
| Telefon | +49 2163 98340 |
| Fax | +49 2163 983420 |
| info@spl.audio | |
| Web | www.spl.audio |
Das HANA Umami Black zeichnet sich durch seinen einzigartigen Innenaufbau und den edlen Diamant-Nadelträger aus. Der „OKD“ High-Efficiency Moving Coil Generator mit integriertem Polstück und hinterem Polschuh in Verbindung mit umgekehrtem U-förmigen Front-Pol verhindert magnetische Leistungsverluste und ermöglicht eine ungebremste Energieumwandlung.
HANA-Chefentwickler Masao Okada-san hat seinem neuartigen Generator zudem einen leistungsfähigen Neodym-Magneten (NdFeB) und ein ultraleichtes Hybrid-Armatursystem hinzugefügt. Das carboninfundierte Nickel-Eisen-Plättchen sorgt für einen verlustfreien Energietransfer vom erstmals in einem HANA-Tonabnehmer verbauten Nadelträger aus Diamant. Äußerlich zeichnet sich das HANA Umami Black durch den Auricle™ Systemkörper aus, der aus A7075-Aluminium gefertigt ist und eine effektive Dämpfung bietet. Die hochglanzschwarze Urushi-Lackierung, die im Stil der traditionellen japanischen Makie Kunst aufgetragen wird, optimiert das Resonanzverhalten. Alle Signalwegkomponenten des MC-Tonabnehmers mit einer Ausgangsspannung von 0,3 Millivolt werden zudem kryogen behandelt, um die Natürlichkeit und ungebremste Dynamik zu gewährleisten – Eigenschaften, die das HANA Umami Black besonders für anspruchsvolle Musikhörer empfehlenswert machen. Das HANA Umami Black wird ab Oktober 2025 in Deutschland bei ausgewählten HiFi Studios zum Preis von 10.000 Euro erhältlich sein. HANA gewährt auf seine Tonabnehmer eine Herstellergarantie von zwei Jahren. Für weitere Informationen und eine Liste der Händler steht der deutsche HANA-Importeur, das High-Fidelity Studio, unter Telefon 0821-37250 oder auf der Website www.high-fidelity-studio. de zur Verfügung.
Technische Details des HANA Umami Black
Diamant-Nadelträger: Das Umami Black integriert als erster Tonabnehmer von HANA einen Diamant Nadelträger, der als das härteste und steifste Material gilt und damit ideal für die Signalübertragung ist. Dank seiner außergewöhnlichen Steifigkeit gewährleistet er eine direkte und präzise Übertragung der Rillenmodulationen zum Generator und bewahrt jedes musikalische Detail sowie jeden dynamischen Wechsel mit erstaunlicher Klarheit.
Hocheffizienter Moving Coil Generator: Der „OKD“ High-Efficiency Moving-Coil-Generator ist eine der Hauptinnovationen des HANA Umami Black. Durch seinen kompakten Aufbau vermeidet er nahezu vollständig magnetische Leistungsverluste und mechanische Vibrationen. Die einzigartige Konstruktion mit integriertem Polstück und hinterem Polschuh, kombiniert mit einem umgekehrten U-förmigen Polschuh, ermöglicht eine effiziente Energieübertragung vom Diamant-Nadelträger und reduziert unerwünschte Resonanzen. Dieses von Okada-san entwickelte Prinzip, das erstmals in einem Tonabnehmer umgesetzt wird, trägt entscheidend zur Klangreinheit und Detailtreue bei. Alle Teile des OKD-Generators werden zudem kryogen behandelt, um die Signalreinheit zu perfektionieren.
U-förmiger, vorderseitige Polschuh: Der umgekehrt platzierte U-förmige Polschuh an der Vorderseite ist so konstruiert, dass er sowohl mechanische Resonanzen kontrolliert als auch die magnetische Feldausrichtung optimiert. Diese Struktur minimiert wirkungsvoll Resonanzen und leitet deutlich weniger unerwünschte Energie in den Oberton, während sie gleichzeitig den Diamant-Nadelträger präzise stützt.
Hochleistungs-Neodym-Magnet und Hybrid-Armatursystem: Das Umami Black verwendet einen Neodym-Eisen-Boron (NdFeB) Magneten für den OKD-Generator, der eine überlegene Energieumwandlung ermöglicht. Das 2 MIllimeter messende, quadratische Hybrid-Armatursystem besteht aus 78 Prozent carboninfundiertem Nickel-Eisen und wird präzise mit 30 Mikron hochreinem 4N-Kupferdraht gewickelt.
Auricle™ Gehäuse: Der bei HANA verwendete Auricle™ Systemkörper ist so gestaltet, dass er mit seiner dem menschlichen Ohr nachempfundenen Formgebung, den „Open Air“ Moving Coil Generator wirksam unterstützt. Aus A7075-Aluminium gefertigt, bietet er die ideale Kombination aus Dichte und Gewicht. Der Systemkörper des Umami Black verfügt im vorderen Bereich über ein schwarzes Zirkonia-Inlay, das für zusätzliche Dämpfung sorgt und gleichzeitig die Klasse des Umami Black unterstreicht.
Urushi-Lackierung Das Gehäuse des HANA Umami Black ist mit einer exquisiten, von Hand aufgetragenen Urushi-Lackierung versehen, deren Verarbeitung von der traditionellen japanischen Makie Kunst inspiriert ist. Diese mehrschichtige und zeitaufwendige Lackierung kontrolliert Resonanzen und verbessert die Klarheit, Präzision und Bassdefinition bei der Musikwiedergabe.
Microline-Stylus: Am Diamant-Nadelträger des Umami Black ist ein „nackter“, also „ungefasster“ Abtastdiamant mit Microline-Schliff verbaut. Der verwendete Microline-Diamant entspricht nahezu exakt der Form des ursprünglichen Schneidstichels, der beim Mastering von Schallplatten für die Pressvorlage verwendet wird. Diese Form des Nadelschliffs ermöglicht die Abtastung von Rillenbereichen, die andere Nadelformen oft nicht mehr erreichen. Im Ergebnis ermöglicht dies dem Umami Black ein besonders präzises Abtastverhalten und die Wiedergabe subtilster musikalischer Details über den gesamten Frequenzbereich.
Handgefertigt in Japan: Jedes HANA Umami Black wird von den erfahrensten Spezialisten von Excel Sound in Japan handgefertigt. Die 55-jährige Tradition und Erfahrung bei Excel Sound findet mit diesem neuen Meisterstück von Chefentwickler Okada-san ihren klanglichen Höhepunkt.
Klangqualität: Das Umami Black stellt mit der Kombination aus Diamant-Nadelträger und dem neuartigen High-Efficiency “OKD” Moving Coil Generator einen bedeutenden Fortschritt in der Audiotechnologie dar. Das erstmals in einem HANA MC-Tonabnehmer angewandte Prinzip ermöglicht die besonders effiziente Signalübertragung und somit eine Klangqualität, die ein Hörerlebnis auf höchstem Niveau verspricht. Die Innovationskraft der von Chefkonstrukteur Okada-san entwickelten Technologie zeigt sich in der Fähigkeit, selbst kleinste Details und Nuancen in der Musik mit voller Dynamik von der Schallplatte wiederzugeben und gleichzeitig die höchsten Ansprüche von Musikliebhabern mit frappierender Räumlichkeit und Natürlichkeit zu erfüllen.
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Herstellerangaben
Hana Umami Black Moving Coil-Tonabnehmer
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Vertrieb
High-Fidelity Studio
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|---|---|
| Anschrift | Dominikanergasse 7 86150 Augsburg |
| Telefon | +49 821 37250 |
| Mobil | +49 170 3303343 |
| Fax | +49 821 153634 |
| info@high-fidelity-studio.de | |
| Web | www.high-fidelity-studio.de |
Der japanische Kabelhersteller AIM erfreut sich großer Beliebtheit. Dies nicht zuletzt wegen seiner attraktiven Preise gemessen an der vieler Orts bescheinigten vorzüglichen Klangqualität der digitalen Audio-Kabel. Mit dem neuen Spitzenmodell unter den LAN-Kabeln AIM NAX habe ich nun einen doch recht kostspieligen Vertreter dieser Gattung zum Test.
Mein Kollege Dr. Roland Dietl hat im vergangenen Jahr die preiswerteren Modelle aus dem AIM LAN-Portfolio besprochen und in seinem Bericht sowohl die Firmengeschichte umrissen als auch die technischen Merkmale der LAN-Kabel-Hierarchie aufgezeigt. Zur Historie kann man auch detaillierte Informationen auf der Website des deutschen Vertriebs IAD finden. Dirk Sommer führte im Rahmen der Finest Audio Show Vienna 24 ein Interview mit AIMs Chief Business Officer Akira Oshima und AIMs Global Sales Manager Johnny Lee, in dem sie auch auf dieses neue LAN-Kabel zu sprechen kamen. Es ist dort vom NA10 die Rede. Die nun etablierte Modellbezeichnung NAX tauscht die 10 gegen ein X, was ja im römischen Zahlensystem die Zehn darstellt. Man darf also gern vom NA zehn sprechen. Interessant ist, was sich technisch bei diesem neuen Kabel tut. Prinzipiell baut es auf der Technologie der preiswerteren Modelle auf. So sind die hochwertigen Ethernet-RJ45 Stecker von Telegärtner mit ihrer umfassenden Abschirmung identisch mit denen, die sich schon bereits beim NA6 und NA9 finden und im oben angeführte Testbericht meines Kollegen beschrieben wurden. Anders als beim NA9 aber ebenso wie beim NA6 ist beim NAX die Abschirmung asymmetrisch angelegt, was zu einer definierten Laufrichtung im Spielbetrieb zwingt. Wer dies nicht beachtet, verschenkt möglicherweise Klangpotenzial.
Entscheidendes und unterscheidendes Merkmal gegenüber dem NA9 ist beim NAX das erheblich kostspieligere Leitermaterial. Hier setzen die Japaner auf ein mit 4N reinem Silber (99,9 %) beschichtetes sauerstofffreies Kupfer. Die acht für Ethernet-Verbindungen obligatorischen Leiter sind auch hier, wie bei den günstigeren Modellen, als vier verdrillte Paare ausgeführt, um schon auf diese Weise Störeinflüsse zu minimieren. Die Stärke der acht Einzeldrähte ist mit AWG 22 angegeben, was einem Leiterquerschnitt von 0,3240 Quadratzentimeter entspricht. Die verdrillten Paare sind eingebettet in einen neuen und hier erstmalig verwendeten, „Air 2“ genannten Isolierschaum, der für eine extrem präzise Signalübertragung erheblich mitverantwortlich sein soll. „Air 2“ ersetzt den bisher beim NA9 verwendete, weniger effektiven Polyethylen-Schaum. Dies und die besonders hochwertige Leitermetallurgie zeichnen das NAX gegenüber den preisgünstigeren AIM aus.
Identisch ist auch der vierfache Aufwand bei der Abschirmung, die AIM Hoplon nennt. Die technischen Merkmale und deren Zusammenwirken im Kabelaufbau beschreibt AIM in etwa so: Ein Band aus nicht magnetischem Pulshut®, einem von Asahi Kasei entwickeltem MU-Metall schirmt die Solid-Core Leiterpaare ab. Damit soll sowohl deren eigenes Störungspotenzial nach außen wie auch die von der Stromführung drohende Einstrahlung unterdrückt werden. Die Abschirmungen mittels Aluminium-Folie, Kupfergeflecht und Kupferfolie hat Roland Dietl in seinem Bericht zum NA9 anschaulich geschildert. Äußerlich sichtbar ist der schwarze Mantel des NAX, der dem Kabel letztlich eine Stärke von zehn Millimetern gibt. Insgesamt verleiht dieser vielschichtige Aufbau dem NAX ausreichend Flexibilität, so dass ich beim häufigen Umstecken mit meinem 1,5 Meter langen Exemplar keinerlei Schwierigkeiten hatte, auch nicht, wenn ich den Stecker mal um 180 Grad drehen musste.

Die entscheidende Betrachtung, die klangliche Einordnung des AIM NAX, muss natürlich unter fairen Bedingungen stattfinden. Dazu muss ich mein Setup etwas erklären: Die drei Ansuz Komponenten, die der Fritzbox folgen und zum Antipodes Oladra führen, habe ich als Konsequenz meines Testberichts, in dem ich die musikalischen Auswirkungen jeder einzelnen Komponente nachvollzog, erworben, weil ich ihre jeweiligen klanglichen Verbesserungen nicht mehr missen wollte. Dieses Setup empfinde ich in meiner Anlage als stimmige Aufwertung. So wie damals im Teil 2 zu lesen, brachte das Ansuz Stromkabel jedoch keinerlei Vorteil, möglicherweise, weil ich mich damit von meinemn ganzheitliche Konzept der Audioquest-Stromzufuhr entfernte. In gewisser Weise muss ich hier nun das stimmige Ansuz-Konzept durchbrechen, weil ich nur ein einziges NAX zur Verfügung habe. Um so interessanter ist, ob es selbst unter diesen Bedingungen einen klanglichen Gewinn bewirkt. Ich tausche ein Ansuz Digitalz Ethernet Cable A2, und zwar das zwischen Switch und dem Antipodes Musikserver/Player gegen das AIM NAX und konzentriere mich ausschließlich auf Musik, die ich per Roon von Qobuz streame. Denn bei Files von der Festplatte entfällt der Datentransport übers Netzwerk und das LAN-Kabel wäre nur für die Steuerung von Belang.

Aber Vorsicht! Ein einfaches Umstecken der beiden Vergleichskabel am Antipodes Oladra Netzwerk-Eingang ist nicht ausreichend sicher, da der Oladra die hineinkommenden Datenpakete speichert, so dass er auch mit abgezogenem Eingangskabel sehr lange weiterspielt. Demzufolge rufe ich bei jedem Kabelwechsel ein anderes Musikstück auf, nur kurz, bis die ersten Töne erklingen und dann erst das Test-Musikstück. So ist sichergestellt, dass der Oladra die Daten voll umfänglich über das jeweilige angeschlossene Kabel bezieht. Beim Allegro aus Gaité Parisienne von Jaques Offenbach in der vor Klangfarbenpracht und Dynamik sprühenden Einspielung mit Arthur Fiedler und den Boston Pops kann das AIM NAX punkten: Es überzeugt mit packenderer Dynamik, mehr Wucht besonders beim tiefen Schlagwerk und vor allem einem – Ruhe. Zwar überzeugt diese Musik auch mit dem Ansuz A2, das AIM NAX eliminiert jedoch das letzte Quäntchen digitaler Härte, das bei diesem Klangspektakel mit dem Ansuz im direkten Vergleich minimal hörbar wird. Auch zeigt sich ein tonaler Unterschied, da das Ansuz die Musik ein wenig heller wiedergibt, aber dabei nicht mehr Details offenbaren kann. Dieser Eindruck bestätigt sich ganz und gar bei „Before You Accuse Me“ vom Eric Clapton-Album Unplugged (Live). Der vergleichsweise leicht dunklere Tenor des AIM mag beim direkten Hin und Her für Verwirrung sorgen, überzeugt jedoch letztlich durch musikalische Ehrlichkeit und weniger oder, besser gesagt, gar keine Nervosität. Das AIM NAX klingt schlichtweg ansprechender, authentischer und auch emotional packender. In einer hochauflösenden Anlage und auf der Suche nach musikalischer Ehrlichkeit und maximalem Hörvergnügen wird sich die Investition fraglos lohnen.

Angesichts dieser begeisternden, stressfreien und glaubwürdigen Darbietung des AIM NAX wage ich jetzt einen weiteren Vergleich. Schafft es das NAX als direkte Verbindung von der Fritzbox zum Antipodes Server die klangliche Nase vorn zu behalten, wenn ich es gegen das komplette Ansuz-Set inklusive Audioquest Stromkabel antreten lasse. Letzteres wäre dann etwa doppelt bis dreifach so teuer und das NAX relativ ein Schnäppchen. Man muss ja die zusätzliche Ebene für das Switch im Rack auch noch bedenken. Mit dem NAX nun ganz allein blieb beim Offenbachs Gaité Parisienne die wohltuende Ruhe erhalten und die Darbietung gefiel auch wegen der weit nach hinten offenen Bühne. Das Zuhören machte Spaß und die Detailfülle dieses Stücks gelang ansprechend und mitreißend ans Ohr. Mit den nun erheblich kostspieligeren Ansuz Set klang das Allegro zwar etwas spektakulärer, was gut zu dieser Musik passt, aber eben auch nervöser. Besser würde ich das nicht nennen, bestenfalls nur anders.
Beim Titelsong von The „IN“ Crowd vom Ramsey Lewis Trio live aus den Bohemian Caverns in Whashington ließ sich ein deutlicher Unterschied hinsichtlich der Räumlichkeit ausmachen.:Das Ansuz-Paket ordnete tiefer in den Raum, die Bühne war hinter den Lautsprechern vorstellbar, während das AIM NAX weiter vorne, sogar etwas vor meinen Boxen die imaginäre Bühne beginnen ließ, auf der die Instrumente aber nicht ganz so tief nach hinten gestaffelt spielten. Dies empfand ich als angenehm direkt und enorm standfest. Beide Darbietungen hatten ihren Reiz. Hinzu kam, dass das Ansuz Set wieder offener und weniger gelassen und ruhig klang. Das Resümee hieraus für mich lautet: Das AIM NAX allein reicht bereits, um hervorragend und mit hohem Genussfaktor Musik von einer digitalen Quelle zu streamen. Gemessen daran ist der Preis absolut in Ordnung. Das AIM NAX erfüllt bereits im Solo das entscheidende Kriterium, nämlich das Vermeiden digitaler Artefakte in der Musik, wofür üblicherweise ein Switch dienlich ist. Falls man dennoch mit einem ausgezeichneten Switch und einem weiteren NAX seine Anlage perfektionieren möchte, darf man noch etwas mehr erwarten
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Gehört mit
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| Musik-Server/Player | Antipodes Oladra G4 mit Roon Server und Signalyst HQ-Player |
| Netzwerk | Ansuz Acoustics PowerSwitch A2 mit Darkz-Resonance-Control C2T, Digitalz Ethernet Cable A2 |
| CD-Laufwerk | Primare DVD-30 |
| Reclocker | Mutec M-3+ Smartclock USB |
| Digital/Analog-wandler | HoloAudio May Ketsuné Edition |
| Vorverstärker | Audio-gd Master 1 Vacuum |
| Endstufe | für Bass: zwei Primare A-32, für Mittel-Hochton: Spectral DMA-100 |
| Equalizer | LA-Audio EQ231G für Bass |
| Lautsprecher | Triangle Grand Concert |
| Zubehör | Audioquest Dragon 48 HDMI, Wireworld Eclipse 8 Silver und Platinum Cinch und XLR, Purist Audio Design Elementa Advance und Alzirr XLR, QED Genesis Silver Spiral, Silversmith Fidelium LS mit Enacom, Audioquest Niagara 5000, Hurricane HC und Source Netzkabel, AHP Reinkupfer Sicherungen, Synergistic Research Quantum Orange Sicherungen, AHP Klangmodul Ivg, Furutech NFC Wandsteckdose, Raum-Absorber von Mbakustik und Browne Akustik, Franck Tchang Klangschalen |
| Geräte-Erdung | Huesmann Double-Earth-Conductor Copper Edition |
| Möbel | Creaktiv Audio mit Absorberböden, Finite Elemente Pagode, Audio Exklusiv d.C.d. Basis, Acapella Basis |
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Herstellerangaben
AIM NAX
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|---|---|
| Stecker | 8P8C Modularer Stecker (RJ45) |
| Stecker Größe | B 13,9 mm × H 53,8 mm × T 16,3 mm |
| Steckerstruktur | 360°-Abschirmung mit vernickeltem Zinkdruckguss |
| Standard | ANSI/TIA/EIA-568-A und IEC 60603-7-5 |
| Außendurchmesser | 10 mm |
| Kabelfarbe | schwarz |
| Leiter | Einzeldraht AWG22 |
| Anzahl der Leiter | vier verdrillte Paare (8 Adern) |
| Leitermaterial | OFC (hochreines sauerstofffreies Kupfer) mit reiner Silberbeschichtung |
| Aderbeschichtung | Spezielle Isolation aus geschäumtem Polyethylen (Air 2) |
| Beilauf-Litze - Schirmungs-Anschluss | asymmetrischer Aufbau mit definierter Signalrichtung |
| Preise | NAX-005 0,5 Meter: 2949 Euro NAX-010 1,0 Meter: 3299 Euro NAX-015 1,5 Meter: 3649 Euro NAX-020 2,0 Meter: 3999 Euro NAX-030 3,0 Meter: 4649 Euro |
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Hersteller/Vertrieb
IAD GmbH
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|---|---|
| Anschrift | Johann-Georg-Halske-Str.11 41352 Korschenbroich |
| Telefon | 02161/61783-0 |
| Web | www.iad-audio.de |
| hifi@iad-gmbh.de | |
Vom vielgelobten DMP-A6 bis zum Flaggschiff DMP-A10 hat sich Eversolo weltweit einen Namen für seine Präzision in Technologie und Klang gemacht. Auf der diesjährigen High-End stellte Eversolo vier neue Produkte vor. Eines von ihnen, der mit Spannung erwartete professionelle Streaming-Transport Eversolo T8, ist nun offiziell auf den Markt gekommen.
Der Eversolo T8 basiert auf einer soliden technischen Grundlage und hat nur ein Ziel: die Bereitstellung von sauberem, präzisem Digital-Audio. Seine vollständig isolierten Ausgänge und sein proprietäres Software-Ökosystem bieten eine beispiellose Leistung für Anwender, die sowohl Reinheit als auch Vielseitigkeit suchen, und machen ihn zum wichtigsten Bestandteil hochwertiger High-End-HiFi-Anlagen. „Der Eversolo T8 steht für unser unerschütterliches Bekenntnis zu reinem Klang. Jedes Detail – vom Femtosekunden-Taktgeber bis zur Evotune-Raumkorrektur – wurde so konzipiert, dass Musikliebhaber jede Nuance genau so erleben, wie es der Künstler beabsichtigt hat“, so Spring Meng, CTO bei Eversolo.
Das CNC-gefräste Aluminiumgehäuse des T8 bietet Festigkeit und optische Eleganz und schützt gleichzeitig wirksam vor elektromagnetischen Störungen. Die Frontplatte verfügt über ein Abschirmungsdesign, das sie physisch von den internen Schaltkreisen isoliert und so eine saubere und reine Klangübertragung gewährleistet. Auf der Vorderseite sorgt ein 6-Zoll-Touchscreen in Kombination mit virtuellen Tasten für eine intuitive und flüssige Bedienung. Darüber hinaus wurde die Benutzeroberfläche vollständig überarbeitet, um schnellere Reaktionszeiten und eine natürlichere, ansprechendere Interaktion zu gewährleisten. In einem Audiosystem ist der Taktgeber für die Steuerung des Timings jedes Audiosamples verantwortlich. Jede Ungenauigkeit oder übermäßiger Jitter kann zu einem unscharfen Klang und einem Verlust an Details führen. Daher verfügt der T8 über ein ultrapräzises Femtosekunden-Taktsystem, das das Timing mit höchster Genauigkeit steuert und einen fokussierten Klang, eine klar definierte Abbildung, reichhaltige Details und eine natürliche Dynamik liefert.
Das superleise Linearnetzteil des T8 reduziert das Rauschen auf bis zu 30 Mikrovolt. Ein speziell angefertigter 4N-Sauerstoff-freier Ringkerntransformator aus Kupfer sorgt für eine reibungslose Signalübertragung, während teflonisolierte Primär- und Sekundäranschlüsse eine hohe Temperaturbeständigkeit, eine hervorragende Abschirmung gegen Störungen und einen extrem leisen Musikhintergrund bieten, wodurch die natürliche Dynamik und kristallklare Details erhalten bleiben. Der T8 unterstützt bis zu acht IIS-Ausgabemodi und gewährleistet so die Kompatibilität mit einer Vielzahl von DAC-Marken und -Modellen, was einen echten Plug-and-Play-Betrieb ermöglicht. Sein isoliertes Design blockiert Stromrauschen und Erdschleifenstörungen von vorgeschalteten Geräten und überträgt nur saubere, reine Audiosignale.
Beim Anschluss eines externen DAC über USB können Stromrauschen und Erdpotentialunterschiede das Signal beeinträchtigen, insbesondere wenn sie nicht richtig gehandhabt werden. Der professionelle, isolierte USB-Audioausgang des T8 schafft eine Schutzbarriere, die die Stromversorgung vollständig vom Audio trennt und nur saubere Signale für einen reinen, natürlichen Klang überträgt. In professionellen Audio-Umgebungen wie Studios und Monitoring-Setups ist die digitale Signalübertragung über große Entfernungen anfällig für Brummschleifenströme und elektromagnetische Störungen, die Rauschen und Jitter verursachen, die die Klangqualität beeinträchtigen. Der T8 verfügt über einen isolierten AES/EBU-Ausgang in Studioqualität, der eine starke Störfestigkeit und stabile Signale bietet. Sein elektrisches Isolationsdesign verhindert Rauschen und Jitter und gewährleistet eine präzise Klangwiedergabe über große Entfernungen.
Gleichzeitig verwendet der T8 eine koaxiale isolierte Übertragung mit bis zu 24 Bit und 192 Kilohertz, die Störungen effektiv blockiert und eine genaue Signalübertragung gewährleistet. Dank seiner breiten Kompatibilität mit DACs und High-End-HiFi-Systemen ist die koaxiale Übertragung auch für viele Audiophile weiterhin eine wichtige Verbindungsmethode. Ausgestattet mit einem Slot für ein SFP-Netzwerkkommunikationsmodul und einem RJ45-Gigabit-Anschluss bietet der T8 eine stabile, schnelle Audioübertragung. Das SFP-Modul verfügt über eine integrierte elektrische Isolierung zum Schutz vor elektromagnetischen Störungen und erfüllt damit vollständig die Anforderungen von HiFi-Systemen.
Zwei SSD-Steckplätze unterstützen bis zu 16 Terabyte Speicherplatz (zweimal 8 Terabyte) und ermöglichen die lückenlose Wiedergabe großer, hochauflösender Audiodateien sowie die mühelose Verwaltung umfangreicher Musiksammlungen. Weitere Hardware-Highlights sind Wi-Fi 6, ein leistungsstarker Quad-Core-ARM-Prozessor und 4 GB DDR-RAM mit 64 GB eMMC-Speicher für reibungsloses Multitasking und effizientes Datenmanagement. Für Musikliebhaber sollte der Zugriff auf mehrere Streaming-Dienste einfach und bequem sein. Der T8 integriert gängige Musikdienste wie TIDAL, Qobuz, Amazon Music, Deezer, TuneIn Radio und mehr und erfüllt damit alle Ihre Anforderungen an hochaufgelöste Wiedergabe. Er unterstützt auch TIDAL Connect, Qobuz Connect und Roon Ready und ermöglicht so die direkte Wiedergabe von Ihrem bevorzugten Gerät für ein reibungsloses Musikerlebnis.
Mit dem Eversolo T8 können Audiophile High-Fidelity-Formate wie DSD, PCM, FLAC, APE und WAV genießen, wobei bis zu DSD512 und PCM mit 768 Kilohertz und 32 Bit unterstützt werden. Der T8 kann mit einem externen DAC kombiniert werden und gibt Musik mit allen Details, vollem Dynamikumfang und erstaunlicher Genauigkeit wieder. Die akustische Umgebung eines Raumes hat einen großen Einfluss auf den Klang; beispielsweise können Reflexionen und stehende Wellen den Klang unnatürlich machen. Der T8 behebt dieses Problem mit einer professionellen Raumkorrektur über das evotune-System von Eversolo. Mithilfe fortschrittlicher FIR-Algorithmen analysiert es die Raumakustik und optimiert die Systemleistung. Die Raumkorrektur kann ganz einfach mit dem optionalen Eversolo EM-01-Mikrofon oder einem Smartphone-Mikrofon durchgeführt werden. Evotune überwindet die traditionelle Herausforderung, dass „die Geräte vom Raum abhängig sind“, und macht so hochwertigen Klang für alle Musikliebhaber zugänglich.
In Bezug auf die Klangabstimmung unterstützt der T8 ein 10-Band-PEQ-Modul, den Import von FIR-Filtern und die Loudness-Regelung, so dass Benutzer den Klang nach ihren Wünschen feinabstimmen können, indem sie die Tiefen optimieren, die Höhen regeln und den idealen Klang erzielen.
Weitere Funktionen sind:
Mit Eversolo Control lässt sich der T8 ganz einfach über Android/iPhone, iPad oder MacBooks der M-Serie bedienen. Die intuitive Benutzeroberfläche ist einfach zu bedienen und unterstützt die Interaktion mit dem Bildschirm in Echtzeit, so dass jede auf dem T8 ausgeführte Aktion sofort auf diesen Geräten angezeigt wird, was eine nahtlose und flexible Steuerung ermöglicht. Darüber hinaus bietet der T8 auch ein erstklassiges Fernbedienungserlebnis: Jedes Gerät wird standardmäßig mit einer Dual-Mode-Bluetooth/IR-Fernbedienung geliefert, die einen stabilen Betrieb bei Sichtverbindung gewährleistet und gleichzeitig eine präzise Steuerung auch bei Hindernissen ermöglicht – eine nahtlose Verbindung von Komfort und moderner Funktionalität.
Mit seinem minimalistischen Design, seiner hochwertigen Konstruktion und seiner internen Architektur geht der T8 über das traditionelle „Streamer“-Konzept hinaus. Als professioneller Streaming-Transport passt er sich an verschiedene DACs an und bietet Musikliebhabern und Audiophilen Flexibilität, Tiefe und ein High-End-Audioerlebnis. Der Streaming-Transport T8 wird voraussichtlich zwischen Mitte und Ende September 2025 über die audioNEXT GmbH und über die exklusiven Eversolo-Vertriebspartner für Deutschland und Österreich zum Preis von knapp 1.400 Euro im Fachhandel erhältlich sein.
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Vertrieb
audioNEXT GmbH
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|---|---|
| Anschrift | Isenbergstraße 20 45130 Essen |
| Telefon | 0201 5073950 |
| info@audionext.de | |
| Web | www.audionext.de |
Cayins HiRes-Player N7+ mit diskret aufgebautem D/A-Wandler und vollsymmetrischem Kopfhörerverstärker mit bipolaren Transistoren in Class-A oder Class-A/B-Schaltung lässt auch bei anspruchsvollen High-Endern klanglich keine Wünsche offen. Die Verstärkerschaltung ist für symmetrische und asymmetrische Kopfhörerausgänge optimiert.
Die konsequente Umsetzung einer High-End-Philosophie ist im Mobil-HiFi-Segment aufgrund der kompakten Bauweise nicht immer durchzuhalten. Der Cayin N7+ setzt hier neue Maßstäbe mit seinem von Schaltung und Platinenaufbau komplett symmetrischen Layout. Das Gehäuse wurde aus einer speziellen Aluminium-Magnesium-Legierung präzisionsgefertigt und ist dank sandgestrahlter Titan-Oberfläche auch haptisch ein Genuss. Sein 5-Zoll Full-HD-TFT-Display überzeugt mit Multi-Touch und Gesten-Steuerung sowie kratzresistentem Glas. Gegenüber dem Vorgänger wurde die Laufzeit des eingebauten Akkus verlängert: In Class A/B und bei asymmetrischem Betrieb kann der N7+ bis zu 13 Stunden durchhalten.
Die vollsymmetrische Lautstärkeregelung übernimmt ein eigener Schaltkreis , der mittels des einzigartiges Metall-Drehrads die Justage in feinfühligen 256 Stufen zu je 0,5 Dezibel erlaubt. So ist garantiert, dass der vollsymmetrische Kopfhörerverstärker alle in Frage kommenden Kopfhörer wahlweise über die 3,5-Millimeter-Buchse oder über den Pentaconn-Anschluss mit 4,4 Millimetern im optimalen Regelbereich antreiben kann.
Der Cayin N7+ ist nicht nur ein HiRes-Player für Dateien und Datenströme bis zu PCM768 und DSD512, sondern kann noch viel mehr: So stehen asymmetrische wie symmetrische analoge Ausgangsbuchsen zur Verfügung, die ihn dank der hochwertigen Lautstärkeregelung zum kompakten Vorverstärker werden lassen oder ihn mit festem Ausgangspegel als Netzwerkstreamer für die heimische Anlage qualifizieren. Sein USB-C-Ausgang und der alternative I2S-Anschluss für DSD stellt die hochwertigen Daten auf Wunsch auch unbearbeitet zur Verfügung, womit er alternativ auch als Streaming-Transport fungieren kann. Der interne Speicher lässt sich mit einer Speicherkarte auf bis zu ein Terabyte erweitern.
Die WiFi-Konnektivität macht ihn zum modernen Streaming Device, für Updates und die Einbindung von Streamingdiensten. Dank des angepassten und vorinstallierten Android 12.0 und Zugriff auf den Google Play Store können auch Inhalte anderer Streaming-Dienste oder Musik-Apps wie Qobuz oder Apple Music über den N7+ wiedergegeben werden. Für uneingeschränkte Kompatibilität mit drahtlosen Kopfhörern kann der N7+ alternativ auch im Transmitter-Modus eingesetzt werden, und seine digitalen Daten entsprechend drahtlos zur Verfügung stellen.
Die bipolaren Endtransistoren des Cayin N7+ lassen sich wahlweise im Class-A oder Class-A/B Modus betreiben. So kann der Klangcharakter an die eigenen Vorlieben oder den angeschlossenen Kopfhörer angepasst werden. Die Class-A-Verstärkung steht für einen warmen, maximal transparenten Klang. So entsteht ein detaillierter, angenehmer Sound. Perfekte Voraussetzungen für die unverfälschte Reproduktion moderner Musik mit vielen Details. Class A/B bringt hingegen verbesserte Dynamik und schnelle Impulsverarbeitung und ist bei höheren Ansprüchen an den Dynamikumfang in der Wiedergabe oft die bevorzugte Wahl.
Für die diskrete Treiberstufe haben sich die Cayin-Entwickler nach zahlreichen Hörversuchen für duale Bipolartransistoren entscheiden, die eine symmetrische Class-A-Beschaltung im Push-Pull-Betrieb erlaubt. Beim Kopfhörerverstärker selbst treibt die rauscharme JFET-Stufe im Differenzbetrieb die eigentlichen bipolaren Endtransistoren, sogenannte BJT (Bipolar Junction Transistor). Rauschen und Verzerrungen werden so auf ein absolutes Minimum reduziert, und die Leistung auf 330 Milliwatt im asymmetrischen und 690 Milliwatt im symmetrischen Betrieb gesteigert.
Der Cayin N7+ ist ab September 2025 bei Cayin Distribution sowie im Fachhandel verfügbar und kostet 2.000 Euro.
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Vertrieb
Cayin Audio Distribution GmbH
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| Anschrift | An der Kreuzheck 8 61479 Glashütten-Schloßborn |
| Telefon | +49 6174 9554412 |
| Fax | +49 6174 9554424 |
| info@cayin.com | |
| Web | www.cayin.de |
Wie schon in den beiden Jahren zuvor beendete die High End Society mit der World Of Headphones im UNESCO-Welterbe Zeche Zollverein in Essen die messefreie Urlaubszeit. Auch heuer hatte man für die Veranstaltung einen Tag angesetzt, die Ausstellerzahl und der Besucherzuspruch war ähnlich hoch wie im Vorjahr. Alles wie immer also.
Das Oktogon bot den Kopfhörer-Fans die Möglichkeit, die Produkte von über 50 Marken von rund einem Dutzend Ausstellern auch mit eigener Musik ausgiebig zu testen, wobei es allerdings immer wieder zu kurzen Wartezeiten kam. Carsten Hicking war schon zu Mittag ebenso wie das dreiköpfige Team der High End Society mit der Resonanz rundum zufrieden, wobei der audioNext-Mitinhaber darauf hinwies, dass er unter den Interessierten diesmal einen größeren Anteil von solchen aus dem Pro-Audio-Sektor ausmachen konnte.
So schön das Ambiente aus Industriekultur und der zufällig gleichzeitig auf Zollverein stattfindenden Gourmetmeile – wenn man aus Bayern kommt, reichte eine gute Currywurst-Bude völlig aus – und Sonnenschein mit moderaten Temperaturen auch war, bei der Recherche für den Messebericht sieht man sich mit dem üblichen Problem konfrontiert: Nach der World of Headphones im März des Jahres und der High End im Mai sind Neuigkeiten dünn gesät. Wir haben dennoch einige für Sie aufgespürt.

































In meinem Freundeskreis genießt Cardas für den eigenwilligen Humor ihres Youtube-Kanals Legendenstatus. Ein hervorragender Ruf eilt Cardas-Kabeln ebenso voraus. Dennoch hat es bis heute gedauert, dass sie ihren Weg in meinen Hörraum gefunden haben. Mit der Clear Sky Serie befinde ich mich im mittleren Preissegment des Portfolios.
Zur Einstimmung auf diesen Test habe ich mir selbst noch einmal „Soldering With Jesus“ von Cardas' Youtube-Kanal zu Gemüte geführt, um den Test amüsiert und in bester Laune anzugehen. Dass Cardas seinen Kunden Lötwissen näherbringt, halte ich für einen edlen Schachzug. So kann jeder nachvollziehen, was eine perfekte Terminierung erfordert und sich selbst daran versuchen, ein eigenes Kabel herzustellen. Alle, die sich das nicht zutrauen, können sich glücklicherweise auf Jesus und seine Terminator-Kollegen verlassen.
Die Firma Cardas wurde 1987 von George Cardas gegründet. Das Schneckenhaus, das zum Logo und Sinnbild der Marke geworden ist, kommt nicht von ungefähr. Als semi-professioneller Rennfahrer hat George mit seinem Mechaniker Mike Colver vielfach auf den goldenen Schnitt gesetzt. Die resultierenden Motor- oder Auspuffauslegungen sollen der Konkurrenz oft voraus gewesen und deshalb aus Rennserien verbannt worden sein. Dasselbe Prinzip liegt noch heute den Kabeln der Marke zugrunde. Sie bestehen aus feinen Kupferlitzen, die einzeln lackiert und somit isoliert werden. Vom Kern der Kabel nach außen werden nach dem goldenen Schnitt aufsteigende Materialstärken der Litzen gewählt und miteinander verseilt. Das Kupfer bezieht Cardas seit jeher aus derselben Quelle. Ein amerikanischer Hersteller fertigt nach Georges Spezifikationen besonders reines, höchstqualitatives Kupfer. Teilweise greifen andere Hersteller auf Cardas-Kupfer für ihre eigenen Produkte zurück, was für seine Qualität sprechen dürfte. Inzwischen lenkt Georges jüngste Tochter Angela die Geschicke der Firma. George bleibt weiterhin für Kabeldesigns verantwortlich. Familie bedeutet beiden viel, so werden auch die Angestellten als erweiterte Familie betrachtet und des Öfteren aus dem persönlichen Umfeld im Städtchen Bandon in Oregon für die Firma rekrutiert.

Für den Test hat mir Cardas' deutscher Vertrieb Sieveking Sound ein Interconnect mit Cinch-Steckern und ein Lautsprecherkabel mit Bananensteckern der Clear Sky Serie zur Verfügung gestellt. Beide Kabel sind mit eigenen Cardas-Steckern versehen. Die Cinch-Stecker sind sehr robust und weisen genau das richtige Maß an Spannkraft auf, um einen idealen Kontakt zur Buchse herzustellen. Die Bananenstecker bestehen aus zwei recht massiven, übereinanderliegenden Zungen, in deren Spalt eine Art Federelement für eine hohen Anpressdruck und somit möglichst geringe Übergangswiderstände sorgt. In Sachen Einspieldauer ist man bei Cardas recht pragmatisch. Die Kurzform lautet: „Die Kabel einfach einstecken und nutzen“. Dennoch ist die Materie komplexer, und wer es im Detail wissen möchte, findet eine umfangreiche Erklärung auf der Cardas-Website. Für meinen Test bleibt interessant, dass ein Kabeltausch die Einspieleffekte größtenteils zunichtemacht. Deshalb habe ich sowohl Testläufe mit Einspielzeiten für sowohl meine als auch die Testkabel durchgeführt, aber auch solche ganz ohne Einspielzeit. Wie üblich assoziiere ich mit längerer Einspielzeit eine stressfreiere Wiedergabe und weitere Betonung der positiven Eigenschaften. Da die wahrgenommenen Klangdetails in ihrer Tendenz, eingespielt oder uneingespielt, bestehen bleiben, unterscheide ich im Test nicht explizit.
„Rapid Calm“ der Band Between the Buried and Me von ihrem Album Coma Ecliptic macht den Anfang, da ich die Jungs gerade live gesehen habe und mich die verzwickte Rhythmik des Stücks neben der spannenden Instrumentenmischung wahnsinnig fasziniert. Viel Spaß beim Mitzählen. Mir ist es bisher nicht gelungen, den Code zu knacken. Ein ideales Interconnect-Kabel sollte für mich im Idealfall nichts tun. Es soll die verbundenen Geräte verbinden, ohne einen Eigenklang hinzuzufügen. Genau das habe ich auch vom Cardas Clear Sky erwartet. Die Veränderung der Wahrnehmung der Unterschiede zwischen meinem einfachen Sommer Epilogue, das aufgrund seiner für mich passablen Preis/Leistung noch immer in der Kette verblieben ist, ist besonders spannend. In erster Instanz höre ich beim Cardas besonders im Stimmklang des Sängers etwas rundere, „zahmere“ Mitten. Der Bass und die Höhen scheinen hingegen stärker betont. Nach einigem Hin- und Her-Vergleichen werden die initial wahrgenommen Unterschiede verschwindend gering. Das Sommer und Cardas scheinen sich tonal sehr nahe zu sein. Was ich eingangs als stärkere Betonung des Basses wahrgenommen habe, wirkt viel eher wie eine Erweiterung des Frequenzgangs nach unten. Die Höhen wirken nach dem Einhören eher geschmeidiger, dabei gleichermaßen einen Hauch feiner aufgelöst. Eine Veränderung in den Mitten kann ich nicht mehr unbedingt heraushören. Was beide Kabel aber wirklich unterscheidet, ist, wie sie in ihrer Gesamtheit wirken. Das Clear Sky schafft es, die Bühne etwas tiefer darzustellen. Die Instrumente sind etwas schärfer voneinander getrennt und scheinen greifbarer. Insgesamt herrschen ein höherer Realismus und Wohlklang.

Bei Loreena McKennits „La Serenissima“ vom Album THe Book of Secrets manifestiert sich dieser Eindruck nochmals mit einer insgesamt größeren musikalischen Sanftheit des Cardas. Tatsächlich wirkt es auf mich so, als würde mein Epilogue „noch weniger machen“, einzelne Töne wirken in sich schlichter, dafür bleibt die Wiedergabe aber, so wie ich es von meiner Kette gewohnt bin, eher technisch mit einem minimalen Anflug von Härte. Die Saiten der Harfe wirken etwas schimmernder, metallischer, tendenziell eher wie (umsponnene) Nylonsaiten. Sie scheinen leicht vom Klangkörper isoliert. Mit dem Clear Sky schmelzen Saiten und Klangkörper zu einer ausdrucksstarken und dennoch differenzierten Einheit zusammen. Die Saiten wirken jetzt eher wie Darmsaiten und verfügen über einen wunderbar weichen, komplexen Kernklang. Auch die Viola da Gamba wirkt lebensechter, so wie ich das Instrument hautnah erlebt kenne, und ihr besonderer, leicht nasaler Klang kann sich natürlicher entfalten. Bei diesem ruhigen Stück kristallisiert sich die Überlegenheit des Cardas heraus. So fein, einfühlsam, einfach nur schön, kenne ich das Stück auf meiner Anlage nicht. Sogar die Crescendi wirken mit dem Cardas-Cinch-Kabel etwas betonter und kraftvoller ausgeführt.
Für den Test des Lautsprecherkabels fällt mir die Entscheidung schwer, welches NF-Kabel als Grundlage dienen soll. Das Cardas spielt klanglich klar komplexer, feiner und einfühlsamer, mein Kabel kenne ich aber deutlich besser. Ich entscheide mich zunächst für das Cardas Interconnect, um die Synergie beider Kabel zu erleben, möchte dann aber zum Abschluss auch einmal testen, wie das Cardas-Lautsprecherkabel gemeinsam mit meinem Epilogue wirkt.

Beim Wechsel des Lautsprecherkabels nehme ich initial kaum tonalen Veränderungen wahr, so wie es beim Cinch-Kabel der Fall war. Das werte ich absolut positiv. Denn der Grund, weshalb ich auch an meinem Sommer SC-Dual Blue Lautsprecherkabel so lange festhalte, ist seine nicht verfärbende Eigenschaft. So würde ich also auch dem Cardas Neutralität attestieren, wenn überhaupt mit einem minimalen Hauch ins Warme. Dafür sticht es in einer anderen Disziplin deutlich hervor. Bei Borknagars „Voices“ vom Album True North ist mit dem Clear Sky viel mehr Dynamik im Spiel. Jeder einzelne Ton scheint leiser zu beginnen und lauter zu enden. Auch der Weg von leise nach laut scheint noch feiner abgestuft. Das manifestiert sich sowohl in kleinen Details von Sänger Lars Nedlands Stimme, aber auch im insgesamt vehementer wirkenden Schlagzeug und E-Bass. Die Begleitinstrumente profitieren ebenfalls deutlich, indem sie klarer abgegrenzt werden und viel leichter als einzelne Instrumente zu identifizieren sind. Insgesamt führt das zu einer deutlich differenzierteren Wiedergabe. Im Gegensatz zur größeren Bühnentiefe, die das NF-Kabel erzeugte, fällt das Lautsprecherkabel in dieser Disziplin nicht unbedingt übermäßig auf. Der Eindruck von Raum und Luftigkeit entsteht eher durch Präzision und Abgrenzung der Instrumente als durch eine überdurchschnittliche Bühnentiefe. Auch das werte ich positiv, denn die Raumgröße wirkt glaubwürdig und nicht künstlich aufgeblasen.

Abschließend möchte ich wie angekündigt noch testen, wie das Cardas-Lautsprecherkabel gemeinsam mit meinem Epilogue harmoniert. Dazu komme ich auf „La Serenissima“ zurück und es wird noch einmal besonders interessant für mich. Beide Cardas-Kabel gemeinsam erzeugen eindeutig die größere Plastizität, spielen ruhiger und geschmeidiger. Mein eigenes Cinch-Kabel profitiert allerdings auch vom Cardas-Lautsprecherkabel im Setup. Gemeinsam mit meinem Lautsprecherkabel wirkt mein Epilogue eher „technisch kalt“ und das Cardas Interconnect eher „musikalisch fließend“. Das Clear Sky Lautsprecherkabel lässt diese Unterschiede geringer werden. Beide Cardas-Kabel gemeinsam wirken wie gesagt plastischer und differenzierter, mein Epilogue mit Cardas' Lautsprecherkabel jedoch etwas lebendiger, spritziger. Seine technische Komponente fällt deutlich weniger negativ ins Gewicht als noch zuvor. Bei den eingangs gehörten Between the Buried and Me erzeugt die Kombination aus der Präzision und Dynamik des Clear Sky Lautsprecherkabels mit der durchschlagenden Klarheit meines Epilogues eine spannende, energiegeladene Wiedergabe. Es beweist, dass ein durchgängiges Cardas-Kabelsetup, durchaus ein Optimum darstellen kann, die Kabel aber auch sehr offen für experimentelles Mischen sind. Das ist für mich eine spannende Qualität, denn oft erlebe ich es, dass ein einheitliches Kabelupgrade eine bestimmte Kerneigenschaft bedient und ein fremdes Kabel in der Kette diese in Synergie erreichte Qualität wieder zunichtemacht. Damit ist das „Steuern“ übriger Faktoren oft schwierig und zwingt teilweise zum Austausch eines gesamten Kabelsatzes. Die Clear-Sky-Kabel jedoch scheinen ihre Kerneigenschaften in nahezu voller Qualität zu erhalten, auch wenn man mit einem anderen Kabel in eine leicht andere Richtung steuert.
Bei einem Wechsel zurück auf das reine Cardas Setup lässt sich mit „Everything Is Going to Be OK“ von GoGo Penguins gleichnamigem Album noch einmal wunderbar nachvollziehen, was insgesamt passiert. Der Raum wird tiefer, größer, die Separation, Tiefenstaffelung und Konzentration der einzelnen Instrumente nimmt zu. Die Wiedergabe wird gleichzeitig differenzierter, mit einigen kleinen Details mehr, aber auch etwas geschmeidiger, fließender und erzeugt natürlichere, glaubwürdigere Klänge. Die größere Dynamikfähigkeit der Cardas-Kabel macht die Wiedergabe ungleich spannender und anziehender.
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Gehört mit
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| Router & Zubehör | Fritzbox 7530 (mit SBooster BOTW), Silent Angel Bonn N8 (mit Keces P3) |
| Server | PrimeCore Audio A7 |
| Reclocker | Mutec MC-3+ USB |
| DAC | Mytek Brooklyn DAC+ (mit Ferrum HYPSOS), Soncoz SGD1 (mit iFi iDefender+) |
| Pre-Amp | Violectric Pre V630 |
| Endstufe | NAD C 275BEE, IOTAVX PA3 |
| Lautsprecher | Magnat Quantum 807, Neumann KH 120 A |
| DAP | FiiO M11 Plus ESS (FiiO Music App, Qobuz), HiBy R6 (HiBy Music App, Qobuz) |
| Smartphone | Motorola One Zoom, 128GB, 4GB RAM, Android 10 (BubbleUPnP, Qobuz, HiBy Musikapp, USB Audio Player PRO) |
| Kopfhörerverstärker | iFi Micro iDSD Black Label |
| Kopfhörer | Sennheiser HD 800 s, Beyerdynamic dt 880 black edition |
| In-Ears & Zubehör | Vision Ears VE7, Vision Ears VE6 X2, Etymotic ER4SR, iFi IE-Match, Final ZE8000 JDH |
| Kabel | Audioquest, Chord Company, Belden, Boaacoustic, Furutech, Glockenklang/Eupen, Sommer |
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Herstellerangaben
Cardas Clear Sky Interconnect RCA
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| Technische Spezifikationen | 9,3 mm Außendurchmesser, 2 x 0,5 mm CLEAR-Sky-Leitermaterial, Geflochtene Abschirmung, Alcryn-Ummantelung |
| Preis | 0,5 m: 630 € 1 m: 820 € 1,5 m: 1.010 € 2 m: 1.200 € 2,5 m: 1.390 € 3 m: 1.580 € 3,5 m: 1.770 € 4 m: 1.960 € 4,5 m: 2.150 € 5 m: 2.340 € + 0,5 m: 190 € |
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Herstellerangaben
Cardas Clear Sky X4 Speaker
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|---|---|
| Technische Spezifikationen | 1,8 cm Außendurchmesser, Cardas-Kupfer, PFA-Dielektrikum, 4 x 1,5 mm CLEAR Leitermaterial |
| Preis | 0,5 m: 590 € 1 m: 810 € 1,5 m: 1.030 € 2 m: 1.250 € 2,5 m: 1.470 € 3 m: 1.690 € 3,5 m: 1.910 € 4 m: 1.130 € 4,5 m: 2.350 € 5 m: 2.570 € + 0,5 m: 220 € |
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Vertrieb
Sieveking Sound GmbH & Co KG
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|---|---|
| Ansprechpartner | Jan Sieveking |
| Anschrift | Plantage 20 28215 Bremen |
| Telefon | +49 421 6848930 |
| kontakt@sieveking-sound.de | |
| Web | www.sieveking-sound.de |
Mit dem MM-Tonabnehmer N1 beweist clearaudio eindrucksvoll, wie viel Leistung und Präzision auch im preislichen Einstiegssegment umsetzbar sind. Zum Marktstart ist der N1 zum besonders attraktiven Einführungspreis von 99 Euro erhältlich. Zusätzlich präsentiert clearaudio mit dem Stylus Cleaner Pad ein unverzichtbares Zubehör für die tägliche und besonders schonende Reinigung der Nadel.
Clearaudio präsentiert den neuen Maßstab für den Einstieg in die MM-Tonabnehmerklasse – reduziert auf das Wesentliche, aber kompromisslos in Klangqualität, Verarbeitung und Materialwahl. Ein Tonabnehmer, der klanglich weit über seine Preisklasse hinaus überzeugt. Das neu entwickelte, eloxierte Aluminiumgehäuse dient als extrem stabiler Konstruktionsrahmen und überzeugt durch ein optimal ausbalanciertes Gesamtgewicht von nur 12,6 Gramm. Dadurch ist er gleichermaßen für leichte wie auch schwere Tonarme geeignet. In klassischem Schwarz oder elegantem Silber erhältlich, lässt sich der Tonabnehmer optisch ideal auf Tonarm oder Plattenspieler abstimmen.
Ein besonderes Highlight ist das innovative Stecksystem für den Nadelträger: Es ermöglicht einen schnellen und unkomplizierten Wechsel – sogar im eingebauten Zustand. Ideal für unvorhergesehene Zwischenfälle oder regelmäßige Wartung. Ebenfalls brandneu eingetroffen ist das clearaudio Stylus Cleaner Pad. Das Gel-Pad ist eine ideale Ergänzung zu bestehenden Reinigungsmethoden wie Flüssigkeit und Bürste, insbesondere für die tägliche Reinigung oder den spontanen Einsatz. Seine Anwendung erfolgt schnell, unkompliziert und frei von mechanischen Belastungen.
Das Stylus Cleaner Pad basiert auf einem speziellen Silikonmaterial mit antistatischer Wirkung. Es zieht selbst feinste Staubpartikel zuverlässig an – ganz ohne den Einsatz von Flüssigkeiten und Reibung. Die Anwendung ist denkbar einfach: Der Abtaster wird zwei- bis dreimal vorsichtig auf das Pad abgesenkt – schon ist die Nadel mikroskopisch rein und bereit für ein unverfälschtes Hörerlebnis.
Der MM-Tonabnehmer N1 ist ab sofort für kurze Zeit zum Einführungspreis von 99 Euro im Fachhandel und im clearaudio Analogshop in den Farben Silber und Schwarz erhältlich. Das Stylus Cleaner Pad ist ebenfalls ab sofort zum Preis von 29 Euro im clearaudio Analagshop erhältlich.
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Hersteller
clearaudio electronic GmbH
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| Anschrift | Spardorfer Str. 150 91054 Erlangen |
| Telefon | +49 9131 40300100 |
| info@clearaudio.de | |
| Web | www.clearaudio.de |
WOD freut sich, passend zum Weltkopfhörertag die renommierte US-amerikanische Marke 64 Audio in sein Vertriebsportfolio aufzunehmen. Das Unternehmen ist bekannt für seine fortschrittliche Technologie und seine Hingabe zur Klangqualität, die sowohl von professionellen Musikern als auch von Audiophilen weltweit geschätzt wird.
Mit einer Vielzahl von Produkten, wie In-Ear-Monitoren, die für Live-Performances, Studioaufnahmen und den persönlichen Gebrauch konzipiert sind, bietet 64 Audio-Lösungen, die höchsten Ansprüchen gerecht werden. Jedes Produkt wird mit einem klaren Fokus auf Komfort und Benutzerfreundlichkeit entwickelt, um ein unvergleichliches Hörerlebnis zu garantieren. WOD freut sich, ab sofort die renommierten Produkte von 64 Audio in seinem Sortiment zu haben.
Ein besonderes Highlight ist die neue Apire Serie, die mit vier Modellen sowohl Einsteiger als auch anspruchsvolle Hörer anspricht. Jedes Modell bietet ein individuell abgestimmtes Klangprofil und richtet sich an unterschiedliche Bedürfnisse: von natürlichen Klangbildern bis hin zu professionellen Anforderungen an Präzision und Dynamik.
Die Produkte von 64 Audio sind ab sofort über WOD Audio oder ausgewählte Fachhändlern erhältlich. Weitere Informationen gibt es auf der WOD Webseite oder auf der World of Headphones (https://www.hifistatement.net/event/item/4163-world-of-headphones-in-essen).
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Vertrieb
WOD-Audio - Werner Obst Datentechnik
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|---|---|
| Anschrift | Westendstr. 1a
61130 Nidderau |
| Telefon | +49 6187 900077 |
| info@wodaudio.de | |
| Web | www.wodaudio.de |
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Hersteller
SV-Audio by Storgaard & Vestskov
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|---|---|
| Anschrift | Lillevangsvej 6 3700 Rønne Dänemark |
| Telefon | +45 8844 8500 |
| info@sv-audio.com | |
| Web | sv-audio.com |
Frida von Storgaard & Vestskov hat mich bereits auf den Hamburger HiFi-Tagen 2024 derart verblüfft, dass ich lange im Raum der Dänen verweilte und der Vorführung gespannt zuhörte, strafte der Lautsprecher seine physische Größe offensichtlich Lügen. Nun hat diese Pretiose endlich den Weg von Bornholm zu mir nach Hause gefunden.
Für alte HiFi-Hasen wie mich werden lichte Momente auf Messen und Ausstellungen zunehmend seltener, damit spiele ich nicht auf meinen verblassenden persönlichen Geisteszustand an, sondern auf rare Neuerungen, die mich wirklich begeistern können. Aber was soll die arme Branche auch immer wieder Neues erfinden? Als ich am allerwenigsten damit rechnete, Anfang 2024 auf den Hamburger HiFi-Tagen, hat mich die Verführung des Messedebütanten SV-Audio by Storgaard & Vestskov umgehauen. Als Nordlicht ist diese jährliche Veranstaltung zu Jahresbeginn gefühltes Heimspiel und Pflichtprogramm für mich und alle regelmäßigen Aussteller sind mir wohlbekannt. Diese sympathischen Dänen jedoch kannte ich nicht: Storgaard & Vestskov.

Gepolt auf Analoges, Röhrenverstärker und Hochwirkungsgradlautsprecher, gehören Regallautsprecher mit mittelmäßigem Wirkungsgrad auch nicht gerade in mein Beuteschema. Aber was mich bereits beim Vorbeischlendern und einem ersten kurzen Hineinhören faszinierte, berichtete ich bereits in meinem Beitrag zu den Norddeutschen Hifi-Tagen 2024: „Diese junge Firma stellte ihre beiden Lautsprecher „Frida“ und „Gro“ vor, von denen gerade der kleinere Zweiweger spielte und mich nachhaltig begeisterte. Frida klang äußerst lebendig und die Musik löste sich sehr gut von den Lautsprechern, die akustisch quasi unsichtbar wurden. Sie spielten sehr klar und neutral, mit erstaunlich kräftigen, schön konturieren und knorrigen Bässen. Meine Frage, ob irgendwo ein versteckter Subwoofer Unterstützung leisten würden, wurde verneint, und wie jeder weiß: Dänen lügen nicht! Sehr beeindruckend, insbesondere wenn man berücksichtigt, dass die umfunktionierten Hotelzimmer ohnehin schwierige akustische Bedingungen bieten.“

Da saß ich nun, völlig fasziniert und verblüfft von der schlackenfreien, offenen, lebendigen und hochmusikalischen Darbietung und ich musste mir eingestehen, dass hier weder Röhrenverstärker noch Hochwirkungsgradlautsprecher am Werk waren. Ein wenig fühlte ich mich an den Charakter meiner altehrwürdigen und geliebten Dynaudio Contour 1.3 MkII erinnert (ebenfalls eine Dänin), welche ich vor drei Jahrzehnten besaß, nur spielte das hier auf einem ganz anderen Level. Eins war klar: Diese Lautsprecher mussten zum Test her!
Eineinhalb Jahre später steht sie also in meinem Hörraum, die Frida, zum Paarpreis von 15.500 Euro. Für einen Zweiweg-Kompaktlautsprecher, wohlgemerkt. Das ist schon eine Stange Geld, obwohl schwere Ständer mitgeliefert werden, die das Gesamtgewicht der großen Versandkiste aus Holz auf annähernd 100 Kilogramm hieven. Erwähnte ich, dass solche Testprobanden bei uns HiFi-Redakteuren besonders beliebt sind? Jedenfalls sind die Ständer integraler Bestandteil der Frida, da sie die kleinen Boxen auf Ohrhöhe positionieren und ihnen einen so stabilen Stand geben, so dass aus dieser Symbiose quasi ein schlanker Standlautsprecher entsteht.

Finish und Verarbeitung jedenfalls sind perfekt, wie man das eben für einen solchen Preis erwarten darf. Die fünflagig aufgebauten Gehäusewände von 26 Millimetern Stärke tragen eine CNC-gefräste Front aus Aluminium, das in der Luftfahrzeugindustrie verwendet wird. Das charakteristische Muster und die besondere Formgebung dieser Platte sollen das Reflexionsverhalten optimieren. Sie beherbergt die jeweils paarweise gematchten Treiber: Der Hochtöner ist ein Ringradiator mit 38 Millimetern Durchmesser und hohem Auflösungsvermögen, der trotz seiner Größe bis 38 Kilohertz hinaufsteigen können soll. Für den mit circa 13 Zentimetern Durchmesser vergleichsweise kleinen Treiber für die mittleren und tiefen Frequenzen verwendet Storgaard & Vestskov eine Mineralfasermembran mit hoher innerer Dämpfung und von Haus aus hohem linearen Frequenzgang, der wenig Korrekturen bedarf. Die Frequenzweiche trennt den Übertragungsbereich zwischen Hoch- und Tiefmitteltöner nicht allzu hart bei 2750 Hertz mit einer Flankensteilheit von zwölf Dezibel pro Oktave (Linkwitz-Riley-Filter). Die Angabe einer unteren Grenzfrequenz von 32 Hertz für einen derart kompakten Lautsprecher finde ich zwar etwas ambitioniert, gleichwohl bestätigte mein subjektiver Höreindruck, dass die Frida ziemlich tief in den Keller stieg.

Jedenfalls wurde der Frequenzgang ohrenscheinlich ordentlich glattgebügelt, um linear tief in den Keller zu steigen, freilich um den Preis eines recht geringen Wirkungsgrads von 87 Dezibel pro Watt und Meter. Die Kehrseite der Medaille ist damit eine hohe Anforderung an Leistung, Stabilität und Qualität des verwendeten Verstärkers. Storgaard & Vestskov empfiehlt mindestens 30 Watt, wobei ich es für genügend Headroom in Abhängigkeit von der Raumgröße eher mit mindestens 50 bis 80 Watt probieren würde und ein hoher Dämpfungsfaktor schadet ebenfalls nicht. Womit alle meine Röhrenverstärker von vornherein ausschieden: Ich borgte mir eigens für diesen Test einen generalüberholten Einstein „The Amp“ MkII Transistor-Vollverstärker eines Freundes aus, den ich selbst einmal besessen – und geliebt – hatte und der mir bestens bekannt ist. Der Lautsprecher ist wie bei dieser Größe nicht anders zu erwarten als Bassreflexgehäuse ausgelegt, das nach hinten strahlt. Glücklicherweise handelt es sich dabei nicht um eine hektische Luftpumpe, eine wandnahe Aufstellung ist damit ohne Dröhneffekte möglich und bei mir war schließlich ein Abstand von ungefähr einem halben Meter zur Rückwand optimal. Das Anschlussterminal verfügt über WBT-Anschlüsse, die hybride Innenverkabelung aus einem mit Silber beschichteten Kupferleiter stammt von Van den Hul.

Ich glaube, ich habe noch nie meinen Hörraum beschrieben, womöglich einfach deshalb, weil ich selten Lautsprecher teste. Jetzt halte ich es für geboten: Frida musste mit meinem etwas über 50 Quadratmeter großen, L-förmigen Raum klarkommen, wobei ich die Lautsprecher zunächst mit knapp einem Meter Abstand zur gut vier Meter breiten Rückwand „am Wohnzimmerende“ platzierte. Der Basisabstand der beiden Frida-Zwillinge zueinander betrug ungefähr zweieinhalb Meter (center-to-center), leicht eingewinkelt auf meinen drei Meter entfernten Hörplatz. Mein Haus hat ein Holzständerwerk, die inneren Wände sind mit Raufaser tapezierte OSB-Platten, der Fußboden ist Parkett, die durchgängige Holzdecke hat etliche Holzträgerbalken, die wie Diffusoren wirken. Auf dem Boden befinden sich unregelmäßig verteilt einige künstliche Schaffelle zum Rumtollen für unsere Hunde. So klingt mein durchschnittlich möblierter Raum mit seinen überschaubaren (mit leichten Vorhängen und Plissees versehenen) Glas- und Fensterflächen und einigen größeren Zimmerpflanzen auch ohne besondere akustische Maßnahmen verdammt gut, ausgeprägte Raummoden gibt es ebenso wenig wie Klangschälchen, das nur mal so am Rande. Gelebte Raumakustik halt. So positioniert, klang Frida bereits sehr offen und frei von jeglichen Kompressionseffekten, so dass ich mich von hier aus näher an die Rückwand herantastete, um noch etwas mehr Substanz im Tiefton zu bekommen. Bei ungefähr einem halben Meter Distanz klang es am besten, überhaupt zeigte sich diese Dänin sehr aufstellungsunkritisch.

Eine ausgeprägte Eigenschaft dieses Lautsprechers schien es zu sein, den Fokus stets auf die Musik an sich zu lenken. Das fiel mir beim Stück „New Dawn Fades“ von Joy Division auf (Unknown Pleasures, Factory, 1979). Ende der 1970er-Jahre war es üblich, dass Bands im Studio live aufgenommen wurden. Produzent Martin Hannett hingegen ließ Schlagzeug und Gesang getrennt voneinander aufnehmen, um einen möglichst sauberen und isolierten Klang zu generieren. Selbst die Schlagzeugaufnahme wurde zusätzlich fragmentiert, indem er das Drumset auseinanderbauen und für die spätere Bearbeitung jede Spur einzeln einspielen ließ. Der so erzeugte und als Martin-Hannett-Hall bekannt gewordene Effekt mit einer Art Übungsraum- oder Badezimmerhall ist auch bei diesem Stück sehr ausgeprägt und wurde von der Storgaard & Vestskov Frida unnachahmlich präsent in den Vordergrund gestellt. Der Sound dieser Lautsprecher war von kristalliner Klarheit geprägt, ohne dabei analytisch oder steril zu wirken, vielmehr schienen sich einfach keinerlei Störartefakte in den Weg zu stellen, sofern die Aufnahme es hergab. Faszinierend!

Eine weitere, bereits erwähnte Sahneseite dieses Lautsprechers war der Tiefton. Ich war völlig verblüfft, welches Bass-Fundament die Frida trotz ihrer überschaubaren Gehäusegröße in Verbindung mit dem Fünfzöller zu erzeugen vermochte. Und nein, sie trickste dabei nicht wie üblich mit einem um die 100 Hertz liegenden, überzogenen Bassbuckel, so wie viele Hersteller von Regallautsprechern es zur Vortäuschung falscher Tatsachen gerne tun. Der Tiefton war flink, sauber, präzise und dennoch tief. Voraussetzung: Der Verstärker musste von exzellenter Güte hinsichtlich Lautsprecherkontrolle (Dämpfungsfaktor) und Stromlieferfähigkeit sein, so wie der angeschlossene Einstein. Der angegebene Minus-drei-Dezibel-Punkt von 32 Hertz in Bezug auf den Wirkungsgrad von 87 Dezibel pro Watt und Meter erschien mir persönlich etwas optimistisch, gleichwohl ich es messtechnisch nicht überprüfen konnte es auch völlig wurscht war. Bei geschlossenen Augen hatte ich das Gefühl, dass hier eine ausgewachsene Standbox spielte. Diese Qualitäten im Tiefton schienen sich dabei vollkommen in den Dienst der Musik zu stellen: Mit feiner Diktion, korrektem Tempo und tollem Rhythmusgefühl konnte ich auch komplexesten Bassläufen mühelos folgen.

Eine Scheibe nach der anderen landete auf dem Plattenteller und ich konnte mich gar nicht satthören, sprich: Frida erlaubte mir nicht nur ermüdungsfreies Langzeithören, sondern sie bestach darüber hinaus durch einen unbändigen Spaßfaktor, was ich ihr hoch anrechnete. Damit meine ich, dass die Frida in der Lage war, subtile interpretatorische Nuancen zu Tage zu fördern, die sich mir nicht unmittelbar tonal, sondern erst indirekt durch die entstandenen Bilder im Kopf erschlossen. Als Morrissey „Everyday is like Sunday“ (Viva Hate, His Master´s Voice, 1988) sang, wurde mir sofort wieder die Brillanz dieses Songs bewusst. Der Hörer könnte ihn als Darstellung von Depression und Verzweiflung interpretieren, oder – viel richtiger – in Morrisseys distanzierter Beobachtungsgabe und seinen poetischen Bildern die Sehnsucht nach Flucht und damit eine gewisse düstere Schönheit oder einen Silberstreif am Horizont finden. Morrisseys trockener, schwarzer Humor kulminiert in der Textzeile Etch a postcard "How I dearly wish I was not here". Die Poesie eines künstlerischen Genies wie Morrissey derart eindringlich herausschälen und vermitteln zu können sowie fantasievolle Bilder im Kopf des Hörers zu erzeugen, vermögen nur waschechte High-End-Komponenten wie die Frida.
Wer nun von mir erfahren möchte, wie es denn um die Erfüllung des Pflichtenhefts HiFi-technischer Standardanforderungen aussieht, dem wollte ich am liebsten sagen: Alles schnöder Mammon, über solche Banalitäten werde ich mich nicht weiter auslassen. Das wäre Ihnen als Leser gegenüber aber vielleicht etwas unfair, also gut: Die Storgaard & Vestskov Frida besticht durch ein schnelles, kräftiges Tieftonfundament, das trotz (oder besser: wegen) der Bassreflexauslegung, die hier technisch perfekt gelungen ist, dem darüber liegenden Bereich des Frequenzbands zeitlich nicht hinterherhumpelt. Und das ist bei Bassreflex-Designs wahrlich keine Selbstverständlichkeit… Rhythmus, Tempo und Taktgefühl gewinnen dadurch ungemein. Der Stimmenbereich ist sehr homogen, Sibilanten klingen klar und sauber, ohne jedes Zischeln oder Lispeln. Das Obertonspektrum leuchtet brillant, die Frida steigt bis in Fledermausohr-Regionen hinauf und koloriert eher silbrig als golden, ohne jemals spitz oder hart zu klingen. Frida klingt auch niemals „boxy“ wie ein bündelnder Studio-Monitor, sondern verfügt über ein sehr gutes Abstrahlverhalten und ein holographisches Abbildungsvermögen. Etwaige Schwächen konnte ich keine ausmachen. In Sachen Ortungsschärfe und Kohärenz kommt sie in Nuancen vielleicht nicht an die allerbesten Koaxial-Lautsprecher oder Vollbereichsbreitbänder dieser Welt heran, aber das ist geschenkt und eigentlich keiner Erwähnung wert. Die wahre Stärke die Lautsprechers liegt jedoch im Vermögen, den Hörer musikalisch zu involvieren, in den Bann zu ziehen, Musik einfach spannend darzustellen. Storgaard & Vestskov Frida ist ein Lautsprecher für Musikliebhaber.
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Gehört mit
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| Phonovorverstärker | Pro-Ject Phono Box S2 Ultra mit Pro-Ject Accu Box S2 |
| Plattenspieler | Pro-Ject Debut PRO + Plattenpuck PRO |
| Vollverstärker | Einstein The Amp MkII |
| Zubehör | Dynamikks! Speakerlink I, Phono NF-Kabel Pro-Ject, Connect-it RCA-E |
| Möbel | Hi-Fi Racks Ltd |
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Herstellerangaben
SV-Audio by Storgaard & Vestskov Frida
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| Prinzip | passiver Zweiweglautsprecher mit Standfuß |
| Empfindlichkeit | 87dB/W/m |
| Nennimpedanz | 4-8Ohm |
| Frequenzbereich | 32Hz-38kHz |
| Empfohlene Verstärkerleistung | 30-200Watt |
| Empfohlener Abstand zur Rückwand | 30-80cm |
| Empfohlene Raumgröße | 15-30m2 |
| Abmessungen (BxTxH) | 21 x 33 x 105cm inklusive Standfuß |
| Gewicht | 33kg inklusive Standfuß |
| Farbe / Ausführung | schwarz/weiß, Lack Hochglanz, diverse Furniere möglich |
| Preis | 15.750 Euro |
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Hersteller
SV-Audio by Storgaard & Vestskov
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|---|---|
| Anschrift | Lillevangsvej 6 3700 Rønne Dänemark |
| Telefon | +45 8844 8500 |
| info@sv-audio.com | |
| Web | sv-audio.com |