Unison Research feiert sich und seine erfolgreichsten Produkte selbst: Der Verstärkerklassiker Simply Italy kommt als Black Edition mit veränderten technischen Details und frischer Optik daher. Wir hinterfragen, ob es sich nur um pures Marketing oder tatsächlich um Neuerungen mit klanglich relevanten Verbesserungen handelt.

Der Look der Black Edition zeichnet sich durch eine hochglanzlackierte Frontplatte, dunkel eloxierte Metalloberflächen und ein neues grafisches Design mit geänderter Typographie aus, ganz im Gegensatz zu den nach meinem Empfinden bisweilen etwas bieder anmutenden Holzapplikationen vergangener Tage. Sehr schön, denn damit nähern sich die Italiener deutlich dem Stil an, wie ein Röhrenverstärker für meinen Geschmack nun einmal auszusehen hat. Ach ja, der liebe Preis: Das hübsche Gerät wechselt für überschaubare 2600 Euro den Besitzer.

Die neue Black Edition des Simply Italy besticht durch seine schlichte Eleganz, insbesondere ohne das Schutzgitter. Verarbeitung und Haptik sind bei Unison Research wie immer tadellos
Die neue Black Edition des Simply Italy besticht durch seine schlichte Eleganz, insbesondere ohne das Schutzgitter. Verarbeitung und Haptik sind bei Unison Research wie immer tadellos

Unison Research ist mir als feine italienische HiFi-Schmiede im Gedächtnis, die optisch einprägsame Geräte baut, die – neben ihren klanglichen Meriten – insbesondere auch durch ihre Fertigungsqualität überzeugen, völlig unabhängig davon, ob man Holzzierrat mag oder nicht. Ein kurzer Blick auf Unison Researchs Geschichte spiegelt genau diese Philosophie wider: 1987 von einer kleinen Gruppe audiophiler Enthusiasten unter Führung von Giovanni Maria Sacchetti gegründet, glaubte Unison fest daran, „dass jedes Audio-Gerät nicht nur für das Ohr, sondern auch für das Auge Freude machen solle“, so steht es im Vertriebsprospekt zur Unternehmensgeschichte geschrieben. Dieser Aspekt ist mir persönlich ein besonders wichtiger: Ab einem bestimmten Preislevel darf der Käufer einfach von einer hochwertigen Verarbeitung ausgehen, die mit dem Kaufpreis korreliert; in dieser Hinsicht hat Unison Research gewiss noch nie enttäuscht.

Die ECC82 Eingangs-/Treiberröhren stammen von Gold Lion, hier ist durch Wechsel gegen gute NOS-Typen sicherlich noch eine klangliche Nuance mehr drin
Die ECC82 Eingangs-/Treiberröhren stammen von Gold Lion, hier ist durch Wechsel gegen gute NOS-Typen sicherlich noch eine klangliche Nuance mehr drin


Unser hübsches Schnuckelchen bringt circa 15 Kilogramm Kampfgewicht auf die Waage und steht auf drei Füßen, was einen stabilen Stand ohne Kippeln garantiert. Ein simples, gleichwohl sehr effektives Feature, das von den allerwenigsten Herstellern umgesetzt wird. Der Italiener verfügt eingangs- respektive treiberseitig über zwei ECC82 Doppeltrioden, die zwei im Single-Ended-Modus betriebene KT77-Pentoden anstatt der bisher beim Simply Italy üblichen EL34-Pentoden ansteuern. Diese sind im Ultralinearbetrieb für zehn Watt Ausgangsleistung gut. Neues Feature der Black Edition: Die elektronische Polarisation sorgt für einen stabilen Arbeitspunkt der KT77, womit eine Auto-Bias-Funktion obsolet wird.

Unison Research hat außerdem den Ausgangstransformator überarbeitet, der in einer speziellen Technik in fünf Wicklungsabschnitten gefertigt wird und auf sechs Ohm Ausgangsimpedanz ausgelegt ist, was einerseits einen sinnvollen Kompromiss für Lautsprecher mit vier respektive acht Ohm Nennimpedanz darstellt, andererseits den Vorteil von lediglich einer Trafowicklung statt derer zwei mit sich bringt.

Auch die KT77 stammen von Gold Lion. GEC entwickelte diese Beam-Power-Pentode Ende der 1950er Jahre als ultimative Audio-Leistungsröhre mittlerer Leistung. Sie wurde als Ersatz für die EL34 entwickelt und verwendet eine der 6CA7 sehr ähnliche Innenkonstruktion. Das Kürzel „KT“ steht dabei für „Kinkless Tetrode“
Auch die KT77 stammen von Gold Lion. GEC entwickelte diese Beam-Power-Pentode Ende der 1950er Jahre als ultimative Audio-Leistungsröhre mittlerer Leistung. Sie wurde als Ersatz für die EL34 entwickelt und verwendet eine der 6CA7 sehr ähnliche Innenkonstruktion. Das Kürzel „KT“ steht dabei für „Kinkless Tetrode“

Eingangsseitig verfügt der Verstärker über drei Cinch-Line-Eingänge, einen USB- sowie einen Toslink-Eingang, wobei ich letztere nicht näher unter die Lupe genommen habe. Ausgangsseitig besteht die Möglichkeit, über die mit Sub Out bezeichneten Cinch-Buchsen einen aktiven Subwoofer anzusteuern. Ein interessantes Feature ist die Möglichkeit, die Gegenkopplung in zwei Stufen zwischen knapp zwei und fünf Dezibel umschalten zu können, um hier eine kleine geschmackliche Anpassung bezüglich der Lautsprecherkontrolle vornehmen zu können. Von einigen Hardlinern wird Gegenkopplung in Röhrenverstärkern gern als Teufelszeug abgetan und auch ich hätte mir gewünscht, diese ganz ausschalten zu können. Allerdings bereitet mir diese fast homöopathisch zu nennende Größenordnung keine schlaflosen Nächte und der unbedarfte Besitzer kann ohnehin nichts verkehrt machen: Die Schalterstellung, in der es subjektiv besser klingt, ist die richtige.

Mit zehn Watt Ausgangsleistung im Single-Ended-Modus lassen sich freilich keine Bäume ausreißen. Hier ist Sorgfalt bei der Wahl der Lautsprecher geboten; ein Wirkungsgrad von 90 Dezibel als unteres Limit ist für alle Spielpartner Pflicht, ein sauberer Impedanzverlauf ohne Sauereien à la Achterbahn die Kür. Vierwegemonster mit komplexem Filternetzwerk und fiesen Impedanzminima sind also verboten.


Die solide Systemfernbedienung steuert auch den Simply Italy. Wer seinen Gerätepark markentreu erweitert, verwendet den Geber auch für die anderen Komponenten von Unison Research
Die solide Systemfernbedienung steuert auch den Simply Italy. Wer seinen Gerätepark markentreu erweitert, verwendet den Geber auch für die anderen Komponenten von Unison Research

Der positive Gesamteindruck setzt sich mit der soliden Fernbedienung für diejenigen fort, die so etwas benutzen, ebenso wie das Röhrenabdeckgitter: Es erfüllt gewiss die Anforderungen einschlägiger Sicherheitsvorschriften und Verordnungen in Deutschland, Europa, der Welt und auf dem Mond, die Hersteller nun einmal zwingen, solche Schutzabdeckungen mitzuliefern. Besitzer von Röhrenverstärkern, die sich ihren Haushalt mit Kleinkindern und Katzen teilen, mögen diese Dinger womöglich auch verwenden. Man kann sie aber auch wieder in den Karton legen, gleich neben die Fernbedienung.

In meinem Test-Setup kamen unter anderem eine Open Baffle Schallwand mit dem Ciare CH250 Vollbereichsbreitbänder (vier Ohm Nennimpedanz, kein Korrekturnetzwerk, 96 Dezibel Wirkungsgrad) sowie eine Transmissionline mit dem Seas Exotic F8 Vollbereichsbreitbänder (acht Ohm Nennimpedanz, kein Korrekturnetzwerk, 92 Dezibel Wirkungsgrad) zum Einsatz. In diesem Umfeld fühlte sich der Simply Italy ganz offensichtlich pudelwohl, spielte frei und offen auf, kein Wunder bei dieser für jeden Verstärker leichten Last. Die Gegenkopplung des Verstärkers stellte ich dabei auf die kleinere 1,8-Dezibel-Stufe.

Das obligatorische Schutzgitter macht, was es soll: vor Kinderhänden oder Haustieren schützen. Im Betrieb verbirgt es den freien Blick auf die glimmenden Röhren und sollte entfernt werden
Das obligatorische Schutzgitter macht, was es soll: vor Kinderhänden oder Haustieren schützen. Im Betrieb verbirgt es den freien Blick auf die glimmenden Röhren und sollte entfernt werden

Der kleine Unison hatte scheinbar keinerlei Präferenzen hinsichtlich des ausgewählten Musikmaterials und begeisterte mich immer mit einem Klangbild, das „frei atmete“. Nichts klang gedrungen oder eingesperrt, sondern eher so, als ließe man einen wilden Hund von der Leine. Wieselflink und spielfreudig folgte diese kleine Röhre jeder noch so feinen melodischen oder rhythmischen Verästelung und ließ dabei stets das musikalische Gesamtgefüge intakt. Der Simply Italy ist nämlich kein Analytiker, der die Musik mit dem Seziermesser zerlegt, sondern der Details stets in den Dienst der Interpretation stellt. Insbesondere Stimmen stellte der Unison unheimlich authentisch dar: Nanna Bryndis Hillmarsdottirs Gesang (Of Monsters an Men) ist für fast jedes Setup eine Herausforderung und dieser Verstärker meisterte sie mit Bravour. Nannas bisweilen brüchige, manchmal zerbrechlich wirkende Stimme klang so klar und kraftvoll, dass jeder noch so zarte Vokalhauch sehr farbstark die Ohren umschmeichelte. Erst bei hohen Lautstärken und gleichzeitig komplexen Tiefton-Passagen verengte sich die Abbildung ein wenig, die Bühne wurde ein wenig schmaler und die Dynamik wirkte etwas gebremst (Winter Sound, Beneath the Skin/Of Monsters and Men, Universal Records, 2015). Kein Beinbruch, befanden wir uns längst weit oberhalb üblicher Zimmerlautstärken.


Anschlussseitig ist der Simply Italy für die meisten Lebenslagen gut gerüstet und lässt keine Fragen offen. Erwähnenswert ist der separate Sub-Out-Ausgang, der die Ansteuerung aktiver Subwoofer ermöglicht
Anschlussseitig ist der Simply Italy für die meisten Lebenslagen gut gerüstet und lässt keine Fragen offen. Erwähnenswert ist der separate Sub-Out-Ausgang, der die Ansteuerung aktiver Subwoofer ermöglicht

Zwei wesentliche Merkmale des Simply Italy, die mir nach längeren Hörsessions ohrenfällig haften geblieben sind, waren einerseits seine erfrischende Leichtigkeit und andererseits der Aufbau des Klanggeschehens „aus der Mitte heraus“. Erstgenannte Leichtigkeit bedeutet, dass der Verstärker schlackenfrei und ohne jedwede Form hinzugedichteter Artefakte auskam, aber dabei dennoch eine emotionale Spaßmaschine blieb mit ungemein viel Rhythmusgefühl. Zum zweiten Merkmal, Stichwort „aus der Mitte heraus“: Der Simply Italy scheint über die Fähigkeit zu verfügen, insbesondere den so wichtigen Stimmenbereich in den Mittelpunkt zu stellen, sozusagen die Aufmerksamkeit ganz auf den Gesang zu lenken, ohne die Frequenzenden dabei unterzubelichten. Dazu gehörte insbesondere die klare, tonal saubere Darstellung von S-Lauten und Sibilanten.

Wie gewohnt bei Unison Research ist der platinengestützte innere Aufbau blitzsauber ausgeführt
Wie gewohnt bei Unison Research ist der platinengestützte innere Aufbau blitzsauber ausgeführt

Gänsehaut pur kam beim Klassiker „Linger“ von The Cranberries auf (12“, Island Records, 1993). Der Detailreichtum und die Auflösung selbst feinster Nuancen in der Stimme der Sängerin Dolores O´Riordan waren ungemein authentisch. Zwar ließ sich jederzeit in jedes Frequenzspektrum „hineinhören“, aber die Musik spielte im wahrsten Sinne des Wortes in der vorgenannten Mitte. Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: Basslinien und Drums kamen farbstark und mit sehr schöner Kontrolle, dennoch blieben dank sehr geringer Gegenkopplung ausreichend Freiheitgrade im Tiefton erhalten, um die spielerische Leichtigkeit nicht abzuwürgen.

PS: Mehr Informationen über die Geschichte und die Menschen bei Unison Research – und Opera Audio – finden Sie in Kürze an dieser Stelle.


STATEMENT

Im Line-Up der Röhrenverstärker von Unison Research ist der Simply Italy von jeher mein heimlicher Liebling. Gewicht und Baugröße lassen die Röhre schnuckelig kompakt erscheinen, was einen starken Haben-wollen-Effekt auslösen kann. Doch zur Wahrheit gehört, dass dieser Verstärker aufgrund seines Erscheinungsbilds schlichtweg unterschätzt wird: Der Italiener trumpft mit ganz feiner Diktion sowie großartiger Spielfreude auf und straft seine physische Größe Lügen. Wahres Understatement eben mit einem in klanglicher Hinsicht rekordverdächtigen Preis-Leistungs-Verhältnis.
Gehört mit
Phonovorverstärker Pro-Ject Phono Box S2 Ultra mit Pro-Ject Accu Box S2
Plattenspieler Pro-Ject Debut PRO + Plattenpuck PRO
Tonabnehmer Pro-Ject Pick it PRO
Lautsprecher Diverse DIY Vollbereichsbreitbänder: Open Baffle (Ciare CH250), Transmissionline (Seas FA22RCZ & Seas Exotic F8), Tapered Quarter Wave Tube (Tang Band W8-1772), Backloaded Horn (Fostex FE206En)
Zubehör Dynamikks! Speakerlink I, Phono NF-Kabel Pro-Ject Connect-it RCA-E
Möbel Hi-Fi Racks Ltd
Herstellerangaben
Unison Research Simply Italy Black Edition
Geräteart Röhren-Vollverstärker
Röhren 2x ECC82 Gold Lion; 2x KT77 Gold Lion
Netzspannung 230V AC/50 Hz
Eingänge 3x Line (RCA); 1x USB (PCM bis zu 384kHz, DSD nativ bis zu 256x und DoP bis zu 128x); 1x Toslink und S/PDIF bis zu 192kHz
Ausgänge 1x Subwoofer-Out (RCA)
Impedanz Lautsprecherausgänge 6Ohm (geeignet für 4-8Ohm)
Ausgangsleistung 2 x 10Watt
Ausstattung Metall-Fernbedienung
Schaltung “Single-Ended“ Class A (ultralinear)
Besonderheiten schaltbare Gegenkopplung (1,8dB, 5dB), integrierter DAC3 (Sabre ES9018K2M)
Gehäusefarbe schwarz
Frontblende schwarz
Leistungsaufnahme 85W
Abmessungen (B x T x H) 26x40x18 cm
Gewicht 15kg
Preis 2600 Euro

Vertrieb
TAD Audiovertrieb GmbH
Anschrift Hallwanger Strasse 14
83209 Prien am Chiemsee
Telefon +49 8052 9573273
E-Mail hifi@tad-audiovertrieb.de
Web www.tad-audiovertrieb.de

Weitere Informationen

  • Imagefolder tests/25-04-25_unison
  • Social Introtext Unison Research feiert sich und seine erfolgreichsten Produkte selbst: Der Verstärkerklassiker Simply Italy kommt als Black Edition mit veränderten technischen Details und frischer Optik daher. Wir hinterfragen, ob es sich nur um pures Marketing oder tatsächlich um Neuerungen mit klanglich relevanten Verbesserungen handelt.
Donnerstag, 24 April 2025 07:45

Perreaux bei ACM Premium Audio

ACM Premium Audio ist ab sofort exklusiver Vertriebspartner für Perreaux in Deutschland, Österreich und den BENELUX-Ländern. Pünktlich zum 50-jährigen Firmenjubiläum kommt Perreaux nun mit einer neuen und modernisierten Produktpalette nach Europa zurück.

b_850_0_16777215_10_images_content_news_25-04-24_perreaux_perreaux-vollverstaerker-200ix-blau.jpg

Perreaux' Vorverstärker, Vollverstärker, Stereo- und Mono Endstufen sowie die hervorragenden Phonovorverstärker beeindrucken mit höchst musikalischen Klangeigenschaften, mit absoluter Robustheit, Stabilität, Kraft, Kontrolle und grundsolider Verarbeitungsqualität. Die Produkte sind konzipiert und gebaut, um ein Leben lang zu spielen. Alle Geräte kommen in schwarzer Aufmachung daher. Aber das Tolle ist: Perreaux individualisiert Ihr einzelnes Neugerät auf Wunsch in jeder noch so ungewöhnlichen Farbe.

b_850_0_16777215_10_images_content_news_25-04-24_perreaux_perreaux-vollverstaerker-200ix-gelb.jpg

Perreaux Audio Vollverstärker 200iX

Dieser elegante, handgefertigte 200-Watt-Stereo-Vollverstärker ist voll ausgestattet und verfügt über AESEBU, USB, Bluetooth Audio, optische (Toslink) und koaxiale (SPDIF) Digitaleingänge, symmetrische (XLR) und unsymmetrische (Cinch) Analogeingänge. Mit dem SABRE-Pro-9038-DSD DAC ist der 200iX in der Lage, hochauflösende digitale Dateien vom Computer abzuspielen oder Bluetooth-Audio direkt vom Smartphone oder Tablet zu streamen. Darüber hinaus verfügt der 200iX über ein erstklassiges PERREAUX MM/MC Phono-Vorverstärkermodul zum Anschluss eines Moving Coil- oder Moving Magnet-Plattenspielers. Auch Kopfhörerliebhaber kommen mit dem legendären PERREAUX SXH2 Kopfhörerverstärker auf ihre Kosten. Dieser leistungsstarke Kopfhörerverstärker in Class A kann problemlos Kopfhörer mit einem Nennwiderstand von 8 bis 600 Ohm versorgen. Die vollständige Steuerung des 200iX ist über die herunterladbare Perreaux Bluetooth iOS-/Android-App oder die mitgelieferte tragbare IR-Fernbedienung möglich. Ein Rack-Montagesatz auch separat erhältlich.

b_850_0_16777215_10_images_content_news_25-04-24_perreaux_perreaux-vollverstaerker-200ix-orange.jpg

Vollverstärker Perreaux 200iX

  • Hochleistungs-MOSFET Leistungsverstärker der Klasse AB, Ringkernnetzteil, 200 Watt an 8 Ω, 300 Watt an 4 Ω
  • ES SABRE Reference 9038 PRO 24-Bit/384 kHz asynchroner USB-DAC. Bluetooth-Audio-Streaming, USB, AES/EBU-Eingang, 2 x optische (Toslink) Eingänge, 2 SPDIF Koaxialeingänge
  • Moving Magnet (MM)/Moving Coil (MC) Phono-Vorverstärkermodul mit Erdungsanschluss
  • 1 Paar symmetrische Eingänge (XLR)
  • 5 Paar unsymmetrische Eingänge (Cinch),
  • 1 Paar Vorverstärkereingänge (Cinch)
  • Preis 9.500 Euro

b_850_0_16777215_10_images_content_news_25-04-24_perreaux_perreaux-vollverstaerker-200ix-schwarz.jpg


Perreaux Vollverstäerker 300iX

Die Ausstattung des leistungsstärksten Perreaux-Vollverstärkers entspricht der des 200iX, allerdings leistet der 300iX, wie sein Name vermuten lässt, 300 Watt an 8 Ohm.

b_850_0_16777215_10_images_content_news_25-04-24_perreaux_perreaux-vollverstaerker-200ix-weiss.jpg

Perreaux Vollverstäerker 300iX

  • 300 Watt RMS kontinuierliche, reine, verzerrungsfreie Leistung an 8 Ohm. Leistungsstark genug, um die anspruchsvollsten Lautsprecher anzutreiben.
  • Eingänge wie 200iX
  • Preis 12.000 Euro

b_850_0_16777215_10_images_content_news_25-04-24_perreaux_perreaux-vollverstaerker-300ix-anschlusspanel.jpg

Perreaux VP4 Phono-Vorverstärker

Der VP4 ein leistungsstarker, rauscharmer, intelligenter Vorverstärker mit je einem Eingang für Moving-Magnet- und Moving-Coil-Tonabnehmer. Die Einstellungen der Verstärkungsfaktors sowie der Lastimpedanz respektive -kapazität werden gespeichert und bei Wahl des Eingangs wieder eingestellt. Der VP4 verfügt über Perreaux' bahnbrechenden BLACK-Modus. Mit einer integrierten Lithium-Energiezelle, die bis zu 30 Stunden Wiedergabe bei voller Akkuladung ermöglicht, gewährleistet der BLACK-Modus eine vollständige galvanische Trennung vom Netz und einen rauschfreien Betrieb, frei von Störungen und Brummen. Der VP4 kommt mit einer iOS-/Android-Fernbedienungs-App für die mühelose Konfiguration der Abschlusswerte des jeweiligen Tonabnehmers – bequem vom Hörplatz aus. Es gibt keine umständlichen Mini-DIP-Schalter auf der Rückseite mehr, mit denen man sich beim Wechseln von Tonabnehmern herumschlagen muss. Man wählt einfach seinen aktuellen Tonabnehmer aus der App-Datenbank aus und die Arbeit ist erledigt. Für diejenigen, die Feinabstimmungen oder Optimierungen vornehmen möchten, ist auch eine manuelle Steuerung mit Verstärkungs- und Lasteinstellungen möglich. Bis zu 10 Tonabnehmerprofile können in der App gespeichert und abgerufen werden.

b_850_0_16777215_10_images_content_news_25-04-24_perreaux_perreaux-vollverstaerker-300ix-gelb.jpg

Phonovorverstärker VP4

  • App (iOS/Android): Präzise Anpassung des VP4 an die Verstärkungs- und Belastungsanforderungen des Tonabnehmers inklusive Anpassung der RIAA-Kurve vom Hörplatz aus.
  • Integrierte Lithium Energiezelle höchster Qualität ermöglicht bis zu 30 Stunden Wiedergabe bei vollständig galvanischer Trennung des VP 4 vom Stromnetz. Das führt zu einem geräuschfreien Betrieb, frei von Störungen oder Brummen.
  • Je ein MM- und ein MC Eingang
  • Preis 7.200 Euro

Herstellerangaben
ACM Premium Audio
Adresse Adlerstrasse 48
41066 Mönchengladbach
Telefon +49 21612771471
E-Mail info@acm-audio.de
Web acm-audio.de

Weitere Informationen

  • Imagefolder news/25-04-24_perreaux
Mittwoch, 23 April 2025 10:00

Canor Virtus A3

Fast drei Jahre sind seit der ersten Ankündigung vergangen. Doch wie sagt man so schön: Worauf es sich zu warten lohnt, ist meist etwas ganz Besonderes. Und genau das ist der Virtus A3: Ein außergewöhnlicher All-in-One Hybridverstärker, der klanglich wie technisch Maßstäbe setzt – und dabei ein herausragendes Preis-Leistungs-Verhältnis bietet.

b_850_0_16777215_10_images_content_news_25-04-23_canor_of-15-5455-canor-virtus-a3-black-05.jpg

Der VIRTUS A3 verfügt über einen 1,3-Zoll-LCD-Touchscreen, eine bedeutende Innovation Canor. Dieses Display ermöglicht die vollständige Steuerung des Geräts und aller Funktionen mit einer intuitiven und reibungslosen Benutzererfahrung. Die reaktionsschnelle Touch-Navigation bringt ein neues Maß an Komfort und macht die Interaktion mühelos und präzise.

b_850_0_16777215_10_images_content_news_25-04-23_canor_of-15-4155-canor-virtus-a3-black-04.jpg

Eine bemerkenswerte Kanaltrennung und ein niedriger Übersprechpegel schaffen ein kristallklares Stereo-Erlebnis mit exzellenter räumlicher Definition. Die vollständige Unabhängigkeit der Schaltungen steigert die Audio-Wiedergabetreue, Klarheit und Präzision jedes Kanals und sorgt für einen unglaublich immersiven und realistischen Klang.

b_850_0_16777215_10_images_content_news_25-04-23_canor_of-15-4528-canor-virtus-a3-interior-03.jpg

Canor hat ein CCD-basiertes Positionssensierungssystem für eine präzise Lautstärkeregelung und Menüsteuerung implementiert. Diese Technologie nutzt einen Charge-Coupled Device (CCD)-Sensor, um Bewegungen genau zu erkennen, was eine sanfte, kontaktlose Interaktion ermöglicht. Im Gegensatz zu traditionellen Dreh-Encodern oder Tasten bietet es eine verfeinerte und langlebige Steuerungsmethode, die sowohl die Benutzerfreundlichkeit als auch das Design verbessert. Der USB-Eingang ist galvanisch getrennt, um Erdschleifen zwischen der oft störanfälligen Computerumgebung und dem empfindlichen Audiosystem zuverlässig zu vermeiden. Im Zuge dieser Isolation wird das USB-Signal zudem mit einem lokalen Referenztakt mit besonders geringem Phasenrauschen neu synchronisiert – zur Reduktion von USB-Jitter und zur Optimierung des Eye-Patterns (Signalqualität des USB-Datenstroms).

Die wunderschön gestaltete Leistungsverstärker-Ausgangsstufe integriert einen Hybrid-Röhrenverstärker der Class A/AB, der das Beste aus beiden Welten vereint. Ein leistungsarmer Class-A-Verstärker steuert stets den Lautsprecher und wird von der Class-AB-Verstärkerstufe mit hoher Leistung und Stromabgabe unterstützt. Das ausgeklügelte Kühlsystem kombiniert Heatpipe-Kühlkörper und Niedrigdrehzahl-Lüfter, eine seltene Lösung in Audioverstärkern. Das Design leitet die Wärme effizient von den Leistungsstufen ab und sorgt für eine stabile Leistung auch unter hoher Last, während die optimalen Temperaturen ohne Geräuschentwicklung beibehalten werden. Dieser einzigartige Ansatz erhöht sowohl die Zuverlässigkeit als auch die Lebensdauer des Geräts. Canor hat erhebliche Anstrengungen in die Entwicklung seiner einzigartigen Flachspulen-Induktivität für die Ausgangsstufe gesteckt und jedes Detail sorgfältig verfeinert. Dieses fortschrittliche Design verbessert nicht nur die Signalintegrität, sondern garantiert auch, dass keine zusätzlichen Verzerrungen eingeführt werden, so dass die Reinheit und Genauigkeit der Audioausgabe erhalten bleiben.

Herstellerangaben
Canor Virtus A3
  • Ausgangsleistung. 2 x 150W an 4Ω (IHF-Dynamikleistung); 2 x 100W an 8Ω (IHF-Dynamikleistung)
  • Kopfhörerausgang: unsymmetrisch 500mW an 30Ω, 70 mW an 300Ω; symmetrisch 500mW an 30Ω, 270mW an 300Ω
  • Verstärkung: 34,5dB
  • Eingangsempfindlichkeit: 550mV
  • Verstärkung Phono: MM 40/46dB, MC 60/66dN
  • Dämpfungsfaktor: 180 an 4Ω, 380 an 8Ω
  • Frequenzbereich: 10-35 000Hz (±0,5dB / 5W)
  • Eingangsimpedanz: 50kΩ
  • Analoge Eingänge: 1 Paar Cinch (Phono), 2 Paare Cinch, 2 Paare XLR
  • Analoge Ausgänge: 1 Paar Cinch, 1 Paar XLR (vari)abel
  • Digitale Eingänge: 2 x COAX, 2 x OPTO, 1 x USB, 1 x AES/EBU
  • Kopfhörerausgänge: 6,3-mm-Klinke, 4-poliger XLR
  • Gesamtklirrfaktor: < 0,005% / 1kHz, 5W, < 0,008% / 1kHz, 1W
  • Signal-Rausch-Verhältnis: > 90 dB (20Hz - 20kHz)
  • Röhrenbestückung: 2 x E88CC
  • Triggeranschlüsse (12 V): 1 x IN (3,5-mm-Klinke), 2 x OUT (3,5-mm-Klinke)
  • Stromversorgung: 115 / 230V, 50 - 60Hz, 820VA
  • Abmessungen (BxHxT): 435x130x460mm
  • Gewicht (netto): 18kg
  • Gewicht (brutto): 23kg

Vertrieb
IDC Klaassen International Distribution & Consulting oHG
Anschrift Am Brambusch 22
44536 Lünen
Telefon +49 231 9860285
E-Mail info@mkidc.eu
Web www.idc-klaassen.com

Weitere Informationen

  • Imagefolder news/25-04-23_canor

Während der letzten High End plante Melco, das LAN-Switch S1 noch Ende des Jahres auszuliefern. Nun dauerte es mit der Fertigstellung ein wenig länger, einerseits mit der des Produkts, andererseits mit der dieses Berichts. Ich wartete vergeblich auf technische Erklärungen, nutzte die Zeit aber, um die zahlreichen Möglichkeiten des S1 auszuprobieren.

Ich kann mich beim besten Willen nicht daran erinnern, zuvor ein derart reichhaltig ausgestattetes Switch gesehen zu haben: Neben den sieben RJ45-Anschlüssen für Ethernet-Kabel bietet das S1 auch vier Schächte für SFP-Module für Lichtwellenleiter oder ihr elektrisches Pedant, das Melco C1-D20 SFP+ Direct Attach Netzwerk-Kabel – dazu später mehr. Hinzu kommt ein Eingang für eine externe 10-Megahertz-Clock. Ein absolutes Alleinstellungsmerkmal des S1 sind die elf Taster auf der Frontseite, mit denen sich die maximale Datenübertragungsrate eines jeden Ethernet- respektive SPF-Anschlusses wählen lässt. Schon das kleinste Melco Switch, das S100, das mein Kollege Wojciech Pacuła und ich vor allem wegen seines hervorragenden Preis/Klang-Verhältnisses mit einem Statement in High Fidelity auszeichneten, besaß zwei Gruppen von Anschlüssen, von denen eine „nur“ mit 100 Megabit arbeitet. Laut Alain Ainslie, Melcos General Manager für Europa, klingen diese Verbindungen immer besser als solche mit 1 Gigabit, auch wenn man ansonsten nichts weiter änderte. Mindesten ebenso wichtig sei aber die Art und Weise, wie die Datenpakete intern verarbeitet werden. Es sei Melco gelungen, die Audiopakete sorgfältig zu identifizieren und die Güte der Übertragung (Quality of Service oder QoS) für die Anschlüsse der ersten Gruppe für die Verbindungen zu Netzwerkspielern und Streamern zu optimieren.

Das Gehäuse des S1 wurde vom dem des N1-S38 abgeleitet
Das Gehäuse des S1 wurde vom dem des N1-S38 abgeleitet

Auch bei den Medienkonvertern seiner Firma ADOT-Medienkonverter gibt es einen DIP-Schalter, mit dem sich die Übertragungsrate auf 100 Megabit reduzieren lässt. Dieser Wert ist auch bei den beiden ADOTs im meiner digitalen Wiedergabekette eingestellt. Auf 1 Gigabit musste ich den „sendenden“ Medienkonverter nur umstellen, als ich mit dem Lichtwellenleiter und dem entsprechenden Finisar-SFP-Modul statt des zweiten ADOT Melcos S10 direkt ansteuern wollte, wie sich bei dessen Test herausstellte. Das ist übrigens beim S1 nicht anders. Wenn aber beide ADOTs mit lediglich 100 Megabit arbeiten und eines von ihnen mit einem LAN-Kabel mit dem S10 respektive dem S1 verbunden ist, ist die Reduzierung der Übertragungsrate für keines der beiden Switches ein Problem.

Das S1 besitzt ein sehr massives Gehäuse, das von dem des N1-S38, Melcos Flaggschiff unter den digitalen Musikbibliotheken, abgeleitet wurde: Auch beim S1 besteht es außen aus eloxierten Aluminium-Platten mit einer Dicke von zwei bis fünf Millimetern. Darunter befindet sich ein Gehäuse aus Edelstahl, das bestmöglichen Schutz vor hochfrequenten Störungen bieten soll. Im Gehäuseinneren schirmt ein weiteres Blech den signalverarbeitenden Teil vom linearen Netzteil mit seinem großen Ringkerntransformator ab. Auf der Front mit den zwölf Drucktasten – zu den elf für die Wahl der Datenübertragungsrate der einzelnen Eingänge kommt noch eine für die Intensität der Kontrollleuchten hinzu – werden die Übergänge zu den Alu-Ecken zwar auch hier kurz nach dem Verbinden mit dem Netz erst weiß, und dann blau illuminiert: Auf Rot wie beim Runterfahren des N1 muss man beim S1 allerdings verzichten, da es hier weder einen Stand-by- noch einen harten Netzschalter gibt.


Mit diesen Tasten lässt sich für die RJ45-Anschlüsse und die SFP-Schächte individuell die maximale Übertragungsrate reduzieren
Mit diesen Tasten lässt sich für die RJ45-Anschlüsse und die SFP-Schächte individuell die maximale Übertragungsrate reduzieren

Um etwaige Synergieeffekte etwa bei der Verbindung von Switch und NAS über das C1-D20 SFP+ Direct Attach Netzwerk-Kabel oder die Synchronisation beider Komponenten durch eine Master-Clock aufspüren zu können, hat mir Mika Dauphin, der Inhaber des Drei H Vertriebs, der sich in Deutschland um die Produkte Melcos kümmert, nicht nur das S1 und Melcos spezielles Verbindungskabel zugesandt, sondern auch gleich noch einen N1-S38, den ich ja von seinem Test noch in bester Erinnerung habe. Der ist jetzt parallel zu meinem mit einem dreiteiligen Analog-Netzteil und speziellen SSDs aufgerüsteten N1Z H60/2 per Ansuz Digitalz D-TC Gold Signature über das S1 mit dem Router und dem Auralic Aries G2.2 verbunden. Um meine Eindrücke von der Beschäftigung mit dem N1-S38 wieder aufzufrischen, höre ich Arild Andersens „If You Look“ erst vom meinem Melco-NAS, dann vom N1-S38 ohne Clock. Meine Erinnerung hat mich nicht getäuscht: Mit dem neuen großen Melco Datenlieferanten erreicht meine digitale Wiedergabekette ein höheres Niveau. Der imaginäre Raum wirkt ein gutes Stück größer, die kleinen metallischen Perkussionsinstrumente, die von rechts nach links und zurück wandern, werden besser differenziert und auf ihrem Weg schärfer fokussiert, die Pauken kommen mit mehr Energie rüber. Kurz: Das jetzige Topmodell distanziert meinen getunten N1Z H60/2 so klar, dass ich mich entschließe, für den weiteren Test ausschließlich die Daten vom N1-S38 zu verwenden.

Bei der Beschäftigung mit dem S10 hatte sich die direkte Verbindung mit dem Lichtwellenleiter im Finisar SPF-Modul als Umweg über den zweiten ADOT-Medienkonverter plus analogem Netzteil und extrem hochwertigen – und -preisigem – Netzwerkkabel als ebenbürtig erwiesen. Nach dem Funktionstest mit nur einem ADOT, dessen Datenübertragungsrate auf 1 Gigabit heraufgesetzt wurde, in der Nähe des Routers ist das S1 noch immer direkt mit der Lichtwellenleiter/Finisar-Kombination verbunden. Um die Qualität dieser Verbindungsart zu bewerten, streame ich die Musik ausnahmsweise einmal nicht von der Festplatte des NAS, sondern aus dem Internet.

Das S1 bietet Anschlussmöglichkeiten für 11 Geräte
Das S1 bietet Anschlussmöglichkeiten für 11 Geräte

Dazu habe ich bei Qobuz das „Encore From Tokyo“ aus Keith Jarretts Sun Bear Concerts ausgesucht, wobei die drei „Encores“ nur in der 44.1-Kilohertz-Version angeboten werden, nicht aber in der High-Res-Variante. Über ein mit der linken Hand repetiertes Pattern legt Jarrett mit der rechten eine Melodie, bei der er die Intensität des Anschlags stark variiert. Die hohe Auflösung und die vor allem feindynamischen Fähigkeiten der digitalen Wiedergabekette machen die Zugabe zu einem Genuss. Der wird ein klein wenig geschmälert, wenn das S1 sein Signal über den zweiten ADOT und das Ethernet-Kabel bezieht. Die mit der linken Hand gespielten Töne werden über die elektrische Verbindung einen Hauch schlechter differenziert, während die mit der rechten gespielten einen Tick Dynamik einbüßen, nicht so klar umrissen werden und minimal zu klirren scheinen. Im Weiteren bleibt's beim direkten Kontakt mit dem Lichtwellenleiter über die SFP-Modul-Buchse.

Kommen wir zum Alleinstellungsmerkmal des S1, der Möglichkeit die Übertragungsgeschwindigkeit eines jeden RJ-45- und SFP-Anschlusses individuell zu wählen. Bei den Ethernet-Ports stehen drei Datenraten zur Wahl, die durch die Farbe der über respektive unter dem Taster leuchtenden LED signalisiert werden: Hellblau steht für 1 Gigabit, grün für 100 Megabit und gelb für 10 Megabit. Eine nicht leuchtende LED zeigt an, dass der Eingang deaktiviert ist. Das gilt bei den SPF-Ports natürlich genauso. Auch hier steht hellblau für 1 Gigahertz. Hinzu kommt noch eine vierte Farbe: weiß für 10 Gigahertz. Ich beginne mit der Geschwindigkeit für die Verbindung über den Lichtwellenleiter. Da der ADOT an dessen anderem Ende lediglich 1 Gigabit zulässt, erwarte ich nicht, dass eine Änderung am S1 einen Effekt hat. Ich höre den Anfang des ersten Satzes von Schostakowitschs Symphonie Nr.15 erst mit den nach dem Verbinden des S1 mit dem Netz automatisch eingestellten 1 Gigabit und wechsele dann zum zehnfachen Wert. Und der bringt absolute Stille. Der Auralic Aries meldet, dass er keine kabelgebundene Verbindung zum Netzwerk aufbauen kann: Wenn die Geschwindigkeit vom ersten ADOT auf 100 Megabit eingeschränkt wird, ist keine Kommunikation per Lichtwellenleiter mit dem S1 möglich und auch nicht, wenn letzterer 10 Gigabit erwartet, der ADOT aber nur 1 Gigabit liefert.


Die LEDs, die auf der Rückseite die Übertragungsrate der Verbindung anzeigen, lassen sich abschalten
Die LEDs, die auf der Rückseite die Übertragungsrate der Verbindung anzeigen, lassen sich abschalten

Bevor ich die Reaktion der Ethernet-Ports auf unterschiedliche Datenübertragungsraten erkunde, aktiviere ich mit dem Druckschalter auf der Rückseite des S1 die Datenraten-Anzeigen über den benutzten Eingängen: Der Aries G2.2 und die beiden Melcos kommunizieren mit dem S1 mit 100 Megabit, auch wenn für die Anschlüsse mit den Tasten auf der Front 1 Gigabit eingestellt ist. Dennoch bringt die Reduzierung der Datenrate auf 100 Gigabit für den Anschluss, mit dem der N1-S38 verbunden ist, eine Spur mehr Luft um die Instrumente. Die Veränderung ist marginal, aber klar zu hören. Der Effekt lässt sich sogar noch ein wenig steigern, wenn der Datendurchsatz des entsprechenden Anschlusses auf maximal 10 Megabit begrenzt wird. Wie gesagt: Das sind keine dramatischen Verbesserungen, aber allemal gut wahrnehmbar.

Auch wenn ich meinen Melco N1Z H60/2 eigentlich für den weiteren Test nicht mehr verwenden wollte, bin ich nun doch zu neugierig zu erfahren, was hier die Herabsetzung der Datenrate im S1 bringt: Wie zu erwarten, macht sie sich auch hier positiv bemerkbar und es gibt auch wieder eine weitere kleine Verbesserung, wenn man von 100 auf 10 Megabit herunterschaltet. Wenn ich es quantifizieren müsste, würde ich mich dazu versteigen, dass die Veränderung hier noch minimal stärker ausgeprägt ist als beim N1-S38: Dazu muss man sich nur während der ersten paar Sekunden von Mahlers Symphonie Nr. 3 unter Mariss Jansons auf die Intensität der Reflexionen der Blechbläser im Raum konzentrieren. In einer sehr hochauflösenden Kette bewirkt die Reduzierung der Datenraten im Zusammenspiel mit Melcos Musikbibliotheken durchaus Positives.

Ich kehre wieder zum Melco N1-S38 zurück und verändere die Bandbreite des Switches nun für den Anschluss des Auralic Aries G2.2. Obwohl der laut der Anzeige auf der Rückseite des S1 ja sowieso nur mit 100 Gigabit Daten austauscht, führt die Begrenzung auf ebendiesen Wert zu ein wenig mehr Luft um die Instrumente. Das wirkt ebenso wie die minimal größere Abbildung erst einmal positiv, nicht aber, dass „God Bless The Child“ in der Interpretation des Keith Jarrett Trios nun ein wenig gebremst rüberkommt. Ich möchte auf den dem Stück innewohnenden Drive nicht verzichten und belasse die maximale Übertragungsrate für die Kommunikation zwischen S1 und Aries bei 1 Gigabit. Bei der Beschränkung auf 10 Megabit steigt der Aries G2.2 übrigens aus und meldet, dass der Aufbau einer kabelgebunden Verbindung zum Netzwerk nicht möglich ist. Wenn eine stark reduzierte Übertragungsrate zwischen Switch und NAS dem Klang zugute kommt, stellt sich die Frage, ob beispielsweise mit maximal 10 Megabit auch Dateien mit sehr hohen Abtastraten übertragen werden können. Bei solchen mit 192 Kilohertz und 24 Bit und DSD64 ist das kein Problem, bei DXD mit 384 Kilohertz oder bei einer selbst erstellen Testdatei mit derselben Abtastrate und 32 Bit bricht die Wiedergabe aber immer wieder ab. Um diese Files störungsfrei zu hören, braucht man eine Bandbreite von 100 Megabit. Da die gerade genannten hohen Auflösungen jedoch sehr selten vorkommen, schalte ich wieder auf 10 Megabit zurück.

Ein wichtiger Anschluss für höchste Klangqualität: der Eingang für eine externe Clock
Ein wichtiger Anschluss für höchste Klangqualität: der Eingang für eine externe Clock


Im nächsten Schritt vergleiche ich die drei möglichen Verbindungsarten zwischen S1 und N1-S38. Bis jetzt war das Ansuz Digitalz D-TC Gold Signature für den Datentransport zwischen den beiden Melcos zuständig. Da aber beide über SFP-Ports verfügen ist es auch möglich, Lichtwellenleiter in Kombination mit SFP-Modulen zu verwenden. Nach kurzer Recherche im Netz und meinen bisherigen, nicht allzu zahlreichen Experimenten verwende ich vorzugsweise Module von Finisar. Für den Betrieb an SPF-Schächten bietet Melco aber auch das C1-D20 SFP+ Direct Attach Network Cable, eine komplett selbst entwickelte Lösung für Steckverbinder, Kabel und Schnittstellenelektronik. Das C1-D20 SFP+ Direct Attach Cable soll die übliche PHY-Schnittstelle, die bei RJ45-Steckverbindern und SFP-Kupferverbindungen über große Entfernungen erforderlich ist, überflüssig machen. Dadurch könne direkt auf die auf einem SFP-kompatiblen Melco-Gerät gespeicherten Daten zugegriffen werden, was zu einer entsprechenden Verringerung von Datenfehlern und -verlusten führe und somit die Qualität des Gesamtsignals verbessere.

Da sich die Ausgänge des S1 deaktivieren lassen, verbinde ich das Switch parallel zum Ansuz-Ethernet-Kabel auch mit einen Lichtwellenleiter mit Finisar-Modulen an beiden Enden, lasse diesen Anschluss aber erst einmal ausgeschaltet, während ich zwei meiner Test-Tracks je zweimal höre. Dann aktivere ich den Schacht für den Lichtwellenleiter und lege die RJ45-Buchse für das Ansuz-Kabel still. Doch leider erkennt dann der Aries den N1-S38 jetzt nicht als Bibliothek. Erst nach dem Herunter- und Herauffahren und ein wenig Wartezeit – insgesamt so etwa zweieinhalb Minuten – geht es über den Lichtwellenleiter weiter. Die klanglichen Unterschiede zwischen beiden Übertragungsarten sind bei weitem nicht so groß wie die preislichen zwischen Digitalz D-TC Gold Signature und Lichtwellenleiter samt zwei Finisar-Modulen. In Sachen Raum und Dynamik liegen beide Verbindungsarten in etwa gleichauf, tonal erscheint mir das Ansuz allerdings etwas stimmiger, weil im Hochtonbereich sanfter und geschmeidiger. Besitzer von S1 und N1 kann ich aber nur nachdrücklich empfehlen, Glasfiber-Verbindungen auszuprobieren.

Unter den Aluminiumplatten des Gehäuses liegen Stahlbleche zur Abschirmung
Unter den Aluminiumplatten des Gehäuses liegen Stahlbleche zur Abschirmung

Ohne irgendwelche Einstellungen am Switch zu ändern, vergleiche ich nun den Lichtwellenleiter mit dem speziellen, nur in einer Länge von zwei Metern erhältlichen Melco-Kabel, das mit 900 Euro in der Preisliste steht. Nicht, dass Muddy Waters Folk Singer bei Audiophilen nicht beliebt wäre, aber nach all den Test-Files mit Klassik, Jazz oder Weltmusik im positiven Sinne, steht mir der Sinn nach ebenso Bekanntem wie Einfachen: Ich weiß nicht, welches Label für diese Ausgabe des Albums in einer Auflösung von 96 Kilohertz verantwortlich ist, dafür aber ganz gewiss, dass ich „Good Morning Little Schoolgirl“ lange nicht mit so viele Spass über meine digitale Wiedergabekette gehört habe. Dynamik, Drive, Klangfarben, Offenheit und Raumanmutung: Da passt einfach alles. Allerdings wirkt der Aufnahmeort noch ein wenig größer und luftiger und auch Muddy Waters Stimme besitzt mehr Ausdruckskraft und Nuancenreichtum, wenn die beiden Melcos mit dem speziellen Kabel desselben Herstellers verbunden sind. Ein kurzer Check mit Carla Bleys „Life Goes On“ macht klar, dass Auralic, M-Scaler und DAVE vorher noch nie so gut mit Daten versorgt wurden wie vom Melco-Trio.

Und dennoch sollte noch ein wenig mehr gehen können, denn Switch und Musikbibliothek verfügen über Eingänge für eine Master-Clock. Beide verbinde ich mit den Ausgängen von SOtMs sCLK-OCX10, die vom einem Keces P8 mit 12 Volt versorgt wird. Noch werden die beiden Melcos von ihren internen Clocks getaktet, als ich „Graceful Touch“ des Tord Gustavsen Trios starte. Bisher wusste ich nicht, in welch großem imaginären Raum die drei Instrumente spielen. Die Anschläge auf die Tasten besitzen Kraft, was man deutlich hört, dennoch wird das Stück nicht zum Klangspektakel, die Musik fließt und ist doch spannend: ein Hochgenuss! Wenn die SOtM-Clock den Takt für das Switch vorgibt, geht der Raum noch ein Stückchen weiter auf, Jarle Vespestads Spiel auf den Trommeln und den Becken wird besser differenziert und wirkt auch tonal spannender. Die dynamischen Abstufung sind feiner und doch energiegeladener. Ich hätte nie gedacht, was sich aus den wohlbekannten Daten noch alles herausholen lässt.


Das S1 wird von einem Linearnetzteil gespeist
Das S1 wird von einem Linearnetzteil gespeist

Die vom Melco-Trio und der Clock aufbereiteten Daten lassen auch Schostakowitschs „Polka“ aus dem Ballet Das goldene Zeitalter frischer, besser durchgezeichnet, stimmiger und homogener erstrahlen als je zuvor. Wird auch der N1-S38 von der SOtM-Clock angesteuert, gerät die Abbildung so plastisch, dass man glaubt, zwischen den Instrumenten und -gruppen umhergehen zu können. Der Bass bekommt noch einen Hauch mehr Gewicht und in Sachen Dynamik wird die Polka auch noch mal ein bisschen interessanter: einfach überwältigend.

STATEMENT

Mich hat Melcos Switch S1 rundum überzeugt und ich bin sicher, dass es dank seiner wohl einzigartigen Flexibilität in allen Ketten für klangliche Verbesserungen sorgen dürfte. In der Kombination mit der Musikbibliothek N1-S38 ist das C1-D20 SFP+ Kabel die Verbindung der Wahl, da braucht man sich selbst um extrem hochpreisige Alternativen keine Gedanken mehr zu machen. Für mich ist das Melco Trio schon jetzt die Entdeckung des Jahres in Sachen Digitales!
Gehört mit
NAS Melco N1-S38 und N1Z H60/2 mit externem Audiaz Linearnetzteil
Streaming Bridge Auralic G2.2
Up-Sampler Chord Electronics Hugo M-Scaler mit Ferrum Hypsos
D/A-Wandler Chord Electronics DAVE mit Linearnetzteil
LAN-Switch Ansuz PowerSwitch D-TC Gold Signature, Melco S1
10-MHz-Clock SOtM sCLK-OCX10 mit Keces P8
Vorverstärker WestminsterLab Quest
Endstufe Einstein The Poweramp
Lautsprecher Stenheim Alumine Five SX
Kabel Goebel High End Lacorde Statement, Audioquest Dragon HC, Tornado (HC) und NRG-Z3, Dragon XLR, Swiss Cables, Ansuz Digitalz D-TC Gold Signature und Mainz D2
Zubehör AHP Klangmodul IV G, Audioquest Niagara 5000 und 1200, Synergistic Research Active Ground Block SE, HMS-Wandsteckdosen, Blockaudio C-Lock Lite, Acapella Basen, Acoustic System Füße und Resonatoren, Artesania Audio Exoteryc, SSC Big Magic Base, Finite Elemente Carbofibre°-HD, Harmonix Room Tuning Disks, Audio Exklusiv Silentplugs, ADOT Medienkonverter (2x) mit Keces P6 und SBooster MK II, Singlemode-Duplex-Lichtwellenleiter, Ansuz Sparks, Darkz Z2S, div. Sortz, PowerBox D-TC SUPREME, Thixar Silent Feet 20, Waversa WLAN-Isolator-EXT-1 (2x), English Electric EE1 Plus, Andante Largo Silent Mounts SM-7FX
Herstellerangaben
Melco S1
Ports 4 x SFP+ (Nr. 1-4, 10 Gbps/1 Gbps/AUS wählbar), 7 x RJ45 (Nr. 5-11, 1 Gbps/100 Mbps/10 Mbps/AUS wählbar), USB 2.0 (nur für Stromversorgung)
Ausgangsstrom SFP+-Port (insgesamt 4 Ports): max. 1,8 A (DC 3,3 V); USB-Port: max. 0,9 A (DC 5 V)
Takteingang BNC, 10 MHz, 50 Ω, 0,5–5 Vpp
Stromversorgung Separates 12-V-Ringkerntransformator-Netzteil
Abmessungen (B/H/T) 44082/353 mm
Gewicht ca. 14 kg
Preis 14.000 Euro
Herstellerangaben
Melco C1-D20 SFP+ Direct Attach Network Cable
Länge 2m
Preis 900 Euro

Vertrieb
DREI H Vertriebs GmbH
Anschrift Mika Dauphin
Kedenburgstraße 44
Haus D / 1. OG
22041 Hamburg
E-Mail mika.dauphin@drei-h.biz
Telefon +49 40 37507515

Weitere Informationen

  • Imagefolder tests/25-04-22_melco
  • Social Introtext Während der letzten High End plante Melco, das LAN-Switch S1 noch Ende des Jahres auszuliefern. Nun dauerte es mit der Fertigstellung ein wenig länger, einerseits mit der des Produkts, andererseits mit der dieses Berichts. Ich wartete vergeblich auf technische Erklärungen, nutzte die Zeit aber, um die zahlreichen Möglichkeiten des S1 auszuprobieren.
Montag, 18 April 2005 00:42

Dream Audio

Vertrieb
Dream Audio
Anschrift Josefsplatz 6, 1010 Wien, Österreich
Telefon +43 660 9583934
E-Mail info@dreamaudio.eu
Web dreamaudio.eu
Montag, 18 April 2005 00:39

Taiko Audio B.V.

Hersteller
Taiko Audio B.V.
Anschrift Zandbreeweg 6
7577BZ Oldenzaal
Niederlande

TAIKO AUDIO wurde von Emile Bok gegründet, der im Alter von zwölf Jahren seinen ersten Lautsprecher baute. Im Jahr 2008 entwarf und produzierte er seine ersten Audioprodukte. Heute bietet das Unternehmen vor allem einen Audio File Server/Transport namens Olympus an, eines der fortschrittlichsten und teuersten Produkte seiner Art.

Einem Unternehmen einen Namen aus einer Fremdsprache zu geben, ist etwas völlig Natürliches. In Polen ist es fast ausnahmslos Englisch: Orange, 11 Bit Studios, Arctic Paper. Wenn man sich die Namen von Audiofirmen in unserem Kulturkreis ansieht, kann man sagen, dass andere dasselbe tun: Avantgarde Acoustics, Circle Labs, Gold Note oder Pro-Ject. Hin und wieder stößt man auf Namen, die sich auf Latein beziehen, um Audio-Technica und Ferrum Audio zu nennen. Es ist natürlich und durch Erfahrung völlig legitimiert, dass diese Art von Unternehmen die Ressourcen der Lingua franca ihrer Zeit nutzen. Englische Namen wurden von vielen asiatischen Unternehmen übernommen, wie beispielsweise in Japan. Fälle, die in die andere Richtung gehen, sind jedoch äußerst selten. Erinnern wir uns in diesem Zusammenhang an die Firma Koda, deren Logos aus japanischen Schriftzeichen bestehen, oder an die Firma Kiseki, deren Name auf Japanisch „Wunder“ bedeutet. Taiko Audio sticht daher sofort mit seinem Namen hervor. Das Unternehmen wurde vom niederländischen IT-Ingenieur Emil Block gegründet und hat seinen Sitz in Oldenzaal, einer Kleinstadt mit 32.000 Einwohnern im Osten der Niederlande. Im Jahr 2008 war das erste Produkt fertig. Zunächst konzentrierte man sich auf Erzeugnisse, die Vibrationen eliminieren und Geräusche in Audiosystemen reduzieren. Die damals gesammelten Erfahrungen waren nützlich, als 2015 nach vielen Jahren des Ausprobierens ein Dateiserver (Transport mit Festplatte), der SGM 2015, vorgestellt wurde. Er wurde zur Plattform, auf der einige Jahre später ein noch fortschrittlicheres Gerät, der SGM Extreme, gebaut wurde.

b_850_0_16777215_10_images_content_tests_25-04-18_taiko_3Y8A3036.jpg

Dieses Gerät zeigte, wie weit man gehen kann, um Dateien analog zu behandeln Und es zeigte auch allen, für die „Bit gleich Bit“ ist, dass sie falsch liegen. Es verwendete einen Dual-Intel-Xeon-Prozessor mit Roon und modifiziertem Windows 10, der mit zwölf Vier-Gigabite-DIMM-Speichermodulen gekoppelt war. Der Prozessor wurde mit einem passiven Kühlsystem gekühlt. Der nächste Schritt bestand darin, den Standard-USB-Ausgang durch einen Chip aus eigener Entwicklung zu ersetzen, der sich, wie der Hersteller damals sagte, durch eine sehr geringe Latenz und geringe Geräuschentwicklung auszeichnet. Es dauerte dann vier weitere Jahre, um ein völlig neues Gerät zu entwickeln, das auf Ideen basiert, die während der Entwicklung der Extreme-Plattform gesammelt wurden, aber in der Umsetzung noch weiter gingen. Das Ergebnis dieser Arbeit ist der Olympus. Es handelt sich um ein Gerät, das als Dateiserver, Dateitransport und mit der Installation einer geeigneten D/A-Wandlerkarte als vollständiger Dateispieler fungieren kann. Dazu wurde die Olympus I/U-Schnittstelle präsentiert, mit der man seinen Extreme-Server aufrüsten oder den Klang des Olympus weiter verbessern kann. Und genau dieses System testen wir.

Zitieren wir dazu den Firmengründer von Taiko Audio, der schrieb: „Wir stellen den Höhepunkt von fast vier Jahren Forschung und Entwicklung vor. Als echter IT-/Technikfreak mit einer Leidenschaft für Musik war ich schon immer fasziniert davon, das Potenzial modernster Technologien zu nutzen, um ein besseres Musikwiedergabeerlebnis zu schaffen. Dies führte unter anderem vor fünf Jahren zur Entwicklung unseres beliebten, vielleicht sogar revolutionären Extreme-Musikservers, den wir während seines gesamten Lebenszyklus ständig verbessert und mit neuen Technologien aktualisiert haben. Heute können wir mit Sicherheit behaupten, dass er sich gegen die Flut neuer Server-Veröffentlichungen anderer Unternehmen behaupten kann, und wir sind entschlossen, ihn in den kommenden Jahren weiter zu verbessern. Um den Extreme so aktuell wie möglich zu halten, führen wir ein zweites Produkt namens Olympus I/O ein. Dabei handelt es sich um ein externes Upgrade für den Extreme, das einen erheblichen Teil der Olympus-Technologie enthält und es ihm ermöglicht, sich dem Leistungsniveau von Olympus anzunähern, wenn auch nicht ganz zu erreichen. Das Olympus I/O kann sogar dem Olympus selbst hinzugefügt werden, um seine Leistung noch weiter zu steigern, wenn auch nicht so dramatisch wie beim Hinzufügen zum Extreme. Betrachten Sie es als das sprichwörtliche ,Sahnehäubchen`“. (Quelle: www.whatsbestforum.com, abgerufen am 14.01.2025)


b_850_0_16777215_10_images_content_tests_25-04-18_taiko_3Y8A3059.jpg

Von der Funktion her ist dieses leistungsstarke, 85 Kilogramm schwere Gerät mit den Maßen 48 mal 48 mal 30,4 Zentimeter einfach ein Audiodateiserver. Das heißt, ein Audiodatei-Transport, der mit einem internen Speicher ausgestattet ist. Und tatsächlich handelt es sich um einen vollständigen Dateispieler, da eine D/A-Wandlerkarte enthalten ist, auch wenn es sich dabei um ein Extra handelt. Wenn man sich jedoch die Beschreibung in der 89-seitigen Bedienungsanleitung ansieht, zerfällt dieses einfache Bild in eine Vielzahl kleiner Teile.

Zunächst die Grundlagen: Der Olympus kann auf der internen Festplatte PCM-Signale mit bis zu 32 Bit, 768 Kilohertz und DSD bis zu DSD512 speichern oder vom Netzwerk streamen. Intern können wir Speicher von 4 bis 60(!) Teabyte installieren. Das Signal wird an einem optischen SFP-Eingang (Small Form-factor Pluggable) ausgegeben; ein Adapter für eine elektrische Ethernet-Buchse ist ebenfalls enthalten. Das Signal steht auch an analogen Ausgängen bereit. Taiko Audio arbeitet an einem Lautstärkeregelkreis, um das Gerät direkt an einen Leistungsverstärker anschließen zu können. Der Olympus ist ein modulares Gerät, so dass es mit verschiedenen Arten von digitalen und analogen Ausgangskarten verwendet werden kann. Es kann auch mit einem externen Gerät, dem Olympus I/O, einer Schnittstelle mit digitalem Ausgang, aufgerüstet werden. Der Server wird ab Werk mit einer digitalen Karte mit USB-Ausgang, einer Zusatzkarte mit AES/EBU- und RCA-Ausgängen (S/PDIF) und einer DAC-Karte verkauft. Sie können auch eine von drei Ausgangskarten für die Wandler verschiedener Hersteller kaufen: Aries Cerat (USB), MBS (optisch) und LampizatOr. Letzterer wird über eine vierpolige XLR-Buchse mit dem Olympus verbunden. Im Handbuch des Servers wird im Abschnitt über die LampizatOr-Karte eine Option in Form eines Kabels von einem anderen polnischen Unternehmen, KBL Sound, erwähnt. Das oben genannte I/O-Modul kann nur mit einem AES/EBU-Ausgang oder mit einem D/A-Wandler ausgestattet werden. Taiko Audio betrachtet die USB-Verbindung als Fehler im System und empfiehlt die Verwendung des AES/EBU-Ausgangs. Das Modul kostet mehr als 27.000 Euro, ist also ein wirklich teures Zubehör. Und doch... Ich habe diese Geräte nicht separat angehört. Die Erfahrung lehrt jedoch, dass Hersteller dieses Kalibers uns nichts „aufschwatzen“ wollen. Es handelt sich „nur“ um ein Ausgangsmodul, das über zwei QSFP-DD-Kabel (Quad Small Form Factor Pluggable in Doule-Density) mit dem Hauptmodul verbunden ist, aber auch um ein Modul, bei dem die Platine, die das digitale Signal erzeugt, von einem separaten Netzteil mit Strom versorgt wird. Das Gerät ist in der Tat ein Spezialcomputer mit einem 24-Kern-AMD-Prozessor mit 100,8 Gigahertz und 64 Gigabyte Arbeitsspeicher. Auf dem Prozessor läuft ein Programm, das speziell für Taiko Audio geschrieben und von fast allen anderen Funktionen befreit wurde. Dieses Konzept wurde vor Jahren von Marcin Ostapowicz von JPLAY diskutiert, und der Punkt ist, dass der Prozessor umso mehr Rauschen erzeugt, je mehr Aktivitäten er ausführt, die nicht mit der Tonwiedergabe zusammenhängen. Und Rauschen ist der größte Feind der Digitaltechnik – bei analogen Geräten sieht das etwas anders aus.

b_850_0_16777215_10_images_content_tests_25-04-18_taiko_3Y8A3057.jpg

Der Prozessor wird passiv mit Kühlmittel gekühlt. Es wird durch Kupferrohre geleitet und in großen Kühlkörpern verteilt. Kupfer ist übrigens reichlich im Gerät vorhanden. Das mächtige Chassis besteht aus einem gefrästen Aluminiumblock mit einem Gewicht von 72 Kilogram, und Kupfer wird als Kühlkörper und Abschirmung in den einzelnen Modulen verwendet.


Eine der wichtigsten Entwicklungen von Taiko Audio zur Bekämpfung von Verzerrung ist ein System namens XDMI. Dabei handelt es sich um eine recht komplexe Entwicklung, die darauf ausgelegt ist, den Datenpfad und später den des Audiosignals zu verkürzen. Es soll die Latenz zwischen 250- und 2.000-mal so stark reduzieren wie eine klassische USB-Verbindung. XDMI ähnelt der Funktionsweise von USB-Audio. XDMI ersetzt den USB-Controller, die USB-Controller-Card, das USB-Kabel und den USB-Empfänger. Es handelt sich um ein modulares System, das aus vier Hauptteilen besteht:

  • Software
  • Hauptplatine mit dem Systemkern
  • Slave-Boards, die eine Schnittstelle zu einem DAC oder Vorverstärker bereitstellen
  • Ein „transparentes“ QFSP-Verbindungssystem zur Aufnahme von Hauptplatine und Erweiterungskarte in einem externen Gehäuse

Zur Erklärung zitiere ich einen Teilnehmer des Audiophilestyle-Forums: „Hardwareseitig handelt es sich lediglich um eine PCIe-Karte, die man in einen Computer einsteckt. Im Olympus-Server wird sie in den PCIe-Steckplatz auf der Hauptplatine eingesteckt. Im Olympus-I/O wird sie an ein sehr ausgeklügeltes, hochmodernes PCIe-Extender-Gerät angeschlossen. Das andere Ende dieses PCIe-Extenders wird mit dem PCIe-Steckplatz eines Computers verbunden – entweder einem Taiko Extreme oder einem Olympus. Auf der Hardware-Seite (physisch) kann man sich das also so ähnlich wie die PCIe-Karten von JCAT, PinkFaun, SOTM und so weiter vorstellen. Ab hier wird es etwas komplizierter. Die Karte ist über die PCIe-Lanes des Computers direkt mit der CPU verbunden. Der Musikplayer (in diesem Fall Roon oder XDMS) gibt die Musik direkt an die Karte aus. Vereinfacht ausgedrückt kann man sich das wie Musiksoftware → CPU → XDMI vorstellen. Dafür ist ein benutzerdefinierter Treiber erforderlich, den Taiko für Windows erstellt hat. Die Karte empfängt also alle Bits, die die abgespielte Musik enthalten, in Echtzeit. (Quelle: Audiophilestyle.com, abgerufen am 14.01.2025)

Der neue Transport von Taiko Audio unterscheidet sich von seinem Vorgänger nicht nur in Bezug auf CPU, RAM und mechanisches Design, sondern auch in der Stromversorgung. Das Gerät wird vollständig von internen Lithiumbatterien gespeist; Das Unternehmen beschreibt die Auswirkungen auf den Klang als „magisch“. Das System heißt BPS (Battery Power Supply) und wird von drei Netzteilen aufgeladen – einem großen und komplexen Netzteil und zwei kleineren. Es gibt zwei unabhängige Gruppen von Netzteilen im Server und zwei weitere in dem I/O-Modul – und das ist ein Grund, warum es eine wertvolle Ergänzung des Systems sein kann.

b_850_0_16777215_10_images_content_tests_25-04-18_taiko_3Y8A3058.jpg


Die Stromversorgung ist eine der wichtigsten Komponenten des Olympus und wird von einem Computer-System gesteuert – auch das hat seinen eigenen Namen: BMS – Battery Management System. Es kann so eingestellt werden, dass die Akkus manuell aufgeladen werden, aber am besten funktioniert es, wenn die Ladung auf „Auto“ eingestellt ist: Dann wir nachts zwischen Mitternacht und sieben Uhr morgens geladen. Selbst dann wird das Gerät nur von den Zellen mit Strom versorgt. All dies dient dazu, Störgeräusche zu reduzieren.

Obwohl die Geräte von Akkus gespeist werden und somit unabhängig vom Stromnetz sind, enthält das Handbuch Empfehlungen zu Stromkabeln. Wie wir lesen, beeinflussen sie den Klang. Das macht Sinn, und ich habe beim Testen von Plattenspielern schon oft darüber gesprochen. Das Stromkabel wirkt wie eine Antenne und führt Rauschen in das System ein. Je besser es ist, desto weniger Probleme treten auf. Beide Taiko-Audio-Geräte stehen auf Füßen aus Acryl. Sie passen in eine Aussparung mit einem M6-Gewinde, und der Durchmesser der Aussparung beträgt 90 Millimeter. Sie können also leicht durch andere vibrationsdämpfende Füße ersetzt werden. Die Wiedergabe wird über Roon gesteuert – kein anderes Steuerungsprogramm ist mit Olympus kompatibel. Das Unternehmen arbeitet an einer eigenen XDMI-App, die jedoch noch nicht fertig ist. Unabhängig davon muss man die Taiko BMS App selbst herunterladen. Sie dient zur Überwachung der Akkuladung. Der Hersteller versichert, dass das Gerät nach nur anderthalb Stunden Ladezeit zehn Stunden lang spielt. Gleichzeitig wird den Benutzern aber auch mitgeteilt, dass es am besten klingt, wenn sie stark aufgeladen sind. Auch wenn das gesamte Gerät mit einem einzigen Akku betrieben werden könnte, ist bei schnell schwankender Stromaufnahme, mit der wir es hier zu tun haben, die Impedanz der Quelle und ihr Verhalten im Laufe der Zeit von großer Bedeutung. Das zeigt, was für ein unglaublich transparentes Gerät Olympus ist. Ich habe noch nie ein so fortschrittliches Audiogerät kennengelernt.

Der Taiko Audio Olympus Audio-Dateiserver stand auf einem Finite Elemente Pagode Edition Mk II-Rack. Da es keinen Platz nebeneinander gab, stapelten wir den Server und die I/O-Module übereinander. Ihr Klang wurde mit dem des Ayon Audio CD-35 HF Edition SACD-Players verglichen. Während des Tests hörte ich mir sowohl Dateien vom NAS-Laufwerk des Lumin L2 als auch von den Diensten Tidal und Qobuz an, wobei ich das auf dem Server installierte Roon-System verwendete. Der DAC-Bereich im Ayon wurde als DAC verwendet – somit war die einzige Variable der Transport – SACD und Dateien. Das Signal wurde über das AES/EBU Stage III-Kabel von Concept Chimæra geleitet.

b_850_0_16777215_10_images_content_tests_25-04-18_taiko_3Y8A3060.jpg

Der Taiko Audio ist über den Router mit meinem System verbunden, das aus einem Silent Angel N16 LPS Dual-LAN-Switch mit zwei in Reihe geschalteten Modulen bestand, die über ein TIGLON TPL-2000A-Kabel mit Strom versorgt wurden. Das Signal vom Switch zu den beiden Spielern wurde über ein LAN Quadrant Triple-C-Kabel mit RLI-1GB Triple-C-Filtern an beiden Enden übertragen. Das Server-Modul wurde über ein Harmonix X-DC350M2R Improved mit Strom versorgt und das I/O-Modul über Acrolink 8N-PC8100 Performante Nero Edizione (№ 1/15). Oh, wie neugierig ich war, wie es wohl klingen würde! Ich hatte schon oft die Gelegenheit, auf den Münchener Messen Musik über das Extreme-Modell zu hören, aber jede Messepräsentation ist etwas Besonderes. Das liegt daran, dass man das System in einem Raum mit unbekannter Musik in unbekannten Versionen hört, mit der Beteiligung vieler Menschen um einen herum, mit Geräuschen, die von jenseits der Wand kommen, und Türen, die sich ab und zu öffnen. Ich will mich nicht beschweren, darum geht es nicht. Ich sage nur, dass ich den Taiko Audio-Transport zwar gehört habe, aber es war, als hätte ich ihn noch nie zuvor gehört. Und tatsächlich – all die Vorurteile, die ich gegenüber diesem Gerät hatte, sowohl die, die aus meinen früheren Erfahrungen resultierten, als auch die, die ich durch das Lesen von Rezensionen und Beschreibungen sowie durch Gespräche mit anderen Fans guten Klangs gewonnen hatte, bereiteten mich nicht auf das vor, was ich zu Hause hörte. Nicht einmal annähernd. Denn so etwas hatte ich einfach noch nie gehört. Als Frank Sinatra die letzte Zeile des Songs „That Old Feeling“ sang und in seiner Perfektion das „t“ im Wort „heart“ am Ende der Phrase „For that old feeling, is still in my heart“ hielt, als er am Ende des Wortes „burning“ leicht Luft holte, klang es so, als säße ich in der Regie und würde durch die Scheibe die Aufnahme beobachten. Mit anderen Worten, es klang unglaublich natürlich und nicht mechanisch. Ähnlich war es gleich danach bei „Blue Train“ von John Coltrane, denn als im Intro im rechten Kanal bei 0:36 die Snare einsetzte und ein langsames „Tam-Tam“ erklang, hörte ich ein echtes Instrument und nicht dessen Reproduktion. Um es klar zu sagen: Ich übertreibe, und zwar maßlos. Aber es ist die unserer Branche innewohnende Übertreibung, die mehr aussagt als nur: „Oh mein Gott!“ Denn wenn wir sagen, dass etwas wie „live“ ist, meinen wir damit sicherlich nicht den „live-ähnlichen“ Klang, sondern die Emotionen, die wir in diesem Moment erleben. Und diese können genauso sein, als würden wir vor einem echten Künstler sitzen. Der Klang wird durch die Aufnahme, das Medium und die Wiedergabe irreversibel verändert – so war es, ist es und wird es sein. Aber das ist die Kunst, die Kunst, alle Komponenten des Klangs so zu arrangieren, dass wir ihn ähnlich erleben wie Menschen, die zum Beispiel im Capitol Studio A mit Sinatra und seinem Orchester sitzen.


b_850_0_16777215_10_images_content_tests_25-04-18_taiko_3Y8A3046.jpg

Ich erinnere mich, dass ich einen ähnlichen Eindruck, nämlich das sofortige Verständnis, dass etwas Außergewöhnliches in meinem System vor sich geht, nur wenige Male in meinem Leben hatte. Am besten erinnere ich mich daran, wie ich den Plattenspieler TechDAS Air Force One hörte. Ich erinnere mich an eine Art innere Gewissheit, dass ich etwas SPEKTAKULÄRES höre. Ich habe Großbuchstaben verwendet – in gedruckter Form wären es Versalien –, weil der Olympus das verdient. Abgesehen von der Erfahrung mit dem japanischen Plattenspieler und meinem SACD-Player mit Top-Master-CD-Rs war dies die aufregendste audiophile Erfahrung meines Lebens. Deshalb war es nicht sehr befriedigend, mit dem Olympus Musik auf die Weise zu hören, die ich vor Jahren festgelegt und dann nur ergänzt hatte, nämlich mit mehrfachen Wiederholungen, unter Bezugnahme auf mein eigenes System und meine eigenen Tonquellen. Ich zog es vor, einfach durch Tidal und Qobuz zu surfen und mir Lieder ins Gedächtnis zu rufen, die ich oft höre und genieße. Nach einer Weile wurde mir klar, dass dies eine bessere Möglichkeit war, zu verstehen, was dieses Gerät ist und was nicht. Und ich konnte besser einschätzen, was der Designer mit diesem Gerät erreicht hat. Ich habe mich vor einiger Zeit aus zwei Gründen an den Plattenspieler erinnert. Der eine Grund wurde bereits erwähnt und bestand darin, die Begeisterung und Überraschung zu wiederholen, die das Gerät mit sich brachte, indem ich Platten abspielte, die ich in- und auswendig zu kennen glaubte. Der zweite Grund war anderer Natur und ging tiefer. Damals hörte ich Dinge, die meine Wahrnehmung des wiedergegebenen Klangs definierten. Eine ähnliche Erfahrung machte ich später nur noch einmal mit dem SACD-Player Ayon Audio CD-35 HF Edition und in hohem Maße auch mit den Kabeln Siltech Triple Crown und Master Crown. Ich habe gerade aus zwei Gründen den Plattenspieler erwähnt. Einen habe ich bereits genannt, nämlich die wiedererlebte Begeisterung und Überraschung, die dieses Gerät bei mir ausgelöst hat, als es Platten abspielte, die ich – wie ich glaubte – in- und auswendig kannte. Der zweite Grund war anderer Natur und reichte tiefer. Ich hörte damals Dinge, die meine Wahrnehmung von reproduziertem Klang geprägt haben. Ähnliches habe ich später nur noch einmal erlebt, mit dem SACD-Player Ayon Audio CD-35 HF Edition und zu einem großen Teil auch mit den Kabeln Siltech Triple Crown und kürzlich Master Crown. Beide Erfahrungen waren spektakulär, aber deutlich unterschiedlich. Denn, lassen Sie mich daran erinnern, dass Aufnahme und Klangwiedergabe zur Kunst gehören. Letztere ist keine Darstellung der Realität, sondern unserer Wahrnehmung davon. Und sie unterschieden sich in der Referenz, auf die sie sich bezogen, und damit in der Vision der „Welten“, die sie erschufen. Der TechDAS-Plattenspieler klang wie ... ein Plattenspieler der Spitzenklasse, der beste, der bis dahin bei mir gespielt hatte. Der Ayon-Player hingegen klang wie ein Masterband. Beide Referenzpunkte sind analog, unterscheiden sich jedoch grundlegend.

b_850_0_16777215_10_images_content_tests_25-04-18_taiko_3Y8A3047.jpg

Der Taiko Audio Olympus mit dem Olympus I/O-Modul klang genauso wie der SACD-Player, aber besser. Es war genau die gleiche Richtung, der gleiche Vektor, in dem die Wiedergabeenergie verlief. Ich habe Sinatra zu Beginn erwähnt, als ich über Details sprach, und das liegt daran, dass sie für mich schockierend glaubwürdig waren. Genauso übrigens, wie wenn Lee Morgan in Coltranes Fall anfängt, Trompete zu spielen, und man starke, wirklich starke „Pops“ hört, also eine Überbeanspruchung der Mikrofonmembran. Oder wenn Dominic Miller Gitarre spielt, zuerst auf dem Album New Dawn mit Neil Stacey und dann solo auf dem Album Meeting Point. Das ist schon Jahre her, aber der Körper erinnert sich – erinnert sich an den Klang der Gitarren dieses Musikers bei einem intimen Konzert in Bielsko Biala, bei dem ich mit Tomek, dem Gastgeber der Krakow Sonic Society-Treffen, in der ersten Reihe des Publikums saß. Wie gesagt, es geht hier um einen Eindruck, nicht um echte Erinnerungen. Aber dieser Eindruck, mitten in einer echten Performance zu sein, war fesselnd und mit den Taiko Audio allumfassend. Der niederländische Dateitransport spielt nämlich auf eine Weise, die einerseits sehr streng, andererseits aber auch unglaublich reichhaltig ist. Streng, weil er nichts verschönert, nicht wärmer macht oder öffnet, nicht vertieft oder nachbessert, nichts betont und nichts verbirgt. Reichhaltig, weil er so viele Informationen auf so geordnete Weise vermittelt, dass wir auf angenehme, gute und natürliche Weise in die Aufnahme „eintauchen“ können. Es gibt keine „Barriere“ zwischen uns und der Aufnahme. Dabei handelt es sich nicht um einen „leichten“ Klang. Ich habe oft Zuhörer gesehen, die den Klang des Plattenspielers bevorzugten, obwohl sie zuvor die Masterbandaufnahme gehört hatten, von der diese Platte hergestellt wurde. Der Olympus liefert einen ähnlichen Klang wie das Band. Aber nicht, weil man keine Unterschiede hört. Man hört sie, oh ja! Aber es sind keine ausschließenden Unterschiede. Der Taiko Audio spielt auf eine Weise, die Aufnahmen in unseren Interessenkreis einbezieht, die wir zuvor nicht einmal mit der Kneifzange angefasst hätten. Oder solche, die eine ganze Epoche definieren und die mit dem Transport aus den Niederlanden eine Brücke zwischen fernen Welten schlagen. In meinem Fall war das zum Beispiel bei der Sammlung von The Mills Brothers bei dem Titel „Lulus Back in Town“ (Original Recordings 1934-1935) und bei der Platte The Board of Directors, die sie 1968 mit Count Basie aufgenommen haben, der Fall. Der Olympus spielt nämlich mit einer außergewöhnlichen Auflösung. Und selektiv. Und detailreich. Normalerweise konkurrieren diese drei Elemente um unsere Aufmerksamkeit, und letztendlich ist die Auflösung am wichtigsten, da sie sowohl eine präzise Wiedergabe als auch klare Details impliziert. Hier war jedoch zu hören, dass es sich um unterschiedliche Kategorien handelt, von denen jede für einen etwas anderen Teil der Realität verantwortlich ist. Vielleicht wissen wir deshalb sofort, dass es sich um ein Gerät handelt, das einen außergewöhnlich breiten Frequenzbereich abdeckt, ohne einen Anschlag an den Rändern zu glätten, ohne zu weich zu klingen und ohne die Anschlagphase zu betonen.

b_850_0_16777215_10_images_content_tests_25-04-18_taiko_3Y8A3048.jpg


Einen solchen Bass habe ich noch nie zuvor bei mir gehört. Vielleicht außer bei dem bereits erwähnten TechDAS. Mein Ayon erreicht mit CDs und SACDs nicht ganz so tiefe Töne. Und dabei habe ich die Musik über seinen D/A-Wandler gehört. Das zeigt, wie viel Potenzial in dieser Konstruktion noch steckt. Aber hier und jetzt klang der Stream von Tidal besser. Eigentlich sogar besser als die gleichen Dateien, die ich von meiner NAS-Festplatte abgespielt habe. Manchmal hatte ich den Eindruck, dass SHM-CDs und Master-CD-Rs etwas tiefer in den Klang eindringen und die innere Weichheit der Stimmen, des Basses, der Gitarren et cetera. noch besser wiedergeben. Nach einer Weile war ich mir dessen nicht mehr so sicher, aber der Eindruck blieb. Der Taiko erzeugt auch einen unglaublich weiten Raum. Er ist sehr präzise in dem, was er tut, er ist kein „romantisch“ klingendes Gerät. Wenn die Chöre an den Seiten von „You Want It Darker“, einem Titel aus dem gleichnamigen Album von Leonard Cohen, erklingen, sind sie perfekt im Raum verteilt, aber auch brillant mit dem Hall kombiniert, in dem die anderen Instrumente agieren. Cohens Gesang, der qualitativ in einer ganz anderen Liga spielte, war hier großartig zu hören. Er war zwar nicht besser als sonst, aber das ist nicht wichtig. Die emotionale Tiefe, die er vermittelte, verband ihn jedoch mit der Musik und schuf eine nahtlose Vollkommenheit. Es war perfekt. Wenn Cohen sagt: „I'm ready, my Lord“ – glauben wir ihm. Das ist nicht einfach nur ein Songtext, sondern ein persönliches, aus tiefstem Herzen kommendes Bekenntnis des Künstlers.

Zusammenfassung

Ich bin bereit zu sagen – wobei meine Bereitschaft sich auf das „Hier und Jetzt“ bezieht –, dass der Taiko Audio Olympus in der Version, in der ich ihn getestet habe, eines der besten Audioprodukte ist, die ich je gehört habe. Er unterscheidet sich so sehr von anderen hervorragenden Audioplayern, dass ich höchstens noch den noch präziseren und noch energiegeladeneren Klang des Aavik SD-880 erwähnen möchte, auch wenn er nicht die großartige Natürlichkeit des Taiko Audio besitzt. Dieser zeichnet sich dadurch aus, dass er alles, was er tut, perfekt macht und alles miteinander verbinden kann. Der Bass ist unglaublich tief und satt, dazu kommt ein fast warmer, aber wirklich natürlicher Mitteltonbereich, und auch die Höhen sind außergewöhnlich klar, präzise und satt. Die Dynamik scheint keine Grenzen zu kennen, wobei es hier vor allem um die Mikrodynamik geht. Das erinnert mich an das, was ich von Analogbändern kenne. Der Raum ist riesig, aber präzise organisiert.

b_850_0_16777215_10_images_content_tests_25-04-18_taiko_3Y8A3050.jpg

Früher sagte man, dass das Extreme-Modell dieser Firma das „Topmodell“ sei, heute sage ich, dass Olympus das „Topmodell“ ist. Ich bin mir also sicher, dass man das noch weiter in die Richtung treiben kann, die ich vom Hören des Air Force One-Plattenspielers in Erinnerung habe. Aber das war einmal. Heute ist der Dateitransport von Taiko Audio eine der besten digitalen Quellen, die ich kenne. Und eine der besten Audioquellen überhaupt.

Gehört mit
Lautsprecher Harbeth M40.1
Lautsprecherständer Acoustic Revive (Sonderanfertigung)
Vorverstärker Ayon Audio Spheris III
SACD-Player Ayon Audio CD-35 HF Edition No. 01/50
Endverstärker Soulution 710
Rack Finite Elemente Master Reference Pagode Edition Mk II
Lautsprecherfilter Spec Real Sound Processor RSP-AZ9EX (Prototyp)
Signal-Kabel Siltech Triple Crown, Siltech Royal Single Crown, Siltech Triple Crown
Stromversorgung Siltech Triple Crown, Acrolink Mexcel 7N-PC9500, Acoustic Revive Power Reference Triple-C, AC Acoustic Revive RTP-4eu ULTIMATE
Herstellerangaben
Taiko Audio Olympus XDMI + I/O XDMI
  • XDMI-Schnittstelle,
  • 4 TB SSD
  • 3 lineare Stromversorgungen,
  • 5 Batteriestromversorgungen.
  • Erweiterung der SSD auf bis zu 64 TB möglich.
  • Preis: 109.500 Euro

Hersteller
Taiko Audio B.V.
Anschrift Zandbreeweg 6
7577BZ Oldenzaal
Niederlande
Vertrieb
Dream Audio
Anschrift Josefsplatz 6, 1010 Wien, Österreich
Telefon +43 660 9583934
E-Mail info@dreamaudio.eu
Web dreamaudio.eu

Weitere Informationen

  • Imagefolder tests/25-04-18_taiko
  • Social Introtext TAIKO AUDIO wurde von Emile Bok gegründet, der im Alter von zwölf Jahren seinen ersten Lautsprecher baute. Im Jahr 2008 entwarf und produzierte er seine ersten Audioprodukte. Heute bietet das Unternehmen vor allem einen Audio File Server/Transport namens Olympus an, eines der fortschrittlichsten und teuersten Produkte seiner Art.
Donnerstag, 17 April 2025 09:48

Goldring EXTRACT Stylus Cleaning Kit

Goldring präsentiert das EXTRACT Stylus Cleaning Kit. Dieses unverzichtbare Pflegeset für Vinyl-Liebhaber enthält alles, was notwendig ist, um die empfindliche Nadel des Plattenspieler-Tonabnehmers in einwandfreiem Zustand zu halten – für die tägliche Pflege ebenso wie für eine gründlichere Reinigung, und das ganz ohne Beschädigungsrisiko.

b_850_0_16777215_10_images_content_news_25-04-17_goldring_Goldring-Extract-group-shot3.jpg

Das EXTRACT Stylus Cleaning Kit ist mit allen Tonabnehmer- und Nadeltypen kompatibel und besteht aus einer Lupe, einer antistatischen Reinigungsbürste und einem Reinigungsgel-Töpfchen. Alle Werkzeuge sind in einer handgefertigten Aufbewahrungsbox untergebracht, die nicht nur während des Transports schützt, sondern auch eine ordentliche Lagerung ermöglicht.

b_850_0_16777215_10_images_content_news_25-04-17_goldring_Goldring-Extract-cleaning-gel-pot1.jpg

Mit einer 10-fachen Vergrößerung ist die Lupe sowohl der erste als auch der letzte Schritt bei einer täglichen Kontrolle oder einer intensiveren Reinigung. Das kompakte, robuste Design mit einem einzelnen Scharnier erlaubt eine präzise Inspektion der Nadel auf Verschmutzungen oder Schäden. Nach der Reinigung hilft sie dabei zu prüfen, ob eine weitere Behandlung notwendig ist.

b_850_0_16777215_10_images_content_news_25-04-17_goldring_Goldring-Extract-magnifying-lens1.jpg

Während des Abspielens zieht die Nadel unweigerlich Staub und Fussel an – eine tägliche Kontrolle wird daher empfohlen. Bei trockenen, losen Partikeln kommt die antistatische Reinigungsbürste zum Einsatz. Die Bürste wird sanft horizontal von hinten nach vorne über die Nadel geführt – mit so wenig Druck wie möglich. Ihre weichen, antistatischen Borsten entfernen Staub und Fussel zuverlässig, ohne selbst Fasern zu verlieren

b_850_0_16777215_10_images_content_news_25-04-17_goldring_Goldring-Extract-anti-static-cleaning-brush2.jpg

Bleiben nach der ersten Reinigung noch klebrige Rückstände oder hartnäckige Fussel, ist das Reinigungsgel die richtige Wahl. In einem speziell entworfenen Behälter untergebracht, passt es zu jedem Tonabnehmer. Das Gel entfernt selbst hartnäckige Ablagerungen schonend, ohne die empfindliche Verbindung zwischen Nadel und Träger zu beeinträchtigen. Zur Anwendung wird das Gel-Töpfchen einfach auf den Plattenteller gestellt. Anschließend wird die Nadel vorsichtig darauf abgesenkt und wieder angehoben – bei Bedarf mehrmals wiederholen. Die Rückstände bleiben sichtbar im transparenten Gel zurück, so dass der Reinigungserfolg kontrolliert werden kann.Wird das Gel über längere Zeit verunreinigt, kann die Wirksamkeit nachlassen. Es lässt sich jedoch ganz einfach regenerieren: unter klarem Wasser ausspülen und an der Luft trocknen lassen. Das Goldring EXTRACT Stylus Cleaning Kit ist ab sofort zum Preis von 49 Euro erhältlich.

Vertrieb
IDC Klaassen International Distribution & Consulting oHG
Anschrift Am Brambusch 22
44536 Lünen
Telefon +49 231 9860285
E-Mail info@mkidc.eu
Web www.idc-klaassen.com

Weitere Informationen

  • Imagefolder news/25-04-17_goldring
Mittwoch, 16 April 2025 09:30

Nagaoka MP-700 beim Auditorium

Nagaoka, ein renommierter Hersteller von Audioequipment mit einer 85-jährigen Geschichte, präsentiert stolz sein Spitzenmodell der angesehenen MP-Tonabnehmer-Serie – das MP-700.

b_850_0_16777215_10_images_content_news_25-04-16_nagaoka_MP-700_playing.jpg

Das Moving Permalloy (MP)-Design verwendet im Vergleich zur herkömmlichen Moving-Magnet-Technologie ein leichtes Permalloy-Element, das am Nadelträger befestigt ist. Durch diese Konstruktion wird die bewegte Masse deutlich reduziert, was der Abtastnadel eine freiere und präzisere Bewegung ermöglicht. Das Ergebnis ist eine noch feinere und genauere Klangwiedergabe, die den Hörer näher an die Originalaufnahme bringt. Das MP-700 ist mit einem Bor-Nadelträger und einem neuen nackten Micro-Ridge-Diamanten mit den Abmessungen 3x12 µm ausgestattet. Diese exakte Kombination verbessert die Klangtreue und sorgt für eine außergewöhnlich detailreiche Wiedergabe aus der Plattenrille.

b_850_0_16777215_10_images_content_news_25-04-16_nagaoka_MP-700H_withcase.jpg

Innerhalb der MP-Serie verfügt das MP-700 über den weichsten Dämpfer, wodurch der Bor-Nadelträger und der Micro-Ridge-Diamant ihr volles Potenzial entfalten können. Der weiche Dämpfer erleichtert die Bewegung des Nadelträgers und verbessert dessen Ansprechverhalten. Obwohl dies oft Bedenken hinsichtlich der Stabilität mit sich bringt, begegnet das MP-700 dieser Herausforderung mit einer neu konstruierten Aufhängung im Drehpunkt-System. Dieser Draht kontrolliert die Bewegung von Nadelträger und Abtastnadel effektiv und gewährleistet so Stabilität bei gleichzeitig verbesserter Durchzeichnung – insbesondere im Hochtonbereich. Das Ergebnis ist eine verbesserte Separation, gesteigerte Klarheit über alle Frequenzen hinweg sowie eine präzise Abbildung von Bass und Klangfarbe – für ein lebendigeres und realistischeres Hörerlebnis.

b_850_0_16777215_10_images_content_news_25-04-16_nagaoka_MP-700H.jpg

Das MP-700 besitzt ein abschirmendes Gehäuse aus Ultra-Duraluminium, veredelt durch eine dreifache Oberflächenbehandlung: Nickelbeschichtung, schwarze Zinnbeschichtung und eine isolierende Schutzschicht. Diese Behandlung reduziert statische Aufladung, verbessert Wärme- und Verschleißfestigkeit und trägt zur Langlebigkeit der äußeren Erscheinung bei. Jeder Tonabnehmer von NAGAOKA wird in Japan von erfahrenen Handwerkern von Hand gefertigt – ein Ausdruck des kompromisslosen Anspruchs der Marke an Präzision und Qualität.

b_850_0_16777215_10_images_content_news_25-04-16_nagaoka_MP-700_package_front.jpg

Preise
1300 Euro (MP-700)
1400 Euro (MP-700 inkl. Headshell, vormontiert)

Vertrieb
Auditorium Hamm
Anschrift Feidikstraße 93
59065 Hamm
Telefon +49 2381 933970

Weitere Informationen

  • Imagefolder news/25-04-16_nagaoka
Samstag, 16 April 2005 09:31

Auditorium Hamm

Vertrieb
Auditorium Hamm
Anschrift Feidikstraße 93
59065 Hamm
Telefon +49 2381 933970
Seite 1 von 201

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.