„Frequenzgang? Ja!“ Das steht genau so im Datenblatt des Ether 2, dem neuen Magnetostaten-Flaggschiff des kalifornischen Herstellers MrSpeakers. Mit Superlativen in Sachen Frequenzgängen muss sich der Kopfhörer nicht schmücken, sein hervorragender Ruf eilt ihm voraus. Nicht nur deshalb bin ich sehr gespannt auf einen ausführlichen Test.
Das Design des Ether 2 zieht mich unweigerlich an. Aktuell einer der schönsten Kopfhörer, die der Markt zu bieten hat. Sehr filigran, elegant und zeitlos. Kein Detail zu viel und alles im Dienste der Funktionalität. Die beiden Treibergehäuse verfügen über jeweils einen, einseitig befestigten Halterahmen. Beide Seiten werden nur durch zwei sehr dünne Streben verbunden, an denen das Kopfband mit kleinen Plastikhaltern befestigt ist. So schafft es der Ether, Gewicht zu sparen, ohne auf hochwertige Materialien und ein Metallgehäuse zu verzichten, ist dabei auch noch stufenlos größenverstellbar und dennoch überraschend stabil. Nicht mal 300 Gramm bringt er auf die Waage, kein Wunder also, dass der Tragekomfort hervorragend ist. Ich habe gleich ein ganzes Arsenal an Kabeln mitbestellt, um möglichst flexibel zu sein. Neben dem Standard 6,3-Millimeter-Klinkenstecker auch zwei symmetrische Varianten. Einmal mit vierpoligem XLR-Stecker, den ich mit einem Adapter an beiden Kopfhörerbuchsen meines Brooklyn DAC+ nutzen und so das volle Potential des Doppel-Mono-Aufbaus ausschöpfen kann. Eine zweite symmetrische Variante mit 4,4-Millimeter-Klinke, bei einer deutlich kürzeren Kabellänge von 110 Zentimetern, entgegen 180 Zentimetern, hatte ich ursprünglich für den Betrieb am DAP HiBy R6 Pro vorgesehen. Aufgrund der sehr geringen Impedanz von nur 16 Ohm des Ether 2 sollte er auch ohne allzu potenten Kopfhörerverstärker zu Höchstleistungen auflaufen. Der Player ist allerdings bei meinem Kollegen Jürgen Saile gelandet, der neuerdings von einer In-Ear-Sucht gepackt wurde und großes Interesse an dem kleinen Alltagsbegleiter gezeigt hat. Auf einen Test des Players aus seiner Feder dürfen Sie sich also bereits freuen. Deshalb habe ich den Ether 2 nur ganz kurz mittels eines Adapters auf Miniklinke an meinem Smartphone getestet und kann bestätigen, dass die mickrige Verstärkerpower des Kopfhörerschlusses tatsächlich für amtliche Lautstärken ausreicht.
Kopfhörerseitig besitzen alle Kabel den vierpoligen Push-Pull-Stecker Evalucon SN-8-4(P). Ich mag diese Steckervariante sehr. Nicht nur, dass sie gut aussieht, ihre Haptik ist ausgezeichnet und der Klick beim Einrasten hat etwas ungemein Befriedigendes. Wie langzeittauglich diese Verbindung ist, kann ich allerdings schwer einschätzen. Für ein Kopfhörerleben in den Händen eines Enthusiasten dürfte es mehr als ausreichend sein. Für den rauen Studioalltag eventuell nicht, was auch nicht unbedingt der bevorzugte Einsatzzweck des Ether 2 sein dürfte. Der 4,4-Millimeter-Pentaconn-Stecker stammt vom Hersteller Nippon DICS, alle anderen verbauten Stecker aus dem Hause Neutrik. Die Kabel selbst sind über die Maßen solide, dennoch sehr flexibel. Mikrofonie suche ich vergebens. Um passende Kabel muss man sich beim Kauf zunächst also keine Gedanken mehr machen, deshalb direkt zu den technischen Details des Kopfhörers selbst.
Wie in der Einleitung erwähnt wird tatsächlich und bewusst kein Frequenzbereich angegeben. Bei MrSpeakers ist man davon überzeugt, dass es nicht nötig sei, das „Spiel der Spezifikationen“ mitzuspielen wie es auf der Website des Herstellers heißt. Außerdem gäbe es in der Industrie ohnehin keine genaue Normung zur Messung und Angabe des Frequenzgangs von Kopfhörern, deshalb würden sämtliche Versuche diesen anzugeben, meist in wilden Übertreibungen ausufern. Für mich klingt das sehr sympathisch. Die V-planar-, zu Deutsch V-flächige, Treiber-Technologie verspricht eine tiefreichende und impulsgetreue Basswiedergabe, weniger Verzerrungen und mehr Dynamik. Die Membran wird dazu ähnlich wie bei einem Akkordeon nicht glatt, sondern mit leichten Falten, im Plissee, eingespannt. So kann sie Extremzuständen besser folgen, da sie sich weiter dehnen kann als ungefaltet. Diese Raffinesse haben die Entwickler von MrSpeakers zusammen mit Bruce Thigpen von Eminent Technology ausgetüftelt. Letztendlich entscheidet der Klang und kein Datenblatt.
Der Magnetostat wird in einem praktischen Hartschalencase, in dem sich nicht nur der Ether 2 selbst, sondern auch gleich ein passendes Kabel sicher verstauen lässt, geliefert. Die Abmessungen sind der des Kopfhörers so weit wie möglich angenähert und man verschwendet beim Transport nicht unnötig viel Platz im Koffer oder Rucksack. Die Klettbefestigung im Inneren verträgt sich leider nicht vollständig mit dem Kabel und raut die Oberfläche des Gewebemantels auf. Das sieht zwar nicht schön aus, schadet dem Kabel aber weiter nicht. Ich habe diesem Umstand Abhilfe verschaffen, indem ich das Kabel in einer kleinen Plastiktüte verstaut habe, bevor es seinen vorgesehenen Platz im Case einnimmt. Die Verarbeitung des Ether 2 ist hervorragend und die Materialien sehr hochwertig. Sogar Kohlefaser kommt als Abdeckung der Treibermembrane zum Einsatz, leider unsichtbar, zumindest meistens. Außer beim Austauschen der Ohrpolster, was durchaus öfter vorkommen dürfte. Nicht aufgrund von Verschleiß, sondern da neben dem mitgelieferten Standardpolster, welches aus hochwertigem Kunstleder besteht, noch zwei andere Varianten zur Wahl stehen. Eine davon ist ebenfalls aus glattem Kunstleder gefertigt, jedoch ist die Innenseite perforiert. Das dritte Pad hat eine Velouroberfläche.
Bevor ich die Auswirkung der verschiedenen Polster beurteilen werde, beginne ich mit einer allgemeinen Einschätzung des Gesamtklangs des Kopfhörers. Dazu nutze ich die Standard Kunstleder-Pads und das symmetrische Kabel mit XLR-Stecker samt Adapter an meinem Brooklyn DAC+. Ich erwarte wie bei Magnetostaten üblich eine kräftige Anbindung des Bassbereichs und fein aufgelöste Höhen bei einer tendenziell eher warmen Abstimmung. Den Mittenbereich wünsche ich mir möglichst neutral und die Chancen stehen gut, dass der Ether 2 diese Erwartung erfüllt. Noch immer klingt mein Festival-Sommer auf der heimischen Anlage nach. Die norwegischen Prog-Metaller Leprous haben mich nachhaltig beeindruckt, obwohl ich den Bandnamen nach wie vor äußerst ungewöhnlich finde. Eine meiner liebsten musikalischen Entdeckungen der letzten Zeit. Wie konnte ich diese Band vorher nur übersehen? Kurz vor ihrem Auftritt hat der Zuspielcomputer des Live-Racks den Dienst quittiert. Was genau alles über den Rechner gesteuert wird, kann man, ohne das genaue Rack-Setup zu kennen, schwer sagen. Sicher ist jedoch, dass der Rechner sämtliche Backingtracks und den Click für den Schlagzeuger zuspielt. Da Leprous live mit digitalen Profiling-Modeling-Gitarrenamps arbeitet, speziellen, kompakten Geräten, die den Klang von echten Gitarrenverstärken analysieren und nachbilden, ist stark davon auszugehen, dass sowohl diese als auch die Keyboards via MIDI-Signalen vom Zuspielrechner für den jeweiligen Song automatisch konfiguriert werden. Ohne Zuspielrechner passiert hier natürlich gar nichts automatisch. Eventuell laufen sogar die meisten Gesangseffekte über diesen Rechner. Im schlimmsten Fall sogar Lichtdesigns. Da sich der Computer nach knapp zwanzig Minuten noch immer nicht zum Mitmachen bewegen ließ, haben die Musiker das Konzert komplett ohne ihre technische Schaltzentrale gespielt. Old-School, wie Sänger Einar Solberg selbst anmerkte. Auf eine neue, ohne Computergehirn spielbare, Setlist wurde sich per Zuruf während des laufenden Konzerts verständigt. Selbiges war auch ohne den Computer dermaßen mitreißend, dass ich mich ernsthaft frage, was man an so einer Show überhaupt noch verbessern kann. Da Leprous im November tourt, werde ich dies bald feststellen können.
Die beste Nachricht allerdings ist, dass das bald erscheinende neue Album Pitfalls auch in 24 Bit bei einer Abtastrate von 44,1 Kilohertz erscheinen wird. Die bereits veröffentlichte Single „Alleviate“ dient mir deshalb als erster Testtrack. Nach stark progressiven und durchaus schwermetallischen Erstlingswerken klingt dieser Song schon fast nach radiotauglichem Pop. Aber eben auch nur fast. Für einen Hörtest ist er bestens geeignet. Tiefste Synth-Bass-Sounds, ein sehr natürlich aufgenommenes Schlagzeug, E-Gitarre, Streicher, Einars faszinierende Stimme und ein dynamischer Songaufbau warten auf den geneigten Hörer. Erste allgemeine Feststellung: Der Ether 2 spielt ausgewogen und direkt. Die Stereobreite ist sehr gut dosiert und wirkt eher kompakt, obwohl sie bei weitem nicht schmal ist. Das gesamte Klangbild ist weniger warm als ich erwartet habe, weist dennoch eine angenehme Färbung in diese Richtung auf, sehr geschmackvoll und zurückhaltend. Die Bässe sind artikuliert, knackig und rund mit einem glaubhaften Maß an Körperhaftigkeit. Die Höhen sind genauso präsent wie sie sein müssen, nicht zu hart und schneidend, aber dennoch jederzeit allgegenwärtig und eigenständig. Das habe ich bei deutlich teureren Modellen anderer Hersteller schon ganz anders erlebt, unangenehme Überhöhungen suche ich hier vergebens. Die Amerikaner machen also alles richtig, auch für den europäischen Markt. In den Mitten wird es interessant. Tatsächlich sind sie weitestgehend neutral, mit einer minimalen Betonung im unteren Bereich und im oberen Präsenzbereich, respektive leicht darüber. Dadurch erklärt sich der tendenziell direktere Klang des Ether 2. Stimmen erhalten eine angenehme, nicht übertriebene Fülle, bei klar differenziertem Obertonbereich. Allerdings wird diese Auslegung nicht übertrieben und der Ether 2 kann für lange Zeit ermüdungsfrei gehört werden. Die Instrumente werden sauber voneinander separiert und ihre Tiefenstaffelung macht richtig viel Spaß. Allgemein spielt der Ether 2 mehrdimensional, mit einem sehr hohen Grad an Plastizität. Gleichzeitig begeistert die pure Kraft und Nachdrücklichkeit, mit der die Klänge reproduziert werden. Beispielsweise die Wucht der Stand-Toms im mittleren Teil des Songs. Trotzdem geht kein Detail verloren. Bass Drum und Synthsamples sind klar voneinander unterscheidbar, während der Ether 2 dem Synth bis in den absoluten Frequenzkeller folgt, ohne Durchzeichnung zu verlieren. Sehr beachtlich! Ohne Frage eine der besten Performances, die ich in diesem Bereich bisher gehört habe. Kleinste Nuancierungen und die verschiedenen, im Stück verwendeten, Registrierungen sind in Einars Stimme hörbar, leider auch, dass der Recording-Engineer teilweise zu wenig auf die Betonung von Plosiven an Wortendungen geachtet hat. Die gleichzeitige Anwesenheit von Grob- und Feindynamik und ihre Verschränkung ineinander ist definitiv eine Besonderheit und macht einen Großteil des charakteristischen Klangs des Ether 2 aus. Er spielt weder aufdringlich, noch zurückhaltend, aber dennoch beides zugleich. Klingt paradox, entspricht jedoch am ehesten dem, was ich höre.
Immer wieder fühle ich mich dazu gezwungen, auf andere Kopfhörer, In-Ears oder gar Lautsprecher zu wechseln, um die Ohren zu entspannen und wieder neu zu kalibrieren. Dabei stelle ich fest, dass der Ether 2 durchaus persönlichen klanglichen Charakter mit sich bringt. Das Verrückte aber ist, dass ich nach einiger Zeit am liebsten eigentlich gar nicht mehr Gegenhören möchte. Ich akzeptiere, dass der amerikanische Magnetostat sich einfach von der Masse abhebt und erfrischend anders klingt. Es ist mir egal, ob es der musikalischen Wahrheit jetzt mehr oder weniger entspricht, als beispielsweise meine ultraneutralen Etymotic ER-4SE. Dem Ether 2 zu lauschen, ist einfach eine Freude und ich vergesse unweigerlich alles andere um mich herum. Interessanterweise erzählt mir Carsten Hicking, vom deutschen Vertrieb audioNEXT, dass es Dan Clark, dem Gründer von MrSpeakers, gewissermaßen ähnlich geht. Bei der Entwicklung von Kopfhörern hat er ein ganz persönliches klangliches Ziel vor Augen, das er verfolgt, ungeachtet dessen, welche Kopfhörerabstimmung gerade angesagt oder marktführend ist. Im umgekehrten Sinne erklärt sich für mich, weshalb der Ether 2 so eine große, fast mysteriöse, Faszination auf mich ausübt, er ist eben kein Trittbrettfahrer, sondern ein eigenständiges Meisterstück mit starkem Ausdruck.
Nach der allgemeinen Klangbeschreibung mache ich mich jetzt daran, die drei verschiedenen Ohrpolster zu vergleichen. Dabei tausche ich gefühlt mindestens hundert Mal hin- und her. Auch das einhunderterste Mal macht die spezielle Klebebeschichtung der Ohrpolster anstandslos und rückstandsfrei mit, ein wirklich gut entwickeltes und hilfreiches Klebematerial. Vom mitgelieferten Ohrpolster tausche ich auf das Pad mit perforierter Innenseite, welches sich nebenbei bemerkt auf meinem Kopf am angenehmsten trägt, es scheint minimal nachgiebiger und somit am anschmiegsamsten. Beim ohnehin hervorragenden Tragekomfort macht das allerdings auch keinen allzu großen Unterschied mehr und die klanglichere Veränderung ist doch deutlich spannender. Die Mitten geraten weniger präsent und Stimmen dadurch fülliger. Gleiches gilt für den Bassbereich, auch er wird voller, jedoch weniger präzise. Die Höhen klingen seltsam kraftlos. Zusammenfassend führt das in meinen Ohren zu einer stärkeren Verschmelzung der Instrumente und etwas weniger Räumlichkeit. Der Gesamtklang wird kompakter, Hallräume treten stärker in den Hintergrund. Meinem persönlichen Geschmack sagt das zuletzt getestete Velourspolster am meisten zu. Der Mittenbereich klingt dem des Standardpolsters ähnlicher als dem des perforierten Polsters. Jedoch mit etwas weniger Fülle im unteren Bereich, dafür jedoch erhöhter Präsenz. Gesangliche Feinheiten sind noch leichter herauszuhören, und die Stimme klingt am intimsten. Entgegen der Erwartung bewegen sich Höhen und Bässe sehr nah an der Klangsignatur des Standardpolsters. Letztere verfügen über weniger Attack und etwas mehr Rundheit. Schlussendlich verleiht das Velourpolster dem musikalischen Geschehen deutlich mehr Leichtigkeit und Freiheit.
Klassischerweise beginne ich meine Tests mit Rock/Metal, da mir diese Genres am meisten am Herzen liegen. Wer einige meiner Tests gelesen hat, weiß auch bereits welche, klangliche Abstimmung ich hierfür bevorzuge. Zugegeben, der Ether 2 trifft diese nicht vollumfassend, bereitet mir deshalb allerdings nicht weniger Hörfreude. Er ist einer der wenigen Magnetostaten, der meinem Klangideal am nächsten kommt. Im Umkehrschluss bedeutet es, dass er in anderen Genres seine Mitbewerber – und einige meiner klanglichen Favoriten – spielerisch abhängt. Wird es nämlich akustischer, sei es in Richtung Jazz oder orchestrale Musik, ist der Ether 2 voll in seinem Element. Für Dhafer Youssefs „Fly Shadow Fly“ vom Album Diwan of beauty and odd (24/96) kann ich mir beispielsweise kaum einen anderen Kopfhörer vorstellen. Das Stück nimmt sich viel Zeit mit seinem Aufbau, bevor das Ensemble einsteigt. Mit welcher hemmungslosen Kraft sich die Oud im ersten Teil vom flächig und schwebend gespielten Klavier abhebt, ist schwer beeindruckend. Dhafers Gesang wird herzzerreißend emotional reproduzier,t und wenn dann endlich auch Kontrabass und Percussion einsetzen, bin ich vollends in das musikalische Geschehen abgetaucht. An dieser Stelle kommen dem Ether 2 auch das eher kompakte Stereopanorama und seine Fähigkeit zur ausgeprägten Tiefenstaffelung zugute, es verleiht der Jazzformation ein hohes Maß an Authentizität und Nähe zum Hörer. Jedes Instrument scheint von einer anderen Fähigkeit des Ether 2 zu profitieren. Ihre verschiedensten Eigenheiten entfalten sich vollkommen unabhängig voneinander. Schon fast habe ich das Gefühl, als würde ich mehreren, verschieden abgestimmten Kopfhörern gleichzeitig zuhören. Ein etwas ungewohntes, aber dennoch nicht unangenehmes Gefühl. Auch für dieses Stück gefallen mir die Velourspolster am besten. Mit ihnen lebt die Musik ein bisschen mehr als mit den anderen beiden Polstern. Die perforierten Polster sagen mir nach wie vor am wenigsten zu.
Wie üblich beende ich meinen Kopfhörertest mit Brahms 2. Sinfonie in D-Dur der Berliner Philharmoniker unter Herbert von Karajan (Deutsche Grammophon, DDD, 1987). Wieder beweist der Ether 2, dass er sowohl fein- als auch grobdynamisch die Oberhand gewinnen kann. Musikalisch fühlt er sich hier vollends zu Hause und macht die Sinfonie zu einem besonderen, bisher unbekannten Erlebnis. Dass die Kontrabässe ihren Weg doch mit ihrem vollen klanglichen Potential auf die Aufnahme geschafft haben, konnte ich bisher noch mit keinem Kopfhörer wirklich überzeugend feststellen. Bisher habe ich es eher der Aufnahme angelastet, dass sie leicht schwammig und hintergründig abgebildet schienen. Ein Irrtum offenbar. Dem Magnetostaten gelingt es, sie vollumfänglich und nachvollziehbar wiederzugeben. Dass dies eine meisterhafte Leistung ist, brauche ich kaum hinzuzufügen. Ich fühle mich sehr nah „an der Aufnahme“ und bin ehrlich gesagt überrascht vom hohen Detailgrad der Wiedergabe. Diese Fähigkeit zur Detailwiedergabe gerät fast ein wenig ins Hintertreffen, denn der Ether 2 absolviert diese Disziplin sehr subtil und unaufgeregt. Ich ertappe mich dabei, dies einem Magnetostaten gar nicht so recht zugestehen zu wollen. Ich muss aber neidlos anerkennen, dass er nicht nur in dieser Hinsicht ganz weit vorne mitmischt.
Gehört mit
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Computer | ThinkPad 470s, Intel i5-6300U @ 2,4GHz, 12GB DDR4-RAM @ 2400MHz, Windows 10 (Roon, foobar2000) |
Router | TP-Link Archer C7 AC1750, Sagemcom FAST5460 |
Server | Melco N1 AH 60/2 |
Speicher | LaCie Rugged Mini 2 Terabyte, SanDisk SDCZ88-128G-G46 |
DAC | Mytek Brooklyn DAC+ |
Endstufe | NAD C 275BEE, Mytek Brooklyn AMP |
Lautsprecher | Magnat Quantum 807, Neumann KH 120 A |
DAP | FiiO X7 Mark II mit AM3A (FiiO Music App, BubbleUPnP) |
Smartphone | Motorola X 4th Gen, 32GB, 3 GB RAM, Android 9 (Apps: BubbleUPnP, TIDAL, Spotify, Roon) |
In-Ears & Zubehör | Vision Ears VE6 X2, Etymotic ER4SR, Shure SE-535-V, ifi IE-Match |
Kabel | Sommer, Vovox, Cordial, Intona, Furutech |
Herstellerangaben
MrSpeakers Ether 2
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Art des Treibers | Magnetostat |
Größe des Treibers | 71 x 45 Millimeter |
Impedanz | 16 Ohm |
Gewicht | 290 Gramm |
Material der Ohrpolster | Synthetisches Protein-Leder |
Verpackungsmaße | 28 x 23 x 15 Zentimeter |
Versandgewicht | 1,4 Kilogramm |
Frequenzgang | Ja |
Preis | 2.200 Euro |
Herstellerangaben
MrSpeakers Ohrpolster Velours und Kunstleder perforiert
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Preis | je 99 Euro |
Vertrieb
audioNEXT GmbH
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Anschrift | Isenbergstraße 20 45130 Essen |
Telefon | 0201 5073950 |
info@audionext.de | |
Web | www.audionext.de |
Vor knapp 10 Jahren wurde die Idee einer Hifi-Messe im Westen Deutschlands geboren. Seitdem hat das Team von Hifi Linzbach neun erfolgreiche Veranstaltungen für – nach eigener Aussage – etwa 40.000 interessierte Besucher ausgerichtet.
Nun finden am kommenden Wochenende die Westdeutschen Hifi-Tage bereits zum zehnten Mal in der gewohnt exklusiven Atmosphäre des Maritim Hotel in Bonn statt. Bei diesem besonderen Event darf man sich wieder auf zahlreiche interessante Hersteller und einige Überraschungen zum Jubiläum freuen.
Information
Westdeutsche Hifi-Tage 2019
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Ort der Veranstaltung | MARITIM Hotel Godesberger Allee, 53175 Bonn Zufahrt über Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 1 |
Öffungszeiten | Samstag 28.09.2019, 10 Uhr bis 18 Uhr Sonntag 29.09.2019, 11 Uhr bis 17 Uhr |
Eintritt | kostenlos |
Anfahrt mit dem Auto | MARITIM Hotel Bonn, Godesberger Allee, Zufahrt über Kurt-Kiesinger-Allee 1, 53175 Bonn – Parkplätze sind im Umfeld des Hotels in großer Anzahl vorhanden |
Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln | ab Hauptbahnhof: U16, U63 und U66 ab ICE Bahnhof Siegburg: U66 jeweils bis Haltestelle „Olof-Palme-Allee / Deutsche Telekom“ oder „Robert-Schuman-Platz“ |
Zur Liste der Aussteller geht es hier.
Hersteller
Struss Audio sp. z o.o.
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Anschrift | Aleja Komisji Edukacji Narodowej 36/112B 02-797 Warschau Polen |
Telefon | +48 509 709 703 |
kontakt@strussaudio.com | |
Web | strussaudio.pl |
Den polnischen Verstärkerhersteller Struss hat Hifistatement Ihnen schon in den Messeberichten aus Warschau und den Süddeutschen Hifi-Tagen vorgestellt. Mein Kollege Wojciech Pacula beschäftigte sich vor mehr als einem Jahr intensiv mit dem Vollverstärker DM 250. Der ist nun auch bei ausgesuchten deutschen Händlern erhältlich. Hier der Test aus HighFidelity.
Ich wollte, ja ich wollte diesen Text wirklich anders anfangen, um den Erinnerungen an den Test des Verstärkers Chopin MkVI von Struss Audio zu entkommen. Aber ich gebe auf, obwohl ich nie einen Verstärker dieser Firma hatte. Auf die ein oder andere Art haben sich unsere Wege dennoch immer wieder gekreuzt. Zuletzt traf ich Herrn Zdzisław Hrynkiewicz-Struss, wenn ich mich nicht irre, vor 16 Jahren. Vielleicht auch vor 17. Ich bin mir nicht sicher. Ich arbeitete damals für die Audioholic Company, einen Vertrieb solcher Marken wie McIntosh, PSB, Aerial, Nakamichi und Enlightened Audio Design. Zusätzlich zur Vertriebsarbeit hatte die Firma eine große Villa am Stadtrand von Krakau gemietet, in der verschiedene Räume so eingerichtet waren, wie die von Kunden zuhause hätten aussehen können. Zusätzlich zu den Komponenten aus unserem Vertriebsprogramm wurden in den Demoräumen Produkte von verschiedenen anderen Firmen präsentiert, um das Angebot zu komplettieren. Darunter befanden sich auch die Verstärker von Struss. Ich kann mich an diese Begebenheit noch so gut erinnern, weil mein Bruder Maciek zur selben Zeit einen gebrauchten Struss 140 Verstärker gekauft hatte: Schön verarbeitet, mit einer ungewöhnlichen Front aus poliertem Metallblech, einem integrierten Phonovorverstärker und Seitenteilen aus Holz war es zu der Zeit ein sehr populäres Gerät.
Das war nicht das erste Gerät von Herrn Mr. Zdzisław. Er hatte schon seit langer Zeit Audio-Komponenten entwickelt und gefertigt, die auf seinen Erfahrungen basierten, die er in der Polnischen Akademie der Wissenschaften gemacht hatte, wo er Teil des Teams von Elektronikingenieuren war. Dieser Zeitraum dauerte zehn Jahre. Von 1985 bis 1990 arbeitete er dann mit Philips und der Studer AG zusammen: Für letztere entwarf er die Wiedergabeverstärker für das Tonbandgerät B77. Durch die Zusammenarbeit mit Philips konnte er Messinstrumente und elektronische Komponenten erwerben, von denen andere zu der Zeit in unserem Land nur träumen konnten.
Als seinen Mentor nennt Herr Struss Dr. Matti Otali. Der Professor an der Finnischen Universität von Oulu, der 1939 geboren wurde und 2015 starb, spielte ein wichtige Rolle in den Forschungslaboren von Philips und war Chefingenieur bei Harman/Kardion. Der Elektroingenieur wurde durch die Entwicklung von Methoden zur Messung von Verzerrungen bekannt, die bisher unbekannt waren: Transiente Intermodulations-Verzerrungen oder kurz TIM. Diese entstanden hauptsächlich beim Einsatz einer starken Gegenkopplung. Es sollte erwähnt werden, dass Otalis Vortrag bei der Audio Engineering Society im Jahr 1973 den norwegischen Musikproduzenten Svein Erik Børja inspirierte und dieser drei Jahre später seinen ersten Verstärker vollendete und eine Firma gründete: Electrocompaniet.
Herrn Struss' erster Verstärker, der auf diesen Erkenntnissen basierte, war der Struss Modell 01-2 von 1995. Ein Jahr später wurde die Firma Struss Amplifier gegründet. Wie man auf der website des Herstellers lesen kann, wurde zur selben Zeit das Modell 140 entwickelt. Ein Jahr später erhielt es eine Auszeichnung des Audio-Magazines, in dem einige Jahre danach auch meine ersten Artikel erschienen. Der Autor damals war Adam Mokrzycki, der inzwischen als Veranstalter der Audio Video Show in Warschau, deren Media Partner High Fidelity ist, weithin bekannt wurde
Ein paar Worte von ZDZISŁAW HRYNKIEWICZ-STRUSS
Eigentümer und Entwickler
Der Vorverstärker beinhaltet ein innovatives System zur Umwandlung von Oberwellen und Phasen, das die Anteile im Spektrum der harmonischen Verzerrungen verändert. Die Systemlösung fügt gradzahlige Oberwellen hinzu, die für Röhrenschaltungen charakteristisch sind, was die Darstellung von Musik wärmer und realistischer macht, ohne die Vorteile von Transistorverstärkern aufzugeben. In der Vorstufensektion gibt es auch einige Veränderungen, die von Struss Audio eingeführt wurden. Da ist vor allem der Verzicht auf Kondensatoren sowohl bei der Kopplung der einzelnen Stufen als auch beim Schutz vor Einstreuungen. Das erforderte von uns, neue Schaltung zur Eliminierung von parasitären Störungen zu entwickeln. Den erforderlichen Kompromiss haben wir durch den Einsatz von SMD-Bauteilen und traditionell verdrahteten Bauteilen an den für den Klang des Verstärkers entscheidenden Stellen erreicht. Der gesamte Verstärker besteht aus zwei unabhängigen Monoblöcken, die von zwei 500-Watt-Ringkerntransformatoren versorgt werden. In der Ausgangsstufe haben wir eine bewährte und genau berechnete Topologie der Konvektionskühlung verwendet, die von früheren Struss-Verstärkern bekannt ist.
Nach einer Reihe weiterer Verstärker, von denen ich die von uns getesteten Modelle Chopin MkIV und R150 erwähnen möchte, änderte das Unternehmen im Jahr 2015 seine Eigentümerstruktur und begann unter dem Namen Struss Audio mit der Arbeit an einem völlig neuen Gerät. Das Ergebnis der dreijährigen Arbeit ist der 250DM, der Gegenstand dieses Tests. Wie Herr Zdzisław sagt, ist die grundlegende mechanische Struktur des DM250 ähnlich der, die wir vom Chopin-Modell her kennen. Völlig neu sind der Look und die Elektronik. Die Frontplatte hat ein interessantes Design, da sie von einem karminroten Einsatz in zwei Teile geteilt wird und dreidimensional gestaltet wurde. Die verchromten Knöpfe für Lautstärke und Eingangswahl wurden ursprünglich für den Chopin entwickelt, und seitdem hat sich hier nichts geändert: Sie sind schön und praktisch. Mit einer Fernbedienung, in Form einer flachen, schweren Scheibe, kann man nur die Lautstärke regeln.
Der Verstärker verfügt über vier Line-Eingänge, einen MM-Phono-Eingang und einen für die Endstufe. Einer der Eingänge ist symmetrisch als XLR-Buchse ausgeführt. Die Desymmetrierungsschaltung – der gesamte Verstärker ist unsymmetrisch aufgebaut – ist eine Eigenentwicklung von Struss Audio. Einer der Cinch-Eingänge ist mit hochwertigen WBT-Buchsen ausgestattet. Die Lautsprecheranschlüsse kommen von der gleichen Marke. Der Verstärkers ist gegen Überlastung und Kurzschluss geschützt. Zum Schutz vor versehentlichem Ein- und Ausschalten wurde ein Rastschalter der amerikanischen Firma C&K gewählt. Das ist gleichzeitig eine interessante Abkehr von langweiligen Tasten und Schaltern. Ähnliche Ein-/Ausschalter findet man in japanischen Verstärkern der Firma SPEC. Der Verstärker ist für 250 Watt an vier Ohm und eine Frequenzgang von fünf Hertz bis 250 Kilohertz ausgelegt. Sein Klang wurde so abgestimmt, dass er einerseits so transparent wie möglich ist und andererseits gefällig wirkt. Die Techniken, die verwendet wurden, um dies zu erreichen, wurden seit 2000 entwickelt, und eine der wichtigsten ist HPCS: „Struss Audios Harmonics and Phase Conversion System ist eine Lösung, die es dem Hörer ermöglicht, von zu Hause aus in die reale Welt der Musik einzutreten. Der Verstärker zeichnet sich durch die Nähe zum Röhrensound aus, der bei Audiophilen so beliebt ist, während er gleichzeitig die besten Eigenschaften des Transistorverstärkers beibehält, wie Geschwindigkeit und Kontrolle im Tieftonbereich (…). Das HPCS-System ist eine Lösung, die es ermöglicht, unter Beibehaltung extrem guter technischer Messwerte des Verstärkerpfades einen Klang zu erzielen, der für das menschliche Ohr angenehm ist.“ (Quelle des Zitats: website des Herstellers)
Herr Zdzisław sagte, dabei handele es sich um eine Vorverstärkersektion, in der er J-FET-Transistoren in einer Schaltung verwende, die man von Röhrenverstärkern auf Basis von Pentoden-Röhren kennt. Es gehe darum, ungerade harmonische Verzerrungen zu minimieren und gerade solche auf einem Niveau zu belassen, das aus Sicht der Messungen akzeptabel sei und das dazu beitragen würde, den Wunschklang zu erhalten. Das System sei mit einer Mischung aus diskreten Bauteilen und solchen in SMD-Technik aufgebaut und die Anzahl der Komponenten auf ein Minimum reduziert worden. Der Vollverstärker spielte in meinem Referenzsystem und ich habe ihn mit separaten Komponenten verglichen: dem Vorverstärker Ayon Audio Spheris III und dem Endverstärker Soulution 710. Als Quellen dienten der CD-35-HF-SACD-Player von Ayon Audio und der gerade getestete Gold Note Pianosa Plattenspieler mit Machiavelli Red Tonabnehmer. Das ist ein High-Output-Moving-Coil-System mit einer Ausgangsspannung von zwei Millivolt. Damit ist sie niedriger als die in den technischen Daten genannte Eingangsempfindlichkeit des DM250. Das spielte zwar während des Tests keine Rolle, aber zur Sicherheit würde ich empfehlen, Tonabnehmer mit einer Ausgangsspannung von etwa vier Millivolt zu verwenden. Der Verstärker trieb über Siltech-Triple-Crown-Kabel Harbeth-M40.1-Lautsprecher an. Als Interconnects habe ich die RCA-1.0-Absolute-FM von Acoustic Revive verwendet. Die Stromzufuhr übernahm das ebenfalls von Acoustic Revive stammende Power-Reference-Triple-C. Ich habe den Struss-Vollverstärker auf der RAF-48H-Anti-Vibrationsplattform von Acoustic Revive platziert.
Das 2001 mit einer Studer A829 aufgenommene Album Autumn in Seattle des japanischen Jazzpianisten, Komponisten und Arrangeurs Tsuyoshi Yamamoto war für den Inhaber des Labels First Impression Music, Herrn Winston Ma, eine ganz besondere Veröffentlichung. Das Material wurde exklusiv für sein Label aufgenommen, und der Titeltrack speziell für ihn komponiert. Kein Wunder, dass er es immer mal wieder neu herausbrachte, wenn er einen – seiner Meinung nach – besseren Weg fand, dieses Material zu veröffentlichen. Die „ultimative“ Version war, glaube ich, die Vinyl-Ausgabe, aber er schätzte auch die digitalen Versionen in XRCD2 und 32-Bit UltraHD. Ich habe dieses Album ziemlich oft gehört, weil ich Yamamoto und diese Art von Musik mag. Aber jedes Mal habe ich eine andere Version gewählt: Ich kann mich nicht entscheiden, welche die Beste ist. Und das liegt daran, dass sie völlig anders klingen. Ich habe sie mit dem Struss-Verstärker verglichen und die bekannten Unterschiede waren absolut klar und eindeutig wahrnehmbar. Natürlich ist die Musik das Wichtigste, denn sie gibt dem Ganzen den Sinn, aber es ist faszinierend zu sehen, wie sich das Denken von Herrn Ma über den Klang im Laufe der Zeit verändert hat.
Die Version von 2011, die 32-Bit-UltraHD, klingt groß und intensiv, und der 250DM hat sie auch so präsentiert, weil er selbst ebenfalls so agiert: Er ist kein schlank klingendes Gerät, und deshalb hat er diese Eigenschaften des Albums wirklich gut rübergebracht. Er ist ein Verstärker, der offen spielt: Er entwirft große Phantombilder in einem großen Raum. Ich konnte aber sofort spüren, dass der Klang der betreffenden CD irgendwie erzeugt oder geformt war. Der Vergleich der XRCD2-Disc mit dem Vinyl zeigte, dass sie einander ähnlicher sind als die UltraHD. Der Struss hatte keine Probleme damit, bei diesem Album einen satten, aber nicht völlig konturierten Kontrabass zu reproduzieren. Am unteren Endes des Klangspektrums ist Trennschärfe nicht sein höchstes Ziel. Es spielt mit Schwung und schönen Farben, aber versucht nicht, alles zu erklären, was passiert. Das hindert ihn jedoch nicht daran, eine gute Auflösung des unteren Frequenzbereichs zu liefern, denn er machte sofort klar, dass die XRCD2-Version zeitlich exakter und schneller ist, und die UltraHD weniger Attacke zeigt.
Die Kontrolle in diesem Bereich ist wirklich gut, das ist nicht das Problem – es ist jedoch völlig klar, dass es im Tieftonbereich mehr darum geht, ihn mit Farben und Druck anzureichern, als mit ultimativer Geschwindigkeit dynamische Veränderung nachzuzeichnen. Man sollte nicht denken, dass der DM 250 nur für eine Art von Musik geeignet ist – das wäre ein anachronistischer Ansatz. Sowohl das First-Impression-Music Album als auch die exzellente Elektronik von Tomasz Pauszek von LO-Fi LO-VE hatten den richtigen Rhythmus, den richtigen Puls, und der Sound war reich an kräftigen Bässen. Spielen wir DAMN. von Kendrick Lamar, Starboy von The Weeknd oder In Color von Jamie xx, und wir werden den gleichen Sound hören: einen kräftigen, tiefen Bass mit cremigen Farben und einen angenehmen, warmen Anschlag. Ich denke, dass für eine solche Darstellung des Bassbereichs, für einen solch satten Sound zu einem großen Teil die Dynamik des Verstärkers verantwortlich ist. Die ganze Band wird warm und satt präsentiert . Dabei spielt es keine Rolle, ob ich anspruchsvolle Jazzproduktionen oder Elektronik höre, dieser Aspekt war bei allen Aufnahmen wahrnehmbar. Der neueste Struss-Verstärker vermittelt eine starke Präsenz. Dies ist ein Gerät, das menschliche Stimmen feiert, ihnen Ernsthaftigkeit verleiht und sie mit Sinn erfüllt. Er hat mir sehr gut gefallen und harmonierte perfekt mit der Philosophie der Harbeth-Lautsprecher. Wenn Sie also diese Art von Musik mögen und denken, dass nur Röhrenverstärker Ihnen das bieten können, was Sie brauchen, denken Sie noch einmal nach, während Sie den DM250 hören. Damit wirken Stimmen unglaublich intim, haben ein großes Volumen und werden fühlbar. Sie sind prägnant und sehr natürlich. Trotzdem besitzen sie einen Nachhall von Wärme.
Die ersten zehn Watt, die dieser Verstärker produziert, sind in Class-A, er arbeitet mit einer geringen Rückkopplung und produziert sehr geringe TIM-Verzerrung. Die Endstufe basiert auf Feldeffekttransistoren (FETs). Auch wenn sie separat angewendet werden, sorgt jede dieser Techniken für einen warmen Klang. Hier werden sie alle miteinander bestens kombiniert, und erinnerten mich nicht nur an das, was ich vom Qualiton-A50i-Verstärker kenne, sondern auch an den Class-D-elinsAudio-Concerto-Verstärker. Das beweist, dass es so etwas wie ein gemeinschaftliches ästhetisches Ideal gibt, das mit verschiedenen technischen Lösungen erreicht werden kann. Beim Struss DM250 ist das Resultat Wärme, Fülle und ein unglaublicher Schwung. Anschläge wirken leicht verrundet, aber es fehlt nichts am Klang von Becken, Blechblasinstrumenten und Trommeln. Es ist jedoch völlig klar, dass es sich hier um eine etwas distanziertere Präsentation handelt, bei der die Aufmerksamkeit des Zuhörers auf die Fülle und Intensität des Klangs und nicht auf die Anschläge gerichtet ist. Dynamisch mag das etwas ruhiger wirken – zumindest im direkten Vergleich mit lebhafteren und offeneren Verstärkern. Die können vielleicht in einer kurzen Demo beeindrucken, während langer Hörsitzungen spiel aber der Struss seine Vorzüge aus.
Auch das Verebben des Klanges ist ein wenig maskiert, und das ist wahrscheinlich der Grund dafür, warum die Interpreten, die sich am imaginären Bühnenrand befinden, in meinem Raum zu sein scheinen, anstatt mich in den Raum zu versetzten, in dem die Musik aufgenommen wurde. Stimmen und Instrumente kommen groß, voll und satt rüber und haben große, schöne Körper. Sie werden jedoch im Hier und Jetzt platziert, und der Hall und die Akustik der Aufnahmeräume treten in den Hintergrund. Paradoxerweise hat klassische Kammermusik davon profitiert, denn die Interpreten standen nahe bei mir, es wurde durch den Nachhall keine Distanz suggeriert. Der D 250 ist ein mittelgroßer integrierter Verstärker, der Hersteller spricht von einem „Dual Mono Design“. Das liegt darin begründet, dass es zwei Monoblöcke gibt, die von separaten Transformatoren versorgt werden. Die Frontblende ist sehr schön: Sie wird durch ein karminrotes Band in zwei Teile geteilt und sieht sie wirklich gut aus. Diese Art des Designs ist kein Novum, denn in einer abgewandelten Form kennen wir es von elinsAudio-Geräten. Aber hier sieht man, dass es darum geht, eine ähnliche Idee zu verwenden und sie nicht einfach zu übernehmen. Die Frontseite ist aus dick eloxiertem Aluminium gefertigt. Sie ist nicht wie üblich flach, sondern leicht gebogen, was den Gesamteindruck ein „architektonisches Flair“ verleiht. Die Produktion übernimmt ein Unternehmen aus Kanada.
Die Bedienungselemente kennen wir vom Test des Struss Chopin. Es gibt einen kleinen Lautstärkeregler und einen Eingangswahlschalter; letzterer kann auch den Endstufen- und Vorverstärkerbereich trennen, wenn der Benutzer das Gerät in ein Heimkinosystem integrieren möchte. Der vom Chopin bekannte Regler zur Einstellung des Pegels am Kopfhörerausgang ist jedoch verschwunden: Struss Audio hat auf dieses Feature verzichtet. Der ausgewählte Eingang wird durch blaue LEDs angezeigt. Ungewöhnlich ist der Netzschalter: Er hat – wie man es von Industriegeräten her kennt – eine Verriegelung, die ein versehentliches Ein- und Ausschalten des Gerätes verhindert. Auf der Rückseite finden wir einen speziellen Eingang mit der Bezeichnung CD/DAC – mit hochwertigen WBT- Buchsen – und Lautsprecheranschlüsse desselben Herstellers. Die übrigen Cinch-Eingänge sind klassisch und mit der Leiterplatte verlötet. Da der Verstärker für den Export in die USA und Kanada konzipiert wurde, gibt es auch einen symmetrischen XLR-Eingang und, wie bereits erwähnt, einen Endstufen-Eingang. Das von einer der in der Nähe von Warschau ansässigen Firmen hergestellte Gehäuse besteht aus gebogenen, verzinkten Stahlblechen. Die äußeren Seiten sind lackiert. Innen verwendet Struss Audio eine Bitumen-Matte zur Schwingungsdämpfung. Der Verstärker steht auf Aluminiumfüßen mit Filzscheiben.
Auf der Frontplatte des Verstärkers befindet sich der Schriftzug „Dual Mono“ und auf der Rückseite steht „Dual Mono Amplifier“. Beim Anheben ist sofort klar, dass trotz der geringen Abmessung viel Kupfer und Aluminium verbaut wurde ist: Der Begriff „Dual Mono“ steht für eine separate Stromversorgung für die beide Kanäle. Der Amp verfügt über zwei große Ringkerntransformatoren mit einer Leistung von je 500 Watt, die auf einer dicken, verkupferten Platte montiert sind. Außerdem gibt es je zwei Kondensatoren für jeden der beiden Kanäle. Die Gesamtkapazität im Bereich der Stromversorgung zur Siebung beträgt 60.000 Mikrofarad. Der Endstufenbereich basiert auf dem Struss-eigenen Patent RP Nr. 176514. Es handelt sich um eine Schaltung ohne Koppelkondensatoren, die vollständig auf Feldeffekttransistoren basiert. Beide Kanäle teilen sich die gleiche Leiterplatte, größtenteils SMD-bestückt. Die Transistoren wurden auf eine 15 Millimeter dicke Aluminiumplatte geschraubt. Zusammen mit einem großen Kühlkörper und dem Gehäuse leitet sie Wärme von den Ausgangstransistoren ab: zwei komplementäre Paare N-MOSFET-Feldeffekttransistoren IRFP240 und IRFP9240 pro Kanal . Die Verschraubung der Transistoren mit einer dicken, vibrationsdämpfenden Platte soll Mikroschwingungen und den Mikrofonieeffekt reduzieren. Man weiß ja, dass dieser aus Röhrengeräten bekannte Effekt auch Transistorschaltungen beeinträchtigt.
Der Vorverstärker ist auf einer separaten Leiterplatte aufgebaut, die an der Rückwand verschraubt wird. Er basiert auf J-FET-Transistoren, die in einer ähnlicher Schaltung wie Pentoden in Röhrenverstärken arbeiten. Dadurch werden die dritten Harmonischen minimiert wurde, während die zweiten stärker ausgeprägt sind. Dies soll dazu beitragen, einen Röhren-ähnlichen – sprich natürlicheren und angenehmeren – Klang zu bekommen. Die Eingänge werden über Relais geschaltet, und der CD-Eingang scheint einen kürzeren Signalweg als die übrigen Eingänge zu haben. Der Phonoeingang arbeitet mit einer einzigen integrierten Schaltung von Texas Instruments, bei der die Beschriftung entfernt wurde. Das Lautstärkeregler-Potentiometer stammt von der Firma Alps und ist über recht lange Kabel mit der Vorstufenplatine verbunden. Die Fernbedienung wurde interessant gestaltet: Sie ist rund und schwer. Sie wurde so ausgelegt, dass man mit ihr bequem die Lautstärke regeln kann, wenn sie auf einer ebenen Fläche liegt.
Herstellerangaben
Struss Audio DM250
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Ausgangsleistung | 130W an 8Ω, 250W an 4Ω |
Frequenzgang | 5Hz – 250kHz (- 3dB/1W/8Ω) |
Ausgangsimpedanz | 0,10Ω |
Totale Harmonische Verzerrungen | 0,1% bei 1W an 8Ω, 0.025% bei 130W an 8Ω |
Flankensteilheit | 200V/μs |
Dynamik | 140dB |
Fremdspannungsabstand | 145dB (IHF-A bewertet) |
Eingangsempfindlichkeit | 500mV (Cinch), 250mV (XLR), 3mV (MM), 0,775V (Endstufe) |
Eingangsimpedanz | 100kΩ (Cinch), 22kΩ (XLR), 47kΩ (MM), 47kΩ (Endstufe) |
Leistungsaufnahme | 40VA bis max. 800VA |
Class-A-Bereich | 2 x 10W |
Abmessungen (B/H/T) | 430/102/338mm |
Gewicht | 16kg |
Preis | 4.370 Euros |
Hersteller
Struss Audio sp. z o.o.
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Anschrift | Aleja Komisji Edukacji Narodowej 36/112B 02-797 Warschau Polen |
Telefon | +48 509 709 703 |
kontakt@strussaudio.com | |
Web | strussaudio.pl |
Auf der diesjährigen CEDIA Expo in Denver – einer der bedeutendsten internationalen Messen für Multiroom und AV – hat Lyngdorf Audio den neuen Multi-Prozessor MP-60 präsentiert. DerSurround-Sound-Prozessor MP-60 wurde für anspruchsvolle Audiophile und Cineasten entwickelt, die das ultimative Mehrkanal- und Stereo-Erlebnis erwarten.
Das Gerät ist mit allen fortschrittlichen Technologien ausgestattet, für die Lyngdorf Audio bekannt ist, einschließlich des bewährten Raumkorrektursystems RoomPerfect™ und der perfekten digitalen Signalverarbeitung. Ab Oktober ist der MP-60 zum Preis von14.400 Euro lieferbar. Die Variante mit digitalen Ausgängen, AES-67-Schnittstelle und DCI-Eingang wird einen Preis von 15.400 Euro haben.
Hier die Highlights des MP-60:
Alle Details und technischen Spezifikationen finden sich im Datenblatt.
Der MP-50-Prozessor wird bis auf Weiteres angeboten. Für neue und bestehende MP-50-Besitzer steht ein Upgrade-Programm zur Verfügung, mit dem auf die neue 2.0b HDMI-Karte umgestellt werden kann, die im neuen MP-60-Prozessor Standard ist. Mit diesem Upgrade unterstützt der MP-50 Videoauflösungen bis zu 4K@60Hz : YCbCr 4:2:2:2, 600MHz mit Dolby Vision auf allen Ein- und Ausgängen (18 Gbps).
Das Upgrade wird regulär 3.000 Euro kosten. Wer sein Gerät bis zum 30.09.19 bei der DREI H Vertriebs GmbH anmeldet, bekommt es zum Vorzugspreis von 2.000 Euro.
Einen genauen Überblick aller Funktionen bietet das PDF.
Vertrieb
DREI H Vertriebs GmbH
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Anschrift | Mika Dauphin Kedenburgstraße 44 Haus D / 1. OG 22041 Hamburg |
mika.dauphin@drei-h.biz | |
Telefon | +49 40 37507515 |
Das digitale Flaggschiff der kanadischen Nobelmarke Moon macht optisch eine Menge her. Der DA-Wandler mit integriertem Streaming-Modul verspricht tollen Klang und verbindet Eleganz mit Bedienungskomfort. Er ist jedoch kein billiges Vergnügen.
Seit wenigen Monaten kümmert sich Dynaudio um den Vertrieb der Marke Moon des kanadischen Herstellers Simaudio. Dynaudio ist mit seinem flächendeckenden Händlernetz in Deutschland und Österreich ein bestens aufgestellter Partner. Der eigene Anspruch der Kanadier und ihr Versprechen auf der hauseigenen Website liest sich keineswegs bescheiden: „Ein Klangbild wie kein anderes“ steht da als Überschrift. Für mein Empfinden passt diese Extravaganz recht gut zu Dynaudios Werbeslogan „Dänen lügen nicht“. Wenn Moon im weiteren Website-Text seine musikalische Klasse näher beschreibt, hebt dies bei mir als Leser die Messlatte stetig ein Stückchen höher. Sei es drum – Werbung ist ein Thema für sich. Simaudio als audiophiler Hersteller mit Sitz in Quebec hat sich seit 1980 etabliert und fertigt seine exklusiven Produkte heute unter dem Markennamen Moon. Nach der Firmengründung unter dem Namen Sima Electronics baute man Geräte für den professionellen Musikmarkt. Bald jedoch zeigten audiophile Privatkunden für Sima-Komponenten Interesse mit der Folge, dass nach kurzer Zeit die Geräte überwiegend an Hifi-Fans verkauft wurden. In den 90-er Jahren änderte man mit Einführung der Celeste-Produktlinie den Firmenname in Simaudio. Auf der viel gelobten Celeste-Serie aufbauend entwickelten die Kanadier die qualitativ noch höherwertigere Moon-Linie, deren Weiterentwicklungen wir heute kaufen können.
Mit dem Moon 780D V2 hat mir Jan Kretschmer, der bei Dynaudio für die Abteilung Moon Verantwortung trägt, einen richtigen Leckerbissen ins Haus geschickt. Es ist das Topmodell der Evolution-Baureihe, dem Besten, was Simaudio-Moon zu bieten hat. Das V2 steht für Version Zwei, also eine Modellpflege. Die ist bei mehreren technischen Details geschehen, sichtbar in der Fähigkeit des V2, optional mit Roon bedienbar zu sein und MQA-Files voll umfänglich dekodieren zu können. Ein entscheidender Unterschied zum Vorgänger ist auch die neue Digital-Eingang-Platine. Hier durchläuft das Eingangssignal einen FPGA-Chip. Darin wird das Signal analysiert. Abhängig von der Art des Signals, ob PCM, DSD oder MQA-PCM, wird es entsprechend mit eine Femto-Sekunden-Clock neu getaktet. Das funktioniert auch bei Playlists, deren Musikstücke unterschiedliche Formate besitzen. Habe ich mich bis vor wenigen Tagen noch mit dem exzellenten Server-DAC Antipodes EX befasst, so schließt der Moon 780D V2 thematisch perfekt an das Thema an. Es sind beides gänzlich anders konzipierte Geräte mit konzeptionell divergierenden Schwerpunkten und Fähigkeiten.
Während der Antipodes ein erstklassiger Musik-Server und Renderer mit gutem, aber nicht auf dem gleichen Niveau agierendem integrierten DA-Wandler ist, hat der Moon keinerlei Server-Fuktion. Er beinhaltet also kein Speichermedium. Auch eine Festplatte oder ein USB-Stick können nicht angeschlossen werden. Seine Fähigkeit besteht im Streaming über das Netzwerk bevorzugt per Lan oder auch per Wlan oder über die Bluetooth-Verbindung. Diese Funktion übernimmt eine Streaming-Einheit im Gerät, die Mind2 benannt ist. Die gibt es auch für 2200 Euro als separates Moon-Gerät zu kaufen. Mind2 ist eine Weiterentwicklung des Mind und begründet damit ebenfalls das V2 unseres 780D. Die alte Version konnte nur bis DSD64 streamen, Mind2 erlaubt DSD256. Auch konnte die die Vorgänger-Version von Qobuz nur CD-Qualität verarbeiten. Jetzt ist Highres im vollen unter Qobuz-Sublime angebotenen Umfang möglich. Mit dem Mind2 gibt es jetzt einen Zugang zum Highresaudio.com-Streaming-Portal, Multiroom-Betrieb wird nun unterstützt und das Wlan-Modul ist noch aufwändiger abgeschirmt. Der Memory-Puffer und das Volumen für Playlists wurde um das Dreifache auf 1000 Musikstücke vergrößert. Die Architektur des Mind2-Moduls basiert jetzt in hohem Maße auf Software anstatt auf Hardware.
Wenn ich an dieser Stelle eine simple Subtraktions-Rechnung aufmache, bleiben etwa 13.000 Euro übrig für den Digital-Analog-Wandler-Part im 780D. Der aktuelle V2 ist der hochwertigste DA-Wandler, den Moon jemals gefertigt hat. Auch äußerlich klassifiziert er sich weit oben durch ein enorm massives, perfekt verarbeitetes Gehäuse. Alternativ zum Streaming bietet er die klassischen digitalen Eingänge USB, Toslink, S/PDIF in Cinch und sogar als BNC-Anschluss sowie das symmetrische AES/EBU. Den Cinch-S/PDIF und den optischen Eingang gibt es zwei mal. Auffällig auf der Rückseite sind neben den sowohl in symmetrischem XLR wie auch in Cinch vorhandenen analogen Ausgängen zwei vierpolige XLR-Buchsen für den Anschluss einer alternativen externen Stromversorgung. Diese offeriert Moon unter dem Namen 820S für 8000 Euro. Leider gehört diese interessante, wenn auch kostspielige Ausbau-Option nicht zum Thema dieses Tests. Neugierig wäre ich da schon.
Wir bleiben im vergleichsweise „bescheidenen“ Rahmen von 15000 Euro für den 780D V2 mit integriertem Netzteil. Das ist ein Preissegment, in dem sich allerbeste Mitbewerber platzieren wie etwa der Brinkmann Nyquist oder der Chord Dave, um nur zwei zu nennen. Entsprechend kommt es für mich gar nicht in Frage, den Moon mit dem beiliegenden Standard-Netzkabel zu betreiben. Auch nehme ich stark an, dass jeder Hifi-Händler seinem Kunden an dieser Stelle eine Optimierung mit an die Hand gibt. Ich schließe ihn mit einem zwei Meter langen Audioquest Hurricane-Source an mein Niagara-Netzfilter an. Damit hat er die gleichen Voraussetzung wie mein PS-Audio-DAC. Der Moon Netzwerk-Spieler ist brandneu und noch nicht eingespielt. Auch das ihm zugeteilte Hurricane hat erst wenige Betriebsstunden erlebt. Moon sagt, dass klangliche Veränderungen durch Einspielen aller Bauteile bis zu 300 Stunden auftreten können. Nach meiner Erfahrung passieren die deutlichsten Änderungen in der Tonalität innerhalb weniger Tage. Also kamen Moon und Hurricane gemeinsam ans Netz und spielten erst einmal als Background-Musikanten. Das klang auf Anhieb nicht schlecht, vielleicht etwas aufgepumpt im oberen Bass, was ich aber dem Hurricane anlaste, weil es das auch zuvor eine Weile bei anderen Exemplaren tat. Perfekt stimmig, frei und fein-dynamisch war der Klangcharakter noch nicht. Das bezieht sich natürlich auf eine sehr hoch liegende Messlatte.
Absolut gesehen, schickte der Kanadier jedoch auch am ersten Tag schon richtig guten Klang in meine Räume, und meine Frau äußerte sich im Vorübergehen entsprechend positiv. Besonders bei ruhigen und melodischen Jazz-Titeln vernahm ich von ihr erfreuliche Kommentare wie „Das klingt schön heute bei dir.“ statt des ansonsten oft zu vernehmenden „Ist das nicht zu laut?“ Diese Bemerkungen werte ich als eine ernst zu nehmendes, sehr positives Zeichen. Während der Moon sich so drei Tage lang einspielt und auch ausnahmsweise über Nacht eingeschaltet bleibt, statt per haptisch beeindruckender Fernbedienung in den Standby-Modus heruntergefahren zu werden, wurde das Klangbild kontinuierlich homogener und der überdeutliche Bass verschwand nach kurzer Zeit. Die Musik gewann an räumlicher Tiefe, und mehr und mehr Details erschlossen sich mir, selbst als ich noch nicht in meinem Hörsessel Platz genommen hatte. Noch ein wenig Geduld schien angebracht, weil sich, wenn auch mit abnehmender Intensität, stetig eine Verbesserung des Klanges einstellte, je länger ich den Moon spielen ließ. Das waren inzwischen an die vierzig echte Betriebsstunden.
In dieser Zeit konnte ich mich in Ruhe mit den Funktionen des 780D V2 beschäftigen, die im Wesentlichen und sogar darüber hinaus per Fernbedienung gesteuert werden können. Die Fernbedienung ist übrigens gediegen verarbeitet, schwer und gut auch mit einer Hand bedienbar. Ausgezeichnet finde ich den Bewegungs-Sensor, der die Tastatur, sobald die Fernbedienung bewegt wird, illuminiert. Teils gleiche, teils andere Bedien-Elemente finden sich auch auf der Gerätefromt. Die kleinen silbern schimmernden Taster sind im Rahmen der imposanten Gesamterscheinung des Moon 780D eher unauffällig. Dieses gilt sogar bei meinem Testexemplar, das in der kontrastreichen, zweifarbigen Ausführung im Hörraum steht, mit schwarzem Mittelteil und frontalen Seitenwangen aus gebürstetem Aluminium. Es gibt den Streaming-DAC auch mit komplett schwarzer oder purer Aluminium-Front. Das glänzende Moon-Logo auf der Frontplatte und das Aluminium-Quadrat auf dem massiven Deckel bleiben von der Farbwahl unberührt.
Links und rechts vom schwarz-grundigen Display befinden sich je vier dieser kleinen Taster, jeweils im Quadrat angeordnet. Mit den Vieren links holt man den 780D V2 aus dem Standby, was durch eine mittig oberhalb des Displays blau leuchtende LED angezeigt wird, wählt die neun Eingänge aufwärts oder abwärts durch und schaltet das Display in diverse Modi. Letzteres geht von stets ein und strahlend hell rot über gedimmt bis nur auf Eingaben reagierend. Die vier rechten Taster-Pendants ermöglichen das Setup für etliche Display-Infos und heißen Setup, OK, ↑ und ↓. Im Display werden links die neun Eingänge D 1 bis D 9 angezeigt. Eins bis sieben sind die genannten rückseitigen digitalen Eingänge, acht ist das interne Mind2 Streaming-Modul und neun wählt eine im Setup konfigurierte Bluetooth-Verbindung an. Schön ist, dass sich jeder Eingang mit bis zu acht Zeichen oder aus mehreren Vorschlägen frei nach Gusto des Benutzers benennen lässt, die das Display dann anzeigt. Ist dem Eingang kein Name zugeordnet, ist N/A zu lesen, was wohl Not Announced heißen mag, also soviel wie: Keine Benennung.
Im Spielbetrieb erfolgt an dieser Stelle die Anzeige der Sampling-Rate oder auch der Spielzeit eines Titels. Das lässt sich über die Fernbedienung wählen. Der 780D verarbeitet PCM bis 348 Kilohertz und DSD256 über USB oder den Mind2-Streamer. Die im Setup möglichen Einstellungen hier alle genau zu beschreiben, würde Sie womöglich langweilen. Auf Wunsch können Sie die Einstellungen dem englischsprachigen Manual entnehmen.
Der Moon 780D V2 besitzt ein großvolumiges, massives Gehäuse mit seitlichen Kühl-Elementen. So erwärmt er sich auch im Dauerbetrieb fast gar nicht. Seine vier Edelstahl-Füße lassen sich drehen und ihn standfest platzieren. Das Gehäuse des Moon entspricht der Gestaltung der Evolution Komponenten. Es ist nicht geradlinig und puristisch gestaltet. Dennoch wirkt sein Design keineswegs manieriert. Im Gegenteil: Die Funktionalität ist leicht zu erkennen. Das Gesamtbild strahlt ohne Üppigkeit eine gediegene Eleganz aus und lässt meinen auch nicht gerade kleinen PS-Audio Direct-Stream-DAC vergleichsweise bescheiden aussehen. Für das viele Geld bietet Moon auch rein optisch einen imposanten Gegenwert. Aber noch mehr kommt es uns ja auf die inneren Werte und den daraus resultierenden Klang an. Der Gerätedeckel ist mit acht Edelstahl-Inbus-Schrauben solide befestigt. Wenn ich diese löse zeigt sich nach dem Abheben der massiven Gehäuseabdeckung ein aufgeräumtes Inneres.
Zum technische Aufbau erfuhr ich vom Chefentwickler Dominique Poupart Folgendes: „Der 780D verwendet eine fein abgestimmte Schaltung um ein Paar ESS ES9018S, die jeweils in Mono konfiguriert sind. In jedem DAC-Chipsatz befinden sich acht DACs. Alle acht wurden kombiniert, um das Signal für jeden Kanal zu erstellen. Der Beitrag jedes einzelnen internen DAC ist präzise eingestellt aber mit differierenden Pegeln, so dass keiner von ihnen auf demselben Pegel arbeitet, um den Effekt der gemeinsamen Verzerrung zu verringern. Der Analogausgang ist vollständig symmetrisch und verwendet eine sorgfältige Auswahl der besten Baueile. Das Ergebnis ist eine erstaunliche Klangbühne mit sehr detailliertem und artikuliertem Klang bei gleichzeitig herausragender Musikalität. Das Netzteil des 780D ist ein MHP-Modul, MHP steht für MOON Hybrid Power. Es ist der Name, den wir dieser brillanten Technologie gegeben haben, die sowohl die neuere Switch-Mode-Technologie als auch die traditionelle lineare Technologie nutzt. Die Idee ist, das Beste aus beiden Welten zu erhalten. Die Vorteile sind vielfältig. Es ist nicht anfällig für Netzspannungsschwankungen, da es sich sofort an Spannungen von 100 V bis 240 V anpasst. Es ist außerdem umweltfreundlicher als ein typisches lineares Netzteil, da es effizienter bei der Umwandlung von Wechselstrom in Gleichstrom ist. Die linearen Regelstufen ermöglichen eine präzisen, rauscharmen Gleichstrom, der die Elektronik sauber speist. Für eine optimale Leistung werden digitale und analoge Sektionen über verschiedene Ausgänge des MHP-Moduls mit Strom versorgt. Das gesamte MHP-Netzteilmodul ist in einer geschlossenen Abschirmbox untergebracht“
Am Abend des dritten Tages schienen mir die klanglichen Einspiel-Veränderungen hinreichend vorangeschritten und ich begann mit den intensiven Hörproben. Zuerst benutze ich den Apple MacMini mit Audirvana Plus in der bei mir üblichen Weise, nämlich über USB und aufgewertet durch das Reclocking der Mutec Smart-Clock-USB. Ganz gleich, welchem musikalischen Genre ich mich widmete, die Tonalität des großen Moon gefiel mir auf Anhieb. Das Klangbild ist tendenziell trocken mit einer auffällig plastischen Auflösung im Bass und einer sehr sympathischen leichten Wärme im Grundtonbereich wie ich sie von meinem PS-Audio nicht kenne. Ähnlichen Charakter zeigte auch der Betrieb mit Roon auf dem Apple. Auch hier fiel die feine Auflösung in den oberen Tonlagen, gepaart mit differenzierten Klangfarben, angenehm auf. Am kommenden Tage wollte ich mich dem Streaming über Mind2 vom MacMini widmen. Diesen erkannte der Moon, nachdem ich ihn mittels der Installation von MinimServer sozusagen als Server qualifiziert hatte. Die in den Download-Stores leicht zu findende Moon-Mind-Control-App für Apple oder Android funktioniert flüssig, steuert die auf meinem MacMini gespeicherte Musik zügig und erlaubt komfortabel den Zugriff auf meinen Qobuz-Account. Klanglich betrat ich jetzt ein deutlich höheres Level. Der Zugewinn an Feinzeichnug, räumlicher Tiefe und körperlicher Darstellung von Stimmen und Instrumenten war unüberhörbar. Ganz klar ist der Weg des Streamens dem der USB-Verbindung musikalisch überlegen. Der Zugewinn an Musikalität ist so beeindruckend, dass die USB-Alternative kaum Anwendung finden dürfte. Das Streaming-Klangbild wirkt insgesamt luftiger, leichter, befreiter. So macht das Hören Spaß und auch die Bedienung mittels der Moon-Steuer-Software auf meinem iPad.
Der Königsweg im Rahmen meiner Kette, nämlich das Streamen von einem Computer, war dennoch ein anderer. Auf einer SSD-Partition meines Dell-i7-Laptop hatte ich Windows Server 2019 installiert, die Funktionen mit AudiophileOptimizer 3.0 puristisch auf Musikwiedergabe optimiert und Roon als Software installiert. Die Musikdateien befinden sich auf einer zweiten Festplatte, einer Ein-Terabyte-Harddisk, im selben Laptop. Darauf hat Roon als Core Zugriff. Das Rendern übernimmt der Moon 780D über Mind2 mittels seiner seit V2 implantierter Roon-Connectivity.
Nun erschließt der Moon die Musik auf einem beeindruckenden Niveau. Was ihn in meiner Wahrnehmung auszeichnet, ist eigentlich weniger im Detail zu beschreiben. Vielmehr ist es der musikalische Fluss, das Timing. In allen Disziplinen von Dynamik bis Feinzeichnung zeigt der 780D V2 seine große Klasse. Mir gefällt besonders sein Charakterzug, den er auch in dieser Konfiguration bewahrt: Diese minimale Wärme im Grundton gibt Instrumenten wie Stimmen ein Höchstmaß an Authentizität. So stehen Streichinstrumente wie Violine oder Cello, akustische Gitarren oder ein solo spielender Flügel klar artikuliert in ihrer Körperlichkeit im Hörraum. Das Timbre des Moon will ich darüber hinaus nicht zu beschreiben versuchen. Denn er intoniert unauffällig im positiven Sinne, neutral und frei von Artefakten. So höre ich dann auch stundenlang und genieße. Das einzige, was ich mir jetzt wünsche, ist ein noch besserer Zuspieler, so einer wie ich ihn im Antipodes EX kennengelernt habe. Aus der Erinnerung und ohne direkten Vergleich kann allerdings nicht sagen, wie groß der Unterschied zu meiner neuerdings mit AudiophileOptimizer 3.0 aufgewerteten Computer-Quelle wäre. Nur eines ist sicher: Der Moon 780D V2 klingt derart musikalisch, dass man ihm das Beste, was als Server zu haben ist, nicht vorenthalten sollte.
Nach dieser Erfahrung würde ich bis hierher zwar ausschließlich die Mind-Streaming-Funktion nutzen, weil Computer-USB, wie gesagt, an das Streaming-Nievau klanglich nicht herankommt. Aber ich schließe dennoch meinen CD-Player, über den Mutec-Reclocker frisch getaktet, per S/PDIF an. Auch traue ich mich, meinen PS-Audio-DAC zum Vergleich mit gleichwertiger Verkabelung zu verbinden. Der PS-Audio bekommt die symmetrische AES/EBU-Verbindung, wodurch er keinesfalls im Nachteil ist, der Moon wir – wie gesagt –per S/PDIF (Cinch) angeschlossen. Eine gewisse Sorge, den Moon anschließend besitzen zu wollen, begleitet mich dabei.
Und ja, der Monn offenbart auch hier den gleichen musikalischen Charakter, wie zuvor erlebt und beschrieben. Der Grundtonbereich ist ausgeprägter als beim PS-Audio. Dadurch hat der Moon in puncto klanglicher Perfektion für mein Empfinden die Nase vorn. Den PS-Audio muss man aber nun nicht zur Seite schieben. Durch den schlankeren Grundton wirkt er manchmal sogar eine Spur offener und räumlicher. Jedoch der Wahrheit scheint mir der Moon ein ganzes Stück näher, eben wegen dieser Körperlichkeit, mit der er die Instrumenten glaubwürdig in den Raum zeichnet. So erlebe ich ein leicht anderes Timbre zwischen den beiden D/A-Wandlern bei der Sinfonie Nr. 15 von Dmitri Schostakowitsch, eingespielt von den Duisburger Philharmonikern unter der Leitung von Jonathan Darlington. Vor allem beeindrucken hier die ausgeprägteren Klangfarben, auch bei Triangel und Kastagnetten. Alle Instrumente haben für sich spürbar mehr Raum. Die Musik ist packender und eindeutig dynamischer. Gut, der Preisunterschied zwischen den beiden DACs ist erheblich, aber der Vorteil für den Moon ist bei dieser feinen Aufnahme von Acousence Records klar wahrzunehmen. Beim Titelsong von Jennifer Warnes' Album The Well als normale CD ist der Unterschied nicht ganz so evident. Auch wenn der Moon 780D V2 hier seine Grundton-Wärme nicht so positiv ins Spiel bringen kann, weil bei dieser Musik auch der PS-Audio eindrucksvoll liefert, wirft der Kanadier dennoch seine Stärken in puncto Dynamik und Klangfarben besonders in den oberen Tonlagen überzeugend in die Waagschale. Allein das Blech des Drumsets kommt mit soviel mehr und authentischer filigraner Plastizität und Farbigkeit, dass der Moon auch hier Ohr und Herz erobert.
Gehört mit
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Computer | Apple MacMini mit OS X El Capitan mit Audirvana Plus 3 oder Roon und Qobuz, Dell i7 mit Windows 10 Pro, Audirvana Plus für Windows 10, Dell i7 mit Windows Server, Roon und AudiophileOptimizer 3.0 |
Clock | Mutec MC-3+Smart Clock USB |
DA-Wandler | PS Audio Direct-Stream-DAC |
Vorverstärker | Audio-gd Master 9 |
Endstufe | für Bass: zwei Primare A-32, für Mittel-Hochton: Spectral DMA-100 |
Lautsprecher | Triangle Grand Concert |
Zubehör | Audioquest Diamond USB, In-akustik Black&White NF-1302, Audio-gd NF Cinch und XLR, QED Genesis Silver Spiral LS mit Enacom LS, Shunyata Andromeda LS mit Enacom LS, Audioquest Niagara 5000, Hurricane HC. Source und NRG-X2 Netzkabel, AHP Reinkupfer-Sicherungen, AHP Klangmodul Ivg, Furutech NFC Wandsteckdose, Raum-Absorber von mbakustik und Browne Akustik |
Möbel | Creaktiv Audio mit Absorberböden, Finite Elemente Pagode, Audio Exklusiv d.C.d. Basis, Acapella Basis |
Herstellerangaben
Moon 780D V2 Streaming DAC
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Frequenzgang (voller Bereich) | 2 Hz - 100 kHz +0/-3 dB |
THD bei 1 kHz, 0 dBFS (A-gewichtet) | 0,0001 % |
Intermodulationsverzerrung | 0,0001 % |
Dynamikumfang | 124 dB |
Signal-Rausch-Abstand | 124 dB bei voller Leistung |
Kanaltrennung | 120 dB |
Spezifischer Jitter | 150 Femtosekunden RMS |
Analogausgang bei 0 dBFS | 2,0 Volt |
Impedanz Analogausgang | 100 Ohm |
PCM Bit -Tiefe | 16 - 32 Bit |
PCM Samplingraten | 44,1 - 384 kHz |
DSD-Abtastraten | DSD64, DSD128, DSD256 |
Gewicht | 15,5 kg |
Abmessungen (Breite x Höhe x Tiefe) | 47,6 x 10,2 x 42,7 cm |
Farbe | Silber oder Schwarz oder zweifarbig Silber/Schwarz (Testgerät) |
Preis | 15.000 Euro |
Optionale Erweiterung | 820S Stromversorgungsmodul für 8.000 Euro |
Vertrieb
MOON bei Dynaudio International GmbH
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Anschrift | Ohepark 2 21224 Rosengarten Germany |
Telefon | +49 4108 41800 |
Fax | +49 4108 418010 |
Web | www.dynaudio.com |
Web | simaudio.com |
Vertrieb
MOON bei Dynaudio International GmbH
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Anschrift | Ohepark 2 21224 Rosengarten Germany |
Telefon | +49 4108 41800 |
Fax | +49 4108 418010 |
Web | www.dynaudio.com |
Web | simaudio.com |
Inzwischen gibt es eine erste Einschätzung zu den Besucherzahlen. Während Ivonne Borchert-Lima für das letzte Jahr etwa 1.500 Messebesucher nennt, geht sie heuer von um die 2.000 Gästen aus. Und dass es diesmal deutlich mehr waren, deckt sich auch mit unserem Eindruck.
Kleine Anmerkung am Rande: Ob das goldene Reptil nur während der Süddeutschen Hifi-Tage das Holiday Inn beehrt oder dort ganzjährig zu Gast ist, muss leider ungeklärt bleiben.
Die Audiovista in Krefeld präsentiert am kommenden Wochenende bereits zum dritten Mal den abwechslungsreichen und spannenden Kopfhörer-Markt im Rahmen einer unterhaltsamen Veranstaltung mit vielen Ausstellern und einem großen Communitybereich. Es können die aktuellen Modelle renommierter Hersteller ausprobiert, verglichen und diskutiert werden.
Das anspruchsvolle Hören mit Kopfhörern entwickelt sich immer weiter. Noch nie waren die Geräte so individuell, vielfältig und klanglich so überzeugend wie heute. Den Überblick zu behalten ist jedoch nicht einfach. Der anspruchsvolle Hifi-Geniesser steht vor der Herausforderung, in der Vielfalt des komplexen und facettenreichen Marktes den für ihn idealen Kopfhörer und das dazugehörige Equipment auszuwählen. Dazu ist die Audiovista ideal: Die Messe will insbesondere die Kommunikation zwischen Anbietern und Anwendern fördern und auch eine Plattform zum Erfahrungsaustausch zwischen Hifi-Freunden sein. Die Audiovista bietet Ausstellern und Besuchern eine angenehme Atmosphäre, um technologische Neuheiten und ausgewählte Produkte in einem ruhigen und entspannten Ambiente zu präsentieren und auszuprobieren und zu erkennen, welche Faszination von hochwertiger Tonwiedergabe ausgeht.
Die helle und freundliche Location im Mercure Landhotel Krefeld-Traar bietet viel Raum für Gespräche zwischen Anbietern und deren potenziellen Kunden, aber auch für Fachsimpeleien unter Hifi-Freunden. Sie stellt damit eine ideale Plattform für den Dialog zwischen allen Interessierten dar.
Information
Kopfhörermesse Audiovista
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Adresse | Mercure Tagungshotel Krefeld Elfrather Weg 5 47802 Krefeld-Traar |
Öffnungszeiten | Samstag, 14.09.2019: 11–18 Uhr Sonntag, 15.09.2019: 10–17 Uhr |
Eintritt | kostenlos |
Die 1998 in Essen gegründete Higoto GmbH präsentiert auf Deutschlands einziger Spezialveranstaltung für Kopfhörer-Fans, der Audiovista, Produktneuheiten von Burson Audio, SendyAudio, Manunta, IKKO Audio, und SOtM.
Die australische Firma Burson Audio genießt nicht nur unter Kopfhörer-Freunden mit ihrer „nur so vieleTeile wie nötig“-Signalweg-Philosophie einen guten Ruf. Der Conductor 3 Reference ist das neue Spitzenmodell von Down-Under und spart nicht an Features und Leistung. Dazu gehören zwei ESS9038 DAC-Chips, USB-Empfänger mit kundenspezifischen Treiber von Thesycon sowie Bluetooth 5.0 mit aptX HD Audio Codec. Der Class A Kopfhörerausgang liefert 7,5 Watt an 16 Ohm bei 95 Dezibel.
Die junge chinesisch-amerikanische Kopfhörer-Kooperation schaffte es mit ihrem Erstlingswerk, dem AIVA, große Begeisterung zu erzeugen. Die feine klangliche Abstimmung dieses Kopfhörers ist so überzeugend wie die Fertigungsqualität. Es ist sehr wahrscheinlich, dass eine vergleichbare Qualität derzeit nur deutlich teurer zu bekommen ist.
Der italienische Audio-Elektronik Entwickler Marco Manunta gehört zu den Innovativsten seiner Zunft. Viele namhafte High-End-Marken verwenden seine Technologie in ihren Komponenten. Manunta-eigene Komponenten der Rockstar-Serie setzen das um, was man sich von einer „HiFi-Anlage“ heutzutage nur wünschen kann. Sie vereinen pfiffige Features wie zum Beispiel die Konfiguration per App, italienisches Design und exzellente Klangqualität. Das Hauptaugenmerk legt audioNEXT bei der Präsentation auf der Audiovista auf den jüngsten Spross, den in Kürze auch in Deutschland erhältlichen Kopfhörerverstärker Marley MKII.
Die noch weitgehend unbekannte chinesische Marke IKKO Audio ist auf der Audiovista mit den InEars OH1 und OH10 vertreten. Beide Erstlingswerke zeigen deutlich den Anspruch von IKKO Audio, eine innovative Rolle im umkämpften internationalen Ohrhörermarkt zu spielen. Zudem wird IKKO Audio in Zukunft auch mobile DAC/KHV-Kombinationen und eigene Ear-Tips auf den Markt bringen.
Die südkoreanische Firma SOtM (Soul Of the Music) ist Pionier im Bereich Computer- und Netzwerk-Audio. SOtM präsentiert mit einer Kombination aus der Streaming-Bridge sMS-200NEO und dem DAC-Kopfhörer- und Vorverstärker sHP-100 einen preiswerten Einstieg in die Welt der hochwertigen Musikwiedergabe via Netzwerk. Alle Komponenten der Advanced Serie sind so kompakt konstruiert, dass sie sich auch als hochwertige Desktop-Audio-Lösung zur Nutzung am Schreibtisch anbieten.
Vertrieb
audioNEXT GmbH
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Anschrift | Isenbergstraße 20 45130 Essen |
Telefon | 0201 5073950 |
info@audionext.de | |
Web | www.audionext.de |
Wie erstmals im letzten Jahr eröffneten auch diesmal die Süddeutschen Hifi-Tage in Stuttgart den Messereigen der zweiten Jahreshälfte. Dass die Ausstellung 2018 gut ankam, zeigte sich heuer am Samstagmorgen: Im Eingangsbereich des Holiday Inn war fast kein Durchkommen: Wenn der erste Eindruck nicht täuscht, sind die Besucherzahlen deutlich gestiegen.
Aber das ist ja auch kein Wunder, denn wie im Vorjahr hatten Ivonne Borchert-Lima und Wolfgang Borchert, die bei der Ausrichtung der Norddeutschen Hifi-Tagen jahrzehntelange Messeerfahrung sammelten, mit ihrem Team auch diesmal wieder alles perfekt organisiert. Die Stimmung unter den Ausstellern war gut, und wie wichtig sie die Süddeutschen Hifi-Tage nehmen, zeigten einigen Deutschlandpremieren.
Cayin kann auch anders. Nach Verstärkern, CD-Playern und HR-Playern widmete sich der Röhrenspezialist der Schallwandlung. Mit dem YB04 präsentiert Cayin seinen ersten selbst entwickelten Kopfhörer. Dessen Technologie geriet extrem aufwendig: Es handelt sich um einen hochwertigen In-Ear-Monitor mit Quad Driver Balanced Armature.
Für Mid-Bass und Mid-Treble setzt Cayin die Sonion 33AJ007 und Knowles SWFK-31736 Treiber ein. Die Ohrmuscheln des Kopfhörers wurden mit CNC-Fräsen aus einem Stück Aluminium für die Luft- und Raumfahrt gearbeitet. Die Form des Gehäuses wurde durch Auswertung des Feedbacks von Zehntausenden von Benutzern entworfen. Das stellt sicher, dass sich der Cayin YB04 angenehm tragen lässt. Dieser Tragekomfort und die verzerrungsfreie Wiedergabe sollen es ermöglichen, den Kopfhörer für eine lange Zeit zu tragen und dabei entspannt Musik zu genießen.
Mit dem YB04 erwirbt man die 26-jährige Erfahrung bei der Entwicklung von Audioprodukten von Cayin. Das bildet die Grundlage, um einen Kopfhörer mit hervorragender Dynamik, Transparenz und reinem, natürlichen Klang zu entwickeln. Der hohe Aufwand spiegelt sich auch in der Entwicklung der Frequenzweiche. Sie ist die Folge langer Versuchsreihen mit verschiedenen Komponenten und finaler Auswahl anhand von Hörtests.
Dabei legte Cayin größten Wert auf eine neutrale Abstimmung und verzichtete darauf, den YB04 durch herausstechende Sound-Effekte wie Höhenbetonung oder auffallend dicke Bässe zum „Ear Catcher“ zumachen. Das prädestiniert ihn als perfekten Partner der beliebten Cayin HR-Player N8, N6MK2 und N5iis.
Der neue Cayin YB04 ist ab sofort zum Preis von knapp 600 Euro im Fachhandel und im Webshop Cayin.com erhältlich.
Herstellerangaben
Cayin YB04
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Treiber | Sonion 33AJ007, Knowles SWFK-31736 |
Gehäuse | Aluminium |
Empfindlichkeit | 113dB bei 1kHz |
Impedanz | 30 Ohm |
Frequenzgang | 18Hz ~ 35kHz |
Kabel | Das Kabel ist 1,3m lang und aus acht Drähten geflochten. Vier davon sind 6N-einkristalliner Kupferdraht und die anderen vier Drähte bestehen aus einer Silberlegierung, der Stecker aus vergoldetem Messing |
Vertrieb
Cayin Audio Distribution GmbH
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Anschrift | An der Kreuzheck 8 61479 Glashütten-Schloßborn |
Telefon | +49 6174 9554412 |
Fax | +49 6174 9554424 |
info@cayin.com | |
Web | www.cayin.de |
Mit dem pearl offeriert genuin audio einen Phonovorverstärker der Spitzenklasse. Das Gerät wurde von dem bekannten Entwickler Walter Fuchs exklusiv für genuin audio erdacht und bündelt die über Jahrzehnte gesammelte Expertise des Bochumer High End-Audio-Urgesteins.
Der pearl entspricht exakt Walter Fuchs' Vorstellungen, wie eine kompromisslose Phonovorstufe konstruiert sein muss. So arbeiten auf der Basis kanalgetrennten Schaltungsaufbaus alle Verstärkerelemente intern im Class-A-Betrieb und werden durch gekapselte Relais über Cross-Bar-Kontakte mit einer Gold-Silber-Palladium Beschichtung geschaltet. Die RIAA-Entzerrung erfolgt in zwei Etappen: eine arbeitet aktiv und erhöht dadurch die Übersteuerungsfestigkeit, die zweite ist passiv ausgelegt.
Der pearl erreicht außerordentlich geringe Verzerrungswerte, die wesentlich zu seinem ausgewogenen, stressfreien Klang beitragen sollen. Mitverantwortlich hierfür ist der Einsatz der besten am Markt verfügbaren Bauteile, die teilweise eine individuelle Selektion erfahren. Der Phono-Pre-Amp wurde für den simultanen Anschluss von zwei Tonabnehmersystemen unterschiedlicher Konstruktionsart ausgelegt: Sein MC-Zweig ist strikt symmetrisch aufgebaut und demzufolge über XLR-Buchsen anzuschließen, während ein MM-Cartridge unsymmetrisch mittels Cinch-Buchsen seine Verbindung findet. Über DIP-Schalter an der Unterseite des Gerätes gibt es umfassende Möglichkeiten, den pearl an jeden Tonabnehmer individuell anzupassen. Regelbar sind Verstärkung, Kapazität (MM) und Widerstand (MC).
Um eine hohe Masse zu realisieren, besteht das in Schwarz oder Silber erhältliche Gehäuse aus einer Innenhülle (Stahlblech), auf der die zusätzliche Außenhülle (Aluminium) fest verschraubt ist. In Verbindung mit den schwingungsgedämpften Platinen und den Gummi-O-Ringen in den vier Dämpfungsfüßen führt dieser Aufbau zu einer ausgeprägten Vibrationsresistenz. Das Netzteil des pearl befindet sich in einem separaten Gehäuse. Die Stromversorgung erfolgt mittels 250-VA-Ringkerntransformator, der über ein Netzfilter mit Gleichstrom-Unterdrückung gespeist wird. Solche konstruktiven Maßnahmen dienen dem Ziel, die fragilen Phono-Signale vor elektrischen und mechanischen Einstreuungen zu bewahren. Die Folge: ein extrem beruhigtes Klangbild vor tiefschwarzem Hintergrund.
Der Phono-Vorverstärker pearl ist ab sofort zum Preis von 5.000 Euro direkt über genuin audio sowie bei ausgewählten Fachhändlern erhältlich. Zusätzliche Informationen auf der Website.
Hersteller
Genuin Audio
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Anschrift | Byhlener Straße 1 03044 Cottbus |
Telefon | +49 355 38377808 |
Telefax | +49 355 38377809 |
Mobil | +49 171 6213337 |
Kontakt | www.genuin-audio.de/kontakt |
Web | www.genuin-audio.de |
Was lange währt, wird endlich gut... Nach einigen Verzögerungen ist es nun endlich soweit: Die Auslieferung der neuen Musicbooks beginnt in wenigen Tagen!
Lindemann wendet sich direkt an seine Kunden: Aufgrund der beeindruckend hohen Nachfrage und Menge an Vorbestellungen aus dem In- und Ausland wird diese Markteinführung etwas längere Zeit in Anspruch nehmen als üblich. Wir liefern streng nach Bestelleingang. Falls Sie also nicht gleich berücksichtigt werden, bitten wir um Ihr Verständnis, ebenso, wenn wir Ihnen aktuell keinen tag-genauen Liefertermin nennen können. In jedem Fall führen wir Ihre Bestellung schnellstmöglich aus. Freuen Sie sich darauf, das Warten hat sich gelohnt!
Hier die neuen Modelle nochmal in Kürze:
Musicbook SOURCE
Die universelle Signalquelle mit Streaming 4.0.
Musicbook: POWER 500 und POWER 1000
Die leistungsstarken Class-D-Endstufen in N-Core Technologie.
Hersteller
Lindemann audiotechnik GmbH
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Anschrift | Am Anger 4 82237 Wörthsee GERMANY |
Telefon | +49 8153 9533390 |
Fax | +49 8153 9533399 |
Web | www.lindemann-audio.de |
www.facebook.com/lindemann.audiotechnik |
Auch heuer startet die herbstliche Messe-Saison wie im letzten Jahr wieder in Stuttgart. Ivonne Borchert-Lima und ihr Vater Wolfgang Borchert, bekannt durch die Organisation der Norddeutschen Hifi-Tage, sind die Veranstalter auch dieser im letzten Jahr schon erfolgreichen Publikumsmesse im Süden.
Bei den Süddeutschen Hifi-Tagen werden Aussteller mit mehr als 300 Marken erwartet. Der Eintritt ist wie üblich für die Besucher kostenlos. Auch in Stuttgart entschieden sich die Veranstalter für ein Holiday Inn, und zwar das im Ortsteil Weilimdorf.
Hifistatement wird selbstverständlich zeitnah über die Süddeutschen Hifi-Tage berichten und mit einem Team vor Ort sein. Hier geht’s zum Ausstellerverzeichnis mit der jeweiligen Raumangabe.
Informationen
Süddeutsche HiFi-Tage 2019
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Datum | 7. - 8. September 2019 |
Öffnungszeiten | samstags 10 - 18 Uhr sonntags 10 - 16 Uhr |
Ort | Holiday Inn Stuttgart Mittlerer Pfad 25-27 70499 Stuttgart |
E-mail des Hotels | info@histuttgart.de |
Website der Veranstalters | www.süddeutsche-hifitage.de |
Eintritt | frei |