Aus der Ukraine dringen zur Zeit selten erfreuliche Nachrichten an unser Ohr. Da ist ein neues Deutsch-Ukrainisches Audio Produkt eine willkommene Ausnahme. Was diese Zusammenarbeit musikalisch bewirkt, konnte ich am brandneuen Phono Preamp von Emiral Audio erfahren
Da leben zwei Herren in Bremen, namentlich Emil Irgachev und Ralf Polke, und die lieben seit Jahren den Umgang mit klangvollen Komponenten. Viele Jahre im Einzelhandel haben ihnen einen Überblick über den HiFi-Markt verschafft und sie auch die Erkenntnis gewinnen lassen, dass gutes HiFi leider oftmals in schwer finanzierbaren Regionen zu finden ist. Das wollen Sie ändern. Die beiden Bremer haben hervorragende Kontakte zu einigen kreativen Menschen in der West-Ukraine. Diese haben sich über sehr lange Jahre mit anspruchsvollen Projekten auch außerhalb des Audio-Bereichs beschäftigt. Beispielweise war die erfolgreiche Entwicklung von GPS-Technik auf Röhren-Basis ihr Ding. Auch gibt es in der ukrainischen Kleinstadt einen Transformatoren-Hersteller, der über besonders hochwertige Kerne wickelt. So kam es dazu, dass man sich gemeinsam an die Entwicklung von Audio-Elektronik machte mit der Vision, musikalisch erstklassige Produkte zu bauen, die preislich zwar nicht in der Einstiegsklasse liegen müssen, aber dennoch erschwinglich bleiben. Naheliegend ist, dass bei dem Know-how aus der Ukraine Röhren eine gewichtige Rolle spielen, genauso wie ausschließlich Trafos des besagten Herstellers Verwendung finden. Nach mehrjähriger Entwicklungsarbeit parallel in der Ukraine und Bremen hatte man eine kleine Palette von Geräten, die für den deutschen Markt attraktiv zu sein schienen. Folglich gründeten Emil Irgachey und Ralf Polke zum 1. Januar 2013 in Bremen das Unternehmen Emiral Audio GmbH. Auf der Emiral-Website finden sich drei Röhrenvollverstärker, ein transistorisierter Vollverstärker und ein Gerät zu Strom-Aufbereitung mit einer Dauerleistungs-Bereitschaft von dreitausend Watt. Unser MC/MM-Phono- Vorverstärker ist auf der Website nicht zu finden. Warum? Es gibt ihn eigentlich noch nicht.
Nur dem Eifer und vor allem der Begeisterung des mit den Bremern bekannten Inhabers des HiFi-Studios Gourmet-HiFi im niedersächsischen Schöppenstedt ist zu verdanken, dass der Emiral Phono Preamp seit einigen Wochen bei mir Musik macht. Denn Dipl.-Ing. Detlef Kamphenkel ist so angetan von dem Röhrenvorverstärker, dass er Ralf Polke überredete, den Phono Preamp doch unbedingt vorab schon einmal den Jungs von Hifistatement zum Hören und eventuell für einen Test zu geben. Weshalb ich aus der von Detlef Kamphenkel organisierten Hörprobe gern einen Testbericht mache, ist einfach: Der Emiral klingt so interessant, dass Sie, lieber Leser, wissen sollten, dass es ihn bald gibt. Dabei war mir nicht so wichtig, dass ich hier ein Vorseriengerät zur Verfügung hatte, dass in der Ausstattung noch etwas verändert werden wird. Der Preis für den Emiral soll 1400 Euro betragen. Was bekommen Sie für dieses Geld? Ein schwarzes Gerät mit ungewöhnlichen Proportionen und viel Einblick in sein Inneres wegen des gelochten Gehäuses. Nur zehn Zentimeter breit und 11,6 Zentimeter hoch – inklusive der Gummifüße – ist der Emiral mit seiner schwarzen Front aus Aluminium. Sie trägt das Firmenemblem, die blaue Betriebs-LED und den Kippschalter „0/I“, um das Gerät in Gang zu setzen. In der Tiefe misst der Phono Preamp ohne die überstehenden vergoldeten Cinch-Anschlüsse auf seiner Rückseite immerhin 32,9 Zentimeter und hat somit die Tiefe eines ausgewachsenen HiFi-Bausteins. Die geringe Breite erlaubt eine sehr flexible Aufstellung und somit das Kurzhalten von Kabeln, was gerade im Phono-Bereich von Vorteil sein kann. Die Rückseite beinhaltet den Kaltgeräte-Anschluss für das integrierte, aufwendige Röhren-Netzteil. Ein Paar Cinch-Buchsen oben bilden den Ausgang. Unten befinden sich zwei Paar Cinch-Eingänge getrennt voneinander für den Anschluss eines MM- oder MC-Tonabnehmers. Diese werden mit einem soliden Kippschalter gewählt. Der MC-Eingang ist fix mit 100 Ohm ausgelegt und nicht variabel.
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